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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 12.1968
-
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- Ausgabe Nr. 14, 28.[03].1968 1
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- Ausgabe Nr. 28, 04.07.1968 1
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- Ausgabe Nr. 31, 25.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 32, 29.08.1968 1
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- Ausgabe Nr. 36, 26.09.1968 1
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- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 42, 07.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
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Band 12.1968
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Zur Wehrbereitschaft und Wehrfähigkeit erziehen UZ-Gespräch mit Manfred Hentzschel, Vorsitzender der GST-Grundorganisation der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät UZ: In allen Bereichen unserer Univer sität werden zur Zeit Diskussionen über die Verbesserung der GST-Arbeit, insbe sondere der sozialistischen Wehrerziehung der Studenten, geführt. Wie sieht die Ar beit der GST-Grundorganisation an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät aus? Manfred Hentzschel: Wir haben drei Sektionen an unserer Fakultät: Mo tor-, Schieß- und Nachrichtensport. Die meisten Erfolge errangen die Kameraden der Sektion Schießsport. Im vergangenen Jahr nahmen sie an sechs Wettkämpfen teil, und eine Kameradin vertrat uns bei den deutschen Meisterschaften der DDR. Schwerpunkt unserer gesamten GST-Ar- beit ist die Erziehung der Studenten zur Wehrbereitschaft und Wehrfähigkeit. Des halb führen wir monatlich einen Tag der Wehrbereitschaft durch. Im November ha ben wir diesen Tag mit einem Vortrag zum Thema „Mit der Sowjetarmee und der sozialistischen Militärkoalition im Bunde sein — heißt zu den Siegern in der Ge schichte zu gehören“ begangen, den ein Offizier des Militärbezirkes III hielt. Alle Studenten und Vertreter des wissenschaft lichen Nachwuchses haben daran teilge nommen. Einen Monat darauf haben wir in einer Fakultätsmeisterschaft die besten Mannschafts- und Einzelschützen (KK) er mittelt und eine Topographieübung für die Studenten des 1. bis 3. Studienjahres durchgeführt, deren Ziel es war, die Stu denten zu befähigen, sich mit Kompaß und Karte im Gelände zu orientieren. Den Ja nuar nutzen wir zur Schießausbildung. Für März und April ist eine Komplexübung ge plant, deren Ziel das Erlangen des mili tärischen Mehrkampfabzeichens ist. Für Mai werden wir einen weiteren militär politischen Vortrag organisieren und außerdem die Kameraden und Seminar gruppen auszeichnen, die die besten Aus bildungsergebnisse erreichten. Wir haben uns bemüht, weder die theo retische noch praktische Ausbildung zu ver nachlässigen, weil wir meinen, daß die Er ziehung zur Wehrbereitschaft nur die eine Seite unserer Arbeit sein darf; ebenso wichtig ist auch das Erreichen einer hohen Wehrfähigkeit, d. h. hoher Ausbildungs ergebnisse. Davon gehen wir auch in un serem Perspektivplan aus: Wir wollen mit ihm ein dem Studienprozeß adäquates Ausbildungssystem schaffen, das die Stu denten aller Studienjahre erfaßt und auch politische Veranstaltungen und Kolloquien durchführen und daß alle Betreuer in ihren Gruppen am Tage der Wehrbereitschaft teilnehmen, daß alle Reservisten im Lehr körper sich weiterhin qualifizieren, indem sie in den Sektionen mitarbeiten. Wir werden in jedem Institut einen Ver antwortlichen für Wehrerziehung benen nen, der zu sichern hat, daß auch die Lehr kräfte an den Veranstaltungen der GST teilnehmen. U Z : Die Erfahrung lehrt, daß die GST- Arbeit nur dann effektiv ist, wenn eine enge Zusammenarbeit mit der Partei und FDJ besteht. Wie wird diese Zusammen arbeit an Ihrer Fakultät garantiert? Manfred Hentzschel: Unsere Zu sammenarbeit mit den Genossen der Par tei ist besonders eng und für alle nutzbrin gend. Beispielsweise legen wir regelmäßig vor der Fakultätsparteileitung Rechen schaft über die geleistete Arbeit ab. Viele Arbeiten — ich denke an die Vorberei tung großer Veranstaltungen — erledigen wir gemeinsam. Außerdem bekommen wir von den Genossen viele richtungweisende Orientierungen, wie das konkret bei unserem Perspektivplan der Fall ist. Ebenso ist es mit unserer Zusammen arbeit mit der FDJ. Beispielsweise war ja das FDJ-Funktionärslager Störitzsee Aus gangspunkt für die Durchführung der Tage der Wehrbereitschaft. Außerdem haben wir in allen Seminargruppen Verantwort liche für Wehrerziehung, die gemeinsam ein Führungsorgan bilden, das aktiv an der Lösung unserer Aufgaben teilnimmt. Viele Veranstaltungen der GST, die auf Semi nargruppenbasis durchgeführt werden, werden mit Hilfe der FDJ organisiert. Ge meinsam mit der FDJ lösen wir auch Auf gaben, die in den Programmen der Grup pen enthalten sind, die um den Titel „So zialistisches Studentenkollektiv“ kämpfen. Diese Zusammenarbeit mit Partei und FDJ festigt sich ständig, nimmt neue For men an und ist die Garantie für weitere Erfolge. Kunsterzieher melden sich zu Wort: zum aktiven JllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllltllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIHIIIIIItllllllllllllllimillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIUIIIIIIIIIIIlUUlIr klar, den ak- Frieden, auch den Krieg darstellungswürdig sondern auch das Wachstum Liebe unter den friedliebenden serer Zeit besonders Kampf auf ruft? Diese Grafik zeigt tiven Kampf um den wenn kein bewaffneter Mensch dies symbolisiert. Wir Studenten kämp fen mit den Mitteln des zielstrebigen Lernens an unserer sozialistischen Universität; natürlich wären wir je derzeit bereit, den Frieden mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Wir sind der Meinung, daß in un serer Zeit nicht nur der Haß gegen ist. der Völ- Liebespaar symbolisch steht, die Liebe zwischen allen friedliebenden Völkern. Das Liebespaar steht also nicht isoliert und passiv dem Kampf für den Frieden gegenüber, sondern es steht inmitten dieses Kampfes. Fordert diese Darstellung nicht zur Parteinahme für die friedliebenden Menschen auf und damit zum Haß gegen den Krieg, der gerade in un- Da die Journalistenstudenten die Grafik von Heidemarie Hänsel offen sichtlich etwas mißverstanden haben, möchten wir noch einiges zur Er klärung hinzufügen. Als erstes wollen wir betonen, daß unsere politischen Grafiken auf kei nen Fall mit Grafiken von Käthe Kollwitz, Hans und Lea Grundig oder anderen großen proletarischen Künstlern verglichen werden kön nen, da wir Studenten sind. Nun noch einiges zum Inhalt der Grafk: Der Baum verkörpert die Macht und das Wachstum der Völker, die um den Frieden kämpfen. Dieser Kampf wird durch die Gegenüber stellung der Friedenstauben mit den Todesvögeln dargestellt. Die gegen den Krieg kämpfenden Völker be schützen die Liebe, für welche das kern, denn das ist das Ziel, das wir anstreben. Dieses hohe Ziel ist der symbolische Inhalt der Grafik von Heidemarie Hänsel, die die Men schen anregen soll, sich Gedanken dazu zu machen, wie man erreichen kann, daß die Menschen nicht mehr hassen müssen, sondern lieben dür fen. Es ist nicht das Anliegen einer sol chen Grafik, eine Lektion für die Lösung der gegenwärtigen Probleme zu sein, sondern vielmehr soll sie den Betrachter mit dem Problem konfrontieren, ihn zum Nachdenken anregen und zur Stellungnahme herausfordern. FDJ-Gruppe HU — Kunsterziehung/Geschichte „Die Grafik stellt den aktiven Friedenskampf dar" UZ BAT UM DIE MEINUNG IHRER LESER Mit den Beiijrügen der Jour nalisten und Kunsterzieher stehen zwei Meinungen gegen einander, die zur Diskussion her ausfordern. Der Ansicht der Jour nalisten, daß die Menschen, d. h. das auf der Grafik dar gestellte Paar, dem Klassenkampf in unserer Zeit passiv gegen- iiberstehen, setzen die Kunst erzieher entgegen, daß Heide marie den Kampf der Völker gegen Krieg dargestellt hat, in dem sie die Liebe der Völker zueinander dargestellt und die Todesvögel den Friedenstauben gegenüber gestellt hat. Wir fra gen: Genügt es, der drohenden Kriegsgefahr, die in der Grafik durch die Todesvögel symboli siert wird, allein die Liebe der Völker zueinander entgegen zustellen? Dieses und andere aufgeworfene Probleme wollen wir in unserer Diskussion klären, für die wir gern die Spalten der VZ zur Verfügung stellen. GST-Delegiertenkonfereni der Landwirtschaftlichen Fakultät Mit konkreten Aufgaben die Wehrerziehung verbessern das Erlangen spezieller Kenntnisse fördert. U Z : Die sozialistische Wehrerziehung ist ein Teil der klassenmäßigen Erziehung und damit nicht Ressort der GST. Jeder Vertreter des Lehrkörpers, will er seinem gesellschaftlichen Auftrag gerecht werden, muß aktiv dazu beitragen. Wie arbeiten die Kameraden der GST mit dem Lehrkörper zusammen, um die gemeinsamen Aufgaben zu lösen? Manfred Hentzschel : Die Vertre ter des Lehrkörpers können durch persön liches Beispiel, durch ein offenes Bekennt- ' is zu unserem Staat am wirksamsten Ein- fluß auf die klassenmäßige Erziehung der Studenten nehmen. Die Mitarbeiter des In stituts für Konsumgüterhandel haben ein solches Beispiel geschaffen: Gemeinsam traten sie zu Beginn des Jahres in die GST ein. Über unsere Kommission Sozialistische Wehrerziehung wollen wir weiterhin er reichen, daß alle Dozenten selbständig Auf der GST-Delegiertenkonferenz der Landwirtschaftlichen Fakultät war im Rechenschaftsbericht, in der Diskussion und in der Arbeitsentschließung das echte Be mühen zu erkennen, die Hauptaufgabe der GST — Verbesserung der sozialistischen Wehrbereitschaft und Wehrfähigkeit der Studenten — im erforderlichen Maße zu er füllen. Die Diskussion lieferte den Beweis, daß die Kameraden der GST gemeinsam mit Parteiorganisation, staatlicher Leitung und FDJ um die Lösung ihrer verantwortungs vollen Aufgaben ringen. So forderten ge rade Studenten, Aufgaben der politisch- ideologischen Arbeit, der Bewußtseinsent wicklung in die Arbeitsentschließung auf zunehmen. Diese Seite war zwar nicht ver gessen worden, aber man war der Mei nung, daß beim Zusammenwirken im Kom plex Wehrerziehung mit der FDJ diese Aufgaben der FDJ zufielen. Die Kamera den faßten diese Angelegenheit richtiger weise nicht als eine organisatorische Frage auf, sondern erklärten, daß sie auch als Mitglieder der GST gerade bei der vor militärischen Ausbildung der politisch- ideologischen Arbeit die gebührende Auf merksamkeit widmen müßten. Dr. Knopfe als Vertreter der Parteileitung wies be ¬ sonders auf die Notwendigkeit einer gründ lichen Diskussion über den Ernst der Lage hin, und Prodekan Dr. Grunick betonte die gemeinsame Verantwortung von staatlicher Leitung und gesellschaftlichen Organisa tionen für die sozialistische Wehrerziehung. FDJ-Sekretär Hagenmüller erklärte,' daß die FDJ von ihren Mitgliedern Rechen schaft über die Erfüllung der GST-Aufträge fordern wird, wobei sie den praktischen Übungen große Aufmerksamkeit widmet. Die politisch-ideologische Arbeit wird sich stark auf die Wehrerziehung konzentrie ren. Er regte an, nach dem Vorbild der Journalisten mit einer Einheit des Mili tärbezirkes III in Verbindung zu treten. In konstruktiven Maßnahmen des Ar- beitsplanes finden die Bemühungen um eine qualitativ bessere Arbeit der Grund organisation ihren Ausdruck. Als Haupt aufgabe wird die sozialistische Wehrbereit schaft, ein integrierender Bestandteil der klassen- und staatsbewußten Erziehung der Studenten, herausgestellt. Jede Seminargruppe wird einen Verant wortlichen für sozialistische Wehrerziehung nominieren, der die Interessen der GST vertritt und der Kommission für sozia listische Wehrerziehung untersteht. Er soll die Verantwortlichen für die kontinuier™ liehe Ausbildung der Studenten zur Vor bereitung der vormilitärischen Lager un-t terstützen. In Zusammenarbeit mit der Sektion Schießen an der Fakultät sollen planmäßig die Kenntnisse im Umgang mit Waffen er weitert werden, z. B. werden im 1. und 2. Studienjahr Schießleiter ausgebildet, und alle Studenten dieser Studienjahre werden am KK-Schießen auf dem Schüt zenhof teilnehmen. Darüber hinaus wer den die Studenten in einer Geländeausbil dung, die Übungen in Topografie und Schießen einschließt, auf die Lager der vor? militärischen Ausbildung vorbereitet. Das gleiche gilt für die Unterweisung in Dienst vorschriften. Der Arbeitsplan wurde von den Delegierten einstimmig angenommen. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIUIIIIIIIIIItlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHlIHtlHIIIIIIIIUIHiUllllHIIIIIIHIIIimilllllHIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIllllllllllllllllllllllUlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll Studenten des Instituts für Kunstgeschichte und Kunsterziehung unserer Universität in der Sonderausstellung von Picasso-Grafiken, die bis zum 11. Februar im Museum für bildende Künste zu sehen ist. Foto: Naumann Der Schöpfer der Friedentaube und sein Werk Sonderausstellung von Picasso-Grafiken Das Museum der bildenden Künste gibt in einer Sonderausstellung einen repräsentativen Einblick in das grafische Schaffen von Pablo Picasso. Die Blätter wurden bereits 1965 mit Erfolg von den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden gezeigt. Sie stammen aus dem Besitz von Daniel-Henry Kahnweiler, dem Freund, Verleger und Kunsthändler des Künstlers. Eine Ausstellung mit Picasso-Grafik ist besonders geeignet, den Zugang zu sei nem Schaffen zu erleichtern. Sein künstle risches Werk zählt zu den faszinierendsten unseres Jahrhunderts. Ilja Ehrenburg be zeichnete es als dessen Dynamit. 1899 schuf der Sohn eines spanischen Zeichenlehrers seine erste Radierung, seit dem erarbeitete er ein umfangreiches gra fisches Oeuvre, das ihn als einen der vielseitigsten modernen Künstler aus weist. Maler und Grafiker ist er in erster Linie, darüber hinaus schuf er Plastiken, Bühnenbilder, stattete Ballette aus, wies neue Wege in der Wandmalerei, der Pla katkunst und belebte die künstlerische Keramik. Als Grafikei- ist Picasso in allen Drucktechniken versiert und stellt an die Drucker seiner Lithographien und Aqua tinten die höchsten Anforderungen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus den Jahrzehnten nach dem ersten Weltkrieg. Sie betont aber besonders das Schaffen der jüngsten Zeit, Wahrhaft grafische Kostbarkeiten sind die Radierungen der „Suite Vollard“ (1931-1935), Blätter voll endeter Linienführung, zum Teil von einer Schönheit, daß derjenige, der Picasso nur als Formzerstörer kennt. überrascht ist. Es ist eine lyrische Folge, aber unter die Idyllen und Harmonien mischen sich schon die Themen der fol genden grausigen Jahre: Vergewaltigung. Kampf. Oft kleidet Picasso seine Gedan ken in Mythologie ein: Faune, Ken tauren, der Minotaurus finden sich in seinen Blättern. Immer wieder gestaltet er den Stierkampf. Stiere und Tauben liebt er besonders. Picasso hat der Welt mit der Friedens taube ein Symbol geschenkt, das überall verstanden wird. In mehreren Fassungen gestaltete er sie, 1947 ruhig stehend, 1950 im sieghaften Flug und 1952 von schüt- zenden Händen umgeben. Alles, was das Leben des Menschen schön macht findet sein Interesse, Krieg "und Barbarei geißelt er in aufrüttelnden Bildern. Gewiß, der Inhalt eines großen Teils seiner Grafiken und Bilder wird vielen verschlossen bleiben. Manches sagt uns wenig und wird sich als kurzlebig erwei sen. Bleiben aber wird das Werk eines Mannes, der sich mit der Entwicklung seiner Zeit auseinandersetzte und für Frieden und Fortschritt Partei ergriff. Picassos Werk findet gleichzeitig höchstes Lob und schärfste Ablehnung. Es fehlt auch nicht an denen, die seine Malerei bejahen, seine politische Über zeugung aber leugnen möchten. Die Ausstellung lädt zum Besuch und . zur Auseinandersetzung mit dem Werk des Künstlers ein. V. Frank UZ 5/68, Seite 4
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