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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
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- Universitätsbibliothek Leipzig
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
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Band 12.1968
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Neuartiger Forschungsreaktor aus Moskau Das Versuchsmuster eines Atomreaktors; der einen hundertfach dichteren Impuls strom von Neutronen als alle bisher be kannten Anlagen dieser Art ausstrahlt, wurde im Moskauer Institut für Atom energie „Kurtschatow“ angefertigt. Die Anwendung dieses Reaktors wird gestat ten, die Bestandteile beliebiger chemischer Verbindungen schnell und genau nach Ele menten zu analysieren. Modell der wissenschaftlichen Suche Ein Modell, mit dessen Hilfe die Effek tivität von Untersuchungen wissenschaft- licher Probleme ermittelt werden kann, ist von sowjetischen Wissenschaftlern entwik- kelt worden und bewährt sich bereits in der Praxis. Es trägt wesentlich dazu bei, die Effektivität von Forschungsarbeiten zu erhöhen. Mit seiner Hilfe gelingt es sogar zuweilen, quantitative Charakteristiken einer künftigen Untersuchung zu erhalten, wodurch es möglich wird, bei der Planung einer solchen Untersuchung auf unrichtige Varianten zu verzichten. Das Modell ist seiner Struktur nach, eine Weiterentwick lung der Netzwerkplanung. Es handelt sich um eine komplizierte graphische Darstel lung, auf der eine bestimmte, im Verlauf der Forschung unbedingt auszuführende Operation oder Arbeit abgebildet ist. Die Vielfalt der Faktoren wird auf eigens dazu vorbereitete Lochkarten übertragen, deren Analyse eine Rechenmaschine übernimmt. Sie gibt schließlich die optimale Lösung der gestellten Aufgabe heraus. 0,008 Kelvin-Grad erreicht Eine Temperatur von 0,008 Kelvin-Grad wurde durch die Auflösung eines leichten Helium-Isotops in natürlichem Helium von Wissenschaftlern des Vereinigten Instituts für Kernforschung in Dubna erreicht. Das ist etwa ein Vierzigstel der Temperatur, die mit Hilfe flüssigen Heliums erreicht werden konnte. Die Anlage, nüt der Tem peraturen erzeugt werden, die dem abso luten Nullpunkt nahekommen, wurde von dem sowjetischen Wissenschaftler Boris Neganow entwickelt. Prof. Rommel in Syrien tätig I Prof. Dr. Wilfried Rommel von der Ambulatorischen/Ge- burtshilflichen Tierklinik un serer Universität (Bild Mitte) gehört als Leiter zu einer Gruppe von Tierärzten aus der DDR, die seit Mitte vorigen Jahres auf Grund eines Freundschaftsvertrages beim Aufbau des Veterinärwesens in der Syrischen Arabischen Republik mitarbeiten. Die Wis senschaftler sind am Institut des syrischen Ministeriums für Landwirtschaft und Boden- . reform in Damaskus tätig, wo sich Prof. Rommel mit seinen Spezialgebieten, der Fortpflan zung und künstlichen Besa mung von Nutztieren, beschäf tigt. Auf unserem Foto assistie ren ihm der Leiter des syri schen Instituts-Klinikums, Dr. Manselgi (links), und der Vete rinärtechniker Abdel Razzak (vorn rechts) bei der Nachbe handlung eines Maultieres, dessen Auge wegen Krebs erkrankung entfernt werden mußte. Foto: ZB/Kohls Eine Million Referate in vier Jahren In den von der amerikanischen Chemi schen Gesellschaft herausgegebenen „Che mical abstracts", die Kurzfassung neuer, die Chemie betreffender Arbeiten aus aller Welt enthalten, erschien kürzlich das vier- millionste' Referat. Vor etwas mehr als viereinhalb Jahren wurde das dreimil lionste Referat gedruckt. Für die zweite Million wurde 18 Jahre benötigt, während die erste Million der Referate in der Zeit von 1907 bis 1938 erschien. Für die „Chemical abstracts“ werten augenblicklich 3100 Wissenschaftler in 70 Staaten über 12 000 Zeitschriften aus 106 Ländern aus. 20 Prozent aller- Referate stammen aus sowjetischen Fachzeitschrif ten. Hypothese über Pulsare Sowjetische Wissenschaftler sind der Ansicht, daß die regelmäßigen Funksignale im Weltraum von magnetischen „weißen Zwergen“ — von Sternen mit einer sehr hohen Stoffdichte — ausgestrahlt werden. Diese Radioquellen werden als Pulsare bezeichnet. Die britischen Radioastronomen, die diese Funkimpulse entdeckten, vertreten die Meinung, daß sie von Neutronenster nen ausgestrahlt werden. Nach Ansicht der sowjetischen Forscher könnte die Ober fläche der dichten „weißen Zwerge“ — ihr Durchmesser entspricht etwa dem der Erde — Radialschwingungen von 30 bis 40 Kilometern je Sekunde vollführen. Das Magnetfeld der Sterne bewirke es, daß der Stoff der Sternatmosphäre an den Po len hinausgeschleudert wird. Diese beiden Plasmastrahlen müßten an den Polen eine Art Antennen entstehen lassen. Blei im Blut Der Bleigehalt im Blut des amerikani schen Großstädters beträgt nach Unter suchungen des Wissenschaftlers Dr. Patter son durchschnittlich 0,25 Promille und liegt damit etwa hundertmal höher als der Normalwert bei Menschen in industrie- freier Umgebung. Die Ursachen sollen im Verzehr von Obst und Gemüse liegen, das durch bleihaltige Autoabgase verunreinigt wurde. •eg Ostforschung“ Wandel der Zeiten Mon Prof. Dr. Felix-Heinrich Gentzen Teil 2 Stipendien als Diversionsmittel •das Unabhängigkeits- Völker“ Lehrreiche Protokolle In seinem 1967 erschienenen Buch war. minieren und streben dieser Mit der amerikanischen Ostforschung und Sowjetologie gehen die westdeut- schen Sowjetologen eine enge Arbeits teilung und Zusammenarbeit ein. \ „Vereinigten Führung des tals. der mit den einzelnen differenziert betrieben Als wirksame Mittel die nicht unbeträcht Osteuropa“ ein, Ländern sehr werden müsse, bezeichnete er zu stärken, listischen Tendenzen, wie sie auf dem Kontinent mit verschiedenen Spielarten, des skandinavischen, britischen, jugo slawischen, osteuropäischen, am Werke sind“. Ein solches Modell, das schön mit Sozialismus nichts mehr gemein hat, empfahl er in einer Rundfunk ansprache im März 1968 auch für die Tschechoslowakei. Faßt man die zahlreichen Empfeh lungen der westdeutschen und amerika nischen Sowjetologie zusammen, so läßt sich ein gesamtes Programm daraus ablesen: Beseitigung der führenden Rolle der marxistisch-leninistischen Par teien und Ersetzung durch sozialdemo kratische Prinzipien, Beseitigung der führenden Funktion des sozialistischen Staates, Lockerung der Planwirtschaft und allmähliche Ersetzung durch kapi talistische Wirtschaftsmethoden, Zer schlagung der unter Führung der Sowjetunion stehenden sozialistischen Staatengemeinschaft durch Förderung der nationalen Sonderinteressen der einzelnen Staaten und Bildung der Staaten Europas“ unter deutschen Monopolkapi- Dabei spielen die seit 1962 jährlich abwechselnd in Chikago und Wies baden stattfindenden gemeinsamen Konferenzen der „Studiengesellschaft mittel- und osteuropäischer Partner schaft“ (Wiesbaden) und der „Founda tion for Foreign Affairs“ (Chikago) eine wichtige Rolle. Die Vorträge und Dis kussionen dieser Konferenzen wurden in Protokollbänden publiziert, deren Auswertung für das Verständnis der Ereignisse in der Tschechoslowakei sehr lehrreich ist. lichen Stipendien, die von der Ford- Stiftung und anderen Einrichtungen an polnische, jugoslawische, ungarische und tschechoslowakische Studenten für das Studium in den USA und West europa gezahlt würden. Diese Stipen dien verfolgten den eindeutigen Zweck, den „auf diesen Völkern lastenden kommunistischen Druck zu lockern“, das heißt die führende Rolle der mar xistisch-leninistischen Parteien und das Verhältnis zur Sowjetunion zu unter Auch Boris Meißner orientierte auf den Revisionismus, den sogenannten Reformkommunismus, und die „Libe ralisierung“ der sozialistischen Wirt schaft im Sinne ihrer Durchsetzung mit starken Elementen der kapitalistischen Marktwirtschaft als wichtige Schritte, um einer „freiheitlichen“ Entwicklung, d. h. einer Entwicklung zum Kapitalis mus, den Weg zu bahnen. Die westdeutschen Ostforscher und Sowjetologen entwickelten große Ener gien und zahlreiche Einfälle, um diesen Forderungen gerecht zu werden. Die bedeutendste Institution, die speziell zu diesem Zwecke gegründet wurde, ist das „Bundesinstitut für ostwissen schaftliche und internationale Studien“ in Köln, das 1961 unter Leitung von Prof. Dr. Boris Meißner unter dem Na men „Bundesinstitut zur Erforschung des Marxismus-Leninismus — Institut für Sowjetologie“ aus der Taufe ge hoben wurde. Es verfügt über einen Jahresetat von 2,5 Mill. DM und fast 100 Mitarbeitern. Nach Auffassung Bo ris Meißners ist heute die „(west)deut- sehe ostwissenschaftliche Forschung ... zweifellos neben der amerikanischen am stärksten entwickelt“. „Der deutsche Standpunkt“ setzte er sich für ein vereinigtes Europa ein, „mit einer starken Arbeiterschaft, mit demokratischen Spielregeln, mit sozia- Rezepte zur Aufweichung Der amerikanische Osteuropahistori ker und Sowjetologe Prof. Dr. Robert Byrnes setzte sich für den „Austausch kultureller Beziehungen mit Mittel- und Es geht den westdeutschen Imperia listen aber auch darum, die von der Sowjetologie entwickelten Konzeptionen und Vorstellungen durch geschickte Methoden in die osteuropäischen Völ ker, besonders in deren Intelligenz, hin einzuschleusen und sie als Wunsch der Völker selbst erscheinen zu lassen. Die Amerikaner bezeichnen dies als die „vierte Sphäre der Außenpolitik“ . Auch hierfür geben die Sowjetologen ver schiedene Rezepte. Der Amerikaner Robert Byrnes hat in seinen bereits er wähnten Ausführungen über die Kul turbeziehungen schon auf die Methoden der Stipendien hingewiesen. Im glei chen Sinne entwickelten in der Bun desrepublik seit einigen Jahren die „Deutsche Forschergemeinschaft", der „Deutsche Akademische Austausch dienst“ und die „ Alexander-von-Hum-. . boldt-Stiftung" in bezug auf die ost- und südosteuropäischen Staaten eine bemerkenswerte Aktivität. Im Jahre 1967 vergab die Alexander-von-Hum- boldt-Stiftung 168 neue Stipendien an Wissenschaftler aus dem Ausland. Von den Empfängern stammten 53 aus den osteuropäischen Staaten. Unter allen europäischen Ländern stand die CSSR mit 24 Stipendiaten an der Spitze. Und das betraf nur eine von mehreren Ein richtungen in der Bundesrepublik. Nach alledem ist es gewiß kein Zufall, daß die von der Konterrevolution in der Tschechoslowakei entwickelten Vorstel lungen und Parolen auffallend den von den amerikanischen und westdeutschen Sowjetologen entwickelten Konzeptio nen ähnelten und von deren Schöpfern auch mit entsprechenden Sympathien begrüßt wurden. Jedoch: Am 21. August, scheiterte auch diese Variante der „Ost forschung“. Schon auf der zweiten Konferenz im Jahre 1963 forderte der Direktor des Mainzer Osteuropainstitutes, Prof. Dr. Gotthold Rhode, „ein stärkeres Hin überwirken westeuropäischen wirt schaftlichen und kulturellen Lebens nach Osteuropa und eine intensivere Beschäftigung: mit der Vergangenheit z. B. des ungarischen, polnischen, tsche chischen und russischen kulturellen Le bens“. Der bekannte westdeutsche So ziologe und langjährige Präsident des Gottfried-Herder-Forschungsrates, Prof. Dr. Eugen Lemberg, entwickelte auf der dritten Konferenz im Jahre 1964 seine mehrfach publizierte These von der „Modifizierung und Reeuropäisie- rung des Marxismus“ — darunter ver steht er nichts anderes als den Revi- ' sionismus in den ost- und südosteuro päischen Ländern und empfahl, Ausein andersetzungen innerhalb der marxi stisch-leninistischen Parteien dieser Länder als „Ansatzpunkt zu einem fruchtbaren Gespräch“ auszunutzen, um „am Feinde zu bleiben“ und mit dem Ziel der Unterhöhlung der füh renden Rolle der marxistischen Par teien mit den revisionistischen Kräften . Kontakt zu halten. Der Mißbrauch der Wissenschaft für die imperialistische deutsche Ostpolitik d. h. den Nationalismus zu schüren. Der ehemalige, inzwischen verstor bene Präsident des „Bundes der Ver triebenen“, Wenzel Jaksch, schlug die Ausnutzung der westdeutschen Han delspolitik als „Hebelarm zum Wider stand gegen den sowjetischen Druck“ und die Ausnutzung der zahlreichen persönlichen Kontakte, die sich durch den verstärkten Touristenverkehr er geben, für eine ideologische Diversion vor. Eine besondere Rolle in den von den Sowjetologen für eine flexiblere Ost politik entwickelten Varianten spielen die sozialdemokratischen Modelle, die den sozialistischen Ländern als „Wei terentwicklung des Sozialismus“ an geboten werden. Einer der Hauptver treter dieser Vorstellungen ist Prof. Dr. Klaus Mehnert, ein bekannter Ost- forscher noch aus der Weimarer Repu blik und der Nazizeit, der während des zweiten Weltkrieges als faschisti scher Spion im Fernen Osten tätig N eben den USA sind es vor allem die Bundesrepublik, England und die Schweiz, in denen die „Sowje tologie“ als neue Richtung der politischen Wissenschaft entwickelt wurde. Ihre Aufgabe ist es, Auftraggebern aus Poli tik und Wirtschaft Gutachten und Ana lysen zu liefern, aus denen besonders die schwachen Stellen und neuralgischen Punkte ersichtlich sind, an denen Hebel für Spaltungs- und Diversionstätigkeit angesetzt werden können. Der Sowjeto loge soll, wie der USA-Professor Arthur E. Adams feststellte, nicht nur „up to date“, sondern „up to minut“ in bezug auf die Ereignisse in den sozialistischen Ländern sein. Sehr treffend hat Franz Josef Strauß in der englischen Fassung seines Buches „Entwurf für Europa“ die Aufgabenstellung der Sowjetologen umrissen: „Wir benötigen eine Analyse der Ost-West-Situation, um die beste Form der Annäherung zu bestimmen, durch welche die internationale Orga nisation des kommunistischen Welt reiches aufgeweicht und dieses mit friedlichen Mitteln von innen her auf gebrochen werden kann.“ Wenn Strauß hier von „friedlichen“ Mitteln spricht, so darf nicht vergessen werden, daß hinter dieser Politik eine bis an die Zähne bewaffnete Bundeswehr steht, die nach Verfügungsgewalt über Atom waffen strebt. ZUSAMMENARBEIT Schweißinstitute koordinieren Die gemeinsame Entwicklung eines hoch leistungsfähigen Schweißautomaten mit einem völlig neuartigen Verfahren verein barte das Zentrale Institut für Schweiß technik der DDR in Halle mit dem führen den sowjetischen Schweißinstitut in Kiew. Bereits zum 20. Jahrestag der DDR soll das neue Gerät der Produktion übergeben werden. Der Direktor des ZIS in Halle, Nationalpreisträger Prof. Dr. Werner Gilde, erklärte dazu: „Diese Gemein schaftsentwicklung hilft den Vorsprung weiter auszubauen, den wir und die So wjetunion durch unsere kontinuierliche Zusammenarbeit gegenüber anderen In dustrieländern haben.“ Zeitgewinn durch Zusammenarbeit Eine enge wissenschaftliche Zusammen- , arbeit verbindet das Zentralinstitut für Fertigungstechnik Karl-Marx-Stadt mit fünf Forschungs- und Projektierungsein richtungen in der Sowjetunion. Gegenwär tig wird z. B. im Staatlichen Technologi schen Projektierungs- und Versuchsinstitut in Moskau auf einer elektronischen Groß rechenanlage ein technologisches Projekt des ZIF Karl-Marx-Stadt für einen Ma schinenbaubetrieb berechnet. Ein Vertrag mit dem wissenschaftlichen Forschungs institut für Projektierung und Konstruk tion der Technologie des Maschinenbaus in Leningrad wird gegenwärtig vorbereitet. Dabei wird das ZIF die Dokumentation über elektro-chemisches Entgraten liefern und dafür die Leningrader Versuchsergeb nisse über elektro-chemisches Fräsen über nehmen. Dieser Austausch bringt für das ZIF einen Zeitgewinn von 15 Monaten und 60 000 Mark Einsparung an For schungsmitteln. HOCHSCHULEN DDR' 38383 ■ 3 . ■ : ■ • • • ----------------- Herbizidforschung auf Vertragsbasis An der Erforschung der Wirkungsweise von Herbiziden auf Stoffwechsel- und Ent- wicklungsprozesse von Pflanzen arbeiten Wissenschaftler und Studenten des Bota nischen Instituts der Pädagogischen Hoch- schule Potsdam. Diese Arbeiten werden als Vertragsforschung mit der Biologischen Zentralanstalt Berlin der Deutschen Aka demie der Landwirtschaftswissenschaften betrieben. Auch die biologischen Lehr stühle der Pädagogischen Institute Gü strow, Köthen und Mühlhausen sind daran beteiligt. Die am Projekt beteiligten Assistenten, Aspiranten und Forschungsstudenten pro movieren mit ihren Themen, für die übri gen Studenten bilden sie die experimen telle Grundlage der Staatsexamensarbeiten. Biologisches Zentrum für Kiel Die Universität Kiel soll ein biologisches Zentrum erhalten. Vorgesehen sind ü. a. ein Mikrobiologisches und ein Genetisches Institut sowie ein Forschungszoo und ein Botanischer Garten, der für die Öffentlich keit zugänglich sein wird. Der Planungs auftrag wurde vor kurzem erteilt. Man rechnet damit, daß das Zentrum 1972/73 arbeitsfähig sein wird. Medizinisches Institut Sofia 50 Jahre Das Oberste Medizinische Institut in Sofia feierte in diesem Monat sein 50jäh- riges Bestehen. Mit seinen drei Fakultäten und modernen Krankenhauseinrichtungen hat es sich zur wichtigsten Ausbildungs stätte für medizinische Kader in Bulgarien entwickelt. Zur Zeit studieren am Institut, 5000 Studenten, darunter auch 550 Aus länder, die aus 54 Ländern kommen. In den nächsten Jahren soll das Oberste Medizi nische Institut neue Gebäude auf einer Fläche von 390 000 Quadratmetern erhalten. Erdöl für 600 Jahre? Aus der neuesten Shell-Zusammenstel lung der zweifelsfrei nachgewiesenen Erd- Ölreserven geht hervor, daß Anfang dieses Jahres rund 55 Milliarden Tonnen Öl zur Verfügung standen. Unter Zugrundelegung des gegenwärtigen Jahresverbrauchs von rund 1,8 Milliarden Tonnen könnte damit die Mineralölversorgung der Erde in den nächsten drei Jahrzehnten aufrechterhal ten werden, ohne daß neue Reserven er schlossen werden müßten. Die möglichen Vorräte belaufen sich nach vorsichtigen Schätzungen auf das Zehnfache der siche- ren Reserven, also 500 bis 700 Milliarden Tonnen, dazu kommen etwa 400 Millarden Tonnen Erdöl in Teersanden und Ölschie fern. Bezogen auf den heutigen Verbrauch könnte der Mineralölbedarf der Welt für die nächsten 600 Jahre damit gedeckt wer den. Gamma-Strahlen zur Lebensmittelkonservierung Die Volksrepublik Bulgarien will 1969 einen umfangreichen Laboratoriumskom plex in Betrieb nehmen, um die Forschun- gen auf dem Gebiet der Bestrahlung von Lebensmitteln mit Gammastrahlen zu for cieren und im halbindustriellen Maßstab zu ermöglichen. Die Bestrahlung dient der Konservierung von Lebensmitteln und wird international in zahlreichen Forschungs instituten betrieben.
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