Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 12.1968
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 04.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 3, 11.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 4, 18.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 5, 25.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 6, 01.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 7, 08.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 8, 15.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 9, 22.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 10, 29.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 11, 07.03.1968 1
- Ausgabe Nr. 12, 14.03.1968 1
- Ausgabe Nr. 13, 21.03.1968 1
- Ausgabe Nr. 14, 28.[03].1968 1
- Ausgabe Nr. 15, 04.04.1968 1
- Ausgabe Nr. 16, 11.04.1968 1
- Ausgabe Nr. 17, 18.04.1968 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 02.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 20, 09.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 21, 16.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 22, 24.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 23, 30.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 24, 06.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 25, 13.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 26, 20.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 27, 27.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 28, 04.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 29/30, 18.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 31, 25.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 32, 29.08.1968 1
- Ausgabe Nr. 33/35, 19.09.1968 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.09.1968 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 39, 17.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 42, 07.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 45, 28.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 46, 05.12.1968 1
- Ausgabe Nr. 47, 12.12.1968 1
- Ausgabe Nr. 48, 19.12.1968 1
-
Band
Band 12.1968
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Kulturarbeit erweitert uns den Blick“ Notizen über die Kulturarbeit eines Kollektivs, das sich zum zweiten Mal um den Ehrentitel bewirbt „Es kommt in Zukunft zu einer immer stärkeren Wechselwirkung von Arbeitszeit und Freizeit. Die sinnvolle Gestaltung der Freizeit durch Bildung, Qualifizierung, schöpferische künstlerische und sportliche Selbstbetätigung und andere Formen der Erholung wird zu einer immer bedeutende ren Kraftquelle für die Entwicklung der schöpferischen Fähigkeiten der Menschen in der sozialistischen Produktion.“ Das sagte Walter Ulbricht auf dem S. Plenum des ZK der SED. „Die kulturelle Bildung und Selbstbetäti gung im Kollektiv ist für jeden von uns von großem Nutzen. Durch sie gewinnen wir vielfach neue Erkenntnisse, erweitern unser Blickfeld und erschließen uns Gebiete der Kultur, die vorher für manchen von uns tabu waren. Natürlich trägt diese Tätigkeit in hohem Maße dazu bei, den politischen Standpunkt aller Kollektivmitglieder zu fe stigen und sie zu befähigen, aktuell-politi sche Ereignisse richtig zu werten und in das Gesamtgeschehen einzuordnen. Und was außerdem sehr wichtig ist: Die gemeinsame Beschäftigung mit der Kultur hat sich auch sehr positiv auf unser Brigadeleben ausge wirkt — vor allem durch Diskussionen über verschiedene kulturelle Probleme sind wir einander näher gekommen. Darüber hinaus haben wir natürlich viel Freude an dieser Freizeitgestaltung, was sich letztlich auf die Arbeit und das Brigadeleben auswirkt.“ Das sagt Steffi Quenzel, Medizinisch-technische Assistentin im klinisch-chemischen Labor des Medizinisch-poliklinischen Instituts. Für die Mitarbeiter dieses Labors, die bereits mit dem Titel „Kollektiv der sozia listischen Arbeit“ ausgezeichnet wurden und sich nun zum zweiten Male um den Ehren titel bewerben, ist die kulturelle Bildung und Selbstbetätigung zum festen und unent- behrlichen Bestandteil des Brigadelebens geworden. Bisheriger Höhepunkt der kultu rellen Arbeit war der erste ökonomisch ¬ kulturelle Leistungsvergleich der Medizini schen Fakultät am 18. Oktober, wo dieses Kollektiv den 2. Platz belegte. Aber natür lich ruhen sich die Angehörigen des klinisch chemischen Labors nicht auf diesem Erfolg aus. Schon jetzt rüsten sie für den 2. ökono misch-kulturellen Leistungsvergleich, der im Frühjahr stattfinden wird. Zuerst wurden natürlich die Fragen „Was machen wir?“ und „Unter welches Motiv stellen wir unsere Beiträge?“ von allen sehr ausgiebig diskutiert. Dazu wurden Mittags pausen, Stunden nach der Arbeitszeit und andere Brigadezusammenkünfte genutzt, so daß jetzt feststeht: Es sollen wieder Sketche aufgeführt werden, die den Weg der Bri gade zum sozialistischen Kollektiv zum In halt haben und auf diese Weise Erfahrun gen vermitteln, und Sketche zu aktuell-poli tischen oder kulturpolitischen Problemen. Voraussetzung, das gestellte Ziel zu errei chen, sind natürlich Diskussionen über das politische Tagesgeschehen, die regelmäßig geführt werden. Zu Höhepunkten im politi schen Geschehen veröffentlicht das Kollektiv an seiner Wandzeitung gemeinsam erarbei tete Stellungnahmen, um auch den Patien ten seinen Standpunkt mitzuteilen und zu erläutern. Um die marxistisch-leninistische Bildung aller Mitarbeiter zu vertiefen und zu erweitern, nimmt das Kollektiv geschlos sen am Parteilehrjahr teil. Auch die Vor bereitung auf das Parteilehrjahr wird ge meinsam abgeschlossen, um zu sichern, daß jede Kollegin gut vorbereitet und’mit einer eigenen festen Meinung zum behandelten Thema zum Parteilehrjahr kommt. Um die eigene kulturelle Tätigkeit ständig zu verbessern — und dieses Ziel haben sich die Mitarbeiter des klinisch-chemischen La bors für ihren zweiten Titelkampf gestellt — muß natürlich auch die kulturelle Allge meinbildung aller Kollektivmitglieder er höht werden. Dazu wollen sie gemeinsam das Dimitroff-Museum besuchen, Buchbe sprechungen organisieren, Musikabende (klassische Musik; moderner Jazz) veran stalten und wie bisher auch gemeinsam Theaterveranstaltungen, Programme der Pfeffermühle und interessante Filme be suchen und darüber sprechen. Bisher wur den beispielsweise die Filme „Ich war 19“, „Erzählungen aus der neuen Welt“, „Anna Karenina“ u. a. gemeinsam besucht, und in den anschließenden Gesprächen über solche interessante Fragen wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder über Grundfragen des Verhältnisses der beiden deutschen Staa ten gesprochen. Dabei gelang es, auch bei Kolleginnen, die sich mit solchen Problemen bisher nicht oder nur sehr wenig beschäftigt hatten, Interesse zu wecken und neue Er kenntnisse zu fördern. Niemand sollte nun denken, daß die Mit glieder dieses Kollektivs sich nur mit ernster Musik, problemreichen Filmen und mit Pro ben für neue Sketche beschäftigen und dar über hinaus höchstens noch an ihre tägliche Arbeit denken, ansonsten aber „trockene“ Leute sind, die gar nicht richtig fröhlich und ausgelassen sein können. Wer das denkt, der irrt! Beweis dafür ist das Winzerfest der Brigade, wo tüchtig das Tanzbein geschwun gen und dem Anlaß des Festes alle Ehre ge tan wurde. Aber auch da haben alle zum Gelingen des Abends und zur guten Laune aller beigetragen. Es wurden Aphorismen verlesen, Rundgesänge angestimmt usw. Wir haben an dieser Stelle absichtlich nur über die Kulturarbeit dieses Kollektivs der sozialistischen Arbeit berichtet — nicht weil es von den Angehörigen des klinisch-chemi schen Labors des Medizinisch-poliklinischen Instituts in der Härtelstraße nichts weiter zu berichten gäbe: Der zweite Platz des Kollektivs im ökonomisch-kulturellen Lei stungsvergleich der Medizinischen Fakultät resultiert ja nicht nur aus guter Kultur arbeit! Wir haben es getan, weil es noch Bri gaden gibt, die unter Kulturarbeit lediglich Tanzabende der Kollektivmitglieder und deren Angehörigen verstehen. Renate Drechsel VE Eine Gyinnastikstundc für Frauen, die im Bereich der Karl-Marx-Universität arbeiten, hat das Institut für Körper erziehung der Universität organisiert. Diese Gymnastikstunde findet freitags von 16.45 bis 18.15 Uhr in der Turnhalle Talstraße 7 statt. Unter Leitung von Lieselotte Lohmann, Angehörige des Instituts für Körpererziehung, führt die Studentin der Wirtschaftswissen schaftlichen Fakultät Heidi Kühne, die einen Übungslehrgang für Studenten absolviert hat, diese Gymnastikstunde mit den Frauen durch. Am vergangenen Freitag trafen wir in dieser Turnhalle Frauen der Sektion Biowissenschaften, der Sektion Chemie, der Frauenklinik und anderer Einrich tungen an, die die Gymnastik aus Aus gleich zu ihrer Berufstätigkeit betreiben. Frau Dr. Anger, Ärztin an der Augen klinik, sagte uns, daß sie die Gym nastikstunde schon seit dem vergange nen Jahr besuche, da sie in ihrem Beruf kaum körperliche Betätigung habe. Sie betonte dabei, daß sie im Laufe derZeit gespürt habe, daj) die sportliche Betäti gung zu ihrem Wohlbefinden beiträgt Foto: HFBS (Ibscher) l 1009880755 Der Mann, den alle kennen Am 8. November begeht Genosse Walter Wohlfeld, der Leiter der Außen stelle Peterssteinweg der Verwaltung unserer Universität, seinen 65. Geburtstag. Nicht nur die Wissenschaftler und Studenten der Sektion Philosophie/Wissen- schaftlicher Sozialismus, sondern auch die Angehörigen vieler Betriebe und In stitutionen kennen und schätzen ihn als stets einsatz- und hilfsbereiten Genos sen. Hat eine Seminargruppe für eine außerplanmäßige Lehrveranstaltung kei nen Raum, benötigen FDJler für die Ausgestaltung ihres Versammlungsraumes irgendwelches Material, sorgt sich ein Parteisekretär um die Verpflegung der Genossen während einer ganztägigen Versammlung am Wochenende, müssen ausländische Gäste untergebracht werden oder bittet ein Betrieb um Räume — auf den Genossen Wohlfeld ist Verlaß; er ruht nicht eher, bis eine Lösung ge funden ist. Am 1. August wurden es 39 Jahre, die der einstige Institutsgehilfe und jetzige Verwaltungsleiter an der Leipziger Universität tätig ist. über 20 Jahre gehört Ge nosse Wohlfeld der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands an. Die Ange hörigen und Gäste der Karl-Marx-Universität fanden in diesen Jahren in ihm stets einen pflichtbewußten, einsatzbereiten und initiativfreudigen Genossen, der der Partei treu ergeben ist und der sich aufopferungsvoll für die Verwirk lichung ihrer Ziele einsetzt. Besonders viele ehemalige Studenten, die heute verantwortungsvolle Funktionen bekleiden, erinnern sich an ihn mit Dankbar keit; hat er doch stets Wege gesucht und gefunden, die soziale Betreuung der Studenten zu verbessern und ihnen in vielerlei Hinsicht behilflich zu sein. Genosse Walter Wohlfeld, der auch zu den Aktivisten der ersten Stunde ge hört, machte sich bereits 1951 um die Einführung neuer Arbeitsmethoden in der Verwaltung verdient. Zahlreiche Verbesserungsvorschläge hat er unterbreitet und durchgesetzt. Mehrfach wurde ihm dafür die Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen" verliehen. Jahr für Jahr treffen in der Universitätsverwaltung Dank schreiben ein, in denen sich Betriebe und Institutionen über die Initiative und den Einsatz des Genossen Wohlfeld bei der Beschaffung von Räumen oder der Unterbringung von ausländischen Gästen lobend äußern. Neben seiner zeitraubenden Tätigkeit als Verwaltungsleiter, die sich oft bis in die Abendstunden erstreckt, hat Walter Wohlfeld Zeit und Kraft gefunden, in der Partei- und Gewerkschaftsarbeit, im Luftschutz und im Nationalen Auf bauwerk Beispielgebendes zu leisten. Sein 65. Geburtstag soll uns Anlaß sein, ihm ein herzliches Dankeschön zu sagen und noch viele Jahre erfolgreichen Schaffens zu wünschen. Dr. Günter Katsch ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■HB f ' Aus dem Liederbuch 6e— der FDJ-Redaktion (4) Wer die Musik bestellt... „Wer die Musik bestellt, der muß sie auch bezahlen; zwar gibt es soviel Geld in allen Bankfilialen, doch Null plus Null bleibt Null von hinten und von vorn; denn hast du nichts und kannst du nichts, dann stoß auch nicht ins Horn“, singen die Wiederitzscher Spatzen. Das Singe-Studio des Louis-Fürnberg-En- sembles ist ebenfalls von diesem Lied begei stert und hat es bereits zum Grundprinzip in Verhandlungen über Auftritte selbst mit FDJ- Leitungen erhoben. So fragte die FDJ-Bezirks- leitung bei Georg Demmler an. ob das Singe- Studio auf einer Veranstaltung mit Komso molzen anläßlich des 50. Jahrestages des Komsomol auf treten könne. „Ja, natürlich“, erhielt sie zur Antwort, „aber wer die. Musik bestellt, der muß sie auch bezahlen“. Wolfgang Wallroth, der an der Fakultät für Journa listik studiert, wurde von seiner FDJ-Leitung gebeten, auf dem Fakultätsball einige Lieder zu singen. Auch er — Mitglied des Singe-Stu- dios — meinte, „wer die Musik bestellt.. usw. Es ließen sich noch mehrere Beispiele anführen. Haben die Angehörigen des Singe-Studios des LFE vtrgessen, daß sie selbst Mitglieder der FDJ und nicht die Konzert- und Gast spieldirektion sind? Erinnern sie sich nicht daran, dann stoßen die anderen FDJ-Mitglie- der wirklich ins Horn, aber kräftig! Ponny Pedro Hochschulpädagogische Fragen zum Kurs- und Blocksystem In einigen der neuen Sektionen wird mit der Einführung des Drei phasenstudiums der Übergang zum Kurs- oder Blocksystem erwogen und zum Teil bereits realisiert. Prof. Fröh lich hat in einem UZ-Interview (37/68 S. 4) über die Gründung der Sektion Tierproduktion/Veterinärmedi- zin unter anderem mitgeteilt: „Im ökonomischen Bereich führen wir das Kurssystem, im naturwissenschaftlichen Bereich das Blocksystem ein; d. h. mehrere Lehrende bilden einen Block, bieten ihre Veranstaltungen nicht mehr parallel, sondern verzahnt und sinnvoll aufeinander aufgebaut.“ Es ergibt sich die Frage, wie sich Block system und Kurssystem methodisch- organisatorisch unterscheiden. Einheit liche Definitionen und entsprechende Termini haben sich noch nicht durch gesetzt. Als Blöcke werden auch die verschiedenen Abschnitte innerhalb eines Kurses bezeichnet, der eine Reihe von Lehrveranstaltungen ver schiedener mit dem Fachgebiet ver bundener Disziplinen umfaßt. Für Kurs und Block gilt, daß die Studenten nicht mehr, wie beim traditionellen ..Fach-Stunden-System“, eine große Zahl von Fächern nebeneinander über eine relativ lange Zeit hinweg studie ren müssen, sondern daß die Vermitt lung und Erarbeitung zusammen gehöriger Studieninhalte in kürzeren Abschnitten des Semesters erfolgt. Erst nach dem Abschluß eines solchen Kurses oder Blockes wenden sich die Studenten entsprechend dem Gesamt plan dem nächsten Stoffkomplex zu. In einer Konferenz der Wissen schaftler des künftigen Großinstitutes für Tropische und Subtropische Land wirtschaft wurden verschiedene Fragen nach hochschulpädagogischen Konse quenzen dieser Veränderungen gestellt. Aus allgemeinen hochschulpädagogi schen Einsichten kann dazu folgendes gesagt werden: Im Kurs- und Block system beschäftigen sich die Studenten planmäßig über mehrere Wochen hin weg konzentriert mit einem Studien inhalt. Sie werden nicht immer wieder genötigt, den im Mittelpunkt der gei stigen Tätigkeit stehenden Gegenstand zu wechseln, wie beim herkömmlichen Studium. So ist es ihnen möglich, viel tiefer und intensiver in den Stoff ein zudringen, das Wissen und Können dauerhafter zu erarbeiten und damit stärkere Erfolgserlebnisse zu verbin den. Ist aber die mehrwöchige Beschäfti gung mit einem Hauptgegenstand nicht langweilig und ermüdend? Auch beim Kurs- und Blocksystem sind in bezug auf den jeweiligen Hauptgegen stand verschiedenartige Studientätig keiten zu leisten. Der Informations transfer erfolgt durch Lehrveranstal tungen verschiedener Art, durch Lö sung von Übungs- und Beobachtungs aufgaben, durch Selbststudium aus un- terschiedlichen Quellen und mit ver schiedenen Methoden. So kann der Gefahr einer Verminderung des Be haltenseffekts durch die retroaktive Hemmung begegnet werden. Außerdem kommt noch genug Abwechslung in das Studiengeschehen durch die Wei terbildung in Fremdsprachen, durch die studentische Körpererziehung, durch die gesellschaftliche, politische und kulturelle Tätigkeit der Studen ten. Der Student kann sich also durch aus mit einer Tätigkeit von der ande ren erholen und seine Arbeitskraft produktiv reproduzieren. Im Laufe des Studienjahres werden die Lehrkräfte häufig wechseln, ihr Kontakt mit den Studenten dauert nur einige Wochen. Vermindert sich da durch die Möglichkeit des individuel len Eingehens und damit des erziehe rischen Einflusses zu sehr? Dazu ist zu sagen: Wenn z. B. ein Hochschullehrer ein Jahr lang mit 5 Gruppen von je 30 Studenten einmal wöchentlich für zwei Stunden zusammen ist, so wird er diese 150 Studenten nicht so gut kennenlernen, als wenn er mit den Gruppen nacheinander in Kursen oder Blöcken von etwa 6 Wochen intensiv zusammenarbeitet. Trotzdem erfordert der häufigere Wechsel der Hochschul- lehrer eine wesentliche Verbesserung der Betreuertätigkeit in bezug auf Kontinuität und Qualität. Das Kurs- und Blocksystem stellt an die Lehrkräfte besondere hochschul pädagogische Anforderungen; Sie müs sen zeitweilig ungewohnt hohe Wo chenstundenzahlen an Lehrveranstal tungen übernehmen.- Daß damit keine untragbare Belastung verbunden ist, haben viele Hochschullehrer beim Ein satz in konzentrierten Fernstudien lehrgängen feststellen können. Ein Vorteil für die Wissenschaftler ergibt sich durch die Möglichkeit, zwi schen den Kursen längere Zeit ohne Unterbrechung an Forschungsvorhaben zu arbeiten. Für alle an den Blöcken mitwirkenden Lehrkräfte besteht die Notwendigkeit noch engerer kollekti ver Zusammenarbeit bei der Auswahl der Inhalte, bei der Gestaltung der den Besonderheiten dieser Organisations form entsprechenden Methoden und vor allem bei der Planung und Reali sierung der besonderen hochschulpäd agogischen Maßnahmen zur Erfüllung des Erziehungsauftrages der sozialisti schen Universität. Die Einführung des Kurs- und Block systems erfordert, eine Neugestaltung der Methoden und Organisationsformen für die Ermittlung und Bewertung der Studienresultate. Würde man auch weiterhin jedes Fach mit einem Exa men abschließen, so müßten mehrmals im Studienjahr Examina mit all ihrem organisatorischen Aufwand und den psychischen Belastungen für die Stu denten durchgeführt werden. Es dürfte jedoch — unabhängig vom Kurs- und Blocksystem — im Zuge der Hochschul reform an der Zeit sein, das in vielen Fachrichtungen anzutreffende Übermaß an Prüfungen herkömmlicher Art zu reduzieren. Das heißt jedoch nicht, daß die Resultatermittlung weniger wichtig geworden sei. Im Gegenteil, durch den Übergang zu anderen kontinuierlichen Methoden der Resultatermittlung muß künftig eine effektivere Steuerung des Erziehungsprozesses durch häufigeren Ziel-Resultat-Vergleich ermöglicht wer den. Das Mitwirken mehrerer Lehr kräfte an einem Ausbildungsblock er fordert enge Zusammenarbeit auch bei der Resultatermittlung, vor allem wenn die bei Seminaren, Übungen sowie bei der Ausführung wissenschaftlich-pro duktiver Tätigkeit gewonnenen Infor mationen über die Studienergebnisse zu Bestandteilen von Zeugnissen und Be urteilungen über die Studenten zusam mengeführt werden. Auch hierbei ist die koordinierende Funktion der Be treuer von großer Bedeutung. Sie muß zur Einheitlichkeit der Bewertungsmaß stäbe beim Ziel-Resultat-Vergleich und zur Sicherung des objektiven Charak ters der Methoden in der Resultat ermittlung beitragen. Prüfungen sollen also nicht abgeschafft, sondern quanti tativ vermindert und qualitativ verbes sert werden, vor allem aber durch an dere effektive Methoden der Resultat- ermittlung ergänzt werden. Mit diesem Beitrag wurden nur einige der wichtigsten hochschulpäd agogischen Probleme skizziert, die sich aus der Einführung des Kurs- und Blocksystems ergeben. Da noch keine empirischen hochschulpädagogischen Untersuchungen zum Kurs- und Block system unter den Bedingungen der ge genwärtigen sozialistischen Hochschul reform durchgeführt werden konnten, haben diese Darlegungen teilweise hy pothetischen Charakter. Sie sollen als Aufforderung zur Diskussion gelten. Eine gemeinsame Auswertung der praktischen hochschulpädagogischen Er fahrungen bei der Einführung des Kurs- und Blocksystems durch Fach wissenschaftler und die in der künfti gen Sektion Pädagogik/Psychologie ver tretenen Hochschulpädagogen sollte er möglicht werden. Dr. Conrad UZ/68, Seite 4
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)