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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
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Band 12.1968
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(Fortsetzung von Seite 1) zur allseitigen Stärkung der DDR zu vollbringen Von Wissenschaftlern und Studenten der Karl- Marx-Universität sind im vergangenen Studienjahr eine Reihe sehr bedeutsamer Leistungen erbracht Worden. Ich denke an die Leistungen von Prof. Dr. Drischel und seinem Kollektiv auf dem Gebiet der Kyber netik, die international anerkannt sind. Mit großer internationaler Beteiligung veranstaltete das Phy siologische Institut das erste internationale bio kybernetische Symposium der Welt. Großes Auf sehen erregten international die Arbeiten Prof. Dri- schels zur Pupillenreflex- und Augenfolgebewegung. Ich nehme das Lehrbuch für Kinder- und Säug- lingspflegerinnen von Prof. Liebe, das eine große Lücke schließt, oder die Tatsache, daß auf der Früh geburtenstation der Kinderklinik im letzten Jahr eine der niedrigsten Sterblichkeitsraten der Welt erreicht wurde. Hierher gehören die Arbeiten des Kollektivs niederenergetische Kernphysik unter der Leitung von Dr. Otto, das erstmalig in der Welt Gamma abregungsspektren aus Isobaranalogzuständen und deren Feinstruktur messen konnte. An der Veterinärmedizinischen Fakultät wurde ein Medizinalfuttermittel gegen die Glatzflechte der Kälber entwickelt. Ich nenne den Sammelband „Das Kapital — Erbe und Verpflichtung“ und die internationale wissen schaftliche Konferenz zum 100. Jahrestag des Er scheinens des ..Kapital“, veranstaltet von der Wifa unter Federführung des Instituts für. Politische Ökonomie. Eine Pionierleistung ist die Gemeinschaftsarbeit „Die Wissenschaft von der Wissenschaft — Philoso phische Probleme der Wissenschaftstheorie“, die un ter Leitung von Genossen Prof. Kosing entstand. Ich denke an die zentrale Ausstellung der Studen ten und jungen Wissenschaftler zum 150. Geburts tag von Karl Marx, wo die Karl-Marx-Universität 27 Preisträger stellte und von 1400 angenommenen Arbeiten knapp 200 von Studenten und jungen Wis- senschaftlern der Karl-Marx-Universität stammten. Eine Reihe von Wissenschaftlern hat hervor- ragende Arbeit in zentralen Prognosegruppen ge leistet. So wurde z. B. Genosse Prof. Gebhardt mit einem Dankschreiben vom Minister Prey und einer Geldprämie für seine Arbeit in einer Prognose gruppe des Ministeriums geehrt. Zweifellos stellen diese Beispiele nur eine Aus wahl dar, und man könnte hier weitere anführen. Trotzdem können und dürfen wir mit dem Geleiste ten nicht zufrieden sein. Die volle Integration des Hochschulwesens in das entwickelte gesellschaftliche System des Sozialismus erfordert objektiv, das For- schungsprofil konsequent zu überprüfen und große Kollektive auf gesellschaftlich vorrangig zu lösende Probleme und strukturbestimmende Schwerpunkte der Volkswirtschaft zu konzentrieren sowie die Forschung ausgehend von der Lehre zu profilieren. Das schließt auch die Gemeinschaftsarbeit verschie dener Sektionen an ein und derselben Aufgaben stellung ein. Gegenwärtig gibt es aber — und das ist kein sachliches, sondern ein grundlegendes ideo- Aus dem Referat des Genossen Dr. Pawula auf dem Parteiaktiv Einheit von Sozialismus und wissenschaftlicher Revolution bestimmt unseren Fortschritt logisches Problem, dem sich die Parteileitungen vordringlich widmen müssen — von Ausnahmefällen abgesehen, kein gemeinsames Ringen verschiedener künftiger Sektionen um gemeinsame Praxispartner. Vielmehr besteht nach wie vor die Situation, daß Wissenschaftler bemüht sind, ihre Forschungs wünsche mit der Praxis abzustimmen, sich einen Praxispartner zu suchen, mit dem möglichst alles beim alten belassen werden kann, ohne daß den vor dringlichen Erfordernissen unserer Entwicklung Rechnung getragen wird. Auf diesem Wege wird es aber nicht gelingen, von der Durchschnittszahl von zwei bis drei Wissen schaftlern pro Forschungsthema mit Laufzeiten von fünf bis sechs Jahren herunterzukommen. Wir brau- dien aber auch an der Universität große Kollektive von 20 und mehr Wissenschaftlern, die Forschur.gs- themen in weniger als zwei Jahren abschließen können. Andererseits scheint es uns auch ein direkter Aus druck für mangelnde politische Arbeit, mangelndes Verständnis für die Notwendigkeit der Stärkung unserer Republik, wenn staatliche Planaufgaben dermaßen ignoriert werden, wie das die Erfüllung der Promotions- und Habilitationspläne ausweist. Ähnliches gilt für den Plan Neue Technik. Genosse Günter Mittag nannte im Bericht des Po litbüros an das 3. Plenum des Zentralkomitees als Ursachen für die Nichterfüllung des Planes Neue Technik in vielen Betrieben in erster Linie verbrei tete Selbstzufriedenheit gegenüber Mittelmäßigkeit. Ausweichen vor dem Vergleich mit dem Weltstand, mangelnde Konsequenz bei der Konzentration der materiellen und finanziellen Mittel sowie der Kräfte. Dies trifft in gleichem Maße auf die Karl-Marx- Universität zu. Der Plan wird nicht als Gesetz und entscheidendes Leitungsinstrument benutzt. Eine Nichterfüllung der Pläne zieht keine Konsequenzen für die Leiter nach sich. Das heißt aber auch, das Aufwand-Nutzen-Denken, das ökonomische Denken überhaupt ist noch zu gering entwickelt. Das können und dürfen wir nicht länger dulden. Die staatlichen Leiter müssen sich ernsthaft mit die sen und ähnlichen Staatsplanverletzungen befassen. Von den Parteileitungen fordern wir die Analyse der. politisch-ideologischen Ursachen und konkrete Kontrollmaßnahmen gegenüber ihren staatlichen Leitungen. Genossen, ich möchte am Beispiel der Sektion Philosophie noch einige der genannten Probleme an- schaulich machen, Probleme, aus deren Behandlung nicht nur die Philosophen Schlußfolgerungen ziehen sollten. Entsprechend den Empfehlungen der Kreisleitung und den Weisungen des Rektors ist eine Sektion Philosophie zu bilden, die in sich die Fachrichtungen Philosophie, Soziologie, Wissenschaftlicher Sozialis mus und Staatsbürgerkunde vereinigt. Damit wird in dieser Sektion ein Ausbildungs-, Erziehungs- und Forschungspotential geschaffen, das von größter po litischer Bedeutung ist. Im Sektionsdokument, das die vom Rektor ein gesetzte Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Ko sing einreichte, heißt es u. E. völlig richtig: „Das Ausbildungsprofil in der philosophischen Sektion geht davon aus, daß zwischen den zusammen geschlossenen Fachgebieten in Ausbildung, Erzie hung und Forschung weitgehende Gemeinsamkeiten bzw. direkte Zusammenhänge bestehen. Dies gilt primär für die 'Fachgebiete Philosophie und Sozio logie und auch für wissenschaftlichen Sozialismus und Soziologie; auch zwischen wissenschaftlichem Sozialismus und Staatsbürgerkunde besteht ein be stimmter Zusammenhang, der die Vereinigung in einer Sektion unter bestimmten Gesichtspunkten günstig erscheinen läßt.“ An anderer Stelle dieses Dokumentes heißt es aber dann: „Da im Hochschulwesen der DDR nur zwei philosophische Zentren bestehen, muß der For schung in der zu gründenden Sektion auch ein ent sprechender Stellenwert im Republikrahmen zuge billigt werden. Die Anforderungen in Lehre und Er ziehung sind jedoch derart umfangreich, daß die er forderlichen Forschungsarbeiten beim gegenwärtigen Kaderbestand der Sektion nicht garantiert werden können.“ Und weiter: „Es ist deshalb unbedingt an zustreben, daß Ausbildung, Erziehung und Forschung im Bereich Staatsbürgerkunde“ — zu dem die mei sten Studenten gehören! — „eine ihrer Bedeutung gemäße Eigenständigkeit in Form einer selbstän digen Sektion erhalten. Die vorläufige Verankerung der Staatsbürgerkunde in der Philosophischen Sek tion muß der gründlichen Vorbereitung einer Sek tion Staatsbürgerkunde dienen. Der Aufbau des Be reiches Staatsbürgerkunde könnte so etwa in zwei bis drei Jahren erfolgen.“ Es spricht für die Logik der Philosophen, wenn bei dieser Konzeption dann die Leitungsstruktur einen stellvertretenden Leiter für Staatsbürgerkunde vorsieht. Aber einiges andere scheint mir unlogisch: — Wenn es diese auch im Dokument ausgewiesenen starken wissenschaftlichen Bindungen, „Gemeinsam keiten bzw. direkte Zusammenhänge in Ausbildung, Erziehung und Forschung“ gibt, muß man dann nicht unbedingt zusammenführen? Ist dann nicht jede andere Lösung ein Ausweichen vor den objek tiven Anforderungen, die sich aus den Tendenzen der wissenschaftlich-technischen Revolution und den Erfordernissen des entwickelten sozialistischen Systems ergeben? — Was berechtigt die Genossen Philosophen zu dem Versuch, ihre Forschungskapazität auf Kosten der Ausbildung und Erziehung eines bedeütenden Po tentials außerordentlich wichtiger Parteikader zu erweitern? Müssen nicht vielmehr gerade durch die Konzentration aller Professoren. Dozenten. Mit arbeiter und Assistenten, durch die einheitliche Lei tung der Sektion die sich hier anbietenden Möglich keiten erhöhter politischer Wirksamkeit für die ganze Universität und den Bezirk Leipzig voll aus geschöpft werden? Die Aufgaben für Ausbildung und Erziehung der Staatsbürgerkundelehrer nimmt den Philosophen doch sowieso niemand ab, gleich gültig, ob die Staatsbürgerkunde zu ihrer Sektion gehört oder eine andere bildet. — Wenn die Kapazität für die philosophische For schung nicht ausreicht, kann und muß man sie nicht gerade dadurch erhöhen, daß man alle wissenschaft lichen Mitarbeiter unabhängig von der Fachrichtung entsprechend ihren Wissenschaftsgebieten in die Ge samtaufgaben der Sektion einbezieht? Seit wann ist eine echte Konzentration, zu der allerdings Umstel lungen notwendig sind, eine Schwächung der Kapa zität? Schöpfertum und Lebenskraft des Marxismus erschließen Aus dem Referat des Genossen Dr. Pawula auf dem Parteiaktiv Allen Genossen ist die auf dem 6. ZK- Plenum gegebene Einschätzung des Grundlagenstudiums durch Genossen Hör nig bekannt, die u. a. auch auf der Ana lyse der ideologischen Wirksamkeit und Effektivität des marxistisch-leninistischen Grundlagenstudiums an unserer Universi tät beruht und die völlig mit unserer Ein schätzung übereinstimmt. Obwohl das wissenschaftliche Niveau der Lehrveranstaltungen weiter gewachsen ist, entsprechen viele von ihnen nicht den Anforderungen, Es gibt große Bemühun gen, die Dokumente der Partei zur Grundlage der gesamten Tätigkeit zu machen. Ihre Auswertung erfolgt aber in vielen Fällen zu langsam. Dabei wird viel zu viel an den alten Vorlesungen herum geflickt. Die neuen theoretischen Erkennt nisse werden vielfach in alte Schemata Und Konzeptionen hineingezwängt, statt daß sie zum konzeptionellen Ausgangs punkt genommen werden. Den Studenten Wird damit durch das Studium in unzu reichendem Maße der theoretische Reich tum der Parteidokumente erschlossen, die schöpferische wissenschaftliche Tätigkeit unserer Partei und ihrer Führung und da mit die Lebenskraft des sich ständig im Kampf entwickelnden Marxismus-Leninis mus bewußt. Es gibt Züge von Lebensfremdheit und Abstraktheit, von vereinfachten Darstel lungen politischer Fragen gepaart mit einem praxisfremden „Akademismus" in theoretischen Einzelproblemen. Die Pole mik mit den die Studenten bewegenden Fragen ist noch nicht genügend entwik- kelt. Wenn junge Menschen, die an unse rer Universität ausgebildet werden oder ausgebildet worden sind, unzureichend in der Lage sind, selbständig die Zickzack wege der Politik zu verfolgen, wenn sie in vereinfachten Schemata denken und mit den komplizierten Zusammenhängen von Strategie und Taktik in der Politik der sozialistischen Länder nicht richtig zurecht kommen, so hat' das seine Ursache vor allem auch in diesen Mängeln. Für die weitere Entwicklung des mar xistisch-leninistischen Grundlagenstudiums ziehen wir folgende Schlußfolgerungen: l. Durch, die Leitung des Instituts bzw. der künftigen Sektion sind größere An strengungen in der politischen und inhalt lichen Anleitung der Arbeit der Mitarbei ter zu unternehmen. Das muß insbeson dere in Richtung einer schnelleren Aus wertung der Dokumente der Partei in allen Lehrveranstaltungen erfolgen. Alle Lehrver anstaltungen sind so zu gestalten, daß die Größe unseres Kampfes und die revo lutionäre, gesellschaftsverändernde Kraft des Marxismus-Leninismus stärker sichtbar wird und die Studenten zu klassenmäßi gen Auseinandersetzungen geführt werden. 2. An die Aufgeschlossenheit und Be reitschaft der Studenten gegenüber dem Studium des Marxismus-Leninismus muß stärker angeknüpft, und die Studenten müssen entsprechend ideologisch und wis senschaftlich gefordert werden. Unter die sem Aspekt sind auch die im Institut vor handenen Bemühungen um die Entwick lung eines sich in das Gesamtsystem der jeweiligen Ausbildung harmonisch ein- fügenden wissenschaftlich-produktiven Stu diums im Herbstsemester in allen Berei chen in die Tat umzusetzen. Das muß zu gleich ein wichtiger Beitrag zur.. Vorberei tung der III. Zentralen Leistungsschau zu Ehren des 20. Jahrestages der DDR wer den. Hierbei ist noch enger von der Lei tung des Grundlagenstudiums mit den Leitungen der FDJ zusammenzuwirken. Das Studium des Marxismus-Leninismus muß FDJ-Objekt Nr. 1 bleiben. Umfassende --b-re politische Arbeit weckt Initiative aller Aus dem Referat des Genossen Dr. Pawula auf dem Parteiaktiv Die Haupterfahrung, die wir im vergange nen Jahr gesammelt haben, besteht darin, daß dort, wo die Parteileitungen ihre Füh rungsarbeit ständig qualifizierten, wo die Grundfragen der Politik der Partei im Kampf um die Schaffung des entwickelten gesell schaftlichen Systems des Sozialismus mit der Durchführung der Hochschulreform und den auftretenden ideologischen Problemen direkt verbunden und offensiv diskutiert wurden, däß dort auch die besten Ergebnisse in der Hoch schulreform erreicht werden. Daraus ergibt sich als Hauptaufgabe der Parteiorganisation, der Massenorganisationen und der staatlichen Leitungen in der vor uns liegenden Etappe bis zum 20. Jahrestag, durch eine umfassende und differenzierte, den konkreten Bewußtseins- und Erkenntnisstand der Universitätsangehörigen berücksichtigende politische Arbeit die Grundfragen der Politik der Partei in Verbindung mit den daraus re sultierenden Verpflichtungen in Bezug auf die Hochschulreform allen Studenten, Wissen schaftlern, Arbeitern und Angestellten sowie Schwestern zu erläutern, um dadurch ihre In- , itiative und ihr Schöpfertum zur Erreichung , von Spitzen- und Pionierle.istungen in Vorbe reitung des 20. Jahrestages der DDR zu wek- ken. Alle Parteileitungen müssen den Auf schwung der politischen Massenarbeit, durch den die letzten Wochen gekennzeichnet wa ren, nutzen und weiterführen. Die große Auf geschlossenheit und Bereitschaft zur politi schen Diskussion kommt in zahlreichen Stel lungnahmen und Erklärungen zum Ausdruck, in denen klassenmäßig zu den Ereignissen in der CSSR Stellung genommen wird. Be sonders hervorheben muß man das rasche Reagieren solcher Kollektive, die den Ehren titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit" tra gen bzw. um ihn kämpfen - z. B. der Statio nen 64 und 65 der Hautklinik, der Brigade VII. Parteitag u. a. Hier wird deutlich, daß immer besser verstanden wird, den Kampf um den Ehrentitel mit der Erhöhung des so zialistischen Bewußtseins und einer verbesser ten politisch-ideologischen Arbeit zu verbin den. Entsprechend unseren bisherigen Erfahrun gen ist es notwendig, die Diskussionen vor allem in den FDJ- und Gewerkschaftsgruppen, am Arbeitsplatz im Gespräch von Mann zu Mann weiterzuführen. Es muß zur ständigen Praxis der politischen Massenarbeit werden, daß die Genossen mit konkreten, kontrollier baren Aufträgen das politische Gespräch ge mäß den angegebenen inhaltlichen Schwer punkten führen. Aus dem Referat des Rektors auf dem Parteiaktiv Engagement für den Sozialismus Der Rektor schätzte in seinem Referat die seit der letzten Parteiaktivtagung am 10. Juli erreichten Ergebnisse bei der Weiterführung der Hochschul reform ein und dankte allen Genossen und Kol legen für die große Aktivität bei der Bewältigung der Aufgaben. Besonderes' Augenmerk legte Ge nosse Prof. Werner darauf, wie es gelungen ist, die Aufgaben der sozialistischen Hochschulreform eng mit der politisch-ideologischen Arbeit im Zusam menhang mit bedeutenden politischen Ereignissen zu verbinden. Er resümierte: „Wichtig ist die in diesen Tagen wie auch schon in der Zeit des Volksentscheids im April gemachte Erfahrung, daß die kontinuierliche differenzierte Einschätzung der politisch-ideologischen Situation, das ständige politische Gespräch und vor allen Hingen das politische Engagement für den soziali stischen Staat immanenter Bestandteil der Füh- rungstätigkeit sein müssen, wenn wir unserer Ver antwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht wer den wollen. Ein Blick auf die Tagesordnungen der Ratssitzungen der Fakultät bestätigt, daß wir auf diesem Gebiet in unserer Führungstätigkeit noch einiges verändern müssen, um auch an Kulmina tionspunkten der politischen Entwicklung auf der Höhe der Aufgaben zu stehen. Es ist notwendig, daß auch die Leiter der Fa kultäten, Sektionen und Institute ein konkretes Programm haben, aus dem hervorgeht, wie die Politisch-ideologische Arbeit in den nächsten Wochen durchgeführt werden soll, insbesondere Unter dem Aspekt der unmittelbaren Vorbereitung des Studienjahrbeginnes und der weiteren zügi- gen Fortsetzung der Arbeit an der Hochschulreform. Es kommt darauf an, in allen Einrichtungen die enge Zusammenarbeit zwischen der staatlichen Lei tung, der Parteileitung, der Gewerkschaft und der FDJ herzustellen und alle Maßnahmen entsprechend zu koordinieren.“ Es sei notwendig, betonte der Rektor, die Verbin dung zwischen Argumentation zu politischen Er- eignissen und zu den Aufgaben der Hochschulreform noch bedeutend enger werden zu lassen, damit die erneut erwiesene positive Haltung der Angehörigen unserer Universität sich in noch größeren Erfolgen bei der Erhöhung der Effektivität in Lehre, Er ziehung und Forschung niederschlägt. Nach einer insgesamt erfreulichen Bilanz über die Weiterführung der Diskussion zu den Gründungsdokumenten der künftigen Sektionen so wie die termingerechte Fertigstellung dieser Unter- lagen und nach Einschätzung der ersten acht ein gereichten Dokumente, erklärte der Rektor: „Als Schlußfolgerung aus den Analysen der Doku mente ergibt sich zunächst ganz eindeutig, daß mit der offiziellen Gründung einer Sektion die Arbeit noch lange nicht abgeschlossen ist. Im Gegenteil, sie beginnt dann erst richtig, wobei die sich dann erst klar herauskristallisierenden Fragen in Gemein schaftsarbeit mit allen Sektionsangehörigen gelöst werden müssen, genau in der Weise, wie wir die Vorbereitungsdokumente erarbeitet haben. Die Hochschulreform in unserer Republik ist eine echte demokratische Aufgabe. Durch die gleichberechtigte Einbeziehung aller Universitätskreise erfüllen wir zugleich ein Hauptanliegen unserer neuen sozialisti- selten Verfassung.“ Als weiteres Problem der Fortführung der Hoch schulreform führte der Rektor die besondere Ver antwortung der Gesellschaftswissenschaftler für die Profilierung der Karl-Marx-Universität insgesamt an: „Es zeigte sich nämlich auch bei den positiv zu be wertenden Gesprächen zwischen Wissenschaftlern und Studenten auf den Baustellen, daß jeweils nur der eigene Fachbereich, sprich die eigene Sektion, diskutiert wurden. In den wenigsten Fällen wurde das Gesamtdokument des Senats behandelt, sondern eben nur die „eigenen“ Abschnitte. Das gleiche trifft in den uns bisher schriftlich zugegangenen Mei nungsäußerungen zu. Hier zeigt sich ein echtes Pro blem, das der Genosse Minister schon in seiner letzten Rektorenberatung anschnitt: Das Hochschul- wesen wird nicht nur in das Gesamtsystem des So zialismus integriert, sondern es muß zugleich als ein Teilsystem auf- und ausgebaut werden. Nur so sind wir in der Lage, unsere Funktion für den gesamt gesellschaftlichen Aufbau zu erfüllen. Sozialistische Universität heißt eben nicht Addition von Spezial disziplinen, sondern Integration alter und neuer Wissenschaftsgebiete. Deshalb fallen dem Marxis mus-Leninismus, der Organisations- und Arbeitswis senschaft, den Wirtschaftswissenschaften und der Mathematik so große übergreifende Aufgaben zu. Diese Seite der Hochschulreform spielt aber in der Regel in den Diskussionen mit unseren Studenten eine untergeordnete, wenn überhaupt eine Rolle. Daher müssen wir im neuen Studienjahr darauf besonders achten, daß die Sektionen den Blick für das Ganze nicht verlieren. Wir erwarten in dieser Beziehung gerade von den Gesellschaftswissenschaft lern konstruktive Vorschläge und Unterstützung.“ Ökonomisierung der Wissenschaftsprozesse Im letzten Teil seines Referats sprach Genosse Prof. Werner über die neue und schwierige Aufgabe, das ökonomische System des Sozialismus an der Kari-Marx-Universität schrittweise zu verwirk lichen. Es kommt dabei vor allem darauf an. eine hohe Effektivität in Ausbildung. Erziehung, Weiter bildung und Forschung bei den uns zur Verfügung stehenden Fonds zu erreichen. Auch an der Karl-Marx-Universität müssen künf tig Planung und Leitung mit ökonomischen Mitteln erfolgen. Das erfordert eine Reihe neuer Überlegun gen nicht nur für die staatlichen Leiter, sondern für alle Universitätsangehörigen. Der Rektor nannte zur Neugestaltung des Pla nungsprozesses feste Führungsgrößen, Aufgaben bei der Bewirtschaftung der zur Verfügung stehenden Fonds, Aufgaben bei der Übertragung weitreichen der Eigenverantwortung an die Sektionen, wie Aus arbeitung bestimmter Kennziffern und Normative, Kostenanalysen usw. UZ wird darüber noch aus führlich berichten. UZ 33-35/68, Seite 5
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