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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
-
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- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
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- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
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Band 12.1968
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HOCHSCHULEN DDR Kooperation Industrie- Humboldt-Universität Grundsatz für die weitere Arbeit der Humboldt-Universität ist es, daß alle Sektionen mit den vom Wissen schaftsgegenstand her korrespondie renden Praxispartnern, die meist identisch sind mit den späteren Ein satzbereichen der Absolventen, auf der VVB-Ebene Kooperationsverein barungen abschließen. Die Koopera tionsvereinbarungen und die auf ihrer Grundlage abgeschlossenen speziellen Forschungsaufträge wer den voll den Grundsatz der Kon zentration in der Forschung verwirk lichen. Diese Festlegungen zur künf tigen Tätigkeit der hauptstädtischen Universität sind eines der wichtig sten Ergebnisse einer Kollegiumssit- zung, die am 10. Juli stattfand. Die Kooperationsvereinbarungen Werden bevorzugt langfristige und komplexe Forschungsthemen berück sichtigen, die es gestatten, über einen längeren Zeitraum stabile For schungsgemeinschaften zu bilden. Die Humboldt-Universität wird ihr Augenmerk darauf richten, die beste henden vielfältigen Formen der Zu sammenarbeit mit der gesellschaftli chen Praxis über Freundschaftsver träge zu festen und verbindlichen Vereinbarungen zu führen. Diese Be ziehungen sollen so gestaltet werden, daß die Universität erkennbar zu einem geistig-kulturellen Zentrum der DDR-Hauptstadt wird. Das be trifft auch die Praxisbeziehungen der kunst- und kulturwissenschaftlichen Einrichtungen der Universität und das Wirksamwerden der übrigen Wissenschaftsgebiete, insbesondere der Kulturwissenschaften, im öffent lichen Leben Berlins. Die Universitätsleitung unterstützt die eigenverantwortliche wissen schaftlich-produktive Tätigkeit der Studenten durch die Delegierung von Aufgaben an das Studentenbüro der FDJ als Organisationsform studen tischer Praxisverbindungen. Nach dem bisherigen Verlauf der Hoch schulreform konzentriet sich die Humboldt-Universität gegenwärtig auf die Sicherung eines hohen Ni veaus der Grundlagen-, Fach, und Spezialausbildung sowie Weiterbil dung von Kadern für die Volkswirt schaft, die Volksbildung, das Gesund heitswesen, die Land- und Nahrungs güterwirtschaft und weitere zentrale staatliche Organe. Mit Beginn des neuen Studienjah- res im September sollen neue Ausbil- dungs- und Erziehungsprogramme Wirksam werden, die moderne und neue Ausbildungsrichtungen berück sichtigen und den höheren Anforde- hingen der Praxis genügen werden. Schon in den nächsten Wochen wer den an der Berliner Alma mater wei tere Sektionen gegründet, insbeson dere im gesellschaftswissenschaftli- Chen Bereich, so die Sektionen Philo sophie, Geschichte, Wirtschaftswis senschaften, Germanistik und fremd sprachliche. Philologie, Kunst- und Naturwissenschaften, Asien- und Afrikawissenschaften, ■ Erziehungs wissenschaften, und Sonderschulpäd- agogik. Insgesamt werden an der Humboldt-Universität 25 bestehen. — Die Jugend der Welt blickt auf Sofia Überall Solidarität mit Vietnam In drei Tagen wird in Sofia das IX. Treffen der demokratischen Weltjugend feierlich eröffnet werden. Täglich trafen neue Meldungen über die Vorbereitung der Jugend in vielen Ländern aller Erdteile über dieses Ereignis ein. Eines steht bereits heute fest: das Festival und die Vorbereitungen von Millionen Jugendlichen in der ganzen Welt gestalten sich zu einem Höhe punkt der Solidarität und Unterstützung für das leidgeprüfte, heldenhaft vietnamesische Volk. Im fernen Australien bilden Demonstrationen gegen die Beteiligung am schmutzigen USA- Krieg und für die Solidarität mit dem helden haft kämpfenden vietnamesischen Volk die größte politische Aktion des nationalen Vorbe reitungskomitees. Arbeiter, Studenten und Leh rer organisierten gemeinsam mit den rund 100 Delegierten Australiens zahlreiche Demonstratio nen und Meetings. Ungarns Jugendliche sammel ten in kurzer Zeit acht Millionen Forint, wofür sie 5000 Transistorradios und für eine Million Fernmeldeeinrichtungen für Vietnam kauften. Die Produktion der Radios übernahm eine 64- köpfige Jugendbrigade der „Videoton“-Fabrik. Ingesamt sammelten Ungarns Jugendliche in zweieinhalb Jahren über 50 Millionen Forint. Auch Norwegens 175 Delegierte werden am „Tag der Solidarität“ Vietnams Vertretern ein symbo lisches Geschenk ihrer Verbundenheit überrei chen. In Vorbereitung des Festivals wurden 2500 Dollar gesammelt. In Argentinien, das mit einer Delegation von 150 Mitgliedern nach Sofia unter wegs ist, war ebenfalls die Solidarität .mit dem vietnamesischen Volk das Grundthema in Vor bereitung des Weltjugendtreffens. Die französi sche Delegation wird ihren vietnamesischen Freunden in Sofia Hunderttausende Unterschrif ten gegen die USA-Aggression überreichen. Un ter den 300 . Delegierten aus den USA werden sich viele befinden, die es abgelehnt haben, in den Krieg gegen das vietnamesische Volk zu ziehen. Die bulgarische Hauptstadt selbst ist für das große Welttreffen gerüstet. Vor 14 Tagen hat der Erste Sekretär des ZK der BKP und Vorsitzende des Ministerrates der VR Bulgarien, Todor Shiwkow, die für die IX. Weltfestspiele der Ju gend und Studenten errichteten Bauten offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Insgesamt sind in Sofia rund 40 Bauten für das Treffen der Jugend aus aller Welt fertiggestellt worden. DDR mit großem Programm Die Delegation der DDR, der junge Schritt- macher aus Industrie und Landwirtschaft, Schu len und Universitäten, junge Laien- und Berufs künstler, Sportler, Techniker und Wissenschaft ler angehören, hat sich vorgenommen, die IX. Weltfestspiele auf allen Gebieten aktiv mit zugestalten, erklärte Delegationsleiter Dr. Günter Jahn, der 1. Sekretär des FDJ-Zentralrates. Ara 28. Juli werden die 7 Hundertschaften un serer Delegation im machtvollen Demonstra tionszug der demokratischen Weltjugend die feste Verbundenheit der Jugend der DDR mit ihrem sozialistischen Vaterland, ihrem sozialistischen Internationalismus und Patriotismus sowie ihre Lebensfreude zum Ausdruck bringen. Am Tag der Solidarität werden unsere Dele gierten auf einem großen Freundschaftstreffen der vietnamesischen Delegation ein „goldenes Buch der Solidarität“ übergeben. Ein großes in ternationales Jugendmeeting gegen den Neonazis mus in Westdeutschland findet am 31. Juli auf Vorschlag der FDJ in „Velodrom“, der Radrenn bahn Sofias, statt. Entsprechend dem internationalen Programm werden die Delegierten der DDR an etwa 50 Se minaren, Foren, Berufs- und Interessententreffen teilnehmen und dort den Standpunkt der jungen Generation offensiv verfechten. Über das offi zielle Festprogramm hinaus wird die DDR-Dele gation in Sofia 35 Delegationen aller Kontinente einladen und natürlich auch Gast zahlreicher an derer Delegationen sein. Bild links: Die erste Ausgabe der Festspiel zeitung „Festival“ Halle legte Grundprofil fest Das wissenschaftliche Grundprofil für Ausbildung und Forschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg steht nunmehr fest.. Das Profil — ein Ergebnis des bisherigen Verlaufs der Hochschul reform — wird durch die Ausbil dungsinstitutionen und die Haupt einsatzbereiche für Absolventen und Forschungskapazitäten bestimmt. Es ist Grundlage für die Entwicklung der Studentenzahlen, des Lehrkör pers, des wissenschaftlichen Nach wuchses, der Weiterbildung und der baulichen Veränderungen. Die For schung orientiert sich einschließ lich ihrer kooperativen Beziehungen zur Praxis und zu anderen wissen schaftlichen Institutionen an diesem Grundmodell, das vor allem durch die umfassende Sektionsbildung ge kennzeichnet ist. Das neue Profil stand u. a. auch auf dem Konzil ■ der Universitäts angehörigen am 10. Juli zur Debatte. Das Konzil machte noch einmal die besondere Verantwortung deutlich, die inmitten eines industriellen Ballungszentrums mit hochentwik- kelter Landwirtschaft ihren Stand ort hat. Diese Tatsache beeinflußt in hohem Maße die Wissenschaftsent wicklung an der Universität und ihre Stellung als geistig-kulturelles Zentrum im Bezirk Halle. Wohin der Gegner zielt Auf dem Parteiaktiv am 10. Juli charakterisierte eine Studentin Meinung und Haltung einiger Vertreter des Lehrkörpers etwa so: Warum macht man soviel Furore um die Hochschulreform, das ist auch nur eine von vielen Veränderungen. In anderen Ländern macht man um die Sache auch nicht soviel Aufhebens. Diese Fehleinschätzung, dieses Denken in falschen Bahnen ist zu erheblich, unserem gemeinsamen großen Anliegen zu abträglich, als daß man sie unwidersprochen hinnehmen könnte. Denn objektiv folgt eine solche Meinung der Linie jener Kräfte, die versuchen, die Konti nuität unserer Hochschulpolitik zu leugnen, die 3. Hochschulreform als eine von vielen Verände rungen hinzustellen, die versuchen, eine angeblich aus .der wissenschaftlich-technischen Revolution resultierende Konvergenz unserer 3. Hochschul reform und bestimmter dem imperialistischen Sy stem dienenden Strukturänderungen z. B. in Westdeutschland zu suggerieren. Diese uns in-je der Weise übel gesonnenen Kräfte aus dem La ger des Imperialismus versuchen alles, um mit ihren Theorien an den sozialistischen Hochschu len der DDR einzudringen. Deshalb lenken sie bewußt vom politisch-ideologischen Hauptinhalt der Hochschulreform ab: der Entwicklung der so zialistischen Wissenschaft innerhalb des sozia listischen Gesamtsystems. Deshalb suchen sie „Gemeinsamkeiten". Was sie fürchten ist politi ¬ sche Klarheit, Konsequenz und Zielstrebigkeit aller Hochschulangehörigen der DDR bei der Verwirklichung der 3. Hochschulreform. Ihnen liegt daran, daß nicht die politischen Hauptpro bleme geklärt werden, sondern geschwätzt wird über gewisse ähnliche Merkmale völlig unter schiedlicher Prozesse, über Demokratismus u. ä. Für all unsere Hochschullehrer, Studenten', Ar beiter und Angestellten geht es jedoch gerade darum, den bedeutsamen Umwälzungsprozeß an unseren Bildungsstätten zu erkennen und verant wortungsbewußt mitzugestalten. Darum können auch die eingangs charakterisierten Verhaltens weisen nicht ohne Klarstellung hingenommen werden, denn — ob gewollt oder ungewollt — sio dienen objektiv den Gegnern des Sozialismus. „Der richtige Maßstab ist die Frage Sozialismus oder Imperialismus", erklärte Genosse Dr. Pawula im Schlußwort des Parteiaktivs. „Die sozialistische DDR ist ihr (der Imperialisten) Hauptangriffspunkt in Europa, gegen uns setzen sie alle Mittel der ideologischen Diversion ein, die ihnen zur Verfügung stehen." Die Wissenschaft ist ein sehr entscheidendes Feld im Kampf gegen den Imperialismus. Wir sind dabei, die nur im Sozialismus mögliche maxi male Nutzung der Wissenschaften für die Wei terentwicklung der Gesellschaft zu verwirklichen. Das und nichts anderes will der Gegner verhin dern. G. V. WESTDEUTSCHLAND VDS weist Erpressung zurück Der Vorsitzende des Verbandes (west-)Deutscher Studentenschaften (VDS), Christoph Ehmann, hat in Marburg nachdrücklich Versuche der Bonner Regierung zurückgewiesen, die Studentenorganisation wegen ihrer selbständigen Politik- durch Sperrung finanzieller Zuschüsse des Bundes zu erpressen. Das geht aus einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ hervor. Innenminister Benda (CDU) habe keinen Zweifel daran gelassen, daß die Sperrung der Gelder u. a. erfolgte, weil Vertreter des VDS mit Funktionären der FDJ zusammengetroffen waren. Wissenschaftler wandern ab Jährlich verlassen rund 600 quali fizierte Wissenschaftler die west deutsche Bundesrepublik, um in anderen Ländern, vor allem in den USA tätig zu sein. Unter den Ab wanderern sind etwa 150 Natur wissenschaftler verschiedener Diszi plinen und rund 350 bis 400 Fach ingenieure. Diese Zahlen nannte der Bonner Minister Stoltenberg auf einer Pressekonferenz in Bonn Er gestand in diesem Zusammen hang ein, daß den hochqualifizierten Kräften keine „attraktiven wissen schaftlich-technischen Aufgaben“ ge stellt würden. Beine, Ball, Springer-Presse Märchenerzähler und Wegelagerer aus dem Hause Springer / Lügen und Verdrehungen im Dienst politischer Provokationen gegen die DDR Das waren noch Zeiten, als Springers Journaille im kalten Krieg gegen die DDR lediglich ein altes Mütterchen zu erfinden hatte, das — nach Bedarf weinend — zur Politischen Hetze gegen die DDR herhalten mußte. Solche Springer-Enten locken — mit Verlaub gesagt — heute keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Man mußte sich also etwas anderes einfallen lassen, €twas Raffinierteres. Und da die Springer- Redakteure hinreichend geübt sind im Er- finden von Lügen, fiel ihnen das nicht über- mäßig schwer. Seit Monaten nun schon und in zuneh- Dendem Umfange versuchen die Springer- Blätter, die Hetze und Verleumdung der DDR auf andere Art zu forcieren. Da wei hen beinahe täglich Meldungen gebracht: "Reisender an der Weiterreise gehindert“ — "Reisender verhaftet“ — „Reisender zu- rückgewiesen" usw. Die Nachprüfung sol- hier Behauptungen ergibt immer das Eleiche: Der Reiseverkehr von West- Deutschland nach Westberlin und umge- kehrt verläuft absolut normal und entspre- Shend den geltenden Bestimmungen. Was i8t also wirklich los? Wer anderen eine „Radarfalle" Stellt . . . „Springers Redakteuren ist die von der DDR eingeführte Paß- und Visapflicht ein Dorn im Auge. Und also erfinden sie un- ermüdlich Geschichten, um die rechtmäßi- Een Maßnahmen der DDR zu verleumden, am mit Lügen den psychologischen Krieg “nzuheizen. Hier einige konkrete Beispiele: Ani 2. Juli meldet der „Tagesspiegel“, daß ein Westberliner Autofahrer am Grenzübergang Marienborn verhaftet wor den sei Die Behauptung wird kaschiert mit der Feststellung: „Reisende berichten“. Diese „Reisenden“ wollten auch den Grund der Festnahme wissen: Besitz von „Ost geld“. Und was ist der Tatbestand? Es gibt keinen, weil niemand festgenommen wurde. Die ganze Geschichte ist einfach aus den Fingern gesogen. Am 11. Juli schrieb die „Morgenpost“: „Reisepaß an der Zonengrenze abgenom men“. Tatbestand: Keinem westdeutschen oder Westberliner Reisenden wurde an der Grenzübergangsstelle Probstzella — so ge nau wollten es Springers „Erfinder" wissen — der Reisepaß abgenommen. Viel Wind um nichts, könnte man mei nen? Doch der Springer-Presse geht es um etwas anderes. Es ist ihr gar nicht wichtig, was wirklich geschieht. Das will sie ihren Lesern nicht mitteilen, die Leser sollen ganz im Gegenteil gegen die DDR eingenommen werden, und das erreicht man am ' besten mit Lügen, Halbwahrheiten, Verdrehungen — lakonisch in die Welt gesetzt mit Vorzei chen gegen die DDR. Sehen wir uns noch einige Beispiele die ser Art Berichterstattung der Springer- Presse genauer an: In der „BZ“ vom 9. Juli, deren Titelseite bezeichnenderweise mit Schlagzeile meldet: „100 Menschen starben am vergangenen Wochenende auf westdeutschen. Straßen“, findet sich auf Seite 3 eine Meldung, wo nach westdeutsche Reisende auf der Auto ¬ bahn vor „Radarfallen“ der VP gewarnt werden. Tendenz: Gebt acht! — DDR-Schi kane! Wir riefen die Verkehrspolizei Potsdam an. Hauptmann Schmidt sagte uns dazu: „Radarfallen, wie sie im kapitalistischen Ausland üblich sind, gibt es in der DDR überhaupt nicht. Allerdings erwarten wir, daß Westberliner und westdeutsche Auto fahrer wie in jedem anderen Land auch bei uns die Straßenverkehrsordnung ein halten, was wir auch kontrollieren, aller dings ohne die berüchtigten Radarfällen.“ Der Haken an den schönen Mädchen beinen Am 11. Juli wollte die „BZ“ wissen, daß man in der DDR etwas gegen „schöne Mäd chenbeine“ hätte. Ausgangspunkt dieser im Bild-Jargon formulierten Schlußfolgerung war, daß Fernfahrern bei Fahrten durch die DDR eine metallene Pin-up-Figur vom Kühler entfernt worden sei. Das Problem ist eindeutig. Ebenso wie die Autoindustrie angehalten ist, die Herstellung von Küh lerfiguren zu vermeiden, die bei Unfällen zusätzliche Verletzungsgefahren mit sich bringen, kann Kraftfahrern nicht gestattet werden, Symbole an ihren Fahrzeugen an zubringen, die bei Unfällen die Wirkung eines Messerstiches oder Hakens haben. Es ist geradezu verblüffend, auf welche blöd sinnige Weise Springer aus dieser in aller Welt gültigen Vorsorge politisches Kapital gegen die DDR zu schlagen versucht. Den politischen Märchenerzählern aus dem - Hause Springer kann es nicht genug sein. Die Krone ihrer letzten Eigenschöpfungen war eine illustrierte Story in der „BZ“ vom 4. Juli über einen „dramatischen Grenzzwi- schenfall". Nicht das alte Mütterchen be weinte diesmal die „Mauer“, sondern ein kleines Mädchen mußte dazu herhalten. Und da es selbst Springers Bildreportern an jenem hochsommerlichen Tag zu heiß war, stiegen sie diesmal ins kühle Grenz gewässer am Glienicker See und ließen den Ball des Kindes mit den Wellen über die Grenze in das Hoheitsgebiet der DDR trei ben. Also wurde das Mädchen zum Weinen veranlaßt, denn der Spielball war verloren — von den Grenzsoldaten der DDR angeb lich und in böser Absicht beschlagnahmt. So sollten es die Springer-Leser zumindest glauben, denn so verrät die BZ den tiefen Zweck der Story: „Nun wird es (— das Mädchen —) diese Grepos hassen.“ Abgesehen davon, daß der Ball von un seren Grenzsoldaten zurückgeworfen wurde — wen interessiert das schon! —, ergibt sich eindeutig, daß die ganze Ge schichte ein wohlorganisiertes Spiel ist — zwischen Springer und dem „Hertie“-Kauf- haus-Konzern. So zufällig wie der Ball des kleinen Mädchens über die Wassergrenze schwamm, so zufällig waren just in diesem Augenblick Springers Texter und Fotogra fen zur Stelle, um den dramatischen Zwi schenfall minutiös festzuhalten. Aber da mit nicht genug. Schon am nächsten Tag läßt Springer die Katze aus dem Sack. Der Warenhauskonzern „Hertie" stiftet zwölf neue Bälle für die „Kinder an der Grenze“ — wenn das kein Werbeschlager ist! Man sieht den Hintergrund: Die Provokation, die Lüge zahlt sich für Springer doppelt aus — und auch „Hertie“ macht sein Ge schäft dabei. Solchem Haßgesang aus dem Hause Springer sind ältlich Millionen Westdeutscher und Westberliner ausgesetzt. Haß gegen die DDR. Haß gegen unsere ge sicherte Staatsgrenze, Haß gegen unsere Volkspolizisten und unsere Soldaten, das soll nach Springers Rezept umgemünzt werden in Provokationen gegen unseren Staat. Vom Ferienzug in den Zug des kalten Krieges gesetzt Einer, der auf diesen Leim kroch und von Wehner und Springer an der Front des kalten Krieges gegen die DDR verheizt wurde, war Walter Samiec") — Schüler einer westdeutschen - Realschule, der eine der von Bonn finanzierten „Berlin-Reisen“ unternahm und sich zu strafbaren Hand lungen gegen die DDR anstiften ließ. Die ihn anstifteten, wußten sehr genau, was sie taten. Statt in den Ferienzug. setzten sie Samiec in den Zug des kalten Krieges, der. in Westberlin mit Bonner Kohlen unter Dampf gehalten wird. Es vers'eht sich daß Springers „Morgenpost“ aus der Festnahme von Samiec einen „Willkürakt“ der DDR machen möchte. Das Vorhaben ist untaug lich. Das Vorgehen ist klar und eingestan- den, die Hintermänner in Bonn und Wont- berlin sind entlarvt. (JW) *) Walter Samiec wurde In der Hauptstadt der DDR Berlin, festgenommen, weil er einem DDR-Bürger seine Reisepapiere übergab um ihn damit zum ungesetzlichen Verlassen unse rer Republik zu veranlassen. Zuvor hatte er als Angehöriger einer Reisegruppe in Westber lin die vom Wehner-Ministerium vorgeschriebe- nen Hetzkundgebungen gegen die DDR besucht. UZ 31/68, Seite 5
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