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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
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- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
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Band 12.1968
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Die Hochschulen der DDR mit neuem Profil Die Sektion Chemie in Jena Die kürzlich gegründete Sektion Chemie der Friedrich-Schiller-Univer sität Jena ist aus der Fachrichtung Chemie an der Mathematisch-Naiur- wissenschaftlichen Fakultät hervor gegangen und umfaßt die ehemaligen Institute für Organische Chemie, An organische Chemie, Physikalische Che- mie, Technische und Glaschemie sowie eine Abteilung für theoretische Che mie. Worin besteht das Neue gegenüber der früheren Fachrichtung Chemie? Als Ausbildungsrichtung für wissen schaftliche Kader obliegt der Sektion die Planung, Leitung und Durchfüh rung der Ausbildung und Erziehung von Diplomchemikern und promovier ten Chemikern. Der bisherige Studien plan wurde grundlegend umgestaltet und das Ausbildungs- und Erziehungs ziel auf der Grundlage eines aus den Anforderungen der Industrie abgelei teten Berufsbildes neu festgelegt. Hauptaufgabe ist die Heranbildung so zialistischer Persönlichkeiten, die sich durch ein hohes Pflicht- und Verant wortungsbewußtsein gegenüber den ar beitenden Menschen und durch her vorragende fachliche Leistungen aus zeichnen. Die Absolventen müssen in der Lage sein, unsere sozialistischen Produk tionsverhältnisse auf der Grundlage fundierter Kenntnisse auf dem Gebiet des Marxismus-Leninismus progressiv zu entwickeln. Sie sind dazu zu be fähigen, chemische Probleme verschie denster Art mit Hilfe moderner Ge räte sowohl selbst zu bearbeiten als auch ein Kollektiv zu führen und die sozialistische Gemeinschaftsarbeit im eigenen Aufgabenbereich zu realisie ren. Zur Erreichung dieses hohen Aus bildungs- und Erziehungszieles wurden in den einzelnen Studienabschnitten konkrete Festlegungen getroffen. Neben der Wahrnehmung ihrer Aus bildungs- und Erziehungsfunktion be arbeiten Hochschullehrer, Assistenten und Forschungsmitarbeiter sowie ein großer Teil der technischen Angestell ten in enger Zusammenarbeit mit den Studenten des 4. und insbesondere des 5. Studienjahres umfangreiche For schungsaufgaben, deren Zielstellung und Durchführung in Verträgen mit der Industrie festgelegt ist. Die Haupt forschungsrichtungen der Sektion lie gen auf dem Gebiet des wissenschaft lichen Gerätebaues und der Erdöl industrie. Unsere Vertragspartner sind der VEB Carl Zeiss Jena, VEB Mine ralölwerk Lützkendorf, VEB Chemi sche Werke Buna, VEB Schott und Gen. u. a. Nach Abschluß einiger auslaufender Forschungsaufgaben wird im nächsten Jahr die gesamte Forschungskapazität der Sektion Chemie an profilbestim mende Zweige der Volkswirtschaft ver traglich gebunden sein. Neben der ra schen Produktionsüberführung von Forschungsergebnissen bietet die enge Verbindung zur Industrie in Zukunft den Vorteil, daß unsere Absolventen nach Abschluß ihrer Diplom- bzw. Pro motionsarbeit in den Betrieb eintreten, mit dem die Sektion durch Vertrags forschung verbunden ist. Dadurch wird die Einarbeitungszeit verkürzt und die Effektivität des Einsatzes unserer Ab solventen erhöht. Eine so enge Bindung unserer Hauptaufgaben Ausbildung, Erziehung und Forschung an das gesellschaft liche System unserer Volkswirtschaft, hat zwangsläufig die Einfünrung ana loger Leitungsprinzipien an unserer Universität zur Folge. An die Stelle der Institute der ehemaligen Fachrich tung Chemie ist die neue Strukturein heit Sektion Chemie getreten. Sie wird nach dem Prinzip der Einzelleitung von einem für drei Jahre gewählten Vorsitzenden geleitet. Ihm steht ein Sektionsrat zur Seite, der den Charak ter eines demokratischen Kontroll organs nach dem Vorbild der gesell schaftlichen Räte bzw. Produktions komitees haben wird. Tierproduktion und Veterinär medizin Berlin Über 400 Wissenschaftler und tech nische Mitarbeiter der bisherigen Ve terinärmedizinischen Fakultät und mehrere Institute der Landwirtschaft lich-Gärtnerischen Fakultät der Berli ner Humboldt-Universität vereinten wenige Tage vor Beginn des X. Deut schen Bauernkongresses ihr wissen schaftliches Potential in einer Sektion „Tierproduktion und Veterinärmedi zin“. Ihre Hauptaufgabe sieht die neu gegründete Sektion in der Erhöhung der Effektivität und Produktionswirk samkeit in Ausbildung, Erziehung und Forschung. Dei’ Vorsitzende der Sektion, Prof. Dr. Günther Heider, erklärte dazu: Wir lassen uns dabei vor allem von der Prognose über die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion in unserer Republik leiten, die besagt, daß bereits 1980 insgesamt 55 Prozent der Kühe, 30 Prozent der Jung- und Mastschweine, 80 Prozent der Lege hennen und 100 Prozent der Broiler in modernen Großanlagen gehalten wer den. Diese stürmische Entwicklung der Tierproduktion, die durch die wei tere Mechanisierung und Automatisie rung gekennzeichnet ist, setzt unserer Arbeit als Hochschullehrer, Erzieher und Forscher grundsätzlich neue Maß stäbe. Die Absolventen sollen befähigt werden, die modernen Erkenntnisse auf den Gebieten der Biologie, der so zialistischen Betriebswirtschaft, der ökonomischen und biologischen Kyber netik, der Operationsforschung sowie der elektronischen Datenverarbeitung schnell und wirksam im Produktions prozeß einzusetzen. Die wissenschaft lich-produktive Tätigkeit der Studen ten wird dabei Hauptmethode des Studiums sein, weil sie die Effektivität der Ausbildung und Erziehung wesent lich erhöht. Die WB Tierzucht, mit der in Kürze ein Vertrag abgeschlos sen werden soll, will bedeutende For schungsaufträge der Tierproduktion und Tierzucht übergeben. Die Sektion wird im Spezial- und Forschungsstudium Kader für die Ge biete Haustiergenetik und Leistungs physiologie, Lebensmittelhygiene, Staatsveterinärkunde sowie Geflügel- und Kleintierkrankheiten ausbilden. Zugleich wird sie einen wichtigen Bei trag bei der Weiterbildung von Tier ärzten, Tierzüchtern und Mitarbei tern der Nahrungsgüterindustrie be sonders im Berliner Raum leisten. Ihre Forschung konzentriert sich auf solche Schwerpunkte wie Haustier genetik, Tierproduktion, Prophylaxe und Bekämpfung von Tierkrankheiten sowie Lebensmittelhygiene. HOCHSCHULEN DDR Mathematiker tauschten neueste Erkenntnisse aus Die 4. Tagung über Probleme und Methoden der mathematischen Physik an unserer Hochschule hatte ein gutes Ergeb nis. In 12 Haupt- und etwa 40 Kurzvor trägen wurden neue Entwicklungstenden zen der mathematischen Physik im wesentlichen formuliert und fixiert, die in der Folgezeit selbstverständlich für unsere eigene Arbeit genutzt werden. Das er klärte nach Abschluß einer wissenschaft- liehen Tagung, die am 9. Juni an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt beendet wurde, der Leiter des Instituts für Mathematik an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften. Prof. Dr. Frieder Kuhnert. Ziel der Zusammenkunft hervorragen der Mathematiker vieler Länder sei e gewesen, neueste Forschungsergebnisse aut Wissenszweigen auszutauschen, die hohe Aktualität haben und unter den Bedin gungen der wissenschaftlich-technischen Revolution neue Aspekte gewinnen. Das seien Probleme der Gleichungen der mathematischen Physik, numerische Me thoden in der mathematischen Physik und der Strömungsmechanik gewesen. „Deshalb waren auch die Teilnehmer ganz ziel gerichtet eingeladen worden“ erläuterte Prof. Kuhnert, „der zwar breite internatio nale, aber doch spezielle Teilnehmerkreis hatte zur Folge, daß wir uns über Ent wicklungsergebnisse in anderen Ländern informieren und Kontakte zu weiteren ausländischen Wissenschaftlern aufneh men konnten. Die Zusammenkunft gab uns außerdem die Möglichkeit, die Zusam- menarbeit mit ausländischen Institutionen zu entwickeln und Forschungsarbeiten auf bestimmten Gebieten abzustimmen. Das ermöglicht uns, fremde Arbeitsergebnisse zu nutzen und Doppelentwicklungen zu vermeiden“, betonte Prof. Kuhnert, mit 30 Jahren jüngster Professor in der DDR' „Das ist eine Methode, zu der uns das Ge- setz der Ökonomie der Zeit geradezu zwingt.“ Die auf der Tagung gewonnenen Erkenntnisse werden sich zunächst auf die Ausbildung und Erziehung der Studenten auswirken und so bald der sozialistischen Praxis nutzbar werden. Im Labor des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Atomreaktorenbau - dem größten seiner Art in Europa - in Melekess bei Uljanowsk wird das Verhalten verschiedener Metalle und Legierungen unter dem Einfluß radioaktiver Strahlung untersucht. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind wichtig für die weitere Entwicklung im Bau von Atomreaktoren. Dialog Mensch- Maschine? Führende sowjetische Spezialisten — 9 so berichtet TASS von der Kybernetiker- I Konferenz sozialistischer Staaten in | Taschkent — rechnen für die Jahre zwi- E sehen 1975 und 1980 mit der technischen Verwirklichung des unmittelbaren Zwie- | gesprächs zwischen Mensch und elektro nischer Rechenmaschine. Diese direkte Beziehung zwischen Mensch und Ma schine ist ein folgerichtiger Schritt auf | dem Weg zu höherer Arbeitsgeschwin digkeit in der elektronischen Rechen technik. Lochkarten, Tonbänder und an- i dere Arten der technischen Vermittlung | setzen der Geschwindigkeitserhöhung Grenzen. In Taschkent berichtete eine | Moskauer Forschergruppe von ihrer Ent- 8 Wicklung eines Automaten, der bereits I 50 mit beliebiger Stimme gesprochene B Wörter identifizieren kann. An der Lösung des Problems, kyber- ■ netische Maschinen durch gesprochene Wörter zu bedienen, arbeitet gegen- j wärtig in der Sowjetunion eine Gruppe " von Mathematikern, Ingenieuren, Phy siologen, Psychologen und Linguisten. | In einer Forschungsstätte in Sibirien ist i ein algorithmisches Modell geschaffen | worden, mit dessen Hilfe die grundsätz- 9 liehen Probleme bewältigt werden sol- ij len. Auf der Grundlage dieses Modells soll eine elektronische Anlage konstru- B iert werden, die 2000 bis 3000 Wörter ? sicher identifizieren kann. Weniger problematisch als das „Hö- I ren" ist das „Sprechen“ der Maschinen I technisch zu realisieren. Das Syntheti- ü sieren einer Maschinensprache ist be- I reits gelungen. Gegenwärtig wird noch j an der Vervollkommnung der „Sprach- | Organe" der Maschine gearbeitet. Neues aus dem sozialistischen Lager Umfassende Versuche auf dem Gebiete der Physik der hohen Energie wollen Wis senschaftler auf dem Dubnaer Institut für Kernforschung an dem weltgrößten Pro tonenbeschleuniger in Serpuchow durch führen. Über den Plan dieser Arbeiten, der elf Themen umfaßt, berichtete auf der 24. Tagung des Wissenschaftlichen Rates der Vereinigten Institute Vizepräsident Prof. Andrzej Hrynkiewicz aus Polen. Der Professor charakterisierte die außerordent- lich komplizierten Experimentierapparate, die extra für diese Versuche in Dubna und in Instituten der sozialistischen Mitglieds länder des Vereinigten Instituts gebaut werden. Aus Dubna wurde ein elektroni scher Rechenautomat nach Serpuchow ge bracht, der unmittelbar in die Experimente einbezogen wird. Studentische Konstruktions* und Ingenieurbüros Wissenschaftliche Probleme, die eng mit dringenden Erfordernissen der Industrie verknüpft sind, werden in der Sowjetunion in immer stärkerem Maße von eigens ein gerichteten Wirtschaftsvertragsbüros ge löst. Allein an der Polytechnischen Hoch schule in Lwow entstanden in der letzten Zeit 44 derartiger Einrichtungen. Der Wert ihrer wissenschaftlichen Arbeit für die Pro duktion, betrug, im-vergangenen Jahr etwa .... . ’ . . / I ) 2 Millionen Rubel. Neben den Forschungs arbeiten werden auch Versuchsmuster für ganze Produktionsprozesse und neuartige wissenschaftliche Geräte gefertigt. Beträchtlichen Anteil an der Vertragsfor schung für die Industrie haben die Studen ten der sowjetischen Hochschulen. Unter Anleitung wissenschaftlicher Mitarbeiter werden in den studentischen Konstruk tions- und Projektierungsbüros wichtige Aufträge erfüllt, zugleich erwerben die künftigen Wissenschaftler hier ihre ersten Fähigkeiten in der Forschungspraxis. Polnische Akademie der Wissen schaften wird reorganisiert Die Bedeutung der polnischen Akademie der Wissenschaften als führendes Organ der polnischen Wissenschaft soll verstärkt werden. Das ist das Hauptziel der gegen wärtig erörterten Konzeption zur Neufas sung des Gesetzes über die Akademie. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP da zu mitteilt, hatte die Akademie in dem bestehenden organisatorischen Rahmen die ihr übertragenen Pflichten nicht voll er füllen können. Erschwerend habe sich auch die Teilung der Kompetenzen zwischen der Akademie der Wissenschaften und dem, Komitee für Wissenschaft und Technik aufk dem Gebiet der Leitung des Wissenschaft-, liehen Lebens ausgewirkt. Auf der letzten Beratung der Partei aktivs der polnischen Akademie der Wis senschaften sprachen sich der stellvertre tende wissenschaftliche Sekretär der Aka demie, Prof. Ignaz Malecki, und einige andere Wissenschaftler dafür aus, daß sich das Komitee auf jene Fragen konzentrie ren solle, die mit der Entwicklung des technischen .Fortschritts verknüpft sind. - tanität stützt. 1 Unzeitgemäßes sei, rierte, insbesondere Wie man gern sehen kooperieren Da sich der Korpo- der durch seine Far den westdeutschen Studenten würde, mit wem man gern würde, das teilt das Sprach kehrt er objektiv Gegenteil. den zu können." Die Methode ist nicht neu. Wenn es brenzliger wird, zieht man die sorgsam gehüteten Reserven von ganz rechts her an, um jede demokratische Bewegung schon im Keim zu ersticken. Dabei sind alle Mittel recht, die Aufforderung zur offenen Gewalt ebenso wie die einschlä fernde Suggestion von der „ordnungslie benden, staatsfrommen Öffentlichkeit", el K33HBMnEaB rohr der Bonner Regierenden „Christ und Welt“, in einem Würdigungsartikel zum 100jährigen Bestehen des sogenannten Coburger Convents mit: „Unvermittelt sind die Korporationen heute, da sich eine revolutionäre Gruppe an Deutschlands Hochschulen zur Durchsetzung ihrer Ziele der „Gewalt gegen Sachen' bedient, neu ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Eine ordnungsliebende, staatsfromme Öffentlichkeit fragt sich, ob etwa die straff antikorporativen Genossen im Sozialisti schen Deutschen Studentenbund (SDS) ihre Aktionen gegen Springer und ihre antidemokratischen .Streiks’ - zum Bei spiel bei ihrer gewaltsamen Schließung der Frankfurter Universität - für zeitge mäß halten und was dagegen am Tages ablauf einer Studentenverbindung, die sich ihrer eigenen Esoterik anheimgibt und den Frieden der Öffentlichkeit nicht stört, durch ihre revolutionären Organisationen bestanden. Nicht aber in der gepriesenen Dynamik der Aktion, der Aktion um jeden Preis, der Aktion um der Aktion Willen. Auf nichts anderes schwört nämlich der studentische Revanchist: „Das, was letzthin passiert ist. stellt nach meiner Ansicht eine Wider legung der berühmten Theorie von jenen .revolutionären Stoßtrupps 1 dar, die als die führenden Kräfte einer Volksbewegung betrachtet werden.“ ... „Den anderen war überlassen, ob sie folgen wollten, oder nicht. Nun, sie folgten. Aber danach hat kein .Stoßtrupp' 'die Leitung der Be wegung übernehmen können.“ . . . „Denn es erweist sich, daß man die Theorie von der .dirigierten Avantgarde’ aufgeben und durch eine viel einfachere und ehrenhaf tere ersetzen muß: durch die Theorie von der handelnden Minderheit, die sozu sagen ein immerwährender Gärungsstoff ist. Sie treibt die Aktion vorwärts, ohne sie lenken zu wollen,“ ... „Es ist aber gerade die Stärke unserer Bewegung, daß sie sich auf eine .unkontrollierbare Spon- Bei den Pariser Studentenaktionen, deren blutiges Zusammenschiagen durch die Polizei Anlaß zur größten Kampf aktion der französischen Arbeiterklasse ge wesen ist, tat sich der 22jährige Student Daniel Cohn-Bendit als Anführer hervor, nicht sehr rühmlich, denn mit ultrafinken Phrasen und Forderungen schadet er dem Anliegen mehr als er nützt. In einem Inter view des französischen Philosophen und Schriftstellers Jean Paul Sartre offenbarte Cohn-Bendit seinen Standpunkt. „Indem wir die traditionellen Mittel der Arbeiter bewegung anwenden .,. haben wir das erste Hindernis in die Luft gesprengt: den Mythos nämlich, daß man nichts gegen das Regime machen könne. Wir haben bewiesen, daß das nicht stimmt", erklärte er selbstbewußt. Leider sind ihm zwei kleine Unsachlichkeiten unterlaufen: Erstens haben vor ihm und seinen Kommi litonen bereits halb Europa, die russi schen Arbeiter schon vor 50 Jahren, den Mythos zerstört, man könne gegen ein imperialistisches System nichts machen, und zweitens haben doch wohl in den Maitagen 1968 in Frankreich die organi sierten französischen Arbeiter die Grenzen des Regimes aufgezeigt. Die studentische Bewegung allein kann nichts ausrichten. Doch weiter im Interview mit dem Stu dentenführer: „Und dann sind die Arbei ter in die Bresche gesprungen. Vielleicht gehen sie dieses Mal noch nicht bis zum Ende, aber es wird andere Explosionen geben, später. Hauptsache, daß wir die Schlagkraft der revolutionären Methoden demonstriert haben." In gefälliger Selbst überschätzung übersieht er wieder, daß die schlagkräftigen, revolutionären Metho den in der geschlossenen Organisiertheit, Diszipliniertheit der Arbeiterklasse, in der nüchternen Einschätzung der Situation und der Wahl entsprechender Kampfmittel seine Absichten ins G. V. .Die Bewegung ist alles, das Ziel nichts', Spontanität statt bewußter Füh rung des Kampfes; Theorien, die von Lenin wissenschaftlich widerlegt wurden, die sich in der langjährigen Praxis der internationalen Arbeiterklasse stets als erfolglos, meist sogar gefährlich für den Kampf des Proletariats erwiesen haben. Die Realitäten heute zeigen eindeutig: Erfolge werden dort errungen, w die Arbeiterklasse unter Führung einer mar xistisch-leninistischen Partei steht, in der Sowjetunion, in der DDR, auch in Frank reich unter Führung der FKP und mar xistisch orientierter Gewerkschaften. Dort vereinen sich revolutionäre Praxis und wis senschaftliche Theorie zur erfolgreichen Synthese. Mit einer „unkontrollierbaren Spontanität", einer nicht „lenken wollen den Minderheit" kann Cohn-Bendit trotz des großen Mundes nichts gewinnen, ver- Wie sie es gern hätten Bewußtheit und Spontanität ben - Band und Mütze - als solcher kenntlich, von gelegentlichem bierseligem Radau beim Exkneipen abgesehen, sel ten dem Bürger als Störer der öffentlichen Ruhe und Ordnung aufdrängt, würde es wohf mancher begrüßen, wenn die Masse der artigen Korporierten vereint gegen die .radikale Minderheit’ der Unartigen ins Feld geführt werden könnte. Vorausset zung dazu wäre, daß sich auf der Seite der Kooperationen ein politisches Engage ment manifestierte, das einerseits staats erhaltendes Gegengewicht zur sozialrevo lutionären Komponente der Linken, anderer seits aber doch progressiv genug wäre, um sich zu den drängenden Fragen der allerwärts notwendigen Reformen glaub haft genug artikulieren und Resonanz fin
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