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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 12.1968
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- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
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- Ausgabe Nr. 47, 12.12.1968 1
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Band 12.1968
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„Seminare" in Betrieben und Kolchosen Walter Ulbricht bleibt noch bis 1926 in Moskau. Die Jahre im Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale sind für seine Entwicklung außerordentlich bedeu tungsvoll. In Wien wie in Prag erlebt der junge KPD-Funktionär die kommunisti schen Parteien der Nachbarländer im Rin gen um die richtige Anwendung des Marx ismus-Leninismus. auf der Suche nach dem Weg zur Partei neuen Typus. Er sieht, daß dieser Weg in der Grundlinie gleich, doch in Einzelheiten differenziert ist, je nach Tradi tion und nationaler Entwicklung der ver schiedenen Länder und Völker. Darum stu diert er die Geschichte der Arbeiterbewe gung dieser Länder und lernt die Arbeiter selbst kennen. Dies und viele kamerad schaftliche Streitgespräche im EKKI, in denen die Genossen gemeinsam um Klar heit ringen, werden für ihn zu einer Hoch- schule besonderer Art. Sie erteilt ihm die Lehre fürs Leben, daß der Marxismus- Leninismus, obwohl für alle Völker und Länder gültig, doch in keinem Fall schema tisch angewandt, werden kann; daß es in jedem Fall notwendig ist, von einer genauen Analyse der Klassenkräfte auszugehen und die Besonderheiten der nationalen Entwick lung zu berücksichtigen. In Moskau kann Walter Ulbricht dieses Studium der Theorie und Praxis einige Se mester höher fortsetzen: im ersten soziali stischen Staat der Welt. Seine wichtigsten „Fakultäten" heißen: Parteiarbeit der Kom munistischen Partei der Sowjetunion, Plan wirtschaft der Sowjetregierung. Seine „Se minare" finden in Betrieben und Kolchosen statt. Oft ist er im Moskauer Betrieb Dy namo, spricht mit den Genossen, den Arbei tern an der Werkbank, nimmt an Sitzungen der Parteileitung oder an Produktionsbera tungen teil. f Er kennt die Kompliziertheit des Kamp fes, in dem von Krieg und Konterrevolution hart betroffenen Land die Sowjetmacht zu festigen, ein besseres Leben aufzubauen. Mit Mut und Kraft wird das schwere Werk angepackt, werden Pioniertaten vollbracht, die nicht nur dem Sowjetvolk, sondern der ganzen Menschheit dienen. Immer mehr vertieft Walter Ulbricht zu gleich sein Wissen um die Geschichte der Arbeiterbewegung in vielen Staaten der Welt. Die Kommissionen des EKKI, in denen er mitarbeitet, beschäftigen sich mit Indien, China und anderen Ländern. Jahrzehnte später, als Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik, als deutscher Arbeiterführer, dem auch die hohe Achtung der internationalen Arbeiterbewegung gehört, erregt seine sichere Kenntnis der verschiedensten Ge biete — seien es Ökonomie, Geschichte, Na turwissenschaft, Kunst, vor allem aber die marxistisch-leninistische Theorie — auch bei den Fachleuten oft Bewunderung. Gelegent lich wird ihm die Frage gestellt, wann er denn bei seiner stets angespannten politi schen Arbeit das alles gelernt und studiert habe. Darauf pflegt Walter Ulbricht zu antworten: „Das meiste habe ich in jungen Jahren gelernt, etwa bis 1914. Damals haben wir Jugendlichen soviel wie möglich an Wissen in uns aufgenommen: Marx’ ökono mische Lehren, Geschichte des Sozialismus, Fragen der Naturwissenschaften, Literatur und Kunst, ja, ich habe sogar Stenografie gelernt und es schließlich auf 120 Silben in der Minute gebracht. Die Stenografie habe ich zwar inzwischen wieder vergessen. Aber alles andere ist als Bildungsgrundlage ge blieben. Die Wanderjahre und später die Kriegsjahre waren das Studium im Leben. Das weitere theoretische Studium und seine Vertiefung brachten die Jahre im EKKI.“ Dem wäre freilich hinzuzufügen, daß Lehren und Lernen, daß Theorie und Praxis bis heute für Walter Ulbricht eine untrenn bare Einheit geblieben sind. Die Berliner Arbeiter waren anderer Meinung „Im Sommer 1931, in einer Zeit also, in der die Nazis immer frecher wurden, hörte uh den Bezirksleiter der KPD von Berlin- Brandenburg, den Genossen Walter Ulb richt, zum ersten Mal im Kreis von Funktio nären des Unterbezirks Moabit der KPD über die Einheitsfront der deutschen Arbei- Waiter Ulbricht An die Jugend Verlag Neues leben, Berlin 1968. 532 Seiten, 12 Tafeln. Mit zahlreichen Fotos. Leinen. 6,80 Mark Dieses Werk erscheint anläßlich des 75. Geburtstages des Vorsitzenden des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik und Ersten Sekretärs des Zen tralkomitees der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands. Es vereinigt Auszüge aus Reden, Glückwünschen, Grußbotschaf- ten, Artikeln, Interviews und program matischen Erklärungen, die — chronolo gisch geordnet — einen informativen Ein- UZ 25/68, Seite 5 UZ veröffentlicht vier kurze Auszüge aus: WALTER ULBRICHT - ARBEITER, REVOLUTIONÄR, STAATSMANN Eine biographische Skizze von Lieselotte Thomas, Hans Vieillard und Wolf gang Beyer Staatsverlag Berlin, 1968, 342 Seiten, 33 Fotos, Ganzleinen 5,80 Mark die Lage an der Universität erklären: den wachsenden physischen Terror der SA- und SS-Studenten, das Umsichgreifen der fa schistischen Ideologie, die reaktionäre Hal tung der Universitätsbehörden, das Kräfte verhältnis zwischen fortschrittlichen und reaktionären Studenten. Er notierte sich sorgfältig die Vorfälle, die Namen der ange klagten antifaschistischen Studenten und das Datum der angesetzten Verhandlung. Nach kurzem Nachdenken sagte er: ,Nur die Berliner Arbeiter können den antifaschisti schen Studenten eine wirksame Hilfe geben und die Aufgabe Professor Einsteins 1 “ (der sich zur Verteidigung der Studenten bereit erklärt hatte — d. V.) erleichtern.“ Er werde den gewählten Organen der Berliner Arbeiter in den Betrieben durch die Kom munisten die Vorfälle bekanntgeben. Die Betriebsräte würden in Betriebsversamm lungen Stellung nehmen und die Berliner Arbeiter mobilisieren. Walter Ulbricht erklärte, der Vorstoß der Faschisten an den Universitäten und das Vorgehen der Universitätsbehörden ermu tige die Faschisten. Die Berliner Arbeiter klasse könne nicht dulden, daß sich im roten 'Berlin unter aktiver Unterstützung durch die Universitätsbehörden Brutstätten des faschistischen Terrors entwickelten. Es liege im Interesse der Arbeiterklasse, die ange klagten Studenten in der Öffentlichkeit in jeder Weise zu unterstützen. Er versprach den Studenten die Hilfe der Kommunisti schen Partei und der Arbeiterschaft Berlins. So, wie Walter Ulbricht gesagt, geschah es in den Betrieben. Als Rektor Professor Deissmann am 11. Juli 1931 die Verhand lung des Senats gegen die fünf Studenten eröffnete, wies er mit der Hand auf einen riesigen Berg von Schreiben und Resolutio nen hin, die auf einem Tisch ausgebreitet waren. ,Was soll denn das heißen?“ sagte er, „das ist doch keine Angelegenheit der Fabri ken, sondern der Universität!“ Die Berliner Arbeiter waren anderer Meinung.“ Um Mitternacht in Jenas „Ölmühle" Die sowjetischen Diplomaten und Walter Ulbricht gehen zum Rathaus und bespre chen mit dem Bürgermeister Fragen der Versorgung mit Lebensmitteln. Dann len ken sie ihre Schritte zu den historischen Wirkungsstätten Goethes und Schillers. Hier trägt noch alles das Zeichen der letzten Kriegstage, keine Hand hat sich bisher zu Die Fakultäten des Genossen Ulbricht terklasse sprechen“, berichtet Ernst Engel berg. „Wir waren im Nebenzimmer eines Arbeiterlokals in der Nähe des Rostocker Kietz versammelt. Viel Erbitterung gab es bei den Genossen der KPD: über die Klei- nere-Übel-Politik der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, die Brüning-Regierung betreffend, über terroristische Maßnahmen der SPD-Minister gegen die revolutionäre Arbeiterklasse, über all die Sabotagen des gemeinsamen Kampfes durch die rechten Führer der Sozialdemokratie und der Ge werkschaften. Aus dieser inneren und äuße ren Situation heraus entstand die radikali stische Forderung einiger Genossen, man solle die Mitglieder der Freien Gewerkschaf ten auffordern, aus Protest gegen die Bon zen keine Beiträge zu zahlen. Ich sehe und höre heute noch, wie Genosse Ulbricht gegen diese dogmatische und sektiererische Ein stellung anging. Er machte sich Sorgen dar über, daß sich die KPD von den Mitgliedern der SPD und der Gewerkschaften isolieren könnte; jetzt wurde da noch eine Politik gefordert, welche die letzten KPD-Mitglie der aus den größten Massenorganisationen der deutschen Arbeiterklasse hinaustreiben mußte. Schon damals fiel mir auf, wie Ge nosse Walter Ulbricht als ein revolutionärer Dialektiker prinzipielle Festigkeit organisch mit taktischer Elastizität verband. Er machte aus seinem Herzen keine Mörder grube und kritisierte mit scharfen Worten die Genossen, die nur mit'dem Gefühl und ohne nüchterne Überlegung Politik machen wollten.“ Im gleichen Sommer 1931 wird an der Berliner Universität ein Ausschlußverfahren gegen eine Gruppe antifaschistischer Stu denten eingeleitet. Die Studenten wenden sich an bürgerlich-liberale und sozialdemo kratische Kreise um Unterstützung — ver geblich. Nur die Kommunistische Partei rea giert sofort. Der Bezirksleiter der Kommu nistischen Partei Deutschlands lädt einen Vertreter der Roten Studenten zu einem Gespräch ein. Es ist Wilhelm Girnus, der später darüber berichtet: „Er empfing mich als Beauftragten der angeklagten Studenten in seinem Büro am Bülowplatz — heute Rosa-Luxemburg-Platz — im jetzigen Thäl- mann-Haus. Sachlich und kurz ließ er sich Aufräumungsarbeiten gerührt. Der Weima rer Bürgermeister wird von den sowjeti schen Genossen angewiesen, sofort mit der Wiederherstellung der Gedenkstätten für die beiden größten deutschen Dichter zu be ginnen. Er mag sich ein wenig wundern, daß die sowjetischen Diplomaten und Walter Ulb richt bei all den vielen Problemen auch noch an die Kultur denken. Das war zur Zeit der amerikanischen Besatzung in Thü ringen nur insoweit üblich, als die Amerika ner mit ihrer Jagd auf „Souvenirs“ wert volle Kunstgegenstände gegen Zigaretten einzuhandeln pflegten. Wer sich wirklich Sorge um die Kultur machte, fand bei ihnen kein Gehör. So auch der Rektor der Uni versität Jena, Professor Dr. Zucker. Er hatte sich mit einem Memorandum über die Zu kunftsaufgaben der Universität Jena an den Ministerpräsidenten Brill gewandt. Aber weder dieser noch die Amerikaner würdig ten den Rektor einer Antwort. In der Nacht des 5. Juli 1945 aber hat Professor Dr. Zucker ein Erlebnis, das er nicht vergessen wird. Die Uhrzeiger gehen schon auf Mitter blick gewähren in das vielfältige, reiche Wirken des Genossen Walter Ulbricht während der Jahre 1945 bis 1968. Sie vermitteln seine wertvollen Kampferfah rungen, seine kameradschaftlichen Rat schläge und seine grundsätzlichen Hin weise u. a. zum Programm der antifaschi stisch-demokratischen Ordnung, zur Be gründung des Jugendgesetzes vor der Provisorischen Volkskammer, zu den Auf gaben der Freien Deutschen Jugend bei der Schaffung der Grundlagen des Sozia lismus in der Deutschen Demokratischen Republik, zu Fragen des Sports, zu den Maßnahmen unserer Regierung am 13. August 1961, zu der gesellschaftlichen Entwicklung in der Deutschen Demokra tischen Republik und zur Ausarbeitung der sozialistischen Verfassung. Das Buch, eingeleitet von Dr. Günther Jahn, dem Ersten Sekretär des Zentral rats der Freien Deutschen Jugend, und mit einem Vorwort, das zugleich einen biographischen Abriß von dem Leben Walter Ulbrichts vermittelt, geschrieben von Erich Honecker. Mitglied des Polit büros und Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutsch lands, ist für alle an der Erziehung der Jugend Beteiligten — Pädagogen, Staats- und Wirtschaftsfunktionäre, Lehrausbilder, Hochschullehrer, Kunstschaffende und nicht zuletzt für die Eltern — bei der Verwirk lichung der Grundsätze sozialistischer Ju gendpolitik unentbehrlich. Fritz Haberland / Heinz-Dieter Haustein Die Prognostik als neues Element der Führungstätigkeit Schriftenreihe zur sozialistischen Wirtschafts führung Dietz Verlag, Berlin 1968, 174 Seiten, Bro schüre. 3 Mark Die zunehmende Bedeutung der Pro gnostik resultiert aus der raschen Entwick lung der Produktivkräfte und aus den ökonomischen Erfordernissen, langfristig die effektivste Struktur der Volkswirt schaft und das notwendige Wachstum ihrer einzelnen Zweige festzulegen. Fritz Haberland und Heinz-Dieter Hau stein geben in ihrer Arbeit eine umfas sende Darstellung der Prognostik. Im Mittelpunkt stehen die Grundsätze, Metho den und Verfahren der Prognose sowie die Art und Weise der Aufstellung von Prognosen, insbesondere werden die theo retischen Grundlagen und Erkenntnisse der Prognostik gründlich behandelt. Die Arbeit zeichnet sich durch ihre Praxis verbundenheit aus, indem sie die bisheri gen Erfahrungen vermittelt, die in Wer ken, wie VEB Carl Zeiss Jena u. a., bei der Prognosearbeit gesammelt wurden. Daraus können wichtige Grundsätze jeder prognostischen Tätigkeit, z. B. die perma nente Tätigkeit, die sozialistische Gemein schaftsarbeit, auch in Form von Ideen konferenzen, und die ökonomische Be- gründung möglicher Varianten der Ent wicklung abgeleitet werden. Die Broschüre, deren Verständnis durch' viele Abbildungen in Form von Modellen erleichtert wird, ist für einen breiten Leserkreis in der Wirtschaft und für Stu dierende ökonomischer und technischer Fachrichtungen bestimmt. Für alle Leiter in Betrieben, Kombinaten, WB und Mini sterien sollte sie ein unentbehrliches Ar beitsmittel werden. E. W. nacht, als an seine Tür geklopft Wird. Er schrocken sieht er beim öffnen zwei sowje- tische Wagen vor dem Haus, hört eine Stim me, die ihn bittet, mitzukommen. Zusammen mit einigen anderen Professoren und Dozen ten der Universität wird er zum Gasthaus „Ölmühle“ gefahren. Dort stellt man sie Walter Ulbricht und den sowjetischen Diplo maten vor, die sich wegen der späten Stö rung höflich entschuldigen. Mißtrauisch und reserviert folgen die Jenaer Wissenschaftler der Einladung in eines der Gästezimmer. Hier erfahren sie zu ihrer größten ber- raschung, daß Walter Ulbricht die Wieder eröffnung und der Neuaufbau der Univer sität Jena ebenso am Herzen liegt wie ihnen selbst. Die Professoren überwinden nun langsam ihre Skepsis. In der Aussprache zeichnen sich ganz neue Perspektiven für die Wissen schaft und für Deutschland ab. Sie beraten über die „geistige Enttrümmerung“, aber auch über die materielle. Als man sich um vier Uhr morgens trennt, haben sich alle Jenaer Gesprächspartner bereit erklärt, an der Universität im antifaschistisch-demo- kratischen Geist zu lehren, aber auch gleich zeitig mitzuhelfen, die Trümmer im Stadt gebiet und in der Universität selbst beiseite zu räumen. Professor Dr. Zucker erklärt sich bereit, gemeinsam mit anderen Profes soren die Eröffnung der Universität vorzu bereiten. Als erste deutsche Hochschule nimmt die Universität Jena am 15. Oktober 1945 mit allen Fakultäten ihre Lehrtätigkeit wieder auf. Lektionen in Leipzig Bei all der Arbeitsfülle, die der Aufbau der Staatsmacht für Walter Ulbricht gegen wärtig bringt, vergißt ei' jene nicht, die später einmal diesen Staat leiten werden. Am 9. November 1946 fährt er zu einer Festveranstaltung anläßlich der Jahrestage der Großen Sozialistischen Oktoberrevolu tion und der deutschen Novemberrevolution in seine Vaterstadt Leipzig. „Der Zusam menbruch Deutschlands im ersten Weltkrieg und die Lehren der Novemberrevolution“ ist der Titel der Vorlesung, die er an der Leipziger Universität hält. Nachdenklich blickt der Lektor auf seine junge Hörerschaft. Seine Gedanken schwei fen zurück zum Anfang des Jahres 1914. Damals war er zum ersten Mal hier an der Universität, nicht etwa als Hörer und schon gar nicht als Lektor. Als junger Tischlergeselle folgte er zusam men mit anderen jungen Arbeitern aus dem Bildungsverein einer Einladung der Studenten. Die hatten sich gönnerhaft vorgenommen, mit den jungen Arbeitern zu diskutieren und sie „aufzuklären“. Aber die Schlosser, Tischler und Maurer—Autodidak ten wie Walter Ulbricht, auch — waren alle samt klüger als jene, die sie belehren wollten. Die jungen Marxisten bewiesen schon damals, daß die marxistische Ökonomie das Leben viel exakter zu durchdringen ver mochte als die bürgerliche Volkswirtschafts lehre. Den Phrasen der Studenten von der „gottgewollten“ Ordnung setzten sie die marxistische Analyse der antagonistischen Widersprüche des Kapitalismus entgegen und bewiesen, daß die kapitalistische Gesell schaftsordnung Krieg gebärt und zum Unter gang verurteilt ist. Wenige Monate später begann dann der erste Weltkrieg. Weil die rechten sozialdemokratischen Führer in der Novemberrevolution die Macht des deut schen Imperialismus retteten und weil da mals an der Spitze der deutschen Arbeiter klasse zur Erfüllung ihrer historischen Auf gabe führen konnte, folgte der zweite Welt krieg. Das sind sie, die Lehren aus der Novem berrevolution, die im Osten Deutschlands jetzt beherzigt werden, zum Nutzen des Vol kes, zum Nutzen seiner Jugend. Unter den Stundenten im Hörsaal von heutesind schon viele Arbeiter-und Bauern kinder, denen die neue Zeit die Tore der Universität weit geöffnet hat. Aufmerksam lauschen sie den Darlegungen Walter Ulb richts, der ihnen die historischen Ereignisse der Vergangenheit und der Gegenwart deutet und ihnen zukunftssicher sagt: Ihr werdet die wahre, die friedliebende demo kratische und antiimperialistische deutsche Republik erbauen, die das Vaterland aller guten Deutschen sein wird. NEU BEI DIETZ Walter Ulbricht „Die Bedeutung und die Lebenskraft der Lehren von Karl Marx für unsere Zeit“ Internationale wissenschaftliche Session: Zum 150. Geburtstag von Karl Marx, Berlin, 2. bis 4. Mai 1968 74 Seiten. Broschüre. 0,70 Mark M. A. Suslow Karl Marx - der geniale Lehrer und Führer der Arbeiterklasse Rede auf der Festsitzung zum 150. Geburts tag von Karl Marx am 5. Mai 1968 im Kremlpalast in Moskau 38 Seiten, Broschüre. 0,50 Mark Günter Mittag Über die weiteren Maßnahmen zur Gestal tung des ökonomischen Systems des Sozia lismus 42 Seiten. Broschüre. 0,50 Mark Hans Otto Neue Aufgaben für die Führungstätigkeit der Parteiorganisationen im Staatsapparat bei der Durchsetzung des ökonomischen Systems des Sozialismus 32 Seiten. Broschüre. 0,40 Mark
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