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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 12.1968
- Erscheinungsdatum
- 1968
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196800009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19680000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19680000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 12.1968
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 04.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 3, 11.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 4, 18.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 5, 25.01.1968 1
- Ausgabe Nr. 6, 01.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 7, 08.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 8, 15.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 9, 22.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 10, 29.02.1968 1
- Ausgabe Nr. 11, 07.03.1968 1
- Ausgabe Nr. 12, 14.03.1968 1
- Ausgabe Nr. 13, 21.03.1968 1
- Ausgabe Nr. 14, 28.[03].1968 1
- Ausgabe Nr. 15, 04.04.1968 1
- Ausgabe Nr. 16, 11.04.1968 1
- Ausgabe Nr. 17, 18.04.1968 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 02.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 20, 09.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 21, 16.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 22, 24.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 23, 30.05.1968 1
- Ausgabe Nr. 24, 06.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 25, 13.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 26, 20.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 27, 27.06.1968 1
- Ausgabe Nr. 28, 04.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 29/30, 18.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 31, 25.07.1968 1
- Ausgabe Nr. 32, 29.08.1968 1
- Ausgabe Nr. 33/35, 19.09.1968 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.09.1968 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 39, 17.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 41, 31.10.1968 1
- Ausgabe Nr. 42, 07.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 43, 14.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 44, 21.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 45, 28.11.1968 1
- Ausgabe Nr. 46, 05.12.1968 1
- Ausgabe Nr. 47, 12.12.1968 1
- Ausgabe Nr. 48, 19.12.1968 1
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Band 12.1968
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Mitwirken beim Aufbau des Stadtzentrums - Beitrag zur Meisterung der Hochschulreform „Mach mit für dein Leipzig, das dir am Herzen liegt“, heißt die Losung, unter der in diesem Sommer Tausende Studen ten und Schüler, unter ihnen 1000 aus der Karl-Marx-Universität, am Aufbau des schöner denn je zu gestaltenden Leipziger Stadtzentrums mitwirken werden. In vielen Bereichen unserer Universität gibt es begeisterte Zustimmung zu den Ent würfen der Neugestaltung. Sie drückt sich vielfach darin aus, daß Verpflichtungen zur Teilnahme an der Sommerinitiative und darüber hinaus abgegeben werden. Bereits in- unserer letzten Ausgabe ver- offen tlichten wir, daß sich die FDJ- Gruppe II/5 der Journalisten zu einem zusätzlichen freiwilligen Arbeitseinsatz nach dem 11. Studentensommer ver ¬ pflichtet hat. Ähnliche Initiativen, über den Sommer hinaus den Neubau zur Sache vieler Studenten zu machen, gibt es an der Landwirtschaftlichen Fakultät. Bekanntlich sind die 1000 Studenten der Karl-Marx-Universität auf die einzelnen Bereiche aufgegliedert. Am Stand der bis herigen Erfüllung zeigt sich deutlich, welche Fakultäten bzw. Grundorganisa- tionen und staatlichen Leitungen hier wirksam gearbeitet haben. So hatte als erste die Medizinische Fakultät ihr vorge gebenes Soll von 150 mit über 200 Stu denten übererfüllt. Besonders hervorgetan hat sich das 3. Studienjahr, von diesen Gruppen gab es zahlreiche schriftliche Zu stimmungserklärungen. Auch die Journa listen haben vor kurzem ihre Zielstellung für den Sommer erreicht. Ebenso kann der Stand bei den Juristen befriedigen. Sie gingen an diese Aufgaben sehr zielstrebig und verantwortungsbewußt heran. Zum Beispiel nahmen sie Verbindung zu ihrem 3. Studienjahr auf, das sich im juristi schen Praktikum befindet, um auch diese Freunde vertraut zu machen mit den neuen Plänen ihrer Universitätsstadt und sie für die Mitwirkung in der Sommer initiative zu gewinnen. Eine klare Kon zeption der staatlichen und der FDJ-Lei- tung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bietet die Voraussetzung dafür, daß auch dort die Ziele schnell erreicht werden. Es hat sich bisher gezeigt, daß in sol chen Bereichen Erfolge erzielt werden, wo der politische Inhalt der neuen Konzeption für die Gestaltung unseres Stadtzentrums diskutiert, die Ziele und Aufgaben klar dargestellt und die allgemeine Begeiste rung über den neuen großzügigen Uni versitätsbau weitergeführt wurden zu solchen Aktivitäten, beim Neuaufbau selbst mitwirken zu wollen. Gerade die Bereiche Journalisten, Juristen und die Wirtschaftswissenschaftler, die in letzter Zeit auch die Probleme der Hochschulreform immer besser in den Griff bekamen — dank ihrer Konzentration auf deren poli tischen Inhalt —, erweisen sich wiederum als beispielgebend für die Universität. Dort wurde auch der Neubau der Karl-Marx- Universität als wichtiges Glied bei der Gestaltung der Hochschulreform gesehen und dementsprechend behandelt. Dagegen sind an der Mathematisch-Na turwissenschaftlichen und der Philosophi schen Fakultät Rückstände zu verzeichnen. Die staatlichen Leitungen gingen in diesen Bereichen noch nicht mit dem nötigen Ernst an die Aufgaben heran, unterschät zen die Zusammenarbeit mit den FDJ- Leitungen. Da gerade die Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät mit 400 Studenten fast die Hälfte unseres Auf gebots zu stellen hat, gilt es hier, schnell stens wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Dort sollte das Vorbild anderer Bereiche aufgegriffen werden, die einen bestimmten Kreis Studenten festlegten, mit diesen Freunden in Disküssionen den politischen Inhalt der Aufgaben klärten — wobei staatliche und FDJ-Leitungen zusammen wirkten — und die Studenten ihrer Zu stimmung schließlich mit der Tat Aus druck verliehen. Mitbestimmend für die hundertprozen tige Erfüllung unserer Aufgaben in der Stadt im Sommer wird das Auftreten und Engagement der Hochschullehrer sein. Ein großer Teil unterschätzt die Wirkung sei ner offen ausgesprochenen Meinung auf die Studenten. Alle Wissenschaftler sollten mit den Studenten über die ausgezeich nete Perspektive, die der Universitätsbau auch im Hinblick auf die Hochschulreform bietet, diskutieren. Neben ihren im Mittelpunkt stehenden produktiven Leistungen auf dem .Bau werden sicher auch Verträge mit den Trä gerbetrieben über politisch-ideologische und kulturelle Zusammenarbeit getroffen. Außerordentlich wichtig aber ist, daß auch im Sommer die Probleme der Hochschul reform weitergeführt werden- So werden im Sommer eine Reihe Entscheidungen fallen, die einschneidende Veränderungen bisher gewohnter Inhalte und Strukturen mit sich bringen. Damit müssen die Stu denten vertraut gemacht werden, denn sie sollen von Beginn an die neuen Möglich keiten effektiv nutzen. Auch hier müßten die Wissenschaftler die Verbindung hal ten: die in einigen Fachrichtungen prak tizierte erfolgreiche Zusammenarbeit von Lehrkörper und FDJ-Studenten darf des halb im Sommer nicht abreißen. Zwischenbilanz nach fünf Wochen Vor mehr als einem Monat, in den Ausgaben Nummer 13 und 14 ver öffentlichte UZ Artikel der Physik studentin Gisela Fuchs und des im Namen seiner Parteigruppe schreiben den Mathematikstudenten Rainer Schimming, in denen die Autoren be deutsame Fragen zum Studium, zur Gestaltung von Ausbildung und Er ziehung, zur wissenschaftlich-produk- tiven Tätigkeit und anderen unmittel- bar die Belange der Hochschulreform betreffenden Fragen aufwerfen. Wir hatten in der vergangenen Woche Ge legenheit, mit Rainer Schimming ein Gespräch zu führen, das an seinen Ar tikel „Viele Fragen fordern eine Ant wort“ (UZ 14/68, S. 3) anknüpfte. Einige aus diesem Gedankenaustausch resultierende Überlegungen sollen hier wiedergegeben werden. Zweifellos hatte der Artikel der Parteigruppe des 2. bis 4. Studienjah res Resonanz. Er ist von den Mathe matikern — Wissenschaftlern und Stu denten — gelesen worden und hat auch einigen Staub aufgewirbelt. So wurde von der Fachschaft Mathematik in einer gemeinsamen Studentenkonfe renz mit den Physikern zu Ehren des 150. Geburtstages von Karl Marx ganz bewußt die Rolle der Mathematik beim umfassenden Aufbau des Sozia lismus in der DDR in den Mittelpunkt gestellt. Dieser Konferenz ging eine große Aktivität der FDJ-Organisation voraus, und im Referat, das kollektiv ausgearbeitet wurde, spielten die im UZ-Artikel angetippten Fragen eine Rolle. Die FDJ fand in Vorbereitung ihrer Konferenz beim Lehrkörper tä tige Hilfe, während der Konferenz selbst waren drei Professoren, unter ihnen Institutsdirektor Beckert, an wesend. Entscheidend aber ist, daß die FDJ von ihrer Studentenkonferenz ausgehend eigene Vorstellungen zur Hochschulreform insbesondere zur Ausbildung und Erziehung entwik- kelte, diese in Thesen niederlegte und an der Wandzeitung bzw. in allen Gruppen zur' Diskussion stellte. The sen und Vorschläge der FDJ-Gruppen wurden jetzt der Expertengruppe Ma thematik vorgelegt. Auf der Studen tenkonferenz wurde auch erstmals die Fachstudiencharakteristik Kybernetik vorgetragen, die allerdings ohne Mit wirkung bzw. Diskussion der Studen ten ausgearbeitet wurde. Sehr begrüßt wurde von den Studen ten die Initiative Professor Fockes, der zweimal in einer für alle Studen ten offenen Veranstaltung Diplom arbeiten besprach, die noch nicht fer tiggestellt waren. Mit dieser Form kann nach Meinung der Studenten sehr gut gezeigt werden — vor allem auch den jüngeren Studienjahren —, wie man heute Mathematik machen muß. Dieses Problem hat die Partei gruppe im Artikel ja direkt aufgegrif fen. Unzufriedenheit sprach auch aus den Zeilen über die elektronische Da tenverarbeitung und Operationsfor schung. Hier wurden die Studenten selbst aktiv. zwei Studenten des 4. Studienjahres organisierten einen Vortrag, wobei damit natürlich kein Ersatz für eine umfassende und syste matische' Lhre"dieses wichtigen" ‘Be- reiches gefunden ist. Es gibt also durchaus Beispiele, wie Fragen des Studentenartikels spürbare Wirkungen hinterlassen haben. Den- noch muß man insgesamt — zumindest nach dem in Gesprächen und der äußeren Kenntnis gewonnenen Bild — feststellen, daß die Situation an der Mathematik im Hinblick auf die Ver wirklichung der Hochschulreform noch unbefriedigend ist. Wenn sich nur einige wenige Studenten bei dem Be griff Sektionsbildung Mathematik etwas vorstellen können, wenn Stu denten und junge Wissenschaftler so gut wie gar nicht in die Diskussion einbgzogen, geschweige denn zur Zu- sammenarbeit herangezogen werden, wenn die Studenten ungenügend über die Entwicklung ihrer Wissenschaft in der Zukunft informiert sind und vom Forschungsprofil an ihrem Institut nur in bescheidenem Rahmen Kenntnis haben, dann muß man klar ausspre chen, daß die Mathematik gegenüber anderen Bereichen bei der Meisterung der Hochschulreform an Boden ver- loren hat, Angesichts dieser Tatsachen sind natürlich auch eine ganze Reihe der im damaligen Artikel gestellten Fragen einer befriedigenden Antwort noch nicht näher gekommen. Wir glauben, dem kann nur abgeholfen werden, wenn sowohl der Lehrkörper als auch die Studenten hier aktiv wer den, zu einer echten Partnerschaft fin den, wie das in anderen Bereichen un serer Universität und an vielen Hoch schulen der Republik bereits zum be wahrten Prinzip geworden ist. Warum sollte gerade in der Mathematik nicht gelten, was für andere Fachrichtungen der Schlüssel zum beschleunigten Vor ankommen ist? Damit sollen ihre ob jektiven Probleme keineswegs über spielt werden. Die Studenten sind der Meinung, die FDJ findet jederzeit beim Lehrkörper ein offenes Ohr. Die Studenten tappen aber andererseits bei vielen Dingen noch im dunkeln, war ten — überspitzt gesagt — auf die Ent- scheidungen und Anweisungen des „Rates der Götter“. Ein Widerspruch, lösbar durch umfassende Informatio nen und Einbeziehung der Studenten in den Prozeß der Veränderung. In gemeinsamer Diskussion sollten auch solche noch ungelösten Probleme wie die kollektive wissenschaftliche Ar beit, die wissenschaftlich-produktive Tätigkeit und die vollständige Ein beziehung moderner Wissenschafts- bereiche aufgegriffen werden. G. V. Begeisterte Zustimmung aus allen Bereichen Für die Institute der Karl-Marx-Univer sität, die bisher im ehemaligen Universi tätshauptgebäude untergebracht waren, Verbindet sich die Hochschulreform in einer Veränderung der Arbeitsstätten. So wie das innere Gefüge von Lehre, Erziehung und Forschung dem Fortschritt in der so zialistischen Gesellschaft angepaßt ^werden muß, so bedarf auch der äußere Rahmen einer Neugestaltung. In den Jahren nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus konnten die inmitten der Trümmer der alten Universität wiederher gerichteten Hörsäle und Arbeitsräume ein Symbol sein für den Optimismus und die Zuversicht, mit der die antifaschistisch- demokratischen Kräfte ans Werk gingen und den positiven Traditionen der deut schen Wissenschaft eine neue Heimat schufen. Viele ausländische Gäste, die uns in den zwei Jahrzehnten besuchten, haben es gerade so gesehen. Aber in dem Maße, wie ringsum die Neubauten in der Stadt Wuchsen und sich das Antlitz einer sozia listischen Ordnung gestaltete, mußte der Widerspruch zwischen der progressiven Wissenschaft und den hohlen Ruinen des Universitätsgebäudes immer mehr ins Auge springen. Nun liegen die neuen Pläne vor. Im drit ten Jahrzehnt des sozialistischen Staates deutscher Nation wird die Produktivkraft Wissenschaft ihr Symbol in einem groß zügigen, eindrucksvollen Universitäts gebäude besitzen, das würdig ist, den Na men Karl Marx zu tragen. Welche Vorteile eine Konzentration der künftigen Sektio nen in einem zentralen Gebäude mit sich bringt, zeigt, abgesehen von den vielfälti gen technischen Möglichkeiten, sehr deut lich eine scheinbare Nebensächlichkeit: die Studenten unserer Fakultät haben, wie eine Analyse ergeben hat, zehn und mehr Stunden Wegstrecken in /de!"* Wl%he zt- ruSczlIlägärr. weil Sie inachtAusldungs- statten Lehrveranstaltungen haben. Hier lagen für eine rationellere Organisation des Studiums unübersteigbare Hindernisse im Wege. Wir sehen eine große Verpflichtung darin, gut vorbereitet in die neuen Ge bäude einzuziehen, und arbeiten mit aller Intensität, gemeinsam planend, an der Verwirklichung der Hochschulreform. Prof. Dr. H. Große, Dekan der Philologischen Fakultät Die Universitätsgewerkschaftsleitung der Karl-Marx-Universität befaßte sich in ihrer 4. Sitzung am 28. Mai mit den wei teren Aufgaben der Gewerkschaftsorgani sation bei der Durchführung der Hoch schulreform an der Karl-Marx-Universität. Die Erörterung der bedeutenden Stellung und Rolle der Wissenschaft und des Hoch schulwesens im entwickelten gesellschaft lichen System des Sozialismus verdeut lichte uns erneut die große Verantwor tung, die wir gegenwärtig und in Zukunft mit zu tragen haben. Es erfüllt uns mit besonderer Freude und Genugtuung, daß zusammen mit der Ausarbeitung und 'breiten Diskussion von Konzeptionen über die revolutionäre Um gestaltung unserer Universität zur weit effektiveren Wahrnehmung ihrer Ver pflichtungen in Ausbildung, Erziehung und Forschung gleichzeitig das ebenso groß artige und in die Zukunft weisende Pro jekt eines neuen zentralen Universitäts komplexes auf historischem Boden, am Karl-Marx-Platz, in die Tat umgesetzt wird. Damit werden wir nicht nur wesent lich bessere, modernen Anforderungen ge recht werdende Arbeitsbedingungen für über 7000 Wissenschaftler, Arbeiter, An gestellte und Studenten, geschaffen, son dern es werden sich auch spürbar die Be dingungen der sozialen und kulturellen Betreuung der Mitarbeiter und Studieren den verbessern. Im Namen unserer 10 000 Mitglieder dan ken wir der Partei, Regierung und allen Werktätigen unserer sozialistischen Repu blik, daß sie die Voraussetzungen für solch beispielhafte Förderung und Entwicklung der Karl-Marx-Universität geschaffen ha ben. Wir verbinden unseren Dank mit der Verpflichtung, all unsere Kräfte für die Realisierung der uns gestellten Aufgaben einzusetzen. Universitätsgewerkschaftsleitung der Karl-Marx-Universität Der Lehrkörper der Fachrichtung Kunst erziehung möchte auf diesem Wege seine Freude über die geplante „Universitäts stadt“ am Karl-Marx-Platz zum Ausdruck bringen. Lang gehegte Wünsche gehen nun in Er füllung. In absehbarer Zeit werden wir in schönen modernen Räumen arbeiten. In 140 m Höhe läßt sich vieles im Zusam menhang übersehen, wird der Horizont weit und die an den Flug einer Rakete er innernde Spitze stellt gleichsam Anforde rungen an unsere Energie und Tatkraft. Den Mittelpunkt unserer Stadt wird ein alles überragendes Haus der sozialistischen Wissenschaft, ein Haus der schöpferischen Jugend der DDR, bilden. Wir bedanken uns bei unserem Arbeiter- und-Bauern-Staat für dieses großzügige Geschenk und wünschen uns die Möglich keit der Mitgestaltung. Es werden viele Detailfragen zu lösen sein. Die Kollegen der Fachrichtung Kunsterziehung würden es begrüßen, wenn sie ihren Beitrag dazu geben könnten. Prof. G. Meyer-Dennewitz, Fachrichtungsleiterin Kunsterziehung Die Gewerkschaftsgruppe des Orientali- schen Instituts hat mit großer Begeisterung die Pläne für den neuzuerrichtenden Uni versitätskomplex zur Kenntnis genommen. Die Mitglieder unserer Gewerkschafts gruppe sind der Meinung, daß es aber nicht genügt, ihre Zustimmung zu diesem groß artigen Vorhaben zu geben; vielmehr wol len sie einen Teil zum Aufbau unserer neuen Universität beitragen. Die Gewerk schaftsgruppe verpflichtet sich deshalb, 200 Stunden freiwillige Arbeitseinsätze zu leisten, und ruft gleichzeitig alle anderen Gewerkschaftsgruppen auf, durch Arbeits einsätze Mittel für den Neubau der Uni versität zu schaffen. Darüber hinaus schla gen wir vor, eine freiwillige Spenden aktion zu diesem Zweck ins Leben zu rufen. Gewerkschaftsgruppe des Orientalischen Instituts Meisterwerke des Barock Das Museum der bildenden Künste gibt in der zweiten großen Ausstellung, die es in diesem Jahr veranstaltet, mit seinen großen Möglichkeiten einen Einblick in die Entwicklung der europäischen Malerei von der Renaissance bis zum Barock und Rokoko. Unverdienterweise findet aber diese Ausstellung wenig Resonanz. Dabei ist sie gerade Resultat lebendiger Mu- seumsarbeit, denn die Mitarbeiter des Leip ziger Bildermuseums versuchten, durch Neuhängung, geschickte Kombination der Bilder und Erschließen von Werken, die bisher im Depot stehen mußten, die Kunstentwicklung des 16. und 17. Jahr hunderts zu zeigen. Diese Ausstellung ist geeignet, den Leipzigern nachhaltig ins Bewußtsein zu rufen, daß ihre Stadt eine sehenswerte Galerie besitzt. Die umfangreiche Darbie tung eigener Bestände macht das Heraus wachsen der Malerei des Barock aus der Kunst der Renaissance sichtbar, zeigt, Wie nach der Periode des Manierismus, die auf die Hochrenaissance folgte, die bürgerlich-realistische Linie der europä ischen Malerei sich durchsetzte und in der niederländischen Kunst des 17. Jahr hunderts einen Höhepunkt fand. Neben den Werken von Francesco Francia, Sebastiano Mainardi, Guido Reni u. a. sind Schulwerke aus der Werkstatt von Leonardo da Vinci und Raffael zu sehen. Das Bildnis der Johanna von Ara gon aus der Raffael-Werkstatt offenbart den tiefen humanistischen Gehalt der italienischen Renaissance. Gemälde aus der bedeutenden Künstlerfamilie der Car racci zeigen die beginnende Entwicklung des Barock. Selbst an den zum Teil zweitrangigen Bildern läßt sich das Wesentliche der kunstgeschichtlichen Ent- wicklung verfolgen: „die Entdeckung der Welt und des Menschen“, wie Jacob Burck hardt die Kunst der Renaissance kenn zeichnet; die Verbürgerlichung und Ver- weltlichung der christlichen Themen; die Herausbildung neuer Bildgattungen; die gesellschaftliche Determinierung der Menschen- und Heiligendarstellung und die Entwicklung neuer Bildformen, der Wandel in Komposition und Farbgestal- tung. Der malerische und farbige Reichtum der italienischen Malerei läßt sich u. a. an den Werken von Tintoretto, Guardi und Tiepolo bis in das Rokoko verfolgen. Der spanische Barock ist durch ausdrucks starke Gemälde von Murillo und Riberea vertreten; die französische Malerei des 17. Jahrhunderts durch Werke von Valen tin de Boulougne und Louis Le Nain. Be- deutende Bilder der niederländischen Malerei, die ja im Leipziger Museum gut vertreten ist, dokumentieren die Kunst des aufstrebenden Bürgertums. Darunter sind zwei Gemälde von Rubens, die dem Betrachter zum ersten Male zugänglich sind, echte Bereicherungen der Leipziger Sammlung. Für die Ausstellung trifft zu, was der bedeutende Kunsthistoriker Wilhelm Waetzold über Museumsarbeit schrieb: „Die Museumswand ist die Manuskript seite, auf die der Museumsmann seine Kunstgeschichte schreibt .. jede Neu hängung ist ein wissenschaftliches Urteil, kann Behauptung, Beobachtung, Hypo these, Angriff und Verteidigung sein.“ Die Ausstellung zeigt aber auch, daß Mu seumsarbeit den sehfreudigen Betrachter braucht. Volker Frank UZ 24/68, Seite 5
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