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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 10.1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19660000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19660000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 10.1966
-
- Ausgabe Nr. 1, 06.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 2, 13.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 3, 20.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 4, 27.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 5, 03.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 6, 10.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 7, 17.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 8, 24.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 9, 03.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 10, 10.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 11, 17.03.1966 1
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- Ausgabe Nr. 18, 05.05.1966 1
- Ausgabe Nr. 19, 12.05.1966 1
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- Ausgabe Nr. 21, 26.05.1966 1
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- Ausgabe Nr. 24, 16.06.1966 1
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- Ausgabe Nr. 26, 30.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 27, 07.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 28, 14.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 29, 21.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 30, 28.07.1966 1
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- Ausgabe Nr. 32, 18.08.1966 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 25.08.1966 1
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- Ausgabe Nr. 38, 29.09.1966 1
- Ausgabe Nr. 39, 06.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 40, 13.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 41, 20.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 42/43, 27.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 44, 03.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 45, 10.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 46, 17.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 47, 24.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 48, 01.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 49, 08.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 50, 15.12.1966 1
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Band 10.1966
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20 Jahre SED Kontinuität in der Kunstpolitik „Handelt es sich um eine Politik, die die Ent wicklung des Menschengeschlechts zum Inhalt hat, so kommt es der Wissenschaft und der Kunst nur zugute, wenn sie sich unterordnen und die* nen. Diese Unterordnung ist eine Einordnung und hat nichts mit Gleichschaltung zu tun . . Aus der Einordnung aber gehen alsbald Kunst und Wissenschaft geläutert, in ihrem eigentlichen Wesen gestärkt und im Selbstbewußtsein gewachsen hervor. Die Politik selber hat aus diesem Dienst . . . solch einen Gewinn gezogen, sie ist tief innerlich verwandt geworden mit dem Künstleri schen und dem Wissenschaftlichen, daß man schon nicht mehr von einem Primat, sondern von einem ,primus inter pares‘, wenn nicht einem ,gleich zu gleich* sprechen kann. Nur schwäch liche Künstler leben in einer ununterbrochenen Angst .verschlungen* zu werden." (Johannes R, Becher, Das poetische Prinzip, Berlin 1957, S. 162) Beiträge zur Auswertung des 11. Plenums Lesen und aufheben für Mitgliederversammlungen und Seminare von Partei, FDJ, Gewerkschaft usw. Von Dr. Lothar Parade Institut für Ästhetik und Kulturtheorie in den letzten Jahren entstand auf dem Boden unserer gesellschaftlichen Wirklich keit eine Kunst, die neue Bindungen po litisch-weltanschaulicher, moralischer und ästhetischer Art zum Volk ermöglichte und schuf. Mit der Herausbildung dieser neuen Beziehungen wurde das imperiali stische Erbe der Entfremdung zwischen Kunst und Volk in wesentlichen Partien überwunden, und es zeichnen sich die Konturen einer Kunstgesellschaft ab, wie sie Johannes R. Becher für die Literatur als Leitbild aufstellte. Aus zahlreichen Presseveröffentlichungen ist uns bekannt, daß diese Kunstentwicklung in West deutschland nicht totgeschwiegen werden konnte. Es ist vielmehr für sie charakte ristisch, daß sie als ernstzunehmender ideologisch-ästhetischer Faktor in die na tionalen ideologischen Auseinandersetzun gen eingriff und gesamtnational progres siv wirksam wurde. Mit dieser’ Entwicklung im kulturell künstlerischen Bereich konnten kunstpoli tische Ziele erfüllt werden, die die SED auf dem V. Parteitag und den sich an schließenden bedeutenden kulturpolitischen Tagungen formuliert hatte. Diese künstle rischen Erfolge sind gleichzeitig unüber sehbar an bestimmte Beziehungen zwi schen Partei und Künstler geknüpft, die in der historisch bedeutenden Entwicklung nach dem V. Parteitag auf einer höheren Stufe des sozialistischen Aufbaus entstan den. Wenn wir von den Erfolgen unserer sozialistisch-realistischen Kunstentwicklung sprechen, können und dürfen wir also auf keinen Fall übersehen, daß die Geschichte unserer Kunstentwicklung gleichzeitig die Geschichte der zielstrebigen Entfaltung und Verwirklichung der führenden Rolle der SED auf kulturell-künstlerischem Gebiet ist. Diesen Zusammenhang aus dem Auge zu verlieren, ihn in der Kunstpolitik zu ig norieren oder Angriffen preiszugeben hieße, die entscheidende Quelle neuer Fortschritte in unserer sozialistisch-realistischen Kunst entwicklung zu verschütten. Diese Quelle freizuhalten, sie nicht trü ben oder verschütten zu lassen, ist zwei fellos ein erstrangiges Anliegen des 11. Ple nums. Das tritt ganz offensichtlich in den drei Ebenen zutage, in denen das 11. Ple num kritisch und konstruktiv zu unserer gegenwärtigen Kunstsituation Stellung nahm. Dabei handelt es sich um die Ebene kunstpraktischer Erscheinungen, kunstpo litischer Auffassungen und um die lei tungspolitische Ebene. Immer ging und geht es darum, jene entscheidenden Bezie hungen zwischen Partei und Kunst in einer höheren Phase des sozialistischen Aufbaus zu sichern und zu entfalten, auf deren Boden in der Vergangenheit die Er folge unserer sozialistisch-realistischen Kunsterziehung möglich wurden. Insofern ist das 11. Plenum Ausdruck des intensi ven Ringens unserer Partei, die Kontinui tät ihrer kunstpolitischen Tätigkeit auch künftig erfolgreich zu verwirklichen. Es soll an dieser Stelle vor allem ver sucht werden, jene gesellschaftlichen Be ziehungen herauszuarbeiten, in denen sich das Wesen der Kontinuität der kunstpoli tischen Tätigkeit der SED äußert. Von ausschlaggebender Bedeutung für das richtige Erfassen dieses Wesens ist die Beantwortung der Frage, ob die Rolle der marxistisch-leninistischen Partei auf kulturell-künstlerischem Gebiet ein imma nenter, organischer Bestandteil der sozia listisch-realistischen Kunstentwicklung ist oder eine allein durch außerkünstlerische, kunstfremde Faktoren bestimmte Notwen digkeit. Diese Kardinalfrage tritt uns in der kunstpolitischen Diskussion häufig in anderer Gestalt als Frage nach der Be- rechtigung der Partei, sich Kunstwerken gegenüber’ kritisch zu äußern, entgegen; als Frage, ob das nicht ein Einmischen in kunstinterne Angelegenheiten sei od- als Feststellung, die Partei würde das ja an sich nicht tun, wäre sie nicht durch die Härte des ideologischen Klassenkampfes in Deutschland dazu gezwungen. Wir fin den weiter die Meinung, die führende Rolle der marxistisch-leninistischen Partei auf kulturell-künstlerischem Gebiet be stände vor allem darin, die Künstler zu kritisieren sowie ihr Schaffen zu miß billigen, wenn ihnen etwas nicht gelingt. In diesem Zusammenhang wird dann zu- welen aucn erklärt, die Beziehung de» Partei zur sozialistischen Kunsterziehung erschöpfe sich darin, zu verhindern, daß im künstlerischen Bereich uns feind liche Tendenzen aufkommen. Von all diesen Fragen aus ist die Ein sicht in die Kontinuität der kunstpoliti schen Tätigkeit dar SED nicht zu ge winnen, weil sie die führende Rolle der marxistisch-leninistischen Partei auf kul turell-künstlerischem Gebiet von vornher ein als etwas der Kunst Äußerliches unter stellen. Die Vertreter solcher Auffassun gen übersehen, daß die führende Rolle der marxistisch-leninistischen Partei auf kulturell-künstlerischem Gebiet ein orga nischer Bestandteil der sozialistisch-reali stischen Kunstentwicklung ist und damit deren Spezifik und historische Überlegen heit selbst entscheidend mitbestimmt. Die Kontinuität der kunstpolitischen Tätigkeit der SED kann tatsächlich nur begriffen Werden, wenn erkannt wird, daß die füh rende Rolle der marxistisch-leninistischen Partei auf kulturell-künstlerischem Ge biet zur sozialistisch-realistischen Kunst entwicklung gehört wie die Lunge zum Atmen. Es ist für die marxistisch-leninistische Partei als höchste gesellschaftlich-politi sche Organisation charakteristisch, daß sie in jeder Phase des sozialistischen Auf baus durch ihre politische, ökonomische und kulturelle Zielstellung die Möglich keiten des weiteren gesellschaftlichen Fortsdiritts angibt. Damit verfügen alle gesellschaftlichen Kräfte über eine ent scheidende Voraussetzung, um sich für die progressive Lösung der Widersprüche zusammenzuschließen und ihre Energien mit einem optimalen gesellschaftlichen Nutzeffekt einzusetzen. Jenseits dieser oder gegen diese gesellschaftliche Zielstellung kann es keine echte Mitwirkung am ge sellschaftlichen Fortschritt geben. Das gilt auch für den sozialistischen Künstler. Sich auf der Höhe dieses von der Partei erar beiteten geschichtlichen Bewußtseins zu halten sowie diese Höhe durch sein eige nes Schaffen selbst mitzubestimmen — das sind Grundfragen seiner erfolgreichen künstlerischen Arbeit. Gerade darauf weist das 11. Plenum sehr nachdrücklich hin. Über der Verurteilung der ideolo gischen Position von Stefan Heym, Bier mann und Havemann wird oft übersehen, daß es auf dem 11. Plenum wesentlich darum geht, gerade die für die Lösung der neuen Aufgaben notwendige höhere sozialistische Bewußtheit des Künstlers als entscheidende gesellschaftliche Aufgabe sichtbar zu machen. In der Rede Walter Ulbrichts auf dem 11. Plenum steht die Bemerkung, daß an neuen Abschnitten der Entwicklung jedesmal auch Fragen der Kunst eine Rolle spielten in untrenn barer Verbindung mit der Feststellung, „daß die Meisterung der neuen Probleme in der Periode des umfassenden Aufbaus des Sozialismus mit einer großen Selbst erziehung und Erziehung der Schriftstel ler und Künstler verbunden ist“. (ND, 18. 12. 1965, A, S. 10) Diese erforderliche Selbsterziehung und Erziehung des Künstlers schließt in erster Linie das Ringen um die von der marxi stisch-leninistischen Partei erarbeitete Bewußtheit ein. Denn diese kollektive gesellschaftliche Bewußheit ist eine ent scheidende Voraussetzung, um die für das sozialistisch-realistische Kunstschaffen be deutsamen, wesentlichen konkreten Erschei nungen erfassen zu können. Die Aneig nung dieser Bewußtheit kann jedoch als kein toter Akt einfachen Nehmens begrif fen werden, sondern allein als ein die Künstlerpersönlichkeit aufbauender Pro zeß, soll diese von der marxistisch-lenini stischen Partei erarbeitete theoretisch-ideo logische Position für das künstlerische Schaffen fruchtbar werden. Insofern muß der Künstler schon hier einen eigenen Beitrag leisten, in dieser Beziehung von sich aus ein aktives, bejahendes Verhält nis zu unserer marxistisch-leninistischen Partei aufbauen. Hierbei handelt es sich um einen der sozialistisch-realistischen Kunstentwicklung immanenten Zusam menhang, der stets aufs neue zu verwirk lichen ist. Das ergibt sich einerseits aus der Tatsache, daß das sozialistisch-reali stische Kunstschaffen, wie bereits betont wurde, hohe gesellschaftliche Bewußtheit verlangt. Erst auf dieser Grundlage ver mag die für das künstlerische Schaffen charakteristische individuelle Wertung den Rahmen des Subjektivistischen zu zerspren gen und zu einer individuell-gesellschaft lich bedeutsamen Wertung zu gelangen. Der Wahrheitsgehalt jedes sozialistischen Kunstwerkes ist insofern entscheidend da von abhängig, in welchem Umfang und mit welcher Tiefe es dem Künstler ge lingt, sich die Bewußtheit der marxistisch- leninistischen Partei schöpferisch anzu eignen. Andererseits ist der für jedes Kunstwerk entscheidende bedeutsame Gegenstand nicht jenseits oder abseits der von der marxistisch-leninistischen Partei gesteck ten revolutionären Ziele sowie des damit verbundenen Kampfes zur Lösung auftre tender Widersprüche usw. zu finden. Für den Künstler hängt also die gesellschaft- liehe Bedeutsamkeit seines Schaffens, die eng mit dem von ihm gewählten Gegen stand verbunden ist, maßgeblich von sei ner theoretisch-ideologischen Bindung an die revolutionäre Zielstellung der marxi stisch-leninistischen Partei ab. Die enge Bindung des Künstlers an die historisch immer aufs neue vervollkomm neten Ziele der Partei, seine Identifika tion mit ihnen sowie die schöpferische An eignung ihrer sich ständig entwickelnden Bewußtheit erweisen sich für den Künst ler immer wieder als ein Angelpunkt sei nes Schaffens, seiner schöpferischen Pro duktivität. Als führende Kraft des revo lutionären Umwälzungsprozesses entwik- kelte unsere Partei in jeder neuen Phase des sozialistischen Aufbaus jenes entschei dende theoretisch-ideologische Bewußtsein, das dem Künstler maßgeblich ermöglicht, ästhetisch-künstlerisch neue Wirklichkeits bereiche der entstehenden sozialistischen Gesellschaft zu erschließen. Hierin besteht eine wesentliche Seite der Kontinuität ihrer kunstpolitischen Tätigkeit. Neben der notwendigen, ständig zu führenden Ausein andersetzung mit uns feindlichen kunst praktischen und -theoretischen Erscheinun gen und Auffassungen darf diese entschei dende Beziehung der marxistisch-leninisti schen Partei zur sozialistisch-realistischen Kunstentwicklung auf keinen Fall über sehen werden. Das ist zweifellos ebenso falsch wie eine Entgegenstellung dieser beiden bedeutenden Eigenschaften der marxistisch-leninistischen Partei. Denn es ist nicht von der Hand zu weisen (und wird gerade durch die jüngsten ideologi schen Ereignisse bestätigt), daß der Gegner vor allem diese Beziehung zwischen Par tei und Künstler zu stören versucht. Die charakterisierte kunstfreundliche und kunstfördernde theoretisch-ideolo gische Tätigkeit der marxistisch-leninisti schen Partei wird durch ihr unermüdliches, aktives Bemühen ergänzt, dem Künstler bei der Aneignung dieser theoretisch-ideo logischen Position zu helfen. Dieses ziel strebige Bemühen läßt sich wie ein roter Faden in der Geschichte der kunstpoliti schen Tätigkeit der SED verfolgen. Das zeigt sich vor allem sehr augenscheinlich an den Schnittpunkten unserer historischen Entwicklung. Immer ging es unserer Par tei darum, durch diese erzieherische Tä tigkeit im Künstler jene Eigenschaften zu entwickeln, die ihn befähigen, durch sein Kunstschaffen die geschichtliche Bewußt heit der marxistisch-leninistischen Partei zu bereichern und aktiv in den revolutio nären Umwälzungsprozeß einzugreifen. Die Erhaltung und Weiterführung die ses fruchtbaren Gebens und Nehmens ist ein Hauptanliegen der Kritik des 11. Ple nums an verzerrten und unterkühlten Darstellungen unseres Lebens sowie an der vom Skeptizismus bestimmten Lebens haltung mancher Künstler. Damit kämpft die Partei für die erfolgreiche Verwirkli chung eines Lebensgesetzes sozialistisch- realistischer Kunstentwicklung. Diese organische Verbindung der mar xistisch-leninistischen Partei mit der so zialistisch-realistischen Kunstentwicklung wird auch vom neuen Gegenstand der Kunst her bestimmt und läßt in dieser gesellschaftlichen Beziehung die Konti nuität der kunstpolitischen Tätigkeit der SED unter einem anderen Aspekt er kennen. Seit ihrer Gründung ist die ideologisch erzieherische und ideologisch-bildende Tä tigkeit der SED, um die Werktätigen für die Lösung der politischen, ökonomischen Foto: Schimmack und kulturellen Aufgaben zu befähigen; gleichzeitig eine Tätigkeit, die in hervor ragendem Maße zur Formung des neuen sozialistischen Menschen beitrug und bei trägt. Ist der Sozialismus in bestimmter Weise das Zeitalter der reichen Entfal tung und immer umfassenderen Erkennt nis des Menschen, so ist die marxistisch- leninistische Partei die entscheidende theo retische und praktisch-gestaltende Kraft dieses welthistorischen Prozesses. Es gibt in der Geschichte unserer Partei keinen Parteitag, keine Parteikonferenz oder an dere bedeutende Beratung, die in Zusam menhang mit der Erörterung politischer und ökonomischer Aufgaben nicht gleich zeitig auch die Frage behandelt hat, welche Möglichkeiten entstanden sind, die menschlichen Beziehungen reicher zu ge stalten und den Menschen allseitiger zu entwickeln. Der sich hieraus ergebende Zu sammenhang mit dem künstlerischen Schaffen ist in seiner Bedeutung nicht zu unterschätzen. In ihrer menschenbildenden und -formenden Tätigkeit, die sich im Kampf zur Lösung der gesellschaftlichen Widersprüche verwirklicht, wirkt die mar xistisch-leninistische Partei als Bestandteil und als führende Kraft einer geschichtli chen Umwälzung, die dem Künstler mit tel- oder unmittelbar als Gegenstand seines Schaffens entgegentritt. Der neue Gegenstand der Kunst kann also weder statisch noch isoliert von der praktisch-führenden Tätigkeit der mar xistisch-leninistischen Partei gefaßt wer den. Seiner ganzen Natur nach ist der Charakter ihrer menschenbildenden und -formenden Tätigkeit zutiefst kunstfreund lich und -fördernd. Sie erobert dem künst lerischen Schaffen durch diese Tätigkeit immer wieder neue Möglichkeiten einer fruchtbaren Entwicklung. Aber es sind zu nächst Möglichkeiten. Die Stellung des Künstlers zur marxistisch-leninistischen Partei entscheidet nunmehr maßgeblich darüber, in welchem Maße er diese Möglich keit erkennt und zu realisieren vermag. Es liegt auf der Hand, daß das von der marxistisch-leninistischen Partei erar beitete geschichtliche Bewußtsein, das maßgeblich den Grad der Veränderung der Wirklichkeit mitbestimmt, zwangsläufig auch entscheidende Bedeutung für die ästhetisch-künstlerische Aneignung dieser Wirklichkeit besitzen muß. Die daraus ent stehende Notwendigkeit für den Künstler, sich die theoretisch-ideologische Position der Partei schöpferisch zu erarbeiten, wurde bereits unter einem anderen Aspekt erörtert. Von ebensolcher Bedeutung für das sozialistisch-realistische Kunstschaffen ist die praktische „Eroberung“ der revolu tionären Position der marxistisch-lenini stischen Partei. Will der Künstler die un ter Führung der Partei entstehende sozia listische Menschengemeinschaft künstle risch-ästhetisch meistern, muß er sich eng mit ihrer praktisch-revolutionären Tätig keit verbinden. Und zwar in einer Weise, die ihm gestattet, jene Lebenserfahrungen zu sammeln, die unerläßlich sind, soll es ihm gelingen, die Probleme des sozialisti schen Aufbaus und ihrn konfliktreichen Lösungsweg wahrheitsgetreu darzustellen. Darauf weist faktisch auch Walter Ulbricht auf dem 11. Plenum hin, wenn er er klärt: „ Wir verstehen sehr gut, daß es der Schriftsteller heute nicht leicht hat. Er kann nur große Kunstwerke schaffen, wenn er die Gesetze der geschichtlichen, Entwicklung nicht nur kennt, sondern im Leben die Entwicklung der Dialektik ver steht und tief eindringt in die Bewußt seinsentwicklung der Menschen.“ (ND, 18. 12. 1965, A, S. 10) Das ist zweifellos nur möglich, wenn der Künstler an jener Sphäre teilhat, die die marxistisch-leninistische Partei in ihrer revolutionär verändernden Tätigkeit schafft. Die SED überließ und überläßt die Vers wirklichung dieser notwendigen Beziehun gen des Künstlers zu ihrer Tätigkeit nicht dem Selbstlauf. Ihre ganze kunstpolitische Tätigkeit war und ist darauf gerichtet, dem Künstler sowohl in theoretischer als auch praktischer Sicht bei der Herstellung solcher Beziehungen zu helfen. Die Forde rungen der 2. Bitterfelder Konferenz, daß der Künstler als Subjekt an der sozialisti schem Kulturrevolution teilnehmen muß und sich in seiner Lebenserfahrung die Sicht der Leitungsebene aneignen soll, legen dafür eindeutig Zeugnis ab. Die ganze Bedeutung dieser Prinzipien erneut sichtbar zu machen und von Entstellungen zu befreien war auf jeden Fall auch ein wichtiges Anliegen des 11. Plenums. Da mit setzte die Partei konsequent die Kon tinuität ihrer kunstpolitischen Tätigkeit fort. So ist die Geschichte unserer Kunstent- Wicklung gleichzeitig die Geschichte der Herausbildung von Beziehungen zwischen Partei und Künstler, die für ein erfolg reiches sozialistisch-realistisches Kunst schaffen unerläßlich sind. Es wäre jedoch anachronistisch, die Kontinuität der kunst politischen Tätigkeit der SED in einer historischen Gleichförmigkeit dieser Be ziehungen zu suchen. Sie besteht viel mehr darin, daß die SED in jeder neuen Phase des sozialistischen Aufbaus um die erforderliche inhaltliche Neugestal tung dieser Beziehungen rang und auf diese Weise die Künstler entscheidend be fähigte, den neuen Aufgaben gerecht zu werden. Die hier nur kurz skizzierten Beziehun gen zwischen marxistisch-leninistischer Partei und Künstler können, wie schon angedeutet wurde, keinesfalls als abso lute Gegenüberstellung begriffen werden.' Durch ihre politisch-moralische Haltung und vor allem ihr künstlerisches Werk be stimmen viele Künstler diese für die so zialistisch-realistische Kunstentwicklung bedeutsamen Eigenschaften der marxi stisch-leninistischen Partei selbst mit und leisten einen eigenständigen, nicht ersetz baren Beitrag. Deshalb kann auch die oft zu hörende Meinung, auf dem 11. Plenum hat die Partei wieder einmal die Künst ler kritisiert, nicht akzeptiert werden. Der Fernsehfilm „Dr. Schlüter“ ist als gelun gene ästhetisch-künstlerische Aneignung der Wirklichkeit in dieser Beziehung zweifellos ebensosehr Kritik an negativen Erscheinungen unserer Kunstentwicklung wie die auf dem 11. Plenum ausgespro chene theoretisch-ideologische Kritik. Die Geschichte unserer Partei zeigt, daß sich in jeder Periode des sozialistischen Auf baus Künstler in dieser Weise aktiv ein gesetzt haben und zur Verwirklichung der führenden Rolle der Partei auf kulturell künstlerischem Gebiet beitrugen. Wie gezeigt wurde, bestehen zwischen der SED und unserer sozialistischen Kunstentwicklung vielschichtige Beziehun gen, die objektiv bedingt sind und den ge setzmäßigen Charakter der führenden Rolle der marxistisch-leninistischen Par tei auf kulturell-künstlerischem Gebiet er kennen lassen. Die Zusammenhänge ma chen gleichzeitig auch deutlich, wie theore tisch haltlos solche Auffassungen sind, die meinen, der Künstler sei die führende Kraft der sozialistischen Gesellschaft oder große Kunst könne nur in Opposition ge gen die Partei entstehen. Diese Auffas sungen negieren die Kontinuität der kunst- politischen Tätigkeit der Partei. Sie igno rieren ihr Wesen, das darin besteht, daß die SED in jeder Phase des sozialistischen Aufbaus jene grundsätzlichen, objektiv be dingten und möglichen Beziehungen zum Künstler bewußt und aktiv als entschei dende Bedingung einer erfolgreichen so zialistisch-realistischen Kunstentwicklung verwirklicht.
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