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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 10.1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19660000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19660000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 10.1966
-
- Ausgabe Nr. 1, 06.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 2, 13.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 3, 20.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 4, 27.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 5, 03.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 6, 10.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 7, 17.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 8, 24.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 9, 03.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 10, 10.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 11, 17.03.1966 1
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- Ausgabe Nr. 13, 31.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 14, 07.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 15, 14.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 16, 21.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 17, 28.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 18, 05.05.1966 1
- Ausgabe Nr. 19, 12.05.1966 1
- Ausgabe [Mai], Sonderausgabe -
- Ausgabe Nr. 20, 19.05.1966 1
- Ausgabe Nr. 21, 26.05.1966 1
- Ausgabe Nr. 22, 02.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 23, 09.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 24, 16.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 25, 23.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 26, 30.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 27, 07.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 28, 14.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 29, 21.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 30, 28.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 31, 11.08.1966 1
- Ausgabe Nr. 32, 18.08.1966 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 25.08.1966 1
- Ausgabe Nr. 35, 08.09.1966 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 15.09.1966 1
- Ausgabe Nr. 38, 29.09.1966 1
- Ausgabe Nr. 39, 06.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 40, 13.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 41, 20.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 42/43, 27.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 44, 03.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 45, 10.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 46, 17.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 47, 24.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 48, 01.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 49, 08.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 50, 15.12.1966 1
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Band 10.1966
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dem t £ n iS iß ,n st ie aus, una For- der« pien hred ehe» ind' ierd, haft iben di« aucb die aft lung er es it mus die gen- esse utzt daß der rei- die i zu die ent- ered der hul- ie® mo- •oll' b- ht eu he e- u- ar te n, er reit en- ien, ien, eist cht Na- as- •he, der ern aft len vas 5g- für tik ier ese st. m- se, tig lie tie 10- en der Sozialismus die Übereinstimmung per- önlicher und gesellschaftlicher Interessen Smöglicht. Es scheint mir. daß die „Prin- Spien“ auch diesem Aspekt Rechnung tra- en. Gerade Fachstudium, Spezialstudium nd Hochschulwechsel bringen doch diese Möglichkeiten des Sozialismus zum Aus- "ruck. Friedrich: Ich erachte es als eine Besentliche Voraussetzung für die Erzie- ting hochqualifizierter Hochschulkader, 3B die Forschung für die Lehre verstärkt "ird Es gibt doch oft eine große Kluft fischen Erfordernissen der Forschung Jenseits und den Erfordernissen der shre andererseits, insbesondere, da für #e Erziehung und Heranbildung dieser Süsponiblen Kader, wie sie die technische evolution erfordert, vor allem eine solide Erundausbildung entscheidend ist, eine ürundausbildung, die sich bis ins For- Ahungsstudium spezifisch fortsetzen muß. Aber um diese solide Grundausbildung zu Sreichen, muß man einerseits in viel brei- Brem Maße als bisher die Forschung für ie Lehre entwickeln, zum anderen aber le ganzen Studienpläne unter den Ge- Sthtspunkten der „Prinzipien“ neu durch- enken und ausarbeiten, wobei man eini- B wirklich kühn entwickeln muß. Ich Senke nur an die marxistische Soziologie der an das Problem der Menschenfüh- sich sch- no- atie be- zie- Se® für ide der ing, gen M was momentan noch nicht einmal in Siner Fachrichtung wie bei uns auf ehrplan steht. Die „Prinzipien“ gehen also davon 45 die Einneit von Facnstuaium arxismus-Leninismus bis zum — Ghungsstudium gewährleistet sein muß, ID die disponiblen Fachkader für die tech- “sehe Revolution zu erziehen, in aem zu- ämmenhang sollten wir uns auch darüoer ar werden, daß die Verantwortung Ins- ^sondere der Gesellschattswissenscnattier 111 die marxistisch-leninistische Quantka- des gesamten Lehrkörpers an aer samten U niversität steigt. Lie „Prinzipien“ 'teilen ja dem gesamten Lehrkörper, “Ölt nur den Pnilosopnen, Juristen ouer Monomen, die Aufgabe, entsprechend dem Bitzenstand der marxistiscn-iemnisnscnen Blssenschaft zu bilden und zu erziehen. (38 wirft aber andererseits wiederum aas koblem auf, daß dafür das Marxistische Molloquium allein nicht mehr ausreicnt. Andern durch eine Vielfalt von Formen # marxistisch-leninistischen Qualnkauon 6 Lehrkörpers ergänzt werden muß. )r, Seifert: Ein Gedanke müßte hier Hsiner Meinung nach noch betont weraeh, 328 ist die Gemeinschaftsarbeit. Neue wissenschaftliche Ergebnisse werden (oh in den Naturwissenschaften als W in den Gesellschaftswissenschaften Bmer stärker von Menschen hervorge- B;acht, die in einer Gemeinschaft arbeiten. , e Mehrzahl der Promotionen an der n’Versität sind heute noch Einzelleistun- 62 Eine Einzelqualifikation muß natür- 6 vorhanden sein, für eine gute Gemein- aaftsarbeit ist sie eine Vorbedingung; 6. Promotionsordnung berücksichtigt je- N noch nicht die Entwicklung der Ge- ei nschaftsarbeit.' 8 Seidel: ... wobei sich hier durch die mWerpunktbildung in der Forschung hton eine gewisse Wandlung vollzogen Ge, 65 rsi: Nicht nur in dieser Richtung. Die bndlung hat sich auch vollzogen im Hin- S auf die Hinwendung der Forschungs- Genatik zu den Anforderungen der Praxis, hinade in den „Prinzipien“ ist ja darauf n8ewiesen, daß wir eine Forschungsarbeit k0 auch eine Qualifizierungstätigkeit im 6nblick auf die Erfordernisse der Praxis "auchen. sWenn wir das Problem der Gemein- naftsarbeit nur auf Gemeinschaftsarbeit Ga.D issertationen und Habilitationen be- been, schränken wir es ein. Die immer ebäere Durchsetzung der Gemeinschafts- VSeit ist an sich in den „Prinzipien“ ge- borleistet durch die vorgesehene Bildung ^ Sektionen, wobei davon ausgegangen Ra daß die Gemeinschaftsarbeit über den hin n eines Instituts, ja einer Fakultät nedHsgeht, daß sich Vertreter verschiede- u Fachgebiete der Wissenschaft im In- eneSse einer komplexen Bearbeitung ver- Das ist wohl zunächst einmal der d" und unmittelbarste Anlaß, weil hier 1 ächlüssel liegt, um den großen wissen- vaftlichen Anforderungen unserer Volks- uBschaft gerecht zu werden. Die gemein- de 6 Bewältigung einer Aufgabe innerhalb k ^stitute. das ist die eine Seite der Ge- apschaftsarbeit. Die Zusammenarbeit Indien den Fachrichtungen oder Wis- RSchaftlern verschiedener Disziplinen, das bph eine Seite der Gemeinschaftsarbeit. dürfen das Problem nicht auf die eine De einschränken. ,. Pert: Wir müßten aber auch einmal h die Gemeinschaftsarbeit in der Lehre oschen. Ich glaube, da gibt es noch nicht ajele Erkahrungen wie in der Forschung, H abgesehen davon, daß durch gute Ab- l^ung des Lehrstoffes Zeit gespart wird Be Überschneidungen und Wiederholun- L Yermieden werden, ist das Verständnis 6 Cen komplex behandelten Gegenstand 66r und gründlicher. Wir sprachen von Sngen Verbindung von Lehre und For- C n 8. Durch die Einbeziehung der Stu- een in die Forschung müssen auch erzie- ensche Aspekte der Gemeinschaftsarbeit BUtzt werden, wie z. B. das Zusammen- 4, "en zwischen Persönlichkeit und Kollek- %, • G8i: Das ist aber wieder nur eine Seite n Gemeinschaftsarbeit. Ich habe neulich 4enem Genossen Oberassistenten disku- 6 ' Er erzählte von seinen Schwierigkei- Gieer gegenwärtig in der Vorbereitung k" r Vorlesung im marxistisch-leninisti- B D Grundstudium hat. Zur gleichen Zeit, ) an seiner Fakultät ein bestimmtes esophisches Problem für die Vorlesung Deitet, arbeitet auch ein anderer Ge- Die „Prinzipien“ - Fazit bisheriger Erfahrungen und Diskussionen Im Spiegel der „Universitätszeitung“ | Moderne Wissenschaftsorganisation | wissenschaftliche Leitungsmeihoden |i Drei Grundsätze i| sozialistischer Hochschulausbildung s ' j 7K der SED gl Lne technische Revolution und die Perspektive der Wissenschaften Anforderungen e-m des Jahres 174 • UZ-Umfrage zur Perspektivplanung Ist die Organisation I wissenschaftlicher Arbeit Nebensache? nosse an einer anderen Fakultät an den gleichen Fragen. Selbstverständlich wollen wir erreichen, daß die Grundlagen des Mar xismus-Leninismus fachgerecht gelehrt werden, und sicherlich gibt es an jeder Fa kultät bestimmte Spezifika, die man be rücksichtigen muß. Aber ich frage mich, ist die Zeit nicht herangereift, wo man unter der Schirmherrschaft des Instituts für Marxismus-Leninismus bzw. eines Fach richtungskollektivs bestimmte gleicher maßen zu behandelnde Grundfragen nach dem Prinzip des höchsten wissenschaft lichen Nutzeffekts und der Arbeitsrentabili tät konzentrieren bzw. verteilt ausarbeiten muß, so daß dem einen oder anderen nur noch übrig bleibt, Detailfragen einzubauen bzw. Besonderheiten zu berücksichtigen? Könnte auf diese Weise nicht sehr viel Kraft- und Zeitaufwand zugunsten des wis senschaftlichen Gehalts eingespart werden? „Prinzipien" reflektieren Tendenzen der modernen Wissenschaft Bönisch: Es gilt auch noch ein philoso phisch-wissenschaftstheoretisches Problem zu untersuchen, nämlich die eigentlichen Ursachen für diese Entwicklung. Was spie gelt sich eigentlich in diesen Prinzipien wider? Nach meinem Dafürhalten der schon genannte Aspekt der Integration der Wissenschaft, so daß es eigentlich als Not wendigkeit erscheint, die überdisziplinäre Vereinigung einfach herbeizuführen. Das wirft natürlich Fragen der Planung und Leitung auf. Die Fragen hängen wesentlich mit der Bestimmung der Zielfunktion der wissenschaftlichen Arbeit zusammen. Und bevor wir nicht eine Zielfunktion definie ren können — für uns heißt das: in dieser Universität hat der und der den und den Forschungsschwerpunkt —, so lange ist das Hauptproblem nicht gelöst. Erst dann kann man die Kräfte koordinieren und entspre chend einsetzen. Die bisherige Praxis war so: Man hat sich in ein bestimmtes Gebiet eingedacht, hat dort Probleme entdeckt, sich daran gesetzt und die Probleme gelöst. Es gab also keinen unmittelbaren Zusammenhang zu dem Komplex, der von der ganzen Gruppe erarbeitet wird. Aber erst wenn man das hat, ist Gemeinschaftsarbeit über haupt möglich. Dazu kommt die Frage der Integration. Integration der Wissenschaft bedeutet — das kann man in der Wissen schaftsgeschichte mindestens seit 20 Jahren nachweisen —, daß Grenzwissenschaften entstehen und, wie im Falle der, Kyberne tik, Querschnittswissenschaften. Das wiede rum erfordert einfach für die Gestaltung der Forschungsarbeit, die Fakultäts- und Institutsgrenzen zu überschreiten und sich mit Wissenschaftlern anderer Richtungen zusammenzusetzen. Das ist gerade im Be reich der Gesellschaftswissenschaften um so mehr notwendig, als die Gesellschaft ein so hochkomplexes System ist, dem man eigentlich nur beikommen kann, wenn man solche interdisziplinäre Bindungen eingeht. Dazu gehören eben bestimmte Vorstellun gen von der Mathematik, von der Kyber netik, dazu gehören bestimmte Forschungs prinzipien, die bis jetzt nur in der Natur wissenschaft angewendet wurden. Es ist uns klar geworden, daß zum Beispiel das Experiment — bislang nur als Methode der Naturwissenschaften gekennzeichnet — heute auch in den Gesellschaftswissenschaf ten eine Rolle spielt. Dasselbe trifft auch in bezug auf die Lehre zu. Das Grund studium ist nach meinem Dafürhalten ein Reflex dieser Umstände. Das heißt aber, auch die Naturwissen schaften sind nicht anders möglich, als auf der Grundlage bestimmter gesellschaftlicher Bezüge. Das wird um so deutlicher durch die Ergebnisse der modernen Wissenschaft und ihrer Verwertung, und zum anderen ist auch die Frage der Trennung von Natur- und Gesellschaftswissenschaften auch aus dem genannten objektiv existierenden In tegrationsprozeß einfach nicht mehr angän gig. Das heißt also, die vom Neukantianis mus gemachte Trennung von Gesellschafts- und Naturwissenschaften ist heute einfach überholt, und zwar überholt durch die objektive Entwicklung der Wissenschaft selbst. Es macht sich aus diesen objekti ven Entwicklungstendenzen heraus auch für die Naturwissenschaftler einfach not wendig, diese Grundlagen, auf denen Fach basiert, mitzulehren. Nun ergibt sich natürlich die Frage, wie sieht solch ein Grundstudium aus. Man muß dabei immer berücksichtigen, welche Stellung die svezifische Wissenschaft im Gesamtsystem Wissenschaft üiberhauvt hat, wie ihre Bezüge zu anderen Wissenschaften sind. Davon ausgehend müssen diese Grund- lagenfächer bestimmt werden. Und dann kommen natürlich solche Wissenschaften dazu, die die Integration stimulieren, wie zum Beispiel die Mathematik. Hierzu kom men aber auch noch die objektiven Bedin gungen, die sich aus der Wissenschaft selbst ergeben und natürlich noch die wissen schaftsexternen. die gesellschaftlichen Be dingungen und Ursachen. Konkret sind das für uns die Bedingungen und Erforder nisse. die sich einmal aus der technischen Revolution ergeben und zum anderen aus dem umfassenden Aufbau des Sozialismus. Dr. Thomas: Ich glaube sogar, daß die ehemalige Diskussion über eine Einführung eines Department-Systems bei uns durch die neuen Vorschläge im Kern schon über wunden sind. Es hat sich sehr schnell ge zeigt, daß das, was in den USA gemacht wird, für unsere Bedingungen nicht unbe dingt paßt, daß, wenn manche Wissen schaftler bei uns über ein Department- System diskutierten, etwas ganz anderes gemeint war. Durch die Bildung von Sek tionen, zusammenfassenden Organisatio nen. lösen wir das Problem der infradiszi plinären Organisationen unseren Bedingun gen entsprechend. Wir haben ja noch viele Möglichkeiten offen, um Vorschläge zu machen. Kontinuität der Hochschulpolitik der Partei ergibt sich aus der Kontinuität der gesamten Politik Dr. Seidel: Ich will noch einmal auf die Frage nach der Kontinuität der Wissen schafts- und Hochschulpolitik der Partei eingehen. Ich habe am Anfang schon ge sagt, worauf diese Kontinuität beruht. Ich glaube, sie läßt sich auch an bestimmten Knotenpunkten der Entwicklung außer ordentlich sinnfällig nachweisen. Dabei wird nicht nur deutlich, daß seit Marx und Engels und in der gesamten Geschichte der Arbeiterbewegung die Frage des Verhält nisses zur Wissenschaft und die Frage des Verhältnisses zu den Männern der Wissen schaft, also zur Intelligenz, immer eine wesentliche Rolle gespielt hat. Immer vom Gesichtspunkt der gesamten Entwicklung dei’ Gesellschaft auszugehen, darin bestand die Überlegenheit der Marxisten. Diese Kontinuität läßt sich in der Geschichte ständig nachweisen, wobei diese Frage natürlich besondere Bedeutung erlangte, als die Arbeiterklasse zur führenden Klasse wurde und vor der Partei die Aufgabe stand, praktisch die Gesellschaft zu lenken und zu leiten. Schon Anfang 1945 — ganz natürlich aus der historischen Situation heraus — stand die Frage nach der sozialen Funktion der Wissenschaft. Teile der deut schen Wissenschaft waren in den Krieg eingespannt, und damit verbunden war die Frage nach der sozialen Funktion des Fa schismus sowie nach der humanistischen Rolle der Wissenschaft, nach der Verant wortung des Wissenschaftlers für die Ge sellschaft usw. Und von dieser Seite her — in Erkenntnis der Rolle der Wissenschaft für die Entwicklung der Gesellschaft — wurde auch die Frage des Bündnisses zwi schen Intelligenz und Arbeiterklasse beant wortet. Deshalb wurde unter der Führung der Arbeiterklasse das Bündnis mit der Intelligenz hergestellt, wobei gleichzeitig Maßnahmen ergriffen wurden, um eine eigene Intelligenz heranzubilden, durch Vorstudienanstalten, ABF, Arbeiter-und- Bauern-Studium usw. Immer gehen solche Maßnahmen von dem Blick auf das Ganze aus — unter Einbeziehung aller Kräfte bei der Demokratisierung und später auch bei der sozialistischen Entwicklung des Hoch schulwesens. In dem Maße, wie die gesell schaftliche Entwicklung weitergeht, erhöht sich auch die führende Rolle der Partei in der Weise, daß die Partei selber auf die Entwicklung der Wissenschaft orientiert — sichtbar in der Orientierung auf die tech nische Revolution, auf die Wissenschaft als Produktivkraft, auf die Gemeinschafts arbeit usw. Hier, scheint mir, ist die Kon tinuität in dei’ Hochschulvolitik nur ein spezifischer Fall für die Politik, die die ganze gesellschaftliche Entwicklung be trifft. Erst von dieser ganzen gesellschaft lichen Entwicklung her wird auch die Kon tinuität des einzelnen möglich. Georgi: Eigentlich liegt ja der beste Be weis in dem Höhepunkt, den unser Bil dungswesen in der DDR erreicht hat, näm lich in dem Gesetz für das einheitliche sozialistische Bildungssystem. Das, was wir hier diskutieren, die Prinzipien zur weite ren Entwicklung der Hochschulen, ist fak tisch eine Seite der praktischen Verwirk lichung des Gesetzes über das einheitliche sozialistische Bildungssystem, eben auf dem Gebiet des Hochschulwesens. Kein kapita listischer Staat kann gegenwärtig ein solch kontinuierliches System des Übergangs von der Vorschulerziehung über die schulische Erziehung zur Fach- und zur Hochschul bildung bis zum geordneten Übergang aus den Bereichen in die Praxis ausweisen. Das gibt es einfach nicht. Es ist eines der größ ten Verdienste unserer Partei, daß wir bei uns — in verschiedenen Etappen mit der vorrangigen Entwicklung des einen oder anderen Teils dieses heute geschlossenen Systems — ein solches Niveau erreicht haben. Ich möchte dabei bloß einmal auf die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses hinweisen. Schon 1951 wurde die Aspirantenordnung erlassen. 1957 kam es zur Veröffentlichung der Assistenten ordnung. 1961 wurden die Thesen über die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses breit diskutiert. Das, was jetzt die Prinzivien an neuen Anforderun gen für die Nachwuchskräfte enthalten, ist in bestimmtem Sinne eine Auswertung der in den .vorangegangenen Jahren und Jahr zehnten gemachten Erfahrungen auf die sem Gebiet, unter Beachtung der Erforder nisse des umfassenden Aufbaus des Sozia lismus und der wissenschaftlich-technischen Revolution. Dr. Seifert: Es ist ein planmäßig bewußtes Gestalten der gesellschaftlichen Entwick lung durch die Partei in der Industrie, in der Landwirtschaft, in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und gleich falls auf dem Gebiet des Hochschulwesens. Genosse Dr. Seidel ist schon auf die Frage des Arbeiterstudiums eingegangen, die eben am Anfang gelöst werden mußte. Hier will ich noch ein anderes Beispiel nennen: Mit der Zunahme des Lehrbetrie bes und der Studentenzahl (1949/50) ent wickelten sich Studiengruvven. In diesen Gruppen versuchten die Studenten sich den Marxismus-Leninismus anzueignen, sich in Streitsespächen einen wissenschaft lichen Standpunkt zu erarbeiten. Die aus den damaligen Verhältnissen — vor allem an der Universität in Leipzig — geborenen Studi engri innen waren Keimzellen der späteren Seminargruppen. Diese Entwick lungstendenz fand Berücksichtigung in den staatlichen Gesetzen zur Hochschulreform von 1951. Die Hochschulreform von 1951 war einmal eine Zusammenfassung des Erreichten und hat gleichzeitig den Weg zur Entwicklung zur sozialistischen Hoch schule geebnet und abgesteckt. Diese klare, den historischen Anforderungen entspre chende Politik unserer Partei der Förde rung des Neuen, der planmäßigen Gestal tung des Lebens, bis zu den heutigen wei teren Vorschlägen zur Umgestaltung unse res Hochschulwesens kann exakt verfolgt werden und ist ein Ausdruck der Stärke der SED. Die „Prinzipien" werden nicht Entwurf bleiben Georgi: Wenn wir hier die „Prinzipien“ vor uns liegen haben, dann wissen wir ganz ge nau, daß sie auch verwirklicht werden — so viele Geburtswehen es auch um deren sukzessive Durchsetzung geben mag, so viel neue Gedanken auch noch hinzukom men mögen zu ihrer inhaltlichen Bereiche rung. Die Vorsätze tragen auf Grund der führenden Rolle der Partei, auf der Grund lage unserer gesellschaftlichen Verhältnisse schon die Realität der Verwirklichung in sich. Eines Tages werden sie einmünden in unseren Hochschulprozeß. Sie werden nicht nur Entwurf bleiben. Das Vertrauen in unsere Kraft ist unsere Stärke. Unter den Bedingungen des westdeutschen staatsmo nopolistischen Kapitalismus kommen mit unter, gerade im Hochschulwesen, „Tonnen“ von Entwürfen auf den Tisch. Sie werden im Streit der Interessengruppen zerredet oder mehrfach verworfen ehe sie zur Per fektion kommen. Und wenn sie dann be stätigt werden sollen, so kann man mit Gewißheit sagen, daß sie in erster Linie den Erwartungen der herrschenden Monopole entsprechen, deren Profit- und Machtstre ben, und — wenn überhaupt — erst in zwei ter Linie den Forderungen demokratisch gesinnter Kreise. Wir haben schon einige Beispiele dafür angeführt, daß sich einige Reformpläne auf diese Art und Weise über Jahrzehnte erhalten haben. Wir sind mit all diesen Fragen, die hier zur Diskussion gestellt worden sind, in der Demokratisierung unseres Hochschul wesens immer einen. Schritt weitergegan gen, und wir konnten das. weil es bei uns keinen Widerspruch zwischen der Entwick lung des Hochschulwesens und dem gesell schaftlichen Voranschreiten, keinen Wider spruch zwischen Geist und. Macht gibt. Un sere Wissenschaftler wissen, daß ihre For schungsergebnisse und die sozialistische Erziehung der Studenten der Vervollkomm nung unserer sozialistischen Gemeinschaft dienen. Deshalb geht es in der Diskussion der vorgelegten ..Prinzipien“ doch mehr um Fragen der Etappen, der Präzisierung und der Bewältigung des vorgezeichneten Weges, sicherlich auch bis zu prinzipiellen — allerdings nichtantagonistischen — Pro blemen. In Westdeutschland ist es heute so, daß sich die verantwortlichen Wissenschaftler immer mehr wehren müssen gegen den zu nehmenden Einfluß der Monopole, gegen den staatsmonopolistischen Dirigismus in der Wissenschaft sowie gegen das Streben der Monopole und des Staates, die wissen schaftlichen Ergebnisse in den Dienst aggressiver und expansionistischer Ziele »u stellen. Solche Sorgen haben unsere Wissen schaftler nicht. Wir können deshalb sicher sein, daß mit der Unterstützung unserer Hochschullehrer und des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie aller Universitätsance- hörigen die „Prinzipien“ nach breiter de mokratischer Diskussion auch verwirklicht werden und daß damit wieder ein neuer Schritt zum Ausbau unseres sozialistischen Hochschulwesens, vor allem aber zur Er höhung des wissenschaftlichen Niveaus in Forschung, Lehre und Erziehung getan wird. UZ 12 66, Seite 5
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