macht in einem so wichtigen Zweig wie der metallverarbeitenden Industrie fast 60 Prozent aus. Im Bauwesen sind etwa 12 000 Arbeiter allein mit Be- und Entladearbeiten beschäftigt, von denen etwa 60 bis 80 Prozent überwiegend manuell arbeiten. Große Reserven, die durch die komplexe sozia listische Rationalisierung erschlossen werden können, liegen auf dem Gebiet des Transport- und Reparaturwesens. Allein in der Industrie waren im Jahre 1965 etwa 22 Prozent aller Pro duktionsarbeiter im Reparatur-, Transport- und Lagerungsbereich tätig. Die großen Reserven, die im Bereich der Ver waltung erschlossen werden können, werden dadurch charakterisiert, daß im Bereich der WB Ausrüstungen für die Schwerindustrie und im Getriebebau allein 800 Beschäftigte nur für Ab rechnungsarbeiten eingesetzt sind. In der DDR werden gegenwärtig noch nicht einmal 20 Pro zent der Verwaltungsarbeiten, die maschinell ge leistet werden können, mechanisiert durchge führt. 3 Ein wichtiges Prinzip der sozialistischen ■ Rationalisierung in der zweiten Etappe des neuen ökonomischen Systems ist die Eigenerwirt schaftung der Mittel für .die erweiterte Repro duktion. Während in der Vergangenheit die Finanzie rung der erweiterten Reproduktion vorrangig aus. dem Staatshaushalt erfolgte, sind nunmehr die WB und Betriebe unmittelbar daran zu inter essieren, durch Eigenerwirtschaftung der Mittel die Reproduktion so rationell wie möglich zu gestalten. Die Haushaltfinanzierung führte auch dazu, daß die Rationalisierungskredite ungenügend in Anspruch genommen wurden. 4 Für die Rationalisierung gilt der Grundsatz, ■ daß der gesamte Produktionsprozeß — von den Arbeitsmitteln über den technisch-organi satorischen Ablauf bis zur räumlichen Gestal tung — unter dem Aspekt einer hohen Produk tionskultur und der Erleichterung der schweren körperlichen Arbeit mit den Methoden des wis senschaftlichen Arbeitsstudiums zu rationalisie ren ist. Diese Methoden sind eine wichtige Vorausset zung zur Entwicklung und Anwendung hochpro duktiver Arbeitsmittel, rationeller Formen der Arbeitsorganisation, zur Erhöhung der Arbeits freude und zur Verringerung des Zeitaufwandes. Wie wichtig die Verwirklichung dieser Auf gabe ist, wird daran deutlich, daß allein in der zentralgeleiteten Industrie im Jahre 1965 55,7 Prozent der Transportarbeiter schwere kör perliche Arbeiten ohne Mechanisierungsmittel verrichteten. Auch für die komplexe sozialisti sche Rationalisierung gilt der Grundsatz „Neue Technik — neue Normen", Erst mit der Fest« legung und Einführung der neuen Norm kann eine Rationalisierungsmaßnahme als abgeschlos sen gelten. 5 Für die komplexe sozialistische Rationalisie- • rung gilt der Grundsatz: Konzentration auf Schwerpunkte. Um bei der Vielzahl der Aufgaben der Ratio nalisierung nicht den Erfolg zu schmälern und die Kräfte zu verzetteln, sind die Leiter ver pflichtet, bereits in den Rationalisierungskonzep tionen eindeutig die Schwerpunkte zu fixieren. Die Konzentration auf Schwerpunkte erfordert daraüber hinaus die Abstimmung zwischen den verschiedenen Bereichen und Ebenen. Damit eine eingeleitete Maßnahme durchgängig wirksam wird, müssen die entsprechenden Voraussetzun gen in den vorgelagerten und nachfolgenden Be reichen geschaffen werden. Der Grundsatz der Konzentration auf Schwer punkte gilt auch für alle an der Karl-Marx-Uni- versität vorzusehenden und durchzuführenden Rationalisierungsmaßnahmen. i 6 Das Hauptprinzip der sozialistischen Ratio- ■ nalisierung lautet: „Mit dem Menschen — für den Menschen“. Die sozialistische Rationalisie rung ist in erster Linie eine Frage der Men schenführung. Sozialistische Rationalisierung mit den Men schen — darin kommt zum Ausdruck, welche große Bedeutung Partei und Regierung der Schöpferkraft und Initiative der Werktätigen unserer Republik beimessen. Gleichzeitig ist zu erkennen, daß die komplexe sozialistische Ratio nalisierung nur durch das bewußte und schöpfe rische Handeln von Millionen Werktätigen er folgreich durchgesetzt werden kann. Sozialistische Rationalisierung für den Men schen heißt, daß bei allen Maßnahmen der Mensch im Mittelpunkt aller Überlegungen steht. Ihm kommen die Ergebnisse der komplexen sozialistischen Rationalisierung zugute — sowohl hinsichtlich der Erhöhung der Effektivität der Arbeit als auch in bezug auf die Arbeitsbedin gungen. Gerade darin unterscheiden sich kom plexe sozialistische Rationalisierung und Ratio nalisierung unter den Bedingungen des staats monopolistischen Kapitalismus grundlegend. Während bei uns alle Maßnahmen der Ratio nalisierung gemeinsam mit den Arbeitern und in Übereinstimmung ‘mit den Interessen der Werktätigen durchgeführt werden und wir damit erneut zeigen, was wir unter sozialistischer De mokratie verstehen, ist der Arbeiter im Kapita lismus Objekt der Rationalisierung. Dort stehen nicht die Interessen der Arbeiter und ihre be rechtigten Forderungen nach Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Mittelpunkt der Ratio nalisierung, sondern einzig und allein das Stre ben nach höherem Profit. Natürlich werden auch im kapitalistischen Be trieb modernste Erkenntnisse der Arbeitswis-