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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 10.1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19660000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19660000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 10.1966
-
- Ausgabe Nr. 1, 06.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 2, 13.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 3, 20.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 4, 27.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 5, 03.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 6, 10.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 7, 17.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 8, 24.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 9, 03.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 10, 10.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 11, 17.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 12, 24.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 13, 31.03.1966 1
- Ausgabe Nr. 14, 07.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 15, 14.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 16, 21.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 17, 28.04.1966 1
- Ausgabe Nr. 18, 05.05.1966 1
- Ausgabe Nr. 19, 12.05.1966 1
- Ausgabe [Mai], Sonderausgabe -
- Ausgabe Nr. 20, 19.05.1966 1
- Ausgabe Nr. 21, 26.05.1966 1
- Ausgabe Nr. 22, 02.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 23, 09.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 24, 16.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 25, 23.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 26, 30.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 27, 07.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 28, 14.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 29, 21.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 30, 28.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 31, 11.08.1966 1
- Ausgabe Nr. 32, 18.08.1966 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 25.08.1966 1
- Ausgabe Nr. 35, 08.09.1966 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 15.09.1966 1
- Ausgabe Nr. 38, 29.09.1966 1
- Ausgabe Nr. 39, 06.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 40, 13.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 41, 20.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 42/43, 27.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 44, 03.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 45, 10.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 46, 17.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 47, 24.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 48, 01.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 49, 08.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 50, 15.12.1966 1
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Band 10.1966
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och heute findet man da und dort Uruguay als südamerika- nische Schweiz ausgeboten. Hier ist Zurückhaltung angebracht, denn die Sache stimmt weder als Bild noch als Metapher. Es handelt sich dabei eher um eine nicht ausführbare Fabel, denn die Wirklichkeit sieht anders aus. Wer von Santiago de Chile kommt, atmet zunächst auf. Der Verkehr ist noch nicht chaotisch, und es gibt einen guten und sauberen Linienverkehr mit Autobus sen. Vergebens sucht man auch am Tage jene halbe Kompagnie Soldaten, die in Santiago auf jeder halbwegs markanten Plaza zu finden war, wo man sie mehr oder weniger unlustig oder martialisch vor ihren Mannschaftswagen und Wasserwer fern herumtreten sah. Hier in Montevi deo tritt die bunte Uniform der Tradi tionsregimenter aus den Freiheitskämp fen vor dem Präsidentenpalais in Erschei nung. Noch etwas anderes läßt das staatliche Gefüge Uruguay demokratischer aussehen. Der Damentrick der christlichen Demokra ten Chiles hat sich noch nicht durchge setzt. Wenigstens sind mir so offensicht liche Rückfälle ins Matriarchat, wie sie für Chile kennzeichnend sind, wo die Ehe frauen zur Auslandsreise ihres Mannes eine schriftliche Genehmigung erteilen müssen, hier nicht vorgestellt worden. In der südamerikanischen Schweiz hat es nicht an Anschlägen der Reaktion auf die fest beschworene Demokratie gefehlt. So ging dem versöhnlichen Liberalismus das Licht auf, daß man die fortschrittliche Öffentlichkeit nicht nur beruhigen, son dern auch zur Wachsamkeit auf fordern muß. Die Anteilnahme am Geschick der politischen Emigranten aus Brasilien und Argentinien muß man bewundern. Wie überall macht man sich auch hier wichtige Gedanken um die Entwicklung der Kultur und des Bildungswesens. Die progressiven Kreise haben in dieser Frage In ganz Südamerika eine ziemlich eindeu tige Position bezogen. Die eigentliche Pro blematik bringen die Universitäten mit sich. Nicht nur von der Seite, daß die Re gierungen zuweilen erschreckt auf die Massierung der jugendlichen fortschritt lichen Kräfte sehen und deshalb fast schon strategische Überlegungen anstellen müs sen, ob es angebracht ist, die Universitäts städte mit großen Wohnblocks auszu statten, wo sich womöglich studentische Wachregimenter zusammenziehen könnten. Nein, vor allem auch darum, weil der linkssorientierte Intellektuelle, der die Ge schichte seiner Heimat studiert und aus der Weltgeschichte seine Schlußfolgerun gen gezogen hat, natürlich dahin drängt, die Ausbildung der Kader für die natio nale Wirtschaft und Kultur weitgehend im eigenen Lande vor sich gehen zu lassen, nachdem sich erwiesen hat, daß die ameri kanischen Ausbildungsstätten entweder einen erheblichen Teil der mit nationalen Mitteln ausgebildeten jungen Leute aus technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen zurückbehielten oder aber völlig verbildete junge Kader zurückkeh ren ließen. Hier also wird die uneigen nützige Hilfe der sozialistischen Staaten geschätzt, die auch an Ort und Stelle die Qualifikation der jungen Wissenschaftler zu unterstützen hat. Montevideos Atmosphäre ist noch nicht von einem hektischen Geschäftsbetrieb so überhitzt, daß jede geistige Regung bin nen kurzem verdampft. So gab es hier wenigstens einige glückliche Augenblicke der Besinnung. Die Universität kämpft in diesem Klima um ihre Unabhängigkeit. Sie kann vorzügliche Wissenschaftler in der Medizin aufweisen, aber nicht nur dort sind vorzügliche Köpfe zu finden. Auch in meiner Disziplin, der romanischen Philologie, sind Kollegen zu finden, die einen Ruf auf dem ganzen Kontinent be sitzen. So konnte ich ständig mit Jose Pedro Rona zusammensein, dessen Schü ler auch in Chile sitzen und die mich schon dort mit Grüßen an ihn beauftragten. Und dazu die ausgewiesenen Meister wie Am brosio Rabanales, Roberto Vilches Acuna, Braulio Arenas, Gonzalo Rojas, Juan Uribe Echevarria und mancher andere waren gleichsam Gast beim Gespräch. Überall wurde das Ringen um die Alma mater im besten Sinne deutlich. Die Uni versität sollte nicht nur ein Transitplatz, sondern eine echte geistige Heimat für den Studenten werden. Ein Stück hinter der Copacabana on Montevideo führte die Reise zunächst nach Rio de Janeiro, der „Wunderbaren“. Oh, hier haben alle Städte fabelhafte Zu namen. Brasilia, die neue Hauptstadt, heißt „La Fabulosa". Sao Paulo, die größte Stadt des Kontinents, ist die „Ciudad Superactiva“, und das eigentliche Brasilien findet man in Bahia, der „Unbeschreiblichen“. Die herrliche Bucht, an der Rio de Janeiro gelegen ist, und der Zuckerhut hatten ihre Schönheit schon beim Überfliegen offenbart. Aber so romantisch stellen sich die Dinge aus der Nähe keineswegs dar. Copacabana, der Märchenstrand, ist über all bekannt. Aber wie sieht es in den bunten Elendsvierteln, in den Favelas aus, die der tropische Regen von den Hängen samt den Bewohnern heruntergespült hatte. Ein Gleiches geschah übrigens auch in Caracas, wo der Regen blutige Spuren in der roten Erde zurückgelassen hatte. Aber wen kümmert das im offiziellen Milieu eigentlich ernstlich. Und wir haben heute Schilderungen dieses Milieus in der bra silianischen Literatur, die ans Herz grei fen, zumal sie geschrieben wurden von Menschen, denen nur knappe Mittel des literarischen Ausdrucks zur Verfügung Zwischen Rio San Pedro und Rio Magdalena fast Be- UZ 36-37/66, Seite staunen läßt. ist. daß die hängigkeitsbewegung als frisch in den Köpfen der sehen zu finden ist. Wenn Zeit der Unab- Tradttion noch einfachen Men- im allgemeinen entwickelt, die dem aufmerksamen trachter nicht mehr entgehen. Kolumbien ist wohl eines der latein amerikanischen Länder, in denen sich noch viel unverfälschtes Erbe der Kolo nialzeit findet. Das macht auch seinen besonderen Charakter aus und die Viel zahl seiner Kirchen. Liegt schon die Universidad Nacional in einem schönen Gelände, so kann doch das Institut „Caro y Cuervo“ mit seinen Ein richtungen vor den Toren Bogotas, in Yerbabuena, die Palme für sich bean spruchen. Hier findet sich nicht nur ein zusätzliches kleines Museum mit typischen Bauten der Kolonialzeit, sondern dazu das Institutsgebäude mit Arbeitsräumen, Biblio thekssälen, Druckerei, kleiner Küche und Speiseraum. Ich muß gestehen, daß hier ein kleines Forschungsparadies vorhanden ist, vor allem, wenn man auch die Vege tation der hier beginnenden Savanne im Blick hat. Die kolumbianische Erde ist ja unwahrscheinlich fruchtbar, der Europäer kann sich ohne Anschauung keine Vor stellung davon machen. bis 1969 ist mit einer Erhöhung der Stu dentenzahl auf 20 000 zugleich die Konzen tration der Fakultäten beschlossen worden. die Gründung staatlicher Universitäten, die sich bis ins 20. Jahrhundert fortsetzt. Aber dabei nahm die Gründung privater Mit Sicherheit tragen die Historiker heute vor, wer wann und wo dieses heu tige Kolumbien zuerst gesichtet oder be treten hat. Andere wieder nennen die Namen der Gründer, andere die der Eroberer. Nicht immer stimmen die An sichten überein, doch das tut nichts zur Sache, denn über den wichtigsten Aspekt der Eroberung des Landes gibt es keine gegensätzlichen Auffassungen mehr. Selbst die katholischen Historiker müssen zu der Ak- Leistungssport des Geistes bei 2600 m Des Goldmuseums ungehobene Schätze In Kolumbien: UNO des Sprachstudiums Andererseits hat Führung gehende noch mit alten In ihrer Planung Aber hier hat auch die Solidarität unterdrückten Klassenbrüder neue standen, aber mit einer Kraft geschrieben, daß sie alle Kenner haben aufhorchen lassen und bereits zum Bestandteil der Weltliteratur geworden sind. Universitäten überhand, die heute eindeutig in Universidad Nacional Strukturen zu kämpfen. Zumindest haben die Kollegen in Yerba buena zugeben müssen, daß die Natur leichthin die Trockenheit mancher sprach wissenschaftlichen Beweisführung zu kom pensieren vermag. Und dabei befinden wir uns hier in Höhen um 2500 Meter. Hat man erst eine halsbrecherische Fahrt über die Straßen der Ostkordillere von Bogota ins Tal des Magdalenenstroms mitgemacht, so weiß man etwas mehr über die spannungs zente gewonnen. Wie selbstverständlich teilen sich die Taxifahrer in eine kontra hierte Fahrt vom und nach dem Flugha fen, und man kann sich darauf verlassen, daß der Kollege, der einem am Abend nur vorgestellt wurde, sich früh am Hotel einfindet, um das Geschäft fortzuführen. Inzwischen bereitet die brasilianische Luftfahrtgesellschaft VARIG, die uns er neut über den Kontinent bringen wird, nach Lima am Pazifik und dann nach Bogotä, die Diplome für Äquatorüber- querung vor. 48 Prozent der Gesamtfläche des ganzen Kontinents ein. Von dem Portugiesen Cabral im Jahre 1500 mehr zufällig in Be sitz genommen, hat dieses Land die por tugiesische Sprache als Mitgift durch alle Kämpfe um seinen Besitz beibehalten. Die Brasilianer sind immer stolz darauf ge wesen, daß es in ihrem Raum kein Ras- serproblem für die Afrikaner gibt, die einen Teil der Geschichte dieses riesigen Landes seit der Entdeckung mit geformt haben. Aber wir wissen, daß die Wirk lichkeit heute anders aussieht. Der Rassis mus hat verschiedene Ausdrucksformen Brasiliens Territorium nimmt olumbien, von dem behauptet wird, daß hier das reinste Spanisch des ganzen Konti nents gesprochen wird, verfügt über den einmaligen Sonderfall eines philologischen Instituts von Weltruf, das nur der Fortbildung und Forschung dient. Es wird heute zu Recht als wirkliche UNO des Sprachstudiums betrachtet. 33 junge Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern Amerikas, Asiens und Europas und etwa 60 Kolumbianer arbeiten und forschen hier und bilden sich unter Anleitung von qualifizierten Professoren, die ihrerseits wieder selbst aus der ganzen Welt hierher kommen, weiter. Es handelt sich hier um das Forschungsinstitut „Caro y Cuervo“, mit dem Seminar für Fortbildung „Andres Bello“. Auf Beschluß des interamerikani schen Kulturrats auf Ministerebene wurde dieses Institut 1963 zum Centro Inter americano de Filologia erhoben. Abgesehen von den Titeln, die dieses Institut trägt, handelt es sich hier um eine Institution mit eigener Bibliothek und Druckerei, so daß die Verbreitung der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse in Zeitschrift und Monographien sofort gesichert ist. reichen Klimaverhältnisse, Vegetati Straßenverhältnisse und die Mentalität c Taxi- und Autobusfahrer. Innerhalb der liberalen Bemühungen um die Einrichtung freier Lehrstühle und der vertieften Beschäftigung mit nationalen Fragen, kam es 1923 zu einer wichtigen Universitätsneugründung. Der liberale General Benjamin Herrera gründete die „Universidad Libre“, die lange Jahre, bis heute, in Kolumbien nicht nur reine Fachwissenschaftler, sondern auch politisch geformte Menschen ausbildet. An allen Universitäten nimmt die Planung der Er ziehung und Ausbildung sprunghaft zu. Ich hatte Gelegenheit, ausgezeichnete Dis kussionen von Fachwissenschaftlern zu diesen Fragen verfolgen zu können. Dabei steht auch der Gedanke im Vordergrund, den Spezialisten aus einem klug aufgebau ten Studium in Kolumbien selbst hervor gehen zu lassen. ieser Flug ist ein/großes Erleb nis. Unten ziehen das mächtige Plateau von Matto Grosso und die Sümpfe des Paraguay dahin. Der Kurs der Maschine schneidet zweimal je drei Ländergrenzen gleichzeitig an: Bra silien, Paraguay, Bolivien und dann Peru, Ekuador, Kolumbien. Mächtig wirft sich wieder die Kordil lere, zu Recht „die Königliche“ genannt, aus der Ebene auf. Hier wird nicht unter 6000 Meter geblieben, wo schon La Paz in 3600 Meter Höhe sich ausdehnt. Unend lich streckt sich in prächtiger Farbe der Titicaca-See zwischen den Bergriesen hin. Uralte Gebiete indianischer Hochkulturen werden überflogen, und dann hat uns der Pazifik für eine Weile wieder. Von Lima geht es dann nach Bogota. Sei gegrüßt, du herrliches Tal des Rio Magdalena! In 2600 m Höhe müssen wir dann landen und aussteigen. Der Emp fang ist überwältigend herzlich, es fehlte nur die Combo, deren Anmarsch meine überraschende Ankunft denn doch verhin dert hatte. Aber sieben Wagen reichen auch hin, und mir wird langsam klar, was mich hier erwartet. Mir wird ein Pro gramm mit über 10 Vorlesungen und Vor trägen vorgelegt, die Vielzahl der ge planten Verhandlungen steht auf einem anderen Blatt Ich muß zusagen, Chile ist damit knapp geschlagen. Aber die Mit hilfe ist hier wie dort unwahrscheinlich herzlich und erfindungsreich. Welchen guten Ruf hat unsere Repu blik hier schon überall erworben und un ter welchen Bedingungen! Ich habe keine Möglichkeit, mir einen Trainer und Leib arzt zu halten, die meinen Puls kontrol lieren und sich fragen, ob die Zahl der roten Blutkörperchen schon das knappere Sauerstoffangebot kompensiert. Ich frage mich, wer an die Anpassungszeit der gei stigen Leistungssportler gedacht hat, ich habe jedenfalls keine Zeit, meiner Materie große philosophische Betrachtungen zu widmen. Schließlich holt der „Wartburg“ hier oben auch alle Rallye-Rekorde bis 1000 ccm, man muß ihn nur intelligent zu fahren wissen, mit etwas mehr Gas. in Chile und besonders in Uruguay die Volkskunst entweder stark zurückgeht oder aber kommerzialisiert und industria lisiert wird, so findet man im Gegensatz dazu in Kolumbien noch eine echte Volks kunst, besonders in der Kleinplastik aus Terrakotta. Es sind da nicht nur Motive aus dem bäuerlichen Leben zu finden, denn die Bauern sind es, die sich zum Teil neben ihren armseligen Hütten einen Brennofen gesetzt haben, die das schaffen. Nein, hier findet man klein, ungeschickt, aber voller Leben und Witz Bolivar, den „Befreier“ und den General Santander zu Pferd gestaltet. Von ihnen gingen die großen Impulse und Handlungen der Be freiungsbewegung mit aus. sie haben einen Mythos erworben. Kolumbien wurd erst 1886 zur einheit lichen Republik ausgerufen. Seither sind ununterbrochen Kämpfe zwischen den Liberalen und Konservativen zu ver zeichnen, die zuweilen den Charakter von Bürgerkriegen angenommen haben. Was die kulturelle Entwicklung angeht, so ist dazu viel zu sagen. Aber wir wollen nur einiges hier vorstellen. Kolumbien, zwischen 1564 und 1719 mit Venezuela und Ekuador vereinigt (Neu-Granada), war durch seine Lage ein Einfallstor für den spanischen Kultureinfluß. Hier wurde das erste Epis kopat des Kontinents eingerichtet (1512), dazu in der neuen Kolonie das erste Franziskanerkloster. Mit Unterstützung der Kirche beginnt die Einrichtung von Encomiendas. Hier wurde die Arbeits kraft der Indios ausgenutzt und zugleich ihre religiöse Erziehung gesichert. Fort schreitend nimmt der Einfluß des Klerus zu, es wird im 17. Jahrhundert die erste große katholische Universität im kolum bianischen Raum gegründet. Wir bemerken, daß im 19. Jahrhundert durch den Liberalismus eine gewaltige Arbeit geleistet wurde, um den kirchlichen Einfluß zurückzudrängen. Dazu diente auch Solche Überlegungen erfordern als Grundlage eine Überprüfung der gesamten Pädagogik, des Erziehungsvorgangs schlechthin und unter den gegebenen Be dingungen. Methodische und didaktische Probleme müssen neu durchdacht werden; Erfahrungen aus Schulpraxis und aus allen Bereichen des öffentlichen und sozialen Lebens ausgewertet werden. Mit großer Intensität verfolgt zum Beispiel die Uni versidad INCCA dieses riesige Programm. Ich hatte Gelegenheit, an dieser vorzüg lichen Einrichtung Vorlesungen zu halten und Diskussionen zu führen, die vom hohen fachwissenschaftlichen Niveau ebenso Beweis ablegten wie von der auf geschlossenen geistigen Atmosphäre, die unter den Wissenschaftlern und Nach wuchswissenschaftlern herrscht. geben, daß hier eine reine Jagd nach Gold die Ereignisse bestimmte. Eine Sache aber, die immer wieder er Heitere und ernste Betrachtungen über eine Reise Von Prof. Dr. Kurt SCHNELLE - 2. Teil: Montevideo, Rio, Bogold Das Indioproblem wird auch VoPe schönen Literatur reflektiert, ja, es 0 wickelte sich aus der Beschäftigung ihm eine literarische Strömung von 8r°pe Bedeutung. Der Indio ist nicht mehre j Motiv, das Motiv schuf den Überganve einer ernsten Betrachtung des wiegenden sozialen Problems, das.rode seit der Zeit der Entdeckung und.’zeio rung zur Diskussion steht und noch Lösung gefunden hat. Noch leben in weiten Teilen des 5s nents Indianer. Aus der Zeit der Z B menstöße mit den Eroberern und deinre ligion und aus der Moderne miticguo Ausbeutung und geistigen Unterdrpni suchte sich viel indianisches Irrationale zu fluchten. Von außen ' d es mit einem Schuldbewußtsein durzeite Kirche beladen. Aber schon sind die angebrochen, wo nicht mehr ein rassgod oder religiöses- Problem im Vorderzaf der Betrachtung steht, sondern di’unt” Frage nach der sozialen Lage allerprobie drückten überhaupt. Zu diesem P. d stellen alle fortschrittlichen Krätber Kontinents und auch Kolumbiens • gungen an. An den Universitäten hat die st tische Jugend energisch die i sozialen Fortschritts genommen. - v? konnte in meinen vielen Gespräch 61 eitu in Verhandlungen mit Universitäts ect2 gen das Bestreben bemerken, in ng de nationaler Verantwortung zur Lösu * aktuellen Fragen beizutragen. Ansid 1 ** Es mag da unterschiedliche yalgeb2 über den einzuschlagenden Weg ? se Allein das kann kein Hinderungsgruunes um das notwendige Verständig“ D spräch herbeizuführen. Ich muß mHe. < danken für die freundliche Aufnalim 1 ich an der Universidad Nacional. ersid stituto Caro y Cuervo, an der Uni Lt INCCA und an der Universidad nib fand. Ich wüßte kein Gespräch, von hoher gegenseitiger Achtung sch wurde und in dem nicht der Wunsm d vortrat, das Gespräch zu vertiefen, äch d sem Geist verlief auch das Gesprstr8s dem kolumbianischen Nationalpretic ü 1 dem Dichter Jorge Zalamea, der Sscd beirrbar zur Stimme des Forb macht. Adios amigos, y muchas gracias p (Redaktionell leicht gekürzt u"d 1 Zwischentiteln versehen — Ten UZ 33-34/66, Seite 9) m die soziale Problemat dieses Landes kennenzulerne braucht man sich unter U ständen nicht von Bogot ’ entfernen. Hier kann man genug El20 neben amerikanisch finanzierten Hotn und den modernen Straßenneubauten d den. Fährt man ins Land, so werden “ Dinge noch deutlicher. Kolumbien hat Anstrengungen gemadi etwas aus der vorkolumbianischen Zili sationsperiode der Indianer zu sammsn und zu sichten. Man kann die märcbn haften Goldschätze der alten Indiana kulturen im berühmten Goldmuseumae Bogota bewundern, falls sie nicht in 25 Überzahl bereits geschäftstüchtigen Zaan ärzten in die Hände gekommen waren.0 sie zu Reparaturen ihrer vornehta Patienten billig nutzen konnten. Doch * sich erhalten hat, ist beeindruckend ge0/9 Freilich müssen wir feststellen, daßä der wissenschaftlichen Aufarbeitung nan eine Unmenge von Problemen bestda Da dieses Erbe aber noch einen Teil kolumbianischen, wie übrigens auch je andere Weise der chilenischen nationa und sozialen Problematik ausmacht. . damit zu rechnen, daß der geschichtld Blick sich weitet und moderne Methone der Forschung an Bedeutung gewin0n Gute Ansätze sind schon zu findeh y Arbeiten wie die von Jaime Jaranu Uribe, Guillermo Hernandez Rodrsd über die Kultur und soziale StrukturLa Chibchas sind Marksteine der wissensco liehen Geschichtsbetrachtung. Diesem i züglichen Wissenschaftler verdanke . auch sehr wichtige Aufschlüsse überge kolumbianischen Probleme unserer Ta i
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