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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 10.1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19660000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19660000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 10.1966
-
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Band 10.1966
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Studenten der Humboldt-Universität richten Aufforderung an SPD-Vorstand 40 Studenten der Berliner Humboldt-Universität, die gemeinsam mit 17 Kommilitonen der Moskauer Lomonossow-Universität in Schwedt/Oder einen Ar beitseinsatz leisteten, spendeten von ihrem Lohn 1115 Mark für das um seine Freiheit kämpfende vietnamesische Volk. Die Studenten richteten einen Brief an den Partei vorstand der SPD, in dem sie ihn auffordern, zu einer großen Protest- und Solidaritätsaktion unter der westdeutschen Bevölkerung autzurufen und da mit die Kräfte der Arbeiterjugend, der Gewerkschaf ten, der Intelligenz und auch der Studenten zu ver einen, die die gerechte Sache des vietnamesischen Volkes unterstützen. In dem Schreiben heißt es: „Die SED, deren Politik wir schätzen und unterstützen, hat schon längst all das getan. Menschlichkeit und kämpferischer Humanismus gehören seit je zu den Grundlagen ihrer Politik. Seitens des Parteivorstan des der SPD bedarf es noch des Beweises, daß er die laut geführten Reden von der Menschlichkeit ernst meint. Das gilt für Vietnam wie für die Pro bleme der deutschen Friedensregelung." Weiter heißt es in dem Brief der Studenten, „daß sie sich eng mit den Arbeitern des VEB Bau- und Montage-Kombinat Schwedt zusammenschließen und gemeinsam die So lidarität für unsere kämpfenden Brüder in Vietnam noch verstärken. Wir werden einen Tag für sie arbei ten. Die Haltung des SPD-Vorstandes in der Viet nam- und in der deutschen Frage wird Gegenstand der Gespräche mit der Jugend des Werkes sein." DHfK-Studenten finanzieren Studium für junge Vietnamesen Die FDJ-Organisation der Deutschen Hochschule für Körperkultur schlug dem Rektor der Hochschule vor, zur Unterstützung des kämpfenden vietnamesi schen Volkes im neuen Studienjahr zwei vietname sische Jugendliche zusätzlich als Studenten an der DHfK aui'zunehmen. Das Stipendium für sie wollen die DHfK-Studenten durch freiwillige Spenden auf bringen. 200 FDJ-Mitglieder der Hochschule, die an einer Protestversammlung gegen den schmutzigen Krieg der USA in Vietnam teilnahmen, erklärten sich bereit, ein Prozent ihres Stipendiums für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Eine Seminargruppe dies jähriger Absolventen spendete 90 Mark. FDJ-Studentenbrigade nach Ulan-Bator Eine FDJ-Studentenbrigade ist am Sonntag in die Hauptstadt der Mongolischen Volksrepublik abgereist, um dort bis Mitte Oktober bei der Beseitigung von Unwetterschäden mitzuhelfen. Der Delegation ge hören 90 Studenten und FDJ-Funktionäre aus 26 Uni versitäten, Hochschulen und Fachschulen der DDR an. Ein großer Teil von ihnen hat eine abgeschlossene Berufsausbildung und wurde für gute fachliche Lei stungen ausgezeichnet. Der Leiter der „FDJ-Studentenbrigade 66", Wolf gang Rudolph, Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Dres den, erklärte vor der Abreise: „Wir wissen, daß diese Fahrt nicht irgendein Arbeitseinsatz ist, sondern daß wir unter schwierigen Bedingungen arbeiten müssen und an uns hohe Anforderungen gestellt werden. Alle Mitglieder der Studentenbrigade sind gut darauf vor- bereitet." Afrikanische Studenten und Westberliner wichen nicht der Polizeigewalt Nachdem bereits am Dienstag voriger Woche zahlreiche ausländische und deutsche Studenten so wie Westberliner Bürger mit Pfiffen, Sprechchören und Sturm des Podiums ihrem heftigen Protest gegen die Aufführung des Rassenhetzerfilms „Africa addio" im Westberliner Filmtheater „Astor" Ausdruck ge geben hatten und am Donnerstag Tausende dem Aufruf des deutsch-afrikanischen Protestkomit;ees ge folgt waren, um vor dem Kino am Kurfürstendamm gegen eine weitere Aufführung des Machwerks zu demonstrieren, mußte der Film am Freitag abgesetzt werden. Er soll jedoch, wie der Senat verlauten ließ, in anderen Kinos gezeigt werden, da es unmöglich sei, Abend für Abend Hunderte Polizisten zur Ab sperrung des Kurfürstendamms einzusetzen. Die Poli zei mißhandelte bei der Demonstration Westberliner und in Westberlin studierende farbige Studenten und verhaftete wahllos. Der Afrikanische Studentenbund in Westberlin hatte in einem Schreiben an den Regierenden Bürgermei ster Willy Brandt, das am Donnerstag im Schöneber ger Rathaus übergeben wurde, gegen die Auffüh rung protestiert. Faschistische Elemente drohten dem SDS, der Flug blätter gegen den Film verteilt hatte, sein Büro in Brand zu stecken. Die Springerpresse beschimpfte die Demonstranten als Radaubrüder, die keine Film zensur ausüben dürften, und sie warnte davor, dem „Druck der Straße" nachzugeben. USA-Wissenschaftler gegen Kernwaffenverbreitung Die Vereinigung der amerikanischen Wissenschaft ler forderte in einer am Sonnabend veröffentlichten Erklärung zum 21. Jahrestag der Zerstörung Hiroshi mas durch eine amerikanische Atombombe die USA- Regierung auf, die Weiterverbreitung von Kernwaffen zu verhindern und einem entsprechenden Vertrag zu zustimmen. Der Verband, dem 2500 Wissenschaftler und Ingenieure angehören, hebt in der Erklärung her- Im Juli 1946 wurde ein lange erörtertes Vorhaben hervorragender Wissenschaftler verwirklicht: Vertreter von 18 Wissen schaftlerorganisationen aus 14 Ländern gründeten in London die Weltföderation der Wissenschaftler. Noch stand die Welt unter dem Eindruck der verheerenden Folgen des zweiten Welt krieges und besonders der barbarischen Atombombenabwürfe der US-Air-Force auf Hiroshima und Nagasaki. Und noch immer quälte viele bedeutende Gelehrte, vor allem Kernphysiker, die Frage, ob sie ihrer moralischen Verpflichtung gegenüber der Menschheit gerecht geworden sind und was für die Zukunft zu tun sei, um einen Mißbrauch der Wissenschaft auszuschlie ßen. Die Weitsichtigsten und Verantwor tungsbewußtesten waren sich einig: Mög lichst alle Wissenschaftler aller Länder sollten gewonnen werden, bewußt, ziel- mitglieder Malek (CSSR) und Oparin (UdSSR) erschien auch der unseres verehr ten Kollegen Prof. Budzislawski in den Listen der Leitungsgremien der Föderation. Auf der 8. Vollversammlung 1965 wurde Prof. Budzislawski in Anerkennung seiner- langjährigen und erfolgreichen Mitarbeit im Exekutivrat und der bedeutenden Rolle der Gewerkschaft Wissenschaft in der WFW zum stellvertretenden Vorsitzenden des Exekutivrates gewählt. Blickt man nach zwanzigjähriger Ent wicklung auf die von der WFW geleistete Arbeit zurück, so kann man nicht nur be merken, daß die Zahl der Mitglieaer und der Mitgliedsorganisationen beträchtlich gewachsen ist (nahezu 300 000 Wissen schaftler aus 25 Ländern), sondern vor allem muß hervorgehoben werden, daß sich die Föderation hervorragende Verdienste im Kampf gegen die Atomkriegsgefahr, für iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiimiiimiiiiminiiiiiiiiiiii Internationale 300000 fortschrittlicher Gelehrter Vor 20 Jahren wurde die Weltföderation der Wissenschaftler gegründet Von Prof. Dr. Gerhard Müller, Vorsitzender der Universitäts-Gewerkschaftsleitung iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimmiiiiiiimiimiimiimiiiimiiimiiiiiii strebig und mit größtmöglichem Erfolg die Wissenschaft ausschließlich zum Wohle der Menschheit zu betreiben. Dabei verdiente besondere Aufmerksam keit alles, was dazu beitragen konnte, den Frieden und die Freundschaft zwischen den Völkern zu fördern. Prof. Joliot Curie, der Gründungspräsi dent der WFW, schrieb damals: „Immer häufiger wurde seit dem Ausgang des letz ten Jahrhunderts Furcht und Mißtrauen geäußert wegen einiger übler Folgen der Wissenschaft. Einige Menschen gehen sogar so weit, daß sie den Wert der Wissenschaft als Zivilisationsfaktor in Zweifel ziehen. Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Atombombe haben die Verwirrung noch vergrößert, sowohl der Wissenschaft ler selbst als auch der Allgemeinheit in ihrer Einstellung zur Wissenschaft.“ Von solchen und ähnlichen Gedanken ließen sich jene Wissenschaftler leiten, die nach langjährigem Überlegen und vielen persönlichen Aussprachen die Initiative zum internationalen Zusammenschluß fortschrittlicher Wissenschaftler und Wis senschaftlerorganisationen ergriffen. Zu ihnen gehören neben Nobelpreisträger Prof. Fr. Joliot-Curie auch die Nobelpreis träger Prof. C. F. Powell (derzeitiger Prä sident der WFW). Prof. Linus Pauling und Prof. J. D. Bernal (beide jahrelang Vize präsidenten der WFW) sowie die Profes soren E. H. S. Burhop und P. Biquard (der zeitiger Generalsekretär der WFW). Die 1. Vollversammlung der WFW (1948) diskutierte und verabschiedete die „Statu ten der WFW“ und die „Charta der Wis senschaftler“. Damit wurden die verbind lichen Grundlagen und Zielstellungen für die WFW beschlossen und der Öffentlich keit unterbreitet. Neben anderen Gästen nahm auch der Generalsekretär des Welt gewerkschaftsbundes, Louis Saillant, an diesem Kongreß teil. Prof. Joliot Curie, Präsident der WFW, war damals auch gleichzeitig Präsident des Weltfriedens rates. So fand das tiefe humanistische An liegen der Weltföderation seinen Widerhall in den Reihen von Millionen Werktätigen und der großen Friedensbewegung, die sich über den ganzen Erdball erstreckt. Das 1953 gegründete Prager Regional- Zentrum der WFW für die volksdemokrati schen Staaten Europas und die Sowjet union hatte wesentlichen Anteil daran, daß schließlich Wissenschaftlerorganisationen aller sozialistischen Länder Europas Mit glied der WFW wurden. Mit Stolz können wir feststellen, daß unsere Gewerkschaft Wissenschaft von Anfang an eine aktive Rolle in der Föderation gespielt hat und spielt. Neben den Namen der Akademie- die Entfaltung der Wissenschaft in den jungen Nationalstaaten, bei der Förderung des Erfahrungsaustausches über Fragen der Hochschulausbildung und -erziehung sowie der Planung der Wissenschaft erworben hat. Es ist zur guten Tradition geworden, daß die Generalversammlungen der WFW immer mit einem Symposium zu brennen den Problemen der Wissenschaftsentwick lung verbunden wurden. Sehr unterschiedlich waren und sind auch heute noch die Struktur, die gesell schaftliche Rolle und Stellung der einzel nen Mitgliederorganisationen der WFW in ihren Ländern. Es gibt zum Teil große Unterschiede in den weltanschaulichen und auch politischen Auffassungen, aber es gibt Gemeinsamkeiten, die diese Differen zen überragen und dazu führten, daß die WFW als fortschrittliche „Internationale der Wissenschaftler" die Zeiten internatio naler Spannungen und innerer Spaltungs versuche überstand und heute stärker und größer denn je ist. Neben der Schriftenreihe „Wissenschaft und Menschheit“ hat die Zeitschrift „Wissenschaftliche Welt“ bedeutenden An teil an der Propagierung der Ziele der Weltföderation und der Ergebnisse ihrer Arbeit. Wenn in diesen Tagen die Wissenschaft ler unserer Republik gemeinsam mit den Arbeitern und anderen Werktätigen flam menden Protest gegen die USA-Kriegsver- brechen in Vietnam erheben, vielfältige Verpflichtungen zur allseitigen Stärkung unserer Republik abgeben, gegen die her ausfordernde, friedensgefährdende Politik Bonns auftreten, dann erfüllen sie u. a. auch eine Verpflichtung, die ihnen durch unsere Mitgliedschaft in der WFW auf erlegt wurde: „Die Mitglieder der WFW sind der Über zeugung, daß die Massenvernichtung durch den Mißbrauch der Wissenschaft einzig durch die Ausschaltung des Krieges als Mittel internationaler Politik verhütet werden kann. Kriege können nur verhin dert oder Kriegsgefahren nur beseitigt werden, wenn die Völker der Welt die Kriegsursachen erkennen und im stände und gewillt sind, für die Beseitigung die ser Ursachen zu sorgen.“ So sind die 20 Jahre des Bestehens der WFW 20 Jahre des Ringens um Frieden, das Glück und das Wohl der Menschheit durch die verantwortungsbewußten Wis senschaftler der Welt. Die Wissenschaftler der sozialistischen Länder wissen sich da bei eins mit ihren Regierungen und dem zutiefst humanistischen Charakter ihrer Gesellschaftsordnung. Das erfüllt uns mit Stolz und läßt uns zuversichtlich in die Zu kunft blicken. Pädagogin mit weltweiter Wirkung Am 31. Juli wurde Genossin Prof. Katha rina Harig 65 Jahre alt Angehörige des Herder-Instituts schrieben uns: Wir kennen Genossin Professor Harig als eine energische, mutige, kämpferische, der Sache un serer Partei und unseres sozialistischen Staates treu ergebene Genossin. Wir kennen sie als ehe malige Direktorin des Herder-Instituts und da mit als Pädagogin und Erzieherin nicht nur der vielen ausländischen Studierenden, sondern auch als Erzieherin des Lehrkörpers und aller Mit arbeiter ihres Instituts. Als Genossin Prof. Harig am 1. Januar 1958 mit der Leitung des Instituts für Ausländer studium beauftragt wurde, verband sich damit nicht nur die Leitung der Bildungs- und Er ziehungsarbeit in dieser damals noch sehr jungen Einrichtung; es galt zugleich, das Ausländer studium in der DDR den Erfordernissen der nationalen und internationalen Situation ent sprechend weiterzuentwickeln. Bereits am 12. Juni 1961, als dem Institut von der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik der verpflichtende Name des großen deutschen Humanisten Herder verliehen wurde, war bewiesen, daß Genossin Professor Harig den ihr übertragenen Auftrag erfüllt hatte. Wenn heute überall in der Welt der Name „Herder- Institut“ gleichsam als Synonym für gute sprach liche und fachliche Vorbereitung ausländischer Studenten auf ein Hoch- und Fachschulstudium in der Republik und als Synonym für Völker freundschaft und internationale Solidarität steht, so ist das in besonderem Maße ein Verdienst ihres unermüdlichen Wirkens im In- und Aus land. Als Direktorin des Herder-Instituts forderte sie viel von ihren Genossen und Kollegen; ein Höchstmaß an Exaktheit bei der Erfüllung der gestellten Aufgaben, freudige Bereitschaft bei der Lösung aller Probleme, die sich in der nicht selten komplizierten politisch-ideologischen und pädagogisch-fachlichen Arbeit ergaben, und schließlich Kämpfertum bei der Überwindung aller Schwierigkeiten. Genossin Harig verstand, Menschen zu führen. Hier fand sie die notwendige Strenge, dort die' förderliche, liebevolle Ermahnung und Ermuti gung. So ist es kein Wunder, daß eine wesent liche Etappe in der Entwicklung des Ausländer studiums in unserer Republik mit ihrem Namen aufs engste verbunden ist. Das Leben hat Genossin Harig kämpfen ge lehrt. Schon als Junglehrerin und Studentin fühlt sie sich dem gesellschaftlichen Fortschritt ver pflichtet und findet in dieser Zeit bereits den Weg über eine kommunistische Studentengruppe zur Kommunistischen Partei Deutschlands. 1933 — kurz vor dem Staatsexamen — wird sie von den Faschisten vom Studium ausgeschlossen. 1934 geht sie in die Sowjetunion und ist sich bewußt, daß sie hier als Deutsche zu beweisen hat: Es gibt trotz Hitler ein anderes, ein besseres Deutschland. Sie arbeitet als Lehrerin in ver schiedenen Schulen und als Lektorin an der Leningrader Universität. 1948 kehrt sie in die Heimat zurück und erfüllt ihre Pflicht dort, wo sie von Partei und Regie rung eingesetzt wird. Sie lehrt Sowjetpädagogik an unserer Universität, sie wird Mitarbeiterin im ZK der Sozialistischen Einheitspartei Deutsch lands und leitet schließlich bis 1964 das Herder- Institut. Mit der Verleihung hoher staatlicher und ge sellschaftlicher Auszeichnungen wie der Clara- Zetkin-Medaille. der Friedensmedaille, dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber wurde ihre unermüdliche, aufopferungsvolle pädagogi sche Tätigkeit, die sie im Dienste unserer Partei und Regierung vollbrachte, gewürdigt. Mögen unserer Genossin Professor Katharina Harig noch viele Jahre Gesundheit und Schaf fenskraft beschieden sein, mögen ihr diese Jahre, die sie in direkter Fortführung ihres erfüllten Pädagogenlebens der Arbeit in der Liga für Völkerfreundschaft widmet, Freude und Erfolge bringen. In einer Grußadresse würdigte das Zentral komitee der SED die Jubilarin als vorbildliche Parteifunktionärin und Pädagogin. Hervorge hoben rverden ihr großer Anteil an der Ent wicklung des Bildungswesens in der DDR. ins besondere ihr bleibendes Verdienst, dem Herder- Institut zu jenem Ansehen verhalfen zu haben, das es heute genießt. vor, eine Abrüstung, gekoppelt mit friedlichen Schrit ten zur Lösung internationaler Konflikte, sei die Vor aussetzung für die Schaffung einer echten Sicherheit. Militärregierung terrorisiert Universtät Buenos Aires Die argentinische Militärregierung Ongania hat alle Universitäten und Hochschulen des Landes ge schlossen. Die Repressalie wurde vorerst bis zum 16. August befristet. In dieser Zeit sollen die Hoch schulen „reorganisiert" werden. In der Woche zuvor hatte die Regierung, um alle oppositionellen Regungen der Studenten zu unterdrücken, bereits die Autonomie der Universitäten aufgehoben. Als Polizei die Universität Buenos Aires besetzte, war es zu schweren Zusammenstößen gekommen. In einem Korrespondentenbericht vom 1. August über diese Ereignisse heißt es: „über hundert Professoren und Studenten sind systematisch und brutal von der Polizei verprügelt worden, die zum erstenmal in der Geschichte Ar gentiniens in verschiedene Institute der Universität von Buenos Aires eindrang. Zahlreiche Personen wurden verhaftet. 119 von ihnen, darunter acht Pro fessoren, befanden sich am Sonntag noch in Polizei gewahrsam. Der unprovozierte und gut organisierte Angriff fand wenige Stunden nach der Beschlagnahme der acht staatlichen Universitäten Argentiniens durch die Mili tärregierung unter Präsident Juan Corios Onganio statt. Den Fakultätsdekanen wurde befohlen, binnen 48 Stunden der Regierung ihre Loyalität zu erklären oder zurückzutreten. Der Rektor der Universität Buenos Aires. Hilario Fernandez Long, und acht der zehn Dekane traten sofort zurück. Die Dekane der Rechts und der Medizinischen Fakultät sagten am Sonntag, daß sie den Erlaß noch prüfen. Inzwischen sind auch die Rektoren der Universitäten La Plata, Cordoba und Del Litoral zusammen mit den meisten ihrer Dekane zurückgetreten." Es wird die Vermutung geäußert, daß das Militär regime die freigewordenen Ämter mit Professoren der katholischen Universitäten Santa Fe und Cordoba so wie der beiden katholischen Hochschulen von Buenos Aires besetzen wird. Ein Augenzeuge des Polizeiüberfalls, Professor Am brose, berichtet: „Die Polizei drang ... in das Gebäude ein und schoß mit Tränengas. Wir mußten uns mit dem Gesicht zur Wand und erhobenen Händen an den Wänden auf stellen. Ungefähr 300 Studenten und 20 Lehrer waren anwesend. Als wir, vom Tränengas geblendet, an den Wänden der Hörsäle standen, begann die Polizei, uns zu verprügeln. Dann wurden wir einzeln ins Freie geholt und gezwungen, durch eine Doppelreihe von Polizisten zu laufen. Ich bekam sieben oder acht harte Schläge, ich habe einen gebrochenen Finger. Nie mand leistete Widerstand. Das Tränengas und die Flüche der Polizei hatten uns in panische Schrecken versetzt. Der Direktor des neuen Radio-Observatoriums in La Plata, Professor Carlos Varavsky, erlitt einen Schädelbruch. Der etwa 70jährige Geologe Felix Gon zalez Bonorino hatte einen blutüberströmten Kopf. Wir wurden in Lastwagen getrieben und zu einer Polizeiwache gefahren. Ich wurde gegen drei Uhr früh entlassen. Fast alle anderen mußten bleiben. Wir er hielten keine Erklärung für die Ausschreitungen der Polizei, die mir unbegreiflich sind." Inzwischen haben über 1000 Professoren und Assi stenten der Universität von Buenos Aires ihr Amt niedergelegt, um gegen die von der Militärregierung getroffenen Maßnahmen zur Zerschlagung aller oppo sitionellen Regungen an den Universitäten und Hoch schulen des Landes zu protestieren. Brasilianische Studenten geger Militärregime Die Nationale Studentenunion Brasiliens hat trotz Verbots ihren 28. Kongreß in Belo Horizonte abge halten, wie die Union laut Reuter bekanntgab. Die Studentenvertreter hatten sich in ein Franziskaner kloster zurückziehen müssen, nachdem die Regierung den Kongreß verboten und der Organisation — wie auch der Studentenunion des Staates Minas Gerais — für ein halbes Jahr jede Betätigung untersagt hatte. Die Studenten wählten unter der Belagerung von 4000 Soldaten ihre neue Führung und beschlos sen, ihren Kampf „gegen die Diktatur, die sich im April 1964 selbst an die Macht brachte", fortzu setzen. In ihrem Kampfprogramm, das vom Kongreß ange nommen wurde, setzt sich die Nationale Studenten union für die Beseitigung des Militärregimes, eine Amnestie für alle politischen Gefangenen, Garan tie der Autonomie der Universitäten und Freiheit der Wissenschaften, die Wiederherstellung des Streik rechts und die Freiheit der politischen Betätigung im Lande ein. Die Union forderte die Freilassung der rund 100 Studenten, die in der letzten Zeit verhaftet wor den sind. Gastdozenten ausgewiesen Das Smith-Regime in Rhodesien hot vergangene Woche vier Gastdozenten, die unter dem Vorwand der „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" in Salisbury verhaftet worden waren, unter starker Poli zeibewachung in das benachbarte Sambia abschieben lassen. Bei den Ausgewiesenen handelt sich sich um einen britischen, einen norwegischen und einen ita lienischen Staatsbürger.
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