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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 10.1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196600005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19660000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19660000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 10.1966
-
- Ausgabe Nr. 1, 06.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 2, 13.01.1966 1
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- Ausgabe Nr. 4, 27.01.1966 1
- Ausgabe Nr. 5, 03.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 6, 10.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 7, 17.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 8, 24.02.1966 1
- Ausgabe Nr. 9, 03.03.1966 1
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- Ausgabe Nr. 24, 16.06.1966 1
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- Ausgabe Nr. 26, 30.06.1966 1
- Ausgabe Nr. 27, 07.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 28, 14.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 29, 21.07.1966 1
- Ausgabe Nr. 30, 28.07.1966 1
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- Ausgabe Nr. 32, 18.08.1966 1
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- Ausgabe Nr. 39, 06.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 40, 13.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 41, 20.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 42/43, 27.10.1966 1
- Ausgabe Nr. 44, 03.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 45, 10.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 46, 17.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 47, 24.11.1966 1
- Ausgabe Nr. 48, 01.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 49, 08.12.1966 1
- Ausgabe Nr. 50, 15.12.1966 1
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Band 10.1966
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G M ne if- er is- a- ete eil er- ird le- ret n- ind ine in- 965 iz- os- um in det die en die em ‘as- ritt en det Er- ich- der Ge nus sre- 166! nen lin- in- der ten der der die eich irig ung fas lks- ND der aus isei- ver- Größe und Iragik des panischen reiheits- 'ampfes on Dr. Hans Piazza Um Spanien, das an der Schwelle vom Bttelalter zur Neuzeit zur Weltmacht gerückt war, hatte seit dem Ausgang 8.16. Jahrhunderts der historische Fort- Btt gleichsam einen Bogen gemacht. Die Czedhofsruhe feudalabsolutistischer Will- " Und jesuitischer Inquisition lastete Mem Land und hielt es in Rückständig- ‘ und Unwissenheit. on der Monarchie zur Volksmacht m 19. Jahrhundert konnten die Er- öungen der progressiven Kräfte von der । ktion noch abgewehrt werden, doch am 2 April- barst das morsche Gebäude . Bourbonenmonarchie unter dem An- Brm der bürgerlich-demokratischen Re- Voition jäh auseinander. Das spanische R bekundete seinen Willen, in kurzer ESt den historischen Rückstand wett- Indien und ein wahrhaft modernes Ahien aufzurichten. 0ber die an die Regierung gelangten BZerlichen Republikaner und Rechts- Rnlisten verspielten die ihnen in die Bdde gegebene Chance. Sie betrieben — FAem illusionären Streben, einen „dritten .T zwischen Reaktion und Fortschritt ebschlagen zu können — eine „Politik der BWachen Hand" (D. Ibarruri). Die Ghanswichtigen Aufgaben der bürger- Bpademokratischen Revolution blieben Bgelöst: einer radikalen Agrarreform aus dem Wege gegangen, der wirt- Etliche und politische Einfluß der wurde nicht gebrochen und die J langem anstehende Demokratisierung J Armee und des Staatsapparates nicht "genommen. Die um die Früchte ihres Kampfes be trogenen Volksmassen wandten sich ent täuscht von der Regierung ab. Die an geschlagenen Reaktionäre bekamen Ober wasser und spannen geschickt ihre In trigen. Bei den November wählen von 1933 siegten die um die rechtsradikale CEDA gruppierten Antirepublikaner über die uneinheitliche Linke. Es begannen „zwei schwarze Jahre“. Selbst die geringfügigen Errungenschaften der Revolution von 1931 wurden beseitigt. Die 1933 gegründete Falange nahm Kurs auf die „legale“ Machtergreifung. Die KP Spaniens, seit 1932 von Jose Diaz und Dolores Ibarruri geführt, rief, das warnende Beispiel Deutschlands vor Augen, die Massen zur Abwehr der drohenden Gefahr auf. Am 16. Februar 1936 gelang es den in der Volksfront zu- j sammengeschlossenen Kommunisten, Sozia listen. bürgerlichen Demokraten und Nationalisten, einen überragenden Wahl sieg über die Rechte und Mitte davonzu tragen. Die Faschisten sahen ihre Felle davonschwimmen. Ohnmächtig, der jungen Republik allein den Garaus machen zu können, suchten sie Rückendeckung bei ihren Gesinnungskumpanen in Berlin und Rom. Diese stimmten dem geplanten Putsch zu, da ihnen Volksfrontspanien bei ihren Aggressionsplänen im Wege stand. So ermuntert erhoben sich die ewig Gestri gen um Franco, Mola und Queipo de Llano am 18. Juli 1936 gegen ihr Volk. Sie glaubten, gegen die unbewaffnete, schlecht gerüstete Republik ein leichtes Spiel zu haben. Doch das stolze, freiheitsliebende spa nische Volk machte den Putschisten einen dicken Strich durch die Rechnung. Unter der von der KP verkündeten Losung „No pasarän!“ warf sich das Volk in den Kampf. Nur in den rückständigen Agrar gebieten West- und Nordspaniens ver mochten sich die Aufrührer einzunisten. Ihr Schicksal schien besiegelt. In einem beispielhaften historischen Sturmlauf löste sich'das spanische Volk aus der jahrhun dertelangen Rückständigkeit: die Groß grundbesitzer wurden verjagt, die All macht der Kirche beseitigt, die Nationali tätenfrage gelöst, eine neue republikanische Armee aufgebaut und die Umgestaltung des Staatsapparates in die Wege geleitet. „Das war nicht mehr die Macht der Bourgeoisie, das war eine Volksmacht. Der Staat hat tiefgreifende Wandlungen durch gemacht, die ihn... zu einer demokrati schen parlamentarischen Republik neuen Typus machten, einer Vorbotin dessen, was später die nach dem zweiten Weltkrieg in Europa entstandenen Länder der Volks demokratie in der ersten Etappe ihres Bestehens wurden. Spanien war also das erste Land, wo im Verlauf des Kampfes gegen den Faschismus die demokratische Diktatur der Arbeiter und Bauern, der kleinen und mittleren Bourgeoisie er richtet wurde, eine Diktatur von einer zahlenmäßig starken Koalition politischer Kräfte, angefangen von den Kommunisten bis zu den Katholiken, ausgeübt und auf ein parlamentarisches Regime gestützt“ (Ibarruri). Das spanische Beispiel wirkte belebend auf die ganze Welt. Spanien als Vorfeld des zweiten Weltkrieges Vor allem den deutschen Faschisten war Volksfrontspanien ein Dorn im Auge. Als in den späten Julitagen die Hilferufe der Francoputschisten Berlin erreichten, stie ßen sie auf offene Ohren. Hitlerfaschisti sche Transportflugzeuge brachten binnen weniger Wochen die Moros und die Fremdenlegionäre, die militärischen Elite einheiten Francos, aus Marokko auf die Halbinsel. Die „Legion Condor“ warf den Tod über Spanien ab. Auch die italieni schen Faschisten wollten nicht beiseite stehen. Ihre Divisionen, Geschütze und Panzer verwüsteten das Land. Diese un verhüllte, völkerrechtswidrige militärische Intervention rettete Franco vor dem un ausbleiblichen Untergang. Wirksame Hilfe erhielt er des weiteren von den „demo kratischen“ Westmächten, die mit der von ihnen proklamierten „Nichteinmischungs politik“ der rechtmäßigen, legal gewählten spanischen Regierung in den Rücken fielen. Die deutschen Faschisten ließen sich bei ihrer Aggression nicht schlechthin von solidarischen Interessen mit Franco und Konsorten leiten. Sie spekulierten auf die für die Aufrüstung wichtigen Rohstoffe Spaniens, auf die Ausnutzung seiner gün stigen strategischen Position bei künftigen Kriegsabenteuern und nicht zuletzt als Exerzierfeld für den geplanten zweiten Weltkrieg. Die Staffeln der „Legion Con dor“, zu deren Fliegern die heutigen Bundeswehrgenerale Trettner und Traut loft gehörten, übten in Spanien die Aus radierung friedlicher Städte und die Terrorisierung der Bevölkerung. Mit der Bombardierung Guernicas, des Wallfahrts orts der katholischen Basken, am 26. 4.1937 gaben sie einen „Vorgeschmack“ über die zu erwartende faschistische Kriegführung. Zwar versuchten die Faschisten, ihre Bar barei als „Verteidigung der abendländi schen Kultur gegen den Vorstoß des 'Bol schewismus“ (Goebbels) zu verschleiern, doch die demokratische Weltöffentlichkeit ließ- sich nicht hinters Licht führen. Sie erkannte, daß es sich in Spanien um eine Auseinandersetzung zwischen Fortschritt und Reaktion, zwischen Demokratie und Faschismus handelte. Um so bezeichnender ist es, wenn im heutigen Bonner Staat die damaligen Grausamkeiten offen glorifiziert werden können. So durfte am 4. 8. 1961 die „Deutsche Soldatenzeitung“ in einem Gedenkartikel von sich geben: „Die deut sche Hilfe hat den Sieg über den Kommu nismus in Spanien erst ermöglicht, wir stellen das heute nach 25 Jahren mit be sonderer Befriedigung fest.“ Von solchen neonazistischen Auffassungen ist es nicht weit bis zur regierungsoffiziellen Unter stützung des Franco-Regimes, das ja seit langem Bonn Militärbasen (wieder zur Vorbereitung auf einen neuen Krieg?) zur Verfügung gestellt hat. Die Demokratie an der Seite des spanischen Volkes B. Brecht läßt in seinen „Gewehren der Frau Carrar“ die Mutter sagen: „Das sind keine Menschen. Das ist ein Aussatz, und das muß ausgebrannt werden wie ein Aussatz“. Diese späte Erkenntnis der alten Frau gibt die Stimmung vieler aufrechter Demokraten gegenüber der faschisti schen Intervention in Spanien wieder. Die Kommunisten begriffen am klar sten, daß der Faschismus in Spanien zum entscheidenden Sprung auf den Weltkrieg ansetzte. Sie eilten nach Spa nien, reihten sich in die Internatio nalen Brigaden ein — und kämpften hier, fern der Heimat, gegen Faschismus und Krieg, für Frieden und Menschen würde. Ihnen an die Seite traten Sozial demokraten, Anarchisten, Christen und bürgerliche Demokraten. In Spanien wurde die internationale Einheits- und Volks front gegen den Faschismus im unmittel baren Kampf geschmiedet. So kämpfte neben R. Malinowski der ehemalige Petl jurasöldling Korenewski, neben dem deut schen Kommunisten H. Beimier der Sozialdemokrat E. Kuttner, neben dem italienischen Revolutionär L. Longo der Sozialist P. Nenni und der ehemalige Faschistenführer P. Jacchia. Doch nicht nur mit der Waffe in der Hand traten Demokraten für Spaniens Freiheit ein. In der ganzen Welt solidari sierte sich nicht zuletzt die Blüte von Wissenschaft und Kultur mit dem spani schen Freiheitskampf. „In Tagen, wo die politische Frage so sehr zur Frage der Humanität, des Menschentums selbst ge worden ist, wie heute, wäre es heuchlerisch und feige, sich aufs Unpolitische hinaus reden zu wollen“, diese Worte Thomas Manns wurden zum kategorischen Impera tiv für die meisten ehrlichen Menschen; R. Rolland, Th. Dreiser, E. Hemingway, R. Tagore, J. Nehru, A. Einstein, Dos Passos, P. Picasso, P. Casals, H, Mann — alle diese Namen stehen für eine Unzahl — erhoben gemeinsam mit den Kommuni- sten ihre Stimme gegen die Unmensdi- lichkeit. Sie ließen sich nicht von den Sirenentönen der faschistischen Aggresso ren und der sie begünstigenden „Nicht einmischungspolitiker“ betören. Die progressiven Kräfte vermochten, an gesichts des drückenden militärischen Übergewichts der faschistischen Raub ritter, damals nicht, das spanische Volk vor der Niederlage zu bewahren. Ihre Parteinahme für den Fortschritt bleibt aber unvergessen und dient als aktuelle Mahnung. Spanien 1936 bis 1939 war der Prolog zum zweiten Weltkrieg. Heute ist von den Imperialisten der Eskalation in Vietnam die gleiche Rolle zugedacht. Deshalb sollen als Erinnerung an Spanien und als zeit gemäßer Appell die Worte E. E. Kischs auf dem Schriftstellerkongreß in Madrid (1937) diese Gedanken abschließen: „Nichts leistet dem Gegner so wesent liche Helferdienste wie publizistische Moralphantasterei. Nichts gefährlicheres besteht in unserer gefährlichen Epoche als die Meinung, ewiges Verneinen und Miß trauen mache die revolutionäre Gesinnung aus' Das Gegenteil ist richtig: den Schmä hungen und Herabsetzungen, die der Feind unaufhörlich durch die Straßen trommelt,' hat sich unaufhörlich die bejahende Wahr heit gegenüberzustellen, ist unaufhörlich das Vertrauen in die Kampffront des Fortschritts und ihrer Führung zu stärken. Revolutionärer Nonkonformismus gegen über ' dem Rückschritt bildet nur eine Hälfte des geistigen Kampfes. Die andere ist Konformismus mit den revolutionären Kämpfen und Kämpfern, ihre leiden schaftliche Bejahung.“ Spanien 1936 - Vietnam heute m8 jeit und kbaf ore; 3on0 urr 1 be obe räft wof zu crat- al* repi- bud- lieh' olit- dort r in die t in stat- t bi* s de odef , S*e (Li- ver’ sam nicb‘ nfof lan§‘ def ric* 1 ' vof te zu ürfte iritte b«' ssd i une” xtsd® ItunS baul citt letf itig® de g a n» letf von ein e ; af‘ wEnter denen, die 1936 bis 1939 mit dem Ge. ikor mit ihrem Wort, mit ihrer Autorität, mit 6 n Fähigkeiten und allen verfügbaren Mit- C ak,i » den Freiheitskampf des spanischen 4 unterstützten und damit dem drohen- 0 Weltkrieg begegneten, finden sich - wie Vn bei der Unterstützung des Kampfes des Sddmesischen Volkes gegen die barbari fon USA-Aggressoren - zahlreiche nam- ® Wissenschaftler, Künstler und Ärzte. Per Arzt -r. Norman Bethune P; ne Woche nach Yvettes Operation hatte 6 apune unerwarteten Besuch. Ein Spre- B des Komitees für Hilfe an das demo- ■3the Spanien kam zu ihm. Das Komi- BrWar in Toronto unter der Leitung von E"ürden Ben Space gegründet worden, FeeS gehörten ihm viele Geistliche, Ge- kschaftsfunktionäre und andere be- kPate Persönlichkeiten an. Seine erste sfeleistung an die spanische Republik eine Feldambulanz für Madrid sein, k Geld wollte man durch eine Samm- G8 aufbringen. Das Komitee war sich Pe“ber einig, daß von allen Ärzten L Norman Bethune am besten dazu ge- War. die Leitung der Ambulanz zu Aehmen. War er bereit, nach Madrid Sehen? 4ls sein Besucher gegangen war, saß une lange regungslos da und dachte L ■ Dann begann er zerstreut, die Pa- V auf seinem Schreibtisch durchzu- sieach Spanien gehen?“ schrieb er auf 50 leeren Bogen. „Vorige Woche mußte Entscheiden, ob ich meine Kleine ope- sen sollte. Jetzt muß ich entscheiden, ob unach Spanien gehe. Das Anerbieten Sn mich, ich bin überrascht — und ratlos. 5178 ich mich dazu, die Ambulanz zu lei- %nUnd bin ich bereit, es auf mich zu keen? Die Antworten, die wir gestern ftpen haben, bereiten neue Fragen für V vor, und was wird morgen sein? Sesre Zeit stellt uns vor schwere Ent- ASungen, von denen keine rückgängig fachen ist.“ 38 Komitee für Hilfe an das demo- 3hsche Spanien war bereit, ihm zu sei- tq Entschluß Zeit zu lassen. Aber der *68 1h Spanien ließ sie ihm nicht. Die V^Sen berichteten jeden Tag von der VAde der republikanischen Grenzen, Gadeim Vormarsch der Faschisten auf 28 sollte er tun? Es war eine schwere Seit neun Jahren arbeitete er an 3 50Sung eines Problems, dem die Medi- Fodah rhundertelang ratlos gegenüberge- hatte: Wie konnte man die Tuber- ,8°5 besiegen? Jetzt glaubte er einen 3 Kefunden zu haben, aber es lag noch 3 4rbeit vor ihm. Man mußte überzeu- Benkämpfen, sich zum erstenmal mit M medizinischen Problem an das Volk ' Konnte er das alles aufgeben? 32 Was, fragte er sich, sollte aus ihm wer- Angenommen, er ginge nach Spanien; Bäürde er nachher beginnen? Er war 3g 36 Jahre alt. Seine Laufbahn als Chir- “ustkng bald zu Ende. Als er sich auf *orbchirurgie spezialisiert hatte, war Erich Weinert, Egon Erwin Kisch und Willi Bredel 1937 in Spanien Keine Kriegsgeschichte kannte bisher ein D Freiwilligenheer von solch nationaler Vielfalt und solch ideologischer Einheit, und noch niemals gab es Freiwillige, denen auf ihrer Fahrt zur Freiwilligkeit ein der artiges Maß von Schwierigkeiten, Strapa zen, Opfern auferlegt ward. Woher das Reisegeld nehmen?... Frau und Kind da heim .. . die Grenze . .. wieder eine Grenze . . . wieder Paßkontrolle . . . wieder Verhör . .. wieder Haft. .. die Entfernung von dir... Hunger... Fußwanderung, Fuß schmerz ... ein hartnäckig dich begleiten der, unheimlicher Hund ... als blinder Passagier im Zug, als blinder Passagier im Laderaum eines Schiffes... kommst du noch zurecht? . . . kommst du noch zurecht? Endlich, endlich waren die Pyrenäen überschritten, atmete man Spanien, war man unter Kameraden. Endlich, endlich bekam man eine Waffe, nachdem man jahrelang ein wehrloses Opfer in der Ge walt höhnischer Schergen gewesen war. Endlich, endlich ging’s zur Abrechnung mit dem Faschismus. * W/ ie es sonstwo in Armeen Deserteure W gibt, gibt es hier ihre Gegenspieler, für die wir das Wort „Inserteure" versuchen wollen; sie „flüchten" aus Etappenstationen und aus Spitälern des Hinterlandes in die Schützengräben. Wie man in anderen Kriegen strafbare Soldaten an die Front schickt, schickt man in dieser seltsamen Armee strafbare Soldaten aus dem Land. Und - ist das nicht noch seltsamer? - von diesen strafweise Repatriierten versuchen viele wiederzukommen. Frage irgendeinen Arzt der Brigaden, was das Auffallende seiner Kriegspraxis ist, und er wird antworten: „Dissimulation. Die Burschen simulieren Gesundheit. Um gekehrte Schwejks, lügen sie, die Wunde schmerze nicht mehr, der Stuhlgang sei so in Ordnung wie der eines Prinzgemahls. Sie schwindeln die Fieberkurve herunter, und wenn es ginge, würden sie auch die Röntgenbilder retuschieren." * Was Menschenblut anbelangt, übersteigt V das Angebot bei weitem die Nach frage. Kaum wird die Nachricht von einer vorzunehmenden Bluttransfusion bekannt, drängen sich so viele Blutspender heran wie anderswo Arbeitslose zu einer frei gewordenen Arbeitsstelle. Krankenschwe stern, Zivilarbeiter, Chauffeure, jeder möchte um das Leben gern ein Opfer bringen, wenn er noch nicht an der Front sein kann, und auch Leichtverletzte und Rekon valeszente bieten sich an, die eben erst ihr im Feld vergossenes Blut wiederprodu ziert haben. In der Villa „John Reed" bittet ein Schweizer Patient, ihn bei der an einem Spanier vorbereiteten Blutübertragung als Spender zu verwenden. „Wir müssen erst feststellen, ob ihr beide die gleiche Blut gruppe habt", erwidert der Arzt. - „Ich bin von der gleichen Blutgruppe." — „Das kann niemand wissen, wir haben dem Pa tienten noch keine Blutprobe abgenom men." - „Doch Kamerad Doktor, ich weiß es... in Guadalajara habe ich von ihm Blut bekommen." Die Rückgabe erfolgt. Ein Norweger von Blutgruppe A be durfte einer Transfusion. Nur in den Adern eines einzigen aller Blutspender floß diese Blutgruppe, und dieser war ein pech schwarzer Neger. Unter diesen Umständen hätte in Hitlerdeutschland der nordische Jüngling verrecken müssen, denn eine Überführung von Negerblut in Germanen blut ist Sünde wider das Blut, ist Rassen schändung und schlimmer als alle Tode, einschließlich eines vermeidbaren Todes durch Entblutung. (Aus E. E. Kisch: Soldaten am Mee resstrand) er 39 gewesen. In diesem Alter befanden sich die meisten Ärzte schon in gesicherter Stellung. Jetzt war er Leiter der Abteilung für Brustkorbchirurgie im Sacre-Coeur-Spital, beratender Chirurg des kanadischen Wohl fahrtsamtes, beratender Chirurg des Mount- Sinai-Sanatoriums, des St.-Agathe-Sana toriums von Quebec und des Grace-Dart- Home-Spitals von Montreal. Er war einer der bestbezahlten Ärzte Kanadas. Aus allen Ländern der Welt kamen Chirurgen nach dem Sacre-Coeur-Spital gepilgert, um seine -Methoden zu studieren. Viele der jungen Thoraxchirurgen Kanadas und der Ver einigten Staaten waren seine Schüler, hat ten seine Technik studiert und gelernt, wie man seine Instrumente handhabt. Er war Mitglied des Vorstandes der Vereinigung amerikanischer Thoraxchirurgen, gehörte zu den Besten des Faches und wurde von Ärzten bewundert, die er früher als Hel den der Medizin verehrt hatte. Das alles mußte er aufgeben, vielleicht seine ganze Zukunft als Chirurg. Wie weit sollte man die eigenen Interessen vor denen der Allgemeinheit zurückstellen? fragte er sich. Die Interessen der Allgemeinheit ließen ihm wenig Zeit, an sich zu denken. Die Nachrichten aus Spanien wurden immer beunruhigender, und auch in Kanada be gannen die Faschisten, ermutigt durch die Erfolge ihrer Spießgesellen in Übersee, die Straßen unsicher zu machen., Francos Marsch auf Madrid wurde in Montreal mit Angriffen auf die jüdischen Bürger und mit der Plünderung jüdischer Geschäfte gefeiert. Aus Berlin importierte Rassen propaganda vergiftete die Luft. „Dieser Wahnsinn greift um sich wie ein Wald brand“, sagte Bethune zornig. „In Deutsch land haben sie damit begonnen, dann in Japan, jetzt geht es in Spanien los, überall zeigen sie ihre häßlichen Fratzen. Wenn wir sie in Spanien nicht aufhalten, bevor es zu spät ist, werden sie die ganze Welt in ein Schlachtfeld verwandeln.“ (Aus Allan/Gordon: Arzt auf drei Kon tinenten) Der Physiker Albert Einstein „... Wissenschaftler, die sich mit der Politik einlassen, sind in ihrem Fach meistens gescheiterte Existenzen.“ „Und Einstein?“ rief Robert. „Was soll denn sein mit Einstein?“ „Der ist doch wohl keine gescheiterte Existenz?“ « „Und Sie verlangen doch wohl keine Antwort auf diese Frage?“ „Nein. Aber Einstein hat sich mit Poli tik befaßt.“ „So, so. Dann erzählen Sie mal, was sie von Einstein wissen, Herr Iswall.“ „Ich weiß es vom Kreissekretär Heiduck, und der hat uns erzählt, als sie in Spanien waren, da haben sie Geld gebraucht, weil Krieg teuer ist, und da ist in aller’ Welt gesammelt worden, auch in Amerika. Zu Einstein sind einige Leute gekommen und haben ihn um die Originalhandschrift der Relativitätstheorie gebeten. Die wollten sie versteigern, was sicher viel Geld gebracht hätte. Aber das Original war bei den Faschisten in Deutschland geblieben. Da hat Einstein die Sache noch einmal hand schriftlich aufgesetzt, für die spanische Republik, und das hat viel Geld gebracht. Und das war doch wohl Politik, Herr Doktor!“ (Aus H. Kant: Die Aula) Der Sänger Paul Robeson Für mich gibt es eine Aufgabe: Alles, was in meinen Kräften steht, für die Unterstützung des spanischen Volkes zu tun. Darum habe ich beschlossen, den Er trag meiner gesamten künstlerischen Ar beit der Regierung der spanischen Repu blik zur Verfügung zu stellen. Ich sende dem kämpfenden deutschen Volk meine herzlichsten Grüße. Gleichzeitig grüße ich auch den Teil des spanischen Volkes, der heute in Unterdrückung durch den Fa schismus leben muß. Ich weiß, ein Tag wird kommen, wo das deutsche Volk einen ebenso offenen und heldenhaften Kampf führen kann wie das spanische Volk heute und wie ein Teil des deutschen ihn heute bereits heimlich führt. Ich kann dem deut schen Volk nur meine besten Wünsche für eine bessere Zukunft aussprechen. Der Dichter Erich Weinert Das ist der Tag, an dem vor zwei Jahrzehnten Der Menschheit Wendestunde sich entschied; Den Morgen, den jahrtausendlang ersehnten, empfing der Freiheit nun entfesselt Lied. In aller Welt Millionen Herzen grüßten Befreiter Völker brüderlichen Bund, Wo Recht und Ordnung sproß aus Schutt und Wüsten, Verwandelnd ein Geschlecht bis auf den Grund. Und während rings dem Schoß verwester Zeiten Sich grauenvolle Nachgeburt entrang, Warst du das Trostlicht in den Dunkelheiten, Des Aufgangs Flamme überm Untergang. Der Feind, dem deine Grenzen du verrammelt, Der zwanzig Jahre lang dich angespien, Hat sich zum offnen Überfall gesammelt, Denn dein Gedeihen ist der Tod für ihn. Schon trägt er seinen Krieg in alle Länder, Die angeglüht von deiner Freiheit Licht. Doch Spanien widerstand dem feigen Schänder Und schlug ihm seine Fäuste ins Gesicht. Und schlägt es heut sich auf der Barrikade, So nahm es seine Kraft aus deiner Kraft; So nährt aus deiner Kraft sich die Brigade Der internationalen Kämpferschaft. Die Ehrensalve, die wir heute schießen, Wird scharf geschossen. Und wir schießen gut. Und stürmend wird dich die Brigade grüßen: Salud, Union Sovietica, Salud! (E. Weinert: Salud, Union Sovietica! Gruß der Internationalen Brigaden in Spanien) UZ 28/66, Seite 5
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