Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 47, 25.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
-
Band
Band 9.1965
1
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
(Fortsetzung von Seite 3) Aber es ist nicht allein ein Verschulden der FDJ, daß solche Probleme auftreten und daß die FDJ teilweise gezwungen ist, sich intensiv um Einzelheiten des Studiums und der Erziehungsarbeit zu kümmern, die eigentlich Anliegen des Lehrkörpers wä ren, von diesem aber nicht erfüllt werden. Es ist leider immer noch so, daß an eini gen Fakultäten, besonders im Bereich der Naturwissenschaft und Medizin, der Lehr körper sich für die Fragen der Erziehung der Studenten und die richtige Organisie rung der Ausbildung nicht zuständig fühlt und dementsprechend auch nicht wirksam wird. Zu den Fortschritten der politisch-ideo logischen Arbeit unter den Studenten seit Beginn dieses Semesters gehört zweifellos die Verbesserung der Arbeit mit dem 1. Studienjahr. Die zielstrebige Orientie rung auf diese Probleme an Hand des Be schlusses der UPL und der Schulung in Dahlen hat dazu geführt, daß in einigen Fakultäten — keineswegs in allen und auch nicht überall rechtzeitig, aber doch im gan zen — größere Bemühungen um eine bes sere Einbeziehung und Einführung des / 4 Studienjahres unternommen wurden. Wir schlagen vor, diese Erfahrungen in einer Senatskonferenz Mitte nächsten Jah res auszuwerten und rechtzeitig das kom mende 1. Studienjahr vorzubereiten. Man muß aber auch hier gleich wieder ein schränkend bemerken, daß vielfach auch diese Bemühungen auf die studienorgani satorischen Probleme eingeschränkt blie ben. Politisch-ideologische Erziehung zu eng Um eine richtige Orientierung in unse rer Arbeit zu erreichen, muß man sehen, daß diese Ergebnisse nicht ausreichen. Wir bleiben bei der Klärung politischer Fra gen und bei der politisch-moralischen Er ziehung unserer Studenten generell zurück. Die Fortschritte in der politisch- ideologischen Arbeit unter den Studenten sind zu eindeutig auf Probleme der Lei stungssteigerung und des Kampfes um Höchststand, die unmittelbar mit dem Studium Zusammenhängen, eingeschränkt. Offensichtlich ist diese Enge in der Be handlung politisch-ideologischer Probleme eine der Ursachen dafür, daß die Klar heit über Probleme der Einstellung zum Studium, die kämpferische Haltung nicht schnell genug erreicht wird. Die Hauptursache für die ungenügen den Fortschritte in der politisch-ideolo gischen Erziehungsarbeit der Studenten sehen wir bei der Parteiorganisation: Die Wirksamkeit unserer Parteiorganisation ist nicht in entsprechendem Maße mit den Aufgaben gewachsen, und die Orien tierung der Delegiertenkonferenz auf Ver besserung der politisch-ideologischen Ar beit unter den Studenten ist bis heute nicht in vollem Umfange erfüllt. Es hat zwar Bemühungen von seifen der Universitäts-Parteileitung gegeben, die Orientierung auf die Studenten zu ver stärken, aber die Durchsetzung dieser Be schlüsse wurde nicht in genügendem Maße organisiert und kontrolliert, so daß es der Qualität der Arbeit einzelner Grundorganisationsleitungen überlassen blieb, in welchem Maße sie diese Auf gabe erfüllten. Wo liegen die Ursachen für diesen Zustand? Genosse Böhme legte im folgenden Er fahrungen bei der Durchführung der FDJ-Wahlen dar und setzte sich besonders mit Mängeln in der Arbeit der Partei organisationen der Medizinischen und Ve terinärmedizinischen Fakultät, der Mathe matiker und Historiker auseinander. Fassen wir zusammen: • Wir sehen das Problem und die Ur sachen des Rückstandes in der politisch- ideologischen und in der Erziehungsarbeit unter den Studenten darin, daß es uns noch nicht richtig gelang, die Einheit der politisch-ideologischen 'Probleme mit dem Studium und dem Kampf um die Steige rung der Leistungen herzustellen, daß noch nicht alle Komponenten der Partei arbeit in den richtigen Proportionen ver wirklicht werden, und daß die Probleme der politischen Entwicklung und der For mung der Weltanschauung unserer Stu denten unberechtigt zurückstehen gegen über einigen politisch-ideologischen Teil fragen, die unmittelbar im Studium ihren Ausdruck finden. Wir sehen das inhaltliche Hauptpro blem der politisch-ideologischen Arbeit unter den Studenten in der Entwicklung einer richtigen Einstellung, einer partei lichen Grundhaltung zur sozialistischen Entwicklung in der Deutschen Demokrati schen Republik und zur Herrschaft des Imperialismus in Westdeutschland, aus der sich eine entsprechende Einstellung zum Studium wie zu politischen Pro blemen ableitet. Mit der Klärung dieser parteilichen Haltung ist die Entwicklung der Studienmoral wie auch des persön lichen Verhaltens eng verbunden. Deshalb muß die Auswertung der Probleme des Studiums, der Lern- und Arbeitsergeb nisse der Studenten, ihres persönlichen Verhaltens, ihrer Disziplin, ihrer Einstel lung zur Arbeit vor allem mit der Klä rung der Problematik der nationalen Frage und der politischen Tagesfragen überhaupt verbunden werden. Im 3. Abschnitt seines Referates behan delte Genosse Böhme „Schlußfolgerungen für die Verbesserung der Parteiarbeit“. Er legte Gedanken zur Verstärkung der po litischen Massenarbeit, zur Hebung des Niveaus der Mitgliederversammlungen, zur Qualifizierung der Funktionäre und Anleitung der Grundorganisationen und Parteigruppen, zur Parteierziehung und besonders zur systematischen Parteiarbeit auf der Grundlage eines Perspektivplanes der politisch-ideologischen Arbeit dar, der jetzt ausgearbeitet werden muß. AUS DER DISKUSSION 6. Sitzung der U n i versitäts-Pa rteileitu ng am 12. Dezember 1964 gegenseitige Achtung und Unterstützung. Das ist aber die Grundvoraussetzung für eine gedeihliche Zusammenarbeit. Selbst verständlich kann es auf dieser Grundlage nicht zu einer Schwerpunktbildung auf dem Gebiet der biologischen Forschung kommen. Es wird die Aufgabe unserer ersten Sitzung, die wir am Montag (in zwischen ist die Sitzung durchgeführt worden) mit den führenden Kollegen an der Universität auf dem Gebiete der Bio logie führen werden, sein, diese Unklar heiten zu beseitigen. ( Erst dann werden wir in der Lage sein, uns eingehend und konstruktiv über Forschungsschwerpunkte auf dem biologischen Sektor zu unterhal ten. Aber das hätte meines Erachtens be reits bei der Diskussion und Verabschie dung der Perspektivplandirektive klar sein müssen. Wir haben die Direktive heraus gegeben, und jetzt machen sich solche/ Schwächen bemerkbar. Es ist also doch eine Kritik an unserer eigenen Arbeit am Platze. Kein frohes Jugendleben? Zuallerletzt noch einige Gedanken. Ich habe gestern abend die „Universitätszei- tung“ gelesen und darin auch den Ent- Schließungsentwurf zur FDJ-Delegierten- konferenz. Ehrlich gesagt, mir hat die Sache Freude gemacht, es sind gute Ge danken zur inhaltlichen Verbesserung dar gelegt. Eins hat mir dabei ein bißchen weh getan: Wenn wir uns im Kreise der Studenten aufhalten, so ist es doch eine Erfahrung, daß unsere jungen Menschen das Bedürfnis haben, sich auch zu ent spannen, ein geselliges Jugendleben zu führen, Frohsinn und Heiterkeit zu pfle gen. Diese Gedanken sind in der Ent schließung überhaupt nicht enthalten. Es wird zwar über kulturelle Fragen gespro chen und hin und wieder ein bißchen an gedeutet, aber von der Entfaltung eines frohen Jugendlebens ist in diesem Ent wurf nichts enthalten, und ich muß sagen, auch an den Abendveranstaltungen, an denen ich als Rektor hin und wieder teil nehme. spiegelt sich das überall wider. Wenn wir unsere Arbeit auf diesem Ge- ’ biet verbessern wollen, so müssen wir den Tatsachen Rechnung tragen, daß unsere Jugend sich auch gepflegt und vernünftig unterhalten will. Meines Erachtens müs sen wir alles dies beachten, wenn wir die Jugend zu einer besseren Einstellung zu unseren Bemühungen in Lehre, Erzie hung, Forschung verhelfen wollen. Genosse Dr. Kurt Schneider, Oberassistent am Franz-Mehring-Institut Ein Tagungskalender signalisiert Genosse Böhme hat in seinem Referat auf eine Reihe von Dingen aufmerksam gemacht, die es hinsichtlich der politisch- ideologischen Situation unter den Studen ten zu verändern gilt. Mir hat vor allem sehr gut daran gefallen, daß er die Ver antwortung der Parteimitglieder für die Situation beim Namen genannt hat und alle Genossen auf die Lösung dieser Auf gaben orientierte. In diesem Zusammenhang möchte ich aber darauf verweisen: Es gibt ernste Anzeichen dafür, daß ein Teil unserer Genossen nicht genügend in der Lage ist. die strategische Zielstellung bestimmter . taktischer Manöver politischer Kreise in Westdeutschland gegenüber der DDR — so das ganze Problem der Liberalisierung, wie es Genosse Walter Ulbricht in seinem Schlußwort auf dem 7. Plenum genannt hat — zu erkennen. Wir müssen uns da die Frage vorlegen, wo sind die Ursachen dafür? Genosse Böhme wies schon auf das Pro blem hin. daß es Tendenzen der Entpoli tisierung der Parteiarbeit gibt. Und ich möchte sagen, daß diese Tendenzen der Entpolitisierung der Parteiarbeit sich niederschlagen in einer Entpolitisierung der Wissenschaft. Ich habe den Tagungs kalender der Karl-Marx-Universität für das zweite Studienhalbjahr 1964 65 und den für das erste Studienhalbjahr 1964 '65. Im erstgenannten Zeitraum wurden an der Karl-Marx-Universität nur zwei Ver anstaltungen durchgeführt, die sich mit Problemen unseres nationalen Kampfes befassen. Das muß ein ernstes Signal für uns sein, auf diesem Gebiet etwas zu ver ändern. Es fehlt meines Erachtens eine wirklich kontinuierliche, offensive ideo logische Auseinandersetzung mit der poli tischen Konzeption des Gegners. Genosse Heinz Clauß, Sekretär der Partei- leitung der Medizinischen Fakultät Wer sich auf Einzeh fragen konzentriert, kann nicht führen Genosse Prof. Dr. Georg Müller, Rektor Nicht nur die Institutspläne addieren In der Perspektivplandiskussion und zum Teil auch bei der Verbesserung der Tätigkeit der staatlichen Leitung haben wir in den Instituten und Fakultäten im Erkenntnisprozeß noch nicht den Stand erreicht, den wir zur Realisierung unseres Vorhabens brauchen. Es dürfte doch teil weise mit an uns gelegen haben, daß die Arbeit mit den Fakultäten und Instituten nicht so intensiv betrieben wurde, wie z. B. in der staatlichen Leitung auf Kol- legiumsebene und auch im Senat. Ich selbst habe in der letzten Woche an,ver schiedenen Fakultätssitzungen und sonsti gen Veranstaltungen wie Assistentenklub abenden und Unterhaltungen teilgenom men. Bei dieser Gelegenheit wurde mir wiederholt bewußt, daß wir in der Arbeit mit den Menschen in den nächsten Wo chen und Monaten sehr viel aufzuholen haben. Ich möchte insbesondere aber auch dar auf hinweisen, daß es unsere Hauptauf gabe bleiben muß, als Universitätsleitung weiterhin einen koordinierenden, orientie renden und lenkenden Einfluß auf die Per spektivplandiskussion zu nehmen. Unseren Einfluß müßten wir insbesondere in den Bereichen der Institute und Fakultäten geltend machen. So hat sich z. B. gezeigt, daß selbst an der Landwirtschaftlichen Fakultät, wo sonst eine sehr gute Per spektivplandiskussion geführt wird, in der letzten Aussprache der Parteigruppe des Fakultätsrates die Meinung vertreten wurde: „Wir haben jetzt eine Direktive bekommen.“ Nunmehr sollen die Institute den Perspektivplan auf der Institutsebene anfertigen, denn letzten Endes wird die Arbeit ja im Institut gemacht, sodann geht der Plan zur Fakultätsleitung, dort wird dessen Richtigkeit eingeschätzt, einige Sachen werden weggestrichen, möglicherweise aber auch einige For schungsprobleme sowie Lehr- und Erzie hungsaufgaben besonders hervorgehoben, Genosse Günter Schneider, 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung Wofür die FDJ zuständig ist Wenn wir die Ergebnisse der Gruppen versammlungen und der bisher statt- gefundenen Vollversammlungen und De legiertenkonferenzen betrachten, schätzen wir insgesamt ein. daß der Verlauf der FDJ-Wahlen als positiv zu werten ist. daß aber die Arbeit unter - den Studenten, was den politisch-ideologischen Tiefgang an belangt, nicht den Anforderungen ent spricht. Die Haupterfolge auch hinsicht lich der FDJ-Wahlen liegen in der Forcie rung und der weiteren Entwicklung der wissenschaftlich-produktiven Tätigkeit, der Bestenförderung, der Arbeit im ersten Studienjahr in einigen Bereichen — ob wohl es auch solche Dinge gibt, wie wir sie gestern von einem FDJ-Sekretär der Veterinärmedizinischen Fakultät erfuh ren. daß ein Schreiben des Prorektors für Studienangelegenheiten an den Dekan zur Bestenförderung wie folgt behandelt wor den ist: Der Dekan oder das Dekanat hat Abschriften an die Studienjahresleiter — •UZ 1/65, Seite 4 und dann gelangt der Plan schließlich zur Universitätsleitung. In dieser Diskussion fehlte jedoch die Vorstellung — und das ist an vielen Fakultäten so - daß auch die Fakultätsleitung, das heißt die Fakul tätsräte, bei der Perspektivplandiskussion in den Instituten eine anleitende und ko ordinierende Funktion zu erfüllen haben. Die Fakultätsleitung und die Fakultäts- Parteileitung sollten unbedingt auch in der Zwischenzeit, in der die Planungsarbeit in erster Linie in den Instituten geleistet wird, auf die Plandiskussion Einfluß neh men, damit nicht am Ende der Fakultäts plan einfach eine Addition der Instituts pläne wird. Der Fakultätsplan repräsen tiert die Vorstellungen bezüglich der Ver besserung der Arbeit in der Fakultät. Wenn die Institutspläne zusammengefaßt und die Richtung der Fakultätsarbeit fest gelegt wurde, muß mehr als eine einfache Addition von Institutsplänen herauskom men. Unter Berücksichtigung dieser Ge sichtspunkte sollte meines Erachtens jetzt die Perspektivplandiskussion auf der Fa kultätsebene gefördert werden. Es ist im Referat angedeutet worden, daß wir in der nächsten Zeit — und das hängt mit unserer Arbeit unmittelbar an der Basis, das heißt an den Fakultäten, Instituten und in den Hörsäien zusammen, unsere Arbeit in Lehre und Erziehung wesentlich verbessern werden. Ich bin sehr für den Gedanken, der hier angedeu tet wurde, daß wir eventuell noch vor Abschluß des Frühjahrssemesters oder be vor noch das neue Semester anläuft, eine Senatskonferenz über Fragen der inhalt lichen Verbesserung der Ausbildung und Erziehung an der Universität abhalten. Auch das bedarf einer entsprechenden Vorbereitung unsererseits. Meines Erach tens müßten hierbei zwei Fragen in den Mittelpunkt gestellt werden. Einmal ist die Frage der Quantität zu klären. Unsere Direktive zur Anfertigung des Perspek tivplanes und alle anderen Orientierungen laufen darauf hinaus, zumindest auf dem naturwissenschaftlichen Sektor die Kapa zität der Ausbildung zu erweitern. Zum anderen müssen wir aber auch die Quali tät der Ausbildung verbessern. Diese zwei Grundprobleme sind außerordentlich wich tig und müssen auf der Fakultätsebene und auch mit den Kollegen Naturwissen schaftlern sowie mit den Gesellschafts wissenschaftlern diskutiert werden. Einer seits wollen wir die Anzahl der Studenten erhöhen, dies ist ein quantitativer Ge sichtspunkt, andererseits wollen wir aber die Professoren — machen lassen, diese wiederum machten Abschriften für die FDJ-Leitung. Die FDJ-Fakultätsleitung gab die Schreiben ihren Studienjahres leitungen. und nun warten alle — das paßt in die Vorweihnachtszeit — auf das Fabelwesen, das entsprechende Maßnah men einleitet und diese Dinge in Ord nung bringt. Das ist übrigens auch der typische Gang an der Medizinischen Fa kultät. Wenn der Genosse Prorektor einen Arbeitseinsatz anberaumt, wird das in jedem Falle, mit dem Vermerk „zustän- digkeitshalber der FDJ“ versehen, der FDJ-Fakultätsleitung übergeben, die das dann zu organisieren hat. obwohl solche Schreiben an das Dekanat gerichtet sind. Die Erfolge, die bezüglich der wissen schaftlich-produktiven Tätigkeit und der Haltung zum Studium erreicht worden sind, die sich auch so ausdrücken, daß es gelungen ist. während der Wahlen eine durchaus kritische Atmosphäre in den FDJ-Gruppen zu den Ergebnissen des eigenen Studiums zu erreichen, waren nicht genügend mit der Klärung von Grundfragen der Strategie unserer Partei verknüpft, und dementsprechend sind da wichtige Dinge, die eigentlich Inhalt der Wahlen sein sollten und auf die orientiert worden war. untergegangen. Die Genossen und Freunde der FDJ- Leitung des 4. Studienjahres der Medizi nischen Fakultät freuen sich wie die Kö nige, wenn jetzt — nachdem sie eben sol che wissenschaftlich-organisatorischen auch die Qualität verbessern, das heißt die Ausbildung vertiefen. Dies sind die wichtigsten Probleme in der weiteren Sicht. Biologen post festum Es sind in der Direktive zur Perspektiv planung 1965/70, die wir durch den Senat verabschiedet haben, noch einige Schwä chen enthalten. Von einigen kleinen orga nisatorischen Fehlern abgesehen, sind mei nes Erachtens noch inhaltliche Mängel vorhanden, insbesondere im naturwissen schaftlichen Teil der Forschungsvorhaben. Wir unterhielten uns bereits in der ver gangenen UPL-Sitzung über einige Ur sachen der Schwächen auf dem Sektor der naturwissenschaftlichen Forschung. Dar aufhin nahm ich mich der Problemstel lung etwas näher an und führte in den letzten zwei bis drei Wochen einige Be sprechungen bezüglich einei - Schwerpunkt bildung auf dem Forschungsgebiet Biolo gie durch. Wir kamen zu der Auffassung, daß die Karl-Marx-Universität durchaus prädesti niert ist, in der Republik auf dem Gebiet der Biologie ein Forschungsschwerpunkt zu werden. Auf Grund der Zusammen setzung unserer 'Institute und auch auf Grund ihrer Besetzung, sowohl auf dem zoologischen, botanischen, medizinischen und mikrobiologischen Gebiet, sind durch aus die Voraussetzungen dafür vorhanden. Nach einer ersten Fühlungnahme mit eini gen Kollegen von der Landwirtschaft lichen. Veterinärmedizinischen, der Medi zinischen und der Mathematisch-Naturwis senschaftlichen Fakultät stellte sich dann heraus, daß auf dem biologischen Sektor kapazitätsmäßig zwar Möglichkeiten ge geben sind, diese aber noch viel zuwenig im Interesse der Zusammenarbeit genutzt werden. Diese erste Aussprache zeigte, daß es bei den einzelnen biologischen’ Diszi plinen noch sehr ernst zu nehmende Mei nungsverschiedenheiten gibt. Dies betrifft unter anderem die gegenseitige Anerken nung und die Arbeitsweise der zur Zeit bestehenden biologischen Gruppierungen an den verschiedenen Fakultäten der Uni versität. An den Haupt- bzw. Mutter instituten der Fachrichtung Biologie wer den die Forschungsvorhaben und For schungsarbeiten der biologischen Spezial abteilungen an den Fachfakultäten, wie z. B. an der Veterinärmedizinischen und an der Landwirtschaftlichen Fakultät, oft unterschätzt. Es fehlt vielfach auch die Dinge machen, wie sie schon genannt wurden — die Studenten wissen, wo ihr Praktikum ist usw. und eine ganze Reihe Studenten diese Aktivität der FDJ-Lei tung begrüßen. Und sie sehen dabei nicht den entscheidenden Widerspruch. Sie freuen sich darüber, wie viele Studenten mitgehen, während sie aber die Interes senvertretung der Studenten zu eng sehen. Die Leitung muß sich wohl darum küm mern, daß alle Studenten gute Studien bedingungen haben. Gleichzeitig darf die Organisation nicht ihr politisches Gesicht verlieren und an den vielen politischen Fragen der Studenten vorbeigehen. Bis in die Partei- und die FDJ-Leitung hinein — auch anderswo — wird geduldet, daß die FDJ sich in erster Linie um sol che Dinge kümmert, die eigentlich dem Lehrkörper obliegen. Damit hängt auch zusammen, daß an einigen Faktultäten und Fachrichtungen Forderungen gestellt werden, was die FDJ a’les organisieren • soll, und dabei die eigentlichen Aufgaben der FDJ untergehen. Trotz einer richtigen Orientierung, die die Kreisleitung Anfang Oktober gab, er sticken einige FDJ-Leitungen in wissen schaftlich-organisatorischen Fragen und haben keinerlei politisch-konstruktive Orientierung. Das hat sich auch in einer Beratung der Partei- und FDJ-Leitung des 4. Studienjahres der Medizin er geben. Als ich die Frage aufwarf, was die Leitungen von ihren Fakultätsleitungen für eine Orientierung auf Schwerpunkte zur politischen Diskussion erhalten hat, war nur ein Schulterzucken da. Meines Erachtens hängt das damit zusammen, daß nicht einmal richtig begriffen wird, was der Inhalt der ideologischen Arbeit der FDJ und Hauptaufgabe der FDJ und der Partei an der Universität ist. Viele Leitungen dieser Art arbeiten nicht als Kollektiv, es konzentriert sich alles auf den Sekretär, weil die Sekre täre von den Leitungsmitgliedern auch nicht genügend fordern, weil nicht mit den Parteibeschlüssen gearbeitet wird und man von der falschen Voraussetzung ausgeht, daß sich die Studenten nur für die Studienreform interessieren. Das kommt auch darin zum Ausdruck, daß die Orientierung auf Höchstleistungen im Studium, die Bestenförderung, die Hebung des Gesamtniveaus, der Kampf gegen vorzeitige Abgänge viel zu eng auf gefaßt werden, daß ganz konzentriert auf bestimmte Ergebnisse zugegangen wird und dabei vergessen wird, daß dabei die Masse der Studenten nicht mitkommt, weil wesentliche Grundsatzfragen nicht geklärt werden. Genosse Norden hat auf dem 7. Plenum interessante Ausführungen dazu gemacht, daß eben nicht automatisch mit der Produktion und der Haltung zur Produktion auch klar wird, was die MLF und ähnliche Dinge bedeuten. Man muß also bei der Diskussion um den Perspek tivplan von vornherein berücksichtigen, daß bestimmte Grundfragen zur Diskus sion gestellt werden müssen. Beim Studium des 7. Plenums wird deutlich, daß in der Parteiorganisation an unserer Fakultät die Versachlichung der Parteiarbeit so ausgelegt wurde, daß die politisch-ideologischen Fragen nicht, mehr im Mittelpunkt standen und man sich hauptsächlich mit wissenschaftlich-orga nisatorischen Problemen befaßte, die an der Fakultät zu lösen waren: und wir haben auch nicht den Kampf darum ge führt, daß die staatliche Leitung die wis- senschafltich-organisatorischen und wis senschaftspolitischen Fragen von sich aus in die Hand nimmt, sondern haben als Partei ebenso wie die FDJ Aufgaben der staatlichen Leitung selbst in die Hand ge nommen. Und wenn man sich einmal auf dieses Gleis begibt, dann wird es sehr schwer, mit den vielen Einzelproblemen, die ständig auftauchen, fertig zu werden, dann wird man von den konkreten Erscheinun gen gedrängt und ist nicht mehr in der Lage, eine kläre Konzeption zu geben und die Auseinandersetzung um die Lö sung der Probleme richtig zu organisieren. Bei der Studienreform haben wir von vornherein zu stark die Organisation die ser Probleme in die Hand genommen, ohne vorher auf eine Klärung der damit zusammenhängenden politisch-ideologi schen Fragen im ganzen Bereich der Fa kultät hinzuarbeiten. Es hat hier zwar Ansätze gegeben, aber wir haben es wie der sein lassen, so daß dann herauskam. daß sowohl Parteileitung wie auch die FDJ-Leitungen sich im wesentlichen mit der Organisation des Studiums beschäf tigen und man sich im Bereich des Lehr körpers langsam daran gewöhnt hat. daß die gesellschaftlichen Organisationen die-’ ses Problem schon lösen werden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)