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wniiiitiniiiiuiiiiiiiiiiiiitniiiiitiiiitiiiiiiuiiiiiiiiiuiiuiiuiiiiiuiiiit IN DEN LETZTEN niiiiiiuiuiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii 20 . A lllllliHllllllllllllllllllllillllllllllll JAHREN iiiiiiimHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin 1955 — Pariser Verträge Vor 10 Jahren - 10 Jahre nach der Be freiung des deutschen Volkes vom Faschis mus — erreichte die gegensätzliche Entwick lung der beiden deutschen Staaten eine neue Stufe. Am 5. 5. 1955 traten die »Pariser Ver träge”, die der Bonner Bundestag am 27. 2. 1955 unter Mißachtung des erklärten Willens der Bevölkerung in beiden deutschen Staaten ratifizierte, in Kraft. Damit wurde die Re militarisierung Westdeutschlands legalisiert und die Bundesrepublik in den aggressiven NATO-Pakt einbezogen. Im Interesse der friedlichen und demokratischen Entwicklung der deutschen Nation festigte dagegen die Deutsche Demokratische Republik durch ihren Beitritt zum Warschauer Vertrag über Freund schaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand am 14. 5. 1955 ihre Stellung als souveräner Teil des sozialistischen Welt systems. Im September 1955 schließlich unter zeichnete eine Regierungsdelegation der DDR den »Staatsvertrag zwischen der Deut schen Demokratischen Republik und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken” in Moskau, in dem die revolutionären Um wälzungen nach 1945, die Souveränität und Unabhängigkeit der DDR in allen Fragen völkerrechtlich anerkannt wurden. Mit Recht schrieb Ollenhauer am 1. 3. 1955 an Adenauer: »Die Abstimmung der gesetz gebenden Körperschaften der Bundesrepublik über das Pariser Vertragswerk, dessen Kern stück die Aufstellung (west)deutscher Streit kräfte im Rahmen der Westeuropäischen Union und die NATO ist, ist von schicksals schwerer Bedeutung für die Zukunft des gan zen deutschen Volkes. Die Annahme des Vertragswerkes führt... zu einer verhäng nisvollen Verhärtung der Spaltung Deutsch lands.” Das war der Fall. Zielgerichtet hatte die imperialistische Bourgeoisie der USA mit der Westdeutschlands die Spaltung vertieft, um ein Bollwerk des Weltimperialismus gegen die sozialistischen Staaten zu schaffen, über wirtschaftspolitische Organe (Wirtschafts blockade-Ausschuß „COCOM" 1950, Montan union 1952) sollte der westdeutsche Impe rialismus seine Machtpositionen aufbauen, um politisch und militärisch der Hauptstoß trupp gegen das sozialistische Lager zu wer den (NATO-Strategie des „Schwert und Schild“). Nachdem am 30. 9. 1954 die „Euro päische Verteidigungsgemeinschaft" (EVG) am Widerstand der Massen, besonders Frank reichs, gescheitert war, wurde fieberhaft nach einer neuen Form gesucht. Nach der Lon doner Konferenz (28. 9.-3. 10. 1954) und der Pariser Konferenz (9.-23. 10. 1954) lagen die „Pariser Verträge" vor. Die Bundesrepu blik wurde Mitglied des Brüsseler Paktes und der NATO. 12 Divisionen sollte sie dem Oberkommando der NATO in Europa unter stellen. „Legal“ konnte sie ihre Rüstungspro duktion erweitern. Damit ketteten Adenauer und die führenden Kreise Bonns einen Teil des deutschen Volkes noch fester an das imperialistische Weltsystem. Um die Werk tätigen, besonders der westeuropäischen Län der, zu täuschen, verpflichtete sich die Bun desrepublik, einige Bestimmungen einzuhal ten, die die Expansion des westdeutschen Imperialismus „aufhalten'' sollten (keine Pro duktion von ABC-Waffen, Raketen, gelenkten Geschossen usw. auf ihrem Gebiet). Inzwi schen haben die reaktionären Imperialisten und Militaristen Westdeutschlands die Bun desrepublik zur stärksten und aggressivsten Wirtschafts- und Militärmacht in Westeuropa ausgebaut. Längst haben sie die Vorherr schaft im kapitalistischen Europa an sich ge rissen. Heute greifen sie nach der Führung der NATO.: In einer entscheidenden Frage sind sie allerdings seit 1955 keinen Schritt vorangekommen: In der Verwirklichung ihres Ziels, das in Art. 7 des „Deutschlandver trages" (Vertrag „über die Beendigung des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik") formuliert wurde: „Ein wiedervereinigtes Deutschland, das eine freiheitlich-demokra tische Verfassung, ähnlich wie die Bundes republik, besitzt und das in die Europäische Gemeinschaft integriert ist”. Daß der reak tionären imperialistischen Bourgeoisie West deutschlands die Liquidierung der DDR nicht gelungen ist, sondern daß im Gegenteil die DDR erstarkte, dazu haben der Beitritt zum Warschauer Vertrag und der Abschluß des Staatsvertrages im Jahre 1955, die Voraus setzungen für eine friedliche und demokra tische Wiedervereinigung schaffen, entschei dend beigetragen. Mit diesen Verträgen wurde der Aggressionspolitik des westdeut schen Imperialismus ein Riegel vorgeschoben. Dr. H. Biering liiiiillltllllliiiiliiiiilillliilliiilliiiiiiiliilllllllliililllllllillillllllillin IN DEN LETZTEN iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHir iiiiiiiiifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiii iiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin JAHREN aIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Notstand in der Me Von Heinz Süße, Institut für Pädagogik 6 Wirtschaftskreise bestimmenden 6 17 :0 (Ports westdeutschen UZ 14/65, Seite 4 Rwei den um bei gen Bildungsbereich aus. Planen salonfähig geworden. Hahn dies der CDU/CSU-Führung 3. Kulturkonferenz plausibel, darauf hin, daß „zwischen ist also machte auf der Er wies Bildung Einrichtung eines Bildungsrates zu, und am 3. Dezember 1964 verein barten sie mit Erhard, sobald wie wöglich Verhandlungen über den von Bund und Ländern gemeinsam zu tragenden Bildungsrat zu begin nen. Offenbar nutzt der Staats monopolismus in Westdeutschland seine Möglichkeit, planend in das Getriebe der gesellschaftlichen Ent wicklung einzugreifen, nun auch im Kreise in Bonn zu projizieren, Illusionen abzubauen, die wir vielen westdeutschen Pädago- in Gesprächen spürten. Selbst wesens in Westdeutschland bewirkt werden. sicher leiter ich i n 1 vor aus poli- Das Kul- 2. „Die Bundesrepublik wird in naher Zukunft wegen Rüdcstän- digkeit ihres Bildungswesens auch wirtscfiaftlidi und politisdi nur noch eine untergeordnete Rolle spielen können.“ Zwang von der Ökonomie her Dr. Georg PICHT, der in einer Reihe von Veröffentlichungen zum unbequemen Mahner für eine Schul reform in Westdeutschland wurde, der die Begriffe „Bildungsnotstand“ und „Bildungskatastrophe“ mit vie len Fakten wahrheitsgemäß belegte, hat kürzlich vom Westdeutschen Ausschuß für das Erziehungs- und Bildungswesen den Theodor-Heuß- Preis erhalten. 1 Sowohl bei der Opposition (schon seit langem) als auch bei der Re gierungsbank (seit kurzem, wenn auch mit Grollen) kam man nicht umhin, Pichts Feststellungen be mäntelt oder dick unterstrichen zur Kenntnis nehmen zu müssen: scheinbar so entschiedene Reformer wie Picht, die den Regierungskrei sen mit kritischen Analysen Rip penstöße versetzen, taten dies auch mit der Absicht, zu verhindern, daß die Bundesrepublik „in einigen Jah ren nicht mehr verteidigungsfähig sein“ könne.’ Welch antikommuni stische Verbohrtheit! Überleben als Menschen in Freiheit und Würde“ gehe und daß „diese Frage noch nicht entschieden sei“, 6 demaskiert Huber als engen Partei gänger von Strauß. Es fehlt wahr haftig nur der „Fall Rot“. 1. „Das Wort Bildungskata strophe ist nidit zu hart. Die Symptome sind mannigfaltig.“ „Grundtorheit unserer Epoche“, dem Antikommunismus, bewußt oder un bewußt dienstbar geworden. Die Ausführungen Hubers lassen keinen Zweifel offen, daß der Erziehungs druck in dieser Hinsicht verstärkt werden wird. Bedauerlicherweise Dem möchten wir beipflichten. Nur wenn es gelingt, jene große Schar I der Menschen, die eine Reform des [ westdeutschen Schulwesens als eine 1 Hauptaufgabe der Gegenwart an sehen, auf den Kampf für die demokratische Erneuerung des Bil- ; dungsinhaltes zu orientieren, kann eine wirkliche Reform des Bildungs, Lehrer ist der rechnet von der schulpolitisch fahrenen bayrischen Position die „Begabtenförderung als tische Aufgabe“ deklarieren, geschah immerhin auf der 3. turkonferenz der CDU/CSU im No vember 1964 in Hamburg. Von einer klerikalen, antikommu nistischen Zielsetzung ausgehend, plädierte dieser jüngste west deutsche Kultusminister mit marki gen Straußworten für eine Reform der (west)deutschen Schulen und brillierte mit bayrischen Vorstellun gen. Der Wahlwind — aber nicht nur der — zwingt auch die sonst so rückständige CSU zu konstatieren: „Neue gesellschaftliche, wirtschaft liche Verhältnisse fordern neue Bil dungsformen, neue Methoden. Da her gehört eine ständige Überprü fung und Anpassung aller Bildungs einrichtungen zum Wesen dieser Auffassung von der dem Kinde ge schuldeten Bildungshilfe.“ 6 (Hervor hebung bei Huber) Eine umfassende Erhebung in den bayrischen Schulen wies eine Be gabungsreserve von 7 Prozent für höhere und 9 Prozent für mittlere Schulen in den Volksschuljahrgän gen der Klassen 4—8 (500 000 Schü ler) nach, die Huber mit Hilfe der Schaffung von Mittelpunkts- oder Verbandsschulen auf dem Lande, des Aufbaus einer Förderstufe in den 5. und 6. Klassen zum Über gang auf höhere und mittlere Schu len, der „Propaganda gegen die Bil dungsschau“ (dafür wird in jedem Regierungsbezirk ein hauptamtlicher Schulberater eingesetzt werden), der Gründung von 139 höheren und mittleren Schulen (1964 wurde da von ein Drittel realisiert), der Neu regelung der Erziehungsbeihilfen, des Ausbaus des 2. Bildungsweges und anderer Maßnahmen für die westdeutsche Wirtschaft und Politik erschließen will. In seinen Schluß ausführungen ließ dieser Straußjün ger allerdings keinen Zweifel dar über, daß seine kulturpolitischen Absichten der politischen Gesamt zielsetzung der Bonner Regierung unterzuordnen wären. Seine apoka lyptische These, daß die Aufgabe der anwesenden führenden CDU/ CSU-Politiker darin bestünde, dafür zu sorgen, daß es das Ziel ihrer Kulturpolitik sein müsse, „ein Ja auf die Frage zu gewinnen", die da lautet, daß es in der gesamtpoliti schen Konstellation nicht um ein „Überleben schlechthin, sondern wir noch die fortschrittlichen west deutschen Lehrer und Erzieher dür fen dabei jedoch aus dem Blick verlieren, daß es sich bei all diesen Maßnahmen um die Perfektionie rung eines imperialistischen^ Bil dung sapparates handelt. Gleichzeitig mit dem Prozeß der materiellen und strukturellen Stabilisierung des Schulwesens werden auch die Re gister verstärkt gezogen werden, die die ideologische imperialistische Ver giftung der heranwachsenden west deutschen Jugend verstärken sollen. Wir machen uns keine Illusionen darüber, daß die antikommunisti sche Beeinflussung der Jugend in Westdeutschland über ein Jahrzehnt hinweg ihre Ergebnisse gezeitigt hat. Wenn es gelungen ist, den west deutschen Soldaten ein „Feindbild“ zu geben, das die Bevölkerung des sozialistischen Lagers und als Teil dessen „ihre Brüder und Schwe stern“ in der DDR zum Inhalt hat, so ist das mit auf die ideologische Kriegsführung in den Schulen zu rückzuführen. Ein großer Teil der Die politische Gegenwart zieht den Schleier von Hubers hohlen Phrasen. Das aktuelle Geschehen in Kongo und Südvietnam, die Ermor dung, Vergiftung, Blendung und Verstümmelung von Frauen und Kindern verdeutlicht uns einmal mehr, was solche verblendeten Po litiker wie Huber unter dem Aus hängeschild „Freiheit und Würde“ dem deutschen Volk zugedacht ha ben, wenn sie ihre Frage nach ihrer Konzeption lösen könnten. Wir hal ten es für außerordentlich wesent lich, die Bildungspolitik in West deutschland auf diesen gesamtpoli tischen Hintergrund der herrschen- Eines wird an Hubers Darlegun gen besonders deutlich, nämlich, daß nicht nur das SPD-regierte Hessen seine „permanente Schulreform“ hat; auch in Bayern tut sich etwas. Herr Picht mag zufrieden sein. Es sieht so aus, als ob im Bildungs bereich in nächster Zeit noch mehrue in Bewegung geraten wird. Analy siert man die Bildungsdiskussion der führenden Politiker der CDU/ CSU und der SPD näher, dann wird ersichtlich, wie von der Ökonomie her der Zwang zur Konsolidierung des Bildungswesens ausgeht. Die technische Revolution und die dar aus abgeleiteten Forderungen der Picht hat Recht behalten und Wissenschaft... und der Wirt schaft ... eine enge Verzahnung“ besteht, daß „neben die beiden her kömmlichen Produktionsverfahren Arbeit und Kapital noch das .gei stige Kapitel' als dritter Faktor ge treten ist.“ w Darum fußt „Bildungs planung .,. auf dem Versuch der verschiedenen Wirtschaftszweige, ge meinsam ein annäherndes Bild der auf uns zukommenden künftigen Welt in allen ihren Dimensionen zu erstellen.“ 11 Auf eine Bildungsplanung käme es an, die auf einer „umfassenden Forschung der gesamten personel len geschichtlichen Situation... im Jahre 1985“ aufbaue. In diesem Sinne sei eine geschichtliche Ge legenheit für die westdeutsche Bun desrepublik angebrochen. 12 Wir müssen uns darüber klarwer den, daß diese Einsicht zwar spät, aber für die herrschenden Kreise nicht zu spät kommt, um die Bil dungsmisere abzufangen und zu ihrem Nutzen Reformen durchzu führen. Einige Monopolvereinigun gen, wie z. B. die Hibernia und die Daimler-Benz AG, schufen moderne Schulkombinate mit ausgepräg tem naturwissenschaftlich-techni schem Unterricht. Es ist mit mate riellen Zuwendungen und struktu rellen Veränderungen im westdeut- schen Schulwesen zu rechnen. Weder ss Die Fülle der Zielvorstellungen, Initiativen, die die „Bildungswelle“ des Jahres 1964 inzwischen in Par teien und Verbänden hervorrief, erzwang einen notwendigen näch sten Schritt. Der Aufbau einer Pla nungsinstanz wurde für den staats monopolistischen Kapitalismus auch im Bildungsbereich als notwendige Aufgabe erkannt, denn die Not wendigkeit zur Veränderung des ■ Bildungswesens erfordert die Bän digung der mannigfaltigen Reform vorstellungen im Interesse der plu ralistisch getarnten Herrschaft der Monopole. So schuf Hahn im Kul tusministerium von Baden-Würt temberg eine Planungsabteilungund forderte wie SPD und Gewerkschaf ten eine zentrale Planungsinstanz, einen Bildungsrat auf Bundesebene. Inzwischen entstand auch in Bayern ein Schulentwicklungsplan; der Kultusminister von Rheinland- Pfalz legte dem Landtag einen detaillierten Bedarfs- und Finan zierungsplan für den Ausbau des Schulwesens von 1965—1975 vor; Nie dersachsen hat für 1965 Struktur veränderungen seines Schul- und Bildungswesens geplant; am 29. Ok tober 1964 stimmten die Minister präsidenten der Länder auch der machen die Verbesserung des Bil dungssystems zu einer zentralen innenpolitischen Frage in West deutschland, die man in nächster Zeit lösen muß, „da sie nicht zuletzt durch den erdumspannenden Wett bewerb um wirtschaftliche Siche rung einer der zivilisatorischen Ge samtsituation angemessenen Da seinshaltung“ auf die Tagesordnung gesetzt wird. 8 Diese von der ökono mischen Entwicklung bewirkte Ein sicht müßte auch von den Füh rungsspitzen der CDU in Partei und Regierung respektiert werden. Prof. Dr. Hahn, Kultusminister von Baden-Württemberg, mußte auf der 3. Kulturkonferenz der CDU/CSU besorgt bekennen, daß das west deutsche Bildungswesen „weder quantitativ noch qualitativ" dem „neuen geschichtlichen Zeitalter"* Rechnung zu tragen vermag. Er kommt zu der Konsequenz, die von den führenden Politikern seiner Partei noch vor wenigen Jahren abgeleugnet wurde: „Die Verwis senschaftlichung und Technisierung des Lebens laufen unserem Bil dungswesen davon.“ 6 3. „Der Notstand des westdeut- schen Bildungswesens erklärt sich daraus, daß die beiden Kernpro bleme einer modernen Kulturver waltung: das Problem der Bil dungsplanung und das Problem der Finanzierung nicht gelöst wor den sind.“ 2 Die Feststellung der SPD, daß „das (west)deutsche Schulwesen noch weitgehend von der geistig-gesell schaftlichen Situation am Beginn des 19. Jahrhunderts geprägt“ sei und „weder mit den sozialen noch mit den wirtschaftlichen Wandlun gen Schritt gehalten“ 3 habe, ist zur herrschenden öffentlichen Meinung geworden. Auch die Regierungspar teien CDU/CSU und FDP bekann ten sich auf Bundes- und Länder ebene dazu, daß sie „Bildungsfra gen für Schicksalsfragen unseres Volkes“'' halten. Dr. Huber, Kultus minister in Bayern, mußte ausge- a , Ers J I J lahres 2 Qieur I Dublil Aus der „Allgemeinen (West) Deutschen Lehrerzeitung Heft 4/1965, Seite 55: Auf Einladung des Zentralen Marinekommandos haben 5500 Jugendliche in diesem Jahr an Fahrten auf Kriegsschiffen der Bundesmarine teilge nommen. Aus dem Bundesgebiet waren 341 Jugendgruppen von der Bundesmarine eingeladen worden. WOZU WOHL? Aus der „Allgemeinen (West) Deutschen Lehrerzeitung", Heft 3/1965, Seite 41: Schriftsachverständige des Landeskriminalamtes in Wiesbaden haben einen 12jährigen Hanauer Schüler als den Schreiber jenes anonymen Briefes entlarvt, in dem einem Hanauer Schulrektor wenige Tage nach dem Explosionsunglück am 11. November 1964 in der Tümpelgartenschule mit einer Bombenexplosion gedroht worden war. Die Auswertung eines Diktates, in dem der Text des anonymen Briefes vorkam - 900 Schüler mußten daran teilnehmen —, führte zur Ermittlung des Übeltäters. Er hatte mit seiner Drohung einen schulfreien Tag erreichen wollen. WELCHE VORBILDER LEITEN IHN? Aus einem Tagungsplan der Evangelischen Akademie Hofgeismar, Januar—Juni 1965: Truppe ohne Tradition? (Akademietagung für Offiziere des Bundesgrenzschutzes) Das Erbe in der Bewährung - Was heißt „anständig"? — „Gelobt sei, was hart macht" - Was ist „symbolkräftig"? - überliefern und Erziehen: Tradition als Provokation. ZU UND FÜR PREUSSENS GLORIA? ! vEin I Bliede bieten weder das „Bildungspolitische Sofortprogramm der SPD“ noch ihre ] „Bildungspolitischen Leitsätze“ Al ternativen, die zur Demokratisie rung des Bildungsinhaltes in der i westdeutschen Schule führen könn- ; ten. Im Gegenteil, Ernst Eichler, der Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses des SPD-Parteivorstan des, sieht in der „Entideologisie- j rung“ des Programms sogar einen ' Vorzug. Diese inhaltliche Lücke wird die Reaktion zu nutzen wis sen, um die Jugend zu „Einzelkämp fern in der psychologischen Kriegs führung auszubilden“ 13 (Strauß) und sie, so „erzogen“, als Angriffstruppe gegen uns in einem imperialisti schen Krieg verheizen zu können. ■ In der Entschließung zur Jugend politik, angenommen auf dem Par teitag der SPD in Karlsruhe im No vember 1964, verpflichtete sich die SPD, dafür Sorge zu tragen, in der Jugend „die politische Willensbil dung zu pflegen, die kritische Be trachtung und Wertung von gesell schaftlichen, politischen und staat lichen Tatsachen und Entwicklun gen zu fördern“. 14 „Der junge. Mensch... soll sich mit den Auf gaben und Spannungen auseinander-! setzen und Bereitschaft zum eigenen Engagement entwickeln“. 15 Aber un ter welcher Zielsetzung diese „Er weiterung und Verstärkung der poli tischen Bildungsarbeit“ unter der Jugend erfolgen soll, bleibt — bis auf antikommunistische Vorzeichen — offen. Die SPD entwickelt keine Alternativen für die Gestaltung des Bildungsinhaltes, die sich mit dem Ungeist der Revanche, des anti- humanistischen, menschenverachten den Gedankenguts der nationalen Überheblichkeit, der Mißachtung an derer Völker einerseits auseinander setzen würden, der in Lehrbüchern und im Unterricht der westdeutschen Schulen wirksam ist, und die an dererseits bewirken, daß die Ideen des Humanismus, der Achtung menschlicher Arbeit und Würde, der Völkerverständigung und des Frie dens als Prinzipien die Auswahl des Bildungsgutes regieren werden. 16 1 Siehe „Allgemeine Deutsche Lehrer And F Zeitung“, Heft 4/1965, Frankfurt am Mail» Aaly S. 60. BewiR 2 Picht, Die deutsche Bildungskatastnr W phe. Ztschr. „Christ und Welt“ vom 31. 1 Fortu 7. 2. und 21. 2. 1964, Stuttgart. n Sevol 3 Bildungspolltische Leitsätze der SPP 10 ISoph (Entwurf). Herausgeber: Vorstand de knh‘ SPD, Bonn 1963, S. 5. wiun 4 Zitiert in „Aufstieg und Bildung“. DO nar V kumentation der Kulturpolitischen Kon* Nben ferenz der SPD am 29. und 30. 8. 1965 Sshät» Dietz Verlag, Hannover 1963, S. 30. . Rev~ 5 Dr. Ludwig Huber, Begabtenförderuns ihn 0 als politische Aufgabe. In „Deutsche Unf AN er versitätszeitung", Heft 12/1964, S. 20. Hem » Ebenda, S. 25. . Ben . ’ „Das Wort Bildungskatastrophe 185 “ie 81 nicht zu hart.“ In: LVZ vom 28. 3. 1964; 6 Kl S. 6. , SDle 8 september-gesellschaft, forum für f8. im V, gen der erziehung und blldung. Heft 6/10621 Geleitwort von Prof. Dr. Luchtenburt 1 A Kultusminister a. D.; S. 8. „ UBE » Prof. Dr. Wilhelm Hahn, Stuttgarh • g Bildungsplanung und Bildungspolitik. • Tiebe „Deutsche Universitätszeitung“, Heft • 8amn5 1964, S. 24. , ih rom 10 Ebenda, S. 25. 62es 11 Ebenda, S. 24. g9set 12 Ebenda, S. 27. Ktpn 13 Siehe „Die Welt“ vom 25. 5. 1959. . BonFP 16 Kundgebungen und Entschließung® fHe des SPD-Parteitages in Karlsruhe vo EKter 23. bis 27. November 1964. Herausgebe. Cunkt Vorstand der SPD, Neuer Vorwärts-ver Rlis lag, Bonn, 1964, S. 25. 2 * 5 ' 15 Vgl. Recht auf Bildung für das Vol tiarb Druckschrift des DPZI zu den „Bildung 1 , i8en politischen Leitsätzen der SPD“ und de® “8mu „Bildungspolitischen Sofortprogramma Deutsche Lehrerzeitung; Nr. 47/1964, S. ” A „ 10 Zitiert nach: ebenda, S. 5. „ V C Darauf kommt es jedoch in erster W Linie an. Waldemar von Knoerin- ' pe gen stellte auf der Landesdelegier- ‘ Q tenkonferenz der SPD in Köln fest; ; w „daß es bei voller Anerkennung der : “ Bedeutung aller Reformen des Bil- I M dungswesens und des Bildungsgan- I ke ges vor allem auf die Reform der f Bildungsinhalte ankommt“. 16 W Bildungsplanung Westdeutschlands MAD nod