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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
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- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
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- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
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- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
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- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
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- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
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- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
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- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
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- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
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Band 9.1965
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Bei Freunden zu Gast: Pauline Lumumba Die Witwe des ermordeten kongolesischen Patrioten Patrice Lumumba besuchte in Be gleitung der Präsidentin der Frauenorganisa tion Kongos, Frau, M‘ Bagira, auf Einladung des Zentralrats der FDJ am Mittwoch vergan gener Woche die Karl-Marx-Universität. In Anwesenheit von rund 500 Studenten unserer Universität legte sie am Denkmal ihres er mordeten Gatten vor dem Herderinstitut einen Kranz nieder. Anschließend beantwortete sie auf einem improvisierten Forum im Klubraum des Internats Nürnberger Straße Fragen aus ländischer Studenten über die Situation in Kongo und ihr persönliches Schicksal. Pau line Lumumba, die mit ihren Kindern unter dem persönlichen Schutz von Präsident Nasser in Kairo lebt, erklärte, daß sich ihr Volk nie mals den ausländischen Imperialisten beugen werde. Auf einem Essen im Haus der Wissen schaftler bedankte sie sich für die Unterstüt zung des Befreiungskampfes durch die DDR. Foto: Katsch Verteidigungen 18. März, Herr Dr. rer. nat. Otto Kolp. Thema: „Die Entwicklung der Ostsee vorn Spätglazial bis zum Atlantikum." Geographisches Institut. Freitag, 26. März, 14 Uhr, Mark grafenstraße 2, Zimmer 213, Herr Erich Walther. Thema: „Probleme der Planung und Kontrolle der Selbstkostensenkung unter beson derer . Berücksichtigung des wissen schaftlich - technischen Fortschritts, dargestellt am Beispiel der WB Landmaschinen- und Traktorenbau." w irtschaftswissenschaftllche Fakul tät. Mittwoch, 31. März, 9 Uhr, Mark grafenstraße 2, Zimmer 213, Herf Klaus Lüders. Thema: „Die aktive Lohnpolitik der Industriegewerk schaft Metall im Deutschen Gewerk schaftsbund als Element einer un abhängigen Gewerkschaftspolitik in Westdeutschland.“ Wirtschaftswis senschaftliche Fakultät. — Mittwoch, 31. März, 14 Uhr, Mark grafenstraße 2, Zimmer 213, Herr Rolf Gabler. Thema: „Der Einfluß der Europäischen Wirtschaftsgemein schaft als internationale Form des staatsmonopolistischen Kapitalismus auf die Lage der westdeutschen Textilindustrie.“ Wirtschaftswissen schaftliche Fakultät. Freitag, 2. April, 14 Uhr, Mark grafenstraße 2, Zimmer 213, Herr Siegfried Rank. Thema: „Der Neu aufbau der Gewerkschaftsbewegung in der britischen Besatzungszone und ihr Kampf um die Entmach tung des deutschen Monopolkapitals (Frühjahr 1945 bis Sommer 1946).“ Wirtschaftswissenschaftliche Fakul tät. Veranstaltungen Dienstag, 30. März, 19.30 Uhr, Alte Handelsbörse, Naschmarkt. Feuer und Rhythmus. Gemeinsame Veranstaltung des Klubs der Kulturschaffenden und der Buchhandlung Genth. Dichtung und Mu sik der Befreiungsbewegung, dargeboten von den Sprechern, Solisten und dem Kammerchor des Louis-Fürnberg-Ensem- bles der Karl-Marx-Universität. Karten verkauf nur in der Buchhandlung Genth, Grimmaische Straße. Mittwoch, 31. März, 17.30 Uhr, Museum der bildenden Künste. Dr. Gerhard Winkler vom Museum der bildenden Künste führt durch die Ausstellung Men schen unserer Zeit — Malerei, Plastik, Gra fik. Die Arbeiten stellen einen Teil der aus Anlaß des 15. Jahrestages- unserer Republik gezeigten Ausstellung „Unser Zeitgenosse“ dar. Freitag, 2. April, 19.30 Uhr, Hörsaal 40 der Alten Universität. Eiszeitliche Wild ¬ pferd- und Rentierjäger an Mulde und Unstrut. Vortrag des Instituts für Vor- und Frühgeschichte. Es spricht Dipl.-Phil. H. Hanitzsch, Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Dienstag, 6. April, 19.30 Uhr, Walter- Albrecht-Haus, Elsterstraße 35. Ehrfurcht vor dem Leben. Aus Anlaß des 90. Ge burtstags von Prof. Dr. Albert Schweitzer (14. Jan.) berichtet der Berliner Schrift steller Paul Herbert Freyer in einem Farblichtbildervortrag über seinen Be such in Lambarene im Juli 1964. Veran staltung der Hochschulgruppe des Deut schen Kulturbundes. Unvereinbar mit Völkerrecht In einem Schreiben an den amerikani schen Präsidenten Lynden B. Johnson pro testierten die Angehörigen des Zoologischen Instituts der Karl-Marx-Universität gegen die verbrecherischen Versuche der USA, ihren schmutzigen Krieg in Südvietnam auf andere Staaten auszudehnen. In dem Schreiben heißt es u. a.: „Wir halten die sen Krieg und die Art und Weise der Kampfführung für unvereinbar mit den Normen des Völkerrechts und mit Ihren eigenen Erklärungen, die Sie anläßlich Ihrer Amtsübernahme abgegeben haben.“ In einem anderen Protestschreiben heißt es: „Die Gewerkschaftsgruppe des Geophy sikalischen Instituts fordert die unverzüg liche Einstellung der amerikanischen Bom benangriffe auf das Gebiet der Demokra tischen Republik Vietnam.“ Forschung - Lehre - Praxis Starke internationale Beteiligung „Atmosphärische Einflüsse auf Waren“ ist das Thema des ersten umfassenden Er fahrungsaustausches von Wissenschaftlern und Praktikern aus Industrie und Handel zu diesem volkswirtschaftlich außerordent lich wichtigen Problem, den das Institut für Warenkunde der Karl-Marx-Universi tät gemeinsam mit der Kammer der Tech nik vom 22. bis 25. März veranstaltet. Das Konferenzmaterial umfaßt einen Band mit 430 Druckseiten, in dem die Referate von 30 bekannten Fachleuten, darunter 14 Ex perten aus der DDR, enthalten sind. Wei tere Referate werden von Wissenschaft lern aus der Sowjetunion, Bulgarien, Po len, der CSSR und Westdeutschland vor gelegt. Die Bedeutung dieser ersten Konferenz ihrer Art geht aus zwei Fakten hervor, die uns Prof. Dr. Dr. Grundke, Direk tor des Instituts für Warenkunde, nannte: „Einmal werden mehr als 90 Prozent aller Warenarten in ihrer Qualität durch Wet ter und Klima beeinflußt. Es gibt kaum einen Betrieb, der nicht die Einflüsse von Temperaturen, relativer Luftfeuchtigkeit und von anderen Klimaelementen auf die Qualität seiner Rohstoffe, Halbfabrikate und Fertigerzeugnisse zu beachten braucht. Zweitens sind nach unseren vorläufigen Ermittlungen allein 20 Prozent aller Warenverluste in der DDR auf nachteilige Feuchtigkeitseinflüsse zurückzuführen!“ Aus den Instituten Frauentag einmal anders Etwas verspätet — weil wegen der Messe nicht alle Frauen zusammenkommen konn ten — wurde am 16. 3. 1965 der „Interna tionale Frauentag“ an der Medizinischen Schule gefeiert. Neben den gewohnten Be standteilen solch einer Feier, Festrede, Kaffeetafel und Auszeichnungen, wurde ein buntes Programm geboten, das die Schü lerinnen gemeinsam mit dem FDJ-Sekretär einstudiert hatten. Unter dem Motto „Lyrik — Musik und Kabarett“ ergänzten Besinn liches und Heiteres einander. Die Kollegin nen der Schule dankten durch reichen Bei fall den Akteuren für ihre gelungenen Beiträge. Auslandsbeziehungen Deutsch-Lehrgänge am Nil Das erste Semester der dreijährigen Lehrgänge zum Studium der deutschen Sprache begann in der vergangenen Wo che im Haus der Deutsch-Arabischen Ge sellschaft der DDR in el-Giza. In den Unterrichtsräumen des Hauses am West ufer des Nil hat Dr. Gerhard Helbig, Lektor der Abteilung Sprachunterricht der Karl-Marx-Universität seine Tätigkeit auf genommen. In fünf Anfänger- und zwei Fortge schrittenenkursen werden 80 Ingenieure, Ärzte, Techniker, Journalisten, Lehrer und Studenten die deutsche Sprache er lernen. Sport Aller Sorgen ledig? (LWK-HSG 2:2) Nach guter Kollektivleistung gelang beim Tabellenzweiten ein wertvolles Un entschieden, das die HSG-Fußballer fast endgültig aus dem Kreis der abstiegsge fährdeten Mannschaft ausscheiden läßt. Die dazu theoretisch noch fehlenden zwei Pluspunkte sollten sich unsere Fußballer schon am Sonntag, 10.30 Uhr, auf eigenem Platz gegen den Staffelvorletzten Süden- Stadt sichern. Den Erfolg gegen Fortschritt LWK stellten Schmidt (Handelfmeter) und Linksaußen May sicher. Lobenswert die kluge Regie von Graneist und Kurzhals sowie die konsequente Deckung, aus der noch Koch und Schmidt herausragten. Die neugebildete Reservemannschaft mußte wegen unentschuldigten Fernbleibens von drei Spielern mit 9 Mann antreten und verlor klar 1:8. ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Bekenntnisse eines Laien/ Ein Augenzeugenbericht aus dem Betriebs ferienlager Antonshöhe der Karl-Marx-Universität Ganz so dramatisch wie der Titel soll die Geschichte nicht werden. Sie soll nur erzählen, wie schwer es Laien in ihnen -fremden Gefilden haben können. Aber nehmen wir’s mit Humor, denn was wäre ein Leben ohne ihn. Sagte der alte Goethe doch schon vor nahezu 200 Jah ren: „Ich bin des trocknen Tons nun satt“. Und damit ist die Überleitung zum Win tersport gegeben. Schnee ist schließlich nicht trocken. Ich bin das erstemal beim Wintersport dabei und, wie meine Sportlehrer behaup ten, ein „blutiger Anfänger“. Als ich das zum ersten Male hörte, errötete ich be stimmt. Dennoch nahm ich mir vor, nicht, wie Riegenring schreibt, „vom Sportver band zum Gipsverband" zu kommen. Be reits während der Bahnfahrt überschüt tete man mich mit „wahrheitsgetreuen" Ratschlägen. Trotz der Witze, die im Zuge erzählt wurden, sah ich manchmal vor meinen Augen einen tiefen, verschneiten DAS REDAKTIONSKOLLEGIUM Günter Lippold (verantwortlicher Redakteur); Jürgen Grubitzsch, Rolf Möbius (Redakteure); Jürgen Funk, Prof. Dr. jur. habil. Richard Hähnert, Hans-Dieter Huster, Gerhard Mathow, Karla Poerschke, Karl-Heinz Röhr, Wolfgang Weller. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig - Erscheint wöchentlich - Anschrift der Redaktion: 701 Leipzig: Ritter straße 26. Fernruf 79 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto: 513 808 bei der Stadtsparkasse Leip- Big-Druck: LVZ-Druckerei „Hermann Duncker“ IH 18 138, 701 Leipzig. Peterssteinweg 19 - Be- Mellungen nimmt jedes Postamt entgegen. UZ 12/65. Seite 2 Abgrund, den ich mit Skiern bezwingen sollte. Mir schwindelte. Das plötzliche Halten des Zuges schreckte mich aus meinen Gedanken: Antonsthai. Hinauf ging’s nach Antons höhe. Irgendjemjind sang: „Jetzt fahren wir hinab in’s Tal.“ Ich möchte keine exakt geschriebene Tagebuchskizze zusammenstellen, ich will auch nicht erzählen, daß es zum Mittag Goulasch gab, denn ich bin absolut gegen steif geschriebene Essays. Wichtig aller dings ist, daß ich in Gruppe III eingewie sen wurde. Dort wird man „Anfänger“ genannt und steht unter Aufsicht des Herrn Wurst. „Geistreiche“ Kritik gegen ihn möchte ich mir untersagen. Besondere Freude bereiteten mir die Stunden am Hang. Der Weg zum Hang ging steil nach oben. Die Skier mußten getragen werden, damit wir die Autos nicht überfuhren. Bei diesem Spazier gang war ich immer der letzte. Doch unter Holpern und Stolpern gelangte auch ich auf märchenhafte Weise an’s Ziel. Wir mußten nun die Kunststückchen, die uns Herr Wurst zeigte, nachmachen. Ich gab mir mit den Stöcken einen Schubs und glitt abwärts. Es war ein herrliches Ge fühl — die „Fahrt" bis zum Sturz. Vor mir wirbelte es Pulverschnee auf Helmut zeigte mir, wie elegant man einen Sturz auszuüben hat. Ich folgte erst nach eini gen Metern seinem Beispiel. Leicht, feder leicht sank ich in mich zusammen. Das war der berühmte „Sieg des Hintern über den Geist". Stolz war in mir. Während sich die anderen „nur“ ein oder zwei l^Ial hinsetzten, baute ich immer mehr fache „Skisaltos“. Nach diesem Erfolg kam ich in einen Sonderlehrgang für „be sonders Begabte“. Aber nicht nur Sport wird hier geför dert, es ist ein erstklassiges, kulturell wissenschaftlich zusammengestelltes Fe rienprogramm. Würde ich ein Ferientage buch führen, könnte man als besondere Knüller die phantastische Verpflegung und den interessanten Vortrag von Professor Lauterbach darin verzeichnet sehen. Als Untertitel: Ich schätze Redner ohne Kon zept. Würde ich meine Aufzeichnungen noch erweitern, so könnte man das Wort „Baudenabend" darin lesen. Dieses Wort stimmt mich sehr neugierig. Warum wäre ich eigentlich nicht zu so schönen erholsamen Tagen gekommen, wenn ich in Westdeutschland wohnen würde? Vielleicht könnte ich mich von früh bis spät am Gesang der Beatles ergötzen? Sozusagen als Ersatz! Am Mittwoch und Donnerstag sind La germeisterschaften. Würde ich bei diesem Meeting den ersten Platz erringen — Münchhausen müßte mein Skilehrer sein. Und am Freitag werden wir uns wieder verabschieden. Zurück bleibt die Erinne rung an schöne Tage, die man hier in Antonshöhe verbringen durfte, und den Humor, den man nie verlieren sollte, auch nicht, wenn man mal in. den Schnee beißen muß. Professor Ernst Eichler 65 Jahre Am 21. März feierte Genosse Prof. Ernst Eichler, Inhaber des Lehrstuhls Geschichte der Pädagogik, seinen 65. Geburtstag. Seine langjährige verdienstvolle Tätig keit als Lehrer und Wissenschaftler legt beredtes Zeugnis davon ab, daß Ernst Eichler seine ganze Kraft für die Erzie hung der jungen Generation im Geiste der Humanität und des Fortschritts einge setzt hat. Wir schätzen in Ernst Eichler den Päd agogen, dem sein Beruf zur Berufung wurde, der stets entschlossen auf der Seite der progressiven Kräfte gestanden hat und der durch seine aufrechte Gesinnung und seine großen wissenschaftlichen Leistungen als Volksschullehrer sowohl als auch spä ter als Hochschullehrer einen starken er zieherischen Einfluß auf die Jugendlichen ausübte und darüber hinaus einen wert vollen Beitrag zur pädagogischen Forschung leistete. Zu Beginn der 30er Jahre trat Ernst Eichler im Leipziger Lehrerverein mutig und entschlossen gegen die faschistische Beeinflussung der deutschen Jugend auf. Als er daraufhin verhaftet und anschlie ßend aus dem Schuldienst entfernt wurde, konnte ihn das nicht davon abhalten, den Kampf gegen die Verderber der Jugend erneut aufzunehmen. Unmittelbar nach der Befreiung Deutsch lands vom Hitlerfaschismus widmete sich Ernst Eichler sofort dem Aufbau des anti- faschistisch-demokratischen Schulwesens. Er bekleidete mehrere verantwortungsvolle Funktionen im Bereich der Volksbildung, ehe er im Jahre 1950 als Professor für Ge schichte der Pädagogik an die Karl-Marx- Universität berufen wurde. In seiner nun mehr 15jährigen Tätigkeit am Institut für Pädagogik der Karl-Marx-Universität ge lang es ihm, nach großen Anfangsschwie rigkeiten, die Abteilung Geschichte der Pädagogik aufzubauen. Seiner unermüd lichen wissenschaftlichen Arbeit ist es zu danken, daß seit Beginn der 50er Jahre die auf marxistischer Grundlage ausge arbeiteten Vorlesungen in Geschichte der Pädagogik ein fester Bestandteil in der Grundausbildung unserer Lehrerstudenten! geworden sind. In seinem Bemühen, die fortschritt'! liehen pädagogischen Traditionen für die Heranbildung der künftigen Lehrergene ration fruchtbar zu machen, legte Ernst Eichler besonderes Augenmerk auf die Er forschung der revolutionären Ideen der: deutschen Arbeiterbewegung im Bereich der Schulpolitik und Pädagogik. Das Er gebnis dieser Bestrebungen waren Arbei ten, die die Forschung in der Geschichte der Pädagogik wesentlich bereicherten. Für seine großen Verdienste erhielt Pro fessor Ernst Eichler wiederholt hohe staat liche Auszeichnungen, so die Friedrich- Wilhelm-Wander-Medaille in Gold, den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und im Jahre 1962 den Titel „Verdientet Lehrer des Volkes“. Professor Ernst Eichler war seinen Schü lern und Mitarbeitern stets ein vorbild licher Lehrer und ein verständnisvoller Berater. Dafür möchten wir ihm danken Wir wünschen ihm beste Gesundheit und noch viele Jahre erfolgreiches Schaffen. Edith Heinricb Prof. Dr. Dr. e. h. Edgar Lehmann 60 Jahre Am 25. März 1965 feiert Herr Prof. Dr. phil. habil. Dr.-Ing. e. h. Edgar Lehmann, seit 1960 Professor mit Lehrstuhl für Geo graphie und seit 1961 Direktor des Geo graphischen Instituts an der Karl-Marx- Universität, seinen 60. Geburtstag. Ein dop peltes Anliegen, das zugleich das zentrale Thema der Geographie ist, bestimmt sein wissenschaftliches Werk: die synthetische Erfassung des geographischen Raumes, der Landschaft, als Ganzheit wie in ihren Ein zelzügen und die Darstellung der For schungsergebnisse im Wort und besonders im Kartenbild. Dabei geht es ihm nicht allein um die natürlichen geographischen Verhältnisse, um die Naturlandschaft, son dern vor allem um die von der Gesell schaft geprägte, den Stempel der histori schen Entwicklung tragende Kulturland schaft. Das zeigen seine Publikationen vor allem im Bereich der historischen Geogra- phie. Die unter seiner Leitung im Museum für Länderkunde geschaffenen Ausstellun gen, unter anderen die Ausstellung „Che mieindustrie und Geographischer Raum“, sind Musterbeispiele einer die Möglichkeit zu plenarisch-praktischen Schlußfolgerun gen bietenden geographischen Bestands analyse. Die Publikationen zur Kartogra phie schlagen die Brücke zu jenem Bereich seines Schaffens, der mit dem Studium der wertvollen alten Landkarten in das Reich der Kultur- und Kunstgeschichte führt. Der von ihm entwickelte Atlas „Die Staa ten der Erde und ihre Wirtschaft“ gilt als eine der international hochgeschätzten kartographischen Leistungen der Gegen wart. Die Etappen seines bisherigen Lebens- und Berufsweges erklären die Verbindun gen der erkenntnistheoretischen mit der praxisbezogenen Seite seines wissenschaft lichen Werkes. Auf die Tätigkeit als Assistent bei Prof. Dr. Norbert Krebs in Berlin — er pro movierte dort mit seiner Arbeit über die istrische Karstlandschaft — folgte das Wir ken als Leiter der Kartographischen Abtei lung des Bibliographischen Instituts in Leipzig. In dieser Eigenschaft war er für die wissenschaftliche Bearbeitung aller Atlanten und Karten verantwortlich. Der internationalen Wertschätzung, deren sich seine kartographischen Leistungen er freuen, wurde wohl am besten durch die Ernennung zum Ehrendoktor (Dr.-Ing. e. h.) durch die Eidgenössische Technische Hoch schule in Zürich im Jahre 1955 Ausdruc verliehen. Die ersten Jahre nach dem zweiten Weit'; krieg sahen ihn als Kommissarischen Be triebsleiter des Bibliographischen Institutes und später als Leiter der Kartographische” Anstalt des Bibliographischen Instituts un ermüdlich um den Neuaufbau der im Kries fast völlig zerstörten Kartographischen An' stalt bemüht. Im Jahre 1950 übernahm DP Edgar Lehmann die Direktion des Deul sehen Instituts für Länderkunde in Leif zig, und im selben Jahr begann seine Lehn tätigkeit, zunächst für Kartographie un® Historische Geographie an der Karl-Mar Universität, wo er 1952 zum Professor nl vollem Lehrauftrag, 1960 zum Professor m Lehrstuhl für Geographie ernannt wurde In- einer Vielzahl wissenschaftliche Funktionen teilt er seine reichen Erfahr«»' gen mit. So wurde er u. a. 1953 zum Or dentlichen Mitglied der Historischen Kom mission bei der Sächsischen Akademie de Wissenschaften und 1954 zum Mitglied de Berats für Geodäsie und Kartographie bein Ministerium des Innern ernannt. Die Jahr 1956 bis 1963 sahen ihn als Vizepräsidev” ten der Deutschen Gesellschaft für Kart»" graphie. Seit 1959 Mitglied der Sächsischen Ak demie der Wissenschaften, wird Prof. DI Dr. e. h. Edgar Lehmann 1961 zum Ordern' liehen Mitglied der Deutschen Akadem der Wissenschaften zu Berlin ernannt. Se" 1962 ist er Vorsitzender der Sektion Ge0 graphie bei der DAW, 1963 wurde er 2u2 Sekretär der Klasse für Chemie, Geolog 1 und Biologie der DAW gewählt. Trotz der Weite seines Arbeitsfeldes fl»' det der Direktor des Geographischen Ins»' tuts stets Möglichkeit und Zeit für kl rende wie anleitende Gespräche mit sein 6 . Mitarbeitern, Schülern und Assistent® und schätzt die persönliche Unterhalt«»' mit den Studenten unseres Instituts. Mögen dem Jubilar noch viele Jahre e0 folgreichen Schaffens in Gesundheit 5 schieden sein. Seine Mitarbeiter, Schül und Studenten entbieten Herrn Prof. D Dr. e. h. Edgar Lehmann in diesem Sind zu seinem Geburtstag die herzlichst®' Wünsche. . Die Mitarbeiter d Geographischen Institua der Karl-Marx-Universit/ In memoriam o Genosse Prof. Schachtebeck Am 12. März 1965 verstarb unser verehrter Kollege Prof. Heinrich Schachtebeck im 79. Lebensjahr an den Folgen eines Verkehrsunfalles. Von 1948 bis zu seiner Emeritie rung 1954 wirkte er am Institut für Musikerziehung der Karl-Marx-Uni versität Leipzig als dessen zeitweili ger Direktor und als Lehrkraft vor allem für künstlerische Disziplinen. Er wurde an die Karl-Marx-Univer sität berufen, nachdem er 1945 mit eiserner Energie und in unermüd licher Arbeit das Leipziger Musik leben wieder in Gang gebracht hatte. Die Leipziger Hochschule für Musik wurde dank seinem Wirken bald nach Kriegsende wieder er öffnet und erhielt Ansehen und künstlerisches Niveau. Vielen Jahrgängen von Musik erziehern, besonders seinen Schü lern, war er Vorbild als Künstler und Mensch. Mit leidenschaftlichem und heißem Herzen gab er die Er fahrungen eines reichen Lebens an junge Menschen weiter. Die Kraft, die seine Persönlichkeit ausstrahlte, war von nachhaltigem Einfluß auf alle, die ihn kannten und liebten. Mancher Student hat durch ihn seine wesentliche Formung erhalten. Künstlerisch - pädagogisches Ver- antwortungefühl war es auch, das ihn veranlaßte, in den zwanziger Jahren Konzerte für das Leipziger Ärbeiterbildungsinstitut zu veranstal ten. Der bedeutende Geiger, Prima rius des Schachtebeck-Streichquar- tetts, das internationalen Ruf genoß, hielt eine solche kulturpolitische Arbeit, die damals außergewöhnlich war, für selbstverständlich. Aus ihr erwuchs ihm seine sozialistische Überzeugung, um derentwillen er während der Zeit des Faschismus viel Schweres erdulden mußte und der er bis zu seinem Tode die Treue hielt. Wir gedenken des Menschen, Künstlers und Erziehers Heinrich Schachtebeck in herzlicher Ver ehrung und Dankbarkeit. Kollegium der Abt. Musikerziehung des Instituts für Musikwissenschaft
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