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für gesamtdeutsche Fragen“ und der „For schungsbeirat für Fragen der Wiedervereini gung Deutschlands“, die bereits in Vorberei tung des faschistischen Putsches 1953 in Er scheinung traten, ihre berüchtigte Rolle. Mit einem Satz gesagt, man bereitet in Bonn den Export der Konterrevolution orga nisatorisch vor, man bereitet ihn so vor, daß man manchmal den Eindruck hat, den Herren in Bonn hat der Haß gegen den Sozialismus den Verstand geraubt. Hier zeigt sich wieder, wie während der ganzen Geschichte des deutschen Volkes in der Periode des Kapitalismus und Imperialismus, daß der deutschen Bourgeoisie, vor allem der Monopolbourgeoisie und den deutschen Militaristen jede Fähigkeit abgeht, die Kräfte, die Entwicklungstendenzen und die realen Bedingungen richtig einzuschätzen, daß sie blind und taub gegenüber jeglichen Lehren aus der Geschichte sind. Eines steht fest: So gesetzmäßig wie der erste und zweite Weltkrieg mit ihrer Nieder lage endete, würde auch ein dritter Weltkrieg diesmal zu ihrer völligen Vernichtung führen, wobei jedoch besonders die westdeutsche Be völkerung unermeßliche Opfer bringen müßte. Der wichtigste Faktor, der die Pläne der Adenauer- und Erhard-CDU durchkreuzt, das ist, um es noch einmal zu sagen, die Deutsche Demokratische Republik als das Kraftzentrum der sozialen und nationalen Befreiung des ganzen deutschen Volkes. Sollten aber, auch das soll unmißverständ lich gesagt werden, die westdeutschen Impe rialisten und Militaristen dennoch zu einer Aggression übergehen, so werden sie von der Nationalen Volksarmee, von der im Kampf mit dem faschistischen Militarismus, erfahre nen Sowjetarmee und den anderen sozialisti schen Bruderarmeen auf ihrem eigenen Territorium vernichtet werden. Die Nationale Volksarmee würde dann — auch das sollten sie sich überlegen, das geht aus der Konzep tion des Manövers „Oktobersturm“ hervor —, entsprechend ihrer Befreiungsmission, die sie als Armee des Volkes hat, der Arbeiterklasse und allen progressiven Kräften Westdeutsch lands bei der endgültigen Überwindung des imperialistischen Systems unmittelbare Unter stützung geben. Welche Perspektiven gibt es also in Deutschland? Das deutsche Monopolkapital, Junker und Militaristen wollen dem deutschen Volk die Perspektive der zunehmenden Militarisierung und Terrorisierung der eigenen Bevölkerung und der Expansion und Aggression gegen die anderen Völker geben. Neokolonialismus und Vorbereitung eines Atomkrieges, das ist das, was sie der westdeutschen Bevölkerung bieten wollen. Wir als DDR wollen die nationale und so ziale Befreiung des ganzen deutschen Volkes, wollen, daß Imperialismus und Militarismus mitsamt ihren sozialökonomischen Wurzeln aus Deutschland verschwinden und daß ein friedliebendes sozialistisches Deutschland ent steht. Ganz Deutschland soll des Volkes eigen sein, angesehen in der Welt, geachtet von sei nen Nachbarn als ein Staat, von dessen Terri torium nie wieder ein Krieg ausgehen wird. Meine Damen und Herren! Liebe Freunde und Genossen! Zusammenfassend kann man sagen, die Ge schichte Deutschlands seit der Herausgabe des Kommunistischen Manifests und der Entste hung der revolutionären Arbeiterbewegung ist gekennzeichnet davon, daß in allen Perioden die besten Vertreter der Arbeiterklasse nicht nur konsequent für ihre Klasseninteressen, sondern auch für die Interessen der Nation eintraten. Die These von der Einheit zwischen sozialer und nationaler Befreiung — wissenschaftlich begründet von Marx und Engels — wurde in vielfacher Hinsicht in der Arbeiterbewegung lebendige Wirklichkeit. Der Kampf August Bebels und Wilhelm Liebknechts gegen Preu ßens Aggression gegenüber Frankreich, gegen die barbarische Niederschlagung der Pariser Kommune, der Kampf Karl Liebknechts, Rosa Luxemburgs, Franz Mehrings und Wilhelm Piecks, der Kampf der Spartakusgruppe ge gen Imperialismus und Krieg und der Kampf der jungen KPD für die Vollendung der bür gerlichen Revolution in der Novemberrevolu tion 1918, das war Kampf für die Interessen der. Arbeiterklasse und die Interessen der ganzen deutschen Nation. Das Streben der KPD unter Führung Ernst Thälmanns, alle Kräfte gegen die heranwachsende Gefahr des Faschismus zu mobilisieren, das war im besten Sinne des Wortes im Interesse der deutschen Nation. Der Kampf der Kommunisten und aller an tifaschistischen Kräfte gegen den Hitlerfa schismus und den zweiten Weltkrieg und un ser Kampf heute in der Deutschen Demokra tischen Republik — das ist die Wirklichkeit der These Marx’ und Engels’ von der Einheit der sozialen und nationalen Befreiung. Für die Interessen der Nation einzutreten, das heißt, für Frieden, Demokratie und sozia len Fortschritt, gegen Imperialismus, Milita rismus und Krieg, das ist das Leitmotiv der Deutschen Demokratischen Republik, in der die Arbeiterklasse und ihre Verbündeten unter Führung der Sozialistischen Einheits partei das nationale Selbstbestimmungsrecht