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vier befreundeten Armeen während des Ma növers „Oktobersturm“ sagte: „Ein Aggressor ist derjenige, der — so wie die Regierung in Bonn — territoriale For derungen an andere Staaten stellt, wie zum Beispiel die Wiederherstellung der Grenzen von 1937; — ein Aggressor ist derjenige, der mit Hilfe des deutschen Militarismus die Macht der westdeutschen Monopole auf sozialistische Länder ausdehnen will» um sich in den Besitz der Schätze dieser Län der zu setzen und die Völker auszubeuten; — ein Aggressor ist, wer den schmutzigen Krieg der USA gegen das vietnamesische Volk unterstützt und materielle Hilfe da für gewährt: — ein Aggressor ist, wer die demokra tische Entwicklung in einem Land durch militärische Intervention zu verhindern sucht. Ich denke, die Revanchisten in West deutschland werden verstehen, wer ein Aggressor ist.“ Das wichtigste Mittel zur Verwirklichung ihrer aggressiven Pläne scheint ihnen das sogenannte atomare Mitbestimmungsrecht der Bonner Bundeswehr im Rahmen der NATO zu sein. Erhard hat das in seiner Regierungs erklärung etwas verklausuliert gefordert,' in dem er sagte: „Die Bundesregierung glaubt, daß eine Anpassung der NATO an neue politische und militärische Sachverhalte notwendig ist. Insbesondere müssen jene Probleme gelöst icerden, die sich aus der Tatsache ergeben, daß einige Mitglieder der Allianz über eigene Kernwaffen verfügen, andere aber nicht. An der nuklearen Verteidigung müssen die Bundesgenossen nach dem Grad ihrer Lasten beteiligt werden. Wir haben wiederholt bekundet, daß wir keine nationale Kontrolle über Kernwaffen an- streben. Wir sollten aber nicht von jeder nuklearen Beteiligung deshalb ferngehal ten werden, weil wir ein geteiltes Land sind.“ Wesentlich offener hat das Adalbert Wein stein im Leitartikel der „Frankfurter Allge meinen Zeitung“ am 1. September 1965 ge tan. In diesem Artikel wird gesagt: „... das wiederum verlangt, daß wir die Wahl der feindlichen Ziele mitbestim- men und den Zeitpunkt des Einsatzes be einflussen können.“ In den Plänen der Bonner Kriegspartei spielt die verdeckte Kriegführung gegen die DDR und gegen die sozialistischen Länder als eine besondere Variante augenblicklich die bevorzugte Rolle. Unter „verdeckter Krieg führung“ sind nicht einseitig rein militärische Maßnahmen zu verstehen, sondern sie sind ein Faktor bei der Durchsetzung der Bonner Vorwärtsstrategie und bei der Vorbereitung' der Aggression gegen die DDR und die sozia listischen Länder. Bereits 1964 wurde in der westdeutschen Zeitschrift „Wehrkunde“ über diese Art der Kriegführung geschrieben: ... künftig ist „der Krieg in neuer Form durch Unterwanderung als politische und mit dem Kampf von Guerillas als militä rische Maßnahme zu führen.“ Dabei spielt die psychologische Kriegfüh rung selbstverständlich als politisches Mittel eine besondere Rolle. Ein gewisser Bender hat in seinem Buch „Offensive Entspannung“ einige Thesen der psychologischen Kriegfüh rung dargelegt und geschrieben: „Alle Hoffnungen, das SED-Regime wird sich mit Druck von innen oder außen oder beiderseitigem lösen, haben getro gen.“ In diesem Zusammenhang muß man auch die Erklärung Johnsons sehen, der jetzt gefor dert hat, daß die Methode der Erosion des „eisernen Vorhanges“ mit allen Mitteln be trieben werden muß. Das heißt, sie spekulieren darauf, daß es ihnen gelingt, bestimmte Kreise der Bevölke rung gegen die DDR aufzubringen, die poli tisch-moralische Einheit unseres Volkes zu zerstören. Gleichzeitig haben sie den Plan, Unruhen in der DDR zu provozieren und diese zum Anlaß einer Aggression zu nehmen. Das Springerblatt „Die Welt“ hat im August 1965 dazu einen sehr interessanten Bericht über das sogenannte „Strategische Institut“ in den USA gebracht, in dem verschiedene Varianten des Ausbruchs und Verlaufs eines atomaren Krieges entwickelt werden. Eine dieser Varianten, an deren Ausarbei tung Westdeutsche führend beteiligt waren, besteht unter anderem darin, mit dem Deck nahmen Y im Norden der Republik einen Putsch nach dem Vorbild des 17. Juni zu or ganisieren, dem sich — ihrem Wunschdenken nach — unsere Volksarmee anschließen würde. Das sollte zu einem bewaffneten Konflikt .mit den zeitweilig in der DDR stationierten sowje tischen Streitkräften führen. Das Ergebnis sollte sein (wörtlich aus der „Welt“): ..Während die deutsche Generalität Ge- tvissenskonflikte durchmacht, die schließ lich damit beendet werden, daß westdeut sche Divisionen, den NATO-Befehl miß achtend. nach Osten vorstoßen und ... von , der amerikanischen 7. Armee nach eini gem Zögern nicht auf gehalten werden .. In diesem Zusammenhang spielen das sogenannte „Westdeutsche Bundesministerium