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Das brachte die gesamte Nachkriegskonzep- tion der reaktionären Kreise in den USA und in Westdeutschland durcheinander. Das war auch nicht zuletzt der Grund, warum bereits im September 1954 in London beschlossen wurde, dem NATO-Rat die Auf nahme der Bundesrepublik in die NATO zu empfehlen, die dann im Oktober 1954 durch die Unterzeichnung der Pariser Verträge er folgte. Wir erinnern uns, wenn wir die Entwick lung in beiden deutschen Staaten weiter be trachten, an den 13. August 1961, wo mit den Sicherungsmaßnahmen an der Staatsgrenze zu Westberlin und Westdeutschland mit einem Schlage die Aggressionsvorbereitung der herrschenden Kreise des westdeutschen Imperialismus gegen die DDR aufgedeckt und zunichte gemacht wurde. Das Ziel der westdeutschen Imperialisten war, im Spätsommer 1961 oder Frühjahr 1962 ihre abenteuerlichen Pläne zur Liquidie rung der Deutschen Demokratischen Republik gewaltsam zu verwirklichen. Unverhüllt sprach Robert Ingrimm damals in der „Bon ner Rundschau“ aus, was sie beabsichtigten. Er schrieb damals: „ .. Wir müssen imstande sein, alle Mit tel des Krieges, des Nervenkrieges und des Schießkrieges, anzuwenden. Dazu gehören nicht nur herkömmliche Streitkräfte und Rüstungen, sondern auch die Unterwüh- lung, das Anheizen des inneren Wider standes, die Arbeit im Untergrund, die Zersetzung der Ordnung, die Sabotage, die Störung von Verkehr und Wirtschaft, der Ungehorsam und Aufruhr.“ Der damalige Kriegsminister Franz-Josef Strauß- erklärte am 1. August 1961 in New York, „daß der Westen, auf eine Art Bürger krieg vorbereitet sein müsse“. Der Konzeption der aggressiven Kräfte der Bundesrepublik lag jedoch eine völlige Ver kennung des realen Kräfteverhältnisses zu grunde. Das ist eigentlich die typische Krank heit der deutschen Militaristen und Imperia listen, die schon mehr als einmal in der Ge schichte die reale Lage und das reale Kräfte verhältnis falsch eingeschätzt haben. Aber ge rade deshalb bestand doch die akute Gefahr, daß sie durch ihre abenteuerliche Politik, durch militärische Provokationen gegen die DDR einen Weltbrand auslösen würden. Um so härter war für sie das Erwachen am Morgen des 13. August 1961. Ihre Pläne waren mit diesem Tag vorerst einmal in ein Nichts zerronnen. Ich möchte in diesem Zusammen hang nur eine der vielen Pressestimmen zitie ren, die damals die Feststellung des Genossen Walter Ulbricht als richtig bestätigten, daß die Deutsche Demokratische Republik mit ihrem entschlossenen Handeln den Frieden in Europa gerettet hat. Bereits einen Tag nach dem 13. August 1961 schrieb die Pariser Zei tung „Liberation“ : „Die von der DDR auf Verlangen der sozialistischen Länder getroffenen Maß nahmen sind Vorsichts- und Verteidi gungsmaßnahmen, die in keiner Weise die Interessen der Westmächte und der Bundesrepublik benachteiligen. Ist es nicht ganz normal, daß sich die DDR vor jeder Provokation (man weiß, daß die Bonner und Westberliner Politiker Mei ster auf diesem Gebiet sind) schützt? Jede Maßnahme, die verhindern kann, daß das Pulverfaß in Brand gesteckt werden kann, ist nicht einzig und allein deshalb schlecht, weil sie vom Osten kommt.“ Die Sicherung der Staatsgrenze der Deut schen Demokratischen Republik nach West berlin bewies der ganzen Welt, daß die Pläne Bonns, die DDR zu liquidieren, gescheitert sind, scheitern mußten und der Sozialismus in der DDR unantastbar und unwiderruflich ist. Die Maßnahmen am 13. August 1961 waren deshalb von weitreichender nationaler und internationaler Bedeutung. Wir alle wissen, daß die deutschen Imperia listen und Militaristen unbelehrbar sind, und die Entwicklung seit dem 13. August 1961 be weist, daß sie auch aus dieser erneuten Nie derlage nichts gelernt haben und nicht bereit sind, ihre Pläne zur Einverleibung der Deut schen Demokratischen Republik in ihr Macht bereich aufzugeben. Der historische Beschluß des VI. Parteitages zunl umfassenden Aufbau des Sozialismus, die Verwirklichung des neuen ökonomischen Sy stems in Industrie und Landwirtschaft, unsere ökonomischen Erfolge, unsere immer enger und fester werdenden freundschaftlichen Be ziehungen zur Sowjetunion und zu den an deren sozialistischen Ländern, zu den anti imperialistischen Nationalstaaten — das sind ihnen Dornen im Auge. Meine Damen und Herren! Liebe Freunde und Genossen! Die vergangenen Jahre haben gezeigt, daß es für die deutsche Nation und die Völker Europas ein großes Gliiek ist, daß erstmals auf deutschem Boden ein stabiler sozialistischer Arbeiter-und-Bauern-Staat existiert, in dem sich die Zukunft der ganzen Nation, ihre Per spektive verkörpert. Es ist für den Frieden in Deutschland und in Europa und für den Kampf um die soziale und nationale Be freiung des deutschen Volkes von entschei dender Bedeutung, daß unser Staat über große politische, ökonomische und ideologische Macht und auch über die notwendigen mili tärischen Mittel verfügt. Das Ergebnis der Bundestagswahlen, die Entscheidung von rund 15 Millionen Wählern