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schen Rat, an den Zweizonenwirtschaftsrat und andere Organe, und vorgeschlagen, ge meinsame Maßnahmen gegen die Zerreißung Deutschlands zu vereinbaren. Die Spaltung Deutschlands hätte verhindert werden können, wenn eine wirklich ganz Deutschland umfassende Bewegung gegen die Spaltungspolitik der Westmächte ins Leben gerufen worden wäre, wenn alle Parteien und politischen Organisationen die nationalen In teressen in den Vordergrund gestellt hätten. Wie so oft in der Geschichte hat die deut sche Bourgeoisie auch zu diesem Zeitpunkt ihre klassenmäßigen Interessen, das heißt die Erhaltung ihrer Macht, über die nationalen Interessen gestellt und alle Appelle an die nationale Vernunft sabotiert. In der Reihe derer, die sich gegen die gemeinsamen Aktio nen und Vereinbarungen zur Erhaltung der deutschen Einheit wandten, stand neben der CDU und FDP auch die Sozialdemokratische’ Partei Deutschlands. Nachdem im Mai 1949 der sogenannte Par lamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland mit Zustim mung der sozialdemokratischen Abgeordneten verabschiedet hatte, war die staatliche Zwei teilung Deutschlands vollzogen. Bereits im Juni 1949 begann in den Westzonen die Vor bereitung der Wahlen zum sogenannten Deut schen Bundestag. Im August 1949 wurde er gewählt, und am 7. September konstituierte sich dieses Spalter-Gremium. Am 15. Septem ber wählte der Bundestag Konrad Adenauer zum Bundeskanzler — bezeichnenderweise lediglich mit der Mehrheit seiner eigenen Stimme. Wenn sich das alles auch scheinbar als de mokratisches Spiel vollzog, so wurde doch die ses Theater mehr oder weniger nur zu dem Zweck aufgezogen, um eine scheinbare Legi timation für die antinationale Politik des westdeutschen Monopolkapitals zu haben. Sinn und Zweck des westdeutschen Sepa ratstaates war, eine besondere Rolle in den aggressiven Plänen der westlichen imperiali stischen Mächte, vor allem der USA, zu spie len und die demokratische Umwälzung, die bereits große Teile Deutschlands erfaßt hatte, aufzuhalten und, wenn möglich, rückgängig zu machen. Die im zweiten Weltkrieg gesetz mäßig geschlagenen deutschen Imperialisten sehen in diesem Staat die einzige Chance, ihre labilen Positionen wieder zu festigen, die Wie dererrichtung ihrer Macht zu vollenden und als Junior-Partner des amerikanischen Impe rialismus erneut zu einem bestimmenden Fak tor in-Europa und der Welt zu werden. Damit wurde der von der Imperialistischen Bourgeoisie beherrschte Staat zu einer er neuten Gefährdung für den Frieden der Welt, für die friedliche Entwicklung der deutschen Nation. Der Bonner Staat unterscheidet sich in den prinzipiellen Machtfragen und seinen Grund lagen nicht vom Kaiserreich, von der Weima rer Republik und vom Hitlerstaat. Der mono polkapitalistische Staat war in seinem Inhalt — und ist es heute in noch stärkerem Maße — reaktionär, gegen den Fortschritt gerichtet, antidemokratisch und antinational. Wenn man den Bonner Staat in der Ver gangenheit und heute betrachtet, so gibt es zweifelsohne bei den Zielen, Plänen und Ma chenschaften der Bonner Machthaber in den grundsätzlichen Tendenzen Parallelen und Übereinstimmungen zum Hitlerfaschismus. Trotzdem darf man die gegenwärtige Poli tik nicht schematisch mit der Politik Hitler deutschlands gleichsetzen, denn die Pläne der westdeutschen Imperialisten sind heute weit abenteuerlicher als die Hitlers. Vor allem des wegen, weil sich der traditionelle Wider spruch des deutschen Monopolkapitals zwi schen der ökonomischen Macht und dem poli tischen Herrschaftsbereich erheblich vertieft hat. Hinzu kommt, daß das qualitativ neue Kräfteverhältnis in der Welt die Lösung die ses Widerspruchs im Sinne der westdeutschen Imperialisten erst recht nicht zuläßt. Der Unterschied besteht weiter darin, daß sie heute ihre Pläne mit unvergleichlich ge fährlicheren Waffen als zur Zeit Hitlers, das heißt mit nuklearen Massenvernichtungs waffen verwirklichen wollen — und während Hitler erst während des Krieges den totalen Krieg verkünden ließ, machen das die west deutschen Imperialisten mit noch größerer Raffinesse bereits in Friedenszeiten. Schließlich unterscheiden sich beide Staaten noch dadurch, daß sich die Machenschaften und Pläne Bonns in erster Linie gegen den deutschen Staat richten, in dem die Arbeiter und Bauern die Macht inne haben. Dadurch wird, wie noch nie zuvor, der volksfeindliche und antinationale Charakter des deutschen Imperialismus offenkundig. Unsere Partei hat wenige Tage nach der endgültig vollzogenen Spaltung Deutschlands in dem Dokument „Die Nationale Front des demokratischen Deutschland und die Soziali stische Einheitspartei Deutschlands“ Antwort auf die vielen Fragen gegeben, die sich ehr liche Patrioten und antifaschistisch-demokra tische Kräfte in Deutschland stellten: „Wie soll es in Deutschland weitergehen?“ Dieses Dokument wurde zur Plattform aller patriotischen Kräfte des deutschen Volkes ein schließlich der national gesinnten Teile der Bourgeoisie, der früheren Mitglieder der Nazi- Partei, ehemaliger Beamter, Angehöriger und Offiziere der Wehrmacht, soweit sie bereit