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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
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- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
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- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
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- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
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- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
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- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
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- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
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Band
Band 9.1965
1
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porträt Bundesjustizminister Richard JAEGER Der neue Bonner Justizminister Dr. Richard Jaeger gehörte als Amtsgerichtsrat schon zur faschistischen Justiz. Bald nach dem Zusammen bruch des Nazireiches trat er der CDU in West deutschland bei und wurde Staatsbeamter. Er gehört zu den Begründern der „Jungen Union“, der bekannten Schlägergarde der westdeutschen Machthaber. 1949 wurde er in den Bundestag auf genommen, wo er seit 1953 die Funktion eines Vizepräsidenten ausgeübt hat. Als „Militär experte“ der CDU war er außerdem Vorsitzender des „Verteidigungsausschusses“ im Bundestag. Als Mitglied der „Abendländischen Akademie" und des „Bundes deutscher Föderalisten“ sowie als Präsident der „Deutschen Atlantischen Ge sellschaft“ erwies sich Jaeger als eifriger Vertre ter der revanchistischen und antinationalen Ziele der westdeutschen Imperialisten und Militaristen. Entsprechend seiner reaktionären Haltung strebt Jaeger nach engen Kontakten zu den ex tremsten Kräften der internationalen Reaktion, wie Franco, Salazar, Verwoerd und Tschiang Kai- schek. Bereits 1954 forderte er ein „Schutz-und- Trutz-Bündnis“ gegen die „Bedrohung aus dem Östen“. Er drängte darauf, Westdeutschland ato mar zu bewaffnen und Raketenabschußbasen zu schaffen. Die ganze Unmenschlichkeit dieser For derung gipfelt darin, daß er sich nicht scheute, Atombombenangriffe auf Dresden oder Leipzig öffentlich zu propagieren! Dieser Man mit diesen verbrecherischen Plä nen zeichnet hauptverantwortlich für die Ent wicklung in der westdeutschen Justiz. Er gilt als wichtigste Stütze der Erhard-Regierung. Als Ju stizminister besitzt er im Bonner Kabinett ein suspensives Veto und kann damit auf Regie rungsebene die volksfeindlichen Forderungen der von ihm vertretenen westdeutschen Ultras durch setzen helfen. Bereits bei seinem Amtsantritt ließ er verlaut baren, daß er sich zunächst um den Fortgang der Arbeiten an der Großen Strafrechtsform bemühen wird. Der reaktionäre Charakter dieser „Reform“ kommt vor allem darin zum Ausdruck, daß eine Reihe verfassungsmäßig garantierter Grund rechte der Bürger (Versammlungsfreiheit, Ver einigungsfreiheit, Recht der freien Meinungs äußerung usw.) weitgehend eingeschränkt werden sollen. Weiterhin ist eine erhebliche Strafver- 1 schärfung vorgesehen, insbesondere hinsichtlich der Staatsschutztatbestände (Landesverrat. Hoch verrat usw.). Gespräche zwischen Bürgern beider deutscher Staaten mit dem Ziele der Verständigung über eine Annäherung auf dem Wege der Konfödera tion würden beispielsweise als „Gefährdung des Bestandes der Bundesrepublik“ unter Strafe ge stellt. In diesem Zusammenhang spricht sich Jaeger für die Aufnahme eines Tatbestandes „Journali stischer Landesverrat“ in das westdeutsche Straf gesetzbuch aus. Er will damit erreichen, daß jeder Journalist, der sich gegen die Verhältnisse in Westdeutschland wendet, ohne Einschränkung strafrechtlich verfolgt werden kann. Der Bonner Justizminister fordert damit weitere Einschrän kungen der verfassungsmäßig garantierten Rechte in Westdeutschland. Im „Tagesspiegel“ vom 27. 10. 1965 heißt es: „In einem Zeitungsinterview sagte der Mini ster gestern: ,Ich werde meine ganze Energie in den nächsten 4 Jahren der Strafrechtsreform zu wenden und sie im Rahmen des Grundgesetzes — das heißt ohne Wiedereinführung der Todes strafe — zu vollenden versuchen'." Bis Anfang dieses Jahres trat Jaeger öffent lich für die Wiedereinführung der Todesstrafe ein, angeblich um den immer häufiger werden den Gewaltverbrechen in Westdeutschland mit abschreckenden Maßnahmen begegnen zu kön nen. Die große Mehrheit der Bürger, in West deutschland ist gegen eine Wiedereinführung der Todesstrafe, wie Meinungsumfragen ergaben. Man muß die Diskussion um die Wiederein führung der Todesstrafe (nachdem sie 1949 durch das Grundgesetz abgeschafft worden ist) im Zu sammenhang mit der Debatte um die Verjäh rung der Nazi- und Kriegs verbrechen sehen. Als zu erwarten war, daß ab 8. Mai 1965 eine Gene- ralamnestie für alle schwerbelasteten Nazis in porträt „formierten Gesellschaft“ zitate „Vorwärts“, 3. November 1965: Göttingen. „Bin heute abend ein- geladen", strahlte der Physikstudent im 3. Semester. „Zum Essen?“ „Nein, zum Wannenbad." Er ist das, was man in Akademikerkreisen ein „Honnefer Modell“ nennt: seine Eltern verdienen gerade wenig ge- nung, daß er förderungswürdig ist. Monatlich erhält er 250 DM vom Staat, und das reicht nicht hinten und nicht vorn. Zum Baden im Win ter schon gar nicht. 1963, als noch andere Preise gal ten, haben Fachleute ausgerechnet, wofür die Studenten ihre Förde rungs-Groschen ausgeben müssen: Ernährung 132 DM. Wohnung 75 DM, Kleidung 40 DM, Lernmittel 25 DM, Verkehrsmittel 12 DM, Kör perpflege 9 DM, Konzert und Zei tung 9 DM, Sozialbeitrag 7 DM, Sonstiges 11 DM. Macht 320 DM. Da fehlen schon mal 70. Gemes sen an den Preisen von 1963. Wer mit den oben angegebenen Summen auskommen will, darf für sein Frühstück 0,80 DM, fürs Mit tagessen 1,20 DM und für den Abend 2,20 DM aufwenden. Da hel fen nur Mensaessen und Selbstver pflegung. Was die Wohnung be trifft, verlangen selbst Studenten wohnheime bis zu 90 DM — und da Straßenschlacht um Zimmer „Süddeutsche Zeitung“, 26.10.: Bevor sich Münchens Studenten wieder um einen Platz in den Hör sälen raufen, mußten viele von ihnen noch einen anderen, weit schlimmeren Kampf ausstehen: das Wettrennen um ein Zimmer. Ledig lich 9 Prozent der Studenten kön nen derzeit ein Unterkommen im Wohnheim finden. Donnerstag abend, 19.30 Uhr: Etwa 300 junge Leute, Studenten und Studentinnen, belagern das Gebäude des Süddeutschen Ver lages. Sie warten auf die ersten Exemplare der Freitagausgabe der Süddeutschen Zeitung, die an die sem Tag die meisten Zimmer- und Wohnungsanzeigen enthält. 19.34 Uhr: Ein VW verläßt das Verlagsgebäude. In Sekunden schnelle bleibt der Wagen in einer sich drängenden und schiebenden Menge stecken. Ein Weiterfahren ist unmöglich. Kaum ist es den beiden Zeitungsverkäufern, eben falls Studenten, gelungen, die Wa gentür zu öffnen und herauszukrie chen, werden ihnen die heißersehn ten Zeitungen mit Gewalt entrissen. Plötzlich sieht man nur noch Hände — als ob hier das erste Stück Brot seit einer Woche verteilt würde. Ein Mädchen steht abseits und kämpft nicht um Zimmerannoncen, sondern mit den Tränen. „Ich bin fast erdrückt worden", sagt Monika R., Medizinstudentin im fünften Semester. Auch die beiden Volks wirtschaftsstudenten Peter S. und Gerhard M. gingen leer aus. Ihr genau ausgeklügelter Plan war ge scheitert. Sie hatten sich eigens einen schnellen Wagen geliehen und waren sofort losgebraust, wäh rend ein dritter Kommilitone bei der in Frage kommenden Adresse Ein Student darf ins Bad kommen nur 11 Prozent der Studen ten unter. Kleidung: 14 DM gehen für Wa schen und Reinigung ab, für die verbleibenden 26 bekommt man nicht einmal eine billige Hose. Lernmittel: völlig unzureichend, zu mal für Naturwissenschaftler. Studenten müssen sich, leider, ra sieren, sogar waschen wollen sie sich fast täglich. Mit 9 DM kann man sich solchen Luxus nur mit Kernseife leisten. Kulturelle Bedürf nisse überhaupt sollte man sich als geförderter Student abgewöhnen — 9 DM sind schnell verputzt. Ebenso nicht ratsam für einen Studenten ist eine Krankheit. Eine Krankenversorgung existiert zwar, aber so unterschiedlich in den Uni versitätsstädten, daß viele den So zialbeitrag sparen, auf den lieben Gott und Tempo-Taschentücher bauen und die 7 DM anderweits ausgeben. Na, und sonst: man will mal tele fonieren, einen Brief schreiben, sich was gegen Grippe kaufen. Man ist Mitglied in einem Verband oder einer Partei — man soll sich ja en gagieren. Preisaufgabe: kommt ein norma ler Mensch bei bescheidensten An sprüchen mit den paar Mark mo natlich aus? Aber natürlich: Stu denten habens leichter. Man ladet sie manchmal zum Baden ein. telefonisch vorfühlte. Aber ihr schneller Wagen war eben nicht der schnellste. Als wir den beiden am nächsten Tag gegenübersitzen und uns ihre Erlebnisse schildern lassen, sind sie voller Pessimismus: „Die Situation ist geradezu gro tesk!“ berichtet Gerhard M., „seit fast 14 Tagen sind wir auf Zim merjagd. Alles vergebens. Wir ver suchten es mit Anzeigen, bei Zim mermaklern und beim Studenten werk ..." Außerdem zogen die bei den Leidensgefährten, derzeit wohnhaft in einer Jugendherberge, durch mehrere Stadtteile, von Haus zu Haus, von Tür zu Tür. „So schlimm, wie vor diesem Semester, war’s noch nie." An die hundert Studenten reißen sich jeden Mor gen um die drei oder vier Zimmer, die, der Gerechtigkeit wegen, ver lost werden. Bis vor kurzer Zeit war noch die Reihenfolge, in der die Zimmersuchenden erschienen wa ren, maßgebend. Das führte dazu, daß sich viele Studenten schon am Abend vorher, oft schon um neun oder zehn Uhr, mit Wolldecken und Klappstühlen vor dem Fritz-Beck- Studentenhaus niederließen. Für deutsche Studenten kosten die meisten Buden je Monat 120 bis 130 Mark. Häufig werden dem Mieter auch noch Auflagen ge macht. So verlangte eine Woh nungsinhaberin einen nichtrauchen den Studenten, der eigene Bett wäsche mitbringt, immer Haus schuhe trägt, ordnungsliebend, häuslich und nicht über 175 Zenti meter groß ist, „im Innern des Hauses" keine Damenbesuche empfängt und neben einem fast einstündigen Anmarschweg zur Uni versität auch noch eine beträcht liche Miete in Kauf nimmt. „Mir wurde ein Zimmer umsonst ange boten", erzählte die Philologiestu dentin Bettina S. „Allerdings hätte ich dafür täglich von 7 bis 9 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr im Milch geschäft der Vermieterin mitarbei ten müssen. Da hätte ich gleich mein Studium an den Nagel hän gen und Milchverkäuferin werden können.“ übliche Ansprüche sind Babysitting, Nachhilfeunterricht und Haushaltshilfe. Bei Bereitschaft zu solchen Diensten ist es nicht schwierig, ein Zimmer für etwa 80 Mark zu finden, das dann aber, die Arbeitszeit eingerechnet, schließlich doch 200 bis 250 Mark kostet. Zu schlechte Bezahlung Insgesamt 206 Mitarbeiter der westdeutschen Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt haben die Anstalt zwischen 1. Januar 1964 und 31. Juli 1965 verlassen, dar unter 60 Wissenschaftler. Das ent spricht 27 Prozent des Gesamt personals. Uber ein Viertel der Wissenschaftler wanderte ins Aus land ab. Der Vorstand erklärte: „Die Gründe hierfür sind in erster Linie in den teilweise enormen Besoldungsunterschieden zwischen der Bundesrepublik und dem Ausland zu sehen.“ Hinzu komme, daß auch die deutsche Industrie mit wesentlich besseren finanziel len Bedingungen locke, als sie der Bund biete. Unsichere Perspektive Zur Deckung des vorgesehenen Etats im Land Niedersachsen fehlen 400 Millionen Mark. Be zeichnenderweise wird sich die größten Kürzungen das Kultus etat gefallen lassen müssen, wo mit der seit Jahren propagierte und teils auch schon recht maka ber begonnene Göttinger Univer sitätsneubau (vgl. „Lebensgefähr licher Pfusch am Göttinger Che mie-Neubau“, UZ 7/65) erneut gefährdet ist. Station geschlossen Der neue Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof.Friedrich, teilte mit, daß in Westdeutsch land gegenwärtig 50 000 Studien plätze fehlen. Nur 220 Medizin studenten konnten in Erlangen für dieses Semester immatriku liert werden — über 1000 hatten sich jedoch gemeldet. Auch der Bau von Schwesternwohnungen ist in Erlangen überaus dringlich, wegen Personalmangels hatte erst kürzlich an einer Universi tätsklinik eine Station mit 100 Betten geschlossen werden müssen. 39 Ordinariate unbesetzt Der scheidende Rektor, Prof. Franz, hat aus Anlaß' der Rek toratsübergabe scharfe Kritik an den Zuständen in der Johann- Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a. Main geübt. Unter anderem stellte er fest, daß ge genwärtig 39 Ordinariate und sech s Extraordinariate unbesetzt sind, außerdem lassen die Enge kein zufriedenstellendes Arbei ten zu. In den Instituten spotte ten die Arbeitsbedingungen jeder Beschreibung. Mehr Werkstudenten 22 Prozent der westdeutschen Studenten sind gezwungen, sich ihr Studium durch Werkarbeit zu verdienen. Bemerkenswert ist die Feststellung der V. Hochschulkon ferenz in Westberlin, wonach diese Zahl infolge unzureichender Stipendiensätze weiter ansteigt. fakten Stiefkind Wissenschaft in der I’ Q O Studenten in Nordrhein-Westfalen blieb es Vorbehalten, festzustellen, daß sie eigentlich illegal sind — je denfalls alle ihre Verbände, Organi sationen, Vertretungen! Nachdem vor vier Jahren ein Gesetz zur „Be reinigung" bisher gültig gewesenen -preußischen Rechts erlassen wurde, ist die einzige gesetzliche Grundlage für die studentische Selbstverwal tung ein nicht außer Kraft gesetztes „Reichsgesetz“ der Nazis, das diese Selbstverwaltung verbietet! Bleibt die Frage, ob das Taktik ist — man könnte die Studenten, falls sie auf sässig werden, mal dran erinnern — oder ob im eifrigen Bemühen ums Notstandsrecht das Nazigesetz ein fach „übersehen“ wurde. Elektronenstrahl „liest" Blockschrift Einen Elektronenstrahl Block schrift „lesen" zu lassen, gelang dem japanischen Physiker Sezaki vom Tokioter Matsushita-For schungsinstitut. Er läßt den Elek tronenstrahl zunächst auf sich mit jeder Drehung verengenden Bahnen spiralförmig um jeden einzelnen Buchstaben kreisen. Wenn der Elektronenstrahl einen Strich berührt, folgt er ihm und löscht über einen Schaltkreis alle schon berührten Teile dieses Striches aus. Vom Strichende kehrt er auf die „Suchspirale" zurück, bis für einen Buchstaben alle Striche erfaßt worden sind. Vom Mittelpunkt einer Spirale springt der Strahl auf die Such spirale des nächsten über. porträt Westdeutschland eintreten würde, begannen sich reaktionäre Kreise in Westdeutschland (um Ade nauer, Jaeger, Strauß u. a.) mit der Wiederein führung der Todesstrafe zu befassen. Nunmehr sollen die Nazi- und Kriegsverbrechen in West deutschland 1969 verjähren, und im Bundestag wird nicht mehr über die Wiedereinführung der Todesstrafe debattiert. In einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ vom 3. 11. 1965 sagte Dr. Jaeger ganz offen: „Das menschliche Leben ist so heilig, daß Mord nur mit der Todesstrafe gesühnt werden kann. Aber es braucht niemand Angst zu haben, ich werde in den nächsten Jahren nicht für sie spre chen.“ Der Zweck ist offensichtlich: Man will nicht riskieren, daß schwerbelastete Nazi- und Kriegs verbrecher, die heute in Westdeutschland unbe helligt leben und zum Teil hohe Funktionen in Staat und Wirtschaft bekleiden, für die Zeit bis zur geplanten „Verjährung“ ihrer Verbrechen keiner solchen Strafandrohung unterliegen. Erst wenn „keine Gefahr“ mehr für die Nazi- und Kriegsverbrecher in Westdeutschland bestehen sollte, will man sich erneut um die Wiederein führung der Todesstrafe bemühen. Sie wird von den revanchistischen und militaristischen Kräf ten in Westdeutschland zur Durchsetzung ihrer völkerfeindlichen Ziele gefordert. Man erkennt, daß der neue Justizminister Dr. Jaeger in der westdeutschen Justiz eine weitere Verhärtung von Reaktion und Revanchismus herbeiführen wird. Es kommt darauf an, wachsam zu sein, daß nicht noch die letzten demokratischen Rechte der Bürger in Westdeutschland beseitigt werden. Borschberg gittMATMMFOTaKte. Hörn und seinr Freunde hatten das „offene, klä rende Gespräch in akademischer Ruhe“ gewünscht. Daraus wurde nichts, mit den Ersatzargumenten (Steinen, Stinkbomben, Bierflaschen, demagogische Fahnenverbrennung) der Jungen Union,. gedungener Re publikflüchtiger ■ und korporierter ■ Chauvinisten läßt.sich kein Gespräch führen. Pfastersteine sind keine Dis kussionsbeiträge. SuXahmmmähmmma k ser.Esskalksslnt-tmmmmäaestäm=i™ | AM MONTAG, DEM 9. JANUAR, I stellte die „Oberhessische Presse“, die I einzige Tageszeitung Marburgs, noch | zweifelnd die Frage: „Kommt Volks- 8 kammerpräsident Dieckmann nach I Marburg?“'Als es am darauffolgen- e den Tag zur Gewißheit geworden [ war, setzten die schwarzen Kräfte, . Von der CDU gelenkt, zum ‘wüten- | den Sturmlauf gegen den Besuch Dr. Dieckmanns an. Die Hauptgeg ner des gesamtdeutschen Gesprächs 'blieben aber vorerst im Hintergrund. . Die. erste .Attacke reitet die Junge "Union der CDU. Sie verlangt kate gorisch, die Veranstaltung abzusagen und den prominenten Gast aus der DDR wieder — „auszuladen“. gebnislos i Aus UZ vom 31. Januar 1961 Begründer und führender Funktionär der Jun gen Union, die sich bei den Marburger Kra wallen gegen Professor Dieckmann so unrühm lich hervortat - auch das ist Jaeger. In 14Tagen: Gerhard STOLTENBERG Porträt eines Wissen schaftsministers Vi gene Unix Juge Um ger dige1 Klär tione orga banc die Zu v . Al U. a. I täts- achir Sekr Gern Flan lei tu Dc leitu den hach Chai des stärl deut dere tellit Seim chen leim dien Staa Sem Befä fach Dunl Pro! der hera deut sarn' quer zung sehe Und 1 ren, | Rau । nisb
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