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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 47, 25.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
-
Band
Band 9.1965
1
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Gefährlichkeit der Bonner Ultras übertrieben? Auch an uns wurde die Frage heran getragen, ob die Gefahr des westdeut schen Militarismus wirklich so groß sei, wie wir das immer behaupten. Wir hal ten dafür, die Fragesteller auf das Wal- ter-Ulbricht-Interview vom Sonntag zu »erweisen und einen Auszug daraus als unmittelbare Antwort hier zu zitieren; Unser Volk hat die Unterschätzung der Aggressivität und Abenteuerlichkeit seiner herrschenden imperialistischen Kräfte in zwei Weltkriegen sehr teuer bezahlen müssen. Das deutsche Volk kann es sich nicht noch einmal leisten, die Erfahrun gen der Geschichte geringzuschätzen. Sehen Sie, die Pläne eines Krieges, sowohl mit traditionellen als auch mit nuklearen Waffen, auf deutschem Boden Werden in Westdeutschland von Leuten in verantwortlichen Regierungspositionen öffentlich diskutiert und in Manövern bereits durchgespielt. Der westdeutsche Vizekanzler Herr Mende, Mitglied der Regierung und auch des Verteidigungs ausschusses des westdeutschen Bundes tages, ein Mann also, der ziemlich genau über Bonns Pläne und Vorhaben infor miert sein dürfte, hat uns öffentlich mit „verdecktem Krieg“ und Bürgerkrieg ge droht. Der Minister für Nationale Ver teidigung der Deutschen Demokratischen Republik, Genosse Heinz Hoffmann, war genötigt, ihm auf einer Pressekonferenz klar und unzweideutig mitzuteilen, wel ches Schicksal jeden einzelnen Teilnehmer an einer Aggression gegen die Deutsche Demokratische Republik erwartet. Es ist doch Tatsache: Schon die Vor bereitung der multilateralen Atomstreit- macht der NATO hat dazu geführt, daß Westdeutsches Militärpersonal engsten Kontakt mit atomaren Sprengköpfen und Trägerraketen erhalten hat und an ihnen exakt ausgebildet wird. Mindestens ein Atomraketenschiff mit teilweise west- deutscher Besatzung ist bereits unterwegs. Beim Zustandekommen der MLF, ganz gleich, ob in amerikanischer oder briti scher oder auch einer anderen Variante, würde ein Teil der Atomraketenschiffe Unter dem Kommando westdeutscher Ge nerale und Admirale stehen, die bereits im zweiten Weltkrieg bewiesen haben, wessen sie fähig sind. Sowohl in Westdeutschland als auch im Ausland hat die westdeutsche Regierung Vorbereitungen für die Herstellung eige ner Atomwaffen getroffen. Die Produktion von Raketen ist in Westdeutschland be reits im Gange. Die Kommandostellen und höheren Stäbe der NATO sind schon so Weit mit westdeutschen Militärs besetzt, daß gar keine Rede davon sein kann, daß etwa die westdeutschen Militaristen unter der Kontrolle ihrer NATO-Bundesgenos- sen stünden. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Wer die Augen vor dieser und vielen anderen nicht minder überzeugenden Tat sachen verschließt, gerät in Gefahr, seine Politik auf Illusionen aufzubauen. Wir aber sind gewöhnt, Tatsachen zu berück sichtigen und nicht das schönrednerische Geschwätz der Wölfe an hohen Feier tagen. Das heißt, wir schätzen die neue Lage auf Grund der Tatsachen exakt ein Und ziehen die notwendigen Schlußfolge rungen, auch wenn das den Wölfen un angenehm ist... Ich denke: Wir alle verdienten Prügel, Wenn wir die Erfahrungen der Geschichte vergäßen. Sehen Sie, als der deutsche Imperialis mus und seine Hitlergenerale, von denen einige an der Spitze der Bundeswehr stehen und führende Positionen in der NATO bekleiden, während des zweiten Weltkrieges — das war schon im Jahre 1940 — beschlossen hatten, die Sowjet union zu überfallen, wollten das manche verantwortliche Politiker nicht glauben. Schließlich war der Krieg im Westen noch nicht beendet, und so hielten verantwort liche Staatsmänner ein für den Aggressor von vornherein so selbstmörderisches Vorhaben für gänzlich unwahrscheinlich. Diese Unterschätzung der traditionellen Abenteuerlichkeit der Politik der deut schen Imperialisten und ihrer Generale und ihre ebenso traditionelle Unfähigkeit, das Kräfteverhältnis in der Welt real ein zuschätzen, mußte von den Völkern und auch vom deutschen Volk mit großen Opfern bezahlt werden. Aus den geschicht lichen Erfahrungen müssen wir die Schlußfolgerung ziehen: Für die gegen wärtige westdeutsche Regierung, für ihre Revanchepolitiker und Hitlergenerale ist kein Aggressionsplan zu abenteuerlich. Der Führer der Christlich-Sozialen Union, Herr Strauß, hat zum Beispiel erst kürzlich erklärt, auch Hitler hat keinen Weltkrieg gewollt. Er habe nur beim Ein marsch in Polen nicht angenommen, daß England eingreifen würde. Das heißt, Herr Strauß will den Überfall auf Österreich, die Tschechoslowakei und auch auf Polen rechtfertigen, nur hätte Hitler eben vor her sicherstellen müssen, daß England auch gegenüber Polen auf ein Münchner Abkommen eingeht. Das zeigt den Geist, der heute noch in den herrschenden Krei sen in Westdeutschland steckt. Warum wird unser Geld international nicht gehandelt? Genossen aus dem Mathematischen Institut baten uns zu erklären, warum unser Geld nicht auf dem Weltmarkt gehandelt werden kann. Wir wandten uns um Antwort an Dr. Gerhard Hoff mann vom Institut für Politische Öko nomie: Die Währung der DDR ist, wie die Wäh rungen aller sozialistischen Länder eine Binnenwährung. Der sozialistische Staat errichtete bei seinem Entstehen ein staat liches Währungs- und Valutamonopol über den Geldumlauf. Dieses Währungs- und Valutamonopol wird in der DDR von der Deutschen Notenbank wahrgenommen. Sie plant und kontrolliert den Geldum lauf sowie die Zahlungsbeziehungen der DDR mit dem Ausland. Damit sichert die Deutsche Notenbank die Stabilität des in neren Geldumlaufs. Wie notwendig die Errichtung dieses staatlichen Währungs- und Valutamonopols ist, zeigt sich daran, daß unter den Bedingungen des Bestehens zweier gesellschaftlicher Systeme das ka pitalistische Gesellschaftssystem versucht, die Währungsstabilität der sozialistischen Länder zu untergraben. Besonders deutlich wurde das in den Beziehungen Westdeutschlands und der DDR. Solange zwischen Westdeutschland und der DDR eine offene Grenze existierte, wurde mit Hilfe eines spekulativen Wech selkurses die Mark der Deutschen Noten bank von westdeutschen und Westberliner Wechselstuben illegal gehandelt. Bis zum Geldumtausch in der DDR, am 13. Oktober 1956, unterlagen auf diese Weise etwa 700 Millionen Mark der Deutschen Noten bank der westdeutschen Spekulation. Die ser Betrag konnte mit dem Geldumtausch stillgelegt werden. Bis zum 13. August 1961 war etwa der gleiche Betrag wiederum spekulativ in die Hand der Westberliner und westdeutschen Wechselstubenbesitzer gelangt. Diese illegalen Währungsmanipu lationen haben wesentlich dazu beigetra gen, unsere Wirtschaft in der Zeit der offenen Grenze zu schädigen. Die Sicherung unserer Staatsgrenze, am 13. 8. 1961, bereitete der Schädigung unse rer Wirtschaft durch die westdeutschen Monopolherren ein Ende und hat entschei denden Einfluß auch auf die Sicherung unserer Währungsstabilität gehabt. Es war nicht mehr möglich, Mark der Deutschen Notenbank spekulativ auszunut zen und unsere Wirtschaft zu schädigen. Das staatliche Währungs- und Valuta monopol konnte jetzt voll verwirklicht werden. Der internationale Zahlungsverkehr der DDR vollzieht sich über Verrechnungskon ten mit Hilfe von Verrechnungseinheiten, denen die Währungsparitäten zu Grunde liegen. Für Reisedevisen stehen bestimmte Reserven in ausländischen Zahlungsmitteln zur Verfügung. (Diese Reisedevisen ma chen aber den geringsten Teil unseres in ternationalen Zahlungsverkehrs aus.) Die Abwicklung des hauptsächlichen interna tionalen Zahlungsverkehrs über Verrech nungskonten vollzieht sich ebenfalls ge plant und durch die Deutsche Notenbank kontrolliert. Ausfuhr und Einfuhr müssen sich im wesentlichen ausgleichen. Dadurch entstehen nur kurzfristig Salden, die mit Hilfe von Warenlieferungen und Leistun gen ausgeglichen werden. Die Verwendung der Mark der Deut schen Notenbank etwa im Sinne des Kapi talexportes kapitalistischer Länder wider spricht den Grundsätzen der internationa len Beziehungen sozialistischer Länder zu anderen Ländern. Deshalb wird die Mark der Deutschen Notenbank auch nicht im Sinn der Kapitalverwertung und des Pro fitstrebens kapitalistischer Länder ver wandt. Ein Kriterium der Verwertung kapitalistischer Währung im Ausland ist der freie Handel mit Devisen. Es besteht daher auch keine Notwendigkeit einer „freien“ Devisenkonvertibilität, wie sie bei den Hauptländern des Kapitalismus üblich ist. Die juristische Deviseninkonvertibilität unserer Mark trägt wesentlich dazu bei, die innere Stabilität der Mark der Deut schen Notenbank zu sichern. Hinzu kommt, daß durch das staatliche Valutamonopol unsere Deviseneinnahmen mit dem größ ten volkswirtschaftlichen Nutzeffekt ver wandt werden können. Dadurch wird un sere Wirtschaft gestärkt. Das staatliche Valutamonopol dient also der Verwirk- lichung des umfassenden Aufbaus des So zialismus in der DDR. dient der Preisstabi lität im Inneren unseres Landes und schützt unsere Wirtschaft und unsere Be völkerung vor der in kapitalistischen Län dern üblichen Geldentwertung und den damit verbundenen Verlusten. noch mangelnde Erfahrungen darüber, wie sie die Studenten auch außerhalb der Prak tika und in Verbindung mit den Ausbil dungserfordernissen der jeweiligen Fach richtung in die Lösung bestimmter volks wirtschaftlich wichtiger Aufgaben einbe ziehen können. Allerdings bedeutet die Konzeption des Büros für Industrie und Bauwesen keines wegs eine Entlastung der Universitäten, Hoch- und Fachschulen bei der Vorberei tung der Messe der Meister von morgen. Die vergangene Messe zeigte, daß es von Seiten der Hochschulinstitute kaum irgend welche Aktivität oder Kontrolle hinsicht lich der Auswertung von studentischen Ar beiten durch die Industrie gibt... Zusammenfassend kann man sagen, daß weder die Industrie noch die Universitäten, Hoch- und Fachschulen die Aufgaben, die die MMM hinsichtlich der Arbeiten von Studenten an sie stellte, erfüllt haben... Wir haben daraus folgende Schlußfolge rungen gezogen: Aufgabe unserer Fach bereiche ist es, zu überprüfen, welche Maß nahmen an den Fakultäten und Fach schulen sowie in Zusammenarbeit mit den zuständigen wirtschaftsleitenden Organen einzuleiten sind, damit auf der nächsten MMM in stärkerem Maße studentische Ar beiten den tatsächlichen Leistungsstand der Studenten widerspiegeln ... Die Entwicklung der wissenschaftlich produktiven Tätigkeit der Studenten in allen Wissensgebieten und der Erfahrungs austausch zwischen den Vertretern der ver schiedenen Wissenschaftsdisziplinen sollen so gefördert werden: An allen Universitäten, Hoch- und Fachschulen sind jährlich Lei stungsschauen durchzuführen ... Erstmalig im Jahre 1966 wird aus Anlaß des 15. Jah restages der Hochschulreform und des 20. Jahrestages der Gründung der FDJ eine zentrale Leistungsschau durchgeführt. Diese Leistungsschau soll in starkem Maße für den Leistungsvergleich zwischen den Uni versitäten, Hoch- und Fachschulen aller Fachrichtungen sowie gleichzeitig zur ziel strebigen Förderung begabter Studenten genutzt werden. Auf der zentralen Leistungsschau werden auch all die Arbeiten derjenigen Fachrich tungen eine Würdigung erfahren, die sich — bedingt durch ihren nicht unmittelbaren volkswirtschaftlichen Nutzen — nicht oder im geringen Maße an der MMM beteiligen können. Roland Tittel. Oberreferent, Sektor Studenten (Inoffizielle Antwort, da noch eine Dienst besprechung beim Staatssekretär mit den Fachbereichen aussteht.) Studenten auf die MMM oder nicht? Stellen Studenten auf der Messe der Meister von morgen aus oder nicht? Wird es eine zentrale Leistungsschau der Studenten geben oder nicht? Zahl reiche solche Anfragen unserer Leser nach exakten Maßstäben für die Wider spiegelung des schöpferischen Stu dentenwettstreites in Ausstellungen übermittelten wir dem Staatssekretariat: Bevor ich auf Einzelheiten eingehe, einige Bemerkungen dazu, wie es kam, daß Stu denten auf der MMM ausstellten. Die Kon zeption, die im Frühjahr bestand und vor sah, jährliche Leistungsschauen der Studen ten in Verbindung mit der Messe der Mei ster von morgen durchzuführen, wurde im II. Quartal verworfen. Die neue Konzeption vom Büro für Industrie und Bauwesen beim ZK der SED legte fest, daß die Messe unter der Regie des Volkswirtschaftsrates durchgeführt wird und daß die Volkswirt schaftszweige voll verantwortlich für die Vorbereitung, Durchführung und Auswer tung der Messe auch hinsichtlich aller Ar beiten der Studenten sind. Diese Aufgaben erfüllten die Bereiche der Volkswirtschaft nur sehr mangelhaft... Wie unsere Aussprachen auf der Messe mit den Vertretern einiger WB und Volks wirtschaftszweige ergaben, bestehen dort FDGB-Bundesvorstand: Wir haben den Standpunkt vertreten, daß auf der Messe die Beziehungen zwischen Betrieb und Hoch- und Fachschule auf der Grundlage der sozialistischen Gemein schaftsarbeit zwischen Studenten und Ar beiterjugend an Hand der Exponate zum Ausdruck kommen müssen. Wir haben deshalb über die Zentralvor stände der Gewerkschaft und über unsere Gewerkschaftskomitees bei den WB dahin gehend Einfluß genommen, daß in den ent sprechenden Bereichen auf der Messe der Meister von morgen die Mitarbeit der Studenten bei der Lösung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben sichtbar ge macht wird. Wir müssen in Auswertung der Messe der Meister von morgen feststellen, daß wir mit diesem Ergebnis nicht vollauf zu frieden sind, daß die Zusammenarbeit zwi schen Betrieb und Hoch- und Fachschule noch wesentliche Mängel aufweist und es weder die Hoch- und Fachschule noch die Betriebsleitung in genügendem Maße ver standen hat, besonders in der Entwicklung des Neuererwesens unter der Jugend die hervorragenden Potenzen der Studenten und die Initiative der Arbeiterjugend zu aktivieren. Wir müssen aber darauf hinweisen, daß das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen besonders der Messe der Meister von morgen 1964 nicht die not wendige Aufmerksamkeit geschenkt hat. Wir sind der Auffassung, wenn die Auf gaben der Studenten in enger Beziehung mit Kollektiven in der Produktion in so zialistischer Gemeinschaftsarbeit verwirk licht werden, sind besondere Studenten wettstreite nicht notwendig ... Heinz Kirschner, Leiter der Arbeitsgruppe Jugend FDJ-Zentralrat: 2o.12:196 4. Gru/Ba An 'den Zentralrat der FDJ, Abt. Studenten» B e 3? 1 i n. =========== ■ Weite Genossen l Bei der Hoffnung auf die Antwort des Zentralrates ist es bisher leider geblieben! w- -etat+enuns.. Euch biliegend einen Brif "l den" Gens Los - vom Staatssekretariat für das. Hochschulwesen zuzusenden.- Da-die darin genannt ten 'Probleme giichermasendenizentrerratAng.ED3 angehen, möchten wir.Euch bitte n».unSsEucemeiee i "g dazu brieflich mitzuteilen. Uns interess-et u8,imtm geplanten Artikel vor allem, welche SäLX"unaPRegelungen ar rür günstig erachtet. In der. Hoffnung auf baldige ■ Antwort 'verbleiben, wir 1 mit- gozialistis ehern Gruß.. Redaktion der IUniversitätB-e-tung Gibt es einen „schwedischen Weg" zum Sozialismus? Unter Slawisten tauchte die Frage auf, was unter dem von Walter Ulbricht auf dem 7. Plenum zitierten „Schwedi schen Weg“ zu verstehen ist. In ganz Westeuropa wie auch (beson ders vor den diesjährigen Wahlen) in Westdeutschland geistert unter der Arbei- terschaft — hineingetragen vor allem von den sozialdemokratischen Parteien — das Schlagwort vom „schwedischen Weg zum Sozialismus“. Walter Ulbricht bezeichnete auf dem 7. Plenum das von politischen Beobachtern Willy Brandt zugeschobene Programm einer „schwedischen Entwicklung“ für Westdeutschland als möglicherweise „in mancherlei Hinsicht interessant“. Zwei Einschätzungen, die deutlich von einander getrennt bleiben sollten. Interessant für uns an der schwedischen Entwicklung — nicht am „schwedischen Weg zum Sozialismus“ — ist, daß Schwe den genau vor 150 Jahren den letzten Krieg führte und so einen beachtlichen, oft allerdings noch propagandistisch über triebenen Wohlstand ansammelte. Genau so interessant ist die Tatsache, daß auch der schwedischen Bevölkerung niemand diese lange Periode des Friedens geschenkt hat, die schwedische Arbeiter klasse hatte harte, schwere Kämpfe zu bestehen, um die schwedische Neutralität in beiden Weltkriegen zu sichern. Eine für die damalige Zeit gewaltige Friedens konferenz hatte 1916 entscheidenden An teil daran, daß Schweden nicht am Krieg teilnahm, und erst eine breite Massen bewegung der Werktätigen Schwedens machte 1941, nach dem Überfall Hitler deutschlands auf die Sowjetunion, die entwürdigenden Zugeständnisse der schwe dischen Regierung an Hitler rückgängig (das deutsche Heer, die Marine und die Luftwaffe besaßen etwa ein halbes Jahr lang das wichtige Recht, schwedisches Territorium, schwedische Hoheitsgewässer und schwedischen Luftraum zu benutzen). Auch nach der Gründung der NATO fehlte es nicht an Versuchen — wenn auch der Tradition wegen auf Umwegen — Schweden an dieses Militärbündnis zu ketten. Auch das machte die schwedische Arbeiterklasse zunichte — nicht zuletzt auf Grund gemeinsamer Aktionen von Sozialdemokraten und Kommunisten. Und das ist schließlich die dritte inter essante Tatsache an der schwedischen Entwicklung: die ersten Erfolge der Zusammenarbeit der Sozialdemokratischen Partei mit der legalen KP. Interessant, weil auch in dieser Hinsicht durchaus vorbildlich für die westdeutsche Sozial demokratie, durchaus im Sinne einer demokratischen, friedlichen Entwicklung Westdeutschlands, wie sie von unserer Republik seit langem vorgeschlagen wird. Auch interessant, aber im Sinne einer Lehre und einer Warnung für die west deutsche Arbeiterklasse ist die Analyse der Fortschritte, die von den schwedischen Sozialdemokraten auf dem Wege zum Sozialismus gemacht wurden, während sie seit dem Herbst 1932 (mit Ausnahme einer kurzen Periode im Sommer 1936, als sie aus taktischen Gründen aus der Regierung austraten) an der Spitze der schwedischen Regierung standen. Diese nun bald 33jährige sozialdemokratische Regierung in Verbindung mit dem relativ hohen Lebensstandard der schwedischen Arbeiter ist ja der Nährboden für das Geschwätz vom „schwedischen Weg zum Sozialismus“. Über die Quelle des Wohl standes sprachen wir oben — wo nun ist in Schweden etwas vom Sozialismus zu sehen? Das gesamte Aktienkapital aller schwe dischen Gesellschaften ist in den Händen von 2,5 Prozent der Bevölkerung (1962), zwei Drittel davon gehören weniger als 0,2 Prozent. — Auch in Schweden wachsen die Profite der Unternehmer bedeutend schneller als das Einkommen der Werk tätigen. — 80 Prozent hoher Staatsbeamter entstammen der besitzenden Oberschicht, nur 1 Prozent ging aus der Arbeiterklasse hervor — und auch in Schweden gehört die reale Macht nicht so sehr dem Parla ment wie dem Staatsapparat. — Im Pro gramm der schwedischen Sozialdemokratie von 1960 wagt es nicht einmal die sozial demokratische Führung, Schweden als sozialistisch zu bezeichnen, vielmehr hören wir auch dort nur „Wohlfahrts staat“, „Wohlfahrtsgesellschaft“. Mögen diese wenigen Fakten auf die sem knappen Raum genügen, um zu be weisen, daß die schwedische Sozialdemo kratie in über 32 Regierungsjahren eine sozialistische Umgestaltung der schwedi schen Gesellschaft nicht einmal in Angriff genommen hat, daß die schwedische kapi talistische Ordnung nicht einmal der Evo lution zum staatsmonopolistischen Kapita lismus entgangen ist. Der letzte Rest des traditionellen Sozialisierungspunktes im Programm von 1960 wird an die Bedin gung geknüpft, „die grundlegenden Inter essen der Bürger zu wahren“, ein Passus, der willkürlichen Auslegungen keine Grenzen mehr setzt. Fassen wir zusammen: Es gibt wohl das Beispiel der schwedischen 150jährigen Entwicklung ohne Krieg, es gibt einige vorbildliche Beispiele der Aktionseinheit zwischen Sozialdemokraten und Kommu nisten. Aber es gibt keinen „schwedischen Weg zum Sozialismus“, es gibt keinen dritten Weg. Rolf Möbius UZ 465, Seite 5
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