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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 47, 25.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
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Band
Band 9.1965
1
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568 686 Dezitonnen Prorektor Prof. Möhle, Werner Hannig, Erster Sekretär der FDJ-Kreisleitung, und ein Vertreter des Rates des Bezirkes Frankfurt (Oder) zeichneten anläßlich des Ernteballes der Studenten der Karl-Marx- Universität im „Elstertal" die besten Erntehelfer und Kollektive sowie leitende Funktionäre des diesjährigen Einsatzes aus. 2977 Studenten ernteten auf 4050 Hekt ar 568 686 dt Kartoffeln, das entspricht einer durchschnittlichen Tagesleistung von 10,6 dt je Student. Der Kreis Angermünde (Wirtschaftswissenschaftliche und Medizi nische Fakultät) erreichte mit 11,1 dt den höchsten Kreisdurchschnitt. Absolut beste Gruppe des Einsatzes wurden die Physik studenten des 3. Studienjahres in Torge low, Kreis Bad Freienwalde, mit 19,8 dt pro Tag je Student. Bester Einzelsammler wurde wie im Vorjahr der Student der Kulturwissen schaften Lothar Bisky mit einem Tages durchschnitt von 30,6 dt. (Fortsetzung von Seite 1) daraufhin mit dem Institut für Staats bürgerkunde, mit den beiden falsch be nachrichtigten Gruppen die Vorlesung noch im Verlaufe der ersten Woche nach- zuholen, mit den übrigen Studenten je doch am Montag zu beginnen. Als ich am Montag, dem 18. Oktober, um 11 Uhr meine Vorlesung beginnen wollte, mußte ich jedoch mit Befremdung feststellen, daß auch die anderen Gruppen, die ich ganz sicher erwartete (Lehrer Marxismus-Leni- nismus/Geschichte und Marxismus-Leni- nismus/Politische Ökonomie) falsch be nachrichtigt waren. Von insgesamt 80 Stu denten fanden sich nur sieben ein, die in Leipzig wohnen und nur gekommen waren, um sich über den Stundenplan zu informieren. Diesen Studenten wurden zwar von uns die Seminarpläne und Stu- dienanleitungen für ihre Gruppen ausge händigt, aber die Vorlesung fiel aus. Für vier Seminargruppen beginne ich demzu folge die Vorlesung bereits mit „Planschul den“, mit einem Zeitverlust. Außerdem hätten die zu dieser Vorlesung im Laufe der Woche durchgeführten Seminare für die Studenten produktiver sein können, wenn sie vorher die Vorlesung gehört hät ten. Mich würde interessieren, wer für die exakte Benachrichtigung der Studenten verantwortlich war. Schließlich ist durch die falsche oder zu spät oder überhaupt nicht erfolgte Benachrichtigung der Stu denten für vier Seminargruppen (zwei Gruppen Lehrer für Staatsbürgerkunde/ Geschichte, Marxismus-Leninismus/Ge ¬ schichte und Marxismus-Leninismus/Poli- tische Ökonomie 2. Studienjahr) ja nicht nur meine Vorlesung ausgefallen, sondern alle die auf Montag festgelegten Lehr veranstaltungen fanden für diese Gruppen nicht statt. Der Verlust ist also wesentlich größer, als Sie bei Ihrem Test feststellen konnten. Ich möchte keineswegs das entscheidende Anliegen Ihrer Kritik auf den Kopf stel len und von der persönlichen Verantwor tung jedes Hochschullehrers und jedes Lehrbeauftragten für die termingemäße Erfüllung seiner Verpflichtungen ablen ken. Doch da Ihr Test insgesamt, gesehen zum Ausgangspunkt einer Aussprache dar über werden könnte, wie die für Lehrver anstaltungen zur Verfügung stehende Zeit auch wirklich restlos und rationell dafür genutzt werden kann, einer Aussprache, die helfen könnte, auf diesem Gebiet „Re serven“ aufzudecken, möchte ich doch dar auf verweisen, daß es wiederholt vor kommt, daß die Vorlesungs- oder Semi narzeit durch technische und organisato rische Mängel, bzw. durch Verwendung von Vorlesungszeit für andere Zwecke nicht voll ausgeschörft werden kann. Das fängt damit an. daß ein Hörsaalschlüssel erst im ganzen Haus gesucht werden muß, daß laut Plan festliegende Seminarräume sich ab und zu einmal als bereits besetzt erweisen. Zeit mit Suchen nach einem an deren Raum vergeht und geht bis zur Benutzung von Vorlesungszeiten (und Auditorien) für Gastvorlesungen, die nicht zum Stoffgebiet des Lehrabschnittes gehö ren und die besser als fakultative Veran staltungen außerhalb des obligatorischen Stundenplanes plaziert wären. Entscheiduna noch gründlicher Überprüfung Die Entscheidung, den Unterricht ent sprechend den ursprünglichen Festlegun gen am 19 10. zu beginnen, wurde von mir nach gründlicher Überprüfung aller Um stände getroffen. Die Mitteilung von der vorzeitigen Be endigung des Ernteeinsatzes unserer Stu denten erhielt ich telefonisch am Anfang der vergangenen Woche. Gleichzeitig wurde mir mitgeteilt, daß der Unterrichtsbetrieb bereits am 18. 10. aufzunehmen sei. Als ich diese Festlegung realisieren wollte, stieß ich auf folgenden Tatbestand: 1. Zwei Hörsäle der Fakultät waren für den 18. 10. der Philosophischen Fakultät für die Durchführung einer soziologischen Konferenz zur Verfügung gestellt worden und konnten nicht mehr zurückgezogen werden. 2. Auf Grund der ursprünglichen Pla nung waren für den 18. 10. eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen und Unterrichts tagungen des Fernstudiums, der postgra dualen Weiterbildung und des Komple mentärstudiums angesetzt worden, die so wohl zahlreiche Räumlichkeiten als auch Ordnung oder Selbst lauf im Studium? Fakten, Meinungen, Vorschläge "gd0-- 20.d9isji nerteaviILE -emreusrparalvs, " ‘alsekm=‘aEMM-EMMMEMSaA-NSydAteecbeream/sMee' omracayrEaeN 8.1' Prorektor Prof. Möhle antwortet der UZ: 1. Geschah die Verschiebung des Vorlesungsbeginns vom 18. auf den 19. Oktober an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Fakultät für Journalistik mit Billigung des Prorektors für Studien angelegenheiten? Die Verschiebung des Vorlesungsbeginns in einer Reihe von Fakul täten vom 18. auf den 19 Oktober erfolgte nicht mit Zustimmung des Prorektors für Studienangelegenheiten. Es ist ja bekannt, daß ursprünglich der Studienbeginn für den 19. 10. festgelegt war, da die Studenten erst am 15. 10. aus dem Ernteeinsatz zurückkommen sollten. Am 1. Oktober wurden wir vom Staatssekretariat davon informiert, daß es möglich ist, den Ernteein satz auf 24 Arbeitstage zu verkürzen, wobei der früheste Abreisetag aus dem Einsatz der 13. 10. sein sollte. Am 6. 10. erhielten wir durch den Bezirkslandwirtschaftsrat die Zustimmung zur Verkürzung des Ernteeinsatzes. Im Laufe des 10. 10. ging von den Reichsbahndirek tionen Greifswald und Berlin die Mitteilung über die Bereitstellung der Sonderzüge für den 13. 10. ein. Daraufhin wurde am 11. 10. früh sofort festgelegt, daß der Studienbeginn auf den 18. 10. vorverlegt wird. Die Dekanate der Fakultäten wurden davon durch Rundruf in formiert und darauf hingewiesen, daß die Studenten am 13. zurück kommen, und der Studienbeginn am 18. 10. früh 8 Uhr, ist. Das po litische Anleitungs- und Koordinierungszentrum für den Ernteeinsatz und die drei Kreisinstrukteurgruppen wurden verpflichtet, die gleiche Mitteilung allen Einsatzgruppen zu übermitteln. 2. In einigen Fachrichtungen sind, wie wir hörten, eine Reihe von Studenten, z- T. ganze Studienjahre, nicht davon unterrichtet ge wesen, daß der Studienbeginn auf Grund der Verkürzung des Ernte einsatzes vorverlegt wurde. Wer trägt daran die Schuld? Nach Obengesagtem kann festgestellt werden, daß eigentlich alle Studenten, die sich im Ernteeinsatz befanden, informiert gewesen sein müßten, denn alle hatten Bescheid erhalten, daß am 13. 10. Rückreise war. Für die in Leipzig eingesetzten Studenten waren die Fakultäten für die Benachrichtigung voll verantwortlich. 3. Welche Beispiele für nicht ordnungsgemäßen Studienbeginn sei tens des Lehrkörpers und der Studenten sind dem Prorektorat über die in der „Universitätszeitung" genannten Beispiele hinaus be kannt? In der Philologischen Fakultät begannen die Studenten des 1. Stu dienjahres des Dolmetscherinstitutes erst am 19. 10. Im 2. Studien jahr der Medizinischen Fakultät begann zwar das Studium am 18. 10.. aber bereits am 19. 10. fielen zwei Veranstaltungen der Physiologie und der Physiologischen Chemie aus, da die Lesenden durch Kongreßteilnahme verhindert waren. Interessant ist auch, daß an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät kein Überblick von dem Mitarbeiter des Herrn Prodekans beschafft werden konnte. 4. Worauf kommt es jetzt für den Lehrkörper an und worauf für die Studenten, um den Studienablauf so effektiv wie möglich zu ge stalten? Es dürfte jedem bekannt sein, daß das ursprünglich geplante Herbstsemester, das bis zum 29. 1. 1966 reicht, nur 14 Wochen um faßt und jetzt praktisch nur noch 131/2 Wochen besitzt. Eine Verlän gerung des Vorlesungsdbschnittes ist für die meisten Fachrichtungen und Fakultäten nicht möglich, da dies eine Verkürzung des so drin gend benötigten Praktikumsabschnittes hervorrufen würde. Trotzdem muß der geplante Lehrstoff in der notwendigen Qualität vermittelt werden, was nur durch Erhöhung der Effektivität der Lehrveranstal tungen möglich ist. Die Anforderungen, die an die Studenten zu stellen sind, werden durch die vom Staatssekretariat bestätigten Lehrpläne bestimmt. Diese Lehrpläne sind voll einzuholen und durchzusetzen. In den FDJ-Veranstaltungen sollte mehr als bisher im Mittelpunkt der Aus einandersetzungen die Klärung des Standpunktes eines sozialisti schen Studenten stehen, und die FDJ-Gruppen müssen sich kritischer zur Verletzung der Studiendisziplin, des Bummelantentums und der Mittelmäßigkeit verhalten. In diesem Zusammenhang muß nochmals gesagt werden, daß kein Student berechtigt ist, von obligatorischen Lehrveranstaltungen fern zubleiben. Vom Besuch der Lehrveranstaltungen kann nur der Lehr körper einen Studenten befreien auf Grund eines mit ihm abge schlossenen Förderungsvertrages. Es kommt jetzt insgesamt gesehen darauf an, die Ergebnisse des Internationalen Symposiums zu Problemen der Lehre, des Studiums und der Erziehung auszuwerten und festzulegen, welche Veränderun gen sofort in den Bildungs- und Erziehungsprozeß einfließen können. Lehrkräfte der Fakultät in Anspruch nah men. Eine Umdisposition hätte zu außer ordentlich großen Komplikationen für die von auswärts anreisenden Fernstudenten, Komplementäre und Weiterbildungshörer sowie auch für die eingesetzten Lehrkräfte und.Institute geführt. 3. Für die am 19. 10. planmäßig ange setzten Einführungsveranstaltungen des 1. Studienjahres waren eine Reihe leiten der Staats- und Wirtschaftsfunktionäre ein geladen worden, die vor den neuimmatri kulierten Studenten auftreten sollten, um ihnen Perspektiven und Probleme ihres künftigen beruflichen Einsatzgebietes zu erläutern. Diese Funktionäre waren kurz fristig nicht mehr für den 18, 10. zu ge winnen. 4. In den meisten Instituten und Abtei lungen der' Fakultät waren auf Grund der ursprünglichen Planung für den 18. 10. Wiederholungs- und Nachzüglerprüfungen, Klausuren und andere Veranstaltungen an gesetzt, die ebenfalls kurzfristig nicht mehr ohne größere Schwierigkeiten zu verlegen waren. Angesichts dieser Sachlage traf ich die Entscheidung, daß alle ursprünglichen Fest legungen aufrechterhalten werden und der Unterricht im Direktstudium erst am 19. 10. ab 7 Uhr im vollen Umfang aufzu nehmen sei. Sämtliche Lehrkräfte wurden entsprechend informiert und haben auch ohne den geringsten Ausfall und ohne Ter minüberschreitungen den Unterricht am 19. 10. voll aufgenommen Die Studenten der Fakultät wurden in den Einsatzorten im Kreis Angermünde auf meine Weisung hin verständigt, daß sie unbedingt bereits am 18. 10. anreisen und in der Fakultät erscheinen müssen, um sich genauestens über den für sie in Kraft tretenden Lehr und Studienplan zu informieren und das ihnen inzwischen in den Poststellen hinter legte Lehr- und Studienmaterial abzuholen und gründlich durchzuarbeiten, damit sie vorbereitet und pünktlich am 19. 10. das Studium wieder aufnehmen können. Studenten, die am 19. 10. nicht oder ver- spätet zu den angesetzten und durchgeführ ten Lehrveranstaltungen erschienen, wur den von den Lehrkräften zur Stellung nahme vor ihren Gruppen veranlaßt. Die Feststellung in der UZ, wonach der Unterricht im 1 Studienjahr der Fakultät erst am 20. 10. aufgenommen wurde, ent spricht insofern nicht den Tatsachen, als im 1. Studienjahr am 19. 10. ab 7 Uhr plan mäßig vorgesehene Einführungsveranstal tungen durchgeführt wurden, an denen Lehrkörper und Studenten vollzählig teil nahmen. Prof. Dr. habil. Fabiunke, Prodekan für Studienangelegenheiten der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät So akzeptabel die hier angeführten Gründe sind und so sehr die getroffene Entscheidung überlegt sein mag — nicht erklärt ist damit, warum seitens der Fa kultät „organisiert“ wurde, daß die Lehrer für Politische Ökonomie des 2. Studien jahres die Philosophievorlesung von Prof. Kosing und — wie sich jetzt herausstellt — atich die Vorlesung in Deutscher Geschichte versäumten. Vnd das ist wohl auch nicht erklärbar. Großartige Steigerung der Agrarpädagogen Im Herbstsemester 1965 findet am Institut für Pädagogik eine Vorlesungsreihe „Grund lagen der Pädagogik“ statt, die in Gemein schaftsarbeit von Wissenschaftlern der Ab teilungen Allgemeine Pädagogik und Ge schichte der Pädagogik, der Fachgruppe Vergleichende Pädagogik sowie des Instituts für Psychologie gestaltet wird. Diese Vor lesung ist unter anderem für die Lehrer stundenten des 3. Studienjahres der Mathe matisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (fünfjährige Ausbildung) und des 2. Studien jahres der Agrarpädagogen obligatorisch. Am 18. 10. 1965 wollte ich morgens 8 Uhr die Eröffnungsvorlesung halten. Sieben Wissenschaftler, die an den folgenden Vor lesungen beteiligt sind, waren erschienen, aber von 48 Lehrerstudenten der Mathema tik und Physik fehlten 38, und die Agrar pädagogen hatten nicht einmal einen Dele gierten entsandt. Mit der Vorlesungsreihe „Grundfragen der Pädagogik“ beginnt die Ausbildung in den pädagogischen Disziplinen. Der Lehr körper ist gewillt, jede Stunde dieser Reihe möglichst gut zu nutzen, denn es gibt für den künftigen Lehrer wenige Vorlesungen; die wichtiger wären. Sollten manche Lehren- Studenten wirklich nicht den gleichen Wil len aufbringen? Es ist ein Unding für einen Lehrer, es mit dem Arbeitsbeginn nicht ge nau zu nehmen. Sollte das wirklich man chem Lehrerstudenten unklar sein? Durch Zufall hörte ich, den Agrarpädagogen sei nicht bekannt gewesen, daß „die Pädagogen schon diesen Montag anfangen“. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Studenten bis her die Erfahrungen gemacht haben, der offizielle Vorlesungsbeginn sei nicht ernst gemeint. Aber vielleicht liegt die Schuld für das Versäumnis wirklich nicht nur bei den Studenten. Immer wieder beklagen sich Studierende, weil sie sich ihren Studien plan aus einer Vielzahl von Mitteilungen, die in-ihren Instituten aushängen, mühselig zusammenstellen müssen. Prof. Dr. G. Uhlig Direktor des Instituts für Pädagogik Telefonischer Nachtrag von Prof. Uhlig am Montagmittag: Während am vergange nen Montag vpn 30 Agrarpädagogen 30 fehl ten, waren es heute nur 23. Uber Kontinuität nicht nur reden Erst wenige Tage vor Studienbeginn er fuhr ich telefonisch vom Protektorat, daß das Studium bereits am 18. Oktober begin nen soll. In der kurzen Zeit, war es uns nicht mehr möglich, unsere Vorbereitungen über den Haufen zu werfen. Das habe ich auch der Kollegin vom Prorektorat sofort am Telefon gesagt. Wir streben überall eine langfristige und störungsfreie Planung an, haben unsere Absprachen mit Gastlektoren usw. schon lange Zeit vorher getroffen und konnten auch die Studenten, die sich nicht im Ernteeinsatz befanden, nicht so kurz fristig informieren. Unser Dekan hatte für die Eröffnung am 19. Oktober ebenfalls schon lange disponiert, er kam zu diesem Zeitpunkt erst von einer Auslandsreise zu rück. Wir sind der Meinung daß wir an der Universität über Kontinuität und lang fristige vernünftige Planung nicht nur reden sollten. Prof. Heinrich Bruhn, Prodekan der Fakultät für Journalistik . Sofort Aushänge Nach der recht kurzfristigen Bekanntgabe des Vorlesungsbeginns am Montag, dem 18. 10. hat das Institut sofort durch Aus hänge auf den neuen Termin hingewiesen, daß nur wenige Studenten davon Kenntnis erhielten, ist nicht Schuld des Instituts. Die Studenten, um die es sich handelt (2. Stu dienjahr). waren im Ernteeinsatz. Dort hätte man ihnen den vorverlegten Beginn der Lehrveranstaltungen bekannt geben müssen, hat das aber nicht getan. Die Stu denten fuhren also in dem gerechtfertigten Glauben, daß die Lehrveranstaltungen erst am 19. 10. früh um 8.00 Uhr beginnen, nach Hause, nur die in Leipzig selbst beheimate ten kamen ins Institut und lasen den Aus hang, die anderen reisten erst am Montag in Leipzig an, konnten also an Lehrver anstaltungen noch nicht teilnehmen. Wenn also einer Schuld daran trägt, daß nur eine kleine Zahl von Studenten zu den Lehrver anstaltungen am Montag kam. dann der jenige, der es versäumt hat, die Studenten vor der Abreise vom Ernteeinsatz auf den neuen Termin hinzuweisen. Dr. Ernst Ullmann komm. Direktor des Kunsthistorischen Instituts Das ist alles ganz richtig, nur war laut Auskunft des Prorektorats für Studienan gelegenheiten das 2. Studienjahr der Kunsterzieher gar nicht im Ernteeinsatz, da diese Studenten — wie z. T. die des 3. — an der Gestaltung der Ausstellung zum in ternationalen Symposium oder der Be zirksmesse der Meister von morgen mit gewirkt hatten. Ausfälle wegen mangelnder Beteiligung Dr. Albus, Institut für Deutsche Literatur geschichte: „Die ausgefallene Lehrveranstal tung von Dr. Schuhmann konnte von kei nem anderen Mitarbeiter des Instituts über nommen werden. Es handelt sich um eine fakultative Vorlesung, die eine Spezialpro blematik aus dem Forschungsbereich von Dr. Schuhmann zum Inhalt hat und die auch zur Vorbereitung der Konferenz über J. R. Becher dient. Es kann aber gesagt werden, daß sonst alle Mitarbeiter des Instituts auf den Beginn des Studiums vor bereitet waren, aber einige Veranstaltungen wegen geringer Beteiligung ausfallen mußten. Dazu muß noch gesagt werden, daß von unserem Institut sofort nach Bekanntwerden der Änderung des Semesterbeginns dies durch Aushang be kanntgemacht wurde. Wichtig wäre aber gewesen, daß bereits bei der Abreise den Studenten davon Mitteilung gemacht, wor den wäre. Gleich noch eine Bemerkung zu den Geographen. Der Plan dieses Semesters sieht vor, daß erst am Dienstag Lehrver anstaltungen stattfinden.“ Inschallah! Wunder über Wunder! Aber — in schallah, wenn Allah will! Wenn Allah will, daß von einem Schrei ben des Prorektorats die Studenten der Philologischen Fakultät im Kreis Seelow zwar die eine Hälfte erreicht, worin vermerkt, war, daß der Ernteeinsatz früher beendet wird (denn alle wußten die Ab fahrtszeit des Sonderzuges), nicht aber die andere Hälfte, worin ver merkt war, daß das Studium einen Tag früher beginnt (denn viele ka men erst am Dienstag zur Vorle sung) — dann geschieht es auch so. Und das ist das Fatum — von so vielem, was von oben nach unten geht. Allahs Wege sind unerforsch- lich. PP UZ 42/65, Seite 3
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