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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
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- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
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Band
Band 9.1965
1
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aus Sommer lager und Ferien heim Scheibe-Alsbach 6. September 1965: Die Lautsprecherglocken, die sonst immer nur sehr ge mächlich im Wind schau kelten, gerieten durch die heißen Rhythmen unseres Vorspanns in twistartige Bewegung; gar erstaunt darüber, daß sie urplötz lich für 60 Minuten aus ihrem sonst so gemäch lichen Sendeturnus geris sen wurden. Von Journa listen erwartet man, daß sie massenmobilmachende Fähigkeiten besitzen. Nun, wir glauben, uns ist es gelungen, viele Lagerteil nehmer wieder aufzumun- fern, die Petrus wegen seines Versagens am lieb sten in die Hölle ge schickt hätten. Wir wollen nicht zu viel behaupten, aber sie warteten be stimmt auf unsere täg lichen Berichte. Am ersten Sendetag hatte Chef Jürgen (Or ganisator und Initiator) an sieben Redaktionsmit glieder Aufgaben zu ver teilen. Nachdem sich also am Sonnabendmorgen die Redaktion „Lagerfunk“ konstituiert hatte, schwirr ten die beiden Informa tionssammlerinnen Ger linde und Bärbel aufge- scheucht durchs Lager. Innendienst hatten zu die ser Zeit Heide und Klaus. Mit hochroten Köpfen studierten sie ND und andere Tageszeitungen, um ein niveauvolles Pressemosaik zusammen stellen zu können. Die ter, unser Chefsprecher (und auch großer Initia tor), kramte in seinen Er innerungen an DT 64 nach heiteren Zwischenansagen, den sogenannten Schnip seln. Außerdem drang er in jedes Zelt ein mit dem Schlachtruf: Leute, wir brauchen Humor. Viele verstanden ihn ja falsch, aber nach kurzer Aufklä rung waren auch Vertre ter anderer Fakultäten zur Mitarbeit bereit, produ zierten sich bei uns. Von „Wußtest-du-schon“- Sammlern bis hin zu den Lyrikern. Als arg mangelhaft er wies sich die technische Seite. Doch auch dieses Problem wurde gelöst. Hatten wir doch einen alten Hasen der Rund funk- und Fernsehtechnik unter uns. Denise schaffte es sogar, eine Sprecher kabine einzurichten. Lang sam spielten wir uns ein. Am Tag der Fakultäten waren — laut Lagerfunk — prominente Vertreter aller Fachrichtungen Gäste in Scheibe-Alsbach. Auch der Prodekan der Fakultät für Journalistik, Prof. Bruhn, besuchte uns. Das Mäd chenzelt wurde zum Hör saal. Er saß bei uns und hielt gewissermaßen die Einführungsvorlesung. Da bei fiel auch das Stich wort Lagerfunk. Ein Lob aus berufenem Munde, bitte nicht als Eigenlob auffassen! Die letzte Sendung war besonders heiß und aktuell. Der Höhepunkt im Ver anstaltungsplan des La gers wurde auch Politi kum Nr. 1 in unserem Funk. Aktueller konnten wir nicht sein: Bereits 30 Minuten nach dem Forum mit Hermann Axen, Kan didat des Politbüros des ZK der SED und Chef redakteur des „Neuen Deutschland“. berichtete unser Sonderkorrespon dentenstab darüber. Alle, die nicht dabei sein konn ten. als Hermann Axen über aktuelle außen- und innennolitische Probleme sprach, erhielten per La gerfunk einen Überblick über wichtige Diskussions punkte. Das letzte Wort über unseren Lagerfunk ist noch nicht gesprochen Anhand der Manuskripte und Mitschnitte werden sich alle Fakultätsneu linge die Köpfe heiß re den. Barbara Voigt Gerlinde Salomon (Journ. I) gedanken Arbeitgeberverbandes, westdeutschen E I „Es ist gar kein Zweifel“, erklärte er, „daß die gesamte Unternehmerschaft in Sachen Mitbestimmung unvergleichlich här ter werden wird als bei allem, was bisher an der Lohn- und Tariffront passiert ist. Sieg und Niederlage an der Lohn- und Ta riffront lassen sich reduzieren auf ein Ko stenproblem, mit der wirtschaftlichen Mit bestimmung werden die Grundlagen un serer wirtschaftlichen Existenz angegrif fen." (Industriekurier, Juli 1965). Balke als Exponent der westdeutschen Monopol- bourgeoisie, will den Herr-im-Hause-Stand- Auch wohlgenährte Pferde werfen mal den Reiter ab Balke, die Katze schon vor den Bundes tagswahlen aus dem Sack. Des Sozialpartners Balke Herr-im-Haus-Standpunkt Pleiten sind Privatpleiten allzu gieriger Unternehmer punkt durchsetzen. Deshalb werden die zu gestandenen Rechte, welche sich die west deutsche Arbeiterschaft in den ersten Jah ren nach dem zweiten Weltkrieg zur Mit bestimmung in den Betrieben des Berg baus und der eisen- und stahlerzeugenden Industrie erkämpft hatte, systematisch durch verschiedene Maßnahmen unterhöhlt. Nicht nur durch offene oder getarnte Be stechungsversuche gegenüber den Arbeitern in den Aufsichtsräten, wie es bereits bei . der Annahme des Gesetzes von einem Großunternehmer zynisch propagiert wurde (siehe Wiso-Bericht 1958, Heft 6, S. 99). son dern heute auch durch ökonomische Maß nahmen, wie Fusion und Veränderung der Produktionsprogramme, die es ermöglichen, auf diese Weise den Kreis der Betriebe, die das Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen des Berg baus und der eisen- und stahlerzeugenden Industrie vom 21. 5. 1951 erfaßt, zu ver lassen. Greift denn die Mitbestimmung die wirt schaftliche Existenz an? Die Frage muß mit Nein beantwortet werden, wenn sie als Kriterium der wirtschaftlichen Existenz die Zahlen über den Produktionsausstoß, die Beschäftigung, den Lohn, die Sozialleistun gen und auch die Gewinne nehmen, die in diesen Betrieben erzielt werden. „Alle gro ßen Pleiten der letzten Jahre gingen auf die Privatinitiative des jeweiligen Unter nehmers zurück.“ (Die Quelle, a. a. O.), stellt der DGB fest. Aber wenn das Kri terium der wirtschaftlichen Existenz die Macht und das Recht der zahlenmäßig klei nen, reaktionären Monopolistengruppen ist, politische und wirtschaftliche Entscheidun gen zu treffen, von denen ihre Riesenpro fite.’ aber auch das Schicksal Millionen werktätiger Menschen und ihrer Familien abhängt, dann muß man Balke beipflichten. Das erkennen immer mehr Werktätige in Westdeutschland. Der Kampf der Arbeiter um die Mitbe stimmung, wie auch der Kampf der Mono polisten um die Beseitigung der vorhande nen Mitbestimmung in den Betrieben ist offener Klassenkampf. Das ist gut so. Die Fronten werden klarer, die Klassenkräfte formieren sich. Diese Formierung hat Er hard sicher nicht im Sinn, wenn er von der „formierten Gesellschaft“ spricht. Dr. Hans Wilde der Wirtschaft! Die Forderung der Gewerk schaften nach Ausweitung der paritätischen Mitbestimmung in Großunternehmen und Großkonzernen ist bescheiden. Es wird die Mitbestimmung in 340 Kapitalgesellschaf ten beansprucht, die mehr als 2000 Be schäftigte oder eine Bilanzsumme von über 50 Millionen DM bzw. einen Umsatz von 100 Millionen MDN haben; für die ande ren Betriebe soll lediglich das geltende Be triebsverfassungsgesetz verbessert werden. 1200 zusätzliche Aufsichtsratsmandate for dert die über 20 Millionen starke Arbeiter klasse Westdeutschlands durch ihre größte Klassenorganisation — und schon muß die Monopolbourgeoisie den Helm fester bin den und sich als „harter Sozialpartner“/ entlarven, der einen Klassenstandpunkt mit allen Machtmitteln gegenüber den Werk tätigen durchzusetzen versucht. Sie muß ungewollt zugeben, daß die Theorie von der „formierten Gesellschaft“ nur ein Schlagwort ist. mit dem sich die Klassen und der Klassenkampf nicht beseitigen’ lassen. Während der CDU-Bundesminister für Arbeit und Sozialfürsorge, Blank, erklärt: „Das Zeitalter der Mitbestimmung ist nicht überholt. Die Arbeiterschaft, die sich mehr und mehr anschickt, mündig zu werden, ist auch berufen, ihre Führungseigenschaften zum Wohle des Volksganzen einzusetzen" (bei der Eröffnung der 11. Bundestagung der Sozialausschüsse der CDU, 10. 7. 1965, Köln), in seinem Ministerium aber nicht den kleinen Finger krümmt, um diese rich tige Erkenntnis in die Tat umzusetzen, ließ sein Bundestagskollege, der Präsident des Trotz aller Wahldemagogie wollen die Werktätigen Menschen in Westdeutschland nicht — wie es in einer alten Theorie heißt, die den von der Bourgeoisie gewünschten Gesellschaftsaufbau beschreibt und letzt lich auch die Grundlage der Theorie von der „formierten Gesellschaft“ ist —, das Pferd, auch nicht das wohlgenährte Pferd sein, das den Reiter, die Monopolbour geoisie und ihre Elite, trägt und dem Wil len des Reiters gehorchen muß, weil es nur dann gutes Futter und einen warmen Stall bekommt. Sie fühlen sich, bei allen vorhan denen Unklarheiten über ihre wirkliche Situation, nicht als eine „anders geartete Masse“, die von der Elite der Monopol bourgeoisie geführt werden muß, wie es im Wahlkampf der westdeutsche Außen minister Schröder behauptete. Sie stim men auch nicht mit seiner Schlußfolgerung überein: „Ohne eine solche Elite würde sich die Massendemokratie radikalisieren und wäre von der ständigen Gefahr bedroht, der Tyrannei zu verfallen.“ (in: Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, 26.1.1955) Umgekehrt, sie spüren immer mehr, daß diese Elite sie tyrannisiert. Deswegen haben die westdeut schen Monopolisten die große Wut auf die „Pinscher“ und die Angst- vor dem werk tätigen Volk; deswegen soll der Helm fester gebunden werden und der Kampf mit allen Mitteln gegen die westdeutschen Ge werkschaften geführt werden. Welche gefährlichen Forderungen und Ziele haben denn die Gewerkschaften auf gestellt? Es geht um die Mitbestimmung in Am 7. 10. 1965 riet Springers „Welt“ den westdeutschen Regierungsparteien, sie müßten nun nach der Bundestagswahl einen alten Spruch berücksichtigen: Nadi dem Sieg den Helm fester binden! Gegen wen? Gegen unseren Arbeiter- und-Bauern-Staat haben die Erhard und Konsorten weder vor noch nach der Wahl ihre aggressiven Absichten verborgen, im Gegenteil. Aber die so oft zitierte und von den Monopolen gelobte „formierte Gesell schaft“, das monopolkapitalistische und faschistische Ideal der „Volksgemeinschaft plus Arbeitsfront“, (Die Quelle, Heft 8/65, S. 337) ist trotz der Wahl noch nicht wieder erreicht. Springer empfiehlt Motto „formierter Gesellschaft“: Nach Sieg den Helm fester binden widerspräche Deutsche Volkszeitung, 17. September 1965: An unseren Universitä ten herrscht drangvolle Enge.,. Der Wissen ¬ schaftsrat beispielsweise forderte vor Jahren schon unter anderem den Bau von zehn neuen Universi täten — von denen bisher jedoch erst eine, in Bo chum, wirklich in Angriff genommen worden ist. Der Tagesspiegel, 2. Oktober 1965: widerspräche Vor weiteren Hochschul- Neugründungen und der Ausweitung schon be stehender Hochschulen hat der ehemalige Vorsit zende des Wissenschafts rates, Professor Kaiser ge warnt... Es sei heute schon zu bedenken, daß 20 Prozent der Lehrstühle in der Bundesrepublik nicht besetzt seien. Bis 1975 schieden außerdem etwa 67 Prozent der Ha bilitierten aus Altersgrün den aus dem Amt aus. Phasenverschiebung zu verwirklichen ... Westfälische Rundschau, 12. September 1965: Wann beginnen die Bauarbeiten für die Päd ¬ agogische Hochschule in Dortmund? Die Rund schau richtete diese Frage gestern an zuständige Referenten in den Düssel dorfer Ministerien. Nie mand vermochte darauf eine verbindliche Antwort zu geben. SDS-Einladung für FDJ Zu seiner diesjährigen Delegier tenkonferenz vom 14. bis 17. Oktober in Frankfurt (Main) hat der Sozia listische Deutsche Studentenbund (SDS) Vertreter des Zentralrates der FDJ eingeladen. Die Einladung an die FDJ soll laut Bundesvorstand des SDS ausdrücklich als Protest „gegen die sich wieder häufenden Polizeiaktionen gegenüber in die Bundesrepublik einreisenden FDJ- Vertretern“ gewertet werden. Die Haltung des SDS beweist, daß die demokratischen Kräfte Westdeutsch lands; auch nach dem Wahlsieg der Notstandsparteien weiter gegen die forcierten Angriffe auf die Demo kratie kämpfen wollen. Studenten gegen SPD-Führung Der Vorsitzende des Sozialdemo kratischen Hochschulbundes (SHB), Dr. Hajo Hauss, legte seine Funk- tion nieder und trat aus SHB und SPD aus. Der Schritt erfolgte aus Protest gegen die Politik des Partei- Vorstandes der SPD und den ständi gen Druck der Partei auf den Stu dentenverband. Während der neue Vorsitzende, Christoph Zöpel (West berlin) sich für ein „freundschaft- liches und politisch sachliches Ver hältnis zur SPD“ aussprach, ver langte der Amtsvorgänger von Hauss, Walter Völpert, im Namen aller Mitglieder, „die für die Bei behaltung der bisherigen politischen Linie des Verbandes eintreten“, eine außerordentliche Bundesdelegierten versammlung des SHB. Truppentransporte nach Vietnam durch USA-Studenten behindert Studenten der University of Cali fornia haben kürzlich wiederholt versucht, in Berkeley Züge aufzuhal ten, die Truppen zur Verschiffung nach Vietnam an die Westküste brachten. Sie legten sich quer auf die Schienen, verteilten dann unter den Soldaten Flugblätter gegen den schmutzigen Vietnam-Krieg und stoppten schließlich auch Schiffe, in- Dem 78jährigen Südafrikaner Christopher Anders wurde jetzt von der Universität Pretoria der Doktortitel für seine Dissertation „Richard Wagner und die Lehre von der Erlösung in seinen Opern“ verliehen. Nach der Verleihung des Doktorhutes sagte Anders, et werde weiterstudieren und sich nun mit Shakespeare befassen. dem sie mit einem kleinen Boot vor dem Truppentransporter fuhren. Vor Gericht versuchten sie, ein Trans portverbot zu erwirken, indem $9/ sich auf Artikel 8 der Satzungen des Nürnberger Kriegsverbrechertribu nals beriefen. Die Studenten, die sich bewußt sind, so keine unmittel baren Erfolge erringen zu können, nannten als ihr Ziel, die breite Öffentlichkeit aufzurütteln. Uni Brasilia geschlossen Wegen „kommunistischer Um triebe“ ließ der Rektor die Universi tät Brasilia schließen und Studenten verhaften, nachdem zuvor 3000 Stu denten und Professoren gestreikt hatten. fakten vertraut .Tagesspiegel", Westberlin; 26,'/27. 9. 1965: Berlin und seine Universitäten IVon Ewald Weitz WELTKENNTNIS „Handelsblatt", Düsseldorf; 30. 9. 1965: fe geplante. Medizinsci-Naturwissenschaft- liche Hochschule in Ulm wird nach Modell- Verstellungen errichtet werden, die bisher in der Welt bisher noch nicht verwirklicht worden sind.asanemninmanazszomammmmamaapmr pqunatemqrgusrgrotpaonemmatipsgüez"saamaa Bis heute ist sie die einzige Technische Uni Versität in Deutschland. -I-EeübiebemlAdfmmmm Die Welt, 23. September 1965: Die Landesmitte! für den Aufbau neuer Univer sitäten in Nordrhein- Westfalen sollen im näch sten Jahr auf die Ruhr- Universität in Bochum kon zentriert werden. Weder für die in Dortmund und in Ostwestfalen geplanten Universitäten noch für den Ausbau der Düsseldorfer Medizinischen Akademie zu einer Universität und für das Klinikum in Essen stehen Neubaumittel im Etatentwurf für 1966. Neue Ruhr-Zeitung, 29. September 1965: Sorgen, daß im Inter esse der Ruhr-Universität in Bochum andere Bau vorhaben zurückgestellt werden müßten, ließ der Minister (Kultusminister Mikat, NRW) nicht gelten: „Ich denke nicht daran. Unser Zeitplan sieht vor, alle Projekte nicht nach einander, sondern gleich zeitig mit einer gewissen 9 ö c 0 E E 0 Autodafe Keine drei Monate später, nachdem Tho mas Mann am 20. Februar 1933 der braunen Flut sein mutiges Bekenntnis für eine demo kratische und soziale deutsche Republik ent gegengesetzt hatte („Ich will das Bekenntnis erneuern... zur sozialen Republik und zu der Überzeugung, daß der geistige Mensch bürgerlicher Herkunft heute auf die Seite des Arbeiters und der sozialen Demokratie ge hört"), brannten seine Bücher neben denen von Marx und Heine, Brecht und Becher, Feuchtwanger und Rolland auf dem Scheiter haufen des barbarischen Regimes. Was noch vor einigen Wochen, nach der Brandstiftung an der Wohnungstür des Schriftstellers Günter Grass in Westberlin nur gedankliche Assoziation war, ist inzwi schen Wirklichkeit geworden: In Düsseldorf warfen junge Angehörige der Vereinigung „Entschiedene Christen" neben Exemplaren der Schundliteratur auch seinen Roman „Die Biechtrommel" in die Flammen, diesen Ro man, der in deutlicher Form - wenn auch ausweglos und damit das Gesamtbild der Welt verzeichnend - Faschismus, Militarismus und Revanchismus in Vergangenheit und westdeutscher Gegenwart sowie symbolisch die Verkrüppelung des Menschen im Kapitd- lismus geißelt. Das geschah kurze Zeit nach dem mehr fachen offenen Bekenntnis des Schriftstellers in seinen Wahlreden für jene politischen Grund sätze, wie sie die Deutsche Demokratische Republik - die Verkörperung des von Thomas Mann erstrebten Staatswesens - vertritt, und gegen jene irreale Politik des Revanchismus und Ideologie des Antikommunismus, wie sie im Bonner Staat ihren Ursprung haben. Kein geringerer als der Bundeskanzler die ses Staates war es, der mit seinen zügellose 11 Ausfällen gegen Grass und seine gleichge sinnten Kollegen die Brandstifter ermutig' 6 ' der den Rowdys Vorbild war, die Grass auf einer Wahlkundgebung mit Eiern und Toma ten bewarfen, und der es den jungen Leuten in Düsseldorf eingab, Grass’ Buch demonstra tiv den vernichtenden Flammen zu überlie fern. Die Geschichte aber mahnt: Dem großen Brand gingen die kleinen Feuer voraus. Es ist Zeit, diese Feuer auszutreten! G.1 Graal-Müritz Vor kurzem ging in un serem Universitätsferien heim Graal-Müritz die zwölfte erfolgreiche Sai son zu Ende. Im Sommer 1954 konnten erstmalig 44 Angehörige unserer Karl - Marx - Universität einen schon damals so be gehrten Ferienplatz in Graal-Müritz erhalten. Die Kapazität des Heimes wurde 1958 bis 1961 durch neue Fremdenzimmer in der Kulturbaracke bzw. im Wirtschaftsgebäude (Seitenflügel) nahezu ver doppelt. Dank dafür im Namen der Urlauber, die bereits das Glück hatten, in Graal-Müritz zu wei len, den verantwortlichen staatlichen Stellen un serer Universität wie den gesellschaftlichen Organi sationen. Natürlich ist mit einer erhöhten Bettenzahl wie mit anderen vorbildlichen Einrichtungen (z. B. einem schönen Klubraum, einer umfassenden Heimbiblio thek sowie einer Wasch küche und Bügelstube) noch nicht allein die lOOprozentige Gewähr für einen schönen erholsamen Urlaub gegeben. Auch in einem Ferienheim sind es letzten Endes die Men schen, also die für uns dort tätigen Kolleginnen und Kollegen, welche erst die entscheidenden Vor aussetzungen für einen schönen; erlebnisreichen Urlaub schaffen. Allen voran ist es die Familie Seibt, welche zusammen mit einem prächtigen Heimkollektiv nun schon zwölf Jahre lang die Ur lauber im wahrsten Sinne des Wortes verwöhnt, so daß wohl dem weit über wiegenden Teil der Ur lauber, auch wenn nicht immer das schönste Ost seewetter herrschte, der Abschied von Graal-Mü- ritz schwer fiel. Rund 8000 Urlauber konnten nach einem gro ben Überschlag in den verflossenen 12 Jahren er holsame Stunden im Ferienheim Graal-Müritz verbringen. Der Verfasser dieser Zeilen glaubt im Sinne dieser 8000 Urlau ber zu sprechen, wenn auch einmal auf diese Weise ein . herzliches Dankeschön „unserem Ossi“, seiner Frau Lori sowie allen übrigen Kol leginnen und Kollegen reminiszenzen dieses vorbildlichen Heim kollektivs gesagt wird, die alle unermüdlich mit viel Lust und Liebe in jeder neuen Saison für uns Ur lauber tätig sind. H. Eberlein aus Sommerlager und Ferienheim
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