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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 47, 25.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
-
Band
Band 9.1965
1
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Prorektor Prof. Dr. Horst Möhle Grundlegende Umgestaltung der Hochschul bildung und -erziehung Mit dem internationalen Sympo- Slim über Lehre, Studium und Er- Äehung, das die Karl-Marx-Univer- iität aus Anlaß der 800-Jahr-Feier der Stadt Leipzig vom 4. bis 6. Ok- lober 1965 durchführen wird, wollen Mir zur weltweiten Diskussion über die objektiv notwendige Umgestal- ung der Universitätsbildung und Erziehung beitragen. Deshalb wer- den wir über die bei der schrittwei- len Erfüllung der Aufgaben, die der Universität als Glied des einheitli- then sozialistischen Bildungssystems Bestellt sind, erzielten Fortschritte m Bildungs- und Erziehungsprozeß lerallgemeinert berichten und zu- Seich mit der Bearbeitung der nun- Dehr neu auftretenden Probleme Ind Aufträge unter Auswertung Der nationalen und internationalen Nahrungen beginnen. Alle Hoch- chullehrer, aber auch die Assisten- len und Studenten, lassen sich dabei Von ihrer Verantwortung leiten, die te persönlich über ihre Forschungs- und Lehr- bzw. Studienaufgaben hinaus auch für die wissenschaftliche hochschulpolitische und -pädagogi sche Durchdringung ihrer Tätigkeit tragen. Der Erfolg unseres internationa len Symposiums wird also entschei dend von der zielstrebigen Mitarbeit aller Angehörigen der Karl-Marx- Universität bei den Diskussionen ab hängen, die unmittelbar anschlie ßend in durchgreifende Veränderun gen des Lehr-, Studien- und Er ziehungsprozesses einmünden müs sen. Die wenigen auf hochschulpäd agogischem Gebiet an unserer Uni versität arbeitenden. Wissenschaftler sind allein zur Erörterung und Be antwortung der Hauptfragestellun gen nicht in der Lage, alle Hoch schullehrer sind verpflichtet, ihre eigene Lehrtätigkeit und die Ergeb nisse gründlich und wissenschaft lich exakt zu analysieren, die De kane, Prodekane und Fachrichtungs leiter sind aufgerufen, das sich im Lehr-, Studien- und Erziehungspro zeß ihrer Bereiche entwickelnde qualitativ Neue aufzuspüren und zu verallgemeinern. Auch am Resultat dieser unserer Bemühungen wird der Stand der wissenschaftlichen Arbeit an unserer Universität und unser Beitrag zur Schaffung des einheitli chen sozialistischen Bildungs- und Erziehungsprozesses gemessen. Alle nutzen wir gern den sich auf dem Symposium entwickelnden Er fahrungsaustausch mit unseren west deutschen und ausländischen Kolle gen, die in beachtlicher Zahl nach Leipzig kommen. Welche Hauptzusammenhänge und -Probleme stehen im Vordergrund der Beratungen? Wir müssen Fachrichtung für Fachrichtung untersuchen, wie unter den Bedingungen des vollentfalteten sozialistischen Aufbaus vor allem die technische Revolution perspek tivisch, sagen wir für die nächsten Jahre bis 1970 und 1980, das Persön lichkeitsprofil des Absolventen un serer Universität grundlegend verän dert und wie von hier aus die op timale inhaltliche und methodische Gestaltung des komplexen Bildungs- und Erziehungsprozesses bestimmt wird. Es geht um die Aufdeckung der Hauptansatzpunkte für die drin gend erforderliche Umgestaltung. Nur die Fachwissenschaftler selbst können z. B den Prozeß der Um strukturierung ihrer Wissenschaften erfassen, also die sich unter dem Ein fluß neuer Grundlagenwissenschaf ten ergebenden Veränderungen, die sich bei der Aufdeckung neuer Ge setzmäßigkeiten und Theorien ab zeichnenden veränderten Beziehun gen zwischen den allgemeinen Grundlagen ihrer Wissenschaften, die sich entwickelnden neuen Denk- und Arbeitsmethoden ihres Bereichs analysieren. Unter Beachtung des generellen und spezifischen Bil dungs- und Erziehungsziels müssen sie dann den Inhalt der Fachbildung, besonders der Grundlagenbildung, neu bestimmen und anordnen. In der Fachrichtung Chemie sollte kri tisch geprüft werden, ob der jetzt im 1. Studienjahr in Kraft tretende Stu dienplan diese Veränderungen voll erfaßt, die Wissenschaftler der Me dizinischen Fakultät müßten ein schätzen, inwieweit die Studienre form diese Umstrukturierung der Wissenschaft widerspiegelt usw. Mit dieser Aufgabe ist verbun den die Beantwortung der Frage nach der Entwicklung des ..dynami schen Könnens“ unserer Studenten, also nach ihrer auf dem dialekti schen Materialismus beruhenden Be fähigung zum selbständigen Wissens erwerb, zur Befähigung, wissen schaftlich-produktiv arbeiten zu kön nen. Im Bereich der Lehrerbildung müßte u. a. die Gestaltung der Lehr tätigkeit der Studenten im schul praktischen Semester als echte wis senschaftlich-produktive Tätigkeit untersucht werden. In enger Beziehung zum gelehrten Bildungsgut ist akzentuiert der Er ziehungsprozeß zu gestalten. Kern frage ist, wie die fachwissenschaft liche Bildung zur dialektisch-mate rialistisch fundierten politisch-welt anschaulichen Erziehung planmäßig genutzt und wie zu einem wissen schaftlich und politisch parteilichen Standpunkt erzogen werden kann, der den sozialistischen Leiter von Arbeitskollektiven auszeichnen muß. Die Erfahrungen der Landwirtschaft lichen Fakultät sind für die gesamte Universität von Bedeutung. Im Sinne des Jugendkommuniques muß die gesamte hochschulpädago gische Arbeit des Lehrkörpers auf die optimale Entwicklung der Eigen verantwortung und Selbsterziehung im Studentenkollektiv gerichtet sein. Welche verallgemeinerungswürdigen Erfahrungen liegen beispielsweise an der Fakultät für Journalistik vor? Die grundlegende inhaltliche Um gestaltung des Bildungs- und Er ziehungsprozesses muß verbunden werden mit einer adäquaten Weiter entwicklung seiner methodischen Ge staltung, deren neue Qualität sich u. a. in der Neubestimmung der Funktionen und Relationen im Kom plex Vorlesungen, Übungen, Semi nare, Konsultationen, Lehrveranstal tungen, Praktika, nichtprogram mierte, programmierte Arbeit, Selbst studium, wissenschaftlich-produktive Arbeit usw. 'zeigt. Hier kann unsere Juristen-Fakultät bemerkenswerte Ergebnisse zur Diskussion beisteuern. Wie sich der Akademische Senat in seiner nächsten Beratung in Vor bereitung des Symposiums mit sol chen Hauptproblemen befassen wird, so sollten auch Fakultäts- und Fach richtungsräte oder Arbeitskreise und Diskussionsteilnehmer wichtige grundlegende Fragen erörtern und sie verallgemeinert auf dem Sympo sium in. den Sektionen vortragen. Internationales Symposium der Karl-Marx-Universität Probleme der Lehre, des Studiums, der Erziehung Kontinuität des Bildungs- und Erziehungsprozesses von der Oberschulbildung bis zur postgradualen Weiterbildung Bestimmender Einfluß der technischen Revolution und der Entwicklung der Wissenschaften auf die Neuprofilierung der akademischen Berufe und die grundlegende inhaltliche Um gestaltung der Hochschulbildung Gesteigerte Erfordernisse an die Erziehung der Nachwuchs kräfte zu hoher Verantwortung gegenüber der sozialistischen Gesellschaft Erhöhung der Effektivität des Bildungs- und Erziehungspro zesses Dozent Dr. Manfred Widmann I Oberschule bis X v postgraduale Weiterbildung 'S 2 36-37/65, Seite 7 he eb ce atb® sP% ö ob’ g‘ 212 6n zu sichern. Es handelt sich hier um eine Rternational anerkannte Aufgabe ersten anges. Die sozialistischen Verhältnisse in r DDR öffnen weit die Möglichkeit einer nmäßigen Lösung dieser Aufgabe. Im Rahmen des Symposiums widmet sich R e besondere Sektion Problemen der Kontinuität des Bildungs- und Erziehungs- Sfozesses. Betrachten wir die Universität A8 Glied im einheitlichen sozialistischen ^Mungssystem, so erweisen sich u. a. fol- ende Problemkreise als außerordentlich “tuell: 1. Der Übergang von der Oberschule zur Diversität. 2, Das erste Studienjahr. ,3. Das Studium ohne Unterbrechung der erufstätigkeit. 24 Der Übergang der Absolventen von A Universität zum Beruf und ihre syste- "atische Weiterbildung. Mit der Erörterung dieser vier Probleme rd in eine international geführte Diskus- Bn eingegriffen. Das beweisen so bedeu- SDgsvolle Veranstaltungen wie z. B. die INESCO-Konferenz 1963 in Hamburg über R8 erste Studienjahr, die internationalen MOnferenzen 1965 in Malmö und Stockholm Rer das Fernstudium, die internationale EOnferenz der Hochschulpädagogen im Nöhmen der diesjährigen Ostseewoche, die Reh in diesem Jahr in Prag stattfindende EOnferenz zum Fernstudium und zur post- Dualen Weiterbildung. Betrachten wir die einzelnen Problem- bTsise näher, so dürften folgende Teilpro- dme das Interesse des Symposiums fin- “en; frühzeitige und wirkungsvolle Studien- /'Dotierung der Oberschüler und damit zu- öDmenhängend die Vorbereitung der kDerschüler auf das Studium unter Mitwir- /Dg der Universität {.Auswertung der seit 1963 praktizierten ga8nungsprüfungen bzw. Eignungs- hspräche, vor allem hinsichtlich des In- dts und der Methoden. fas Wesen des Übergangsprozesses vom s^üler zum Studenten Das sozialistische Bildungswesen unseres Sfaates wird weiter planmäßig zum ein- | Deitlichen sozialistischen Bildungssystem susgebaut. Die einzelnen Glieder dieses Sy- : tems mit ihrem jeweils besonderen Auf- / A3g (und den entsprechenden Spezifika des i sldungs- und Erziehungsprozesses) müs- so zusammengefügt werden, daß ein Seschlossenes einheitliches Ganzes entsteht, Im die Kontinuität der Bildung und Erzie- ung vom Kindergarten bis zur Hochschule Und bis zur Weiterbildung der Absolven- Hochschulpädagogische Maßnahmen zur Meisterung des Übergangsprozesses (es sei in diesem Zusammenhang auf die Ergeb nisse der Senatskonferenz im Juni 1965 und auf den Beschluß des Akademischen Senats vom 6. 7. 1965 zur Arbeit mit dem ersten Studienjahr hingewiesen). • Die spezifischen Lehr- und Lernmittel sowie die spezifischen Formen der Lehr veranstaltungen des Fernstudiums. Verbindung von Studium und beruflicher Arbeit des Fernstudenten. (Diesbezüglich liegen noch wenig Berichte vor, so daß die Diskussion gerade zu diesem Problem be sonders gepflegt werden soll.) • Der Übergang des Absolventen in das Berufsleben. Es liegen berichtenswerte Bei spiele vor. (Fachrichtungen Chemie, Wirt schaftswissenschaften usw.) Die Universität als Einrichtung der Weiterbildung der Absolventen. (Auf diese Aufgabe muß man sich mit Konsequenz vorbereiten. Das Beispiel der Wirtschafts wissenschaftlichen Fakultät liefert wert volle Anregungen, aber auch andere Fach richtungen können bereits Berichte vor legen.) Prof. Dr. Gerhard Mohs Einflüsse der technischen Revolution * - # 3 3 ■ ■ > • Das atemberaubende Tempo, das in den letzten Jahrzehnten die Wissenschaftsent wicklung kennzeichnet, steht in engster Wechselwirkung mit riesenhaften Fort schritten der Technik. Die Formel vom wissenschaftlich-technischen Fortschritt und noch mehr der Begriff der techni schen Revolution bringen das Zusammen fließen von Wissenschaft und Technik sinnfällig zum Ausdruck. In der DDR beginnen sich in den letz ten Jahren die Konturen der technischen Revolution immer mehr abzuzeichnen. Sie vollzieht sich hier unter den besonderen Bedingungen und als Teil des umfassen den sozialistischen Aufbaus und wird zu gleich stimuliert durch den in den näch sten Jahren anhaltenden Rückgang der Beschäftigtenzahl in der Volkswirtschaft. In und mit der technischen Revolution entwickeln sich neue materiell-technische Grundlagen und neue Organisationsfor men der Produktion. Es wachsen die An forderungen an die Qualifikation ganzer Beschäftigtengruppen und letztlich der Be völkerung insgesamt. Die Stellung des Menschen innerhalb des Produktionspro zesses verändert sich; in der Reglerzen trale der Automatenstraße ist der Mensch nicht mehr unmittelbares Teilglied, son dern Schöpfer und Beherrscher der Pro duktion. Die neue produktive und soziale Funk tion der Wissenschaft in der technischen Revolution fordert von den Universitäten und Hochschulen gebieterisch, die neuen Anforderungen, die sich daraus für die Hochchulbildung ergeben, zu formulieren. Dabei treten vielfältige Probleme auf, von denen mir einige für die Diskussion einer besonderen Beachtung wert erschei nen. In jüngster Zeit zeichnen sich in der Hochschulforschung zwei Tendenzen ab: Die Konzentration auf Forschungsschwer punkte und eine breite Entwicklung der Vertragsforschung. Im Perspektivplan der Universität ist vorgesehen, in den nächsten Jahren die materiellen und personellen Forschungskapazitäten auf die Bearbei tung von 32 Schwerpunktvorhaben zu kon zentrieren. Diese Schwerpunktbildung fin det ihre Begründung vor allem aus der Erkenntnis, daß die notwendige Tiefe in der Bearbeitung wissenschaftlicher Pro bleme heute eine Konzentration der ma teriellen und personellen Mittel erfordert. Weltniveau im Produktionsbereich setzt Spitzenleistungen in der Wissenschaft vor aus! Aus der Einheit von Lehre und For schung als eines der Grundprinzipien der Hochschulbildung ergibt sich in diesem Zusammenhang die Frage (jach dem Ver hältnis zwischen spezialisierter Forschung und notwendiger Breite der Ausbildung. Generell ruft u. E. eine Spezialisierung der Forschung nicht notwendigerweise eine Vereinseitigung in der Lehre hervor. Viel mehr hebt die Konzentration der geistigen und materiellen Mittel in der Forschung das wissenschaftliche Niveau auch in der Lehre auf eine höhere Stufe. Die schnelle Entwicklung der Vertrags forschung führte dazu, daß in einigen unserer Fakultäten heute der Anteil der vertraglich gebundenen Forschungsthemen und Forschungsmittel weit mehr als die Hälfte aller Themen und Mittel umfaßt. Mit dieser Ausweitung der Vertragsfor schung ist eine Tendenz zur Erweiterung der angewandten Forschung auf Kosten der Grundlagenforschung gegeben. Auch daraus ergeben sieh Schlußfolgerungen für die inhaltliche Bestimmung der Hochschul bildung. Grundlagenforschung, die auf die Erkenntnis innerer Zusammenhänge und gesetzmäßiger Erscheinungen zielt, wird in besonderem Maße einer breiteren Grund bildung gerecht. Angewandte Forschung dagegen zielt stärker auf eine vertiefende Spezialbildung. In der Diskussion um ein optimales Verhältnis von Grundbildung und Spezialisierung sollte dieser Tat bestand Beachtung finden. Innerhalb der Theorie-Praxis-Problema tik haben in den letzten Jahren Fragen der komplexen Bildung eine besondere Rolle gespielt. An unserer Universität haben sich in den Betriebspraktika spezi fische Formen komplexer Bildung ent wickelt. Über die formale Seite hinaus geht es auch hier um den Inhalt der Hoch schulbildung. In produktiven wie in außer produktiven Bereichen geht es heute zu meist um die Lösung komplexer Aufgaben. Der technischen Revolution selbst ist die Komplexität immanent. In diesem Sinne muß die Hochschulbildung nach Kon gruenz ihrer Formen und ihres Inhalts mit der Komplexität der gesellschaftlichen Praxis streben. Es ist zu hoffen, daß die von uns ge nannten Probleme neben weiteren in der Diskussion eine vielseitige Betrachtung er fahren und daß in den Gesprächen die Leitlinien erörtert werden, a denen sich die Neugestaltung der Hochschulbildung in den kommenden Jahren zu entwickeln hat. o-romemas • geerem oeme-*N*3 Prof. Dr. Günter Fabiunke ! . • Verantwortung gegenüber der Gesellschaft % # u a L _' L ', — ’ . * - J Gegenstand der 1 Beratungen in der Sek tion 3 sind die bedeutungsvollen Aufgaben, die sich unter den Bedingungen des um fassenden Aufbaus des Sozialismus und der technischen Revolution für die weltanschau liche, politisch-ideologische und charakter lich-moralische Erziehung unseres aka demischen Nachwuchses ergeben. Im Mit telpunkt unserer Aufmerksamkeit steht hierbei die zielstrebige Erziehung unserer Studenten zu strenger wissenschaftlicher und politischer Parteilichkeit, zu einem höhen sozialistischen Staatsbewußtsein, zu revolutionärer wissenschaftlicher und poli tischer Konsequenz und Kühnheit, zu Ent scheidungsfreudigkeit, Standhaftigkeit und Prinzipienfestigkeit. Der unmittelbar hinter uns liegende „Leipziger Studentensommer 1965“ hat uns gerade in dieser Hinsicht, eine Fülle wert voller neuer Erfahrungen, Einsichten und Lehren vermittelt, die nunmehr auch schnellstens für die Erhöhung des politisch erzieherischen Niveaus unserer gesamten Lehr-, Bildungs- und Studienarbeit genutzt werden müssen. Im wesentlichen geht es uns hierbei um die umfassende, in jedem Falle aber sehr konkrete Durchsetzung des Prinzips der Einheit von sozialistischer Bildung und Erziehung. Das erfordert nicht nur die allseitige Verstärkung, son dern vor allem auch die planmäßige Koor dinierung aller erzieherischen Anstrengun gen unseres gesamten Lehrkörpers. Die bisher noch keineswegs allgemein er kannte und anerkannte Notwendigkeit und Möglichkeit sowie die konkreten For men und Methoden der Planung unserer im gesamten Lehr- und Studienprozeß zielstrebig zu leistenden politisch-ideologi schen Erziehungsarbeit werden daher einen breiten Raum in den Beratungen der Sektion 3 einnehmen. In enger Verbindung hiermit steht die wichtige Aufgabe der vollen Durchsetzung und Sicherung der Einheit von marxistisch- leninistischer und fachwissenschaftlicher Bildung und Erziehung unserer Studenten in allen Fachrichtungen. Die weitere mar xistisch-leninistische Durchdringung und Fundierung des gesamten Systems unserer sozialistischen Hochschulbildung stellt die Vertreter aller wissenschaftlichen Diszipli nen vor große Aufgaben, über deren gün stigste Lösungsmöglichkeiten in der Sek tion sehr gründlich und kritisch beraten werden soll. Eine weitere Aufgabe der Sektion 3 be steht darin, die in den letzten Jahren an unserer Universität im großen Umfang entwickelten und erprobten modernsten Lehr- und Studienformen unter dem Ge sichtspunkt der verstärkten Nutzung aller ihnen innewohnenden weltanschaulich- und politisch-erzieherischen Potenzen zu ana lysieren. Hierzu gehören u. a. solche wich tigen Formen wie der wissenschaftliche Studentenwettstreit, die planmäßige För derung der Beststudenten, die Durchfüh rung von Komplexpraktika, die Einbezie hung von Studenten in die wissenschaft liche Forschung der Institute und Fakul täten. die Anwendung der Fallmethode im Hochschulunterricht, der Übergang zu in terdisziplinär gestalteten Komplexvor lesungen und -Übungen usw. Im Rahmen eines umfassenden Erfahrungsaustausches wollen wir prüfen, wie diese und andere moderne Unterrichts-, Lehr- und Studien formen entschieden stärker als bisher in den Dienst der politisch-ideologischen und charakterlich-moralischen Erziehung und der staatsbürgerlichen Bewährung unseres akademischen Führungsnachwuchses ge stellt werden können und müssen. Die Frage, wie wir mit diesen und anderen Methoden erfolgreich sozialistische Leiter persönlichkeiten, mit höchster fachlich- wissenschaftlicher Qualifikation und poli tisch-ideologischer Reife erziehen können, steht hierbei, im Mittelpunkt unserer Auf merksamkeit. Von ganz besonderer Bedeutung ist hier bei auch die Frage, wie wir als Hochschul- lehrer noch zielstrebiger und wirkungs voller die individuelle und kollektive Selbsterziehung unserer studierenden Ju gend fördern und entwickeln können. Die vielfältigen und oft sehr komplizierten Aufgaben und Formen der kameradschaft lichen Zusammenarbeit von Lehrkörper und FDJ bei der sozialistischen Erziehung unserer Studenten werden daher in den Beratungen der Sektion 3 ein besonderes Gewicht haben. Was den Teilhehmerkreis an den Bera tungen der Sektion 3 betrifft, so muß ge sagt werden, daß es hier überhaupt keiner lei Einengung irgendwelcher Art gibt, da alle in dieser Sektion zur Debatte stehen den Probleme von prinzipieller Bedeutung sind. Hochschullehrer aller Disziplinen, Studenten, Mitglieder und Funktionäre des sozialistischen Jugendverbandes und nicht zuletzt Vertreter unserer Universitätspar- teiorganisation, aber auch Absolventen und Praktiker verschiedenster Bereiche unseres wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens können zur Befruchtung der Dis kussion beitragen und werden umgekehrt auch sicher viele wertvolle Hinweise für ihre eigene erzieherische Arbeit erhalten. Prof. Dr. Werner Renneberg Höherer Nutzen bei Bildung und Erziehung Der Widerspruch zwischen den erhöhten Anforderungen an den Menschen in der Epoche der technischen Revolution und den hauptsächlich zeitlich begrenzten Mög lichkeiten für die Bildung, und Erziehung der heranwachsenden Generation ist ein na tionales und internationales Problem. Seine Lösung drängt auf eine Besinnung über In halt, Methoden, Formen und Organisatio nen der Lehre und des Studiums unter dem Gesichtspunkt hin, den Bildungs- und Er- (Fortsetzung auf Seite S)
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