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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
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- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
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- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
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- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
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- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
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- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
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Band
Band 9.1965
1
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Verteidigungen Habilitationen 10. September, Herr Dr. rer. oec. Rolf Emmrich. Thema: „Die methodischen Bezugsgrößen der Ar- beitsklassifizierung bei Produktions arbeiten in der Industrie der Deut schen Demokratischen Republik un ter besonderer Berücksichtigung von Wechselarbeiten.“ Wirtschaftswissen schaftliche Fakultät. 17. September, Herr Prof. Dr. rer. oec. Albrecht Heinze. Thema: „Staatsmonopolistische Regulierung und Kampf der Arbeiterklasse in Westdeutschland.“ Wirtschaftswis senschaftliche Fakultät. Freitag. 24. September, 14 Uhr, Markgrafenstraße 2, Zimmer 213, Frau Dr. rer. pol. Helga Ulbricht. Thema: „Aufgaben der sozialisti schen Sozialpolitik bei der Gestal tung der sozialen Sicherheit in der Deutschen Demokratischen Repu blik.“ Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Freitag. 1. Oktober, 14 Uhr, Mark gratenstraße 2. Zimmer 213, Herr Dr. Jonuscheit. Thema: „Pro bleme der Entwicklung von Theorie und Praxis der wirtschaftlichen Rechnungsführung in der Deutschen Demokratischen Republik.“ Wirt schaftswissenschaftliche Fakultät. Promotionen 10. September, Herr Gerhard Wäsch. Thema: „Zur Einbezie hung älterer Schüler in den Pro duktionsprozeß sozialistischer Indu striebetriebe als Weg der Erziehung zur sozialistischen Arbeitseinstel lung.“ Institut für Pädagogik. Veranstaltungen Sonntag, 19. September, 10 Uhr, Hotel Deutschland. Das Ethos des Künstlers in unserer Zeit. Sonntagvormittagsgespräch des Deutschen Kulturbundes mit Siegfried Wagner, Leiter der Abteilung Kultur beim ZK der SED Sonntag. 19. September, 10.30 Uhr, Musikinstrumenten-Museum der Karl- Marx-Universität. Zinken. Trompeten und Posaunen. Es spricht Herbert Heyde. Dienstag, 21. September 19.30 Uhr. Haus der DSF, Zimmer 105. Die Rolle des Sujet- Bildes in der sozialistischen Malerei. Es spricht Dr. Letsch. Aus den Instituten Auslandslektoren tagten Vom 23. bis 27. August fand in Leipzig "die traditionelle Tagung der Auslandslek toren statt, an der auch die Lehrkräfte des Herder-Instituts teilnahmen. Interessante Vorträge und Aussprachen über aktuelle Probleme der Kulturpolitik, wichtige Fra gen der gegenwärtigen außenpolitischen Situation, ökonomische Probleme der Gegenwart, Probleme der literaturwissen schaftlichen Forschung in der DDR, der gegenwärtige Stand der Forschung auf dem Gebiet der deutschen Grammatik und neue Wege in einem rationellen, auf pro duktive Fertigkeiten zielenden Fremd sprachenunterricht waren von großem In teresse für /die im Ausland tätigen Lekto ren und die Dozenten des Herder-Instituts. Auslandsbeziehungen Rektor in Tokio Magnifizenz Prof. Dr. Georg Müller nahm zusammen mit weiteren DDR-Rek toren an der 4. Generalversammlung der Internationalen Assoziation der Universi täten (IAU) in Tokio teil. Reisen Dozent Dr. habil. Wolfgang Kunz, Ober arzt am Physiologisch-chemischen Institut der Karl-Marx-Universität, weilt zur Zeit auf Einladung der Polnischen Akademie der Wissenschaften zu einem Erfahrungs austausch im Departement für Biochemie des Nencki-Tnstituts für experimentelle Biologie in Warschau. Berichtigungen Wie wir nachträglich von der Stadtlei tung des Deutschen Kulturbundes erfah ren, wurde Prof. Dr. phil. Walter M a r - t i n als Kandidat für die Stadtverordne tenversammlung nicht von der SED, son dern vom Deutschen Kulturbund nomi niert. In unserer Ausgabe 32/33, Seite 10, ABC für Neuimmatrikulierte. entstand durch falsche Information ein bedauerlicher Fehler. Der Studentenarzt hält seine Sprechstunden nicht Dienstag und Donnerstag ab 16 Uhr, sondern an beiden Tagen von 14 bis 16 Uhr ab. Ebenfalls auf eine falsche Information geht der Fehler in der Ausgabe 34. Seite 1, unter Ernennungen und Berufungen zurück. Dr. phil. habil. Eberhard Paul wurde durch den Rat der Philosophischen Fakultät (nicht Philologischen) zum komm. Direktor des Archäologischen Instituts an der Philoso phischen Fakultät ernannt. DAS REDAKTIONSKOLLEGIUM Günter Lippold (verantwortlicher Redakteur); Jürgen Grubitzsch, Rolf Möbius (Redakteure); Prof. Dr. jur. habil. Richard Hähnert. Hans- Dieter Huster. Gerhard Mathow. Karla Poersehke. Karl-Heinz Röhr. Wolfgang Weiler. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig - Erscheint wöchentlich - Anschrift der Redaktion: 701 Leipzig: Ritter straße 26. Fernruf 79 71. Sekretariat Apparat 264. Bankkonto: 513 808 bei der Stadtsparkasse Leip zig - Druck: LVZ-Druckerei „Hermann Duncker“ UI 18 138. 701 Leipzig Peterssteinweg 19 - Be- »eliungen nimmt jedes Postamt entgegen. UZ 35/65, Seite 2 Hans Wetzel sprach zu Genossen Studenten Auf einer Mitgliederversammlung aller Genossen Studenten der Karl- Marx-Universität sprach am Diens tag. unmittelbar vor Beginn des neuen Studienjahres und des Ernte einsatzes, Genosse Hans Wetzel, Se kretär der SED-Bezirksleitung, über theoretische Probleme und Schluß folgerungen aus der 10. Tagung des Zentralkomitees. Er wies nach, daß es durch unse ren Einfluß und den Kampf der westdeutschen Friedenskräfte gelun gen ist, die Grundfragen der Ent wicklung in Deutschland gegen den Willen von CDU und SPD uch in Westdeutschland ins Gespräch zu bringen und daß dank der Konti nuität der Politik unserer Partei der Sozialismus im ständigen Vor marsch ist. Al s wichtige Aufgabe in der Wahlbewegung nannte er, die Ergebnisse der Politik der Partei und die Richtigkeit ihrer General linie zu zeigen. Er forderte die Stu denten auf, sich noch besser mit der Theorie und Praxis der nationalen Frage, der Entwicklung in West deutschland sowie des sozialisti schen Aufbaus vertraut zu machen. In der Diskussion, die in den Grundorganisationen fortgesetzt wurde, nahmen auch der Erste Se kretär der FDJ-Kreisleitung, Wer ner Hannig, und der Sekretär der Universitäts - Parteileitung, Hans- Joachim Böhme, das Wort, der ein gehend die Wirksamkeit der poli tischen Massenarbeit unter den Stu denten analysierte und daraus wich tige Schlußfolgerungen für die Ar beit im kommenden Studienjahr ab leitete. Erinnerungsmedaille für Prof. Liebenberg Mit der Erinnerungsmedaille „20. Jahrestag — demokratische Bo denreform“, die Ministerpräsident Willi S t o p h am 3. September auf einem Festakt des ZK der SED, des Ministerrates und des Nationalrates in Neubrandenburg in Anerkennung und Würdigung hervorragender Ver dienste bei der Durchführung der demokratischen Bodenreform und der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft an über 100 Bürger der DDR verlieh, wurde auch Prof. Dr. Otto Liebenberg. Direk tor des Instituts für Tierzucht und Milchwirtschaft der Karl-Marx-Uni versität, ausgezeichnet. Vertrauensleute- Vollversammlung zur Wahlvorbereitung Mit einer Vertrauensleute-Voll versammlung am Nadimittag 'des 8. September erreichte die Gewerk schaftsorganisation der Medizinischen Fakultät einen ersten Höhepunkt bei der Vorbereitung der diesjährigen Volkswahlen. Vor etwa 100 Ver trauensleuten sprach Prof. Dr. Ingo Wagner im Hörsaal der Hautkli nik über Probleme der Weiterent wicklung der Demokratie in unserer Republik und über Lebensfragen der deutschen Nation, während Kreisarzt OMR Dr. Riemschneide r — Abgeordneter der bisherigen und Kandidat für die bevorstehende Le gislaturperiode — Rechenschaft über die Entwicklung des Gesundheits wesens der Stadt Leipzig ablegte. Neben zahlreichen interessanten Fakten und Ausblicken dankte Dr. Riemschneider vor allem immer wieder für die gute Zusammenarbeit des städtischen Gesundheitswesens mit den medizinischen Einrichtungen der Karl-Marx-Universität. Prominente in den Sommerlagern Prof. Kurt Hager debattierte mit Studenten In einer vierstündigen Zusammen kunft mit Teilnehmern des Sommer lagers des FDJ-Aktivs in Groß Kö- ris sprach das Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees, Genosse Prof. Kurt Hager über Entwicklung und Grundsätze der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands und beant wortete ausführlich und überzeugend eine große Zahl von Fragen der Studenten zu aktuellen politischen Problemen, zu Problemen der inter nationalen Arbeiterbewegung und des innerparteilichen Lebens. ’ Er wies nach: Die Wesenszüge der SED, die im April 1966 den 20. Jahrestag ihrer Gründung begehen wird, bestehen darin, daß sie nie mals Scheu vor neuen Problemen hatte, sondern eine große theore tische Arbeit leistete, um den Mar xismus-Leninismus schöpferisch auf die Bedingungen in Deutschland an zuwenden, daß sie alle Grundfragen gemeinsam mit den anderen Parteien und dem ganzen Volk berät und auf der Grundlage des demokratischen Zentralismus vorwärtsweisende Be- schlüsse faßt. Eingehend erläuterte er, wie die kollektive und wissenschaftliche Ar beitsweise der Parteiführung, die Einhaltung der Parteinormen und die schöpferische Arbeit der Grund organisationen es ermöglichen, die komplizierten Aufgaben unserer Entwicklung zu lösen. Mit lebhaftem, herzlichem Beifall dankten ihm die Studenten für seine überzeugenden Ausführungen. Horst Schumann gab Anschauungs unterricht Wie Mitglieder und Funktionäre der Freien Deutschen Jugend in schwierigen Situationen zu handeln und Partei zu ergreifen haben, wie sie sich Ziele setzen und beharrlich nach Wegen zu ihrer Verwirklichung suchen sollten, veranschaulichte Horst Schumann, Erster Sekretär des FDJ-Zentralrats, den Teilneh mern des Sommerlagers in Groß Köris an Hand von Episoden aus seinem eigenen Leben als Angehöriger der Werner-Holt-Generation. Durch of fene geistige Auseinandersetzungen an Stelle plakativer Zusammenkünfte in den Gruppen und Grundorgani ¬ sationen müsse der Jugendverband dazu beitragen, in allen Fragen, vom Studium bis zur nationalen Frage, bei allen Jugendlichen einen ein heitlichen Standpunkt zu erreichen und sie auf die hohen Anforderungen unseres Lebens vorzubereiten. Der Erste Sekretär des Zentralrats verwies eindringlich auf die Aufgabe der akademischen Jugend, der west deutschen Arbeiterjugend zu helfen, ihre Rolle als einer entscheidenden Kraft für politische Veränderungen in der Bundesrepublik gerecht zu werden. In einem anschließenden Gespräch mit führenden FDJ-Funktionären der Universität riet Horst Schumann den Leitungen, sich ständig mit den Freunden über die Probleme zu un terhalten, ihnen nicht nur Aufgaben zu übertragen, sondern sie geistig zu bewegen und zur Lösung der Aufga ben zu begeistern und zu befähigen. bewähren Über die Jugendpolitik in beiden deutschen Staaten sprach Genosse Kurt Turba, Vorsitzender der Ju- gendkomission beim Politbüro der SED, am 2. September vor Studen ten der Medizinischen, Mathema tisch-Naturwissenschaftlichen und der Landwirtschaftlichen Fakultät im Sommerlager Schirgiswalde. An Hand des Jugendberichtes der Bon ner Regierung und der Jugendförde rung in unserer Republik zog Ge nosse Turba Vergleiche und wies nach, wie gering das Interesse der westdeutschen Machthaber an den Sorgen und Wünschen der Jugend ist. Die Studenten des 1. Studienjah res forderte Kurt Turba auf, alle Schwierigkeiten durch Beharrlichkeit und Ausdauer zu überwinden und sich im Studium zu bewähren. Die Studienjahre verglich er dabei mit den Fingern einer Hand. Wer den großen Sprung vom abgespreizten Daumen zum Zeigefinger (1. zum 2. Studienjahr) schaffe, dem würden auch die Sprünge zwischen den üb rigen Fingern gelinget. Ehrendach für ND-Chefredakteur Vor über 200 Studenten des 1. Studienjahres gesellschaftswissen schaftlicher Fachrichtungen aus dem Sommerlager Scheibe-Alsbach sprach am 7. September im Saal des Dorf gasthofes Limbach der Kandidat des Politbüros des ZK der SED und Chefredakteur des „Neuen Deutsch land“, Genosse Hermann Axen. Seine künftigen Berufskollegen, die Journalistikstudenten der Karl- Marx-Universität, geleiteten ihr gro ßes Vorbild unter einem Ehrendach aus „NDs“ zum Podium. In seiner kurzen Einführung wies Gen. Axen darauf hin, in welcher glücklichen Lage die Studenten der DDR sind, die unter den Bedingun gen großer gesellschaftlicher Umwäl zungen und der technischen Revolu tion die Wissenschaft meistern ler nen. Er machte die jungen Studen ten aber auch auf die ihnen mit dem Studium gegenüber der Gesellschaft erwachsenden Verpflichtungen auf merksam. In seinen weiteren Aus führungen entwickelte Hermann Axen vor seinen Zuhörern ein Bild der gegenwärtigen politischen Lage in Deutschland und der Welt und den daraus zu ziehenden Schlußfolgerun gen. Die Eindringlichkeit seiner Dar legungen und der sofortige freund schaftliche Kontakt zwischen dem Redner und seinem Auditorium führte im Anschluß daran zu vielen Fragen der Studenten und einem beiderseitigen interessanten Gedan kenaustausch. In Groß Köris sechs Medizinprofessoren Mit den Prodekanen Prof. Liebe und Prof. Braun sowie den Profes soren Aresin, Bethmann, Petzold und Uebermuth hatte die Medizinische Fakultät das weitaus stärkste Auf gebot für den Tag der Fakultäten in das Studentenlager am Roßkardt- see entsandt. Auch aus den meisten anderen Fachrichtungen waren Pro fessoren — darunter die Prodekane Fabiunke (Wifa), Richter (Math.- Nat.) und Schnelle (Philologische Fakultät) — Dozenten, Assistenten und Parteisekretäre gekommen, um im Gespräch mit ihren Studenten die Ergebnisse des vergangenen Studien jahres auszuwerten und die Aufga ben für den kommenden Ausbil dungsabschnitt zu beraten. Unter den prominenten Gästen die ses Tages befanden sich weiterhin u. a. Staatsratsmitglied Ilse Merkel, der stellvertretende Gesundheits minister Prof. Mecklinger sowie Wissenschaftler aus Großbetrieben, die mit den Studenten über perspek tivische Fragen ihrer Wissenschaft, die Anforderungen der Praxis und die Gestaltung des Studiums disku tierten. Kurt Turba: Im 1. Studienjahr ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■«■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Neuer Sekretär der FDJ*Kreisleitung Die Kreisleitung der Freien Deutschen Jugend an der Karl-Marx-Universität wählte in ihrer letzten Sitzung, am 3. Sep tember, den bisherigen Sekretär der Grund organisation der Mathematisch-Naturwis senschaftlichen Fakultät, Genossen Werner Hannig, Diplom-Physiker, Träger der Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen“, zu ihrem Ersten Sekretär. Der bisherige Erste Sekretär der FDJ- Kreisleitung, Genosse Günter Schnei der, Diplom-Lehrer für Marxismus- Leninismus, Träger der Artur-Becker- Medaille in Gold und der Ehrennadel der Karl-Marx-Universität, bereitet sich auf die Übernahme einer anderen verantwor- tungsvolleh Tätigkeit vor. Werner Hannig, 26 Jahre !■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ 4 Günter Schneider, 27 Jahre Julius Lips Zum Gedächtnis seines 70. Geburtstages am 8. September 1965 „Wohl keine Wissenschaft außer vielleicht der des Rechts ... ist in den politischen Stürmen der ver gangenen Jahre so mißhandelt und gedemütigt, ver zerrt und mißbraucht worden, wie meine Wissen schaft vom Menschen und seinem Schaffen, so daß auch hier der Aufbau von Grund auf zu geschehen hat.“ Mit diesen, Wende und Neubeginn in der völ kerkundlichen Lehre und Forschung verheißenden Worten eröffnete Professor Dr. phil. Dr. iuris utriusque Julius E. Lips seine Rede, die er am 31. Oktober 1949 bei seinem Amtsantritt als Rektor vor dem in der Kongreßhalle zu Leipzig versam melten Auditorium maximum der Universität hielt. Wenige Monate später, am 21. Januar 1950, riß ihn der Tod aus dieser eineinhalb Jahre zuvor am Ethno logischen Institut mit Tatkraft und Zuversicht aufge nommenen Pionierarbeit, an deren Anfang ein von Krieg und Unheil hinterlassener materiell-admini strativer und — vor allem — geistiger Trümmer haufen stand, dessen unverzügliche Beseitigung in doppelter Hinsicht ein Gebot der Stunde war. Es mußte Neuland geschaffen werden für eine dem Fortschritt zugewandte völkerkundliche Lehre und Forschung — und es mußten die durch die Instituts leitung seit Ende der zwanziger Jahre immer deut licher geförderten rassistischen Tendenzen völlig annulliert werden, um die konstruktiven Traditio- nen der Leipziger Völkerkunde wieder freizulegen und neu zu beleben. Zu beidem war Julius Lips - im umfassendsten Sinne dieses Wortes — berufen. Bereits in jungen Jahren hatte er unter den Er lebnissen des ersten Weltkrieges den Weg zu einer freiheitlichen Weltanschauung gefunden, zudem hatte er als Wissenschaftler von internationalem Rang seine Ausbildung und erste Anregungen zu geistigem Schaffen von der Universität Leipzig empfangen. So entschied er sich, als ihn nach Ende des zweiten Weltkrieges die Berufungen auf ver schiedene europäische Lehrstühle in New York er reichten, für seine alte Alma mater Lipsiensis und damit zugleich für das Neue, im ersten schwierigen und entbehrungsreichen Wiederaufbau begriffene Deutschland. Die innere Konsequenz dieses von Arbeit und Kampf erfüllten Gelehrtenlebens, die den Saarlän der Julius Lips von Leipzig über halb Europa; Nordafrika und Nordamerika nach Leipzig zurück führte, wird an dessen wichtigsten Stationen deut lich. In Saarbrücken geboren, begann er 1913 in Leipzig das Studium der Rechte, der Philosophie. Psychologie und Völkerkunde, das er bei Aus bruch des ersten Weltkrieges unterbrechen mußte, aber infolge einer Verwundung noch während des Krieges wieder aufnehmen konnte. Seine Lehrer waren vor allem die Psychologen Wilhelm Wundt und Felix Krüger, der Ethnologe Karl Weule und von den Rechtsgelehrten Rudolf Sohrn, Ludwig Mit- teis und Erwin Jacobi. 1919 promovierte er in Psy- chologie und Völkerkunde zum Doktor der Philoso phie. 1921 zum Doktor beider Rechte. 1925 trat er. eine Stellung am Rautenstrauch-Joest-Museum fürt Völkerkunde in Köln an, das damals Fritz Graeb- ner unterstand. 1926 erfolgte, ebenfalls in Köln, seine Habilitation für Völkerkunde und Soziologie. 1928 seine Ernennung zum Direktor des genannten Museums, zu der sich 1930 die zum Professor an der Universität gesellte. Doch konnten ihn die in jahre langer Arbeit errungenen akademischen Erfolge und Positionen nicht daran hindern, sie seinem besseren Wissen und Gewissen zu opfern, als 1933 die „Gleichschaltung“ der deutschen Universitäten be gann. Julius Lips fand nicht, wie man von ihm ver langte, den „Weg zum Führer“. Aus Protest gegen die seiner Wissenschaft aufoktroyierte antihumanit stische Konzeption legte er seine Lebensstellungen nieder und emigrierte nach Paris, wo er bis zum Frühjahr 1934 am Musee de l’Homme arbeitete Hier erreichte ihn der Ruf des weltbekannten Ame rikanisten Franz Boas, der ihn als Visiting Professor of Anthropology an die Columbia University nach New York berief. Von dieser und anderen amerikanischen Univer sitäten aus unternahm er mehrere Forschungsreisen zu den Naskapi- und Ojibwa-Indianern; auch ent' stand in der Zeit des amerikanischen Exils der größte Teil seiner wissenschaftlichen und populär' wissenschaftlichen Publikationen. Kennzeichnend für beide Kategorien seiner Schriften ist die In terpretation der Kultur und Geschichte der Völker aus ihrer Wirtschaftsform. Diese Grundkonzeption verleiht einerseits seinen zahlreichen populären Ar beiten neben einer allgemein verständlichen überzeu genden Klarheit zugleich auch den Charakter einer humanistischen Mission, in dem sie die Ursachen der Vielfalt und Verschiedenartigkeit der Völker und Kulturen historisch erklärt und damit keinen Raum läßt für Spekulationen über eine mystische „Rassen-“ oder „Kulturseele“, die unüberbrückbar 6 Schranken setzt zwischen die Menschen verschie dener Herkunft. Sprache und Kultur. Andererseits weist sie aber auch der eigentlichen ethnologischen Forschung neue Wege von universalgeschichtlichet Bedeutung durch die aus dem Gesichtsfeld des Rechtswissenschaftlers erfolgende Durchdringuns des wirtschafts-ethnologischen Materials. Denn ei Kerngebiet des Interesses und des Arbeitens von Julius Lips waren die Produktions- und Eigentums' Verhältnisse der Völker, insbesondere die mit dem Recht an Grund und Boden — dem .Territorialprin- zip“, wie er es nannte — zusammenhängenden Pro' bleme. So führten ihn die Ähnlichkeiten des Ter ritorialprinzips verschiedener als Sammler und Jä. ger klassifizierten Völker mit denen seßhafter B0 denbauer zur Entdeckung und Begründung des wirtschafts- und kulturgeschichtlichen Zwischensta’ diums der ..Erntevölker“. Indem Leitung und Mitarbeiter des Instituts, das seinen Namen trägt, die von Julius Lips in eine uni' versalgeschichtliche Gesamtschau gerückte Tradition völkerkundlicher Wirtschaftsforschung fortsetzen haben sie dem Julius-Lips-Tnstitut der Karl-Mar- Universität ein international beachtetes Profil ver liehen. Damit wird aber auch ein Beitrag geleistet, der die Zuversicht von Julius Lips rechtfertigt, als er auf seiner Rektoratsrede am 31. Oktober 1949 sagte: „Aber die Völkerkunde, die Wissenschaft vomE Menschen und seinem Schaffen, wird wieder - des bin ich gewiß — den Platz einnehmen, der ihrem Inhalt und ihrem Ziel entsoricht: die Völker und Kulturen zu studieren, das Gemeinsame zu erken nen, dem internationalen Verstehen zu dienen, und eine Wissenschaft zu sein, die Kompaß sein soll auf dem Wege zum Frieden unter allen Völkern der Erde.“ Die Wissenschaftler des Julius-Lips-Instituts
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