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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 47, 25.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
-
Band
Band 9.1965
1
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Auf Gebirgspfaden und Wüstenpisten amd-e aiiHiiitiiiiiiiimiiiiiiiiiiHiiiiifiiiiHHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiitiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii * Wadi Maur (alle 100 000 ha,) im Be- des G-5-5-2«0«0-0«""-"-"-"-"-"-5* Stammeshäuptling im Hochland UZ 32-33/65 Seite 6 z kurzen Zeit nach der Revolution Hodeida jedoch grundsätzlich ge- Die Sowjetunion errichtete einen unächst steilen Kamm sehen ‘Augen In unaufhörlicher Folge, d. h. ohne Ve getationspausen, werden Weizen, Gerste, Mais, Luzerne (10 bis 12 Schnitte pro Jahr, auf bewässerten Flächen), Wein, Kaffee. Granatäpfel, Pfirsiche und zahlreiche an dere Kulturen angebaut Die Bauern des Hochlandes bestellen ihre kleinen Felder zwar mit primitivsten Mitteln, aber mit großer Sorgfalt. Bald haben wir uns mit den örtlichen Beamten darüber geeinigt, wo und wie ein Landwirtschaftsprojekt der DDR errichtet werden kann. Dieses Pro jekt wird eine Größe von etwa 250 ha haben, auf denen Getreide, Luzerne, Hül auf ber der sten fort a er sitz eines großen Scheikhs, der dieses Land teilweise an leibeigene Pächter ver pachtet. während ein anderer Teil von seinen Sklaven bearbeitet wird. Unmittel bar nach der Revolution wurde dieser Fürst und seine Familie, welche sich an die Seite des verjagten Imam stellte, in haftiert. und seine Besitzungen wurden beschlagnahmt. Es gelang aber auch die sem mittelalterlichen Fürsten, durch Dro- Wohnviertel, Geschäfts- und Handelshäu ser, eines Kinos sowie die Errichtung des ersten Hotels in Hodeida nach sich gezo gen. Die Neubautätigkeit hat inzwischen einen solchen Umfang angenommen, daß das eigentliche Hodeida bereits den Cha rakter einer Altstadt, eines Überrestes der Vergangenheit, angenommen hat. Auch unsere Delegation wird mit großer Herzlichkeit empfangen. Paul Scholz un terhält sich angeregt mit Bauern, Hafenar beitern, Händlern und Verwaltungsange stellten. Auf einem großen Empfang, den der Gouverneur von Hodeida zu Ehren der DDR-Delegation gab. werden die Ausfüh rungen unseres Stellvertretenden Minister präsidenten zu Fragen unserer Außen- und Innenpolitik und zu unserem Verhält nis gegenüber den arabischen Ländern mit anhaltendem Beifall aufgenommen und freundschaftlich erwidert. neuen Hafen, in dem nunmehr auch große Schiffe ankern und mit modernen Kran anlagen gelöscht werden können. Der Ha fenbau hat den Bau zahlreicher neuer Eine dieser Erkundungsfahrten führte uns in den Raum des Städtchens Maber — 130 km südlich von Sana. Nachdem unsere Experten gruppe aus der heißen Tihama in das „kühle“ Sana zurückgekehrt war. begannen die Arbeiten zur Erkundung eines zweiten Landwirt schaftsprojektes im jemenitischen Hoch land. tsf Ute »rha ster Her I Der Autor des folgenden - von uns gekürzten - Beitrages, K. J. Michalski vom Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft, war neben Prof. Dr. Fröhlich und Dr. Pagel vom gleichen Institut Mitglied einer landwirtschaftlichen Expertengruppe, die den stellvertretenden Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Paul Scholz, im April - Mai nach dem Jemen begleitete. - Wichtiger Bestandteil der in Sana zwischen Paul Scholz und dem damaligen Premier Ahmed Mohamed Naman getroffenen Vereinbarungen ist das Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit. Ein sehr vorteilhafter langfristiger Regie rungskredit der DDR für Jemen wird u. a. für die Errichtung zweier staatlicher Landwirt schaftsprojekte verwendet. Die Erkundung und Vorbereitung dieser Projekte war Haupt aufgabe der Expertengruppe. Fast tion dazt Anf« Meeres. In der hat sich wandelt. einen Zettel geschrieben (Dorfschrei' besorgten das für die Analphabetenh kniend überreicht wird. In den mei Fällen entschied der Gouverneur so" über das Bittgesuch. Uns fällt der herzliche Kontakt zwi schen den zahlreichen sowjetischen Exper ten und der einheimischen Bevölkerung auf. Als wir den Suq (Basar) betreten, be grüßen uns die Händler mit einem freund schaftlichen „strastwuitje" und erläutern uns die Preise in russischen Ziffern. Verwaltungschefs des Wadi-Maur-Gebie- tes ist.... Wir erfahren, daß das Gebiet um den Wadi Maur insgesamt 100 000 ha umfaßt, von denen z Z. aber nur 30 000 ha bebaut werden. Diese Flächen werden durch eine behelfsmäßige Anstauung des Flusses während der Regenzeit überflutet und nachfolgend mit Baumwolle. Hirse, Reis und Gemüse bestellt. Mit Hilfe eines Staudammes, so sagte man uns, könnte die Anbaufläche auf 60 000 ha vergrößert werden. Eine zusätz liche Brunnenbewässerung könnte das ge samte Gebiet landwirtschaftlich nutzbar machen. Die notwendigen Investitionen zur Realisierung eines solchen Projektes in diesem völlig abgelegenen Gebiet sind jedoch so hoch, daß selbst größere Länder als die DDR sowie finanzkräftige interna tionale Organisationen davon Abstand nehmen mußten. Außerdem bestehen, ähn lich dem Gebiet des Wadi Siham, sehr rückständige Bodenverhältnisse Wie wir während unserer Gespräche in Zohra er fahren. ist das gesamte Land im Gebiet führte der Weg auf Serpentlinen über den des zentral-jemeniti- Hochgebirges. Unseren bot sich eine wildzer- Wir fanden über weite Strecken herrliche, mit Schirmakazien bestandene Parkland schaften, deren gute Böden bei ausrei chender Bewässerung ausgezeichnete Er träge bringen könnten ... Schließlich erreichten wir Zohra — eine größere Ansiedlung, die zugleich Sitz des Während unsere Regierungsdelegation ihre Reise durch den Jemen fortsetzt und von Hodeida nach Taiz weiterfliegt, beginnt für die landwirtschaftliche Experten gruppe die Arbeit. Es galt, die landwirt- schaftlichen Potenzen der Tihama-Ebene zu untersuchen und ein geeignetes Ge lände für den Aufbau eines DDR-Land wirtschaftsprojektes auszuwählen... Unsere allradgetriebenen Landrover hatten Mühe, die unzähligen Hindernisse hungen und Bestechungen die Behörden zu seiner Freilassung und zur Rückgabe seiner Besitzungen zu veranlassen. Somit ist dieser Scheikh heute wieder Eigentü mer des riesigen Gebietes von Wadi Maur und Herr über seine Sklaven und Leib eigenen. Die Revolutionsregierung hat jedoch seine Freilassung und die Rückgabe sei nes Besitzes mit einigen Bedingungen ver bunden, die seine frühere Position in ge wissem Grade schwächen. Er ist verpflich tet, künftig 50 Prozent seiner (!) Ernte an den Staat abzugeben, er darf seine Skla ven nicht mehr töten und verkaufen und keine staatlichen Machtbefugnisse mehr ausüben. Derartige Kompromisse mit den Großgrundbesitzern sind nicht selten. .. Da die Hilfe der DDR aber eine Hilfe für die Bauern und Landarbeiter des Jemens ist, keinesfalls aber ihre Unterdrücker stärken wird, verzichten wir auch im Ge biet des Wadi Maur auf den Aufbau eines Landwirtschaftsprojektes. Unsere weiteren Untersuchungen füh ren uns auf die einstigen Imam-(Königs-) Besitzungen von Jumaisha und Mokeimi- nia, die in der Höhe der Straße Hodeida— Sana gelegen sind. Diese Länder sind seit der Revolution von 1962 jemenitischer Staatsbesitz. Während ein Teil dieses Landes an landlose Bauern verpachtet wurde, blieben zwei Areale von je 300 ha für den Aufbau von Staatsfarmen reser viert. Der Aufbau dieser beiden Staats farmen kam jedoch zum Erliegen, da die jemenitische Regierung z. Z. nicht über die erforderlichen materiellen Mittel und die notwendigen Fachkräfte verfügt. Unsere Expertengruppe nahm eine ein gehende Untersuchung dieser Ländereien vor und gelangte zu der Schlußfolgerung, daß dieses Gebiet für den Aufbau eines landwirtschaftlichen Projektes durch die DDR gut geeignet ist. Nachdem wir die Kosten dieses Projektes ermittelt, die künftige Struktur des Projektes und seine Aufbau-Etappen ausgearbeitet hatten, kehrten wir nach Sana zurück. Unsere Vor schläge wurden von der Regierungsdele gation der DDR akzeptiert und von unse ren jemenitischen Freunden und Gastge bern herzlich begrüßt. , Rat Mir Sshw blem Rehr Benst ’nd Man senfrüchte und Gemüse sowie verschie dene Obstarten angebaut werden. Ferne 1 wird dieses Projekt mit einer intensivel Viehhaltung und einer Ausbildungsstätte für jemenitische Landwirtschaftsfachleute ausgerüstet werden. Die Fahrt in das Gebiet Maber vermit feit uns, neben neuen fachlichen Erkennt' nissen, tiefe Eindrücke über das Leben de Dorfbevölkerung im jemenitischen Hoch- land... Dem uns begleitenden „Gouver- neur" von Maber wurden wiederholt Bitt gesuche überreicht. Der jemenitischen Lan. dessitte entsprechend waren diese Bitten Andere Fächer als das Lesen uod Schreiben der Suren werden in diese” Schulen nicht gelernt. Mädchen ist de Schulbesuch nicht erlaubt. Die jemenit sehe Revolution hat. wie wir später " Sana sahen, erste Schritte zur Überwi. düng dieses mittelalterlichen „Schulwd sens“ eingeleitet. In der Hauptstadt un in anderen Städten des Jemen wurden die ersten weltlichen Schulen eröffnet. 1 denen die Schüler eine moderne Elemenn tarbildung erhalten und in Sonderklasse auch fachliche Spezialkenntnisse auf dea Gebiet der Landwirtschaft sowie Fremo sprachen erlernen können. Welch ein Unterschied gegenüber den Verhältnissen in der Tihama! An Stelle der Bruthitze der Wüste — nun ange nehme Temperaturen von 26 bis 28 °C; an Stelle der Wüstenpiste schroffe Hochge birgspfade; an Stelle der Strohhütten der Tihamadörfer die Steinhäuser der Ge birgsbewohner. .. Das Bild der Hochebene ist faszinierend. Die günstigen Bodenverhältnisse und der „ewige Sonnenschein“ dieses Gebietes las sen eine vielgestaltige subtropische Vege tation entstehen. Obwohl wir uns an die jemenitischen Verhältnisse bereits recht gut gewöhn 1 hatten, war der Besuch des Dorfes Ro- sawa, einer wahrhaft mittelalterliche 1 ’ Ansiedlung, für uns aufs neue erschüt ternd und fesselnd zugleich. Das Dorf ist, wie fast alle Ansiedlungen der Hochland- Jemeniten, von einer Wehrmauer aus Stein und Lehm umgeben, die mit Wach- türmen versehen ist. Das Betreten de Dorfes ist nur durch Tore möglich, welch bei Ausbruch der Dunkelheit fest ver schlossen und bei Morgengrauen geöffnet werden. Diese Ein- und Ausgänge werde! 1 von malerisch gekleideten Stammeskrie gern bewacht. Innerhalb/ der Wehrmaue drängen sich die Steinhäuser und Hütte 11 der Bewohner dicht aneinander und bi den enge Gassen. In den Häusern lebe 11 Menschen und Haustiere auf engste 111 Raum zusammen. Zentren des Dorfes sind der Brunnen und der Dorfladen. Unse plötzlicher Besuch in Rosawa versetzte di Bevölkerung in helle Aufregung. Währe® 11 die gesamte männliche Bevölkerung bin nen weniger Minuten aus den Häuser 11 kommt, um uns durch das Dorf zu b8 gleiten, verschwinden die verschleierte- 1 Frauen und Mädchen eiligen Schrittes i den Häusern. Nach mohammedanische 1 Sitte ist es ihnen nicht gestattet, frer den Besuchern zu begegnen. Eine juns2 Frau, die diesen Vorschriften nicht sofo Folge leistete, sondern den Schleier sog 111 beiseite schiebt, um den seltenen Gäste einen neugierigen Blick zuzuwerfen, wiri von den Männern mit lautem Geschr und Prügelandrohung in ihr Haus gejagh So muß sich also die Damenwelt VOD Rosawa begnügen, das seltene Schauspie, unseres Besuches durch die eng vergitter. ten Haremsfenster oder von den Flaco dächern der Steinhäuser her zu verfolge” Sehr interessant war für uns der Besud der Koran-Schule von Rosawa. In ei 116 , niedrigen Lehmhütte saßen etwa - 30 Jun gen mit untergeschlagenen Beinen aL dem Lehmfußboden, zerlesene Exemplatf des Korans auf den Knien. Im Chor sprk chend lernten sie. unter Aufsicht ihr Lehrers, der in einem langen weißen GE wand, den Krummdolch im Gürtel, wi dig vor ihnen saß. die Suren der He 111 ' gen Schrift des Islam auswendig. U28 wurde der Musterschüler dieser Schu vorgestellt — ein etwa lOjähriger Jung” der. wie man sagte, bereits alle Koca" Suren auswendig könne. Not Ilan Has K hit Ohne Tinau lerst ‛i Hi ndus Qesha Verw. ficht Qeißt ung Daz Sch re -ochk der Nach zweiwöchiger Arbeit in der T hamawüste und im jemenitischen Hoc. land ist die Tätigkeit unserer Experte” gruppe beendet. Mit der Unterzeichnung des Abkommens über die wirtsehaftlid 1 Zusammenarbeit zwischen der DDR una der JAR durch Paul Scholz und Mohamte Naman finden unsere Empfehlungen ih Annahme... • • klüftete Hochgebirgslandschaft dar. deren karstiges Grau braun hin und wieder durch das saftige Grün sorgfältig bestellter Terrassenfelder unterbrochen wurde. Entlang der Straße zieht sich eine neuangelegte, einfache Te lefonleitung, deren Maste aus unbehaue nen Baumstämmen bestehen, die von klei nen Steinpyramiden gehalten werden. An den strategischen Punkten der Straße patrouillieren jemenitische und ägyptische Posten, die das Land vor An schlägen der noch immer aktiven Konter revolutionäre schützen. Nach Überquerung des Gebirgskammes führt die Straße, allmählich abfallend, durch die fruchtbaren Westhänge des Hochlandes. Die Zahl der Dörfer mit ihren malerischen Steinhäusern, die Zahl der mit Gerste. Mais. Wein. Obst und Kat (bei der jemenitischen Bevölkerung beliebtes, aber gesundheitsschädliches Rauschmittel) bebauten Felder wird größer. Plötzlich lenkten unsere Begleiter die Wagenkolonne von der Straße ab. Wenige Minuten später werden wir von der Be völkerung des Dorfes Khamaran herzlich begrüßt. Eine malerisch gekleidete Ehren parade präsentiert das Gewehr, als Paul Scholz das Dorf betritt. Im Haus des Dorfältesten unterhält er sich, wie so oft während dieser Reise, angeregt mit den Bauern und den lokalen Vertretern Je mens. Als wir uns verabschieden, ist das gesamte Dorf auf den Beinen und winkt uns nach, bis wir außer Sichtweite sind. Nach einigen weiteren Fahrstunden än dert die Landschaft schlagartig ihr Ge sicht. Urplötzlich treten die Berge zurück und vor uns breitet sich die Tihama- Ebene aus. Während das Gebiet zunächst den afrikanischen Savannengebieten äh nelt, geht es schließlich mehr und mehr in eine Sandwüste über. Auch das Bild der Dörfer und der Be völkerungstyp ändern sich grundlegend. An die Stelle der Steinhäuser der Gebirgs dörfer treten spitze, kralartig eingehegte Strohhütten im afrikanischen Stil. An die Stelle der hellhäutigen Hochlandaraber sind die dunkelhäutigen Tihama-Bewohner getreten, die sich in ihren malerischen Trachten deutlich von den Bewohnern des Hochlandes unterscheiden. Die Temperatu ren liegen hier bei 38 bis 40 °C, und die relative Luftfeuchtigkeit steigt auf 80 Pro zent ... Am Kilometer 24, d. h. 24 km vor Ho- deia, passieren wir eines der drei Land wirtschaftsprojekte, die von westdeutscher Seite im Jemen angelegt worden waren. Die Anlage besteht aus einigen Unter künften ' für Experten, einer Werkstatt} zwei Traktoren und verschiedenen land- wirtschaftlichen Kleingärten. Die Anlage sollte als Demonstrationsprojekt für mo derne Landbewirtschaftung dienen. Sie sollte es! In der Tat ist sie nie zum An lauf gekommen, da die westdeutschen „Entwicklungshelfer“ nach der jemeniti schen Revolution, und speziell nach dem Besuch Walter Ulbrichts in Kairo, plötz lich kein Interesse mehr an der wirtschaft lichen Förderung des Jemens hatten. Schließlich erreichen wir Hodeida —jene kleine Hafenstadt am Roten Meer, die heute zu einem Lebenszentrum der JAR geworden ist. Noch vor drei Jahren war Hodeida ein kleiner, schläfriger Küsten handelsplatz. Der alte Hafen war für grö ßere Schiffe nicht passierbar, da Sand bänke und Korallenriffe ihn stark ver flacht hatten. So wurden die anzulanden den Güter von kleinen Booten und Lasten trägern von den Schiffen, die auf der Außenreede festmachen mußten, an Land gebracht. Ein mühevolles unwirtschaftli ches Unternehmen, und nicht selten wur den dabei wertvolle Güter ein Raub des Unt ungs: Shen, Arbei Sage öchst Ned. Hnive Soßel Wis ’rsuc ‛m c e is hine 970 öglii 270 e 8t ei' Von Detrac , r gan Heitur ^en. "ändi änge er W "rok Mir BnE Sch Bntec Ung. Dendi Sui chul Landwirtschaft im Jemen Unter der überlebten Monar chie der Imams hatten sich bis zum Jahre 1962 mittelalterliche Agrarverhältnisse erhalten. Bo den, Wasserquellen und Vieh herden waren im Besitz feudaler Stammesfürsten, während die meisten Bauern als feudale Teil- ‘ Pächter oder Sklaven lebten und arbeiteten. Die Arbeitsgeräte des jemenitischen Bauern be stehen aus dem Holzpflug, einer einfachen Ackerschleppe, der Hand-Hacke und dem Och sen bzw. Kamel, das als Zugtier verwendet wird. Die Saat wird direkt hinter dem Hakenpflug in die Erde gebracht, und die Ernte der Halmfrüchte erfolgt mit sichelartigen Messern. Der Aus drusch des Getreides erfolgt durch Rinder oder Esel, die so lange über das aufgeschichtete Erntegut getrieben werden, bis sich das Korn vom Stroh gelöst hat. Von 20 Mill, ha Gesamtflä che des Jemen sind 7 bis 8 Mill, ha landwirtschaftlich nutzbar. Effektiv werden aber nur 2,5 bis 3 Mill, ha bestellt. In Wahrheit verfügt dieses Land über ausge zeichnete landwirtschaftliche Po tenzen. Dazu gehören sowohl die natürlichen Voraussetzungen (Klima. Boden, Bewässerungs möglichkeiten) als auch die In telligenz, Arbeitsliebe und die Geschicklichkeit der Landbevölke rung. Die Jemeniten sind ein altes, traditionelles Ackervolk. Sie haben vor mehreren Jahr tausenden in der ostjemeniti schen Wüste (Raum Marib, frü her Saba) eines der berühmtesten Bewässerungssysteme des Alter tums errichtet. Im Hochland zeugt noch heute die bewundernswerte Terrassen-Landwirtschaft vom Fleiß und der Geschicklichkeit der Jemen-Bauern. dieser Fahrt — Sanddünen, steinige Wadis, Geröllstrecken und Berghänge — zu über winden. Obwohl diese vielstündige Fahrt durchaus kein Vergnügen darstellte, war sie für uns außerordentlich aufschlußreich. Wir konnten uns davon überzeugen, daß die gefürchtete Tihama kein unfruchtba res Wüstengebiet, sondern ein entwick lungsfähiges Landwirtschaftsgebiet ist.
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