Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 47, 25.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
-
Band
Band 9.1965
1
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII „Vorrangig ist der Bedarf an Führungskadern und an wissenschaft lich-technisch und ökonomisch ausgebildeten Spezialisten, insbeson dere für die führenden Zweige der Volkswirtschaft zu sichern und die Ausbildung der Kader in Übereinstimmung mit unseren Entwicklungs bedingungen zu bringen. Von der richtigen Auswahl, Ausbildung, Er ziehung, sowie dem zweckmäßigen Einsatz der Kader für alle Ge biete des gesellschaftlichen Lebens hängt im entscheidenden Maße die Verwirklichung der Perspektivaufgaben ab." (Aus dem Beschluß des Sekretariats des ZK der SED „Ober die planmäßige Entwicklung, Ausbildung, Erziehung und Verteilung der Kader in den Partei-, Staats- und Wirtschaftsorganen sowie den Massenorganisationen und auf dem Gebiet der Kultur und Volksbildung" vom 17. 2. 1965; veröffentlicht in „Neuer Weg" 6/65, S. 337 ff.) LiliIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL (z. B. für Habilitationsaspiranten an der Augenklinik). Trotzdem wird in einigen Zuschriften an die „Universitätszeitung“ mit Recht darauf hingewiesen, daß vor allen Din gen bei der Auswahl und Vorbereitung von Kadern für den wissenschaftlichen Nachwuchs noch vieles zu verbessern ist. Wir sind jetzt auf einem Entwicklungs stand angelangt, der es besser als zuvor ermöglicht und dringend notwendig macht, die Bemühungen um die frühzeitige Aus wahl und zielstrebige Vorbereitung von guten Studenten für die Übernahme in den wissenschaftlichen Nachwuchs zu ver stärken. Die Bewältigung oder Vernach lässigung dieser Aufgabe steht in engem Zusammenhang mit dem wissenschaft lichen Leitungsstil. Es gilt jetzt, überholte dadurch zu bedeutend effektiveren Ergeb nissen führen. Unter diesen Umständen könnten auch die persönlichen Entwicklungspläne der Nachwuchskräfte, die nach unserer Auf fassung eine für die Universität spezifische Form des Qualifizierungsvertrages dar stellen. eine wesentlich realere Grundlage erhalten und für die Assistenten und Oberassistenten ein zuverlässiger Leit faden für ihre Ausbildung sein. Es würde damit auch der Zustand überwunden, daß der Entwicklungsplan auf Grund ungenü gender Vorbereitung durchaus vorauszu sehende Umstellungen in der Forschung nicht berücksichtigt und durch ungenü gende Klarheit in der Entwicklung und Verteilung der Kader schon nach kurzer Zeit nicht mit den Institutsbelangen über- an der Universität und vor allem aus der gesellschaftlichen Praxis zur Promotion oder zur Habilitation Strebenden wird von unseren Hochschullehrern oftmals ein weit über dem Durchschnitt liegendes Pensum an zeitlichem und energetischem Auf wand bewältigt. Diese Situation, der wir sicher noch lange Zeit gegenüberstehen werden, erfordert aber um so dringender, daß von den Abteilungen, Institutsleitun gen, Arbeitsgruppen und auch von den Betreuern selbst Mittel und Wege gefun den werden, um durch kleinere Kollo quien, durch Gemeinschaftsberatungen usw. den Kandidaten mehr Gelegenheit zu wis senschaftlichen Streitgesprächen und zur Überprüfung ihrer Themen zu geben. Das Festhalten an dem gutgemeinten und richtigen Vorsatz zur Durchführung regel- Perspektivische Kaderprogramme gehören zum Plan Von Prorektor Professor Dr. Gerhard Dietrich, Dr. Manfred Voigt und Dipl.-Lehrer Willi Georgi siter lichen Institutionen oder in anderen ntun ntun E Karl-Marx-Universität gilt unseren hält' schullehrern auch besonderer Dank taa die außerordentlich erfolgreiche Bilanz r kder Qualifizierung von wissenschaft- de en Führungskadern aus der sozialisti- un« N Praxis. 182 Iche zun- alis- die eser tra n «> iche? sches i das de i je emo ilbst’ lche® iitbe- red 11 das lieh 1 tact iter tuds leid’ ded wird Tas eitet che? et' eho‘ ort ngf ost' Ar in^ riel ent' luk' Pro- ans' nehf r s<r iflußr • Be Veise iscbe ort sche neb‘ cheh . Die nGe eit Mib ereils au* mie kön- sieg' Be- Aussprachen über Inhalt und Methoden • Ausbildung des wissenschaftlichen ^Wuchses gehören seit einigen Jahren " festen Bestandteil unseres Univer- ätslebens. Der große Bedarf an hoch- Hifizierten jungen wissenschaftlichen Sdern für unseren sozialistischen Auf- W hat diese Thematik immer mehr in 'Vordergrund gerückt. Mit der Diskus- n um die Grundsätze eines einheit- 2en sozialistischen Bildungssystems ver- Akte sich das Bestreben, die Entwick- B& der Nachwuchskräfte mit den hohen ISsaben in Lehre und Forschung in Ihreinstimmung zu bringen. Ialie beharrlichen Bemühungen der An- Börigen des Lehrkörpers und des wis- ICschaftlichen Nachwuchses selbst, durch r optimale Nutzung der Ausbildungs- RPzitäten und -formen zur Erhöhung 2 Wissenschaftlichen Niveaus beizutra- B haben bereits zu sichtbaren Erfolgen Rührt: In den letzten eineinhalb Jahren , K"' Eraxs. Nblese Ergebnisse waren nur möglich, J sich auf allen Leitungsebenen der WVersität in den zurückliegenden fünf Wten in ständig steigendem Maße die Nenntnis vertiefte, daß der planmäßigen c systematischen Ausbildung des Nach- BShses größte Aufmerksamkeit gewidmet Rlen muß. Besonders die Instituts- und B4tätsleitungen beschäftigen sich im hung- oder Ausbildungseinrichtun- «urgenommen. Neben der Würdigung Ausbildungserfolge der Angehörigen wissenschaftlichen Nachwuchses an Karl-Marx-Universität gilt unseren s J gründlicher mit den Problemen der ! Bwuchsentwicklung. So ist es zu erklä- t B daß einige Fakultäten schon vor Jah- ' H Prodekane für wissenschaftlichen ■ Wuchs wählten. Es ist sicher positi- • % Erfahrungen zuzuschreiben, wenn i B deren Wiederwahl erfolgte, wenn die • Begründete Philologische Fakultät so- : Weinen Prodekan für dieses Aufgaben- i 8912! berief, und wenn auch andere Fa- Sten die Einrichtung einer solchen , 88 erwägen. Auch die Planung der WDotionen und Habilitationen ist in den Sen von 1960 bis 1965 aus dem Sta- 9 der Improvisation herausgekommen 8 entwickelte sich unter bedeutend re- $e, Einschätzung und besserer Nutzung ^Voraussetzungen zu einem zuverläs- g Instrument der staatlichen Lei- tigkeit. Schritte sind nur zu begrüßen, 6 damit der nachdrücklichen Forderung »Ung getragen wird, die Kaderarbeit 6aWesentlichen Bestandteil der wissen- Sölllichen Führungstätigkeit auf ein EGTes Niveau zu,heben. % bedarf hier sicher keiner ausführ- V» Begründung, daß gerade die Uni- Mtäten bei der Verwirklichung dieser SPaben an exponierter Stelle stehen und Mich daraus für unsere Kaderarbeit, Ssondere für die weitere Ausbildung EWissenschaftlichen Nachwuchses, ent- Sdende Konsequenzen ergeben, die nur W das enge Zusammenwirken aller M Verantwortlichen von der Abtei- 6%» Instituts-, Fachrichtungs- und Fa- "ratsebene bis zur Ebene der Univer- / s '»itung verwirklicht werden können. V' einer Beratung der Dekane hat der Sektor für den wissenschaftlichen 3859Wuchs bereits den Maßnahmeplan zur SiEbeitung eines Kaderprogramms der 3tMarx-Universität erläutert. Gleich- 3*8 wurden dabei auch die mit der not- BGigen Verbesserung der Kaderarbeit benAmenhängenden inhaltlichen Pro- 38608 erörtert und die sich daraus er- Bdbnden Vorstellungen über eine Kader- Suung der Universität und über einige tEturveränderungen in der Univer- itung berührt. 6als Ergänzung des bereits yorliegen- bA Perspektivplanes unserer Universität sngrif zu nehmende konkrete Planung SqeEn twicklung und des Einsatzes der f.für die nächsten Jahre geht natür- r den Rahmen des wissenschaft- Böeh Nachwuchses hinaus. Trotzdem ten wir bei dieser Gelegenheit die ?»te im Vergleich zu vergangenen Zeit- md Ben eine bedeutend höhere Anzahl ? Berufungen zu Dozenten und Profes- i 01 ausgesprochen werden. Das führte WSiner beachtlichen Verstärkung unseres körpers und schuf damit wiederum Voraussetzungen für die Nach- amp ^Qualifizierung. Außerdem haben im Sieles hen Zeitraum viele promovierte und den Stierte Kader eine verantwortungs- ihres • Tätigkeit in der Volkswirtschaft, in Aufmerksamkeit unserer Hochschullehrer und der staatlichen Leitungen, insbeson dere der Institutsdirektoren und der Pro dekane für wissenschaftlichen Nachwuchs, noch einmal auf die Umfrage zur Ausbil dung des wissenschaftlichen Nachwuchses lenken, deren Ergebnisse vom Januar bis März dieses Jahres in der „Universitäts zeitung“ veröffentlicht wurden. Wir hal ten die dort abgedruckten Zuschriften von 24 Aspiranten, Assistenten und Oberassi stenten aus 8 Fakultäten für einen reprä sentativen Querschnitt der bei der Ver besserung der Nachwuchsausbildung zu beachtenden Probleme und empfehlen, diese Beiträge in allen Bereichen gründ lich auszuwerten und die Reichhaltigkeit der Vorschläge sowie die vielen guten Ideen in Verbindung mit den daraus ab zuleitenden Schlußfolgerungen bereits bei der Aufstellung der Kaderprogramme wei testgehend zu berücksichtigen. In den kritischen Äußerungen werden am häufigsten genannt: unzureichende wissenschaftliche Betreuung der Doktoran den, mangelhafte Arbeit bei der Auswahl und Vorbereitung von geeigneten Kadern für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Zeitverlust durch mehrfachen Themen wechsel, zu große Belastung durch Lehr tätigkeit, fehlende Möglichkeiten zu wis senschaftlichen Streitgesprächen, methodo logische Unzulänglichkeiten, ungenügende Klärung und Hilfe bei der Vermittlung des Einsatzes nach der Promotion (vor wiegend in naturwissenschaftlichen Berei chen). Es muß betont werden, daß diesen Mängeln oftmals nur sehr begrenzte lokale Bedeutung zukommt. Das zeigen die in der Diskussion gleichfalls hervorgehobe nen positiven Ergebnisse an einigen In stituten. Es ist aber auch über manche zweifellos existierenden objektiven Schwierigkeiten hinaus nicht mehr in je dem Falle zu verstehen, daß trotz jahre langer Bemühungen und Debatten offen sichtlich von einigen Leitungen noch viel zu wenig Anstrengungen unternommen worden sind, um durch gemeinsame Über legungen geeignete institutsbezogene Wege zur Beseitigung dieser wiederholt kriti sierten und in den meisten Fällen sofort überwindbaren Hindernisse in der Aus bildung des wissenschaftlichen Nachwuch ses beizutragen. Andererseits haben einige Bereiche (z. B. die Juristenfakultät) be wiesen, daß es mit den zur Verfügung stehenden Kapazitäten durchaus möglich ist, durch kluge Ausnutzung der Potenzen, durch ökonomische Organisation, sowie durch dynamische und zielgerichtete Lei tungstätigkeit einige früher für unüber windlich geltende Barrieren aus dem Wege zu räumen, damit Tempoverluste aufzuho len und gute, dauerhafte Voraussetzungen für eine kontinuierliche und systematische Ausbildung der Nachwuchskader zu schaf fen. An der Juristenfakultät wurden einer seits Hinweise der Nachwuchskräfte ernst genommen, andererseits mit Hilfe der Parteiorganisation der Fakultät ideologi sche, organisatorische und auch einige the matische Voraussetzungen für eine kon sequente Arbeit mit dem und für den Nachwuchs geschaffen. Sowohl in den staatlichen Leitungen als auch bei den Nachwuchskräften wurde in Diskussionen auf Parteiversammlungen usw. die Er kenntnis durchgesetzt, daß die planmäßige Qualifizierung Hauptaufgabe des wissen schaftlichen Nachwuchses ist- Themen wurden so gestellt, daß eine echte Hilfe vom Kollektiv möglich ist. Eine gut durch dachte Arbeitsverteilung ermöglicht den Nachwuchskräften in entscheidenden Ab schnitten relativ kontinuierliche Arbeit. Die Forderung nach Höchststand in der Wissenschaft setzt in erster Linie Höchst stand in der staatlichen Leitungstätigkeit voraus. Dazu gehört auch die rechtzeitige und weitreichende Planung der Entwick lung sozialistischer Führungskräfte in je dem Institut und in jeder Fachrichtung. Auch auf diesem Gebiet zeigten sich in der letzten Zeit Erfolge. Es wurden eine Reihe besonderer Förderungsverträge mit Beststudenten abgeschlossen. Gegen über manchen früheren stellenplanmäßi gen Gelegenheitslösungen liegen den heu tigen Einstellungsvorschlägen und Aspi rantenanträgen in der Regel voraus schauend abgestimmte Aufgaben, sehr gute wissenschaftliche Leistungen, persönliche Befähigung und auch teilweise praktische Erfahrungen zugrunde. Durch enge Zu sammenarbeit zwischen Lehrkörper und Prorektorat wurden in schöpferischer An wendung bestehender gesetzlicher Rege lungen verschiedene, auf den Rhythmus der wissenschaftlichen Arbeit und des Lehrbetriebes abgestimmte und für alle Seiten befriedigende Lösungen gefunden und traditionsgebundene Anschauungen und formale Ansichten zu überwinden und über die bereits existierenden Ansätze hinaus noch kühner neue Wege zur beson deren Förderung von fleißigen und begab ten Studenten in den oberen Studien semestern zu finden und zu gehen. Eine vordringliche Aufgabe haben un sere Hochschullehrer auch bei der Gewin nung von bewährten Praktikern für die Universitätslaufbahn. In einigen Fällen hat sich bereits gezeigt, daß es sehr wohl möglich ist, in Aussprachen mit den be teiligten Partnern einen akzeptablen Weg für den Übergang von Praktikern an die Universität zu finden, sei es über eine Habilitationsaspirantur, unter Umständen unter besonderen Bedingungen, über Lehraufträge oder über gemeinsame For einstimmt. In den Briefen an die „Uni versitätszeitung“ wurde sehr richtig dar auf hingewiesen, daß der persönliche Ent wicklungsplan nur Papierwert besitzt, wenn er lediglich unter formalen Ge sichtspunkten aufgestellt wurde und nicht als Ausbildungsgrundlage dient. Wir schlagen zur Vereinfachung vor, daß diese Pläne (und auch die Arbeitspläne der Aspiranten) in Zukunft nur noch wenige, dafür aber sehr konkrete und kontrollier bare Festlegungen enthalten: Vor allen Dingen sollte der Arbeitsrhythmus der Ausbildungsjahre präzise festgelegt wer den, damit der Nachwuchswissenschaftler von vornherein weiß, in welcher Zeit er stärker in Lehraufgaben einbezogen wird, wie er an Forschungsaufgaben beteiligt sein soll, wann ihm Zeit zur theoretischen schungsarbeiten. Wir konnten dabei fest stellen, daß es meistens nicht an den oft zu Unrecht aufgebauschten sogenannten objektiven Schwierigkeiten, sondern viel mehr an mangelhafter Verbindung oder Initiative seitens der Universitätsorgane liegt, wenn wir in dieser Hinsicht noch nicht in erforderlicher Weise vorangekom men sind. Deshalb sollte dieser Aspekt bei der Ausarbeitung der perspektivischen Kaderporgramme und bei der Behandlung von Fragen der Nachwuchsentwicklung an allen Instituten und Fakultäten ernsthaft erörtert werden. Das rechtzeitige Heran führen der Beststudenten an die For schungsarbeit ihrer Fachdisziplin und der enge Kontakt sowie die gute Zusammen arbeit mit den in der Praxis tätigen Ab solventen sind Attribute einer echten Kontinuität in der Ausbildung und Er ziehung junger Wissenschaftskader. Das Prorektorat betrachtet es als eine vordringliche Aufgabe zur Sicherung des Kaderbedarfs in den nächsten Jahren, ge rade diesen Seiten unserer Arbeit erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Durch langjährige wissenschaftliche Be ziehungen zwischen Hochschullehrern und jungen Nachwuchskräften könnte der so oft und teilweise mit vollem Recht gerügte unökonomische Themenwechsel bei Dis sertationen weitgehend entfallen, und es könnten sich wirkliche wissenschaftliche Schulen im echten Sinne des Wortes ent wickeln. Manche Themen brauchten nicht krampfhaft gesucht werden, sondern wür den in exakter Übereinstimmung mit den langfristigen Forschungsplänen der Insti tute und Fachdisziplinen festgelegt und Auswertung seiner Untersuchungsergeb nisse zur Verfügung steht, in welcher Form die Diskussion über seine Thesen erfolgt und welche Zeit ihm zur Nieder schrift der Dissertation eingeräumt wird. Selbstverständlich haben diese notwen digen Angaben nur Sinn, wenn sie mit allen anderen Institutsaufgaben gründlich abgestimmt und koordiniert sind. Hinsichtlich der Betreuung der Dokto randen haben wir heute an der Universi tät schon bedeutend bessere Voraussetzun gen als vor zwei oder drei Jahren. In der Zwischenzeit hat sich der Lehrkörper zah lenmäßig verstärkt. Die Zusammensetzung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses verschiebt sich recht spürbar zugunsten promovierter Assistenten, Oberassistenten und wissenschaftlicher Mitarbeiter, weil sich jetzt die großen Anstrengungen zur Überwindung des früheren Nachhole bedarfs und der Tempoverluste in der Qualifizierung unserer Nachwuchskräfte bemerkbar machen. Mit den in den Lehrkörper aufgerück ten Wissenschaftlern hat sich die Anzahl der Betreuer und Erstgutachter erhöht. Unsere jungen Doktoren übernehmen im Auftrage der Professoren und Dozenten sehr oft die Zweitbetreuung ihrer Kol legen bei der Vorbereitung auf die Pro motion und vermitteln ihre eigenen Er fahrungen. Aber trotzdem ist die Be treuerkapazität noch nicht so groß, daß für die notwendige individuelle Konsul tation zwischen dem Erstgutachter und dem Promotionskandidaten in jedem Falle die erforderliche Zeit zur Verfügung steht. Durch den anhaltend großen Andrang der mäßiger Aussprachen nützt nur dort etwas, wo es sich auch verwirklichen läßt; anson sten sind ersprießliche Fortschritte und Erleichterungen für den Betreuer nur durch die Anwendung verschiedenster Formen der kollektiven Beratung zu er zielen. Ein anderer Lösungsweg steht kaum zur Verfügung. Das gilt besonders für diejenigen Bereiche, in denen noch nicht genügend Hochschullehrer vorhan den sind, wie das z. B. im marxistisch- leninistischen Grundstudium der Fall ist. Erfreulicherweise haben die an der UZ- Umfrage Beteiligten übereinstimmend die Notwendigkeit und Nützlichkeit der Lehr und Erziehungsarbeit als festen Bestand teil der Ausbildungszeit betont. Die bil dende und erzieherische Wechselwirkung auf die Studenten und auf die Angehöri gen des wissenschaftlichen Nachwuchses wird immer wieder hervorgehoben. Des halb richten sich die in diesem Zusam menhang geäußerten kritischen Bemer kungen auch nicht gegen die Beteiligung an der Lehrarbeit schlechthin, sondern nur gegen die oftmals damit verbundenen negativen Komponenten, gegen die ano male Überlastung der Assistenten und Aspiranten mit solchen Aufgaben. Man fragt sich wirklich nach dem Sinn eines besonderen Förderungsverfahrens, wenn ein Aspirant im ersten Jahr zehn oder mehr Wochenstunden Seminartätigkeit zu leisten hat. Das muß ja zu Zeitüberschrei tungen führen. Eine Lehrtätigkeit, die regelmäßig über etwa vier bis sechs Wochenstunden bei Assistenten und etwa über zwei bis vier Wochenstunden bei Promotionsaspiranten hinausgeht, ist er fahrungsgemäß mit der Forderung nach termingerechtem Abschluß nicht in Ein klang zu bringen und demzufolge unver tretbar. Es ist ein unhaltbarer Anachro nismus, wenn auf der einen Seite An träge auf Verlängerung von Ausbildungs zeiten für Nachwuchskräfte wegen hoher Lehrbelastung gestellt werden und auf der anderen Seite im selben Fach An gehörige des Lehrkörpers das angenom mene Minimum an Pflichtstunden nicht erreichen. In unserer gegenwärtigen Situation müßte es in allen Bereichen, einschließlich des Grundlagenstudiums, möglich sein, hier annehmbare Verhält nisse zu schaffen. Wir bitten daher un sere Hochschullehrer, dort, wo es notwen dig ist, solche Disproportionen zu besei tigen. Wenn wir die Ziele erreichen wollen, die uns an der Universität bei der Aus bildung von wissenschaftlichen Kadern gestellt sind, müssen wir die Sorge um die Entwicklung unseres wissenschaft lichen Nachwuchses als eines der vor dringlichsten Probleme betrachten. Die Nachwuchskräfte mögen selbst mithelfen, durch eigenes Vorwärtsdrängen neue For men und Gedanken zur Verbesserung des wissenschaftlichen Niveaus in ihrer Aus bildung und in der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit zu entwickeln und zu verwirklichen. Die besten Nachwuchswis senschaftler von heute werden in einigen Jahren zur jungen Generation unserer Hochschullehrer gehören. Die mit ihrer Heranbildung verbundene große Verant wortung gegenüber unserem sozialisti schen Arbeiter-und-Bauern-Staat ist der Maßstab für die auf diesem Gebiet gegen wärtig zu bewältigenden Aufgaben. Wir haben aus der Fülle der Anregun gen und Gedanken zunächst nur einige herausgegriffen, mit denen auch gleich zeitig eine Reihe anderer naheliegender Fragen beantwortet werden können. Die Diskussion sollte damit keinesfalls er schöpft sein. Es wäre sehr erfreulich, wenn sie nunmehr durch die Beteiligung unse rer erfahrenen Hochschullehrer eine wert volle Bereicherung erführe. Unser Dank gilt den jungen Wissen schaftlern, die der Aufforderung, sich im Rahmen der Aussprache über das neue Bildungsgesetz auch zur Nachwuchsausbil dung zu äußern, so zahlreich nachgekom men sind. Wir versichern, daß im Pro rektorat für wissenschaftlichen Nachwuchs die vielen Anregungen und Hinweise auf Mängel sorgfältige Beachtung und Aus wertung finden. Dabei bedürfen einige der geäußerten Vorschläge (z. B. die Klärung der arbeitsrechtlichen Stellung promovier ter Assistenten) der weiteren Erörterung mit zentralen Dienststellen. Die wissen schaftlichen Mitarbeiter des Prorektorats sind beauftragt, die sich aus den UZ-Zu- schriften für ihren Arbeitsbereich er gebenden Aufgaben an Ort und Stelle mit den zuständigen Leitungen und betreffen den Nachwuchswissenschaftlern zu be raten und notwendige Veränderungen ein- zuleiten. UZ 30-31/65. Seite 7
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)