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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
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- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
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Band 9.1965
1
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Prof. Dr. Albrecht Heinze, Direktor des Instituts für Politische Ökonomie E in Rückblick auf die 20jährige Entwick lung seit der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus erfüllt die Bür ger der DDR berechtigt mit Stolz. Auf allen Gebieten des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens hat das Volk große Erfolge errungen. Wesentliche Grundlage für diese Entwicklung waren und sind die Übernahme der Macht durch die Arbeiterklasse und ihre Verbündeten sowie die Überführung der entscheiden den Produktionsmittel in die Hand des Volkes und die Schaffung eines volks eigenen Sektors. In Westdeutschland hat sich eine andere Entwicklung vollzogen. Zwar haben auch hier die Werktätigen Großes geleistet. Durch ihre Arbeit wurde Westdeutschland zum ökonomisch zweitstärksten Land in der kapitalistischen Welt. Aber die Ergeb nisse ihrer Arbeit flossen und fließen den Monopolen zu, deren Vermögen in bisher Im Gegensatz zur rechten SPD-Füh- rung hat der DGB in seinen offiziellen Beschlüssen und Dokumenten die Über führung von Schlüsselindustrien usw. in Gemeineigentum stets und bis zum heu tigen Tag gefordert. Das ist außerordentlich positiv zu be werten. Dennoch kann man die Augen nicht davor verschließen, daß die Frage der Überführung der Schlüsselindustrien in Gemeineigentum in den letzten Pro grammen des DGB an Bedeutung einge büßt hat. Das kommt schon darin zum Ausdruck, daß die Forderung nach Über führung von Schlüsselindustrien in Ge meineigentum im letzten Grundsatzpro gramm nicht im Abschnitt „Ziele der Wirtschaftspolitik“ aufgenommen wurde. Die Forderung nach Überführung in Ge meineigentum spielt keine zentrale Rolle mehr. Sie wird im Grundsatzprogramm als eines von vielen Mitteln der Kon- Deshalb muß man auch das gegenwärtig in Westdeutschland existierende Staats eigentum erhalten und die Reprivatisie rung und Privatisierung verhindern. Es kommt vielmehr darauf an, die Verhält nisse in diesen Betrieben zu demokrati sieren, das Mitbestimmungsrecht der Ar beiter, der Vertrauensleute und der Be triebsräte zu erweitern. Eine ganze Reihe von westdeutschen Gewerkschaftsfunktionären und Theoreti kern erkennt hier den Zusammenhang, der zwischen der Verstaatlichung und dem Charakter der Verhältnisse, unter denen sie vollzogen wird, besteht. Deshalb for dern sie anstelle der Verstaatlichung die Überführung der Schlüsselindustrien usw. in Gemeineigentum und geben die sem Begriff einen bestimmten Inhalt. Der Begriff „Gemeineigentum“ wird zwar nicht einheitlich definiert. Es ist jedoch ent scheidend, daß, unabhängig von den ver- Gemeineigentum nicht gekanntem Ausmaß wuchs. Die Ur sache dafür, daß die Früchte der Arbeit der Werktätigen nicht ihnen selbst zugute kommen, liegt darin begründet, daß die alten Monopolisten und Revanchisten die Macht an sich rissen, daß ihre Macht mit der Macht des Staates verschmolz und der staatsmonopolistische Kapitalismus zu hoher Perfektion entwickelt wurde, daß die entscheidenden Produktionsmittel nicht in die Hand des Volkes überführt wurden, denn wie bereits Karl Marx begründete, sind die Eigentumsverhältnisse von grö ßerer Bedeutung als alle anderen gesell schaftlichen Verhältnisse. Das staatsmonopolistische Herrschafts system in Westdeutschland bedroht heute nicht nur den Frieden in Europa und in der Welt, es versucht nicht nur immer stärker eine auf Notstandsgesetze gegrün dete Diktatur zu errichten, sondern ist auch die Grundlage für die anerkannter weise ungerechte Verteilung der Vermö gen und der Einkommen. In seinem Vortrag vor der Hermann- Lindrath-Gesellschaft am 12. November 1964 hat Otto Brenner, Vorsitzender der IG Metall, über die Verteilung der Vermögen in Westdeutschland folgende Angaben gemacht: „Von den rund 153 Mrd. DM Vermögen, die in den privaten Haushalten von 1950 bis 1959 gebildet worden sind, entfallen auf die Haushalte der Selbständigen rund 72 Prozent, obwohl sie nur 17 Prozent aller Haushalte ausmachen. Die durch schnittliche Vermögensbildung je Haushalt war in diesem Zeitraum schätzungsweise bei den Selbständigen mehr als doppelt so groß wie bei den Angestellten und Beamten und etwa achtmal so groß wie bei den Arbeitern. Zusätzlich zu den ge nannten Zahlen sind seit der Währungs reform etwa 170 Mrd. DM unverteilte Gewinne bei den Kapitalgesellschaften aufgelaufen, die in erster Linie als weite rer Vermögenszuwachs bei den Unterneh mern und Selbständigen gewertet werden müssen.“ Mit Recht wird deshalb auch von den westdeutschen Gewerkschaften eine ge rechtere Verteilung der Einkommen und der Vermögen gefordert. Besonders in der letzten Zeit sind eine Reihe von Vorschlägen zur Diskussion ge stellt worden, wie unter den Bedingungen des staatsmonopolistischen Herrschafts systems in Westdeutschland diese Forde rung verwirklicht werden kann. Sie rei chen von der aktiven Lohn- und Tarif politik über Sparförderungen, Steuerrefor men usw. bis zur Bildung von zentralen Fonds in der Hand der Gewerkschaften. Viele müssen akzeptiert und unterstützt werden, wenngleich manche auch noch weiterentwickelt werden müssen. Man muß sich jedoch prinzipiell und generell darüber im klaren sein, daß alle diese Vorschläge nur dann verwirklicht werden können, wenn die Arbeiterklasse um diese Forderungen aktiv und geschlossen kämpft und wenn sie und ihre Vertreter eine qualifizierte und echte Mitbestim mung besitzen bzw. sich erkämpfen. Um die Einkommen und das Vermögen ge rechter zu verteilen, sind demokratische Verhältnisse notwendig. Deshalb muß der Kampf um eine gerechtere Verteilung der Einkommen und der Vermögen mit dem Kampf um Demokratie im Betrieb und im Staat verschmelzen. In den Diskussionen um eine gerech tere Verteilung des bereits gebildeten Vermögens muß jedoch nach unserer Auf fassung einer wesentlichen und zu Beginn unserer Ausführungen erwähnten Mög lichkeit größere Bedeutung beigemessen werden: der Überführung von Schlüssel industrien und anderen markt- und wirt schaftsbeherrschenden Unternehmungen in Gemeineigentum. Unmittelbar nach 1945 bildete diese Forderung einen wesentlichen Bestandteil der Programme der SPD, und es gab ganz konkrete Vorstellungen über die „Soziali-. sierung". Auch der Sinn und Zweck sol cher Maßnahmen wurde von der SPD- Führung damals richtig eingeschätzt. Sie sollten gegen die Macht der Mono pole gerichtet sein und sie schließlich brechen. In dem Maß jedoch, in welchem die rechte SPD-Führung auf die Positionen des Monopolkapitals einschwenkte, wurde diese für den Kampf der Arbeiterklasse wichtige Forderung korrigiert und schließ lich ganz aufgegeben. Zugleich erfolgte die Rechtfertigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln. UZ 30-31/65, Seite 6 trolle aufgeführt und dort noch an letz ter Stelle. Es ist völlig richtig, und es wird von uns nicht bestritten, daß die Überführung der Schlüsselindustrie in Gemeineigentum ein wichtiges Mittel zur Kontrolle der wirtschaftlichen Macht ist, oder besser ge sagt, sein kann. Das eigentliche Problem besteht jedoch im folgenden: 1. Wie kann mit Hilfe von in Gemein eigentum überführten Unternehmen eine wirksame Kontrolle konkret ausgeübt werden und 2. beschränkt sich heute die Bedeutung solcher Unternehmen auf eine Kontroll funktion oder ist sie umfassender? In den Dokumenten der westdeutschen Gewerkschaften ist die Auffassung stark verbreitet, daß eine Überführung von In dustriezweigen in die Hand des Staates abzulehnen sei. Die Begründungen dafür sind verschieden. Die meisten treffen je doch nicht das eigentliche Kernproblem. Es geht nicht vorwiegend um die Verhin derung von Bürokratie usw. Die Haupt ¬ frage besteht darin, ob durch die Über führung bestimmte Industriezweige in die Hand des gegenwärtigen westdeutschen Staates eine Kontrolle wirtschaftlichen Machtmißbrauches, die von den Gewerk schaften mit Recht gefordert wird, erreicht werden kann. Eine nur formale Über führung von Industriezweigen in die Hand des Bonner Staates würde weder am Cha rakter des Eigentums etwas ändern, noch würde eine echte Kontrolle wirtschaft lichen Machtmißbrauches erreicht. Es ist bekannt, daß der Bonner Staat die in sei nem Besitz befindlichen Unternehmen ausschließlich dem Monopolkapital dienst bar macht. Wenn es wirtschaftlichen Machtmißbrauch in der Bundesrepublik gibt — und kein vernünftiger Mensch wird das bestreiten —, so ist der Bonner Staat dafür verantwortlich zu machen. Deshalb ergibt sich die wichtige Frage, ob es unter diesen Bedingungen Sinn hat, dem den Monopolen dienenden Bonner Staat, wie er sich gegenwärtig darstellt, bestimmte Industriezweige zu übereignen. Auf den ersten Blick scheint eine Ant wort einzuleuchten, welche die Überfüh rung von Unternehmen in die Hand des Staates ablehnt. Wir haben jedoch folgendes zu berück sichtigen. Der Prozeß der Vergesellschaf tung der Produktion und der Arbeit ist ein objektiver Prozeß. Er schließt den Trend zum Groß- und Größtbetrieb einschließlich Staatsunternehmen ein. Man kann sich diesem objektiven Prozeß, der der Entwicklung der Produktionskräfte geschuldet ist, nicht entgegenstemmen, denn er ist mit dem Prozeß identisch, wel chen wir als „vollständigste materielle Vorbereitung des Sozialismus“ bezeichnen. Es kommt vielmehr darauf an, daß wir die Formen bestimmen und beeinflussen, in welchen sich dieser objektive Prozeß vollzieht. Die Überführung von Unterneh men in die Hand des Staates und auch die Gründung von Staatsbetrieben müssen sich in solchen Formen vollziehen, die den Interessen der Arbeiter und der Mehrheit der Bevölkerung am besten entsprechen. Das erfordert vor allem ein echtes, quali fiziertes Mitbestimmungsrecht der Arbeiter und der Werktätigen im Be trieb und im Staat. Unter solchen demo kratischen Bedingungen könnte auch die Überführung von Unternehmen i n Staatsbesitz ein demokratisches Kon trollmittel der Gewerkschaft gegenüber dem Machtmißbrauch der Monopole sein. schiedenen Definitionen, sämtliche Ver treter der Gemeineigentumstheorie in der Arbeiterbewegung das Gemeineigentum von der „Einschaltung gemeinwirtschaft licher Organe“ abhängig machen. Offenbar wurde die Forderung nach Überführung von Unternehmen in Gemeineigentum anstatt in Staatseigentum deshalb aufge stellt, um auch im Begriff zum Ausdruck zu bringen, daß es dabei um die Schaffung von demokratischen Verhältnissen, um die Mitbestimmung der Arbeiter und der Werktätigen geht. Und das ist schließlich das Entscheidende. Insofern gibt es zwi schen dem Begriff der Überführung in Gemeineigentum und unseren Auffassun gen von der demokratischen Nationalisie rung keine Unterschiede. So gesehen ist die Forderung nach Überführung „der Schlüsselindustrien und anderer markt- und wirtschaftsbeherrschender Unterneh men" in Gemeineigentum in Westdeutsch land klassenmäßig eindeutiger bestimmt als die Überführung von Unternehmen in Staatseigentum. Ein solches Gemeineigen ¬ tum kann ein wichtiges Mittel der demo kratischen Kontrolle und des Kampfes gegen das Monopolkapital sein. Diese These wird unterstrichen, wenn wir die konkreten Vorstellungen analysieren, die es über die Überführung von Großunter nehmen in Gemeineigentum gibt. Für die jeweiligen Industriezweige, mög licherweise auch für organisch zusammen gehörige Teile von ihnen, werden Dach gesellschaften gegründet, die die Aktien der bestehenden Gesellschaften halten. Das Aktienkapital der Dachgesell schaften geht auf die öffentliche Hand (Bund, Länder bzw. beide) über. Die öffent liche Hand verzichtet jedoch auf sämt liche Rechte aus dem Eigentum an den Globalaktien und überträgt sie an die Dachgesellschaften. Die Dachgesellschaften sind als demokratische Selbstverwaltungs körperschaften, als Körperschaften öffent lichen Rechts zu gründen, an die der Staat auch seine staatlichen Hoheitsrechte überträgt. Die Organe dieser Dachgesellschaften könnten formal denen einer Aktien gesellschaft entsprechen: Hauptversamm lung, Aufsichtsrat und Vorstand. Die Hauptversammlung mußte jedoch entsprechend dem neuen demokratischen Charakter dieser Selbstverwaltungskörper schaften zusammengesetzt werden. Da nach unserem Vorschlag die Rechte aus dem Eigentum an die Selbstverwal tungskörperschaften abzutreten sind, kön nen auch keine Rechte des Staates auf Teilnahme an der Hauptversammlung abgeleitet werden. In der Hauptversamm lung sollten mindestens 50 Prozent der Mitglieder Vertreter der Arbeiterklasse sein. Die Beschränkung des Arbeiteranteils auf ein Drittel, eine Auffassung, wie sie zum Teil in der IG Bergbau/Energie, aber auch bei anderen westdeutschen Gewerk schaftsfunktionären vorhanden ist, kann man nicht akzeptieren. Sie würde dem Monopolkapital und ihren Vertretern von vornherein die absolute Mehrheit garan tieren und steht im Widerspruch zur De mokratie. Darüber hinaus könnten der Hauptver sammlung auch Vertreter der parlamenta rischen Körperschaften, demokratischen Organisationen, Fachleute des Zweiges bzw. von vorgelagerten und nachgelager ten Industriezweigen, Vertreter der Ver braucher usw. angehören. Die Hauptver- und I ui 1953 örig schichten unter Führung der Arbeite llitie e T Nlic iu Der Kampf um das Gemeineigent. ist auch geeignet, demokratische Verhäll Kampf um Demokratie im Betrieb un) der Kampf um Demokratie im Staat. PiS Alle Gesellschaften, einschließlich der Dachorganisation, sind nach wirtschaft lichen Gesichtspunkten zu leiten. Die Leitungen aller Gesellschaften werden nach demokratischen Prinzipien zusam mengesetzt. Die Belegschaft ist in die Gestaltung des Produktionsgeschehens ein zubeziehen, und es ist der Belegschaft Rechenschaft abzulegen. Die Entschädigung der Großaktionäre muß vom Monopolkapital langfristig und aus dem Staatshaushalt erfolgen. Eine in dieser oder in einer ähnlichen Weise durchgeführte Überführung von Unternehmen in Gemeineigentum wäre zweifellos ein sehr wirksames Mittel der demokratischen Kontrolle über wirtschaft lichen Machtmißbrauch. Aber sie wäre sicher noch mehr. Die eingangs gestellte Frage, ob sich die Bedeutung des Gemein eigentums in einer Kontrollfunktion er schöpft. muß deshalb verneint werden. Mit Recht stellte der Vorsitzende der IG Chemie-Papier-Keramik. Gefeller, fest: „Seiner Natur nach ist Gemeineigentum mehr als nur ein Kontrollmittel." 1 Die Überführung von Unternehmen in Gemeineigentum würde z. B. zugleich die Demokratie im Betrieb und im Staat ent wickeln und verbreitern, denn der Kampf um das Gemeineigentum kann nur erfolg reich sein, wenn breiteste Bevölkerungs- • Wilhelm Gefeller: „Gewerkschaftsumschau” Zeitschrift für Funktionäre der IG Chemu Papier-Keramik, Hannever, 16. 5. 1963, S. 65 3) Karl Marx: Das Kapital; Bd. m, S. Sammlung könnte die gleichen oder ähn lichen Aufgaben übernehmen, wie sie für Hauptversammlungen von Aktiengesell schaften im Aktiengesetz vorgesehen sind. Diese demokratisch zusammengesetzte Hauptversammlung wählt dementspre chend auch die Mitglieder des Aufsichts rates und des Vorstandes. Sie hätte sicher zustellen, daß die Hälfte der Aufsichts ratsmitglieder Vertreter der Gewerkschaf ten sind. Der Aufsichtsrat könnte ähnlich zusammengesetzt sein wie die Hauptver sammlung. Es ist besonders wichtig, daß dem Aufsichtsrat neben den Vertretern der Arbeiterklasse ausgezeichnete, demo kratisch gesinnte Fachleute angehören. Ähnlich ist bei der Besetzung des Vor standes zu verfahren. Die der Dachorganisation angeschlosse nen Unternehmen werden als „Tochter gesellschaften“ betrieben. Es wird ihnen jedoch weitgehende Selbständigkeit ein geräumt. Die Größe dieser Gesellschaften und ihre Struktur haben den technischen, technologischen, geologischen, wirtschaft lichen und regionalen Bedingungen Rech nung zu tragen. Sie sind so zu organi sieren, daß eine optimale Wirtschaftlich keit der Unternehmen und die rationell ste Ausnutzung der Ressourcen gewähr leistet sind. Organisch gewachsene und hochrentable Werke oder Werksverbindun gen dürfen nicht zerschlagen werden. Jede dieser Gewerkschaften erhält einen Aufsichtsrat und einen Vorstand, die de mokratisch zu besetzen sind. E’Vers bren Renn Nsvs meineigentum ist aber auch, wie wir ei gangs erwähnten, ein entscheidendes Mi tel der gerechten Verteilung des bere» klasse in allen Formen des KlassenkamP fes um die Verwirklichung dieses Ziele kämpfen und ihren Willen gegen den Willen des Monopolkapitals und ihre Staates durchsetzen. Solche Betriebe kön. nen durch die Einbeziehung der Bele8“1202m schäft in alle wesentliche Fragen des be lv. triebes demokratisch geleitet werden. • 6 Ul Bden St, 11663 37.7Mrd.DM Millionäre Vermögen ‘den *ult %gr 09W } dal 1 P B’hwt 2 E de Regr ein gebildeten Vermögens. Warum? Die Schaffung von Gemeineigentum ’J der geschilderten oder in einer ähnliche Weise würde zwar kein sozialistische Eigentum schaffen, aber dadurch, daß da Aktienkapital zwar in den Besitz de öffentlichen Hand übergeht, zugleich 5 doch das Verfügungsrecht darüber dem kratischen Organisationen, echten Selbs Verwaltungskörperschaften, in welchel die Arbeiterklasse entscheidend mitbe stimmt, übertragen wird, können wed® die Monopole noch ihr Staat über Eigentum verfügen. Auf dieses Eigentum haben vielmeb die Arbeiterklasse bzw. ihre Vertreter 52 wie andere demokratische Kräfte Einfu die es zum Nutzen der Mehrheit der BE völkerung einsetzen. Auf diese Weis entsteht offenbar eine neue spezifiscb Form von Eigentum, eine Übergangsfor” Es ist zwar noch kein sozialistisch Eigentum, es ist aber auch nicht meb kapitalistisches Eigentum im klassische" Sinne. Ein solches Gemeineigentum ist nic nur ein Mittel im Kampf gegen die Macb der Monopole zur Verteidigung der Inte, essen der Werktätigen und zur Entfaltuw der Demokratie, sondern es ist zugleid ein äußerst wichtiger Schritt auf de®" Weg zum Sozialismus. Innerhalb dieser Unternehmen wir) offenbar, ähnlich wie dies Karl Ma für die Kooperativfabriken der Arbeite aufgezeigt hat, der Gegensatz zwische. Kapital und Arbeit innerhalb der. selben (Hervorhebung A. H.) aufgeh. ben, „wenn auch, zuerst nur in der Fo^ daß die Arbeiter als Assoziation ihr eige ner Kapitalist sind, d. h. die Produktion mittel zur Erwerbung ihrer eigenen A beit verwenden. Sie zeigen, wie auf ein gewissen Entwicklungsstufe der materie 1 ' len Produktivkräfte und der ihr e™ sprechenden gesellschaftlichen Prod^' tionsformen naturgemäß aus einer duktionsweise sich eine neue Produktion 5 ' weise entwickelt und herausbildet.“ 2 In Anbetracht der Bedeutung, welche das Gemeineigentum unter den Bedingun. gen des staatsmonopolistischen Kapital'?' mus besitzt, müßten der DGB und de westdeutschen Gewerkschaften dies® Frage in ihren Programmen eine Zentra lere Stellung einräumen. opi iti m Wi 3 ha Jührt ’nte Shen Iße ‘en i Leine “rkör Millionäre in Westdeutschland E nisse in der Gesellschaft und im Staadie zu schaffen. Im Kampf um die Schafkudslsder, des Gemeineigentums verschmolzen dy*" 1 $3 Etig 1 Bgdig 32sa Ä 5 >n nh F - Diese Überführung von Unternehmungen inG0 J si mainnicen+im ic+ ~ Ler Atk rit;e rxrir Pli* l ' $ We V 1 ' 1 Seres i b ität R Sic 4‘so wi S s >lei Aussp A Bchwu m fe "tsle hlifizi Wern 'n ha • Voi 0h Ul hen s irkte Sg de b RFen Bn d • en er 1 $ Vo 3
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