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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 9.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19650000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19650000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 9.1965
1
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1965 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1965 1
- Ausgabe Nr. 9, 11.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 10/11, 18.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1965 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 16, 29.04.1965 1
- Ausgabe Nr. 17, 06.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 13.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 21, 28.05.1965 1
- Ausgabe Nr. 22/23, 10.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1965 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 30/31, 29.07.1965 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 26.08.1965 1
- Ausgabe Nr. 34, 02.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 35, 16.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 36/37, 23.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 38, 30.09.1965 1
- Ausgabe Nr. 39, 07.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 40, 14.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 41, 21.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 42, 28.10.1965 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 04.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 45, 11.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 46, 18.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 47, 25.11.1965 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 02.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 50, 09.12.1965 1
- Ausgabe Nr. 51, 16.12.1965 1
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Band 9.1965
1
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Aus dem Referat auf der Gewerkschafts-Delegiertenkonferenz 3 Allseitige Interessenvertretung Die Gewerkschaftsorganisation hat einen großen Anteil bei der Herausbildung so zialistischer Persönlichkeiten. Der Kern dabei ist die Schaffung eines sozialistischen Weltbildes, einer marxistischen Welt anschauung bei all unseren Mitarbeitern. Es mag vielleicht zunächst etwas ungewöhn lich erscheinen, wenn wir die Schaffung eines sozialistischen Weltbildes vom Blick punkt der Interessenvertretung behandeln. Aber wenn man sich dieses Problem gründ licher durchdenkt, wird der direkte Zusam menhang zwischen der Funktion der Ge werkschaft als Schulen des Sozialismus und der Interessenvertretung unserer Kollegen offensichtlich. In dem Maße, wie wir unse ren Mitarbeitern helfen, die Probleme des politischen Lebens, der Auseinandersetzung mit dem westdeutschen Imperialismus und der weltpolitischen Entwicklung besser und tiefer zu verstehen und auf der Grundlage dieser Erkennntnisse zu handeln, vertreten wir seine grundlegenden Interessen als Mensch der sozialistischen Epoche. Wir können mit Befriedigung feststellen, daß in den vielen Gewerkschaftsgruppen an der Karl-Marx-Universität den poli tisch-ideologischen Problemen größere Auf merksamkeit geschenkt wird. Es finden regelmäßig Gruppenversammlungen. Wo chenaussprachen oder auch Zeitungs schauen statt, wo über die jeweils aktu ellen Fragen diskutiert wird. Viele unserer FGL-, AGL- und Gruppenfunktionäre haben es gelernt, selbständig auf bestimmte neue Probleme zu reagieren. Eine wesentliche Seite der ideologischen Tätigkeit muß auf die Förderung der schöpferischen Initiative der Menschen ge richtet sein. Es gilt, die Aufgeschlossen heit gegenüber dem Neuen. Progressiven zu entwickeln. Der Kamof für die Durchset zung des Neuen zeichnet im besonderen eine sozialistische Persönlichkeit aus. Wal ter Ulbricht hat in seinem Schlußwort auf dem 9. Plenum darauf hingewiesen, daß es gegenwärtig besonders darauf ankommt, gegen die Erscheinung des Konservatismus, der nur ausgetretene Bahnen gehen will und neue Wege scheut, anzukämpfen. Dabei verwies er darauf, daß man sich mit die sem Konservatismus sachlich auseinander setzen muß und den Vertretern solcher Auffassungen helfen muß. die vorhandenen Schwächen zu überwinden. Die ideologische Arbeit stellt also zwei fellos eine wichtige Aufgabe bei der sozia listischen Persönlichkeitsbildung dar. Eine sozialistische Persönlichkeit ist Jedoch nichts ohne das Kollektiv, und man kann sagen, daß der Reifegrad einer Persönlich keit sich in seiner Stellung im Kollektiv äußert. Deshalb ist eine wichtige Seite un serer ideologischen Arbeit auf die Her stellung sozialistischer Beziehungen in den Arbeitskollektiven, auf die sozialistische Gemeinschaftsarbeit, gerichtet. Es geht darum, daß sich alle Arbeitsgruppen, Insti tute, Abteilungen, Forschungsgruppen u. a. zu sozialistischen Kollektiven entwickeln, in denen das Prinzip der kameradschaft lichen Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe, eine offene und kritische Atmosphäre, in der sich alle wohl fühlen und gern ar beiten. verwirklicht ist. Sie werden mit mir übereinstimmen, daß bis zu diesem Ziel noch ein großes Stück Arbeit geleistet Werden muß. Hier ist' besonders die Verantwortung der Gruppenfunktionäre außerordentlich groß.. Die wichtigste Aufgabe dabei hat jedoch der Leiter des Kollektivs, wie über haupt viele Fragen auch in diesem Zusam menhang Leitungsfragen sind, Es geht u. a. um die richtige Wertung der Arbeit des einzelnen und, seine Anerkennung. Die UGL hat in letzter Zeit begonnen, sich verstärkt um einige spezielle Probleme der Wissenschaftler an der Karl-Marx- Universität zu kümmern. Dazu diente u.a. eine individuelle Aussprache mit 40 Profes soren und Dozenten der gesellschaftswis senschaftlichen Fakultäten. Allgemein muß festgestellt werden, daß der Anteil der staatlichen Leitungstätigkeit mit über einem Fünftel (an der Wifa ein Viertel) der Arbeitszeit für einen Wissen schaftler zu hoch ist. Dabei gibt es auch Wissenschaftler, die mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit für die staatliche Lei- tunestätiskeit verwenden müssen. Die Ge werkschaftsleitungen sollten sich dieses Problems annehmen, vor allem, weil uns scheint, daß das bisherige Ergebnis der Weiterentwicklung der Planung und Lei tung an der Karl-Marx-Universität ein- weitere Erhöhung des Anteils der staat lichen Leitungstätigkeit mit sich bringt. Das steht jedoch völlig im Widerspruch zum Sinn des Entwurfs des Senats. Wir sollten gegen diese Tendenzen auftreten und den Wissenschaftlern helfen daß sie mehr zu ihrer eigentlichen Arbeit kom men. Für einen wirklichen Wissenschaftler besteht die Erfüllung seines Lebens in der wissenschaftlichen Arbeit, und wir vertre ten am besten seine Interessen, wenn wir ihm helfen, daß er wissenschaftlich arbei ten kann und alle Hemmnisse beseitigt werden. Wir vertreten domit iednch auch ein echtes esellschaftliches Interesse, da die Gesellschaft an ootimalen Froebniseen der wissenschaftlichen Arbeit interessiert ist. Wichtige Aufgaben hat die Gewerkschaft unter den Arbeitern und Angestellten der Karl-Marx-Universität zu lösen. Es handelt sich hierbei um mehr als 7000 Beschäftigte, davon ist ein großer Teil Frauen, so daß ein wesentlicher Teil dieser Aufgaben mit der Frauen Förderung übereinstimmt. An der Universität beginnt sich die Erkenntnis durchzusetzen, daß die Lösung der Auf gaben. die uns in Lehre und Forschung gestellt sind, die Arbeit der Beschäftigten, die keine selbständige Lehr- und For schungstätigkeit ausüben, immer größere Bedeutung gewinnt. Qualifiziert Mitarbei ter in Labor. Pflegebereich. Verwaltung und Werkstätten werden die Wissenschaft ler von solchen Arbeiten immer besser entlasten können. Diese Mitarbeiter ohne Hochschulbildung entsprechend den derzei tigen und zukünftigen Anforderungen, die an sie gestellt werden müssen, zu qualifi zieren. ist Aufgabe der Bildungseinrich tungen zur Erwachsenenqualifizierung — des Bildungszentrums unserer Universität mit der Bildungsstätte der Medizinischen Fakultät, der Volkshochschule, der Betriebs akademien und anderer Bildungseinrich tungen. Man muß sich darüber im klaren sein, daß die technische Revolution nicht nur das Profil der Wissenschaft und der Wissenschaftler verändert, sondern das Be rufsbild aller Angehörigen der Universität beeinflußt und neue Anforderungen an uns alle stellt Die Qualifizierung nach den neuen Bedürfnissen der verschiedenen Ein ¬ richtungen unserer Universität zu planen und die Mitarbeiter für die Weiterbildung zu gewinnen ist die Aufgabe der staat lichen Leiter und auch der gewerkschaft lichen Leitungen. Dieser Aufgabe müssen wir in Zukunft mehr Beachtung schenken als bisher. In diesem Zusammenhang sei noch ein Wort an die Kaderabteilung der Universi tät gerichtet: Es erscheint uns notwendig, daß klarere Vorstellungen über den Kader bedarf und die Kaderentwicklung vorgelegt werden und dann auch im Perspektivplan wiederzufinden sind. Was wir brauchen, ist ein exakter Kaderentwicklungsplan auch für den nichtwissenschaftlichen Bereich. Für das wissenschaftliche Personal gibt es häufig schon sehr gute Vorstellungen. Aber für die zahlreichen anderen Beschäftigungs- gruppen gibt es keine hinreichend ge nauen Festlegungen im Plan, wie auch kein eigentlicher Perspektivplan der Verwaltung vorhanden ist. Es geht auch hier um die zielstrebige Qualifizierung unserer Frauen, wodurch wesentliche Voraussetzungen für ihren Einsatz in mittleren und leitenden Funktionen geschaffen werden. Gerade in solchen verantwortlicheren leitenden Posi tionen gibt es in den leitenden Verwal tungsstellen der Universität zuwenig Frauen. Wir möchten an dieser Stelle be tonen, daß auch hier nur dann eine Ände rung erreicht werden kann, wenn zur all gemeinen Anerkennung der Gleichberech tigung der Frau auch die konkrete Auf gabenstellung tritt. Frauen für solche lei tenden Aufgaben zu gewinnen, ihnen Mut zu machen, ihnen die Möglichkeit zu geben, entsprechende Erfahrungen zu sammeln, sich die notwendigen Kenntnisse zu er werben, damit sie nach einer entsprechen den planmäßigen Vorbereitung in solchen Funktionen eingesetzt werden können. Noch eine Bemerkung zur Qualifizierung der Schreibkräfte. Stenotypistinnen und Sekretärinnen: Diese für die Unterstützung der Wissenschaftler wichtigen Kolleginnen werden nicht genügend bei der Qualifizie rung beachtet. Wir sind der Meinung, daß es an der Zeit ist. für diesen Beschäftig- tenikreis einheitliche Tätigkeitsmerkmale zu erarbeiten und daraus die notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen abzuleiten. Dazu brauchen wir die Mitarbeit der Wissen schaftler, die allein die zu stellenden An forderungen kennen. Hier liegt eine wich tige Reserve: Es gibt durchaus Möglich keiten. die Effektivität der Arbeit der Schreibkräfte zu steigern. Wir wissen von einigen Instituten und Kliniken, daß dort mit modernen Mitteln gearbeitet wird, die heute längst zum normalen Handwerks zeug gehören, z. B. mit Diktiergeräten, die wesentlich dazu beitragen, Zeit zu sparen, wenn sie in genügender Anzahl vorhanden und richtig genutzt werden. Offenbar ist der Zeitpunkt auch im Be reich der Universität gekommen, die Schreibkräfte in größerer Zahl so weiter zubilden, daß sie die Technik des Schrei bens vom Tonband beherrschen. Nach gründlicher Analyse der Arbeitssituation an Instituten und in der Verwaltung muß nunmehr auch die Einrichtung zentraler Schreibzimmer Gestalt gewinnen. Es Ist bekannt, daß es gegen diese Pläne starke Abneigungen bei den Schreibkräften gibt. Uns scheint, wir müssen uns darüber im klaren sein, daß eine Reihe materieller Voraussetzungen geschaffen werden müssen, ehe solche Schreibbüros eingerichtet werden können. Wir denken dabei z. B. an mo derne Räume mit abgeschlossenen Schreib kabinen, wir denken an materielle Aner kennung der Arbeit in diesen Schreibbüros u. a., damit das Ziel, eine höhere Effektivi tät zu erzielen, erreicht wird. Das Leistungsschreiben in Stenografie Ende April war ein weiterer Anreiz für die Teilnahme an Lehrgängen des Bildungs zentrums, zumal wir ab 1. Mai 1965 in Ab hängigkeit von entsprechenden Leistungs nachweisen in Stenografie an der Karl- Marx-Universität zusätzliche Leistungs zulagen vergeben können. Die weitere Verbesserung der Arbeits und Lebensbedingungen unserer Kollegen stellte einen wesentlichen Teil der Gewerk schaftsarbeit dar. Seit längerer Zeit be mühen wir uns um die Einrichtung einer hauptamtlichen Betriebsambulanz an der Karl-Marx-Universität. Es ist nun endlich gelungen, drei Planstellen für diese wich tige Aufgabe zu bekommen, und es gibt auch schon die Festlegung, daß zunächst ein Arzt die Tätigkeit aufnehmen wird. Kri tisch muß jedoch gesagt werden, daß die staatliche Leitung der Universität und auch das staatliche .Gesundheitswesen außer ordentlich schwerfällig arbeiten und sich trotz dieser Festlegungen bis heute nichts getan hat. Die UGL legt auf diese haupt amtliche Betriebsambulanz außerordent lichen Wert, da es dadurch besser als bis her möglich ist, prophylaktisch zu arbei ten, Ursachenforschung zu betreiben usw. Wir fordern die staatliche Leitung auf. nun endlich die Einrichtung der Betriebsambu lanz der. Karl-Marx-Universität abzu- schließen, damit sie ihre Tätigkeit aufneh men kann. Viele Diskussionen gab es in letzter Zeit, über das Mensaessen. Die Küchenkommis- sion der UGL hat sich gemeinsam mit den Küchenleitern und allen Mitarbeitern der Mensa bemüht, unter den gegebenen Um ständen eine Verbesserung des Essens zu erreichen. Einige Probleme konnten gelöst werden. So ist es jetzt möglich, in der Werkküche des Klinikums ein Wahlessen zu geben. Die Kollegen können dort zwi schen zwei Mittagessen zum- gleichen Preis auswühlen. Solche Fortschritte sind also durchaus möglich. Prinzipielle Verbesse rungen erfordern jedoch eine grundlegende Veränderung der Situation In den Küchen. Auf Vorschlag der UGL wurde deshalb im Perspektivplan der Karl-Marx-Universität folgendes festgelegt: Der bis 1970 vorge sehene Neubau einer Mensa in der Straße des 18. Oktober (Kapazität 2500 Portionen täglich) macht es möglich, das Klubhaus Kalinin als Betriebsgaststätte nutzbar zu machen. Dadurch könnte man vom Kübel essen abkommen und zum Wahlessen über gehen. In Zusammenarbeit mit der staatlichen Leitung ist es gelungen, die Kinderkrippe in der Tieckstraße um 32 Plätze zu erwei tern. Trotz großer Schwierigkeiten konnte diese am 8. März 1965 eröffnet werden. In einer Aussprache mit den Verantwortlichen des Stadtbezirkes Süd wurde vereinbart, daß die zweite Etage in der Tieckstraße für 1966 geplant werden soll und für 1967 die dritte Etage, so daß die Kapazität um 50 bis 60 Kinderkrippenplätze weiterhin erhöht werden kann. . Eine notwendige Erwiderung Auf der Konferenz der Medizinischen Fa kultät über Probleme der Lehre, Erziehung und Neugestaltung des Medizinstudiums äußerte sich Herr Prof. Dr. Hauschild. Pro dekan der Medizinischen Fakultät, an Hand des UZ-Artikels „Rückschau auf das Stu dium" (Nr. 18 19 vom 13. 5. 1965) über öffent liche Stellungnahmen zu Problemen des Me- dizinstudiums und der Studienreform. Er empfahl der „Universitätszeitung" und pau schal auch anderen Presseorganen, bei der Veröffentlichung derartiger Artikel zurück haltender zu sein. In dem genannten Artikel seien „Schnitzer am laufenden Band“ ent- halten Wir stimmen ihm zu. wenn er fordert, fachliche Details in derartigen Artikeln durch Fachexperlen auf ihre exakte Wiedergabe überprüfen zu lassen. Einige Unkorrektheiten - die allerdings die wesentliche Aussage des Artikels nicht berühren - hätten sich auf diese Weise vermeiden lassen. Wir haben in dieser Hinsicht die Diskussion auf der Kon- ferenz ausgewertet und entsprechende Schluß- folgerungen gezogen. Allerdings konnten wir keine „Schnitzer am laufenden Band“ feststellen, und einigen sei ner kritischen Bemerkungen können wir nicht zustimmen Herr Prof Hauschild wendet sich gegen die angeblich in unserer Zeitung vertretene Behauptung, unser Interview-Partner habe yinerzeit nichts über Abwasserhygiene ge- trt: Wir aber schrieben: UZ 24 65, Seite 4 Von besonderer Bedeutung sind gerade | in der Landwirtschaft die Probleme der # : Hygiene, die Abwasser-Hygiene zum Bel- # spiel. Um hier als Arzt etwas zu ver- # ändern, genügt rein fachliches Wissen und i Können nicht, stellt unser Gespriichspart- 3 ner fest. Es gibt hier eingefahrene Gleise, i und man kann besonders als junger Arzt 3 : sehr schnell auf Antipathien stoßen, wenn 3 man mit Gewalt etwas verändern will.* Man muß also mit den Menschen rechnen;! man kann im Grunde nur etwas ver- E ändern, wenn man erreicht, daß sie ihre Einstellung zu bestimmten Dingen, zu alten Gewohnheiten ändern. Heute fällt : es mir schon leichter, ich finde schon Re- i sonanz. Auf keinen Fall aber wird man etwas erreichen, wenn man kommt und t : mit der Faust auf den Tisch schlägt. Das 1 sind praktische Erfahrungen, die Dr. Klaus I Kühndel seit Beginn seiner praktischen t Tätigkeit, machte, und er muß konstatieren: 1 Über solche Probleme haben wir im Stu- i dium zu meiner Zeit weder In Spezial- # hygiene noch in Arbeitshygiene und auch S nicht im gesellschaftswissenschaftlichen # Grundstudium etwas gehört. S Also: Weder hat Herr Dr. Kühndel be hauptet, daß er nichts über Abwasserhygiene gehört habe, noch haben wir derartiges ge schrieben. Herr Prof. Hauschild brachte zum Ausdruck, es sei überflüssig zu schreiben und selbstver ständlich. daß fachliches Wissen allein nicht genüge, um in der Landwirtschaft hinsicht lich der Hygiene- etwas zu verändern und daß man durch Administrieren nichts erreicht, son dern nur durch Überzeugung. Er führte wei ter aus. daß diese Probleme den Studenten im Studium nicht vermittelt werden könnten. Im übrigen sei der Holzhammer in manchen Fallen ganz nötig. Die unten wiedergegebene Meinung von Dr. Kühndel. die auf seinen praktischen Er fahrungen als Landarzt beruht, zeigt zumin dest. daß sich darüber sachlich streiten läßt. Diese Passage aber als „Schnitzer“ abzutun, erscheint uns als voreilig. Eingehend sprach Herr Prof. Hauschild zu den Ausführungen über das medizinisch-öko nomische Problem des Rezeptierens. Mit Recht wies er darauf hin, daß man die Sul fonamide nicht in einem Atemzug mit den Antibiotika unter die gleichzeitig hochwertig und teuren Medikamente einreihen könne - sie sind hochwertig und relativ billig. Dieser Absatz dürfte aber, im Zusammen hang gelesen, unseres Erachtens nicht zu der Annahme verleiten, die Probleme der Resi stenz bei Penicillin seien gemeint, wenn von Erfahrungen gesprochen wird, die erst in der Praxis gesammelt werden mußten. Es Hegt uns fern, uns zu rein medizinisch-wissen schaftlichen Problemen zu äußern, zu dem Streit, der. wie Prof. Hauschild ausführte, um die systematische prophylaktische An wendung von Penicillin geht. Es ist in dem Artikel an dieser Stelle unseres Erachtens eindeutig von ärztlich-ökonomischen Proble men die Rede. Wir würden uns freuen, wenn diese Pro bleme, die der Artikel aufwirft und auf deren Bedeutung auf der Konferenz von Dr. Arnold nachdrücklich hingewiesen wurde. Probleme um deren Erläuterung sich die Professoren der Medizinischen Fakultät zum großen Teil bereits bemühen, stärker in den Vordergrund der Diskussion rücken würden. Um keine Irrtümer aufkommen zu lassen über die Haltung Dr. Kühndeis zu diesen Fragen, sei nochmals seine Meinung wieder gegeben. in einem Brief an uns korrigiert er zunächst: Er Ist nicht Mitglied, sondern Kandidat der FDJ-Kreisleitung Wurzen, Impfungen und Reihenuntersuchungen führt er nicht wöchentlich durch. „Probleme des vorbeugenden Gesundheitsschutzes“ (3. Spalte) ist zu streichen. Er fährt dann fort: „Herr Prodekan Prof. Dr. Hauschild kriti siert u. a. die Formulierung hochwertige und teuere Medikamente, da ja bekanntlich nicht jedes hochwertige 1 Medikament zugleich teuer sein muß. Wenn auch die nicht exakte Ver wendung dieser Begriffe in der Wiedergabe des Gesprächs nicht bagatellisiert werden soll, so dürfte dennoch zu erkennen gewesen sein, daß sie im Zusammenhang mit der For derung nach einer medizinisch-ökonomischen Therapie auf wissenschaftlicher Grundlage gebraucht wurde und deshalb logischerweise eine Gleichstellung beider Begriffe aus schließt. Eine fachlich begründete Therapie ist längst noch nicht überall erreicht, das be weist die Praxis sowohl im ambulanten als auch im stationären Sektor (Arzneimittelver brauch. Bettenauslastung, sogenannte Mon tag-Gesundschreibungen). Die Ursachen sind vielfältig und nur z. T. in mangelnder prak tischer Erfahrung bei Absolventen zu sehen. Die Verwirklichung dieser Forderung ist In gewissem Grade auch ein Ausdruck für ein bewußtes und verantwortungsvolles gesell- schaftliches Denken. Deshalb muß meiner Meinung nach schon der Student stärker als bisher mit dieser Problematik vertraut ge macht werden, auch in den Famulaturen. In der Praxis wird er unweigerlich später mit diesen Fragen konfrontiert. Im Zusammenhang mit der prophylakti schen Tätigkeit des Arztes habe ich während unseres Gesprächs betont, daß den hygieni schen Aufgaben (und hier habe ich die Ab wasserhygiene auf dem Lande erwähnt) in Zukunft eine noch größere Bedeutung einge räumt werden muß. so daß sich die ärztliche Tätigkeit nach dem Grundsatz „Vorbeugen ist besser als Heilen“ immer mehr zugunsten präventiver Maßnahmen verändern wird. Trotz umfangreicher Vorlesungen über Hy giene spiegelt sich diese Seite heute noch viel zuwenig in der ärztlichen Arbeit wider. Da besonders auf dem Lande alteingeses sene Vorstellungen überwunden und die öko nomischen sowie strukturellen Verhältnisse der sich entwickelnden sozialistischen Groß betriebe berücksichtigt werden müssen. Ist auch In dieser Beziehung eine enge Verbin dung zu den Menschen erforderlich. Gerade die breite Arbeit mit den Menschen ist bei der Verwirklichung prophylaktischer Vorha ben eine sehr wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche ärztliche Tätigkeit. Sie ist durchaus noch nicht überall so zur Selbstver ständlichkeit geworden, als das die Erwäh nung dieses Problems mit einer abweisenden Kritik abgetan werden kann.“ Dem möchten wir nur hinzufügen: Die „Universitätszeitung" sieht ihre Auf gabe darin, über Erfahrungen und Fort schritte zu informieren aber auch Fragen aufzuwerfen sowie durch kritische Bemer kungen und Anregung von Diskussionen eine helfende Rolle zu spielen. So wie wir für Hinweise und Kritiken, die der Verbesserung unserer Arbeit dienen, dankbar sind, erwarten wir auch von unse ren Lesern, daß sie die von uns veröffent lichten Meinungen, mit denen sich die ..Uni versitätszeitung“ zum Sprecher öffentlicher Interessen macht, ernsthaft prüfen und nicht voreilig verwerfen Das Medizinstudium und seine Reform sind durchaus öffentliche An gelegenheiten, und ohne Mitsprache der Öffentlichkeit hätte höchstwahrscheinlich die Studienreform an der Medizinischen Fakultät heute noch nicht das Stadium erreicht, in dem sie sich befindet. Serenade des Universitäts chores Der alten und neuen A-capella- Kunst gilt vornehmlich das Be mühen des Leipziger Universitäts chores. Einer alten Tradition fol gend, wird es am 26. Juni 1965 im Park des Gohliser Schlößchens um 19 Uhr ein Serenadenkonzert geben. (Bei ungünstigem Wetter findet das Konzert am gleichen Tage um 19.30 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses statt.) Die Leitung hat Hans-Joachim Rötzsch, der sich nicht nur mit der Oratorienkunst J. S. Bachs, sondern auch mit der Chormusik vertraut gemacht hat. Das Programm enthält Meister werke der italienischen Madrigal kunst des 16. Jahrhunderts: von Pa- lestrina. Gastoldi und Monteverdi- Auch zwei Madrigale des Deutschen Heinrich Schütze zählen nicht nur des Textes wegen zu den italieni schen: Er war wie viele andere von Dürer bis Goethe als Lernender nach dem Süden gezogen. In Vene dig erschloß sich ihm die in hoher Blüte stehende Madrigalkunst mit ihrer modernen, effektvollen Melo diesprache und der kühnen Harmo nik — glanzvoller Auftakt zu der um 1600 entstehenden Oper, obwohl der formtechnische Aspekt ohne Einfluß auf die neue Gattung blieb, in der etwa die Arie sich ausbil dete. Sähütz veröffentlichte seine Madrigale kurz nach 1600; sie sind geprägt von den italienischen Er rungenschaften. Bei den Texten verdient Hinweis, daß es sich fast durchweg um Liebesbeteuerunaen oder -klagen in allegorischem Ge wände handelt. Anders als das komplizierte italie nische Madrigal ist eine Gruppe von Werken aus dem gleichen Jahrhun dert angelegt, toelche von deut schen Komponisten bevorzugt wurde. Zwar subsumiert gewöhnlicher Mu sikverstand auch diese unter dem Begriff Madrigal, doch unterschei den sie sich durch kürzere und ein fachere Taktur: Es sind kleine Ge sellschaftslieder in Strophenform. Neben Haßler und Praetorius be herrschte auch der Niederländer Orlando di Lasso diese Form del geselligen Liedes. Werke von Ernst Pepping, der früher in enger Verbindung zum jetzigen Universitätschor stand, und von Hugo Distler gehören seit ff' her zum Repertoire des Chores- Zwei Goethe-Lieder, die mit anderen 1949 erschienen, lassen Peppings Std erkennen: eine von der mensch lichen Stimme her gedachte Stim' migkeit: Zwar gibt seine Qteaten- harmonik im Anfang sich ziemlich spröde, aber sobald man damit ver traut ist, entdeckt man viele Fein heiten der Melodieformung und eine subtile Klangwelt, in der Pepping sich ausdrücklich zur Tonalität be kennt. Ähnlich ausgeivopen sind auch die Chorstücke Distlers, der vor allem von der Chormusik des frühen 17. Jahrhunderts (Schütz) sich an regen ließ. Den zwei Liedern aus dem Mörike-Liedetbuch eignet wie allen Stücken Distlers eine beson dere rhythmische Qualität: Sie sind mithin keine pure Imitation del Frühbarock, sondern sie durchdrin gen die alte Musik mit dem hoch entwickelten Kunstverstand des 20. Jahrhunderts Das Sommerlied des Eislerschülers Kochan hat mit der schwingenden K u-Rhyth.mik etwas von den Pasfr ralgesängen und ländlichen Tanz- weisen, zugleich auch etwas von dmi bewußt schlicht gehaltenen Neuen Deutschen Volksliedern seines Leh rers. ebenfalls auf Texte von Becher. Dem Leipziger Komponisten Wilhelm Weismann ist nls Wissen schaftler die oben, angedeutete Ma- drtoalkunst sehr vertraut. Trotzdem kann auch bei ihm nicht von Imi tation älterer Vorlagen gesprochen werden, wenn man seine Vokal- werke, die hauptsächlich Madrigale heißen, überblickt. Auf Liebesdich-. tunaen des 12. Jahrhunderts er schienen 1961 vier Lieder, in denen es ihm um deutliche Textdoklnma- tion geht Im Lied vom FrühUmt uürd ein Tanz angesrimmt. wobei durch ausoenräote Rhythmik und Melodik eine Instrumentalwirkund intendiert ist. Die Verbindung von A-capelln- Musik und instrumentaler Kammer musik erwies schon bei mehreren Konzerten (auch in der Bundes republik) sich als sehr oünstip. Fin Bräserouintett des Rundfunk-Rinfo- nieorchesters spielt ein Divertimento von Joseph Haydn und die „Kleine Kammermusik“ für fünf Bläser op. 24,2 von Paul Hindemith, Sie entstand in der Sturm- und Drana- zeit des Komponisten um 1922. als er eine Klaviersuite herausoab und den Spieler aufforderte, alles im Unterricht Gelernte zu vergessen und das Klavier als Schlagzeug tu behandeln, In den frühen Werk 1 ” 1 herrscht der freie atonale Spieltrlcb und die Motorik, die man im Ba- rock entdeckt hatte. Haydns Diver timento ist Kammermusik, wie sie bei Hof und in Bürgerkreisen glei; chermaßen beliebt war. Formal sind die Divertimenti Vorläufer des Streichquartetts, dessen klassische Form Haydn inaugurierte. Das vielseitige Programm ver spricht einen interessanten Abend und verdient volle Aufmerksamkeit R. Zimmerman 1 ’ Die age: oksw ht b annt baftul 's sie M Ze Onopo “keiti 1 Gr Qausr Weite Aistisc heider Berika Nen c • irr 9 Ges tn 1 dersg ’üopo IVeit Malei Orbere Dege ^‘ess Bmte Berge Bftlic * str Bthfü "dig. ‛ofi IrP V, "to „ Shrte t E BUng Bheit s "b Pe h 30 un, "sir 3.Plai 5llsc 3s e ,eth Jede 8h $ V d MB’ess Dsen B‛t 1v C 6 Slen 3,1 BPus 8 i BSFs >1 wisg here Sh d VG31 8
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