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ngs- den ende tino- min- Bio- Isan- i ab- logi- ■ ein inen ssert viel- folg- rage daß ftler und seht. h in sein- loch- tzsch III Für Me- ttor- ! die esen ehen sbau wor- and- Weg- für von e in Uni zen täu- In- ädie Be- aum ädi- den fah- kon- i in- iben. sten neue cuns osen I rden it in ritte rpro- ings- aßen men. lich- def neue rsat- ieres Jera- chen nun- Läh- e in den thaft ings- vick- last- ppa- onn- hun- linis der Kno Kno enk der rlet idet Shlis UN leue, er* akte tunt tine iuser von chen dein ziger gilt ken' isko der Hilfe folg« einer r in’ ise wis anl einer eher wer htige ein' ndig ■inen nisa, rbei‘ rau and titut Ar OSS iui Forschungszentrum für Neurologie und Psychiatrie: An der Medizinischen Fakultät der Karl-Marx-Universität besteht eine Reihe von Einrichtungen, die sich in ihrer Forschung oder ihren Auf gaben im Rahmen des Gesundheits wesens teils von klinischer, teils von theoretischer Seite mit Fragen der Neurobiologie im weitesten Sinne beschäftigen. Wenn auch in der Re gel ein guter Kontakt zwischen den entsprechenden Kliniken und Insti tuten besteht, so kam dieser aber doch lange Zeit mehr oder weni ger sporadisch zustande. Eine ziel gerichtete Zusammenarbeit einer größeren Anzahl von Instituten oder Kliniken zur Lösung einer umfas senderen' Problemstellung fehlte je doch. Um eine bessere Abstimmung der wisenschaftlichen Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Nervenheil kunde und der sie betreffenden Grundlagenforschung zu erzielen, wurde 1964 an unserer Fakultät ein Forschungszentrum für Neurologie und Psychiatrie gegründet, dessen Leitung dem Direktor des Hirnfor schungsinstitutes und kommissari schen Direktor der Neurologisch- Psychiatrischen Klinik, Prof. Dr. Wünscher (unser Bild), übertra gen wurde. Vor Vertretern der an der Arbeit des Forschungszentrums Neurologie/ Psychiatrie interessierten Einrichtun gen betonte Prof. Dr. Wünscher in seiner einleitenden Rede über die Kristallisationspunkt für 14 Institute Aufgaben dieses Forschungszen trums die Bedeutung der komplexen Forschung für die Lösung neuro psychiatrischer Fragestellungen. Die Rolle, die dem Forschungszentrum als Informations- und Koordinie rungszentrum für die in Rede stehende Problematik zukommen soll, wurde von ihm hervorgehoben und er erwähnte, daß dafür als orientierender Maßstab die Welt spitze dienen müsse. Zieht man in Betracht, daß in 14 Kliniken oder Instituten der Me dizinischen Fakultät einzelne Arbei ten laufen oder Forschungsrichtun gen bestehen, die sich ihrem Wesen nach in das Aufgabengebiet des For schungszentrums für Neurologie und Psychiatrie einordnen lassen, so ist die Problematik einer gemeinsamen Forschungsarbeit nur zu ahnen. Um zunächst eine gemeinsame Basis zu finden, die in der Zukunft eine bessere Koordinierung der in den verschiedenen Institutionen be triebenen Forschungsvorhaben er möglichen soll, schlug Prof. Wün scher folgende, absichtlich etwas um fassender gewählte Dachthematik vor: „Beziehungen zwischen Struk tur und Funktion des Zentralnerven systems unter den Aspekten der Grundlagenforschung und der Kli nik.“ Diese Thematik soll über dem ersten Wirksamkeitsabschnitt des Forschungszentrums für Neurologie und Psychiatrie stehen, der zum bes seren gegenseitigen Kennenlernen der einzelnen Arbeitsrichtungen und der Herauskristallisierung der unter den gegebenen Möglichkeiten am tragfähigsten erscheinenden For schungsproblematik dienen soll. Darüber hinaus ist es erforder lich, eine Abstimmung der zu er forschenden Fragestellungen aus dem neuropsychiatrischen Fachgebiet mit den Hauptaufgaben der For schung im Gesundheitswesen her beizuführen. Um zu vermeiden, daß eine For schungsthematik aufgegriffen wird, die möglicherweise in anderen Städten unserer Republik bereits be arbeitet wird, wurden Verbindungen zum Rat für Planung und Koordi nierung der Medizinischen Wissen schaft im Ministerium für Gesund heitswesen aufgenommen. Eine dop pelte Bearbeitung würde natürlich den Kostenaufwand für die Lösung eines wissenschaftlichen Problems beträchtlich erhöhen. Die Mitarbeiter des Forschungs zentrums für Neurologie und Psy chiatrie treffen sich in Abständen von ungefähr drei Monaten zu Be ratungen. Dabei werden in der Re gel ein oder zwei kurze Vorträge zu Gehör gebracht, in denen über die Arbeit der betreffenden Einrich tung gesprochen wird. Ferner werden die neuesten For schungsergebnisse skizziert und die Perspektiven der Forschung des Fachgebietes unter besonderer Be rücksichtigung der Zusammenarbeit mit anderen Kliniken oder Instituten dargelegt. Die vorgesehenen Arbeitstagungen im größeren Rahmen finden ihren Auftakt anläßlich der 550-Jahr-Feier der Medizinischen Fakultät unserer Universität. So wird am 26. Mai 1965 eine Tagung durchgeführt, für die zwei Dachthemen vorgesehen sind, einmal „Probleme der Psychiatrie und Neurologie in der zweiten Le benshälfte“. zum anderen „Analyse physiologischer Abläufe im Zentral nervensystem“. Aus gleichem Anlaß findet in Leipzig eine Tagung der Vereinigung der Neurochirurgen in der DDR unter Vorsitz von Prof. Dr. M e r r e m mit internationaler Beteiligung statt. Es ist aus mehreren Gründen lei der nicht möglich, auf die zahlrei chen hochinteressanten Forschungs probleme der einzelnen Einrichtun gen einzugehen. Es kann deshalb nur summarisch festgestellt werden, daß die Arbeit des Forschungszen trums für Neurologie und Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät der Karl-Marx-Universität dazu beitra gen soll, die Forschung auf diesem Fachgebiet optimaler zu gestalten und rascher vor anzu bringen zum Wohle unserer kranken Menschen. Dr. Jänicke Kinderklinik und Ambulanz: Hilfe für die kleinsten Erdenbürger Die Kinderheilkunde ist eines der jüng sten selbständigen großen Fachgebiete in nerhalb der medizinischen Wissenschaft. Noch bis zum Ende des vorigen Jahrhun- derts wurden kranke Kinder nur von enigen. dafür interessierten Ärzten be- handelt und in Krankenhäusern für Er- wachsene mit aufgenommen. Die Säug lingssterblichkeit in den Anstalten lag außerordentlich hoch, weil geeignete Ver fahren zur Ernährung, Aufzucht und Be treuung gesunder und kranker Kinder hoch nicht bekannt waren. In Leipzig wurde 1889 mit privaten Mitteln begon- hen, ein Kinderkrankenhaus zu errichten. 1891 erhielt Heubner den neugeschaf fenen Lehrstuhl für Kinderheilkunde an dieser Klinik übertragen und wurde da mit erster Ordinarius unseres Faches an der Medizinischen Fakultät. Das alte Ge bäude wurde auf dem Gelände in der Ost straße errichtet, auf dem sich die Klinik heute noch befindet. International be kannte Forscher und Lehrer einer wissen schaftlich betriebenen Kinderheilkunde haben hier gewirkt. Namen wie S o 11 - mann, Thiemich und B e s s a u be gründeten den Ruf der Leipziger Anstalt. Während des zweiten Weltkrieges wurden fast sämtliche Gebäude zerstört. Unter Nationalpreisträger Prof. Dr. med. A. Pei per begann der Wiederaufbau. Heute ist die Klinik auf dem alten Gelände unter der Leitung von Prof. Dr. S. Liebe wie der voll arbeitsfähig und betreibt auch noch einige Zweigstellen. Die Leipziger Klinik ist seit ihrem Be stehen an den großen Fortschritten der deutschen Kinderheilkunde maßgeblich be teiligt gewesen. Während die wissen schaftliche Arbeit in den ersten Jahrzehn ten dieses Jahrhunderts vorwiegend der Lösung grundlegender Fragen in der Er nährung und Versorgung gesunder und kranker Kinder diente, hat die Forschung nach dem zweiten Weltkrieg viele spezielle Arbeitsgebiete eröffnet.. Es ist unmöglich, hier auf die Ergebnisse im einzelnen ein zugehen. Der nachfolgende Überblick ver ¬ mag die neuen Erkenntnisse und wissen schaftlichen Leistungen der Leipziger Kin derklinik nur andeutungsweise zu umrei- ßen. Weltruf haben die Bücher und Arbeiten von Prof. Dr. A. Peiper über die Ge schichte der Kinderheilkunde und die Eigenart der kindlichen Hirntätigkeit er langt. In Gemeinschaft mit zahlreichen Ärzten unseres Hauses hat er Probleme der Frühgeborenenaufzucht und der Be handlung von Ernährungsstörungen im Säuglingsalter intensiv bearbeitet. In den letzten Jahren sind auf diesen Gebieten weitere Fortschritte erzielt worden. So ge lingt es heute oft, Früh- oder Neugeborene mit Atemstörungen, durch Einführung kleiner Tuben in die Luftröhre und den Einsatz von modernen Beatmungsgeräten über bedrohliche Erscheinungen hinweg zubringen. Die Pflege in sogenannten In kubatoren trägt zur Erhaltung des Lebens vieler unreifer Kinder bei. Auch den Ge fahren einer hochgradigen Gelbsucht der Neugeborenen vermag man heute wir kungsvoll zu begegnen. Die Ergebnisse der Blutgruppenforschung und neue Erkennt nisse über die Leberfunktion verhelfen in diesem jungen Alter nach frühzeitiger Durchführung eines Blutaustauschs über die Nabelvene zu normaler körperlicher und geistiger Entwicklung. Die im Säug lingsalter häufig eitrige Lungenentzün dung läßt sich durch Einlage einer Saug ¬ drainage in den Brustkorb und die An wendung hochwirksamer Antibiotika meist günstig beeinflussen. Bei bedrohlichen Er nährungsstörungen vermag man den Flüs sigkeitsmangel und die Azidose (Anhäu fung von Säuren im Organismus) durch geeignete Dauertropfinfusionen in den Magen oder in eine Vene rasch zu besei tigen. Zahlreiche wissenschaftliche Mittei lungen haben sich seit dem Wiederaufbau der Klinik nach dem Kriege mit diesen Fragen beschäftigt und die praktische An wendung der neuen Erkenntnisse angeregt. Zu einem besonderen Forschungsgebiet entwickelten sich die kindlichen Herz krankheiten. Angeborene Herzfehler wer den im Rahmen der seit 12 Jahren be stehenden Kardiologischen Arbeitsgemein schaft durch Herzkatheterisierung und an dere Methoden aufgeklärt. In Zusammen arbeit mit der Herzchirurgischen und Me dizinischen Klinik wird einer sehr großen Zahl von Kindern aus der ganzen DDR operative Hilfe oder Heilung gebracht. Unsere Erfahrungen haben, ihren Nieder schlag auch in zahlreichen Veröffent lichungen gefunden. Beim kindlichen Rheumatismus liegen die Erfolge ebenso günstig. Weitere Forschungen betreffen die oft gefährlichen Blutkrankheiten im Kindesalter, bei denen neue Behandlungs methoden entwickelt und wesentliche Er kenntnisse über die Entstehung seltener Blutungsübel gewonnen wurden. Daneben erfahren die kindlichen Krampfleiden eine intensive Bearbeitung. Die Ableitung von Hirnströmen erleichtert die Diagnose. Neuartige Heilmittel führen zu erfolgrei cher Behandlung, so daß die meisten Kranken anfallfrei und schulfähig gehal ten werden können. Auch an der Ent wicklung vorbeugender Maßnahmen des Gesundheitsschutzes hat die Leipziger Kinderklinik maßgeblichen Anteil. So wurde das Impfprogramm von hier aus entscheidend gefördert, was sich vor allem bei Tuberkulose und Kinderlähmung her vorragend bewährt hat. Schließlich muß noch auf die Einführung und Erarbeitung wichtiger Labormethoden hingewiesen werden, an denen unsere Klinik fortlau fend beteiligt ist. Wie überall in der medizinischen Wis senschaft, so haben sich auch in der Kin derheilkunde moderne Arbeitsrichtungen entwickelt, die mit oft komplizierten Ver fahren große neue Erkenntnisse und Fort schritte zu bringen vermochten. -Dieser Weg wird an der Leipziger Kinderklinik weiter beschritten. Neben den umfangrei chen Aufgaben der Versorgung unserer kranken Kinder und der Ausbildung der Studenten werden die Forschungsarbeiten auch in Zukunft praktisch nutzbare Ergeb nisse bringen und dazu beitragen, daß unsere Jugend körperlich gesund und lebensfroh aufwachsen kann Doz. Dr. Bock FinÄugnnkAmku!onz Prophylaxe der Schielschwachsichtigkeit Etwa 7000 Kinder verlieren in der Deut schen Demokratischen Republik durch Schielen in jedem Jahr die normale Seh schärfe auf einem ihrer Augen. Bei un gefähr 2000 Kindern wird das Auge sogar so hochgradig sehschwach, daß es für die optische Orientierung für immer praktisch ausfällt. Jedes 50. Kind büßt durch Schie len die normale Sehschärfe auf einem sei ner Augen ein. Dieses Ausmaß an ver lorengegangener Sinnesfunktion entspricht durchaus den Schäden, die in Epidemie jahren vor Einführung der Schutzimpfung durch Poliomyelitis entstanden, wenn man Hon den Todesfällen absieht. Durch die Schielschwachsichtigkeit geht zur Zeit mehr an Sehvermögen verloren als durch alle Augenkrankheiten einschließlich der Unfälle in den ersten 45 Lebensjahren Zusammengerechnet. Auf diesen Relationen basiert eine ganze Reihe der wissenschaftlichen, organisato rischen und klinischen Arbeiten, die in den letzten Jahren in der Universitäts- Augenklinik Leipzig aufgenommen und zum Teil bereits zu Ende geführt worden sind. Es war immer mehr unverkennbar geworden, daß sich ein großer Teil der Hoffnungen, die in die modernen Metho den der apparativen Behandlung der Schielschwachsichtigkeit noch vor einigen Jahren gesetzt worden sind, nicht erfül len konnte, ganz zu schweigen von dem Umstand, daß diese Methoden außer ordentlich teuer, an besonders geschultes Personal gebunden und sehr langwierig sind. Zwar war schon Seit über 30 Jahren bekannt, daß man eine Schielschwachsich tigkeit auch durch frühzeitiges Verbinden des gut sehenden Auges gleich nach Schiel beginn, gegebenenfalls bald nach der Ge burt, verhindern bzw. beseitigen kann. Vereinzelte ältere Arbeiten auf diesem Gebiet wurden jedoch lange Zeit über sehen oder die in ihnen mitgeteilten Er gebnisse für irreal gehalten. Vororientierende Untersuchungen und klinische Arbeiten ergaben jedoch ganz eindeutig, daß mit der Prophylaxe und Frühbehandlung der Schielschwachsichtig keit wesentlich mehr erreicht werden kann als mit der apparativen Therapie. In Leipzig wurde daher bereits vor fünf Jahren im Rahmen eines Forschungsauf trages eine organisierte Prophylaxe und Frühbehandlung der Schielschwachsichtig keit in Angriff genommen. Die Aufgabe bestand in Sonderheit darin, alle schielen den Kinder in Leipzig möglichst gleich, zu mindest aber bald nach Auftreten des Schielens im ersten bis dritten Lebensjahr in Kontrolle zu bekommen. Zu diesem Zweck wurde eine ausgiebige Aufklärungskampagne in Form von Vor trägen, Zeitungsartikeln, Verteilung von Merkblättern in Mütterberatungsstellen usw. eingeleitet, die besonders die jungen Eheleute ansprechen sollte. Außerdem wuarde in der Universitäts-Augenklinik vom Rat der Stadt eine selbständig arbeitende Augenärztin angestellt, die sich im Verein mit zwei Orthoptistinnen aus schließlich der Prophylaxe und Früh behandlung der Schielschwachsichtigkeit widmen kann. Auch die meisten Augen ärzte der Stadt schlossen sich dem Vor gehen an. De r Erfolg stellte sich bald ein. Etwa 90 Prozent der schielenden Kinder wurde durch die Werbeaktion erfaßt; bei 80 Pro zent der schielenden Kinder konnte die Schielschwachsichtigkeit verhindert, bei weiteren 10 Prozent auf einem tragbaren Niveau gehalten werden. Im Verfolg dieser Arbeiten trat die Universitäts-Augenklinik mehrfach mit Veröffentlichungen hervor. Eine Monogra phie. die alle Erfahrungen zusammenfaßt, ist im Druck. Die Dinge sind soweit ge diehen, daß die Leipziger Erfahrungen auf die ganze DDR ausgedehnt werden kön nen. Es ist offensichtlich, daß die Prophylaxe und Frühbehandlung der Schielschwach- sichtigkeit bei nur geringer Anstrengung und ohne wesentliche finanzielle Be lastung bis auf einige wenige Ausnahmen den Ausfall an Sehvermögen durch Schie len verhindern können und sich damit vorteilhaft in die vielen anderen erfolg reichen prophylaktischen Bemühungen in der Medizin der Gegenwart eingliedern. Prof. Dr. Sachsenweger Das Institut für gerichtliche Medizin und Kriminalistik der Karl-Marx-Universität Leipzig beschäftigt sich im wesentlichen mit drei Forschungskomplexen: in der Serologie mit der Erforschung der in den letzten Jahren neu entdeckten erblichen Serumgruppen, auf dem Gebiete der klas sischen Gerichtsmedizin mit der foren sischen Osteologie (Knochenkunde) und im Rahmen der chemisch-toxikologischen Un tersuchungen mit der verbesserten Aufklä rungsmöglichkeit von Vergiftungen. Seit der Entdeckung des Serumfaktors Um (a) im Jahre 1956 hat sich inzwischen ein eigenes, recht kompliziertes Serum gruppensystem entwickelt. Im Jahre 1963 gelang Mitarbeitern des Instituts der Nachweis einer neuen Gm-Eigenschaft, die mit Unterstützung des Instituts für Blut transfusion Rouen (Direktor Dr. R o - Partz) als Gm (f) identifiziert werden Uz 18-19/65, Seite 9 konnte. Dieser neue Serumfaktor hat in Verbindung mit den bekannten anderen Gm-Eigenschaften für die gerichtliche Me dizin Bedeutung, da sich damit die Aus schlußchancen in Vaterschaftsgutachten er höhen und strittige Abstammungsfragen geklärt werden können. Die in den letzten Jahren beschriebenen neueren Serumsysteme — Haptoglobin-, Gm- und Gc-Eigenschaften — haben in zwischen klinische, genetische, forensische und anthropologische Bedeutung erlangt, sie werden in verschiedenen Fachdiszipli nen bereits routinemäßig bestimmt. Im Jahre 1963 sind die bisher bekann ten Serumgruppensysteme durch ein neues - Ag-System - erweitert worden. Die präzipitierenden Serumantikörper konnten bis zu diesem Zeitpunkt nur in den Seren von Patienten, die wegen ver schiedener Blutkrankbeiten oder größeren Operationen zahlreiche Blutübertragungen erhalten hätten, nachgewiesen werden. Ende 1963 wurden in Zusammenarbeit mit der Städtischen Frauenklinik (Direk tor Prof. Dr. med. habil. Andreas) zwei Ag-Antikörper in den Seren von Mehr gebärenden entdeckt, die noch nie eine Bluttransfusion erhalten hatten. Es han delt sich dabei um Immunantikörper, die sich durch foetomaternale Transfusion ausgebildet haben. Es sind zur Zeit Be strebungen im Gange, mit Unterstützung der chirurgischen Tierklinik (Direktor Prof. Dr. med. vet. habil. S c h 1 e i t e r) durch Immunisierung von Pferden Anti körper des Ag- bzw. Lp- und Ge-Systems zur Gewinnung wertvoller Antiseren durchzuführen. Neben der Altersbestimmung und Iden tifikation von aufgefundenen Skeletteilen spielt die Ermittlung der Liegezeit von Knochen am Auffindungsort für die Kri minalpolizei eine wesentliche Rolle hin- sichtlich der Verjährung von den mit unter an Leichenteilen noch nachweis baren, zu Lebzeiten entstandenen Verlet ¬ zungen, die durch fremde Hand gesetzt wurden. Durch Einsatz moderner Unter suchungsverfahren wird die Liegezeit bestimmung im Zeitraum zwischen 10 und 30 Jahren nach Eintritt des klinischen Todes verbessert. Die chemisch-toxikologische Abteilung des Institutes hat in neuester Zeit eine Sammlung sämtlicher in der DDR vor handener Medikamente angefertigt. Diese ermöglicht eine rasche Identifikation von Tabletten, die die Ermittlungsorgane bei Selbstmorden mitunter sicherstellen können und schafft damit den behandelnden Ärz ten in Ergänzung des toxikologischen Be ratungsdienstes eine Möglichkeit der schnellen Information. Durch Einführung der Gaschroma tögraphie sind die Mit arbeiter der genannten Abteilung in der Lage, bei den vielfältigen Vergiftungen die toxisch wirkenden Substanzen selbst in geringer Menge in kurzer Zeit nachzuwei sen. Dr. Leopold Institut für Gerichtliche Medizin und Kriminalistik: Serum Falle für „flüchitige" Väter Aus der Forschungsarbeit der Kliniken und Institute