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den, wenn Lehrkörper und Studenten grö ßere Aufgeschlossenheit für die ständige methodologische Entwicklung des Faches zeigen, der marxistischen Durchdringung des speziellen Forschungs- und Arbeitsge bietes ihre ganze Aufmerksamkeit zuwen den und der Anwendung neuer Hilfs- und Grundlagenwissenschaften, wie der mathe matischen Logik, der Informationstheorie und der Kybernetik, Rechnung tragen. Zentrale Aufgabe der Philologischen Fa kultät ist die Ausbildung von sozialistischen Lehrern für die allgemeinbildende poly technische Oberschule. Die Mehrzahl der Institute und zugleich die Institute mit den größten Studentenzahlen, wie die ger manistischen Institute und das Slawische Institut, aber auch das Kunsthistorische In- situt und das Institut für Musikwissen schaft, sind lehrerbildende Einrichtungen. Die Lehrerausbildung ist ein gemeinsames Band, das nicht nur fast alle Wissenschafts disziplinen dieser Fakultät miteinander verknüpft, sondern auch in einem ganz be sonderen Maße die Voraussetzungen bietet, sie mit anderen Fakultätsbereichen zu verbinden. Die Bedeutung dieser Funktion ist deutlich geworden in der regen Dis kussion um das einheitliche sozialistische Bildungssystem, das nunmehr die Ziele festgesetzt hat. Die Fakultät muß aber auch für die kulturellen Institutionen und Organisatio nen unserer Republik qualifizierte Kräfte zur Verfügung stellen. Das geschieht in Form der Diplomandenausbildung. Für die Fachrichtung „Allgemeine Kulturwissen schaften“ gewinnt dabei das Fernstudium besondere Bedeutung. Am Dolmetscher- Institut werden Kader für alle Bereiche der sprachmittlerischen Tätigkeit ausgebil det, deren praktischer Einsatz vor allem für die Wirtschaft unmittelbar von gro ßem Nutzen ist. Schließlich fällt der Phi lologischen Fakultät mit dem Studium zahl reicher ausländischer Studierender in der Fachrichtung Germanistik eine wichtige außenpolitische Verantwortung zu, die stärker als bisher zu einem Anliegen der Fakultät werden muß. Nachdem für die meisten Fachrichtungen neue Studienpläne und Studienprogramme erarbeitet und bestätigt worden sind, kommt es nun darauf an, innerhalb dieses abgesteckten Rahmens die inhaltlichen und organisatorischen Voraussetzungen für ein selbständiges schöpferisches Studium zu schaffen, in dem die erzieherischen Po tenzen voll wirksam werden. Die ständige Verbesserung des Inhalts der Lehrveranstaltungen, dem Fortschrei ten der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechend, ist eine selbstverständliche Forderung für dein akademischen Unter- richt. Dabei sind die ideologischen Grund lagen, die der Stoff enthält, als erziehe rische Impulse zu nutzen. Auch gilt es, in einem höheren Maße das Wissen und die Einsichten, die in der marxistisch- leninistischen Grundausbildung vermittelt werden, in den Lehrveranstaltungen der Fachrichtungen fruchtbar werden zu lassen. Das Berufsbild des Lehrers und Kultur funktionärs bestimmt ebenfalls den Inhalt der Vorlesungen, Seminare und Übungen mit. Eine vorrangige Aufgabe sieht die Fa kultät darin, in allen Fachrichtungen die Ziele der Ausbildung und Erziehung für die einzelnen Studienjahre exakt festzule gen. Sie sollen so formuliert werden, daß nicht nur alle Lehrenden klar umrissene Aufgaben vor sich haben, sondern auch die Studenten selbst in der Lage sind, ihre Arbeit darauf auszurichten und ihre Kennt nisse und Fähigkeiten danach zu überprü fen. In Ergänzung zu den Studienprogram men, sollen die Studenten damit ein „Va demekum“ erhalten, aus dem sie ersehen; welche Anforderungen in den einzelnen Studienjahren an sie herantreten. Bei der Abfassung derselben wird, dem Prinzip der Einheit von Lehre und Ausbildung ent sprechend, die wissenschaftliche Ausbil dung wie die weltanschauliche Persönlich- keitsprägung in gleicher Weise zu berück sichtigen sein. Die Studenten sollen schon im ersten Studienjahr begreifen, daß ihr Studium ein gesellschaftlicher Auftrag ist und wissenschaftliche Leistungen durchaus als Politikum zu werten sind. Von vornher ein werden höchste Anforderungen an Fleiß und Studiendisziplin, Exaktheit und Abstraktionsfähigkeit im Denken gestellt. In den höheren Studienjahren könnten dann seminaristische Erörterungen und ein schöpferischer Meinungsstreit in den Semi nargruppen dazu dienen, Fragen und Pro bleme zu klären, die mit der Existenz zweier deutscher Staaten verbunden sind und die die Erkenntnis fördern von der historischen Rechtmäßigkeit unserer Repu blik als Erbe und Repräsentant aller fortschrittlichen politischen und geistigen Traditionen in Deutschland. Ziel sollte es sein zu erreichen, daß alle Studenten im letzten Studienjahr gelernt haben, sich für die politische und kulturelle Entwicklung beim Aufbau des Sozialismus mit verant wortlich zu fühlen und ihre persönlichen Interessen mit denen der Gesellschaft in Übereinstimmung zu bringen, sowie be reit sind, dort zu arbeiten, wo der Staat ihre Kraft braucht. Für jede Stufe sind auch die pädagogisch-methodischen Aufga ben zu formulieren, die mit steigenden Anforderungen zur Herausbildung einer sozialistischen Lehrerpersönlichkeit beitra gen. Es war schon angedeutet worden, daß es die Fakultät als eines ihrer spezifischen