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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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■iiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^ L usgehend davon, daß die wissenschaftlich-tech nische Revolution einen tiefgehenden Einfluß auf die Systemauseinander setzung zwischen Sozia lismus und Imperialismus Lwie auf den revolutionären Welt- Pzeß im ganzen ausübt, daß sie e Vertiefung aller grundlegenden epitalistischen Widersprüche be- irkt und damit den Übergang zum bzialismus immer dringender auf e Tagesordnung setzt, kennzeich- P die Verfasser den Inhalt der fssenschaftlich-technischen Revo- tion und heben das nie dagewe- de Ausmaß der Nutzung wissen- thaftlicher Erkenntnisse für die Foduktion hervor. Diese Überlegungen verbinden sie der Erkenntnis, daß die wis- nschaftlich-technische Revolution inesfalls nur ein naturwissenschaft- her, technischer oder ökonomischer organg ist, sondern ihre Durchset- ng von den jeweiligen Produktions- rhältnissen, den ökonomischen esetzmäßigkeiten, den Interessen Er herrschenden Klassen bestimmt ird. Während sie im Sozialismus tue Bedingungen für die volle Ent- “tung des schöpferischen Charak- ES der menschlichen Arbeit her- ^bringt, vollzieht sich in ihrem Ge- Hge in den Ländern des staats- lonopolistischen Kapitalismus eine Hspitzung der antagonistischen idersprüche über die Wirtschaft naus in der Politik, dem sozialen ereich, dem Bildungswesen, der ultur und Kunst. Der Imperialismus steht deshalb fiter einem doppelten Druck: einer- Eds entwickeln sich die sozialisti- hen Länder erfolgreich und ge- ünnen an Einfluß, während sich idererseits seine inneren Wider- rüche verschärfen. Die von ihm 'getretene Flucht nach vorn voll- eht sich auf drei Wegen: 1, in dem Versuch, die wissen- 1 haftlich-technische Revolution ma- ' mal in seine Dienste zu stellen, mit ' ter Hilfe das imperialistische Sy- ■ em zu festigen, die geistige Mani- 1 tlierung des Volkes durchzuführen • d die eigenen aggressiven Pläne ' 1 realisieren; 5 2. in dem Versuch, durch den um- l «senden Übergang und den Aus- , u des staatsmonopolistischen Sy- k ems Bedingungen für die kapita- r tische Ausnutzung der wissen haftlich-technischen Revolution zu taffen; , 3. in dem Versuch, bürgerliche i, id kleinbürgerliche Theorien den 3 Pen Bedingungen anzupassen, also Eh in der Ideologie die Flucht i F vorn anzutreten. Nerdese Konzeption ast die Kon- <>*tyy i ktli< mie mit ihren haupt- , Varianten eingeordnet. • Ron Autören charakterisieren die , logietgehztheorie als einen ideo- , hatiisen Reflex des neuen inter- , "onalen Kräfteverhältnisses. „Da I Übergang zur sozialistischen Produktionsweise in der DDR Von Dr. Helmut Griebenow, Sektion Geschichte Im dritten Beitrag zum unten abgebildeten Buch ‘ handelt Dr. Helmut Griebenow weitere Probleme der Kapitel 1 und 2. Die -ehandlung des zwei ten Kapitels werden wir mit Beitrag 4 abschließen. der staatsmonopolistische Kapita lismus objektiv die höchste Stufe der materiellen Vorbereitung des Sozialismus ist und\seine praktische Realisierung auf die Tagesordnung der Geschichte setzt, dient die Kon vergenztheorie der Monopol bourgeoisie dazu, den staatsmono polistischen Kapitalismus als schon vollzogenen beziehungsweise sich von selbst vollziehenden Übergang zu einer neuen höheren Gesell schaftsordnung darzustellen.“ (S. 45) Indem der völlig entgegengesetzte soziale Inhalt der wissenschaftlich- technischen Revolution im Sozialis mus und Imperialismus vollständig herausgearbeit wurde, erweisen sich alle Spekulationen der Konvergenz theorie als völlig haltlos, wonach die wissenschaftlich-technische Revolu tion die beiden gesellschaftlichen Systeme vor gleiche Probleme stelle und sie damit zur „Konvergenz 1 zwinge. Nicht in der Annährung von Ka pitalismus und Sozialismus, sondern darin, daß der Sozialismus nunmehr sein eigenes Gepräge, seine Vor züge und seine Überlegenheit über den Kapitalismus entwickelt, be steht das Wesen der gesellschaft lichen Prozesse, die mit der wissen schaftlich-technischen Revolution verbunden sind. „Die ökonomische, politische und ideologische Stärkung des sozia listischen Weltsystems wird ent scheidende Bedingungen schaffen, um die wissenschaftlich-technische Revolution voll in den Dienst des Sozialismus zu stellen.“ (S. 48) I as 2. Kapitel des Buches, in dem die Autoren die Herausbildung der sozia listischen Proc"iktions- weise in der Deutschen I Demokratischen Republik behandeln, umfaßt jene erste Phase in dem „geschichtlichen Prozeß von der Entstehung der Ele mente des Sozialismus in der anti faschistisch-demokratischen Ord nung bis zur Gegenwart“ 1 ), in der die Grundlagen des Sozialismus ge schaffen wurden und die mit dem Sieg der sozialistischen Produktions verhältnisse endete. Die Herausbildung der sozialisti schen Produktionsweise in der. DDR vollzog sich in großen Etappen, die. mit der Durchführung der anti faschistisch-demokratischen und der sozialistischen Revolution fest ver bunden und deshalb erfolgreich wa ren, „weil die SED — völlig im Ge gensatz zu den Behauptungen der westdeutschen Imperialisten — auf allen wichtigen Gebieten der gesell schaftlichen Entwicklung die spezi fischen Formen der Durchsetzung der allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Übergangsperiode gesucht und gefunden hat.“ (S. 105) Aus den großen geschichtlichen Erfahrungen unserer Epoche ist die Erkenntnis zu gewinnen, so arbeiten die Autoren heraus, daß eine marxi stisch-leninistische Partei in ihrer Strategie und Taktik die Dialektik von Allgemeinem und Besonderem, Nationalem und Internationalem stets streng beachten muß. „Natio nales und Besonderes sind nichts an deres als Erscheinungsformen der für alle Länder gültigen Prinzipien unter konkreten historischen Be dingungen.“ (S. 105) Wenn die Autoren hervorheben, daß der Um gestaltungsprozeß in den einzelnen Ländern, abhängig von den poli tischen, historischen, ökonomischen, geographischen und kulturellen Be dingungen, unterschiedliche Formen annimmt, daß die Reife und die Er fahrungen der Arbeiterklasse und ihrer Partei, das Niveau der Produk tivkräfte und der materiell-tech nischen Basis der Volkswirtschaft zu Beginn der Revolution, das Ver hältnis der Wirtschaftsformen und der Klassenkräfte im Lande sowie das internationale Kräfteverhältnis großen Einfluß auf die Dauer der Übergangsperiode, die Methoden der Umgestaltung, die Formen des Klas senkampfes haben, so unterstreichen sie zugleich, daß man nur, wenn man von den allgemeinen Gesetzmäßig keiten ausgeht, diese Erscheinungs formen richtig berücksichtigen kann. Bereits bei der Bewältigung grund» legender Aufgaben der Übergangs periode in den beiden Revolutio nen ging die SED immer „vom Sy stemcharakter sowohl der sozia listischen Gesellschaft als auch der sozialistischen Produktionsweise aus“ (S. 187). Die Herausbildung der sozialistischen Produktionsweise auf deutschem Boden wurde von ihr von Anbeginn als gesellschaftlicher Ent wicklungsprozeß angesehen, „in des sen Verlauf es darauf ankam, die von den Klassikern des Marxismus- Lenismus nachgewiesesenen Zusam menhänge und Wechselwirkungen zwischen Produktivkräften, Produk tionsverhältnissen und Überbau un ter den Bedingungen der politischen und ökonomischen Macht der Arbei terklasse und ihrer Verbündeten be wußt zu beherrschen und planmäßig zu gestalten.“ (S. 71) Nach der Befreiung des deutschen Volkes von der faschistischen Dik tatur ging es zunächst vor allem darum, die Herstellung der Einheit der Arbeiterklasse mit der Lösung der Machtfrage beim demokrati schen Aufbau zu verbinden. Im Lichte unserer historischen Erfah rungen folgern die Autoren, „daß die Bildung der SED nicht nur das Fundament für den Sieg der Arbei terklasse, für den Aufbau des Sozia lismus in der Deutschen Demokrati schen Republik legte, sondern auch für den späteren Sieg der Arbeiter klasse, den Triumph der Ideen von Marx, Engels und Lenin in ganz Deutschland. Die Einheit der Arbei terklasse auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus, das ist das teuerste Gut der gesamten Arbeiter- klasse, die Gewähr für das Auf blühen. für eine glückliche, ge sicherte Zukunft unserer Nation. (S. 66) Auf ökonomischem Gebiet muß ten zunächst die Grundmauern des Imperialismus abgetragen, die wich tigsten Schlüsselpositionen in der Wirtschaft mit klassenbewußten Arbeitern besetzt und die ökono mischen und materiellen Grundla gen der revolutionär-demokrati schen Diktatur der Arbeiter und Bauern aufgebaut werden. Ein neues System der Wirtschaftsführung, das sowohl auf die Steigerung der Pro duktion und die Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung als auch darauf gerichtet sein mußte, die staatlichen und wirtschaftlichen Positionen der Arbeiterklasse zu er weitern, den Einfluß der marxi stisch-leninistischen Partei zu ver tiefen und eine demokratische Frie denswirtschaft zu schaffen, war aus zuarbeiten. (S. 71) 1) W. Ulbricht, Die Bedeutung des Werkes „Das Kapital“ von Karl Marx für die Schaffung des ent wickelten gesellschaftlichen Sy stems des Sozialismus in der DDR und den Kampf gegen das staats monopolistische Herrschaftssystem in Westdeutschland, Berlin, 1967, S. 39 ^'iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii k n d n h € ir r 1- 0 i t. t r s t r € v n 1 n i. n Versuch zur Verfälschung des demokratischen Zentralismus mne Auseinandersetzung mit den rev — ^PS-Ergebnisse Der vorliegende Beitrag von Michael Müller, Journalistikstudent des 2. Stu- dienjahres, ist der vierte Teil einer im Wissenschaftlich-produktiven Studium der Politischen Ökonomie des Sozialismus sntstandenen Kollektivarbeit (Betreuer Dr. Werner Kapfenberger). Das Thema der Kollektivarbeit: Das sozialistische Eigentum an Produktionsmitteln - die grund- legende Existenzbedingung der sozialistischen Gesellschaft. I Die Darstellung, daß der demokratische fntralismus selbst Bestandteil der staltung des volkswirtschaftlichen Re- ^duktionsprozesses ist. und daß er sich der unmittelbar aus der Dialektik von ualistischen Produktivkräften und Pro- Ktionsverhältnissen ableitet, deutet schon äftelbar an, daß Dezentralisation der so- AAiStischen Volkswirtschaft widerspricht, J die Trennung von Staat und Eigentum sozialistische Entwicklung in letzter nnsequenz unmöglich macht. n der CSSR spielte gerade das Postulat ersr, Trennung bei der langfristigen Vor- Ureitung der Konterrevolution — die Sh das Eingreifen der Staaten des War- edauer Vertrags verhindert wurde — eine „ putende Rolle. In einer Auseinander- erung. mit zahlreichen Äußerungen des Sichtigt-profilierten Prof. Dr. Ota Sik ft en wir auf einige Aspekte dieser Spiel- Dies Revisionismus eingehen. Frage des demokratischen Zentralis- 4 und des sozialistischen Eigentums als t en der sozialistischen Volkswirtschaft twoneoretisch se it Marx erklärt. Leute, die tz48 revidieren wollen, treten nicht zu- iim aus diesem Grund erst einmal mit ge- 564 • en Tönen auf. So auch Sik schon in einem Aufsatz'der „Politicka eko- ionistischen Auffassungen Ota Siks üb nomie", 5/64: Zuerst läßt er anklingen, daß Dogmatismus und eine zu starke Zentrali sierung „ ... ein wirkliches Reagieren auf die Entwicklung der Nachfrage der Ver braucher und überhaupt der gesellschaft lichen Bedarfsentwicklung unmöglich ma chen“. Um dann aber auch schon recht pointiert festzustellen, daß ein „ ... wirk licher absoluter Gegensatz zwischen kapi- talistischer und sozialistischer Wirtschaft nicht existiere“. (Man beachte diese klas sendifferente Interpretation der Kategorie „Warenproduktion“ bei Sik auch schon in „Nova Mysl" 9/63!) 1967. in seinem Buch „Plan und Markt im Sozialismus“ erhebt Sik dann endlich dep kapitalistischen Marktmechanismus zu einem Fetisch. Auf eine neue Eigen tumskonzeption geht er jedoch noch nicht eih. Die Enteignung des sozialistischen Staates offen zu proklamieren — das wäre noch zu früh gewesen. Von allen inneren und äußeren Feinden der CSSR wurde Sik jedoch gut verstanden: Die Konsequenz hieß auch damals schon Dezentralisierung, Gruppeneigentum. Weit offener zeigte er sich nach dem 21. August 1968 und seiner „überhasteten“ Abreise in die Schweiz in einem Fernseh interview. Hier lohnen sich längere Aus schnitte: Reporter: Wo soll denn die Grenze zwi schen ihrem sozialistischen Modell und dem Kapitalismus verlaufen? Sik: Es wurde geplant, ein ganz beson deres, neues kollektives Eigentum der Be triebe zu schaffen, das sich von dem alten bürokratischen (!) Staatseigentum unter scheidet. Reporter: Der Kollektivbetrieb wäre also nicht identisch mit dem Staatsbetrieb? Sik: Im Gegenteil, wir wollten eine voll kommene Abtrennung der Betriebe vom Staat. Reporter: Darf man sagen, daß das eine Form von Privatbetrieb gewesen wäre (!). aber in den Händen einer Gruppe, nicht eines einzelnen? Sik: Ja, es wären eigentlich große Kon zerne, große Trusts gewesen. Wir wollten das Konkurrenzprinzip einführen ... Pläne sollten Orientierungsmittel und keine ver- bindlichen Aufgaben werden. r die Dezentralisierung der Volkswirtsch Machen wir uns noch einmal den revi sionistischen Weg und seine Konsequen zen klar: Leugnung der Errungenschaften der so zialistischen Planwirtschaft. Die Me thode ist so einfach wie falsch, denn sie beruht darauf, daß man den demokrati schen Zentralismus dem Bürokratismus gleichsetzt. Daraus ergibt sich dann die Siksche These: „Die Wurzel des Übels liegt im politischen Bereich, in der Ar beitsweise der Partei überhaupt.“ (Weg und Ziel, Wien, 4/68) © Die Konsequenz heißt Abbau der öko nomischen Rolle des Staates, der Markt muß wieder bestimmen! Gerade das war für Sik kein akademisches Problem, sondern eins der Praxis. (Diese „Wirt schaftspolitik“ hat Folgen, die noch heute nachwirken. Letzte Meldungen über Maß nahmen der CSSR-Regierung — vor allem auf dem Gebiet der Preispolitik — und die Angaben über die Wirtschaftsentwicklung 1969 zeigen jedoch schon eine schrittweise Konsolidierung.) © Dazu braucht man dann auch eine neue Eigentumskonzeption, und zwar eine, die Lenin schon in den Anschauungen der Anarcho-Syndikalisten widerlegte, das Gruppeneigentum. Seine Auswirkungen auf die sozialistische Entwicklung könnte man wie folgt zusammenfassen: Das ökono mische Grundgesetz im Sozialismus basiert auf der Übereinstimmung von Produktiv kräften und Produktionsverhältnissen. Im Gegensatz zum Kapitalismus, in dem das Wertgesetz regiert, bestimmt — eben ent sprechend seinem ökonomischen Grund gesetz — im Sozialismus die Befriedigung der materiellen und kulturellen Interessen der Gesellschaft die Ökonomik. Bei der Selbstverwaltung — das ist der juristische Ausdruck für das Gruppen eigentum — dominieren aber immer Inter essen einzelner, und zwar vieler einzelner Gruppen. Wertgesetz, Marktmechanis mus, Ware-Geld-Beziehungen wirken also nicht im Rahmen der notwendigen gesamt gesellschaftlichen sozialistischen Plan wirtschaft. Ein sozialistischer Auf bau ist so nicht möglich. Im Sozialismus gibt es außer dem Staat keine andere Orga nisation, die den gemeinsamen Willen aller Werktätigen ausdrücken und in ihrem Na men über die nationalen Reichtümer ver fügen könnte. Eben damit verband Lenin die Notwendigkeit des Staates in der sozia listischen Gesellschaft, „... der unter Wahrung des gesellschaftlichen Eigen tums an den Produktionsmitteln die Gleich heit bei der Verteilung der Produkte zu schützen hat“ und die Kontrolle ,.... über das Maß der Arbeit und das Maß der Kon sumtion“ (Werke, Band 25, Seite 481 ff.). Aus dem Abbau der ökonomischen Rolle des Staates und der Gruppen eigentumskonzeption ergibt sich dann die Auflösung des sozialistischen Staates über haupt. Die Rolle des sozialistischen Staates bei Sik charakterisierte die „Neue Züricher Zeitung“ (28. 2. 1968) treffend und — wie es scheint — etwas mitleidig gegenüber dem wohl auch ihr etwas z u halbseide nen Denkmodell: „Sik wollte den Staat (ge meint ist der sozialistische Staat) als Re präsentant aller Werktätigen in einen kon trollierenden Nachtwächter verwandeln.“ Von dieser Feststellung führt der Weg gerade zu einer Äußerung der „Deutschen Volkszeitung“, Prag, 31/1968: „Sollte es nicht gelingen, auch in den anderen sozia listischen Ländern (!) ähnliche Bedingun gen zu schaffen, wie in der CSSR, so wer den unsere Verbindungen zum RGW wohl eher zurückgehen.“ Das leitet über zu: ©Der Herauslösung der CSSR aus dem RGW und aus dem Warschauer Pakt! Diese fünf Konsequenzen zusammen mit einer breiten politischen, d. h. in diesem Fall konterrevolutionären Bewegung, hät ten nicht nur den äußeren Feinden der CSSR Tür und Tor geöffnet, sondern die Übernahme der Macht auch durch eine nationale Kapitalistenschicht objektiv erfordert. Wo liegen nun die Ursachen für diesen Sikschen Revisionismus? Der Übergang von der extensiven zu einer intensiven Wirtschaftsentwicklung — bedingt durch das Tempo der wissenschaftlich-techni schen Revolution — verlangt von den so zialistischen Ländern eine weitsichtige und •wissenschaftliche Führungs- und Leitungs tätigkeit von Partei und Regierung. Die Herausbildung einer volkswirtschaftlichen Strukturpolitik zur Gestaltung der natio nalen Wirtschaft setzt — um es nicht zu Störungen kommen zu lassen — die voll ständige Entfaltung der Dialektik' von not wendiger zentraler Planung und Leitung in Grundfragen und Eigen Verantwortung in Fragen des betrieblichen Reproduktions prozesses voraus. Geschieht das nicht, ver langsamt sich das Entwicklungstempo und es kommt zu einer Stagnation der National einkommensentwicklung. Dazu einige Zah len aus der CSSR: Jahr NE-Zuwachs 1961 6,8 Prozent 1962 1.4 Prozent 1963 — 2,2 Prozent 1964 0,9 Prozent In der Diskussion dieser Entwicklung hatte aber nicht immer die KPC die Füh rung, sondern bald gab der damalige Di rektor des Prager Akademie-Institutes für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Ota Sik, mit seinen eigenen privaten Ansichten den Ton an. Die Ursachen und Begünsti gungen für das Wirksamwerden und für die Entwicklung einer revisionistischen Konzeption, wie es die Sik'sche ist, liefen in: a) einer mangelhaften Führungs- und Leitungstätigkeit der Partei; b) einer daraus folgenden ungenügenden schöpferischen Anwendung und Weiter entwicklung der marxistischen Politischen Ökonomie des Sozialismus; c) einer schlechten Weiterentwicklung der Dialektik von zentraler Planung und Leitung und Eigenverantwortung; d) der unzureichenden Ausnutzung der Kategorien der sozialistischen Produk tionsweise, wie Preis, Nettogewinn, Pro duktionsfondsabgabe, Kredit; e) einem inkonsequenten Kampf gegen feindliche Theorien. Es ist ersichtlich, daß diese Ursachen natürlich subjektive sind, die ihrerseits je doch auf der falschen Einschätzung eines objektiven Vorgangs beruhen. In der DDR ist für solche subjektiven Ursachen kein Platz. Das reicht von der konsequenten Haltung der Partei in theoretischen Fragen (z. B. Polemik von Dr. Günter Mittag auf dem 9. Plenum gegen Prof. Dr. Kohlmey) bis hin zur kollektiven Ausarbeitung des Standardwerkes „Politische Ökonomie des Sozialismus und" ihre Anwendung in der DDR.“ UZ 12/70, Seit« 5
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