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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
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- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
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- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
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- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
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- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
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- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
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- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
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Band 14.1970
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UZ-REZENSION - Kaczynski: So war es wirklich. Ein „Rückblick auf zwanzig Jahre Bundes republik, Staatssekretariat für west- lutsche Fragen, Berlin 1969, 295 S., 5 Mark. „Wenn wir von der Wiedervereinigung rechen, meinen wir doch alle nichts an- res als die Liquidation des derzeitigen achtregimes in der Besatzungszone drü- n hinter dem Eisernen Vorhang.“ (Hein- th Krone, Fraktionsvorsitzender der CDU 111 fder 4. Sitzung des Deutschen Bundes- " 8es am 5. 11. 1957) „Die Garantieformel heißt Anerkennung E zweiter deutscher Staat. Hat die Bun- Regierung die Administration in Pan- w aber erst einmal anerkannt, bedeutet « Praktizierung der bisherigen Wieder- reinigungspolitik völkerrechtlich eine fgression.“ (Handelsblatt, Düsseldorf, 12. 1964). „Eine völkerrechtliche Anerkennung der PR kommt für uns nicht in Betracht.“ undeskanzler Willy Brandt im „Bericht r Lage der Nation“ vor dem Deutschen undestag am 14. 1. 1970) I • Der 20. September, ein Tag, den man 8 t einiger Berechtigung als den 20. Jah- P stag der Bundesrepublik ansehen kann I n diesem Tag erfolgte vor zwanzig Jah- ■ A die Bildung der westdeutschen Regie- J hg. Zuvor war bereits am 23. Mai das ' undgesetz in Kraft getreten, hatten am Pi । August die Wahlen zum Bundestag . Ittgefunden, hatten sich am 7. Septem- , r Bundesrat und Bundestag konstituiert, j Iren Heuss am 12. September zum Bun- •Präsidenten und Adenauer am 15. Sep- a nber zum Bundeskanzler gewählt wor- A m), ist mittlerweile — sieht man von ■ m Erscheinen einiger Bücher auf dem • ostdeutschen Markt und einer wenig be uteten Bundesausstellung ab — sang- M d klanglos vorübergegangen. Warum? 8 Jürgen Kuczynski, Direktor des Instituts I E Wirtschaftsgeschichte der Deutschen ■ kademie der Wissenschaften zu Berlin, s t es unternommen, eine, Bilanz zu zie- H n und mit den Methoden des Histori- | h Gedanken zur zwanzigjährigen Ent- M cklung des westdeutschen Separatstaates r Öffentlichkeit vorzulegen. Auf die nel age nach dem „Warum?“ wird in die- ■n Buch, das man — mit einigen kräfti- h Abstrichen jedoch — eine kurze Ge- hichte der Bundesrepublik nennen kann, De eindeutige Antwort gegeben. Das ist • türlich nicht das einzige Verdienst des n Ators. Unter zeitlichen Aspekten betrachtet, he ttet die Schrift mehr, als der Titel ver richt. K. beginnt die Darstellung nicht h- It der Geburt der Bundesrepublik als in villingsschwester des Atlantikpaktes und pehter des kalten Krieges (S. 67). son- en m _ der inneren Logik der Geschichte ie- fend - mit der bedingungslosen Kapi tulation des faschistischen Staates und der Befreiung des deutschen Volkes. Die Vorgeschichte des 20. September wird nicht auf die Einleitung beschränkt, sondern in zwei von insgesamt sechs Ka piteln („Als wir neu beginnen wollten — 1945 bis 1947“ und „Spaltung und Restau ration — 1948 bis 1949“), die ein Viertel des Buches ausmachen, untersucht. Dabei geht K. auf die Pläne der Siegermächte in bezug auf Deutschland, auf den epo chalen Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945 und das Potsdamer Abkommen, auf die Bestrebungen, die Einheit der Arbeiter klasse in ganz Deutschland zu schaffen, auf die Volksentscheide in Sachsen und Hessen, auf die Politik der bürgerlichen Parteien sowie auf die Wege zur Spal tung Deutschlands, ihre Hintergründe und Hintermänner ein. Diese beiden einleitenden Kapitel wie auf volksfeindlicher profitbringender Basis zu gelangen. Das dritte Kapitel („Ein Staat zeigt sein Gesicht — 1950“) zählt zu den stärksten des Buches. K. weist nach, daß bereits vor der Gründung der Bundesrepublik Politi ker vom Schlage eines Konrad Adenauer mit den Westmächten über die Remilita risierung verhandelten. Die Interessen des deutschen Monopolkapitals deckten sich weitgehend mit denen des Monopolkapi tals der USA, Englands und Frankreichs, wobei natürlich auch eine Differenzierung zwischen den Westmächten erforderlich ist. In diesen Bestrebungen — das kann doku mentarisch nachgewiesen werden — be dienten sich westdeutsche Politiker selbst fauler Taschenspielertricks und der offen sichtlichen Lüge (S. 88 f.). Die oft zwie spältige, aber oft auch eindeutige Haltung sozialdemokratischer Führer hat diese Po vergessen und nichts hinzu gelernt haben, daß sie der Friedensinitiative der UdSSR und der DDR das sture Beharren auf höchst gefährlichen Positionen entgegen setzten und daß sie durch Terror und Dem agogie jeglichen Widerstand im Innern auszuschalten bestrebt waren, Eine -solche Chance, die eigene Nieder lage einzugestehen, den Status quo zu ak zeptieren und den Weg des Friedens ein zuschlagen, bot der sowjetische Friedens vertragsentwurf vom 10. März 1952. We nige Tage zuvor hatte Adenauer jedoch erklärt: „Ich denke mir die Entwicklung folgendermaßen: Wenn der Westen stärker ist als Sowjetrußland, dann ist der Tag der Verhandlungen gekommen.“ Da man annahm, das eines Tages zu sein, wurde diese Chance wie die folgenden bedenken los vertan. An derartigen Zäsuren zeigt K., der die Es würde also proklamiert, daß es für un« ser Volk eine legitimierte Alternative zur freiheitlichen Demokratie gibt, die unter Umständen auch als Grundlage eines ge samtdeutschen Staates dienen kann. Das ist der wahre Grund, warum wir keinesfalls einen zweiten deutschen Staat legitimieren dürfen.“ (S. 278). Auch für diese Teile des Buches sind kritische Anmerkungen erforderlich, die jedoch oft ebenfalls aus der gebotenen Kürze resultieren. So bleibt der Alterna tivcharakter historischer Situationen zu weilen verborgen. Die Gestalt Adenauers tritt hin und wieder zu sehr in den Vor dergrund und die Haltung der UdSSR und der Westmächte im Jahre 1952 müßte de taillierter erläutert werden. Die Einschät zung der studentischen Bewegung wirkt etwas vereinfacht. Diese Kritik tritt jedoch hinter der Anerkennung der großartigen Gesamtleistung zurück. Zuckt die Leiche noch zackiger? Oder: Eine Geschichte der versäumten Gelegenheiten auch die folgenden bieten keine neuen Forschungsergebnisse, sondern sind als eine Aufbereitung der Ergebnisse der Ge schichtswissenschaft der DDR für einen breiten Leserkreis gedacht. Die Notwen digkeit der gerafften Fassung komplizier ter gesellschaftlicher Prozesse brachte man che Gefahren einer etwas einseitigen Sicht der Ereignisse und einer gewissen Ver schiebung der Proportionen mit, denen K. mitunter unterlegen ist. Auch mußte vie les ungenannt bleiben, das zum besseren Verständnis hätte beitragen können. So hat es z. B. den Anschein, daß an der Spaltung Deutschlands der englische Impe rialismus aktiver als der der USA betei ligt gewesen sei. Auch das Wahlergebnis vom 14. August 1949 bedarf einer näheren Erklärung. Da jedoch mit dem sechsten Band der „Geschichte der deutschen Ar beiterbewegung“ eine ausführliche Inter pretation des Zeitraumes von 1945 bis 1949 vorliegt, hat jeder die Möglichkeit, die Ausführungen von K. als Aufforderung zu intensiver Information anzusehen. (Das gilt in gleichem Maße für die folgenden Kapitel und den Zeitraum, der im sieben ten und achten Band behandelt wird). K. hebt nachdrücklich hervor, daß die deut schen Monopole sich mit derartigem Eifer für die Spaltung Deutschlands einsetzten, weil sie hofften, auf diesem Wege einst - und zwar möglichst bald — zur Einheit litik zu großen Teilen erst ermöglicht. So betonte Carlo Schmid 1950, daß die „So zialdemokraten nur dann für eine deut sche Mitwirkung an der Verteidigung Europas eintreten“ würden, „wenn sie si cher sein könnten, daß im Kriegsfall die zweite Schlacht bereits östlich der Weich- sei in Polen ausgefochten würde.“ (S. 99)! Die Remilitarisierung brachte die Renazi- fizierung mit sich. Bereits Ende 1949 konnte die sogenannte „Bruderschaft“, die von faschistischen Generälen und ehemali gen hohen Funktionären der NSDAP ge führt wurde, sich zu organisieren begin nen. Ein wütender Antikommunismus — es sei daran erinnert, daß die Bundesregie rung den Antrag auf Verbot der KPD schon am 22. November 1951 einreichte — diente der Diffamierung und Abwürgung jeglicher demokratischer Widerstandsbe wegung. In dem Buch „Zensuren nach 20 Jahren Bundesrepublik“ nennt der Journalist Hel mut Lindemann die Entwicklung des Bon ner Staates „eine Geschichte der ver säumten Gelegenheiten“ 1 2 , die in die Sack gasse geführt hat. In den Kapiteln vier bis sechs („Die Janus-Wunder der Jahre 1951 bis 1956“. „Vom Wunder in die Krise — 1956—1966“ und „Wachsende Wi dersprüche und kein Ausweg — 1966 bis heute“) belegt K„ daß die im westdeut schen Staat herrschenden Klassen alles ökonomische Entwicklung in Westdeutsch land sorgfältig analysierte, den Weg der Bundesrepublik von ihrer Gründung über die Pariser Verträge und die Notstands gesetzgebung bis zur Konzeption des Franz Josef Strauß und zur „Großen Koalition“. Der Kampf der DDR, der Kommunisten und der demokratischen Kräfte wird nicht nur gewürdigt, sondern es wird auch zu zeigen versucht, welche Erfolge diese Kräfte warum erzielten und warum sie andererseits ihre Ziele nicht erreichten. Die Kontinuität-der Politik der Regierun gen von Adenauer über Erhard bis Kiesin- ger drücke sich darin aus, „daß man die Leiche der Adenauerschen Politik elek trisch dynamisierte, so daß sie noch viel zackiger zuckte, als in jenen Zeiten, in denen sie noch verbrecherisch lebte.“ (S. 195.) Das Verhältnis zum zweiten deutschen Staat war seit Anfang an eine Stunde der Wahrheit für alle Reden von Ent spannung und Friedensbereitschaft. Es ist daher folgerichtig, daß K. an mehreren Stellen seines Buches darauf eingeht und die Modalitäten nachweist. Zu diesem Punkt hat K. aufschlußreiche Zitate aus gewählt. So hieß es z. B. in der „Frank furter Allgemeinen Zeitung“ vom 18. Ja nuar 1968: „Wer immer die DDR’ legiti miert, räumt für ganz Deutschland die Möglichkeit eines anderen Weges ein ... III Ernst Engelberg schrieb einmal die be deutungsvollen Sätze: „Das Nur-Wissen- schaftlertum schränkt ebenso den wissen schaftlichen Erkenntnisbereich ein, wie ein untheoretischer Praktizismus die schöpfe rische Bewältigung der Aufgaben hemmt. Reiner Intellektualismus wird der Würde und Größe der Geschichtswissenschaft nicht gerecht. Zum Beziehungsreichtum von Denken und Handeln gehört auch das dialektische Wechselverhältnis von Ver nunft und Gefühl. Ohne Haß und Liebe wird das krönende Werk des Historikers, die Geschichtsschreibung, blaß in Inhalt und Form.“ 3 Das vorliegende Buch zeich net sich in dieser Beziehung durch meh rere Vorteile aus. K. hat sich um eine lebendige, teilweise fesselnde Sprache be müht. Er hat aussagekräftige Zitate so wohl aus Zeitdokumenten als auch aus historischen Darstellungen sowie Artikeln und Aufsätzen einfließen lassen. ^Mehrere Tabellen — der Wirtschaftshistorilr. wird sichtbar! — geben Aufschluß über die öko nomische Entwicklung. Märchen und Sage lockern die Darstellung auf und veran schaulichen die wissenschaftliche Aussage. Das Lesen wird durch chronikartige Zu sammenstellungen erleichtert. Der Vf. hat es ferner verstanden, sich in das Denken des „einfachen Mannes“ hineinzuverset zen und ihm Ausdruck zu geben. Durch dieses Erfassen des „Alltagsbewußtseins“ hat das Buch ebenfalls an Verständlichkeit gewonnen. Alle diese Methoden blieben jedoch wenig wirkungsvoll, würde man nicht aus jeder Zeile spüren: Hier schreibt ein Mensch, der sein ganzes Leben für die Sache der Arbeiterklasse gekämpft hat und der mit tiefer Besorgnis um das Schicksal Westdeutschlands bangt. Dr. Günter Katsch 1 Neues Deutschland, 30. 11. 1069 2 Gustav w. Heinemann, Verfehlte Deutsch landpolitik. Irreführung und selbsttäuschung; Frankfurt am Main 1966. Seite 156 3 Ernst Engelberg, Uber Gegenstand und Ziel der marxistisch-leninistischen Geschichtswissen schaft, in: ZIG, H. 9/1968, Seite 1145 ^lassen und Staat -m Sozialismus X- en il- n- e. k- m ad ;e) lie en s- W. ch r- ng h- an il- ür ,r- oh ES n- irt en lie k- te S' nd r- es n- t' el $- n- ür e- f- et A. K, Belych: Organisation, Politik und feitung. "«z Verlag, Berlin 1969, 288 S., Brosch., »OV M sBeim Ausbau der neuen Gesellschaft ge- Annt die Ausarbeitung und Verwirk- Shung der wissenschaftlichen Leitung der isellschaft erstrangige Bedeutung, um die em Sozialismus eigene, dem Kapitalismus verlegene Potenz voll zur Geltung zu ingen. Aus der Sicht der Theorie des issenschaftlichen Kommunismus und un- r Philosophisch-methodologischem As- ekt Untersucht der Autor dieses Problem, hd zwar vor allem den Zusammenhang Wischen Leitung, politischer Organisa- on der Gesellschaft und Politik. Dabei •trachtet er diese Probleme als Zentral- Eobleme der Theorie des wissenschaft- ehen Kommunismus. n Der Verfasser weist nach, daß die W sozialistische Gesellschaft in der ge- Enwärtigen Entwicklungsetappe politi- r^n, d. h. Klassencharakter trägt. Er E8ründet, daß die sozialistischen Klassen hon gar keine Klassen im alten, im Entliehen Sinne mehr sind, sondern Eue Klassen, Klassen eigener Art. Es at sich eine neue Klassenstruktur •rausgebildet, neue Klassen sind ent- anden — die sozialistische Arbeiter- asse, die sozialistische Klasse der Ge- PSsenschaftsbauern und die mit diesen Jassen verbundene Schicht der sozialisti- !t Jen Intelligenz. Im Zusammenhang mit der Analyse des Massencharakters der politischen Organi- Nion der sozialistischen Gesellschaft wen- Et sich Belych entschieden gegen solche uffassungen, daß der Sowjetstaat in der E8enwärtigen Periode seinen Klassen- harakter verloren habe. Ausgehend von er führenden Rolle der Arbeiterklasse Fim Aufbau des Sozialismus und Kommu- smus betont er, daß das Wesen des so- listischen Staates — der politischen Or- Anisation der Gesellschaft im Sozialismus Sesamt — in jeder ihrer Entwicklungs- •appen in der führenden Rolle der Arbei- Fklasse besteht. Piesen Nachweis verbindet Belych mit er Feststellung, daß der Klassencharakter 69 Staates des ganzen Volkes von neuer alistischer Art ist. Und erst die Klärung' 168 sozialistischen Charakters San Klassen und der damit zu- kn menhängenden Begriffe — „Klas- “ der sozialistischen Gesellschaft“, „sozialistische Klassen“, „Klassen schon nicht mehr im eigentlichen Sinne“, „Halbklassen“ als Synonyme — er laubt es, „die Feststellung von Marx, En gels und Lenin, daß der sozialistische Staat als .Übergang vom Staat zum Nichtstaat 1 , als .schon kein Staat im eigentlichen Sinn mehr“ aufzufassen sei, in ihrer wahren Be deutung zu begreifen. Im Vergleich zu den Ausbeuterstaaten ist der sozialistische Staat kein Staat im eigentlichen Sinne mehr. Im Vergleich zur künftigen kommunistischen Selbstverwal tung ist er ein Staat im eigentlichen (aber bereits im sozialistischen Sinne“ (S. 54). © Der Autor stellt die These auf, daß politische Organisationen, Leitung und Machtausübung im wesentlichen identisch sind. Er bestimmt die politische Organisa tion der sozialistischen Gesellschaft als ein System von Verhältnissen; es entsteht da durch, daß das von der Arbeiterklasse ge führte Volk die politische Macht zur Er richtung der neuen Gesellschaft anwendet. Das wichtigste Element der politischen Or ganisation ist die kommunistische Partei — die politische Führerin der Gesellschaft. Die gesellschaftlichen Organisationen wer den als wichtige Elemente der politischen Organisation charakterisiert. Auch die so zialistischen Klassen der Arbeiter und Bauern sowie die Intelligenz, ferner die so zialistischen Nationen, Arbeits- und Fami lienkollektive sowie die sozialistische Per sönlichkeit und das Volk haben ein poli tisches Wesen bzw. insgesamt politische Seiten, Züge oder Aspekte. Deshalb sind sie unter diesem Aspekt — und die damit ge gebenen politischen Verhältnisse — Be standteile der politischen Organisation der Gesellschaft. Belych arbeitet dabei heraus, daß der so zialistische Staat im System der politischen Organisation eine hervorragende Rolle spielt. Als Zentrum der politischen Ver hältnisse ist er zugleich ein wichtiges Sub jekt dieser Verhältnisse. Der Verfasser be trachtet den Staat als die umfassendste po litische Organisation der Werktätigen so wie als Hauptinstrument des von der Par tei geführten Volkes zur Errichtung des So zialismus und Kommunismus. Ohne die Rolle des Staatsapparates zu unterschätzen, wendet sich Belych gegen eine Gleichset zung des sozialistischen Staates mit dem System der Staatsorgane. „Im Sozialismus ist nicht nur der Staatsapparat, sondern der Staat im umfassenden Sinne Bestandteil der politischen Organisation der Gesellschaft; Als solcher stellt er vor allem ein System zwischen den Mitgliedern der Gesellschaft und der Staatsmacht dar“ (S. 93). Belych erarbeitet, daß die Leitung der so zialistischen Gesellschaft nichts anderes ist als deren politische Organisation in Ak tion. Die politische Organisation der Ge sellschaft und daS System der Leitung bil den eine Einheit, obwohl „Organisation“ und „Leitung“ nicht vollständig identisch sind. Im Sozialismus sind aber auch „Lei tung“ und „Macht“ Begriffe gleicher Ord nung, Macht und Leitung tragen gemein same Wesenszüge und stellen eine Einheit dar, obwohl es zwischen ihnen auch Unter schiede gibt. Die Macht ist das wichtigste Strukturelement der politischen Organi sation der Gesellschaft. Die Leitung wie derum deckt sich nicht mit der politischen Organisation; sie ist deren Funktionsweise. Auch ist die Leitung nicht die Macht schlechthin, sondern die Anwendung der Macht. Die Leitung ist das Wesen der Macht. Diese Position des Verfassers rich tet sich eindeutig dagegen, die Probleme der Leitung von den Fragen der Machtaus übung und der politischen Organisation zu trennen. Deshalb formuliert Belych zu sammenfassend: „Die politische Organisa tion der sozialistischen Gesellschaft (und analog ihre Politk. ihr Leitungssystem) ist ein System von Verhältnissen, das aus der Ausübung der politischen Macht durch das von der Partei geführte Volk erwächst (Arbeiterklasse, Genossenschaftsbauern, In telligenz, Nationen, Arbeitskollektive und gesellschaftliche Organisationen). Diese Machtausübung erfolgt mittels des Staates und zielt unmittelbar auf die optimale Aus nutzung der objektiven Entwicklungs gesetze des Sozialismus und des kommuni stischen Aufbaus ab“ (S. 158). Der Verfasser betrachtet seine Arbeit als einen Diskussionsbeitrag, der zum Weiter denken anregen soll. Damit ist impliziert, daß bestimmte Fragen weiterer Diskussio nen bedürfen. Das betrifft u. a. die gegen seitige Durchdringung der staatlichen und nichtstaatlichen politischen Organisations formen bei der einheitlichen Leitung der sozialistischen Gesellschaft, die Ent wicklung der sozialistischen Leitungswis senschaft, die Herausarbeitung der neuen Qualität der Leitung der sozialistischen Gesellschaft, die sich aus der Gestaltung der sozialistischen Verhältnisse in Einheit mit der wissenschaftlich-technischen Re volution ergibt. Die hier besprochene Arbeit dient auch der wissenschaftlichen Führung in der DDR. Sie ist ein wertvoller Beitrag zur Theorie des wissenschaftlichen Kommunis mus, zur marxistisch-leninistischen Lei tungswissenschaft, die auch der Staats- und Rechtswissenschaft sowie anderen Wissen schaften wertvolle Denkimpulse vermittelt. Prof. Dr. Ingo Wagner T bnu Isdneroptetn Zum VII. Pädagogischen Kongreß Heft 1/1970 der Wissenschaftlichen Zeitschrift, Gesellschafts- und Sprach wissenschaftliche Reihe, von dem jetzt die Korrekturfahnen vorliegen, steht ganz im Zeichen des VII. Pädagogischen Kongresses. In der Einleitung schreibt Oberstudienrat Prof. Dr. G. Wutzler, Direktor der Sektion Pädagogik/Psycho- logie, daß sich die Wissenschaftler der Sektion darauf konzentrieren, „mit •un mittelbar praxiswirksamen und theo retisch-fundierten Leistungen zur all- seitigen Verwirklichung der Bildungs- und Jugendpolitik der Partei der Arbei terklasse und der Regierung der Deut schen Demokratischen Republik maxi mal beizutragen“. Es heißt weiter, daß es darauf ankomme, auf allen Stufen des einheitlichen sozialistischen Bildungs systems die neuen, zukunftsbestimmen den Qualitäten sozialistischer Persön lichkeiten herauszubilden. Das erfor dere, den ideologischen Gehalt des neuen Lehrplanwerkes und der Auf gabenstellung zur weiteren Entwicklung der staatsbürgerlichen Erziehung der Schuljugend voll zu erschließen. Die aufgenommenen Beiträge setzen sich aus den Referaten und Diskus sionsbeiträgen des von der Forschungs gemeinschaft „Fähigkeitsentwicklung“ am 24. und 25. 9. 1969 veranstalteten Kolloquiums zusammen. So schreibt H. Faust über „Ziele der Entwicklung geistiger Fähigkeiten in der sozialisti schen Schule“, H. Weck über „Fähig ¬ keitsentwicklung unter schulpoliti schem Aspekt“, W. Müller über „Zu einigen Problemen der Entwicklung geistiger Fähigkeiten im Sozialismus (Thesen)“, W. Keiser über „Psycholo gische Grundprobleme der Entwicklung geistiger Fähigkeiten“, H. Wermes über „Ziel und Inhalt geistiger Fähigkeiten im Geschichtsunterricht", W. Riehl über „Bestimmung des Schwierigkeitsgrades von Aufgaben — ein wichtiges Anliegen bei der Erarbeitung von Zielsystemen — dargestellt am Beispiel des Physik unterrichts“, W. Grossmann über „Zur Funktion und Struktur der geistigen Tätigkeit des Verallgemeinerns“, H. Hellmich über „Die gesellschaftliche Determination der russischsprachigen Unterhaltungsfähigkeit“, H. Wenge’über „Entwicklung geistiger Fähigkeiten im Unterricht unter dem Aspekt pädagogi scher Führung und einige Fragen der modellhaften Darstellung der Prozeß gesetzmäßigkeiten“. L. Klingberg über „Fähigkeitsentwicklung aus der Sicht des Zusammenhanges von Didak tik und Heuristik“, H. G. Paul über „Zur zeitweiligen Differenzierung von Lei stungsanforderungen bei der Festigung geistiger Tätigkeiten der Schüler im Unterricht des 6. Schuljahres“ und H. G. Mehlhorn über „Zur Befähigung der Schüler, revolutionäre Situationen Im Geschichtsunterricht zu erfassen“. Fer ner enthält das Heft Darlegungen von L. Fischer, B. Schrumpf, A. Alexan drow und W. Hertzsch. H. A. Beiträge zur Industriesoziologie Das in diesen Tagen erscheinende Heft 5/1969 der Wissenschaftlichen Zeit schrift der Karl-Marx-Universität, Ge sellschafts- und Sprachwissenschaft liche Reihe, umfaßt vor allem Beiträge zur Industriesoziologie: „Entwicklungs tendenzen im System der Triebkräfte für das Schöpfertum der Werktätigen in der materiellen Produktion“ (R. Schulz), „Triebkräfte für die Entwicklung der Neuererbewegung im sozialistischen In dustriebetrieb“ (A, Kahl), „Zum Ver hältnis von konkreter Tätigkeit und Arbeitszufriedenheit in der wissen schaftlich-technischen Revolution“ (H. F. Wolf), „Aktuelle Probleme zur Rolle der berufstätigen Frauen im Pro zeß der sozialistischen Rationalisierung“ (O. Eisenblätter und H. Esche), „Pro bleme und Ergebnisse einer Intervall studie bei jungen Arbeitern“ (W. Gerth), „Arbeitseinstellungen bei Lehrlingen und jungen Facharbeitern“ (B. Bertram), „Zum Leitbild der Frau in der bürger lichen soziologischen Literatur“ (I. Wolf), „Verschiedene psychologische Lern theorien unter dem Aspekt der Be deutung von Aktivität und Motivation für den Lernerfolg“ (H. Löwe) und „Über den Zusammenhang von Kollek tiventwicklung, Disziplinniveau und Strafwirksamkeit“ (K. Knauer). Zur Diskussion stehen: „Sozialistische Wachstumstheorie und Strukturpolitik- Konzeption eines neuen Lehrgebietes“ (E. Müller und R. Hahn) sowie „Über legungen zur Theorie der (inneren) Funktion des sozialistischen Staates“ (I. Wagner). UZ 6 70, Seite 5
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