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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
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- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
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- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
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- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
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- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
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Band 14.1970
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Kampf dem Militarismus tllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll Von Dr. Karlhans Treiber Zum militärischen Erbe Friedrich Engels' (IV und Schluß) Reit Jahrtausenden bewegt die Mensch- E das Problem des ewigen Völkerfrie- BUm ihn zu verwirklichen, wurde und J gebetet. Mit dem Volke verbundene Sosophen, Historiker und Juristen ha- Bür ihre Zeit große Projekte dafür ge- , gt; sie erwiesen sich aber alle als un- I 2hführbar. Da die Menschen die Ge- 5 3 ihres gesellschaftlichen Miteinan- I * nicht kannten und ergo auch nicht I Irschen konnten, gewöhnten sie sich En, gefördert durch die Ideologie der Nbeuterklassen, Krieg als unvermeid- 8s Naturereignis zu betrachten. Und 5 heute ist diese Schicksalsergebenheit den Volksmassen der kapitalistischen der — nicht zuletzt in Westdeutsch- G- weit verbreitet. Und gerade dieses Bistische Sichabfinden mit scheinbar Zermeidbarem erleichtert heute den it-militaristischen Kräften, ihren Vorbereitungen den Schleier des Ge- Dnisses umzuhängen. ‘arx und Engels waren die ersten, die Geheimnis des Krieges und der Kriegs- Breitung enthüllten., Wissenschaftlich Windet haben sie bewiesen, daß der 8g kein Gesetz der Natur, sondern an 'Existenz der Herrschaft von Ausbeu- lassen — für ihre und unsere Zeit na- , Wich an die kapitalistische Gesell- ft — gebunden ist. Und es entspricht , inneren — nicht nur formalen, son- 5 auch historischen — Logik des von j Jn geschaffenen wissenschaftlichen So- “smus, daß mit seiner praktischen Rea- Sung, -„mit dem Gegensatz im Inneren ’ Nationen" auch „die feindliche Stel- 8 der Nationen gegeneinander“ fällt. 1 11 ) Ix und Engels haben schlüssig nach- Wlesen und die Praxis bestätigt das: * mit dem Sozialismus kann die Frie- Sehnsucht der Völker dauerhaft er- werden, weil erst mit ihm jene „neue llschaft entsteht, deren internationa- Prinzip der Friede“ ist, „weil in jeder ! bn dasselbe Prinzip herrscht — die beit".2) Doch Sozialismus und Friede, die wie ! N Seiten .einer Medaille untrennbar, 4 nur im und durch den Klassenkampf gewinnen. Marx und Engels schließen er in den Schlachtruf: Proletarier aller Wer. vereinigt Euch! ein. daß ..die Al- 1z der Arbeiter aller Länder schließlich Krieg ausrotten wird“. 3 ) 0 ist es nicht verwunderlich, daß sich ^rich Engels im Zusammenhang mit Militärfrage auch umfassend der theo- lschen Klärung und praktischen Orga- ation des Kampfes gegen den moder- f 1 Militarismus, dieses Hauptinstruments rEeoiser Kriegsvorbereitung und Pegführung, widmete. Gesichts der Aktualität unseres Kamp- Egen den westdeutschen Militarismus es für uns auch nicht staunenswert, 'n heute im Rahmen sogenannter offi- ler Engels-Ehrungen in der Bundes- ublik Politiker und Ideologen auftre- > um — bildhaft gesehen — Engels hträglich mit Engels zu ersticken und * ihm gegen Marx, Lenin und uns — e politischen Erben — zu Felde zu zie- 3 Oder wie soll man es bewerten, wenn tr der Exponenten des neonazisti- en, militant-antikommunistischen Ehtskartells, Kriegsminister Schmidt, in Qem Buch ..Beiträge“ Friedrich Engels 1 er nicht totzuschweigen ist) und die dichte der revolutionären deutschen •ialdemokratie fälscht? Er schrieb: ..Man te auch das Erfurter Programm nach- W. in dem die Erziehung zur allgemei- 3 Wehrhaftigkeit gefordert worden war. Wir sind eine außerordentlich traditions bewußte politische Bewegung — auch auf dem Felde der Wehrpolitik, auf dem eine logische Entwicklung zurückreicht bis Bebel, Engels, Marx ... Unsere Wehr politik war bei Gott niemals aggressiv, und sie wird es niemals sein. Wohl aber war sie von der Erkenntnis getragen, daß ein Staat ohne den Wehrwillen des Staats volkes auf die Dauer nur eine labile Exi stenz besitzen kann.“ a Herr Schmidt spricht von .einem klassen indifferenten Staat: und das Engels, der sein ganzes Leben an der Staatsfrage, die ser Grundfrage politischer Macht einer Klasse, arbeitete. Herr Schmidt spricht von wir und uns. Wer ist das? Lassen wir ihn selbst antworten. In der Oktoberaus gabe der amerikanischen Zeitschrift „For- eign Affairs“ äußerte er, . seine Militär politik sei „das logische Ergebnis einer Entwicklung, die sich durch Außenmini ster Schröder in der Mitte der sechziger Jahre bereits anbahnte“ und die in der großen Koalition unter Kiesinger „weiter entfaltet“ wurde. In der westdeutschen Zeitschrift „Wehr und Wirtschaft“ (Okto ber 1970) bezog er sich wiederum auf seine imperialistischen CDU-Vorgänger im Am! und führte aus, der Auftrag der Bundes wehr entspreche „gleicherweise dem Auf trag, den sie vor fünf Jahren schon hatte“ und unter dem sie vor fünfzehn Jahren schon angetreten sei. Gehen wir auf den angegebenen Zeitpunkt 'zurück, so hören wir Adenauer über „Befreiung der Ost zone“ sowie über „inneren Feind“ reden Herr Schmidt hat kürzlich auch davon ge sprochen, der „derzeitige unnatürliche Sta tus quo“ in Europa müsse überwunden werden/') Logisch ist daher seine Zustim mung auf der NATO-Ratstagung in Ot tawa zum friedensgefährdenden aggressi ven Beschluß über dem „Einsatz taktischer Atomwaffen für einen Präventivkrieg“-’), das heißt für den ersten Schlag. Wer da mit „uns“ gemeint ist, ist klar: das Rechts kartell sowie der hinter diesem stehende militär-industrielle Komplex! In der Tat hat Friedrich Engels wieder holt die Wehrhaftigkeit des Volkes, die militärische Ausbildung der Schuljugend, ja, die Heranbildung von Hochschülern zu Reserveoffizieren gefordert; alles unter Bedingungen der Existenz des preußischen junkerlich-bourgeoisen deutschen Staates?) Auch Friedrich Engels spricht von „uns“ : „Allgemeine Wehrpflicht in unserem In teresse! ...militärische Bildung zum Offi zier in unserem, der Arbeiterklasse In teresse“, 7 ) damit die „revolutionäre Partei auch den (militärischen — Tr.) Kampf kenne.“ 8 ) Ihm ging es um die Wehrhaft- machung des Proletariats in Vorbereitung auf den revolutionären Sturz der Bour- geoisieherrschaft. Herrn Schmidts Militär politik richtet sich dagegen gegen unser — des Staatsvolkes der DDR und der westdeutschen Arbeiterklasse — Interesse. Gerade diese Doppelfunktion des kapita listischen Militarismus, Aggressivität nach außen, gegen andere Staaten, und Reak tion nach innen, gegen die Arbeiterklasse sowie alle demokratischen Kräfte, hat Friedrich Engels als erster erkannt. Er deckte das Klassenwesen des Militarismus auf, bewies, daß der Militarismus das ka pitalistische Europa beherrscht. Lebens äußerung des Kapitalismus und insofern gesetzmäßig, unvermeidbar ist?) Friedrich Engels blieb dabei nicht ste hen. In der Erscheinung Militarismus deckte er ihren inneren Widerspruch so wie den Keim ihres eigenen Untergangs auf. Angesichts der zunehmenden Militari sierung des gesamten öffentlichen Lebens in den kapitalistischen Ländern ist die Bourgeoisie gezwungen, schrieb er, „mit der allgemeinen Dienstpflicht mehr und mehr ernst, und damit schließlich das ganze Volk mit dem Waffengebrauch ver traut zu machen: es also zu befähigen, in einem gewissen Moment seinen Willen ge genüber der kommandierenden Militär herrlichkeit durchzusetzen. Und diese: Moment tritt ein, sobald die Masse des Volkes — ländliche und städtische Arbei ter und Bauern — einen Willen hat. Auf diesem Punkt schlägt das Fürstenheer um in ein Volksheer: die Maschine versagt den Dienst, der Militarismus geht unter an der Dialektik seiner eigenen Entwicklung“ 0) Friedrich Engels läßt keinerlei Zweifel über die Rolle des historischen Subjekts — die marxistische Partei — in diesem Prozeß offen. Nur sie vermag „den arbei tenden Massen einen Willen zu geben, des sen Inhalt ihrer Klassenanlage ent- schätzte er ein, „mußte man nicht nur Ostreich mit Gewalt aus dem Deutschen Bund vertreiben, sondern auch die ande ren Kleinstaaten unterwerfen. Ein solcher frischer fröhlicher Krieg Deutscher gegen Deutscher war in der preußischen Politik ja von jeher das Hauptmittel der Gebiets erweiterung gewesen.“' 2 ) Die Nachfahren des reaktionären Preußentums sind keinen Deut besser: sie schreien heute noch hach einer Bundesrepublik in den Grenzen von 1937 — ein strategisches Ziel für weiter gehende Aggressionsakte, das übrigens Gö ring kurz vor seiner Verurteilung als Kriegs verbrecher in Nürnberg aufstellte13) — und sie rüsten waffentechnisch und psycholo gisch seit langem. „Sie. die sich dem Beruf eines Bundeswehr- Tr.) Offiziers verschrie- ben haben, sind in der großen Auseinan dersetzung zwischen der Arbeiterschaft auf der einen und der Armee auf der anderen Seite... Partei“, schrieb die westdeutsche ..Wehrkunde“ (4/1965). Und in der Bild- iiu.Bu taglen emordenmausnabmsies ■ Fnghemh Dur möylistevrindderBundsa 2" eueuLeuman" | .8 riaem AngHN bin duret meinen Eidduzu verpidhtet .ja sle knsten mid ebensoin gen. ob sa auf Angehäng ireend -nn andern Volke» sdneBen würde " Und: .Natärlidh it • Ükeoisdhet mebr wort el «in Kusae oder franseer 2Kemrememeamm aucEN -zeMes, s spricht... Und das bedeutet die Spren gung des Militarismus ... von innen her aus.“") Der Militarismus zersetzt sich also nicht im Selbstlauf; er wird zersetzt durch die revolutionäre Aktion der bewußt in ihrem Interesse handelnden Volksmassen. Meisterhaft demonstriert Friedrich En gels die materialistische Dialektik; er wen det das von Marx und ihm bereits im „Manifest“ begründete strategisch-tak tische Prinzip an, die Waffen, die die Bourgeoisie gegen das Proletariat schafft, als Waffen des Proletariats gegen die Bourgeoisie umzukehren. Schonungslos geißelt Friedrich Engels die besondere Aggressivität des preußisch- deutschen Militarismus. „Um Preußen an die Spitze Deutschlands zu stellen“, .so Zeitung vom 14. Juni 1967 war im Zusam menhang mit dem Überfall der israelischen Imperialisten auf arabische Länder zu le sen: „unsere Araber — Ulbrichts Volks armee oder die Tschechen oder die Polen oder alle drei — “. Auch nebenstehendes Faksimile bedarf keines Kommentars. Bedenkt man die politischen Hinter gründe für dieses militant-antikommuni stische Gebaren, so wird es verständlich. Allein in der DDR haben die deutschen Imperialisten rund 10 000 Betriebe, dar unter 863 Konzernbetriebe, verloren, wei tere Hunderte in Polen, der UdSSR und in der CSSR. Zieht man weiter in Betracht, daß nach Untersuchungen des amerikani schen Soziologen Eric Waldmann in sei nem Buch „Soldat im Staat“ nur besten falls 3 Prozent des Bundeswehroffizier korps ihrer sozialen Herkunft nach aus Arbeiterkreisen stammen sowie nur 42 Prozent der Offiziere oder deren Eltern vor 1945 im Bundesgebiet wohnhaft, da für aber 52 Prozent in den heutigen Terri torien der DDR, der UdSSR, der VR Po len und der CSSR ansässig waren, so ist klar: Viele Offiziere haben neben dem mi litaristischen Klassenauftrag als Truppen führer ganz persönliche Interessen an einem imperialistischen Reich in den Gren zen von 1937. Wer sich der Illusion hingab, diese kon terrevolutionären, den Frieden bedrohen den Kräfte könnten allein durch interna tionale Abkommen gebändigt werden, ohne weiteren intensiven Kampf der west deutschen demokratischen Kräfte und der Völker der sozialistischen Staatengemein schaft, dem sollten der Mordanschlag auf einen sowjetischen Soldaten im Westberli ner Tiergarten sowie der inzwischen ge richtsnotorisch gewordene Skandal um den Attentäter, aber auch die beschleu nigte Formierung der Rechtskräfte, nicht zuletzt die Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern, alarmieren. Deutsche Kommunisten haben wieder holt und rechtzeitig und nachdrücklich ge warnt vor den Gefahren, die vom deut schen Imperialismus für die Deutschen und für andere Völker ausgehen. So warnte Friedrich Engels 1887: „Und endlich ist kein anderer Krieg für Preu ßen-Deutschland mehr möglich, als ein Weltkrieg ... Acht bis zehn Millionen Sol daten werden sich untereinander abwür gen und dabei ganz Europa kahlfressen wie noch nie ein Heuschreckenschwarm. Die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges zusammengedrängt in drei bis vier Jahren und über den ganzen Konti nent verbreitet... nur ein Resultat absolüt sicher: die allgemeine Erschöpfung und die Herstellung der Bedingungen des schließ lichen Sieges der Arbeiterklasse.“ 14 ) Be kanntlich bestätigten der 1. Weltkrieg und sein Ausgang Engels’ Prognose. 1932 warnte Thälmann: Wer Hitler wählt, wählt den Krieg! Und bekanntlich kam es mit Hitler zum zweiten Weltkrieg. Heute warnt Walter Ulbricht: „Die Herrschaft des neonazistischen Strauß- Kartells würde die Vorbereitung des Krie ges bedeuten“. 15 ) Damit ein dritter Weltkrieg vermieden wird, bedarf es der Niederringung des militaristischen Rechtskartells in der Bun desrepublik. Das erfordert die Sammlung aller Friedenskräfte, die Gewinnung der Volksmassen aller europäischen Länder für eine aktive Friedenspolitik, um den westdeutschen Imperialismus zu einer Po litik der friedlichen Koexistenz zu zwin gen. Nicht zuletzt ist dazu die weitere mi litärische Stärkung der DDR und der gan zen sozialistischen Staatengemeinschaft nötig. Getreu dem Appell zur Aktion für den Frieden in seiner Rede auf einer Arbeiter versammlung in Wien, wenige Tage nach dem Abschluß des Internationalen Sozia listenkongresses in Zürich, erfüllen wir, Friedrich Engels' Vermächtnis: „Wir sind eine Großmacht, die zu fürchten ist, von der mehr abhängt als von den anderen Großmächten.“ 1 Marx, K.. Engels, E„ Werke. Bd. 17, S. 7 2 Ebenda. 3 Ebenda. 4 Vgl. Neues Deutschland (A) vom 12. 11. 1970. 5 Vgl. Neues Deutschland (A) vom 1. 11. 1970. 6 Vgl. Marx. K„ Engels. F.. Werke, Bd. 22, S. 382 und 385 7 Vgl. Werke. Bd. 20, S. 587. 8 Vgl. Werke Bd. 20, S. 566 f. 9 Vgl. Werke. Bd. 22. S. 371. 10 Werke. Bd. 20. S. 158 11 Ebenda S. 158 f. 12 Werke. Bd. 21. S. 431. 13 Vgl. Wheeler. G. S.. Die amerikanische Poli tik In Deutschland. Berlin 1958. S. 243 f. 14 Werke. Bd. 21, S. 350 f. 13 Ulbricht. W., Den Rechtsblock in der Bun desrepublik gemeinsam schlagen, Neues Deutsch land (A) vom 17. Juli 1970. ünn werden diese Abseiten rausgerissen? Wir sogen: sowjetische Besatzungszone, Rektor von Berlin und Zonenregime." Wir" das sind nicht etwa die Revanchi- Verbände, das ist nicht Neonazistische D, nein, „wir" - das sind die Autoren 1 Verleger des in Frankfurt (Main) er- ^nenen Schulbuches „Sehen, Beurteilen, Ddeln" (Teil 2), das on hessischen Schulen immer in Gebrauch ist. In einem ande- ’ Schulbuch, der „Gemeinschaftskunde, 'Ausgabe” aus Winklers Verlag in Darm- 3t, lesen die hessischen Schüler auch jetzt jtschland besteht heute aus einem mittleren und östlichen Teil. Der eil führt, den Namen ,Bundesrepu- :hland', der mittlere ist die Sowjet- sich .Deutsche Demokratische Re- int. und den östlichen Teil bilden * deutschen Ostgebiete unter fremder Ver- tu ng, d. h. die Gebiete jenseits der Oder- Ne-Linie." , den Schulbüchern herrscht nach wie vor 1 kofte Krieg, nicht nur in den Büchern für "üler, sondern auch in denen für die Leh- So heißt es 'n „Einigkeit in Recht und Slheit", einem Lehrerhandbuch für Gemein- hoftskunde: „Polen hat die ostdeutschen biete Widerrechtlich annektiert . . ." N hessischen Schulbüchern wird auch im- I noch die sogenannte „Gefahr aus dem en" beschworen. Da ist von „einem mög- en sowjetischen Angreifer" ebenso die wie davon, daß „das Territorium der Vietzone . ■ • eine ideale Ausgangsbasis für ? n Angriff auf West- und Nordeuropa" ist. vch die Bonner Alleinvertretungsanma- b gegenüber der DDR treibt in. den hes- Shen 'Schulbüchern weiterhin ihr Unwesen. ’ heißt es beispielsweise in der „Staats- "9erkunde" von Reinhold Mikuleit (Verlag . • ii Lj 6 pichen, gliche 1 ' Deuts b' die ne W. Kohlhammer, Stuttgart): „Wir vertreten grundsätzlich die Auffassung, daß allein Bun destag und Bundesregierung legitimiert sind, für ganz Deutschland zu sprechen . . .“ Der hessische Landesvorstand der DKP hat „die Beseitigung der dem Geist und Inhalt des Moskauer Vertrages zuwiderlaufenden Darstellungen in den hessischen Schul- und Lehrbüchern" gefordert und die Bildung eines demokratischen Landesbeirates zur Gestal tung aller Schul- und Lehrbücher vorgeschla- gen. Als Übergangslösung empfiehlt die DKP. BRD-Bundespräsident Heinemann beim Wort zu nehmen, der vor Gymnasiasten in Wieden/Oberpfalz erklärt hat: „Wenn Sie völlig unverantwortliche Sätze in Ihrem Lehr buch finden, reißen Sie doch einfach die Seiten heraus." Zusätzliche Millionen \ für Atomprojekte Für westdeutsche Atomprojekte hat der Bonner Finanzminister Alex Möller zu sätzliche Staatshaushaltsmittel in Höhe von 40 Millionen DM bewilligt. Ursprüng lich hatte die Bonner Regierung in diesem Jahr für die Förderung atomarer Projekte Ausgaben in Höhe von 1,2 Milliarden DM vorgesehen. 14 Prozent mehr als 1969. Seit 1965 wurden aus der Bonner Staatskasse für die westdeutsche Atomwirtschaft Zu schüsse von insgesamt 8,4 Milliarden DM gezahlt. Volksgesundheit gefährdet In der Bundesrepublik, so wurde auf einem internationalen Kongreß prakti scher Tierärzte eingeschätzt, fließen Jahr für Jahr Tiermedikamente im Wert von schätzungsweise 50 Millionen Mark illegal und unkontrolliert unter die Bauern. Die in Menschenfang ist geplante Methode der BRD geltende völlig unzureichende Gesetzgebung auf diesem Gebiet soll auf Betreiben mächtiger Chemiekonzerne noch weiter ausgehöhltwerden, mit Medikamen ten. besonders mit Antibiotika verseuchtes Fleisch kommt — praktisch unkontrol liert — in den Handel und gefährdet so die Gesundheit der Bevölkerung. Diskriminierung von Arbeiterkindern Nach wie vor werden Arbeiterkinder in Englands Schulen diskriminiert, geht aus einem Bericht des Dozenten Fred Inglis vom Sheffield Institute of Education her vor. Arbeiterkinder werden von Schulbe amten und Lehrern in die niedrigsten Ka tegorien eingeordnet und haben weit weni ger Aussicht als ihre „bessergestellten Ka meraden“, höhere Schulen und Universitä ten zu besuchen. Beispielsweise seien in Yorkshire hochintelligente Kinder von Bergarbeitern nicht an den örtlichen Ober schulen zugelassen worden, weil diese Schulen grundsätzlich nur maximal 18 Pro zent ihrer Schulanfänger.aus den Grund schulen übernehmen. Überspielt von propagandistischen Lo beshymnen auf eine „umfassende und von humanitären Erwägungen bestimmte ,amerikanische Auslandshilfe' für die Ent wicklungsländer“, blüht in den USA das große Geschäft des „Brain Drain“, der „Raub der Gehirne“, aus den Entwick lungsländern. Nach einer Prognose des Washingtoner Arbeitsministeriums wird der gesamte zusätzliche Bedarf der USA an Hochschulkadern bis 1975 rund 4,3 Mil lionen betragen. Davon sollen mindestens 380 000 aus Gebieten außerhalb der west lichen Hemisphäre herangezogen werden. Der zielgerichtete Menschenfang des amerikanischen Monopolkapitals, speziali siert auf Kader mit abgeschlossener Hoch- und Fachschulausbildung, hat äußerst pro fitable und mit jedem Jahr wachsende Er gebnisse vorzuweisen. Von 1949 bis 1964 wurden 85 000 ausländische Wissenschaft ler, Ärzte und Ingenieure von den Ver einigten Staaten abgeworben, von denen eine beträchtliche Zahl — nach 1962 im Jahresdurchschnitt über 40 Prozent — aus den Entwicklungsländern stammt. Nach Darstellung des Londoner Wirt schaftswissenschaftlers Prof. Richard Tit- muß brachte der Einsatz von Hoch- und Fachschulkadern, die außerhalb der USA ausgebildet wurden, den Vereinigten Staa ten von 1949 bis 1967 eine „Einsparung“ von vier Milliarden Dollar. Als besonders „fängig" hat sich für die modernen Kopfjäger des Dollar-Imperia lismus Lateinamerika erwiesen. Unter skrupelloser Ausnutzung der sozialen und wirtschaftlichen Misere in den Ländern dieses Subkontinents grasen die Abwerber systematisch die wichtigsten Universitäten und Forschungszentren ab und richteten in einigen Staaten ständige Werbezentralen ein. Der chilenischen Zeitung „El Siglo" zufolge verliert Lateinamerika jährlich rund 5000 hochqualifizierte Spezialisten. Nach Angaben des interamerikanischen Wirtschafts- und Sozialrates lassen sich in den USA 22 Prozent der Guatemalteken mit Hochschulbildung, 15 Prozent der Hochschulabsolventen von Honduras, 25 Prozent von Nikaragua und 34 Prozent von El Salvador nieder. Mit anderen Wor ten: jeder vierte Hochschulabsolvent Ni karaguas und jeder dritte El Salvadors arbeitet für die Amerikaner, Zieht man in Betracht, daß die Ausbil dung eines hochqualifizierten Spezialisten in den USA im Minimum etwa 20 000 Dol lar kostet, so raubt der USA-Imperialis mus den lateinamerikanischen Ländern bei jährlich 5000 Abwerbungen in zehn Jah ren eine Milliarde Dollar. Weitaus schwer wiegender sind jedoch die unermeßlichen potentiellen wirtschaftlichen Verluste, die den Entwicklungsländern durch das „Brain Drain“ zugefügt werden. UZ 48/70, Seite 5 Enge wissenschaftliche Zusammenarbeit Bonn-Südafrika Nach der wirtschaftlichen Zusammenarbeit strebt Bonn jetzt auch ein engeres wissen schaftliches Zusammengehen mit dem südafrikanischen Rassistenregime an. Dafür hat sich der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Dr. Adolf Butenandt, Aufsichtsrats mitglied des Siemens- und des Bayer-Chemie-Konzerns, ausgesprochen, der auf Ein ladung der südafrikanischen Botschaft in Bonn mehrere Wochen in Südafrika weilte. Wie ein Sprecher der Max-Planck-Gesellschaft erklärte, würde die Entwicklung „in beiden Ländern auf sehr ähnlichen Ebenen” verlaufen. Beide Seiten könnten voneinander lernen.
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