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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
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- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
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- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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———— Konferenz der Karl-Marx-Universität zum 150. Geburtstag Friedrich Engels' D ie Würdigung des Werkes und der geschichtlichen Leistung von Friedrich Engels kann nur vom Standpunkt jener Klasse und ihrer hi storischen Errungenschaften aus erfol gen, deren Führer und Theoretiker er war und die auf deutschem Boden mit der Gestaltung des entwickelten gesell- schaftlichen Systems des Sozialismus sein Vermächtnis konsequent erfüllt. In diesem Sinne kommt unserer Uni versität, die seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten den verpflichtenden Na men seines engsten Mitstreiters und Freundes trägt, eine hohe Verantwor tung für die Erschließung, die schöpfe- rische Anwendung, Propagierung und kompromißlose Verteidigung der Lehren und des Werkes des Mitbegrün ders des wissenschaftlichen Kommunis mus zu. Getragen von dieser Verantwortung würdigten am 25. November im Alfred-Frank-Saal des Georgi-Dimitroff- Museums der Wissenschaftliche Rat und die Sektion Geschichte der Karl- Marx-Universität mit einer wissen schaftlichen Arbeitstagung die theoreti schen und praktisch-politischen Lei stungen von Friedrich Engels für die Verbindung des Marxismus mit der Arbeiterbewegung. Der Einladung dazu waren 130 Wissenschaftler und Studen ten aus vielen Bereichen unserer Uni versität gefolgt, womit schon äußerlich demonstriert wurde, daß Engels“ Werk, daß der Marxismus-Leninismus als Einheit, von brennender Aktualität, aussagekräftig und anregend für alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Le bens ist. Neben auswärtigen Gästen — unter ihnen eine Delegation des Mi nisteriums für das Hoch- und Fach schulwesen — konnte Prof. Dr. Eva Müller als Dekan der gesellschafts wissenschaftlichen Fakultät des Wis senschaftlichen Rates in ihrer Eröff nung mit besonderer Freude den 1. Se kretär der Kreisleitung der SED Karl- Marx-Universität, den Genossen Wern- ner D or d an begrüßen. Die mehrstündige Diskussion, die sich dem Referat von Prof. Dr. Jutta Seid- del (Sektion Geschichte) „Friedrich Engels’ Kampf um die Herausbildung, Festigung und den internationalen Zu sammenschluß revolutionärer nationa ler Arbeiterparteien auf der Grundlage des Marxismus“ (siehe UZ, Nr. 46 u. 47) anschloß, vereinte Studenten und Wis senschaftler der gesellschaftswissen- schaftlchen Sektionen unserer Uni versität und verlief in einer partei lichen und kämpferischen Atmosphäre. Eckart Wagner (Student an der Sek tion Geschichte) und Prof. Dr. Hans Piazza sprachen zu den Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit der FD.- Gruppe ML/III an einem Tcilgutachten der Engels-Biographie des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED für die Entwicklung des wissen schaftlich-produktiven Studiums und die sozialistische Klassenerziehung. Dr. Werner Loch, Giesela Neu haus. Manfred Neuhaus (alle Sek tion Geschichte) und Dr. Kurt Wag ner (Sektion Philosophie) würdigten Friedrich Engels’ Kampf für die Ver schmelzung des wissenschaftlichen Kommunismus mit der Arbeiterbewe gung in der I. und II. Internationale, in der Auseinandersetzung mit dem Ba- kunismus, Dühringianismus und ande ren kleinbürgerlich-opportunistischen Sektenideologien. Dr. Maria Anders (Sektion Geschichte) wies daran an- knüpfend die Kontinuität in der Ent wicklung der Parteiauffassung von Karl Marx und Friedrich Engels zu Lenin nach. Klaus Kinner (Forschungsstudent, Sektion Geschichte) und vor allem Prof. Dr. Hans-Jürgen Friederici (FMI) setzten sich überzeugend und offensiv mit der Verfälschung des revolutionä ren Vermächtnisses Friedrich Engels’ durch imperialistische und rechtssozial- demokratische Publizisten und Ideolo gen in der Weimarer Republik und der westdeutschen Bundesrepublik ausein ander. Im Mittelpunkt der Diskussionsbei träge von Prof. Dr. Jürgen Becher (Sektion Marxismus-Leninismus), Dr. Lothar Lotze (Sektion Rechtswissen schaft), Prof. Dr. Horst Friedrich (Sektion Marxismus-Leninismus) und Dr. Weigel (Sektion Politische Öko- nomie/MLO) stand Engels“ eigenständi ger Beitrag an der Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus auf dem Gebiet der politischen Ökonomie, der Staatsthcorie und der Philosophie. Prof. Dr. Kari Czok (Sektion Ge schichte) berichtete über das Verhält nis des Mitbegründers des wissen schaftlichen Kommunismus zur Buch- und Messestadt Leipzig, während Peter Hübner (Forschungsstudent an der Sektion Geschichte) Engels’ Schrift ..Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ unter dem Gesichtspunkt der Untersuchung der sozialistischen Klas senentwicklung in der DDR analysierte. In seinem Schlußwort tob Prof. Dr. Fr‘e- derici hervor, die Arbeitstagung habe gezeigt, daß die Auseinandersetzungen um das theoretische Erbe von Fried rich Engels keine historische Frage, sondern ein Grundproblem der ideolo gischen Klassenauseinandersetzung un serer Tage ist. Engels ehren heißt des halb für uns hier und heute, seine Leh ren in der Praxis des sozialistischen Aufbaus, bei der Fortführung der 3. Hochschulreform schöpferisch anzu wenden, wozu es der Gemeinschafts arbeit aller Wissenschaftler und Stu denten der Universität bedarf. -mn- UZ 47/70, Seite 4 Teil 2 des Referats von Prof. Dr. Jutta Seidel Engels' Internationalismus - Vermächtnis für revolutionäreArbeiterparteien Friedrich Engels' Kampf um den internationalen Zusammenschluß revolutionärer nationaler Arbeiterparteien auf der Grundlage des Marxismus Im Programm der ersten Partei des deutschen und internationalen Proleta riats, im „Manifest der Kommunistischen Partei“, faßten Marx und Engels ihre Auf fassungen über die objektiven Grundlagen und den revolutionären Inhalt des prole tarischen Internationalismus zusammen und umrissen zugleich die besonderen Auf gaben der Kommunisten bei der Verwirk lichung des proletarisch-internationalisti schen Prinzips der Arbeiterbewegung. „Die Kommunisten unterscheiden sich von den übrigen proletarischen Parteien nur dadurch, daß einerseits sie in den verschie denen nationalen Kämpfen der Proleta rier die gemeinsamen, von der Nationalität unabhängigen Interessen des gesamten Proletariats hervorheben und zur Geltung bringen, andererseits dadurch, daß sie in den verschiedenen Entwicklungsstufen, welche der Kamf zwischen Proletariat und Bourgeoisie durchläuft, stets das In teresse der Gesamtbewegung vertreten“ (MEW, Bd. 4, S. 474). Wenn auch der Form nach der Kampf des Proletariats gegen die Bourgeoisie zunächst ein nationaler sein muß, so ändert dies nichts am inter nationalen Charakter des proletarischen Emanzipationskampfes, sondern erfordert vielmehr das internationale Zusammen wirken des Proletarier. In der vereinigten Aktion des Proletariats über die Länder grenzen hinaus, sahen Marx und Engels eine der ersten Bedingungen für seine Be freiung. Gerade deshalb stand und steht vor den Kommunisten die Aufgabe, über all an der Herstellung enger Verbindun gen innerhalb der internationalen revolu tionären Bewegung und einer wirksamen Aktionseinheit der Arbeiterklasse zu ar beiten. Dieses Vermächtnis von Marx und En gels erfüllt heute die kommunistische Weltbewegung. Sie kämpft mit aller Ent schlossenheit um die Lösung der auf der Moskauer Beratung 1969 formulierten Aufgabe, die Geschlossenheit der mar xistisch-leninistischen Parteien und die internationale Aktionseinheit aller revo lutionären Kräfte im Weltmaßstab zu fe stigen, um den Imperialismus zu schlagen und den Kampf um Demokratie. Frieden und Sozialismus erfolgreich führen zu können. Marx und Engels waren sich immer be wußt, daß der proletarische Internationa lismus nur in ständiger Auseinanderset zung mit nationalistischen wie kosmopo litischen Auffassungen zum Allgemeingut der revolutionären Arbeiterbewegung wer den konnte. Deshalb haben die Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus stets mit größter Beharrlichkeit darauf auf merksam gemacht, daß es Aufgabe der re volutionären Arbeiterpartei ist, den prole tarischen Internationalismus als Grund prinzip theoretisch zu durchdenken, zu propagieren und seine Umsetzung zu or ganisieren, d. h. den proletarischen In ternationalismus zielstrebig zu verwirk lichen. Das schließt ein, den proletarischen Internationalismus als Teil des sozialisti schen Bewußtseins immer wieder in Aus einandersetzung mit dem bürgerlichen Na tionalismus in der Arbeiterklasse zu fe stigen. Eine Forderung, die stets von größ ter Bedeutung und Aktualität für die Ent ¬ wicklung der revolutionären Arbeiterpar teien ist. In seinem Beitrag auf der inter nationalen wissenschaftlichen Engels- Konferenz unseres ZK faßte Genosse Rumjanzew genau diese Aufgabe ins Auge, als er sagte: solange der bürgerliche Internationalismus existiert und solange folglich der Nationalismus nicht vollstän dig überwunden werden kann, darf die Arbeit der Kommunisten an der weiteren Vertiefung und Erarbeitung von Proble men der Theorie und Praxis des Interna tionalismus in den einzelnen Abteilun gen der proletarischen Bewegung nicht nachlassen.“ (ND v. 13. 11. 1970) Unsere Partei, die Sozialistische Einheits partei Deutschlands, leistet dazu einen bedeutenden Beitrag. Es erfüllt uns mit Stolz, daß gerade im Zusammenhang mit der Würdigung des revolutionären Erbes von Friedrich Engels die konsequent inter nationalistische Haltung unserer Partei und ihre intensive ideologische Arbeit bei der Erziehung unserer Bevölkerung im Geiste des sozialistischen Internationalis mus hohe Anerkennung fand. „Wir wer den uns als marxistisch-leninistische Par tei“, erklärte Genosse Walter Ulbricht auf der internationalen Engels-Konferenz, „weiter bemühen, das Erbe von Friedrich Engels ins Volk zu tragen und seine rich tunggebenden. grundlegenden Lehren den Parteimitgliedern und den Werktätigen zu vermitteln. DaZu gehört vor allem auch die Erziehung zum proletarischen Inter nationalismus.“ (ND v. 15. 11. 1970) Die Erziehung der Arbeiterklasse zum bewußten proletarischen Internationalis mus hatten sich Marx und Engels zeit ihres Lebens zur Aufgabe gemacht. Ihre Tätig keit in der I. Internationale und die Lei stungen dieser von ihnen theoretisch und politisch geführten internationalen Organi sation des Proletariats legen dafür glän zendes Zeugnis ab. Die I. Internationale hatte seit ihrer Gründung maßgeblichen Anteil daran, daß das proletarische Klassen- und Solidari tätsbewußtsein breiten ideellen und ma teriellen Ausdruck in der Arbeiterbewe gung fand und mit der Unterstützung der Pariser Kommune einen ersten großen Höhepunkt erreichte. Nachdem die I. In ternationale ihre historische Aufgabe er füllt und durch ihr Wirken wesentliche Voraussetzungen für die Bildung nationa ler Arbeiterparteien auf marxistischer Grundlage geschaffen hatte, mußten an dere Formen der internationalen Zusam menarbeit an ihre Stelle treten. Davon ging Friedrich Engels aus, als er 1874 fest stellte: „Die Internationale hat zehn Jahre europäischer Geschichte nach einer Seite hin — nach der Seite hin, worin die Zu kunft liegt — beherrscht und kann stolz auf ihre Arbeit zurückschauen. Aber in ihrer alten Form hat sie sich überlebt.. (MEW, Bd. 33. S. 645.) Engels setzte sich konsequent für die Verwirklichung der Beschlüsse der I. In ternationale von London und Den Haag ein, die insbesondere auch in Auswertung der Erfahrungen der Pariser Kommune forderten, in allen Ländern selbständige politische Parteien der Arbeiterklasse zu schaffen. Aber nie betrachtete er diesen von ihm nachdrücklich geförderten Pro ¬ zeß als nationale Verselbständigung im Sinne einer Absonderung oder Gegenüber stellung zum internationalen Charakter der Arbeiterbewegung, zu ihrer internatio nalen Zusammengehörigkeit. Nie war sei nem Kampf um selbständige Arbeiterpar teien im nationalen Rahmen immanent der Verzicht auf internationale Zusam menarbeit und Preisgabe des proletari schen Internationalismus. Wer Engels einer Überbetonung des nationalen Mo ments zeiht, verfälscht seine proletarisch internationalistische Grundhaltung, ver steht nicht, daß für Engels’ gesamtes Wir ken charakteristisch war, daß er stets die Dialektik in der Verbindung der nationa len und internationalen Aufgaben der Ar beiterklasse berücksichtigte und diese Auf gaben immer in ihrer Einheit betrachtete. In der anbrechenden Periode der Heraus bildung nationaler Arbeiterparteien, des Wachstums der Arbeiterbewegung in die Breite und der allmählichen Zunahme ihres politischen Gewichts, standen in eng stem Kontakt mit der Entwicklung des po litischen, ökonomischen und theoretischen Klassenkampfes spezifische Probleme vor der Arbeiterbewegung der einzelnen Län der. die vorrangig zwar auf nationaler Ebene gelöst werden mußten, die aber zu gleich internationalen Austausch und Ver allgemeinerung der Erfahrungen erforder ten. Es kam daher darauf an, eine vielsei tige internationale Zusammenarbeit zwi schen den sozialistischen Parteien und Ar beiterorganisationen zu erreichen. Engels zeichnet sich in seinem Kampf für das internationale Zusammenwirken der Arbeiterparteien besonders dadurch aus. daß er stets von dem erreichten Ent wicklungsstand der Arbeiterbewegung und den konkreten Erfordernissen des Klassen kampfes ausging; daß er — immer das große Ziel der internationalen Aktionsein heit vor Augen — die ganze Vielfalt der Zusammenarbeit sah und nie an überleb ten Formen festhielt. In den siebziger Jah ren des 19. Jahrhunderts wurden unter maßgeblicher Mitwirkung und Hilfe von Engels von der internationalen Arbeiterbe wegung eine ganze Palette solcher Formen und Methoden entwickelt, in die die bishe rigen Erfahrungen eingeflossen waren und die auch heute Bestandteil der prole tarischen Beziehungen der marxistisch- leninistischen Parteien sind. Dazu gehörte die gegenseitige Information über Pro bleme der nationalen Arbeiterbewegung und des Klassenkampfes in den verschie denen Ländern, der Austausch von Presse organen und die Mitarbeit an Zeitungen und Zeitschriften anderer sozialistischer Parteien, persönliche Kontakte und theo retische Zusammenarbeit, Austausch von Grußbotschaften anläßlich der internatio nalen Gedenktage des Proletariats, vor al lem aber Organisierung von Solidaritäts aktionen bei ökonomischen und politi- sehen Klassenauseinandersetzungen und gemeinsame Manifestationen im Kampf gegen Militarismus und drohende Kriegs gefahr. Alles das diente sowohl der Festi gung der internationalistischen Grundpo sitionen der sozialistischen Parteien selbst als auch der zielstrebigen Erziehung brei tester Arbeitermassen zum bewußten pro letarischen Internationalismus. Der innere internationale Zusammenhang der Arbei terbewegung blieb durch diese vielseitige Tätigkeit der marxistischen Kräfte auch ohne formelle Organisation nicht nur ge wahrt, sondern nahm sichtlich zu. Mit vol lem Recht konnte Engels 1882 feststellen: „Die Verbindung zwischen den revolutio nären Arbeitern aller Länder, soweit sie Wirksam sein kann, ist da.“ (MEW, Bd. 35, S. 275) Engels weckte bei den führenden Ver tretern der sozialistischen Parteien das Verständnis für die Entwicklungsprobleme der einzelnen nationalen Arbeiterbewe gungen und knüpfte unter Ausnutzung sei ner zahlreichen persönlichen und brief lichen Kontakte oftmals selbst die Fäden zwischen den sozialistischen Parteien an. Engels’ Briefwechsel mit deutschen, fran zösischen, russischen, italienischen, hollän dischen, rumänischen, polnischen, amerika nischen Sozialisten enthielt nicht nur die immer wieder gewünschten Ratschläge zu speziellen Problemen der jeweiligen Ar beiterbewegung. sondern diente zugleich ihrer praktischen und ideellen Verbindung untereinander und förderte damit wesent lich den internationalen Zusammenhang der revolutionären Arbeiterbewegung. Aus der Entwicklung der Arbeiterbewegung in die Breite, aus der Existenz sozialistischer Parteien, die sich auf unterschiedlichem Entwicklüngsniveau befanden, die — be dingt durch die konkrete historische Situa tion — einen unterschiedlichen Einfluß und Erfolg aufweisen konnten, erwuchsen neue Probleme für die Gestaltung der Be ziehungen zwischen diesen Parteien. Es ist ganz besonders das Verdienst von Friedrich Engels, daß er unter Berücksich tigung dieser unterschiedlichen Entwick lung daranging, Hauptprinzipien für das Zusammenwirken der nationalen Arbeiter parteien herauszuarbeiten. Für die Gestaltung proletarisch-interna tionalistischer Beziehungen der sozialisti schen Parteien untereinander hielt Engels für besonders wichtig: 1. die Übereinstimmung in den Haupt fragen des proletarischen Emanzipations kampfes; 2. politische, organisatorische und ideologische Selbständigkeit der Ar beiterparteien von der Bourgeoisie; 3. kon sequentes Auftreten gegen jede Form von Nationalismus und Chauvinismus; 4. ak tive Unterstützung des demokratischen Kampfes um nationale Selbständigkeit der unterdrückten Nationen; 5. Gleichberech tigung im Verkehr und internationalen Zu sammenwirken der Arbeiterparteien un tereinander; 6. ideelle und materielle Soli darität im Kampf gegen den gemeinsamen Klassenfeind; 7. Unterstützung bei ideolo gischen Auseinandersetzungen mit links- und rechtsopportunistischen Kräften in nerhalb der Arbeiterbewegung. ttsetzu Eine besondere Verantwortung für die Landes herausarbeitet, in das sich histo- 3 klar > auf Bresse allein Arbeiterpartei zu tragen, die den Vor- marsch des Sozialismus am deutlichsten risch der Schwerpunkt der internationalen Arbeiterbewegung verlagert hatte. Kon kret untersuchte Friedrich Engels diese Problematik am Beispiel der Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung, denn die Ereignisse von 1870/71 hatten zu die ser Zeit „den Schwerpunkt der kontinen talen Arbeiterbewegung von Frankreich nach Deutschland verlegt“ (MEW, Bd. 17, S. 270). Damit die deutsche Sozialdemokra tie dieser Stellung und ihrer gewachsenen Verantwortung vor der internationalen Arbeiterbewegung gerecht werden konnte, orientierte sie Engels immer wieder auf die sich daraus ergebenden Aufgaben. Eg galt, die Anstrengungen auf jede» Gebiet des Kampfes und der Agitation zu verdoppeln, sich tieferes theoretisches Wis sen anzueignen und in den Arbeitermas- repräsentierte. Außerordentlich bemer kenswert sind in diesem Zusammenhang die Feststellungen, die Engels über Stel- itts d I biet nicht 3tions sehen bleibe matio gen. I »enw ‘ äs st Hterb histor mar • Arbe Hand • di I auf kaben — — g vert lung und Aufgaben der Arbeiterpartei des « k T Ca 1 1 44-^4. .. c:c1 L:c+A 1 “SdIIIE - a hmer Durchsetzung dieser Prinzipien hatte die em d sen zu verbreiten, sich klar darüber zu lermi werden, „daß der Sozialismus, seitdem er eine Wissenschaft geworden, auch wie eine Wissenschaft betrieben, d. h. studiert wer den will“. Vor allem aber, und das be tonte Engels mit allem Nachdruck, galt es, „sich den echt internationalen Sinn zu wahren, der keinen patriotischen Chauvi nismus aufkommen läßt und der jeden neuen Schritt in der proletarischen Bewe gung mit Freuden begrüßt, einerlei von hinw en V tatie li eii Näche und Bereit ingre »Ch; Iren ! welcher Nation er ausgeht“ 1 . (MEW, Bd. 18, t wu: S. 517) Friedrich Engels hob bei der Charakte risierung der Position dieser in die Vor hut des sozialistischen Kampfes gestellten Partei folgende allgemeine Aspekte her vor: 1. die historischen Voraussetzungen und Kampf bedingungen; 2. den untrennbaren Zusammenhang von Teil und Ganzem, von nationaler und in ternationaler Arbeiterbewegung und ihre Wechselwirkung; 3. die besondere Verantwortung gegenüber der Gesamtbewegung des Proletariats, alle eroberten Stellungen gegen den inneren und äußeren Feind zu behaupten und aus zubauen; 4. die Verpflichtung der internationalen Arbeiterbewegung, die in einem Land oder mehreren Ländern erreichten sozia listischen Bastionen nach Kräften zu un terstützen und zu schützen. Dieses Herangehen, dieses meisterhafte Vertreten der Gesamtinteressen der Ar beiterbewegung bei der Beurteilung und Eng Bresse ’ligte te n Engels le W • erw Leiter sklich lie: < >D. t Int He zi tevo. b ül D Ri «es i &, di te ui 8 wa insp sehe: Formulierung der Aufgaben für die natio-Z den nale Arbeiterbewegung zeichnen Engels/ bnale ' als hervorragenden Theoretiker und Prak ' । we tiker, als konsequenten Verfechter des pro- • • ; unterstützt. (Fortsetzung auf Seite 5) Ls Die Vorbereitungen zum len Arbeiterkongreß 1889“ „Internationa- in Paris, der zum Gründungskongreß der II. Internatio. nale werde, standen voll im Zeichen der Auseinaadersetzungen zwischen den mar xistischen und opportunistischen Kräften in der internationalen Arbeiterbeweguns Die französischen und deutschen Marxi sten, auf deren Schultern die Hauptver antwortung während der Vorbereitung des Kongresses lag, wurden direkt von Engels angeleitet und in vielfältiger Weise, ideologisch und organisatorisch, von ihm nem Sinne bildet heute die Verteidigung des siegreichen Sozialismus gegen alle imperialistischen Anschläge eines der ent scheidenden Kriterien für den proletari schen Internationalismus. Deshalb wurde in dem Hauptdokument der Moskauer Be ratung 1969 mit allem Nachdruck die Auf gabe formuliert: „Die Verteidigung des So zialismus ist die internationale Pflicht der Kommunisten“ (Internationale Beratung der kommunistischen und Arbeiterparteien Moskau 1969. S. 26), denn der Ausbau und die Sicherung der revolutionären Errun genschaften in den sozialistischen Ländern ist von entscheidender Bedeutung gegen Imperialismus und Krieg. Von besonderer Bedeutung ist dabei der enge Zusammen schluß aller revolutionären Kräfte der Welt um die KPdSU und die UdSSR, die als erste der Welt die sozialistische Ge sellschaft errichtete und deren „internatio nale Rolle als Pionier des Fortschritts“ in der weltumspannenden Klassenauseinan- dersetzung zwischen Sozialismus und Im perialismus, zwischen Fortschritt und Re aktion ständig wächst. (Vgl. W. Ulbricht, Rede auf der Moskauer Beratung, ebenda, S. 275/76). Friedrich Engels kam es nie auf eine formale Einheit der internationalen Ar beiterbewegung an. Ihm ging es immer um die revolutionäre Einheit der inter nationalen Arbeiterbewegung, die allein die Gewähr dafür gibt, daß sie sich in wirksamen Aktionen gegen den gemein samen Feind, gegen die kapitalistisch 6 Ausbeuterordnung umsetzen kann und wird. Diese revolutionäre Einheit konnte zu Engels’ Zeiten nur auf der Grundlage des Marxismus erkämpft werden, wie sie heute nur verwirklicht werden kann auf der Basis einer schöpferischen Weiterent wicklung, auf der Grundlage des Marxis mus-Leninismus und seiner aktiven Ver teidigung gegen alle rechts- und linksop- portunistischen Angriffe. Als 1889 in Vor bereitung auf den Internationalen Soziali stenkongreß in Paris opportunistische Kräfte versuchten, die Führung der inter nationalen Arbeiterbewegung an sich zu reißen, zögerte Engels keinen Augenblick Er stürzte sich, wie Lenin treffend formu lierte, „wie ein Jüngling in den Kampf (Werke, Bd. 12, S. 367), um den sich an bahnenden Zusammenschluß des Proleta riats in einer neuen Internationale auf marxistischer Grundlage zu sichern. Arbc *nati ’n. U Anale 9h Fi Nschi 3 di Anf , Sozi len ’n ] tels’ Ndige Rußte re eiter ‘ktis tung leit ' Ai bend jn g; 1 be. ’n I Yon S u ‘ferge t Re Reme t Al tionä eitert Inder ! 8ysf Aufg se. E «Uso 80 . Osse ' Teiln , „da te n • ins] He h en, i ttiali 1, 11 “gels‘ die f sch Stung Aung Ang «ng ’er । & z • de sliste 'in i leb, Hem eis» Mar: len i leine: trbev keir ati letarischen Internationalismus in der SO- k E zialistischen Bewegung aus. Ganz in sei- Kheic
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