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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 14.1970
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Band 14.1970
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Ursprung irdischen Lebens im kosmischen Raum? Die Annahme, daß das irdische Leben im Kosmos entstanden ist, hat jetzt der ameri kanische Physike r und Nobelpreisträger Prof. Charles Townes von der Universität Kalifornien in Berkeley zu begründen ver sucht. In einem Interview wies der Gelehrte darauf hin, daß in jüngster Zeit bei For schungen im Weltraum komplexe Moleküle entdeckt worden sind. Es handele sich da bei um im interstellaren Nebel befindlliche Staubteilchen, die in ihrer Zusammenset zung unserem Erdgestein ähnelten. 1 So könnten im Kosmos auch viele Stoffe gefunden werden, aus denen die Planeten bestehen. Das Vorhandensein komplexer Moleküle im Raum, also nicht bloßer Atom teilchen, könne daher einige Bedeutung für die Wissenschaftler haben, die nach dem Ursprung des Lebens auf der Erde suchen. Wenn die Planeten aus kalter Materie ent standen sind, wie die meisten Wissenschaft ler annehmen, so seien diese Moleküle un bedingt erforderlich gewesen, damit die Entwicklung des Lebens beginnen konnte. Supraleitende Solenoide Wissenschaftler aus Charkow haben lei stungsstarke supraleitende Solenoide ent wickelt, die bei geringem Leistungsaufwand starke Magnetfelder bis zu 157 000 Oersted (OE), erzeugen können. Die magnetische Feldstärke der Erde beträgt einige Zehntel OE. Die Neuentwicklung ist für Funkelek tronik, Spektroskopie und magnetohydro dynamische Generatoren bedeutsam. Alginsäure gegen Radiostrontium? Sowjetische Wissenschaftler arbeiten er folgreich an einer Methode, Radiostron tium aus dem menschlichen Organismus zu entfernen. Das radioaktive Strontium, einmal in den Organismus gelangt, ist deshalb so besonders gefährlich, weil es in den Knochen deponiert und vom Organis mus nicht selbsttätig ausgeschieden wird. Die sowjetischen Ärzte verwendeten in umfangreichen Versuchen mit Ratten Al ginsäure, um den gewünschten Ausschei dungsprozeß auszulösen. Nachdem den Tieren 40 Tage lang regelmäßig Algin säure injiziert worden war, betrug der Ge halt von vorher künstlich angereichertem Radiostrontium in ihren Knochen nur hoch ein Zehntel bis ein Sechzehntel der ursprünglichen Menge. Pädagogisches Experiment von Pulawy Die erste Etappe eines interessanten pädagogischen Experiments ist nach drei Jahren zu Ende gegangen. Seine Initiato ren waren Lehrer aus den Schulen von Pulawy in der Wojewodschaft Lublin. Mit Hilfe von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Pädagogischen Instituts der War schauer Universität wurde dort eine neue Unterrichtsmethode eingeführt, die das Ziel verfolgt, den pädagogischen Prozeß dem Leben optimal anzupassen. Die Hälfte ihrer Unterrichtszeit ver bringen die Schüler von Pulawy nicht in ihren Klassenzimmern, sondern in einem speziell für diesen Zweck eingerichteten Kabinett, in Laboratorien oder im Freien. Von den ersten Klassen an sind die Päda gogen bestrebt, bei den Kindern die Fä higkeit zu wecken, vielfältige Aufgaben selbständig zu lösen, sie erziehen sie fer ner zu logischem Denken und lehren sie, Diskussionen zu führen. Eine Unterrichts stunde in der dritten Klasse zum Beispiel nennt sich „Warum ist das so?“. Bei die sem Klassen „furnier“ lernen die Kinder selbst nachdenken, andere zu überzeugen und ihre Argumente richtig zu formulie ren. r 1 Ferngesteuerter Kauapparat Ärzte der Zahnklinik Szeged haben 8 ein neues Lehrmittel für Medizinstu- ; denten entwickelt: das Modell eines 8 Unter- und Oberkiefers aus Metall, | 6 Plexiglas und Kunststoff, das durch j Fernsteuerung das Kauen^des Men- I sehen demonstriert. Eine weitere Neu- I heit in Ungarn ist das sogenannte dentistische Phantom, eine naturge- I treue Nachbildung des menschlichen | Gesichts und des Unterkiefers. Die I Studenten können sich an diesem Phan- | tom auch im Zahnziehen und Injizie- I ren üben. Trifft die Injektionsnadel s nicht die vorgeschriebene Stelle, leuch- | tet eine kleine Signallampe auf. Emmmmmmmmmmmmma-mm.5 Computer hütet" Fische So zeichnet sich ein Bild vom künf- gesagt, die mathematische Mo ¬ des Jahr einzeln, für von etwa zehn Jahren und in welchen Zeitabschnit- eine s besonderen Schutzes be- Die Forscher legten die biologischen Daten über den Zustand des Fisches für die letzten 25 Jahre zu Grunde, führten sie in die Maschine ein und setzten sie bis zum heutigen Tage fort. Dann ver glichen sie das Ergebnis mit den Be richten der Ob-Abteilung des For schungsinstituts für Seen- und Fluß- Fischwirtschaft der UdSSR für densel ben Zeitraum. Die Abweichungen betru gen nicht mehr als plus/minus zehn einen Zeitraum im voraus. Die Forscher erhalten einen Streifen, der von zahlreichen Ziffern bedeckt ist. Diese Ziffern’ enthalten sowohl die Mengen der Fische, als auch deren Ge wicht und Alter, und das alles für je- reichen ten sie dürfen. Kurz g 3 Im Institut für Ökologie der Pflan zen und Tiere der Ural-Zweigstelle Swerdlowsk der Akademie der Wissen schaften der UdSSR haben die sowjeti schen Wissenschaftler Dr. V. S. Smir now und Ing. E. D. Gurvic ein mathe matisches Modell entwickelt, mit des sen Hilfe die Reproduktionsprozesse von Fischbeständen zuverlässig analy siert und vorausgesagt werden können. In einem „Prawda“-Artikel zu diesem Thema heißt es unter anderem: Prozent. Das mathematische Modell wurde für den Hering im Don und im Asowschen Meer ebenfalls erprobt und demonstrierte dabei seine Zuverlässig keit. Schließlich gelang es mit Hilfe des Modells, die Glaubwürdigkeit einer Reihe wissenschaftlicher Mußmaßun gen zu beweisen, die nach anderen Verfahren nicht bestätigt werden konn ten. Sind Umfang, Alter und Gewicht des Fischschwarmes bekannt, dann kann er geleitet, richtig und mit Be rechnung genutzt werden. Das bedeu tet, es wird bekannt, wo und in wel chen Mengen Lachs oder* Hering gefan gen werden sollen, in welchem Alter sie die besten Gewichtskonditionen er- tigen Leben des Ob-Lachses ab — von seiner Reproduktion, seinem Wachsen und der Mast —, das sich ununterbro chen im Einklang mit den Gesetzen der Biologie verändert. Nach diesem Bild kann man auf alles schließen, was sich . unter den tatsächlichen Bedingungen des Gewässers ereignet und ereignen wird. Man kann die Geschwindigkeit der Reife zu Beginn der Sommermast feststellen. Ebenso läßt sich die Abhän gigkeit der verschiedenen Altersgrup pen der Fische vom Zustand der Fut terbasis berechnen. Ferner wird der Einfluß der Mengenanteile der Alters gruppen auf die Menge der Mastpro dukte ermittelt. Mit Hilfe dieser Daten können beispielsweise solche Fragen beantwortet werden, wieviel Rogen im kommenden Jahr zu erwarten ist, wel che Mengen Jungfische dieser Rogen liefern wird, wieviel Jungfische über leben werden, welche Gewichtszu nahme der Lachs in einem, zwei oder drei Jahren erreichen wird u. a. m. Mathematisches Modell ermöglicht fundierte Voraussagen über Entwicklung von Fischbeständen und schafft die Grundlage für wissenschaftliche Fangprognosen Solche Modelle sind keine verkleiner ten Kopien einer Maschine oder irgend einer Erscheinung, sondern Formeln und Ketten von Gleichungen. Setzt man an die Stelle dieser oder jener Zeichen bekannte Ausgangsdaten, so bildet das mathematische Modell den Entwick lungsprozeß des Fisches genau nach, und zwar genau unter Berücksichti gung der in der Umwelt vor sich ge henden Veränderungen. Als Ausgangs daten dienen die bei vorangegangenen biologischen Untersuchungen gewonne nen Unterlagen. Sie fixieren die Aus gangssituation, wie sie beispielsweise an der Mündung des Ob vorliegt, und lassen ein Schema der Gesamtheit der Pflanzen und Tiere in dieser Flußmün dung entstehen. Das mathematische Programm ge langt in den Analog- und Digitalkom plex der Rechenmaschinen „Dnepr“ und „MN-14“. „Dnepr“ ist der Digital teil des Systems. Er speichert die Aus gangsdaten und formiert die neuen Da ten, er bestimmt ferner die Arbeits weise des Komplexes. „MN-14“ „spielt,, die künftigen Ereignisse „durch“, sie „sagt“ die Zukunft „voraus“, indem sie den wahrscheinlichen Ablauf der Le bensprozesse der zu untersuchenden Tiergruppe modelliert und in bestimm ten Abständen neue Daten in den Digi talteil des Komplexes zur Speicherung übermittelt. dellierung schafft die Grundlage für alljährliche Fangprognosen und bietet die Möglichkeit für’ eine wahrhaft wis senschaftliche Planung des Fisch fanges. Zur Biochemie des Gehirns Die Wirkungsweise einer weiteren der vielen im Gehirn von Säugetieren nachge wiesenen chemischen Verbindungen ist von J. F. Mitchell und Vasanta Srinivasan von der Universität Cambridge geklärt worden. Es handelt sich um die Gamma-Amino-Bu- tyrin-Säure. Die Wissenschaftler wiesen nach, daß diese Substanz der Beruhigung von Nervenzellen dient. Die Forscher reizten elektrisch bei Katzen ein Hirnzentrum, von dem bekannt War, daß es ein anderes dämpft. Sofort war in dem zweiten Zentrum eine außergewöhn liche Menge Gamma-Amino-Butyrin-Säure festzustellen. Bisher wußte“ man, daß Aze tylcholin die Nervenzellen erregt. Die Wir kungsweise der meisten von den Nerven faserendigungen gebildeten chemischen Sub stanzen — sie gelten als Übertragungsstoffe der Erregungen — beschäftigt zahlreiche Wissenschaftler in aller Welt. Jupiter „Kometenlieferant“ Die jüngsten Untersuchungen von Wis senschaftlern des Lehrstuhles für Astro nomie an der Universität Kiew unter Lei tung von Prof. Wsechswjeatski lassen die Schlußfolgerungen zu, daß auf dem Jupi ter und seinen zwölf Satelliten stürmische Prozesse verlaufen und gigantische Ex plosionen erfolgen. So werden von Zeit zu Zeit bedeutende Gas- und Aschemassen in große Höhen, mitunter sogar in den kos mischen Raum hinausgeschleudert. Die UdSSR-Experten vermuten, daß die Er gründung des Geheimnisses des „roten Fleckes“ auf dem Jupiter Aufschluß über das Wesen dieser Prozesse geben kann, da gerade im Bereich dieses Fleckens Radio strahlungen mit hoher Intensität regi striert worden sind. Dieser Fleck wurde im Jahre 1878 erst mals gesichtet. Er besitzt eine Ausdeh nung von 15 000 mal 45 000 km. Die Wis senschaftler meinen, daß sich infolge vul kanischer Tätigkeit ganze Stücke vom Jupiter loslösen. So sollen jährlich rund zehn neue Kometen entstehen. Es wird an genommen, daß von den bereits 600 exi stierenden Kometen allein 77 vom Jupiter stammen. Mitarbeiter des Technologischen Instituts für Luftfahrt in Moskau entwickelten ein Fernseh- Lasermikroskop, das von kleinsten Teilchen ein scharfes und deutliches Bild wiedergibt. Es er möglicht, die Bewegungen eines Arbeitsinstrumentes unter dem Mikroskop zu verfolgen. Foto: ZB Staatspreis der UdSSR für Pionierleistungen Für 30 Pionierleistungen auf dem Ge biet von Wissenschaft und Technik sind in der Sowjetunion die diesjährigen Staatspreise der UdSSR verliehen worden. Der Staatspreis der UdSSR wurde u. a einem Forscherkollektiv vom „Kurtscha tow“-Atomenergieinstitut zuerkannt, das eine für die Energieerzeugung der Zu kunft aussichtsreiche Methode zur Stabili sierung hocherhitzten Plasmas erarbeite* hat. Prof. Eduard Schpolski erhielt den Preis für die Entdeckung eines nach ihm benannten, für die moderne Spektroskopie äußerst wichtigen Effektes, den sich Geo logie, Medizin, Biochemie und andere Dis ziplinen bereits zunutze gemacht haben. Preisträger sind ferner Mikrobiologen. Ozeanologen, Archäologen und Ökonomen Erstmals wurden in diesem Jahr Staats' preise auch für die beispielhafte ’ inhalt liche und methodische Gestaltung von Hochschulbüchern züerkannt. Die mit dem Staatspreis ausgezeichne ten Arbeiten auf technischem Gebiet sind gekennzeichnet durch außerordentliche Themenvielfalt. So wurden z. B. die Kol lektive, die das hochwirtschaftliche Atom; kraftwerk von Belojarsk projektiert und den linearen Protonenbeschleuniger fü das berühmte Synchrophasotron von Ser puchow geschaffen haben, mit dem Prels geehrt. Eine Arbeitsgruppe unter Leituns von Boris Popow-Iljin erhielt die Aus zeichnung für ihre Entwicklung eine bioelektrisch steuerbaren Unterarmpro" these. Drei Kollektive wurden für ihre Arbei ten zur Mechanisierwng und Automatisie rung zeit- und arbeisaufwendiger Tätig, keiten in Grubenbau-, Erdgas- und Erdöl' förderung sowie Untertege-Erzabbau aus gezeichnet. Eine Expertengruppe des Bau wesens unter Leitung von Nikolai Kaba now empfing den Staatspreis 1970 dd UdSSR für Entwicklung und Einführug eines mechanisierten Verfahrens zur E duktion von Glaswandplatten, das erst' mals in der Welt in der Sowjetunion an gewendet und inzwischen in führende’ 1 Industrieländern patentiert worden ist. Eine neue Wissenschaft Über das Entstehen einer neuen Wisse 1 ?' schäft, der relativistischen Kernphysi hat kürzlich Prof. Alexander Baldin au der 29. Tagung des Wissenschaftliche Rates des Vereinigten Instituts für Ker. forschung in Dubna referiert. Der Wisse”' schattier demonstrierte an Lichtbildern de” Mitgliedern des Rates erstmalig die Wec. selwirkung zwischen Deuterium- (Schwe Wasserstoff-) kernen von 11 Milliarde Elektronenvolt Energie und einem Tarse Die Mitarbeiter des von Prof. Baldin 86. leiteten Laboratoriums haben das Synchro, phasotron von Dubna in einen Beschleu. niger für Verbundkerne mit relativisti sehen (der Lichtgeschwindigkeit nahe”' Geschwindigkeiten verwandelt. Währe”, alle anderen modernen und leistungssta. ken Beschleuniger der Welt nur Elemen tarteilchen auf höchste Energien bringen, kann das Synchrophasotron in Dubna nu. mehr sogenannte Kompoundkerne b5 schleunigen. Dadurch ist es möglich,. den Bereich von bisher überhaupt hi“ 1 erforschten Erscheinungen einzudringen: In wenigen Jahren werden derartige rela tivistische Beschleuniger nach Meinung d sowjetischen Fachleute auch in ander”’ Institutionen eingesetzt. eue Söge .Vor *k(oi Ing Srsit tsit Nsam Wie Eteri t Steri Brsiti «r K "Pezia Onsz: Ung * trä In der Erinnerung von Egon Erwin Kisch I „Vom großen Zorn dieser Reporter“ " heißt es, daß er und seine Journalisten kollegen oft „der Straßen lange Zeile“ durcheilt hätten, ohne auch nur eine kurze Zeile zu ernten. Dafür fanden sie aber etwas anderes, nämlich eine Gaststätte an der anderen: „Zur Hölle“, „Grüner Frosch“, „Bataillon“ oder „Mimose“. Wer heute eine Dienstreise nach Berlin unternimmt und in der Gegend um den Bahnhof Friedrichstraße seine Stunden absitzen darf, hat ebenfalls Gelegenheit, zur Mittags- oder Abendzeit „der Straßen lange Zeile“ zu durcheilen, allerdings ohne einen Platz in einer Gaststätte zu finden. Im Opernrestaurant ist alles vorbestellt, und die Preise sind hoch und fest, die Gaststätte im Museum für Deutsche Ge schichte hat nur eine sehr geringe Kapa zität, und in dem gewiß sehr schönen Ratskeller lauern zwei bis drei Gäste auf einen freien Stuhl. Die Meinung, daß es mit der Berliner Gastronomie trüb aus sehe, ist deshalb weit verbreitet. UZ 46/70, Seite 6 Da nach bisher unwidersprochenen Verleum dungen gewöhnlich gut informierter Kreise 59 Prozent der Wissenschaftler der Karl-Marx- Universität durchschnittlich 58 Prozent ihrer Freizeit zwischen Dienstreisen in Berlin ver bringen, entschieden wir uns heute zu die sem Thema: BERLIN- Schönhauser Allee Der Kenner denkt darüber ein wenig anders: Er steigt am Thälmannplatz oder auch am Hausvogteiplatz in die U-Bahn und ist in wenigen Minuten in der Schön hauser Allee. Bereits am Senefelder Platz erwartet ihn die erste gastronomische Überraschung, die anläßlich des 20. Jah restages der DDR eröffneten „Altberliner Bierstuben“. Nach der Speisekarte kann man sich für eine „Orchestersuppe mit Einlage“, für „Plumpse, Sauerkraut, Kar toffeln“ oder für ein „Ofenrohr, Rotkohl, Kartoffeln“ entscheiden. Wer kalte Speisen bevorzugt, wählt sicher ein „Briefträger eisbein“, „Zwee Ulsterknöppe mit Salat“ oder einen „Kutscherbock“. Ein „Pilsator“ oder ein „Potsdamer“ sorgen für die Her stellung des inneren Gleichgewichts. Der leicht verwinkelte Raum ist durch Zwi schenwände so eingeteilt, daß nahezu der Eindruck entsteht, man ist mit seinen Tischnachbarn unter sich. Wer nach dem Essen nicht gleich lossausen will, sollte es nicht versäumen, die Kopien von Kupfer stichen des Divländers Franz Burchard Dörbeck, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Berlin wirkte, zu be trachten. Vielleicht wird er dadurch zu einem Besuch des Märkischen Museums angeregt. (Übrigens erwartet einen dort auch eine sehr schöne Gaststätte: das be rühmte Ermeler Haus mit Raabe-Diele, Cafe und Weinrestaurant.) Einen Hauch von Altberliner Gastlichkeit vermittelt ebenfalls eine Gaststätte, die in der verlängerten Schönhauser Allee seit 1967 ihre Pforte offen hält: „Zum Schultheiss Spezialausschank“, Im vor weht dem Berliner Verkehrstreiben ?n E ie oder gar zu einem „Maurer- FEUILLETON suche die Gaststätte „Rennsteig“ auf. Dort wird nach Thüringer Rezepten gekocht, und man kann sich an Schnippelsuppe oder Topfbraten gütlich tun. An schönen Som mertagen hat man Gelegenheit, im Freien zu sitzen und von Thüringer Düften um ’ern et S senlatscher“ tod“. Wem es bleibe auf zu „berlinerisch“ zugeht, der der Schönhauser Allee und neh “eich Die Irch er Vol iche tre di , fo ‘eiter Udos stwit les w ler s Drang "er i Bider Grtig Neben diesen Gedenkstätten für LuKur Zits hält die Schönhauser Allee noch W0 tere Überraschungen bereit. Auch Goldbroiler oder Fischgerichte bevorz^ v:ird eine gastliche Klause finden, die Die weist, daß Berlins Stadtväter ebenso jener Gelehrte denken, der einen Spot 1 auf die Frage, ob sich auch weise Män" auf gute Küche verstünden, entgegnete, er etwa glaube, daß die Natur die w 0 n schmeckenden Sachen nur für DumtnkoPk hervorgebracht habe. Helgard And deren Raum sitzt, man auf kleineren Bier fässern an großen Bierfässern mit runden Tischplatten und trinkt aus Halblitergläsern eine der neun angebotenen Sorten Bier. An der Decke hängen schmiedeeiserne Zylinderlampen, das Bierbüfett ist mit Faßdauben verkleidet und mit schmiede eisernen Baudenlampen beleuchtet. Ganz anders der hintere Raum: Bauernmöbel, alte Gläser aus dem Berliner Gastwirts gewerbe, bleiverglaste Fenster mit Motiven aus dem Brauereigewerbe. Küche und Keller bieten dem Gast u.a.: „Griiner Ra- semmit Sonnenblumen“, „Quer durch’n Jar ten“, „Suppkartoffeln und Radfahrbeene“, „Gefüllte Fußlappen“ oder einen „Lauben pieperbraten“ . Wer sich nach stärkeren Getränken als dem Bier sehnt, greife zu einem „Droschkenkutscher“, einem „Ra ¬ schauen. le Ki Wer für „styling“ und vornehme Bedis ehur nung (Kellner im Frack) schwärmt, da kehre im „Restaurant Stockinger“ ein Un lasse sich Muschelsalat „Vinaigrette“, To^' „Lyon“, Filetsteak „Olympia“ und Anan^ krapfen mit Vanillesauce servieren. ' empfiehlt sich jedoch in diesem Fan einen Zehnmarkschein mehr einzustecW' Ebenso wie die „Altberliner Bierstub("„ werben auch die anderen Gaststätten Ten zum Teil sehr ideenreich gestalt^ Speisekarten, wobei die in „Schulth 11 .^ Spezialausschank“ ausliegenden gleich Td einem warnenden Stempel versehen sin „Karte ist geklaut.'
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