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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
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- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
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- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
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- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
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- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
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- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
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- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
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- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
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Eem tfüllt vom historischen Opti- EumEä mismus der vorwärtsschreiten- S •E den Arbeiterbewegung schrieb 1"2 Friedrich Engels wenige Mo- Ee8 nate vor seinem Tode den So- HM2A zialisten Siziliens: „Die Morgen röte einer neuen und besseren Gesellschaft steigt für die unterdrückten [Klassen aller Länder leuchtend empor. Und überall schließen die Unterdrückten ihre Reihen; überall reichen sie sich über <üe Grenzen, über die verschiedenen Spra- chen hinweg die Hand. Es formiert sich das Heer des internationalen Proletariats, und das nahende neue Jahrhundert wird ’s zum Siege führen!“ (MEW, Bd. 22, 8. 477). I Friedrich Engels war es nicht vergönnt, Nie er sich wünschte, in dieses neue Jahr hundert noch „hineinzugucken“, noch zu Weben, wie seine Vorhersage sich erst- Mals mit dem Sieg der Großen Sozialisti- Khen Oktoberrevolution erfüllte. Wir aber Weben das 20. Jahrhundert als Jahrhun- dert der Bestätigung und Verwirklichung her Ideen von Marx und Engels, die von Jenin schöpferisch aufgenommen und wei- terentwickelt als Marxismus-Leninismus iur wissenschaftlichen Grundlage der in- ationalen revolutionären Arbeiter egung und in einem Drittel unseres balls mit dem Aufbau der sozialisti- en Gesellschaftsordnung Wirklichkeit Orden sind. Wir sind Augenzeuge und Mitgestalter weltweiten revolutionären Prozesses Übergangs vom Kapitalismus zum So lismus. In seinem Verlauf bestätigte h immer wieder aufs neue die Richtig- 1t und Aktualität des Marxismus-Leni- Bismus, wuchs seine Anziehungskraft auf 'Ullionen von Menschen, die den Kampf Fo?® 'er Einheit des Marxismus-Leninismus ein Ruf' in die Wüste. Denn nur der [ das Recht, sich als Erbe von Engels zu ission des Proletariats kämpft. Nur der fen ihre adäquate Würdigung und Bestä- Üsung auf deutschem Boden in der realen Ristenz unseres sozialistischen Staates nden. .Friedrich Engels zu ehren, das kann nur beißen, die Ideen des Marxismus-Leninis- bus in der Praxis zu verwirklichen, ge- Bung des ersten sozialistischen deutschen Nationalstaates, unserer DDR, und alles zu n zur Verteidigung des Marxismus-Leni- Bismus gegen Verfälschung jeder Art, die ‘on imperialistischen, rechtssozialdemo- (ratischen und revisionistischen Ideologen Titerbewegung. Ihre wahre Heimstatt . P8" we >lc/ ito ieig” w8) lig. r a h itwo" vol me” it b Ar* at das historische Recht, Engels’ Namen Nf seine Fahnen zu schreiben. Alle Ver- Uche, Engels gegen Marx und beide ge- en Lenin und die marxistisch-leni- Aistischen Parteien auszuspielen, Engels ' u‘ jie* >eite ,e %e ■5 dei” sehe” Segen das menschheitsfeindliche System les Imperialismus aufgenommen haben. Peshalb feiern in diesen Tagen in allen vo Jandern unserer Erde klassenbewußte Ar- beiter, ungezählte Menschen den 150. Ge- ndlid burtstag von Friedrich Engels, dem Mit- legründer des wissenschaftlichen Kommu- iftae hit dem erklärten Ziel der Unterhöhlun; ’S tützt auf sie alles zu tun für den Sieg der Evolutionären Arbeiterbewegung über den ei i perialismus. Das kann für uns nur hei- mnk" *n. alle Kräfte anzuspannen zur Festi- Stweder zum „Vereinfacher“ des so- 'Wannten „wahren“ Marxismus abzu- empeln oder ihn zum Vorläufer des Re- sionismus zurechtzustutzen und zur Rechtfertigung opportunistischer Politik zu Nutzen, scheitern an Engels’ Lebenswerk Eelbst. he* ändern wo sie die Grundlage und Anlei- D0 Ung zum revolutionären Handeln sind. Fo* "ir sind stolz darauf, daß Engels Leistun- a* . oro! lismus, des großen Vorkämpfers und Leh- ab ers der deutschen und internationalen Ar- ‘tud® ; g erstärkt vorgetragen werden. Der Ruf der „ Westfälischen Rundschau“: ..Keiner kann ' l Igels allein auf seine Fahnen schreiben!“ Ldo bt ei Pu 5 die Wüste. Denn nur de. de < das Recht, sich als Erbe von Engels zu hups Krachten, der, so wie er, konsequent die t n Bteressen der Arbeiterklasse vertritt und mme f die Verwirklichung der historischen igud§ Bet”” e w. aben die Ideen von Engels nur dort, wo selb”" licht allein über sie gesprochen wird, hed - - - Lenin faßt mit wenigen Worten die nau?0 bes eie”' De zute? le e. f dab sei” {'«torischen Verdienste von Marx und 'Igels zusammen: „Sie erzogen die Arbei- ra-, Gklasse zu Selbsterkenntnis und Selbst- hafle Bewußtsein und setzten an die Stelle der hes päumereien die Wissenschaft.“ (Werke, d. 2, S'. 6) Der Anteil von Engels an die- mit Marx gemeinsam vollbrachten "erk ist durchaus nicht so bescheiden, e Engels ihn selbst zu bestimmen ver- chte, als er sich die Rolle der „zweiten i fi‘ ve" de” 1 eit Mine“ zuschrieb. Die enge Zusammen- beit mit Marx erschöpfte sich nicht in “eeller Zuarbeit und aufopferungsvoller ■ Materieller Unterstützung, in der Popula- hsierung und überzeugenden Verteidigung 2s Marxschen Gesamtwerkes. Diese Shöpferische Zusammenarbeit hatte zur ^abdingbaren Voraussetzung die eigene Abständige Leistung, das fruchtbare Zu- Bimmenwirken durch gegenseitiges Geben Ind Nehmen, das ihr gemeinsames Werk ” einem hervorragenden Beispiel echter lzialistischer Gemeinschaftsarbeit macht. Bb es das Gebiet der Philosophie, der konomie, des wissenschaftlichen Sozia- „Smus und der Geschichte war oder an- re wissenschaftliche Disziplinen betraf, ^erall hat Engels tiefe Spuren hinterlas- So hat Engels durchaus einen eigen- Endigen Anteil an der Ausarbeitung der ein’ rfal‘ Ent' ser. erge‘ iche" sind isch- Friedrich Engels und die Partei der Arbeiterklasse Teil I des Referats von Prof. Dr. Jutta Seidel auf der Konferenz der Karl-Marx-Universität zum 150. Geburtstag Friedrich Engels' Friedrich Engels' Kampf um die Herausbildung, Festigung und um den internationalen Zusammen schluß revolutionärer nationaler Arbeiterparteien auf der Grundlage des Marxismus einzelnen Bestandteile des Marxismus auf zuweisen. Nicht zuletzt deshalb hob Lenin hervor: „Man kann den Marxismus nicht verstehen und nicht in sich geschlossen darlegen, ohne sämtliche Werke von En gels herauszuziehen“. (Werke, Bd. 21, S. 80.) Die Herausbildung und Entwicklung der wissenschaftlichen Theorie des proletari schen Befreiungskampfes war das gemein same Werk von Marx und Engels. Ge meinsam führten beide den Kampf um die Verbindung des wissenschaftlichen Kom munismus mit der Arbeiterbewegung. Ge meinsam kämpften sie für die Schaffung und Entwicklng revolutionärer proletari scher Parteien, die fähig waren, den Kampf der Arbeiterklasse zu führen mit dem Ziel des Sturzes der kapitalistischen Herrschaft und des Aufbaus einer neuen, sozialistischen Gesellschaft. Die wissenschaftliche Betätigung war für Engels wie für Marx nie Selbstzweck, sondern diente stets dem einen Ziel, die Emanzipation des Proletariats mit allen Kräften zu fördern. So verschmelzen in Engels’ Persönlichkeit wissenschaftliche Leistung und revolutionärer Kampf, Theo ¬ rie und Praxis zu einer unlösbaren Ein heit. ist Engels uns lebendiges Vorbild der Einheit von Wissenschaft, Parteilichkeit und revolutionärer Tat, von theoretischer Erkenntnis und Bereitschaft zur Verände rung der Welt. Das Wichtigste im Marxismus, so hob Lenin hervor, ist die Klarstellung der welthistorischen Rolle des Proletariats als Schöpfer der sozialistischen Gesellschaft (vgl. Werke, Bd. 18, S. 576). Seitdem Marx und Engels zur Erkennt nis der welthistorischen Mission der Ar beiterklasse vorgestoßen waren, stand das Problem der Voraussetzungen und Lö sungswege zur Verwirklichung dieser Grundaufgabe der Arbeiterbewegung im Mittelpunkt ihres theoretischen und prak tischen Kampfes. Von hier aus ergibt sich der zentrale Standort ihrer Parteiauffas sung und ihres Jahrzehnte dauernden Ringens um ihre Verwirklichung. Gerade ihr Kampf um die Bildung revolutionärer Arbeiterparteien gehört zum wichtigsten und aktuellsten Teil ihres Vermächtnisses eingedenk der offensichtlich wachsenden Führungsrolle der Partei beim Aufbau der sozialistischen Gesellschaft. Es ist deshalb kein Zufall, daß gerade die Parteiauffas sung von Marx und Engels Gegenstand massiver Verfälschung durch imperiali stische Marxologen und rechtssozialdemo kratische und revisionistische Helfers helfer ist, um sie in direkten Gegensatz zu Lenins Lehre von der Partei neuen Typus und damit auch zu den marxistisch- leninistischen Parteien unserer Tage stel len zu können. Sie wissen, daß die marxi stisch-leninistischen Parteien das ent scheidende Hindernis darstellen für alle Bemühungen, das Rad der Geschichte zu rückzudrehen. Darum scheuen sie vor kei nem Versuch zurück, diese zu diskreditie ren oder zu unterhöhlen. Dafür ist jedes Mittel recht. Angesichts der großen An ziehungskraft der marxistisch-leninisti schen Theorie und der wachsenden Stärke des sozialistischen Weltsystems wie der ge samten kommunistischen Weltbewegung sollen Marx und Engels als Kronzeugen gegen Lenin sowie die gegenwärtige poli tische Parteipraxis der revolutionären in ternationalen Arbeiterbewegung mobili siert werden. Wenn aber Marx und En gels unterstellt wird, sie hätten die poli tische Parteibildung des Proletariats le diglich als spontan wirkende geschicht liche Tendenz und nicht als bewußten Kampf um die Verschmelzung von wissen schaftlichem Kommunismus und sponta ner Arbeiterbewegung, um die Schaffung einer politischen Vorhut der Arbeiter klasse betrachtet, wenn ihnen abgespro chen wird, konkret den Kampf um die Organisation der Partei geführt zu haben, wenn schließlich Friedrich Engels der Preisgabe des proletarischen Klassencha rakters der Partei bezichtigt und ihm der Verzicht auf den Kampf um die ideolo gische Reinheit der Partei unterschoben wird, so muß die historische Wahrheit auf der Strecke bleiben. Die Grundprinzipien, die Marx und Engels über Charakter, Ziel und Haupt aufgaben der Kommunistischen Partei vor über hundert Jahren im „Manifest der Kommunistischen Partei“ entwickelt ha ben. sind heute noch unverrückbar gültig. Die Klarstellung des Klassencharakters der Arbeiterpartei und ihrer unbedingten Selbständigkeit von der Bourgeoisie sowie die Hervorhebung der fortwährenden Not wendigkeit, gegen jeglichen bürgerlichen Einfluß in der Partei anzukämpfen; die Erkenntnis, daß die kommunistische Par tei, ausgerüstet mit der Kenntnis der wis senschaftlichen Weltanschauung des Pro letariats, berufen ist, die Vorhut der Ar beiterklasse zu bilden und sie über die Lösung der Tagesaufgaben zur Entschei dungsschlacht zu führen; die Einsicht in den internationalen Charakter ihrer Bewe gung und die Betonung der Notwendigkeit, eine stabile Parteiorganisation auf der Grundlage des demokratischen Zentralis mus zu schaffen — diese Prinzipien sind auch heute noch Grundlage der marxi stisch-leninistischen Parteien. An ihnen knüpfte Lenin bei der Schaffung der Par tei neuen Typus an, sie liegen der erfolg reichen Entwicklung unserer Partei, der SED, zugrunde. Es kann nicht Aufgabe des Referates sein, im Detail die theoretische Heraus arbeitung des marxistischen Parteibegrif- Jes bei Marx und Engels nachzuzeichnen, wie dies ausführlich in den Forschungs- Arbeiten von Horst Bärtel und Walter Sichmidt geschehen ist, oder den ganzen Umfang ihres Kampfes um die Schaffung selbständiger Arbeiterparteien vom Bund der Kommunisten bis zur Entstehung na tionaler Arbeiterparteien im letzten Drit tel des 19. Jahrhunderts zu zeigen. Hier kann nur in Grundzügen auf die Grund positionen und speziellen Leistungen von Engels dabei aufmerksam gemacht wer den. Bereits 1845 hatte Engels, in seiner er sten umfassenden Arbeit „Die Lage der arbeitenden Klassen in England“ bei der Untersuchung der bestehenden proletari schen Organisationen darauf hingewiesen, daß die entscheidende Bedingung für den erfolgreichen Kampf des Proletariats die Verschmelzung von Arbeiterbewegung und sozialistischer Theorie ist. die die Entstehung einer wirklichen Partei des Proletariats zum Ergebnis hat. Hier wurde von Engels erstmals die grundlegende Idee von der Partei als der Vereinigung von wissenschaftlichem Sozialismus und Ar beiterbewegung formuliert, die ihre histo risch erste Verwirklichung mit der Grün dung des ..Bundes der Kommunisten“ im Jahre 1847 fand. Als sich in den 60er Jah ren des vorigen Jahrhunderts die Arbei terbewegung neu organisierte, als 1864 die I. Internationale gegründet wurde, als es galt, die Herausbildung selbständiger Ar beiterparteien im nationalen Rahmen zu fördern, immer war das gemeinsame Wir ken von Marx und Engels von der Grund idee bestimmt, die Engels 1889 resümie rend so charakterisierte: „Damit am Tag, der Entscheidung das Proletariat stark ge nüg ist zu siegen, ist es nötig — und das haben Marx und ich seit 1847 vertreten —, daß es eine besondere Partei bildet, ge trennt von allen anderen und ihnen ent gegengesetzt eine selbstbewußte Klassen partei.“ (MEW, Bd. 37, S. 326). Mit seiner Schrift „Die preußische Mili- tärfrage . und die deutsche Arbeiterpartei“ entwickelte Engels die Grundpositionen einer im nationalen Rahmen wirkenden Arbeiterpartei und umriß anHandderdeut- sehen politischen Verhältnisse ihre strate gisch-taktischen Aufgaben. Politische, ideo logische und organisatorische Selbständig keit formulierte er als die entscheidenden Komponenten, die der Partei der Arbeiter klasse allein eine achtunggebietende Stel lung sichern, die ihr ermöglichen, die Ar beiter über ihre Klasseninteressen aufzu klären und sich selbst weiterzuentwickeln, um beim nächsten revolutionären Sturm „zum Handeln bereit zu sein“. Es ist bekannt, welch großen theoreti schen und politischen Anteil Marx und Engels an der Herausbildung und Festi gung der Eisenacher Partei hatten. Engels’ Briefwechsel mit den führenden Vertre tern der Eisenacher, seine publizistische Mitarbeit und seine im Zusammenhang mit Problemen der deutschen Arbeiterpartei entstandenen theoretischen Schriften lassen unschwer erkennen, wie eng sich Engels mit der deutschen Arbeiterpartei verbun den fühlte und mit welcher Intensität er die Aneignung des Marxismus durch die deutsche Arbeiterpartei unterstützte. Doch nicht weniger Energie und Unterstüt zung widmete Engels der Herausbildung der Arbeiterparteien in Frankreich, Öster reich und in vielen anderen Ländern. Im mer die Besonderheiten der einzelnen Län der ünd den Prozeßcharakter ihrer Orga- nisationsformen berücksichtigend, hob er doch stet? das für ihr Vorwärtsschreiten Allgemeingültige hervor: die Notwendig keit. unabhängige proletarische Klassen parteien zu schaffen, die sich von der wis senschaftlichen Theorie der Arbeiterklasse im Kampf um deren Befreiung leiten las sen. Entschlossen wandte sich Engels gegen alle Versuche, die Klassenpositionen der Arbeiterpartei anzugreifen, ihre ideolo gische Einheit anzutasten und ihre Partei disziplin und Organisiertheit zu unterhöh len. Der Kampf gegen Proudhonismus und Bakunismus in der I. Internationale ge gen die opportunistische Politik der eng lischen Trade-Unions. gegen die lassallea- nischen Einflüsse, die im Gothaer Pro gramm der deutschen Arbeiterpartei zum Ausdruck kamen, gegen das Eindringen der unwissenschaftlichen Theorien Düh rings, vor allem auch die entschiedene Ab fuhr, die Engels und Marx in ihrem be-f rühmten „Zirkularbrief“ den opportuni stischen Vorstößen des „Züricher Dreige stirns“ erteilten und die konsequente Ver urteilung der halbanarchistischen Auffas sungen der „Jungen“ lassen die ganze Skala des ideologischen Kampfes um die marxistische Fundierung der Arbeiterpar teien erkennen. Nie ließ Engels den ge ringsten Zweifel daran aufkommen, daß kleinbürgerli ch-opportunistische Theorien — linker oder rechter Prägung — in einer klassenbewußten proletarischen Partei we der -geduldet noch etwa gleichberechtigt neben dem wissenschaftlichen Kommunis mus das Fundament der Partei bilden könnten. Wenn solche Auffassungen sich in einer Arbeiterpartei Bahn brechen, wenn ihre Repräsentanten in der Partei geduldet werden oder gar Einfluß auf die Parteileitung nehmen können, dann, schrieb Engels, „wird die Partei einfach entmannt, und mit der proletarischen Schneid ist’s am End.“ (MEW, Bd. 19, S. 165). Parteiführer, die sich um Augen blickserfolge willen dazu hergeben, den Klassencharakter der Partei zu verwi schen und die Selbständigkeit der Partei auf diesem oder jenem Gebiet zu be schränken, begehen, so Engels, „in meinen Augen direkten Verrat“. Diese Konsequenz, die Engels’ Parteiauf fassung zu jeder Zeit eigen war und die er im theoretischen und politischen Kampf um die Existenz der proletarischen Par teien stets bewies, spricht eine deutliche Sprache gegen die in letzter Zeit immer häufiger ertönenden Behauptungen impe rialistischer „Engels-Forscher“, daß Engels vor allem in seiner letzten Schaffenspe riode den Standpunkt einer für alle Auf fassungen geöffneten Partei, d. h. einer Partei mit pluralistischer Ideologie vertre ten. hätte. Doch das war niemals der Fäll. Engels sah in der proletarischen Partei immer eine Kampforganisation, deren Stärke in ihrer politischen und ideologi schen Einheit besteht und die. ausgerüstet mit dem Marxismus, der wissenschaftli chen Theorie der Arbeiterklasse, allein fähig ist, das Proletariat zu organisieren und zum Siege zu führen. Die Hilfe von Engels für die. Heraus bildung nationaler Arbeiterparteien im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts war untrennbar verbunden mit Engels' uner müdlichem Ringen um die Durchsetzung des proletarischen Internationalismus, um ihr nationales Zusammenwirken. Engels betrachtete den Formierungsprozeß natio naler Parteien in enger Wechselwirkung mit den historischen Gesamtaufgaben der internationalen Arbeiterbewegung, weil er stets von der untrennbaren Einheil der Arbeiterklasse ausging. Engels faßte die Aufgabe der kämpfenden Arbeiter klasse in der plastischen Formel zusam men: ..Weil die Lage der Arbeiter aller Länder dieselbe, weil ihre Interessen dieselben, ihre Feinde dieselben sind, darum müssen sie auch kämpfen, darum müssen sie der Verbrüderung der Bourgeoisie aller Völker eine Verbrüderung der Arbeiter aller Völ- ' ker entgegenstellen.“ ut‘ cer iver‘ ute" rkei get‘ a ddr üF” >od' u"" de” 1 z1 rdi' ä 4 Ehgels' theoretisches Werk - lebendiges Erbe “er marxistisch- leninistischen Parteien In den vergangenen 25 Jahren erschie- Qon in der DDR mehr Ausgaben der Sshriften von Friedrich Engels, als in den 00 Jahren zuvor in ganz Deutschland zu- sdmmengenommen. Arbeiten von Fried- ch Engels sind in elf Millionen Exem- Wren in der DDR verbreitet Prof. Dr. Molf Dlubek Abteilungsleiter im Institut Sp Marxismus-Leninismus beim ZK der ED sagte auf einer Veranstaltung in Er- lr t zum 150. Geburtstag von Friedrich Engels, daß das theoretische Werk von Friedrich Engels für die marxistisch-le ninistischen Parteien „ein lebendiges Erbe sei, das sie auf dem Wege des Sozialis mus nicht hinter sich zurücklassen, son dern bei jedem Schritt vorwärts mehr nutzen und das in der sozialistischen Ge sellschaft zum Besitz des ganzen Volkes wird“. Neue Editionen zum Engelsjubiläum Am Vorabend des 150. Geburtstages von Friedrich Engels wird der erste Band einer neuen sechs Bände und einen Sach registerband umfassenden Ausgabe unter dem Titel „Karl Marx und Friedrich En gels: Ausgewählte Werke“ erscheinen. Diese Publikation, vom Institut für Mar xismus-Leninismus beim ZK der SED vor bereitet, ist für einen breiten Leserkreis 11 MILLIONEN ENGELS-WERKE IN DER DDR gedacht. Sie enthält Schriften und Briefe, die die. drei Bestandteile des Marxismus — den dialektischen und historischen Ma terialismus, die marxistische politische Ökonomie und den wissenschaftlichen So zialismus — umfassen. Sowohl im Inhalt als auch in der Form unterscheidet sich diese neue Ausgabe wesentlich von der bekannten zweibändigen Ausgabe ausge wählter Schriften von Marx und Engels. Der erste Band umfaßt Schriften aus den Jahren 1843 bis zum Ende der bürgerlich demokratischen Revolution 1948/49. Im Anhang findet der Leser erläuternde An merkungen. die ihm das Verständnis des Textes erleichtern sollen. Ein Verzeichnis der in den Texten zitierten oder erwähn ten Literatur einschließlich der Zeitungen und Zeitschriften, die mit Annotationen versehen sind, sowie ein Personenverzeich nis vervollständigen diesen handlichen Band. Werke von Engels in finnischer Sprache Zu neuen Auflagen und Übersetzungen einiger Werke von Friedrich Engels kann die finnische Arbeiterbewegung greifen, wenn sie gemeinsam mit den fortschrittli chen Menschen aller Kontinente den 150. Geburtstag des großen Kämpfers und Lehrers des Weltproletariats begeht. Als meistgelesenes Buch zu Grundfragen des Marxismus in Finnland erlebte das Werk „Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“ seine fünfte Auflage in einer neubearbeiteten Über setzung. Darin ist zugleich die englische Ausgabe aus dem Jahre 1892 enthalten. „Der Ursprung der Familie, des Privat eigentums und des Staates“, das erstmals 1970 in finnischer Sprache vorlag, er scheint in einer Neuauflage. Eine neue Ausgabe des Kommunistischen Manifestes liegt jetzt aus der westfinnischen Stadt Port vor. (ADN) UZ 46/70, Seite 5
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