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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Bemerkung
- Seite 7/8 in der falschen Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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uerst möchte ich nicht die Frage stellen „Was ist eigentlich sozialistische Wissenschaftsorganisation?", sondern ich formuliere drei Kriterien: A: Oie sozialistische Wissenschaftsorganisation ist die spezifische Form der Anwendung der marxistisch-leni nistischen Organisationswissenschaft auf die wissen schaftliche Arbeit selbst. B: Sie hat zum Inhalt die bewußte und zielgerichtete Koordinierung und Kombination der Arbeit großer Kol lektive von Wissenschaftlern und Praktikern nach den Erfordernissen des ökonomischen Systems des Sozia lismus. C: Sie zielt eindeutig auf ökonomisch hocheffektive wissenschaftlich-technische Spitzenleistungen, vorrangig auf strukturbestimmenden Gebieten, (vgl. EINHEIT 12 69 Seite 1437). Damit ist präzise gesagt, was sozialistische Wissen schaftsorganisation ist, und auch, was sie nicht ist. Wir sollten vermeiden, ab sofort alles, was an den Sek tionen passiert, bis zum Zerbrechen eines Zeigestocks, als ein Problem der sozialistischen Wissenschaftsorga nisation zu bezeichnen. Auch hat der nicht aufgepaßt, der sagt, man müsse die Erkenntnisse der marxistisch- leninistischen Organisationswissenschaft auf die sozia listische Wissenschaftsorganisation anwenden. Soziali stische Wissenschaftsorganisation ist - siehe A - die Anwendung der marxistisch-leninistischen Organisations wissenschaft auf die wissenschaftliche Arbeit, der Ur zustand vorher ist noch keine dem sozialistischen Sy stem gemäße, noch keine sozialistische Wissenschafts organisation. Es geht darum, zu erkennen, daß etvas Neues geschaffen werden muß, ohne zu verkennen, deß 3 schon einiges gibt, woran wir kontinuierlich an knüpfen können. Folgende vier allgemeine Schwerpunkte können lür die Verwirklichung der sozialistischen Wissenschafts organisation formuliert werden: Organisatorische Einordnung der Wissenschaft in den Prozeß der einheitlichen Leitung der gesellschaftlichen Reproduktion. Dazu einige Bemerkungen: Mit einer Ausnahme sind die Verbindungen der Sektion Mathe matik mit der Außenwelt noch recht wenig ausgebaut - Verbindungen zu anderen Sektionen, zur Praxis und auch zum sozialistischen Ausland. Die WK-Straßen, über die Geld von den Leitsektionen der Wissenschaftskon zeptionen zu uns rollt, — die eine Ausnahme — sind da gegen außerordentlich breit. An den Sektionen mußte sich nichts ändern, jedes Erzeugnis läßt sich auf minde stens einer dieser WK-Straßen abtransportieren und so mit abrechnen. Es zeigt somit erstens, daß wir nach den bisherigen Maßstäben recht gut dastehen, und zwei tens, daß diese Maßstäbe nicht ausreichen, die WK ihre Aufgabe also noch nicht erfüllen. Optimale Gestaltung der Arbeitsabläufe. Ein Arbeits ablauf (nicht unbedingt einer an der Universität) reicht zum Beispiel von der Prognose über Grundlagenfor schung, Anwendungsforschung, Technologie, Produktion bis zum Absatz und eventuell der Werbung für den Ab satz. Ebenso gibt es einen Arbeitsablauf Vorbildung, Ausbildung, Weiterbildung und sicher noch andere. Es ergeben sich eine Reihe spezieller Fragen — zum Bei spiel das Informations- und Veröffentlichungswesen. Für uns ein sehr störender Faktor. Man sollte eine Ar beitsgruppe der Parteiorganisation bilden, deren Ziel ist, zu erreichen, daß alle unsere Forschungsergebnisse spätestens 6 Monate nach Entstehung bei den Sektio nen der Republik, unseren Praxispartnern und ausge wählten Zentren des sozialistischen Auslandes in Kurz fassung vorliegen, so daß diese bei Bedarf nähere In formationen anfordern können. Damit sparen wir im Ablauf von der Forschung bis zur Wirksamkeit minde stens ein ganzes Jahr. Erhöhung der Produktivität der geistig-schöpferischen Arbeit durch Rationalisierung, Automatisierung und mathematische Simulierung. Dazu gehören gemäß dem 12, Plenum . — umfassende Anwendung kybernetischer und mathe matischer Modelle, die es gestatten, verschiedene Sei ten, Stufen, Phasen in sich geschlossener Prozesse räumlich und zeitlich zu erfassen; -Vorbereitung der Automatisierung von Forschungs- und Entwicklungsprozessen, Anwendung der Heuristik; — Rationalisierung zeit- und kapazitätsaufwendiger Versuchsreihen und Experimente sowie deren Auswer tung durch Verwendung mathematisch-statistischer Ver fahren ; - Informations- und Dokumentationswesen entspre chend dem modernen Stand der Technik; -Schlußfolgerungen für die gerätemäßige Ausstat tung der Forschungszentren. Wir sollten auch nachdenken über die Herstellung richtiger Proportionen zwischen Hochschulkadern. Fach schulkadern und technischen Kräften zur besseren Nut zung des Zeitfonds der Wissenschaftler für schöpferi sche Arbeiten. Erhöhung der schöpferischen Fähigkeiten der Wissen schaftler. Das stellt zunächst Forderungen an die Ausbildung, wo es um die Anerziehung dynamischer Denkweisen und schöpferischer Arbeit bereits im Grundstudium geht, also um die Verwirklichung eines wissenschaftlich-pro duktiven Studiums. Und das fordert von der Weiterbil dung, ein System (gemeinsam mit dem Direktstudium) zu schaffen mit dem Ziel, die neuesten Ergebnisse der jeweiligen wissenschaftlichen Disziplinen kurzfristig einem großen Kreis von Absolventen zu vermitteln. (Aus der Einführung des Seminarleiters] Wissenschaftsorganisation über den Inhalt des Attributs „sozialistisch“ Die Seminarfrage: Welche objektiven Ur sachen gibt es für die wachsende Rolle der Wissenschaftsorganisation? Genosse Hesse: Sie resultiert zunächst aus den Erfordernissen der wissenschaftlich-tech nischen Revolution. Insbesondere aber der spezifische Charakter der sozialistischen Ge sellschaftsordnung macht die sozialistische Wissenschaftsorganisation zu einem Erforder nis, ja es ist so, daß die Gesellschaftsord nung des Sozialismus gerade die Grundlage einer hochentwickelten Wissenschaftsorgani sation darstellt, einer Planung der Wissen schaft im Sozialismus. Diese Planung baut auf der Gesetzmäßigkeit der gesamtgesell schaftlichen Planung auf, die für den Sozia lismus charakteristisch ist. Für den Sozialis mus ist charakteristisch eine gesellschaftliche Produktion und eine gesellschaftliche Aneig nung — das bedeutet, daß auch die Anwen dung der Ergebnisse der Wissenschaft für die Gesellschaft erfolgt und nicht Monopolinter- essen dient. Bereits das berechtigt uns dazu, von einer besonderen sozialistischen Wissen schaftsorganisation zu sprechen. Es kommt hinzu, daß die Großforschung, die zweifellos auch im Kapitalismus eine Rolle spielt, im Sozialismus doch einen höheren Grad der Vergesellschaftung der Wissenschaft darstellt. Aus der wirtschaftsleitenden Funktion des Staates ergibt sich die Aufgabe, im Zuge der wissenschaftlich-technischen Revolution auch die Wissenschaft zentral zu organisieren, ins besondere ihre Schwerpunkte entsprechend den strukturbestimmenden Aufgaben auf wirtschaftlichem Gebiet festzulegen. Durch die enge Verbindung der Planung allgemein und der Planung der Wissenschaft wird der Entwicklung der Wissenschaft zur Produktiv kraft entsprochen, wird sie bewußt in die Be trachtung des Reproduktionsprozesses einbe zogen. Seminarleiter: Grob gesagt gibt es also zwei Quellen: Die Wissenschaft wird immer mehr zu einer Hauptquelle der Steigerung der Arbeitsproduktivität und des Nationaleinkom mens. Die Forschung ist so zu organisieren, „daß sie — vor allem in Naturwissenschaft und Technik — zur produktivsten Sphäre der ge sellschaftlichen Arbeit wird.“ (A. Kossygin auf dem XXIII. Parteitag der KPdSU) Mathematiker diskutierten auf einem Seminar der Parteileitung über Wissenschaftsorganisation (vgl. UZ 2/70) — UZ bringt auf dieser und der nächsten Seite Auszüge aus dieser Diskussion, die sich In 3 Schwer punkte gliederte: I. Allgemeines zur sozialistischen Wissenschaftsorganisation; II. einige Konsequenzen für uns; III. wie schaffen wir siel — Schwerpunkt I war bewuft weit gehalten, er umfalte nach dem Se minarplan des Genossen Günter Dewefs, des Semi narleiters: Wesen und Bedeutung, Einordnung in die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, Konsequenzen für das allgemeine geistige Niveau. Unter diesem Aspekt bitten wir auch die auf dieser Seite abge- druckten Auszüge zu Schwerpunkt I zu verstehen. Wem scheint, daf die Themen dieser Auszüge zu ’ wenig mit Wissenschaftorganisation zu tun haben, den bitten wir 1. die Komplexität zu beachten, mit der auf dem 12. Plenum diese Fragen behandelt wur den; 2. zu bedenken, daf bei einer ersten kollekti ven Beratung eine Klärung des ideologischen Inhalts unbedingt angebracht sein dürfte; 3. zu berück sichtigen, dal durch das Herauslösen einzelner Ab schnitte aus der Diskussion, das Fehlen der Über gänge natürlich Zusammenhänge verloren gehen muften; 4. selbst wenn Ihn das nicht überzeugt, trotzdem zu lesen, weil die Auszüge unserer Mei nung nach auch für sich genommen hochinteressante Gedanken bieten. Und: Das alles passiert im Rahmen der Auseinandersetzung zwisshen. Sozialismus und Imperialismus. z Die wissenschaftlich-technische Revolution Ist ein Hauptbereich des geschichtlichen Wettbewerbs zwischen Kapitalismus und So- zialismus. ..Hier steht ein langer und schwe rer Kampf bevor. Und wir sind fest ent schlossen, diesen Kampf ernsthaft zu füh ren, um die Überlegenheit des Sozialismus auch auf diesem Gebiet zu beweisen“. (L. Breshnew auf der Moskauer Beratung; vgl. auch Thesen zum 100. Geburtstag Lenins) Dr. Göhde: Mir scheint ein wesentlicher Gesichtspunkt der sozialistischen Wissen schaftsorganisation zu sein - im Unterschied zur kapitalistischen —, wie man die Initiative und Potenzen möglichst breiter Schichten einbezieht, in Form der Wettbewerbsbewe gung usw. Seminarleiter: Es gibt gegenwärtig dazu auch international eine ideologische Ausein andersetzung, den Vorwurf, daß der Sozialis mus zu wählen hätte zwischen der Rationali tät und seinem humanistisch-demokratischen Charakter, Interessant ist, daß dazu schon Marx im Kapital eine Antwort gegeben hat: Es ist so, „daß die assoziierten Produzen ten ihren Stoffwechsel mit der Natur ratio nell regeln und unter den ihrer mensch lichen Natur würdigsten Bedingungen voll ziehen“. Es gibt einen solchen Zwang zur Wahl nicht. In der Einheit 12/69 gibt es dazu einen äußerst interessanten Artikel von Lamberz, den möchte ich auch den PO als Grundlage für die Diskussion in den Parteigruppen sehr empfehlen: „Die sozialistische Demokratie ist kein Zu satz, kein schmückendes Beiwerk zu einem ohnehin effektiven Gesellschaftsorganismus. Sie betrifft diese Effektivität selbst.“ MIT DEM NEU INSTALLIERTEN ROBOTRON 300 ist eine wesentliche technische Voraussetzung für effektive Wissenschaftsorganisation, z. B. für die Informations verarbeitung vorhanden, Foto: HFBS (Müller) le zialist ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ ehen 5 e Lös’ Vir tr; ge zu h-techi ng dei h auch sie da ha- Sie die usamn In di Probien der Ul •Chungs >ie in 1 ■penve Amlung h Semi trat de fr Bera dieser n Semi öffentli inzent Den e serer I rden itische thema rechen teme ben rr ig de ogram rungsi eilwe htralir t Auf Ein Pr ines Pn !n, die litteln. 'erden, fei Bes igitalen •n Fall In auto tr usw. ing bei Brechn usgabe Eine P ilotanla einen eßstellr hde Pi lierlich M der I Sren Ar Mathematik in der Praxis wirklich macht, das hat nicht direkt etwas damit zu tun, wie weit die einzel nen mathematischen Disziplinen vor angetrieben worden sind. Die Sache mit den Prozeßrechnern gerade zeigt das Typische, was die Mathe matik heute macht. inzenti Ohne Weitste Schuni tundlag Aperati i Wisst sten, c in für errei ional I den entst Jen eir ■hande lachst .ß uni ) es m iße gil ng z.l ition : ander rschun ach de nguisti d Dat ge fa ssenscl trallel ■ Seminarfrage: Welche Konsequen zen hat die Entwicklung, die uns zur Wissenschaftsorganisation führt, für die Allgemeinbildung und die Ausbildung an der Universität, besonders die Leh rerbildung? Genosse Heinzdorf: Die Frage wurde konkret so gestellt, ob ein Fachlehrer z. B. mehr als populär wissenschaftlich über solche Dinge wie Prozeßrechner oder Pilotanla gen Bescheid wissen muß. Ich bin mit einigen Freunden unseres Stu dienjahres zu der einhelligen Mei nung gekommen, daß das nicht not wendig ist. Es kann nicht Sinn und Anliegen der fachlichen Ausbildung in Mathematik sein, daß der Lehrer auf allen Fachgebieten bis ins De tail ausgebildet werden muß und über alle Dinge bestens Bescheid weiß. Dieses Bestreben würde zu einem nur oberflächlichen Wissen führen. Die Ausbildung der Lehrer muß zu einem breiten Grundwissen führen, so daß sie sich zum Teil selbst in gewisse Gebiete einarbei ten können. Ihr Wissen muß so populärwissenschaftlich sein, daß sie interessierten Schülern sagen kön nen, in welchen Quellen sie Antwort finden bzw. selbst nach eingehender Beschäftigung mit der Sache dem Schüler später die Antwort geben können. Wie hier „Prozeßrechner“ erklärt wurde (vergleiche auf Seite 5), so könnte man das in der Ober schule vielleicht gerade noch ma chen. nicht mehr, denn dann fehlen die Grundlagen. Wir können nicht die Erfindung jedes neuen Gerätes schnell in die Ausbildung einfließen lassen. Vielleicht sollte das Inhalt von Lehrerweiterbildungsveranstai- tungen sein. Seminarleiter: Ich sehe die Dinge etwas härter, als du sie hier darge legt hast Es gibt bereits jetzt erwei terte Oberschulen, die über einen Kleinrechner verfügen, und es gibt Prognosen, daß das vielleicht 1980 an jeder erweiterten Oberschule der DDR der Fall ist. Es entsteht die Frage, wer den entsprechenden Un terricht gibt. Genosse Bär: Eine kurze Bemer kung noch: Meines Wissens ist auch vorgesehen, daß ab 1970 schon alle Lehrerstudenten (nicht nur die der Mathematik oder Physik) eine Grundausbildung in EDV erhalten sollen. Genosse Purkert: Es kömmt tat- sächlich nicht darauf an. daß der Lehrer überall Bescheid wissen muß, wo die Mathematik etwas Neues ent deckt. Das wird gar nicht angestrebt. Wenn in der Zahlentheorie ein neuer Baustein entdeckt wird, muß sich das in der Schule noch lange nicht auswirken. Aber erstens müs sen die Lehrer die Begeisterung für die Mathematik wecken, und da müssen sie jetzt eben neue Beispiele bringen, nicht einfach wie früher, daß sie erzählen, wie Gauß als klei ner Junge und so... — das kann man auch machen, aber dazu gibt es neue Anforderungen: wie die Mathe matik im Sozialismus verändernd wirkt, was für eine mächtige Waffe sie für uns ist. Zweitens müssen sie die richtige Orientierung geben für die Schüler, was bisher oft auch nicht der Fall ist. Oft sagen noch: Mathematik studieren, müßt ihr ganz geniale Einfälle ben. das und jenes zu lösen, müssen sagen können, was Was muß ein Lehrer wissen? Ein gerader Weg von Lenin zu uns Scminarleiter: Die Thesen des ZK der KPdSU zum 100. Geburtstag Lenins können wir heute natürlich nicht so nebenbei mitauswerten. Un ter anderem findet man dort auch viele Hinweise zur Führungstätig keit. Ich fand in den Thesen das Lenin-Zitat, wonach die Wirtschafts führung so zu organisieren ist, „daß sich der klassenbewußte Arbeiter nicht nur als Herr in seinem Betrieb, sondern auch als Vertreter des Lan des fühle, daß er sich verantwortlich fühle". Im 12. Plenum heißt es dazu: „Je- der trägt die Verantwortung für das Ganze.“ In der Neujahrsansprache sagte Walter Ulbricht: „Der Sozialismus ist so gut, wie wir ihn alle gestal ten.“ Es führt ein gerader Weg von Lenin zu unserer Praxis. Wo stünden unsere Studenten in den „Zeichen der Ersten"? Seminarleiter: Es ist nicht nur eine Ver beugung vor Punkt 4 des Absolventenbil des, wenn unser Seminarplan auch die Be ziehungen zur Kultur antippt. Das gehört auch zum geistigen Niveau, wie es gefor dert wird, weil es objektiv notwendig ist. Es ist nicht nur eine Erfahrung bei den Automatisierungsobjekten, daß Kultur am Arbeitsplatz produktionswirksam ist, daß sie nachweislich die Arbeitsproduktivität erhöht — es entspricht vor allem auch gleichzeitig zutiefst der humanistischen Zielstellung des Sozialismus — vergleiche unsere Diskussion vorhin. Und dann möchte ich darauf hinaus, daß die künstlerische Darstellung des Revolu tionärs unserer Tage — Walter Ulbricht spricht in seiner Rede davon ausführlich — unser Leben bereichert und gleichzeitig ganz praktische Impulse gibt, Maßstäbe setzt, wie man sich verhalten soll. Die Aus ¬ einandersetzung um diese Probleme ist ein wichtiger Bestandteil der ideologischen Arbeit, des Kampfes gegen Einflüsse der Konvergenztheorie, vor allem aber im Durchsetzen sozialistischer Denk- und Verhaltensweisen im täglichen Leben. Ich hörte davon, daß einigen Studenten Wogatzkis Fernsehfilm nicht gefallen hat. Nun kann man verschiedenen Geschmack haben, und außerdem gibt es überall, auch bei „Die Zeichen der Ersten“, noch Mög lichkeiten, etwas besser zu machen. Bei spielsweise scheint mir die organisierende Kraft der Parteiorganisation zu kurz zu kommen — es gibt die zentrale Ebene, die kluge Beschlüsse faßt, und es gibt die Falk und Faulenz, einzelne Genossen, die sich abstrampeln und dabei etwas zusammen arbeiten. Das wäre etwa ein Einwand, den ich habe, Aber ich fürchte, den Studenten gefällt etwas nicht, was gerade sehr gut an den Stücken ist: Die Darstellung des revolutio nären Prozesses mit seinem ständigen Zwang, sich zu entscheiden, das Leben mit dem wissenschaftlichen Risiko. Stellen wir uns unsere Absolventen in folgender Szene aus „Die Zeichen der Er sten“ vor. Es ist so, als wenn einer sagt: Genau in einem Jahr, am 25. Juni, um 19 Vhr habe ich 5 Richtige ... Paß auf, die Sache ist die: Der 25. Juni ist der Glückstag, der wird — wie Falk sagt — wissenschaftlich umstellt. (Er nimmt einen Stock und zieht Striche in den Sand. Beim ersten Strich:) Hier, das ist die Halle, die muß gebaut werden, bevor die Öfen, die neuen, da sind. Wenn man sie hinter her baut, vergeht zu viel Zeit. 25. Juni — Termin. (Er zieht den nächsten Strich.) Hier, die Ofen, die müssen gebaut werden, auch dann, wenn noch nicht alle Legierungen ausprobiert sind. Bauten wir sie hinterher, verginge zu viel Zeit, 25. Juni — Termin. Hier, die Forschung, die muß bis dahin einwandfreie Ergebnisse vorlegen, sonst bricht der ganze Quark zusammen. Stahl ohne Risse! Termin: 25. Juni. Das sind schon drei, nicht wahr? Reicht aber nicht. Hier, das ist die Marktfor' schung. Keiner kennt den neuen Stahh weil es ihn noch gar nicht gibt, verstehst du. Also man muß ihn anbieten. (Hauschild sagt dazu: Du willst heute einen Stahl ver kaufen, den du noch gar nicht hast? Da-i sind doch Witze, sind das.) Kein Witz. Ich sage ja: Die trauen sich was. Das ist noch nicht alles. Das tollste Ding kommt erst. (Er zieht wieder eine Linie)- Weißt du, was diese Linie hier bedeutet? Das sind wir, die Menschen! Die Menschen lernen, die Menschen entwickeln sich, di e Menschen betreten die neue Halle am 24 Juni. Vielleicht ist diese Entwicklung man- ehern zu schnell. Es ist ja sicherer, For- schungsergebnisse erst dann in den Plan aufzunehmen, wenn sie fertig vorliegen: Vielleicht stellen sich manche unter den 1 Sozialismus etwas Ruhigeres vor. Das sind so die Gedanken, die mir kommen, wenp ich höre, daß Studenten Wogatzkis Fern' sehstücke nicht gefallen. Die Parteiführung schätzt aber ein: Das Tempo wird sich noch erhöhen! (Weiter auf Seite 5) 4- Vo Vrtseti Das B r hat tag, di Egners ägheit Genos ent ui Foblem 2 den : Foblem »f. Ein e die ‘ieht drein: ^as a (stalte Pes ge: Ehkeit Genos En mi leme e Eosolve ngt gl »eh fü Verden
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