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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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Pläne ohne Kultur sind unvollständig In wenigen Monaten werden die Ergebnisse eines vergangenen Planjahres debattiert. Für jeden von uns sollte das Anlaß sein, im Kreise der Kollegen und privat über seinen Anteil an der Gestaltung unserer sozialistischen Menschengemeinschaft nach zudenken. Dabei geht es keinesfalls nur um die Er folge, die wir in Mark und Pfennig ausweisen kön nen. Vielmehr geht es um das ökonomische Wach sen und die Stärkung unserer Republik und die gleichzeitige Entwicklung jedes Mitgliedes unserer Gesellschaft zu einer allseitigen sozialistischen Per sönlichkeit. Nicht erst bei der Jahresendabrechnung, schon heute bei der Ausarbeitung des Planes für 1971, sollten wir uns der Rolle bewußt sein, die die Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens in unse rer Persönlichkeitsentwicklung spielt und zukünftig spielen soll. In vielen Bereichen unserer Universität müssen erst die Voraussetzungen für die Ausbildung der schöpferischen Fähigkeiten jedes Universitätsange hörigen geschaffen werden. Es genügt nicht, am Jahresende die sozialistische Lebensweise in den Zahlen von Theater- und Konzertbesuchen auszu drücken. Mit der Vorbereitung auf die 13. Arbeiter festspiele muß die kulturelle Beschäftigung jedes einzelnen ein neues Niveau erhalten. Es geht um die konsequente Verwirklichung der von Walter Ulbricht auf dem 12. Plenum gestellten Forderung nach gewissenhafter Arbeit mit den Kultur- und Bildungsplänen. in manchen Bereichen unserer Universität wird die Aufstellung eines Kultur- und Bildungsplanes noch als eine Mehrarbeit betrachtet. Wir diskutieren nicht über die genau abrechenbare Planung unserer wirtschaftlichen Ziele, tveil wir die Notwendigkeit zutiefst begreifen. Wir werden ebenfalls dazu kom men. die Entwicklung unserer Persönlichkeit genau zu bestimmen. Deshalb wird die Erarbeitung der Kultur- und Bildungspläne zukünftig eine vorran gige Aufgabe der staatlichen und gesellschaftlichen Organe. Diese Pläne sind zu einer Grundlage der zentralen Leitungstätigkeit auf dem geistig-kultu rellen Sektor zu entwickeln. Auf dieser Basis muß es möglich sein, kontinuierlich die kulturelle Mas senarbeit, über die 13. Arbeiterfestspiele hinaus reichend, zu beeinflussen. Med.-tech. Ass. Steffi Quenzel, Kulturfunktionär des Kollektives „klinisch- chemisches Labor“, und Inge Kapitanowa. Seltene Selbstverständlichkeiten M ein letzter Arztbesuch in der Härtel straße liegt schon eine Weil zurück. Zufällig wurde ich damals Zeuge einer eigenartigen Szene; wie sich jetzt heraus stellte, einer kurzen Stellprobe des Kollek tivs klinisch-chemisches Labor nach Feier abend. Und es ist nicht von ungefähr, daß ich diesem Kollektiv einen Besuch abstat tete. Im besonderen ging es mir um die Kultur- und Bildungsarbeit dieser elf Frauen und ihres Kollektivleiters Dipl.- Chemiker D. Reinelt. Meine Frage, Wie schafft man es, über Jahre hinaus eine gute Kulturarbeit zu lei sten, wenn neue Kollegen hinzukommen, wenn die beruflichen Aufgaben anwachsen und wenn es privat Familienprobleme gibt? Ein Rezept konnte ich nicht mit nach Hause nehmen. Was man mir sagte, war schlicht und einfach. Wir reden eben mit den Kollegen, und wir helfen uns unter einander aus, wir kennen uns sehr genau. Ich habe allen Grund das zu glauben, denn bevor ich meinen Weg zum medizinisch poliklinischen Institut der Karl-Marx-Uni versität antrat, nahm ich den Hinweis mit, daß die im Labor der Härtelstraße nicht viel Wind um Selbstverständlichkeiten machen. Das ist ein Kollektiv, das zum zweiten Mal mit dem Staatstitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ im Mai dieses Jahres ausgezeichnet wurde. Das Kollektiv des klinisch-chemischen Labors betrachtet die Arbeit mit ihrem Kultur- und Bil dungsplan nie als Anhängsel oder Pflicht übung, die eben für die Erfüllung eines abgerundeten Jahres- oder Wettbewerbs plans unerläßlich ist. Ich hatte Muße, den dicken Hefter, in dem das Kollektiv seine wesentlichen Pläne sammelt, zu studieren. Besonders schaute ich mir sein Wettbewerbspro gramm zur Erlangung des Staatstitels an. „Auch auf kulturellem Gebiet sind neue Maßstäbe gesetzt 1 , ist im Programm zu lesen. Ein lapidarer Satz wäre das, der in vielen Programmen zu finden ist, wenn er nicht in täglicher gemeinsamer Anstren gung mit Leben erfüllt würde. Im Hefter finde ich Bemerkungen über die gemein same Vorbereitung und den Besuch des Parteilehrjahres, über Theater- und Kino besuche, über Verpflichtungen der Kollek tivmitglieder, die Ausgestaltung von Wand zeitungen und den Gedankenaustausch mit anderen Kollektiven. Den breitesten Raum in der geistig-kulturellen Arbeit nimmt die Beteiligung des Kollektives am ökono misch-kulturellen Leistungsvergleich ds Bereiches Medizin ein. Es gehört zu einer Tradition des Kollektives, bei diesem Ver gleich ein Wort mitzureden. Bisher nahmen sie an allen, insgesamt vier Leistungsver- gleichen, teil. Zweimal waren sie Sieger, einmal erhielten sie den zweiten und vier ten Platz. Was steht hinter der Kontinuität in der kulturellen Betätigung? Ich mußte mir die Beantwortung der Frage selbst aus dem Hefter nehmen, denn das Kollektiv hat momentan wenig Zeit für meine Fragen Es ist verständlich — ihre Arbeit häuft sich, und wer in Sachen Kultur mitrden will der muß auch seine beruflichen Aufgaben erfüllen. Vielleicht genügt das zur Beant wortung: In das Kollektiv kam Anfang des Jahres Ilse Sachse, eine neue Kollegin. Sie hatte noch nie auf einer Bühne gestanden und auch nie daran gedacht, sich vor einem kritischen Publikum zu produzieren. Aber Sie war bereit, das Kollektiv zu unterstüt zen. weil es eben alle taten, eben weil die Kultur zum festen Bestandteil des Brigade lebens geworden ist. . Wie entstehen die Programme des kli- nisch-chemischen Läbors in der Härtel Straße? Zuerst gehört einmal die Beob achtungsgabe der Kollektivmitglieder dazu, und dann wird in der Frühstücks- und Mittagspause, bei der Arbeit und oft nach Feierabend beraten. Die vom klinisch chemischen Labor nehmen sich meist selbst unter die Lupe. Sie texten auch ihre Pro gramme. Bestimmt ist das für Laien eine aufwendige und schwierige Aufgabe. Doch in der Programmvorbereitung überdenkt man die Probleme der Arbeit im Labor, in’ Bereich und täglichen Leben gründlicher. Besonders das Programm zum letzten ökonomisch-kulturellen Leistungsvergleich bewirkte das. Die Palette war breit. Sie reichte vom Einblick in die Probenarbeit des Kollektivs über die einfallsreich dar gebotene Szene ..Schöner unsere Städte und Gemeinden“ bis zu satirisch aufge- spießten Randerscheinungen der tägliche” Arbeit. Obwohl das Kollektiv mit diesen’ Programm nicht den gewünschten Erfols hatte, habe ich den Eindruck mit in die Re daktion genommen, daß an der gemein samen Aufgabe ein gutes Kollektiv gewach sen ist, das die geistig-kulturelle Betätigung zu einem Bedürfnis für jedes Mitglied werden ließ. Die 13. Arbeiterfestspiele stellen für die Kultur- und Bildungspläne jedes Kollektivs eine erste Be währungsprobe dar. Ziel für unsere Universitäts- angehörigen ist es, wie Prof. Holzapfel.in seinem Referat aüf der SED-Kreisleitungssiizung vom 29. Juni diesen Jahres betonte, die Einflußnahme der Universitätsangehörigen über ihren Bereich hinaus zu aktivieren, die Integration der Universität in das gesellschaftliche Gesamtsystem, wie in die entspre chenden Teil- und Territorialsysteme zu beschleuni gen. Weiterhin unterstrich Prof. Holzapfel die tra gende Bedeutung des in unserer Republik objektiv zunehmenden Bedürfnisses, sich selbst aktiv künst lerisch zu betätigen und somit des Anwachsens der eigeuschöpferischen Tätigkeit zu einer breiten Mas senbewegung der ästhetischen Bildung aller. Wie werden die Kultur- und Bildungspläne zur zentralen Richtlinie gesellschaftlicher Arbeit an den Sektionen? Sie sind aüf Grundlage der persönlichen Interessen der Kollektive unter Beachtung der kol lektiven und gesellschaftlichen Erfordernisse der Be reiche zu gestalten. Zum Beispiel kann der Aus gangspunkt für einen Kultur- und Bildungsplan eine Analyse der künstlerischen Betätigung, der ge sellschaftlichen Arbeit und der Qualifzierung jedes einzelnen Kollektivmitgliedes sein. Weiterhin wird die ständige Verbindung zwischen den Brigaden, Wissenschaftlern oder Studenten, festgehalten. Der aktiven sportlichen Betätigung und der Kultur am Arbeitsplatz sollte Aufmerksamkeit geschenkt wer den. Unser gesamtes Streben ist darauf gerichtet, das Leben der Menschen so kulturvoll wie möglich zu machen, all ihre schöpferischen Fähigkeiten voll zu entfalten und ihre Entwicklung zu allseitig gebilde ten, harmonischen Persönlichkeiten zu fördern, be tonte Genosse Herbert Warnke auf dem 7. FDGB- Kongreß, IIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIHIIIIHIHIIIIIIIIIIIIIlhllllllllllllllllllllhllllllllllllllllllllHlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllliillllllllllllllllllllllllllllllllllllllltllllllllllllUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINIIOttllllinilHllflllllllllH^ Aus einem Kultur- und Bildungsplan (ndtittsfüeintercationgeh — Die politisch-ideologi sche Arbeit der Gewerk schaftsorganisation des In stituts konzentriert sich im Planjahr darauf, die Lehre Lenins für die wissenschaft liche und gewerkschaftliche Arbeit anzuwenden. Dies geschieht in zwei Formen: a) in Form eines 14täglich stattfindenden Wochenge- spräches, an dem alle Kol legen Angestellten teilneh men und für das die Ge werkschaft die volle Ver antwortung trägt. Neben aktuellen politischen Fragen wird ein Thema mit der Problematik des Leninis mus behandelt; b) in Form des marxisti schen Kolloquiums, für des sen Inhalt und Durchfüh rung sich die Gewerk schaftsorganisation mit ver antwortlich fühlt. — Im Rahmen der Kon trolle der Planerfüllung wird die Gewerkschafts organisation besondere Auf ¬ merksamkeit der terminge rechten Erfüllung der Dis sertationen A und B wid men. Alle Assistenten neh men an einem hochschul pädagogischen Lehrgang sowie an einem Russisch- Zirkel teil. Im Jahr 1970 wird am Institut ein engli scher Konversationszirkel eingerichtet. Kollegin Rie del nimmt an einem Lehr gang zur Erlangung des Facharbeiterbriefs einer Phono-Stenotypistin teil. — Für die Führung des Tagebuchs ist Kollege Hirsch verantwortlich. Er wird alle Institutsangehöri gen einbeziehen. Das Tage buch soll die Entwicklung zum sozialistischen Kollek tiv auf lebendige Art wider spiegeln und ein Beitrag zur Erfüllung der im sozialisti schen Wettbewerb gestell ten Aufgaben sein. — Wir stellen uns das Ziel, 90 Prozent der Ange hörigen’ des Instituts einmal in der Woche zur aktiven sportlichen Betätigung zu sammenzuführen. An jedem Mittwoch, 17 Uhr, nehmen wir- an einem Schwimm training im Fichtebad teil. Weiter werden wir eine Möglichkeit schaffen, Tisch tennis und bei günstigem Wetter Volleyball auf dem benachbarten Sportplatz zu spielen. Im Frühling 1970 führen wir ein Sportfest des Instituts durch. — Die Institutsangehöri gen haben bereits zur Ver schönerung des neuen In stitutsgebäudes einschließ lich des Gartens über 200 Aufbaustunden geleistet. Bis zum 100. Geburtstag Le nins stellen wir uns das Ziel, die Verschönerung des Gebäudes abzuschließen. Außerdem sorgt jeder Insti tutsangehörige dafür, seinen neuen Arbeitsplatz durch Blumen- und Bildschmuck auszugestalten. — Das Kollektiv hat keine Gewerkschaftsgruppen, da es dazu zu klein ist. Die Ge ¬ werkschaftsorganisation hat damit begonnen, die im Wettbewerbsprozeß gestell ten Aufgaben zu realisie ren. Der Film „Zeit zu le ben“ und eine Vorstellung im Kellertheater (..Blues für Mister Charlie 1 ) wurden vom Kollektiv besucht und anschließend, auch mit Künstlern des Kellerthea ters, diskutiert. Den einge schlagenen Weg gilt es fort zusetzen. Besondere Ge legenheiten, z. B. das Jah resende, die Erfüllung der zum 100. Geburtstag Lenins gestellten Aufgaben usw., werden wir mit einem ge selligen Beisammensein feiern, wie wir das anläß lich des 20. Jahrestages be reits getan haben. Dr. Lieberam BGL-Vorsitzender (Der Anhang dieses Planes gibt Auskunft über die be rufliche und gesellschaft liche Tätigkeit jedes Kollek tivmitgliedes.) 7) as Kollektiv des Institutes kann heute fett' • stellen, daß die wesentlichen Punkte seintt Kultur- und Bildungsplanes verwirklicht wor- den sind. Im Programm zur Weiterführung de 1 sozialistischen Wettbewerbs spiegelt sich eben- falls die konsequente Kultur- und Bildungspolr tik des Bereiches wider. Ab September ist dif kulturelle Arbeit am Institut voll auf die Vov bereitung der J.3. Arbeiterfpstspiele in Leipi'I ausgerichtet^ Dabei güt cs,.den Übergang zur al" tiven Beschäftigung mit der Kultur zu erreichen Ein Fotowettbewerb am Institut soll der erstt Schritt dazu sein. Ebenso ist für Oktober ein Schlachtfest geplant. Für die kulturelle Umrah- mung zeichnen die Kollegen verantwortlich. Eine Diskussion über den Gegenwartsfilm wir^ den Zuspruth der Institutsangehörigen findO 1 Bei allen Veranstaltungen hat sich gezeigt, daf eine abwechslungs- und ideenreiche Palette dH Grtpndlage ist, um alle Institutsmitglieder und ihre Familienangehörigen anzusprechen. Vor al' lern erscheint es als eine wichtige Aufgabe, die Verbindung zwischen den Wissenschaftlern und Angestellten enger zu knüpfen. Es geht därui^ Problemstellungen und eventuell auftretendt Diskussionen frühzitig zu erkennen und darauf zu reagieren. Dabei ist es wichtig, die Initiativ jedes Kollektivmitgliedes anzuregen und es zur eigenständigen Lösung zu befähigen. Das Kollek' tiv wird auf seiner Gewerkschaftsversammlun) im Oktober diesen Jahres über seine zukünftift kulturelle und bildungspolitische Arbeit weite beraten. (Fortsetzung von Seite 7) Die neue Qualität der Produktion in bezug auf den ganzen Menschen (Tätigkeit als Genuß) schafft - vermittelt über den Gesamt prozeß der Gestaltung des entwickelten ge sellschaftlichen Systems - eine neue Qualität der Konsumtion, die ihren kontemplativen Charakter verliert, in der ebenfalls Genuß in Tätigkeit gefunden wird. Arbeiterfest spiele in allen Betrieben - wie es von Wal ter Ulbricht auf dem 12. Plenum angeregt wurde und wie es jetzt schon in die Wirklich keit umgesetzt wird -, ökonomisch-kulturelle Leistungsvergleiche, Kultur- und Bildungs pläne können als Beispiele für jenen Prozeß gelten, in dem Arbeitszeit und Freizeit in be zug auf ihren persönlichkeitsbildenden Inhalt verschmelzen. In diesem ganzen Prozeß entstehen auch — quantitativ und qualitativ - neue Kunstbedürf nisse, ein höherer Grad der Kollektivität in der Aneignung künstlerischer Werke und Werte, stabile Bedürfnisse nach künstlerischer Selbstbetätigung als Ausdruck und Antrieb dieses Prozesses. „Wir stehen damit am Be ginn einer Entwicklung, in deren Verlauf die Trennung der geistigen und wissenschaftlichen, aber auch der künstlerischen Arbeit von der gesellschaftlichen Entwicklung vollends über wunden werden wird. Und damit ist zugleich gesagt, daß die entscheidende Gesetzmäßig keit des weiteren Kulturfortschritts in unserer Entwicklungsetoppe die wachsende Führungs rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch- leninistischen Partei ist und nur sein kann."' 1 Die ganze Arbeiterklasse verstärkt und wird verstärken ihren Einfluß auf Kultur und Kunst: die Bedürfnisse der Werktätigen als Schöpfer und Gestalter des gesellschaftlichen Lebens gelten als Erfordernisse für die Kul tur- und Kunstentwicklung. Und andererseits: Kunst und Literatur werden ihre humanisie rende Funktion in viel größerem Maße wahr nehmen. Die sozialistische Kunst stellt sich dar als Ausdruck der Produktivität und Konstruk tivität gesellschaftlichen Lebens, seiner Kol lektivität und Bewußtheit, organisiert auf so zialistische Weise Sinnlichkeit und . Sinn, Ge müts- und Geisteskraft des Menschen, so zur Gestaltung . und Beherrschung sozialistischer Vergesellschaftung beitragend. Und die Durchdringung von Alltag und Epoche be wußt und vor allem erlebbar machend, leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Durchsetzung der Haupttriebkraft unserer Entwicklung, der dynamischen Übereinstim mung gesellschaftlicher und individueller In teressen. Sie hat einen entscheidenden Anteil daran, unser Gefühlsleben sozialistisch zu prägen. Eine neue menschliche Kultur wirk lich, d. i. wirksam sein zu lassen, kann doch auf dem Gebiet der Kultur nur das gelten, wie Lenin einmal bemerkte, was in das All tagsleben, in die Gewohnheiten eingegangen ist. Streitbar müssen wir neue Antworten auf die Fragen geben: Was können Kunst und Literatur überhaupt leisten? Was kann von ih nen gefordert werden? Wie ist ihre ideologi sche Wirkung zu veranschlagen? Die künstlerische Selbstbetätigung Ist nur e i n Moment des neuen ästhetischen Ver hältnisses der Werktätigen im Sozialismus, wobei die Bedeutsamkeit dieser Persönlich- keits- und kollektivitätsbildenden Kraft nicht genug unterstrichen werden kann. So hatte auch ein Beitrag über das künstlerische Volks schaffen große Bedeutung,, insofern er Aufga ben umriß, die vor dem Leiter kulturell-künst lerischer Prozesse - und auf spezifische Weise ist auch der Lehrer solch ein Leiter - stehen. Der Entwurf eines Praktikasystems kann als Beitrag zu jenen Bemühungen gelten, die sich darauf richten, daß Kultur- und Kunstwissen schaften den vielzitierten „besonderen Zu gang zum Bitterfelder Weg" finden. Anderer seits aber — und das weist auf den Stand un serer Arbeit hin - wurde fast kaum ausgewie sen, welche ideologisch-inhaltlichen Aufgaben kunsterzieherischer Art vor uns stehen, wie Kunst tatsächlich wirkt und was wirkt, welcher Beitrag zur Persönlichkeitsbildung veran schlagt werden kann usw. Ein Beitrag über die Singebewegung ver suchte, auf solche inhaltlichen Probleme stär ker einzugehen, wenn er sich z. B. in bezug auf die Textgestaltung gegen das Ausmalen allgemeinmenschlich abstrakter Zielvorstellun gen wandte. Damit wurde klargestellt, daß die Lebendigkeit und Wirksamkeit unseres Volkskunstschaffens (hier der Singebewegung) von seinem sozialistischen Inhalt abhängt, daß jeder sterile Traditionalismus schädlich ist. Die Verflechtung von Ideologie und Ästhe tik muß auch weiterhin unser Interesse for dern, muß genauer gefaßt werden. Die in haltliche Durchdringung unseres Gegenstan des muß unbedingt vertieft und verstärkt wer den, - das ist grundlegende Voraussetzung einer wissenschaftlichen Leitung, einer par teilichen Lenkung künstlerischer Prozesse, von ihrer prognostischen Voraussicht ganz zu schweigen. Zur Leitung und inhaltlichen Durchdrin gung der künstlerischen Prozesse bietet sich das sozialistische Menschenbild als Leitprinzip und Leitbild an. Wir stimmen der Ansicht zu, die im Diskussionsbeitrag der Kunstgeschichte zum Menschenbild geäußert wurde: hier vor allem erweist sich die kulturschöpferische Kraft der Arbeiterklasse und hier zuerst muß die führende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei verwirk licht werden." Das sozialistische Menschenbild erscheint uns als die entscheidende Föh- rungsgröße, als der Bezugspunkt für die „ständige ideologische Klärung", die - so führte es Walter Ulbricht auf dem 12. Plenum ous — die „Hauptmethode der Leitung kultu reller Prozesse" ist. 5 Um das sozialistische Menschenbild als dy namische Betätigung der sozialistischen Ge sellschaft, als schöpferisch herausfordernde Widerspiegelung des Schöpfertums der Mas sen zu realisieren, ist es notwendig, daß der Künstler neue praktische und ideelle Bezie hungen zum Volk, besonders zu den fortge schrittensten Schichten der Arbeiterklasse ein geht. „Ein ganzes System von Bitterfelder Be ziehungen sollte den Künstlern vielfältige Möglichkeiten für fruchtbare Gespräche und fruchtbaren Erfahrungsaustausch geben. Den Kern dieses Systems bilden die neuen Partner beziehungen zwischen der Arbeiterklasse, den sozialistischen Kollektiven, den Leitungen der Partei und den staatlichen Leitungen sowie den Künstlern und Künstlerkollektiven."8 Für das Auftragswesen bedeutet das. daß der Auftrag nicht als juristischer Akt gefaßt wird, sondern als ein schöpferischer Prozeß, in dem sich beide Seiten höher entwickeln. Und dieser Prozeß wiederum ist Ausdruck und Bedingung des Wachstums der führen den Rolle. Gleichzeitig ergibt sich die Auf gabe, die neuen praktischen Beziehungen ideell-weltanschaulich zu durchdringen und zu festigen. Gesellschaftliche Institutionen als Auftraggeber, Leiterpersönlichkeiten als ge sellschaftliche Partner des Künstlers oder Schriftstellers garantieren eine neue Qualität künstlerischer Arbeit, eine Erhöhung der Kol lektivität künstlerischer Produktion und Aneig nung. Mit dieser Entwicklung in der Literatur wird endgültig „dem alten, halb Oblomow- sehen, halb krämerhaften ... Prinzip: der Schriftsteller schreibt, wie’s kommt, der Leser liest, wie’s kommt" 7 , wie es Lenin ausdrückte, der Boden unter den Füßen weggezogen. Die Strukturen kapitalistischer Arbeitsteilung auf kulturell-künstlerischem Gebiet werden damit beseitigt, die Veränderung der Lebens- und Schaffensweise des Künstlers ermöglicht auch - freilich abhängig von der Spezifik der Gattungen und Grenres - eine neue Kollek tivität im engeren Sinn, eine Kooperation der Künstler, um die Möglichkeiten Ihrer Kunst voll wahrzunehmen (vgl. das Zentrum für bil dende Kunst in Neubrandenburg als VEB). Und schließlich kann man auch von Kollek» tivität in dem Sinn der Entwicklung eines Sy stems der Künste sprechen, in dem die Nut zung der Potenzen aller Künste maximal er folgt. Das schließt nicht aus, sondern fordert die Orientierung auf strukturbestimmende Künste. Betrachten wir unsere Arbeit auf der Kon ferenz unter dem Gesichtspunkt, daß das so zialistische Menschenbild die entscheidende Bestimmung zur Leitung künstlerischer Pro- zesse ist, so wird deutlich, daß wir noch viel tun müssen, um uns voll und ganz die Me thode Lenins zu eigen zu machen, Im einzel nen wurden recht interessante Beiträge ge bracht, und es wurden auch die einzelne” Werke oder Probleme mehr oder weniger adö- quat umrissen oder gefaßt. Was aber in gro ßem Maße fehlte, war die Einordnung in grö ßere Zusammenhänge und Entwicklungspro zesse. Die Werke wurden oft zu sehr an und für sich, weniger aber für uns erörtert, di* Einordnung in den gesellschaftlichen Proz*” als Ganzes fehlte. Das aber ist Voraussetzung, die Realisierung der Leninschen Prinzipien durch die SED, das bewußte Ringen um di* sozialistische Gestaltung der gesellschaft- liehen Prozesse, um die Schaffung einer qud litätsvollen Kunst und Literatur nachzuweisen: in stärkerem Maße und weniger sporadisch t behandeln, als das der Fall war. Die schöp ferische Anwendung Leninschen Gedankengu tes — als Prozeß! — muß künftig stärker in d*” Mittelpunkt gerückt werden, das Werk nich. in seiner Isolation betrachtet werden, um di* führende Rolle der Arbeiterklasse und ibrer Partei nicht nur besser sichtbar zu machen sondern auch vorantreiben zu helfen. Damit hängt ein weiteres Problem zusom- men: Weltanschaulich-methodischer Aus gangspunkt der wissenschaftlichen Durchdrin gung unseres Gegenstandes, des Kunstwerk’, ist die Kategorie des sozialistischen Men; schenbildes. Sie liefert den Wertmaßstob und fordert zur Wertung des Kunstwerkes und na türlich zu ihrer Konkretisierung und Bereiche rung heraus. Uns scheint, als würde manch: mal noch die Ansicht Plechanows eine Roll* spielen: die wissenschaftliche Ästhetik hab* nur zu erklären, nicht aber zu werten. Eine Erscheinungsform dieser Auffassung benannt* Professor Träger: es gibt Wissenscham ler, denen das Urteilen über ein noch nisn abgeschlossenes Werk wie ein Sakrileg de positivistischen Gewissens erscheint.. (Fortsetzung auf Seite 9
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