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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
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- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
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Band 14.1970
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us dem gleichen Grunde, aus dem die bürgerliche Ökonomie jedes Arbeitsinstrument bzw. jedes Produktionsmittel — vom Stein und Stock in der Urgemeinschaft angei'angen — als „Kapital" be- Kapitalist, Bauer, Hand- . ocausu niuener (Kleinaktionär) en alle in einem Boot — faßt sie 01 das Eigentum völlig abstrahiert ’ den gesellschaftlichen Verhältnissen als 128 ewige Kategorie auf, die stets und zu 6 Zeit den gleichen Inhalt hat. Worin Waber nun nach bourgeoiser Auffassung Bisn Inhalt, worin soll das Wesen der an- Slich unveränderlichen Eigentumskatego- '«stehen? i. . zeichnet, nämlich um einmal die Btalistischen Verhältnisse als naturgege- "Und unveränderlich lainzusteilen und m anderen jeden als Eigentümer zu 'fachten - Kapiialisi »er, selbst Arbeiter ^verschieden auch die Definitionen im Welnen sein mögen, sie laufen letztlich । 5 alle auf eines hinaus; das Eigentum " verstanden als die ausschließlich "Wiche Herrschaft einer Person über t bewegliche oder unbewegliche Sache, Reine unbeschränkte, absolute Befugnis. 88 Sache zu besitzen, sic zu nutzen und y sie zu verfügen. 1 ) Mit anderen Wor- ’ Eigentum ist in der bürgerlichen Theo- Sein Verhältnis zwischen Mensch bzw. ^tischer Person und Sache, das sich aus ' I Aneignung materieller’ Güter durch । ^einzelnen ergibt; Eigentum ist die Tschaft einer Person über eine Sache. kVon abgeleitet hat die Bourgeoisie die " Befugnisse des Eigentümers (Besitz-, "Ungs- und Verfügungsbefugnis) be- Wddet. Setzen wir uns mit diesen Auffas- fen über das Eigentum auseinander; 9 Wesen des Eigentums Vird nicht erklärt . W den ersten Blick wird klar, daß sie Bwirkliche Wesen des Eigentums nicht "ären, denn Lhaben sie als Ausgangspunkt nicht die "Uktion der materiellen Güter, die ja die । ndlage des Lebens der Gesellschaft ist. Bird nicht die Frage gestellt nach dem Kantum an den sachlichen Mitteln der duktion, dem entscheidenden Eigentum, Hdemn die bürgerliche Ökonomie und , "klehre geht aus von der Verteilung, von Aneignung, obwohl die Verteilungsver- "isse doch erst durch die Verhältnisse „der Produktion bestimmt werden. Die Bsignung der Arbeitsprodukte, ihre Ver- Mng, hängt ab von der Verteilung der . "Uktionsmittel und nicht umgekehrt. "'n ist es auch eine Illusion der So- Demokraten, durch eine gerechtere Ver- ng den Kapitalismus zu reformieren. handelt es sich lediglich um den Ver- 1 einer Fixierung des Eigentumsrechts. Sehend von § 903 BGB in Verbindung § 854 BGB wird das Eigentum nur be- Reben in seinem juristischen Ausdruck Nillensverhältnis, als die — wie gesagt - unbeschränkte Befugnis, eine Sadie sitzen, sie zu nutzen und über sie zu gen. Die politische Ökonomie aber be- tet, wie Marx in seiner Kritik an ‘dhons Werk -„Was ist Eigentum?“ her- Bebt, das Eigentum gerade nicht als ju- 9the Kategorie, die die ökonomischen "tumsverhältnisse lediglich widerspie- ' sondern sie betrachtet das Ganze der Stumsverhältnisse in ihrer realen Ge- d d. h. als Produktionsverhältnisse. 2 ) 3. schließlich handelt es sich um eine völ lig unhistorische und damit unrichtige Be trachtung, die stillschweigend voraussetzt, daß das private Eigentum (kapitalistische Eigentum) solange besteht, solange die menschliche Gesellschaft existiert und daß es ewig bestehen wird. Der Marxismus hat jedoch nachgewiesen, daß Privateigentum im allgemeinen und Kapital im besonderen historische Katego rien sind und daß es darüber hinaus Eigen tum an sich, unabhängig von jeweils be stimmten gesellschaftlichen Verhältnissen nicht geben kann. Wodurch ist die Art der Produktionsverhältnisse bestimmt? Bekanntlich existiert die menschliche Ge sellschaft nur, weil sie produziert. Produk tion ist Aneignung der Natur durch die beiten.' Dabei sind sie von diesen abhängig die Formen der Abhängigkeit sind sehr verschieden — und werden ausgebeutet. Gehören die Produktionsmittel allen Pro duzenten gemeinsam, können solche Herr schaftsverhältnisse nicht entstehen. Daraus ergibt sich: Die „bestimmenden Beziehungen und Verhältnisse, die die Menschen zueinander eingehen“, diese „ge sellschaftlichen Beziehungen und Verhält nisse“ in der Produktion sind nichts ande res als gesellschaftliche Beziehungen der Menschen in ihrer Stellung zu den Produk tionsmitteln und den erzeugten Produkten. Marx schrieb: „Das bürgerliche Eigentum definieren heißt... nichts: anderes, als die gesellschaftlichen Verhältnisse der bürger lichen Produktion darstellen“. 3 * ) Der Marxismus versteht infolgedessen unter Eigentum ein Verhältnis zwi schen Menschen (kein Verhält nis zwischen Mensch und Sache), eine Beziehung zwi schen Menschen in bezug auf die Bedingungen und die Ergeb den Klasse juristisch fixiert und sanktio niert wird. Marx und Engels definieren in folgedessen die Eigentumsverhältnisse als juristischen Ausdruck der Produktionsver hältnisse in ihrer Gesamtheit. Und von dieser Position kommen sie zu der Erkenntnis, daß das (bürgerliche) Recht nie höher sein kann als die kapita listischen Produktionsverhältnisse. Damit ist eindeutig gesagt, daß mittels dieser oder jener im Rahmen der bürgerlichen Gesetz gebung ergehenden Reform keine Verände rungen der kapitalistischen Produktionsver hältnisse erreicht werden kann. Wer ist Eigentümer des gesamtgesell schaftlichen Volkseigentums? Art. 9 Verl, besagt u. a.: „Die Volkswirtschaft der Deut- sehen Demokratischen Republik beruht auf dem sozialistischen Eigentum an den Pro duktionsmitteln. Sie entwickelt sich gemäß den ökonomischen Gesetzen des Sozialis mus auf der Grundlage der sozialistischen Produktionsverhältnisse . .. Das soziali stische Eigentum hat sich bewährt.. " Im Kommentar heißt es dazu u. a.: „Die Werk tätigen sind im Sozialismus kollektive Eigentum und Eigentumsrecht Gedanken zur Vertiefung der Diskussion der UZ zum Buch „Politische Ökonomie der DDR" (Teil I) • \ Von Professor Dr. Jürgen Becher, Sektion Marxismus-Leninismus menschliche Arbeit. Die Menschen wirken auf die Natur ein. Aber sie wirken nicht nur auf die Natur ein, sondern in allen Phasen des Reproduktionsprozesses wirken sie auch aufeinander. Das heißt, daß sich die Aneignung der Natur stets in bestimmten gesellschaftlichen Formen vollzieht, als Einzelwesen sind die Menschen nicht in der Lage, den Kampf mit der Natur zu beste- heb. Es sind also in der Produktion bestimmte Verhältnisse zwischen den Menschen — ge sellschaftlichen Verhältnisse — vorhanden, und die Gesamtheit dieser Beziehungen bil den die Produktionsverhältnisse. Nun gibt es verschiedene Arten solcher Produktions verhältnisse — Verhältnisse der Ausbeu tung und Unterdrückung, Verhältnisse der kameradschaftlichen Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung sowie Über gangsverhältnisse. Was in diesem Zusammenhang besonders interessant ist, ist die Frage: Wodurch ist diese oder jene Art der Produktionsver hältnisse bestimmt? Es gibt'keinen anderen bestimmenden Faktor für die Art der Pro duktionsverhältnisse als das Eigentum an den Produktionsmitteln, das heißt, die Art der Produktionsverhältnisse hängt davon ab, in wessen Eigentum sich die Produk tionsmittel befinden. Gehören sie einzelnen Gruppen in der Gesellschaft — während andere Gruppen ihrer beraubt sind — kann nur produziert werden, wenn die der Pro duktionsmittel beraubten Produzenten bei den Eigentümern der Produktionsmittel ar nisse der materiellen Produk tion. Auch juristisch ist das die einzige Ausgangsposition. Der marxistische Eigentumsbegriff Der marxistische Eigentumsbegriff stimmt mit dem Begrif des Aneignens der Produktionsmittel im — nicht nach dem — Produktionsprozeß überein. Das Eigentum — untrennbar mit dem Charakter der Ar beit verbunden — ist also nicht nur eine äußere Bedingung, sondern in erster Linie ein inneres Moment des Reproduktionspro zesses und kann nur in seiner Bewegung verstanden werden. Das heißt, was äußer lich als Beziehung zwischen Mensch und Sache, zum Beispiel zwischen dem Kapita listen und seinen Produktionsmitteln er scheint, als die rechtliche Herrschaft einer Person über eine bewegliche oder unbeweg liche Sache, als seine Befugnis, die Sache zu besitzen und über sie zu verfügen, ist seinem ökonomischen Wesen nach Bezie hung zwischen Menschen, ist gesellschaft liches Verhältnis, eben zum Beispiel zwi schen Kapitalist und Lohnarbeiter. Beide verhalten sich unterschiedlich in bezug auf die Bedingungen und Ergebnisse der Pro duktion. Auf einer ganz anderen Ebene liegt die Tatsache, daß dieses unterschied liche Verhalten von der jeweils herrschen Eigentümer der wichtigsten Produktions mittel. Sie sind Produzent und Eigentümer zugleich, auch wenn sie durch ihre kon krete Tätigkeit, z. B. als Arbeiter, Inge nieur, Direktor, Minister, in unterschied licher Weise am gesellschaftlichen Repro duktionsprozeß beteiligt sind. Ihnen allen gehören die Früchte ihres Fleißes und ihrer Schöpferkraft... Als Produzenten und kollektive Eigentümer zugleich sind sie an der erfolgreichen Entwicklung der gesam ten Volkswirtschaft interessiert,. sind sie mitverantwortlich für die Staatsmacht.“' 1 ) Eigentümer des gesamtgesellschaftlichen Volkseigentums sind alle Bürger der DDR zusammen. Jeder Bürger ist Werktätiger, „der durch gesellschaftlich nützliche Arbeit am großen Werk der Gestaltung des ent wickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus aktiv tätig ist oder seinen Bei trag zur Sadie des Volkes in Ehren gelei stet hat und sich verdientermaßen eines gesicherten Lebensabends erfreut“. 5 * ) Bürger der DDR verwirklichen Eigentümerfunktion Die Bürger der DDR verwirklichen ihre Eigentümerfunktion kollektiv im Staat, als Träger des Staates. Die Eigentümerfunktion ist von der Machtfunktion nicht zu tren nen. Im Artikel 1 der Verfassung heißt es: „Die Deutsche Demokratische Republik ist ein sozialistischer, Staat deutscher Nation. Sie ist die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land, die ge meinsam unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen." Kein ein zelner Bürger kann ein subjektives Eigen tumsrecht am gesamtgesellschaftlichen Volkseigentum begründen, es liegt aus schließlich beim Staat als der politischen Organisation aller Bürger. „Jeder Arbeiter ist kollektiver Eigentümer der Produk tionsmittel im Rahmen der gesamten Ge sellschaft.“ 6) Häufig wird vom Miteigentum der Werk tätigen am gesamten Volkseigentum ge sprochen. 7 ) Dieser Begriff ist abwegig, da kein einzelner irgendwie einen Rechtsan- spruch auf Herausgabe seines Teiles am gesamtgesellschaftlichen Volkseigentum geltend machen kann. Einzig und allein vom kollektiven Eigentum her kann das Wesen des gesamtgesellschaftlichen Volks eigentums erfaßt werden. In diesem Zu sammenhang sei an die Worte Lenins er innert: Es ist eine „große Entstellung der Grundlagen der Sowjetmacht und eine völlige Aufgabe des Sozialismus“, wenn „jegliche direkte oder indirekte gesetzliche Verankerung des Eigentums der Arbeiter der einzelnen Fabriken oder Berufe an ihrer speziellen Produktion oder ihres Rechts, die Weisungen der gesamtgesell schaftlichen Macht abzuschwächen oder zu bremsen, besteht.“ 8 9 ) Die Wahrnehmung der Eigentümerfunktion ist die entscheidende Form der Machtausübung durch die sozia listische Gesellschaft unter Führung der Partei. Sie wird,vom Staat — als der poli tischen Organisation aller Werktätigen — mittels der Organe der Staatsmacht, der wirtschaftsleitenden Organe und der Wirt schaftseinheiten sowie der verschiedensten Gemeinschaften der Bürger auf der Grund lage des demokratischen Zentralismus or ganisiert. Die Führungsrolle der Partei in diesem gesamten Prozeß resultiert dabei aus ihrer „Einsicht in das gesellschaftliche Wesen der Produktion“ und aus ihrer „die ganze Gesellschaft umfassenden politischen Organisation. "9) ’) Vgl. K. Cosack. Lehrbuch des deutschen bürgerlichen Rechts. Jena 1904, Bd. 2. S. 100: J. von Staudinger. Kommentar zum Bürger lichen Gesetzbuch, München 1907. Bd. III. S. 195: II. Kussmann, Lexikon des Privatrechts. Bd. 1, Westberlin 1964, S. 34. 2) Vgl. MEW. Bd. 16, Berlin 1964. S. 34. • Marx. Das Elend der Philosophie. Berlin 1936, S. 169, MEW, Bd. 4. '■) Verfassung der DDR - Dokumente, Kommen tar, Berlin 1963. Bd. I. S. 322 (Hervorhebung von mir - J. B.). 3 ) Ebenda. S. 134. ") Autorenkollektiv. Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR. Berlin 1966, S. 223 (Hervorhebung von mir - J. B.). ') H. Kirsch D. Noske. Eigentümer sein und Elgentümerbewunisein - Zur Grund ¬ frage der kommunistischen und Arbeiterbewe gung. DZfPH 0/1970. S. 665. ') W. I. Lenin. Über den Demokratismus und den sozialistischen Charakter der Sowjetmacht. In: Vollständige gesammelte Werke, 5. Auflage. sd,36, Moskau 1962. s. 481 (russ.) 9 G. Ebert,G. Koch/F. Matho H. Milke, öko nomische Gesetze im geselischattlichen System des Sozialismus, Berlin 1969. S. 34. vgl. auch S. 60. Für Bundeswehr ^ilt keine Bildungsmisere Bildungsmisere — ein Wort, das Nändig und überall in westdeutschen ^blikationsorganen auftaucht, ein ’^ttand, der in der Bundesrepublik niemandem ernsthaft bestritten ^rd. .Bei der Ursachenforschung gehen le Meinungen dazu zwar ausein- aber eines taucht immer wie- auf: kein Geld! Kein Geld für ^“bauten, kein Geld für die us- pldung der so dringend benötigten ^agogen. An vielen Hochschulen mußten ^lassungsbeschränkungen ausge'r Trochen tverden, tveil in den letzten Zren die vorgenommenen Kapa- ^tserweiterungen nicht den Be- tr fnissen entsprechen. aDoch eine Institution wird nach darf mit der Ausbildung ihrer q8senschaftlichen Kader bedient: B2 Bundeswehr. So sind nach An- dben der „Frankfurter Rundschau“ ein im Haushaltplan 1070 4,6 Mil den Mark für die Studienförde- 899 von Angehörigen der Bundes- vorgesehen. Die Bundeswehr Wert darauf, daß für sie neben 8izinern vor allem Chemiker und wologen av sgebildet werden, und Fht zu knapp, versteht sich. ^ e lbstverständlich haben sich die Renten anschließend als Berufs- Jiziere zu verpflichten, denn Fach- l für den. chemischen und bak- ' lf ^ogischen Krieg sind stark ge- 621 Völlig klar, daß hier auch ^ e ntliche Stipendien ausgezahlt mien. soll da das Geld für die r,, rausbildung herkommen? Ursache für Scheitern an der Hochschule: mangelhafter Unterricht In den naturwissenschaftlichen Fächern ist an den westdeutschen Schulen der größte Unterrichtsausfall zu verzeichnen, stellt die Hamburger „Welt“ kürzlich in einem Artikel fest, der sich mit dieser Seite des anhaltenden Bildungsnotstandes in Westdeutschland beschäftigt. „Schlech ter und unvollständiger naturwissen- schaftlicher Unterricht an den Schulen gibt den Schülern auch keinen Anreiz, diese Fächer später zu studieren“ schreibt die Zeitung weiter. „Viele derjenigen Abi turienten, die sich für ein naturwissen- schaftliches Studium entscheiden, scheitern trotz spezieller Förderkurse schon in den ersten Semestern und wechseln das Stu dienfach.“ Zu dieser aus mangelhaftem Unterricht entstehenden Unsicherheit käme hemmend noch das überlange Studium in den mei sten naturwissenschaftlichen Fächern hinzu, denn nur wenige Studenten könnten sich finanziell ein so langes Studium leisten. Bei einer Untersuchung in Nordrhein- Westfalen stellten die Schüler fest: „Viele naturwissenschaftliche Fächer stehen nur auf dem Stundenplan, Unterricht haben wir keinen,“ In der Technik sei die Lage noch schwieriger, denn — so die „Welt“ — Technik taucht im Unterricht vieler Gym nasien fast nur als Versuchsapparatur in Physik auf. Zu den technischen Universitäten be stehen kaum Verbindungen. Das Studium bleibt deshalb den Schülern undurchsich tig und wird zudem von ihnen mit einem niederen Prestigewert eingeordnet. Eine in Bayern kürzlich durchgeführte Umfrage ergab einen deutlichen Rückgang bei den naturwissenschaftlichen Diszipli nen. So sank das Interesse für das Phy sikstudium der Abiturienten gegenüber 1968 von 3 auf 2,3 Prozent, bei Chemie von 4 auf 2,9 Prozent. Audi das Stuttgarter Kultusministerium zeichnete ein erschreckendes Bild vom naturwissenschaftlichen Unterricht an den Schulen Baden-Württembergs. So werden an der Unterstufe der Gymnasien min destens zwei Drittel des Mathematik unterrichts von fachfremden Lehrkräften erteilt. Der chronische Ausfall der Unterrichts stunden in Physik, Chemie und Biologie, speziell aber in Mathematik, hat auch an Baden-Württembergs Universitäten ekla tante Bildungsrückstände zur Folge. Ein bedeutender Prozentsatz der Mathema tikstudenten Scheitert bereits in den ersten Semestern. Chancengleichheit auf dem Papier Das Recht auf Chancengleichheit in der Bildung besteht nach Auffas sung des parteiamtlichen SPD- Pressedienstes in der Bundesrepu blik „bisher in vielerlei Beziehungen nur auf dem Papier'. Noch immer betrage der Anteil der Arbeiter kinder in den Universitäten „nur etwa fünf von hundert“. Bisher sei auch nichts geschehen, „um diesen Mißstand zu verbessern oder gar beseitigen“. „Man nahm es als gegeben hin, daß Hochschulen nahezu ausschließ lich den Söhnen privilegierter Schichten Vorbehalten waren“, heißt es weiter in dem Pressedienst. DKP fordert Überprüfung der Schulbücher Eine Überprüfung der hessischen Schul- und Lehrbücher für Geschichte und Sozialkunde als Konsequenz aus dem Abschluß des Vertrages zwischen der So wjetunion und der BRD hat der Landes vorstand der DKP Hessen gefordert. In einer an Journalisten übergebenen Erklä rung unterstreicht der DKP-Landesvor- stand. die westdeutsch? Jugend dürfe nicht im Gegensatz zur Anerkennung der Realitäten in Europa erzogen werden. In einer Erklärung der DKP heißt es: „Viele Lehrbücher gehen noch immer von der Nichtanerkennung der Grenzen in Europa aus. Sie beschwören immer noch die sogenannte Gefahr aus dem Osten. Sie erzeugen Rachegefühle gegenüber der UdSSR und den anderen sozialistischen Staaten. In ihnen herrscht noch das anti kommunistische Vokabular des kalten Krieges. Die Atlanten zeigen immer noch die Grenzen von 1937 als die eigentlichen deutschen Grenzen. Wir fordern die Be seitigung der dem Geist und dem Inhalt des Moskauer Vertrages zuwiderlaufenden Darstellungen in den hessischen Schul- und Lehrbüchern. Revanchismus in Millionenauflage Die dänische Zeitung „Land og folk" beschäftigte sich kritisch mit der dies jährigen Auflage des Westdeutschen Diercke-Weltatlas. Der Weltatlas stehe im krassen Widerspruch zu den Realitäten, stellt die Zeitung fest/ denn darin seien die Grenzen der Volksrepublik Polen und der CSSR als vorübergehend bezeichnet und selbst zum sowjetischen Staatsgebiet gehörende Orte seien mit Namen bezeich net, die einer vergangenen historischen Epoche angehören. Die Auflage beträgt eine Million Exemplare. Z u den zahlreichen privaten „Fernstudien, anstalten" und „Bildungsinstituten", die den Bildungsr "ckstand und die Existenz unsicherheit der westdeutschen Bürger gewis senlos als Profitquelle ausnutzen, gesel’an sich in zunehmendem Maße auch Firmen, die vor geben, Werktätige aller Bildungsst fen und Berufe zur Ausübung einer Tätigkeit als Com- . puter-Programmierer zu befähigen. Für 2000 DM hatte beispielsweise di» „Ge sellschaft für neue Schulungstechnik GmbH“ Stuttgart ihren Opfern rl ch : Visionsvertreter - im Branchenjargon „Drücker" genannt - Ausbildungsverträge zum EDV- Programmierer aufschwatzen lassen. Rund 3000 Bildungsbeflissene hatten sich von den suggestiven Werbeslogans der Firmen Bildungsmisere als Profitq ^elie wie „Stellen Sie die Weichen für die Zukunft" täuschen lassen und Lehrgangskosten zumeist unter persönlichen Opfern, bezahlt. Doch nach einem Jahr standen die erwachsenen Schüler plötzlich vor einer verschlossenen Ausbildungs stätte. Die Übungscomputer Waren abgeholt worden. Nach stillschweigender „Auflösung" der Firma hatten sich die Verantwortlichen aus Stuttgart qbgesetzt. Die Schüler der Stuttgarter Gesellschaft sind bei weitem nicht die einzigen Geprellten. Die wegen der oft kriminellen Praktiken westdeut scher Bildungsinstitute eigens ins Leben ge- rufene „Aktion Bildungsinformation e. V." schätzt die Zahl solcher Computer-Schwindel unternehmen auf mindestens ein Dutzend. Selbst westdeutsche Gerichte sehen sich im mer häufiger gezwungen, Ausbildungsverträge solcher Unternehmen für rechtsunwirksam zu . erklären, weil sie unter Täuschung der Studie renden zustande kamen und der oft in ihnen enthaltene Passus der Unkündbarkeit „gegen Treu und Glauben" verstößt. UZ 37/70, Seite 5
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