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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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Mut und Können gefragt - jeder Griff muß sitzen Aus der Arbeit des Wasserrettungsdienstes beim DRK rei schrille Pfiffe aus einer Triller pfeife — ein Mensch kämpft im Wasser mit dem nassen Tod. Augen blicklich muß die Rettungsaktion ein- geleitet und durchgeführt werden. Ein Rettungsschwimmer gleitet ins Wasser, schwimmt an, überwältigt den Ertrin kenden, transportiert ihn im Seemanns griff zum Ufer und beginnt mit der Wiederbelebung. Sekunden entschei den über Tod und Leben. Jeder Griff muß sitzen. Eine solche Situation kann auch in der Badesaison 1970 an jeder beliebi gen Badestelle unserer Republik ent stehen. Sie zu meistern, das Leben und die Gesundheit unserer Menschen zu erhalten, das ist Aufgabe des Rettungs schwimmers. Um ihr gerecht zu werden, bedarf es Mut und Können. Beides wird ihm in einer gründlichen Ausbil dung anerzogen und vermittelt. Diesem Ziel diente auch eine Exkur sion der Grundorganisation Wasser rettungsdienst beim DRK unserer Uni versität. 28 Teilnehmer eines Ausbil dungskurses hatten sich während der Übungsabende im Fichte-Bad die nöti gen Fähigkeiten angeeignet. Eine Wo ¬ chenendübung unter einsatznahen Be dingungen sollte zur Überprüfung der Einsatzbereitschaft der Rettungsschwim- , mer dienen. ' Endlich war es soweit, und am Mor gen des 29. Mai standen 12 Zelte am Ufer des Schwielowsees. Das Wetter machte — allen pessimistischen Vor aussagen zum Trotz — gute Miene zum guten Spiel, so daß das Übungs programm voll anlaufen konnte. Der Freitagnachmittag war angefüllt mit den Vorbereitungen in praktischer Hin sicht. Mancher benutzte auch die we nigen freien Minuten, um seine theo retischen Kenntnisse zu vervollständi gen und so für den praktischen Ein satz parat zu sein. Dem Wecken am Sonnabendmorgen folgte der erste „Härtetest": Frühsport im Wasser! Anderen Frühaufstehern liefen beim Zusehen bereits kalte Schauer über den Rücken (Wassertem peratur 13 Grad). Im Laufe des Vor. mittags wechselten dann theoretische Unterweisungen und praktische Übun gen an Land einander ab. Entspre chend dem Grundsatz: „Vorbeugen ist besser als Retten", wurden dabei be sonders die Baderegeln und andere Verhaltensmaßnahmen im und am Wasser behandelt. Die strahlende Nachmittagssonne sah uns bereits wie der im Wasser. Geübt wurde die Durchführung einer Rettungsaktion vom Ufer aus. Das Trainingsprogramm bestand aus der Anwendung von Be- freiungs-, Rettungs- und Transport- griffen sowie dem Einsatz von Abc- Geräten (Flossen, Brille, Schnorchel). Der gesunkene Kalorienpegel wurde abends am Lagerfeuer, über dem ein ausgewachsener Hammel brutzelte, bis zum Maximum gehoben. Fröhlicher Ge sang ließ erkennen, daß die Stimmung gleichzeitig stieg. Schon eine Viertel stunde nach dem Zapfenstreich zeugte ein mehrstimmiges Schnarchkonzert davon, daß uns Morpheus fest in sei nen Armen hielt. Auch der Sonntag begann mit einem Morgenbad. Dann wurde die Aus bildung an allen einschlägigen Be atmungsgeräten fortgesetzt. Anschlie ßend wurden alle Aufgaben des Ret tungsschwimmers im Einsatz unter den verschiedensten Bedingungen zusam menfassend behandelt. Dazu gehören die Verhaltensweisen z. B. bei Boots-, Massen-, Eis- und Badeunfällen, der Umgang mit Rettungsgeräten und nicht zuletzt die Hygiene im Wasser. Am Nachmittag, als andere Zeltplatzbewoh ner in warmen Anoraks am Ufer pro menierten, probten wir die Bergung eines Verunglückten vom Schlauchboot aus. Es mag banal klingen, aber selbst der Wurf mit dem Rettungsring vom schwankenden Boot aus birgt Schwie rigkeiten in sich, die nur durch Training überwunden werden können (auf un serem Bild: Kamerad Falkenberg als Bootsführer). Der Rest des Sonntags wurde zur Erholung genutzt. Einige lernten die nähere Umgebung kennen; andere fuhren nach Potsdam und statteten Schloß Sanssouci einen Besuch ab. Am Abend saß die ganze Runde gemein sam um ein Lagerfeuer. Im Plauder ton erzählten die erfahrenen Kamera den Episoden aus ihren früheren Ein sätzen. Es wurde viel gesungen und gelacht. Und bis spät in die Nacht er klang die Gitarre. Als wir am Montag morgen zur Abreise rüsteten, taten wir das mit einer leisen Wehmut und dem Bewußtsein, nicht nur viel gelernt zu haben, sondern in diesen drei Tagen auch zu einer festen Gemeinschaft ge. worden zu sein. Unsere Übungen, die gleichzeitig eine Überprüfung des Leistungsstandes waren, zeigten: Im Sommer 1970 wer den wir in noch höherem Maße die Sicherheit unserer Badegäste gewähr leisten, als das in den vergangenen Jahren möglich war. Unseren besonde ren Dank möchten wir dem Kreis komitee des DRK und dem Rektorat unserer Universität aussprechen, die uns jegliche Unterstützung gewährten. Gerd Hörschelmann Frank Däbritz Beethoven und das Kollektiv Es wäre leicht gewesen, die wenigen Spezialisten, Lieb haber vorzuschicken, auf daß sie der übrigen „unmusika lischen Menge“ eine Beethoven-Feier zum Verbrauch dar reichen. Aber im Kultur- und Bildungsplan der Arbeits gruppe DDR-Kunde am Herder-Institut (sozialistisches Kollektiv) steht der Arbeitstitel „Wir gestalten uns eine Feier“? Damit ist jeder gemeint; darüber war seit Mona ten Klarheit; jeder wird aktiv. Ob Fachmann, Liebhaber oder nicht, setze dich also auf deinem ausgewählten Ge biet mit der Persönlichkeit und der Bedeutung des Ge feierten auseinander. Gib mit Gesang und Spiel oder mit deiner vorgetragenen Betrachtung aus Geschichte, Li teratur, Politik usw. den anderen eine Anregung, um das Beethoven-Bild zu runden und zu vertiefen. Eine Art Dis kussion mit und zu Beethoven. Mit der Abkehr vom Schema „Grundsatzreferat + kul turelle Umrahmung“ oder „Musikvortrag + Erläuterung“ will eine leichte Form gehobener Geselligkeit gefunden werden. Man soll auch ein wenig essen und trinken dür fen, wenn man sich produziert. „Naturgemäß“ bringt das dem gastlichen Haus der Wissenschaftler nicht soviel Um satz wie eine internationale Professorentagung. Das wird ivieder für den Organisator relevant, auch wegen des Flügeltransportes und — überhaupt der Musik, vgl. Wil helm Busch. Bei Schallplatten und Bändern blieb es nicht. Ein „ver bündetes" Kollektiv, das bereits bei der Leninehrung mitgewirkt hat. musizierende Kolleginnen und Kollegen des Lehrerorchesiers, gestalteten solistisch, als Begleiter und als Streichquartett die Einzelbeiträge, bis hin zur Demonstration von Motiven und Themen u. a. m. Gäste aus anderen Kollektiven, Parteileitung, Direktion und BGL waren der Einladung gefolgt und werden hof fentlich — ihrer freundlich-sächlichen Kritik nach — in ihrer kulturellen Leitungstätigkeit uns künftig unterstüt zen und. schöpferische Anregungen zwischen den Berei chen vermitteln. Wir selbst haben vieles erreicht und gelernt, z. B. Form und Wirksamkeit der Einladungen, Eignung des Klub hauses, Wichtigkeit der reibungslosen technischen Beherr schung von Geräten, Begeisterung der Kollegen und ihre mehr oder weniger disziplinierte Einordnung ins Pro gramm. Bei gemeinsamen kulturellen Bemühungen kön nen trotz — oder gerade wegen — sonstiger reichlicher Arbeitsbelastung noch Reserven erschlossen werden; ein Erlebnis produktiver Art bringt besser vorwärts als das Zuschauen und Zuhören allein. Wolfgang Brunner Donnerstag — Endlich, unsere Bemühungen zeigten einen ersten Erfolg. Der gestrige Lichtbildervortrag über das in ternationale Kernforschungszentrum DUBNA, vorgeführt von Dr. Rubaschik von der Sektion Physik, war gut be sucht (und nicht nur von Physikstudenten). Nachdem Dr. Rubaschik, der selbst zwei Jahre in Dubna arbeitete, uns mit den Arbeitsmethoden und dem Arbeitsgegenstand dieses Instituts an Hand einer Diaserie vertraut gemacht hatte, kam es zu einer regen Diskussion. Uns beeindruckte dabei besonders das gute Arbeits klima, das ganze Arbeitsmilieu von Dubna, wo ja be kanntlich Wissenschaftler aus vielen sozialistischen Län- Wohnheimtagebuch dem zusammenarbeiten. Es tburde klar, daß in der jetzi gen Zeit eine effektive wissenschaftliche Großforschung zum Nutzen der ganzen Menschheit nur im Rahmen einer zielgerichteten Zusammenarbeit aller sozialistischer Staa ten durchgeführt werden kann. Dienstag — Der 8. Mai, 25. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, steht vor der Tür. Aus diesem Anlaß sollte gestern abend ein Forum mit Dr. Sachse (Sektion MLO) stattfinden, das vom Heimkomitee des Hauses 2 organisiert wurde. Ja. Dr. Sachse war da, aber wo blie ben die Studenten? Wir sahen uns gezwungen, das Forum wegen mangelnder Beteiligung ausfallen zu lassen. Uns drängt sich nun die Frage nach den Ursachen für diesen Mißerfolg auf. Lag es an uns? Hatten wir die Veranstal tung zu wenig propagiert? — Nein, daran kann es nicht gelegen haben. Die einzelnen Etagenverantrvortlichen hatten in ihren Bereichen mehrmals auf den Termin hin gewiesen. Außerdem rief ein Plakat in unserem Hause die Studenten zur Teilnahme am Forum auf. Woran hat es dann gelegen? . .. Über diese Fragen müssen wir uns in unserer nächsten Heimkomiteesitzung unbedingt Klarheit verschaffen. Vertrag mit „Jungen Historikern“ Nach dem Pädagogischen Kongreß: Kooperation Schule—Universität Zwischen der Arbeitsgemeinschaft „Jun ge Historiker“ der Friedrich-Schiller-Ober schule Ronneburg und dem Forschungs kollektiv Methodik des Geschichtsunter richts an der Sektion Geschichte der Karl- Marx-Universität wurde ein Vertrag unter zeichnet. Er soll ein Beitrag zur Erfüllung der Beschlüsse des VII. Pädagogischen Kongresses sein und die Zusammenarbeit Universität und polytechnische , Ober schule zum Nutzen gemeinsamer Bildungs- und Erziehungsvorhaben weiterentwickeln helfen. Im Vertrag verpflichten sich unter ande rem die Vertreter der Friedrich-Schiller- Oberschule Ronneburg — der Karl-Marx-Universität alle Erfah rungen beim Neuaufbau des Geschichts kabinetts und des Schulmuseums zur Ver fügung zu stellen, — Methoden zur schrittweisen Überwin dung der Diskrepanz von unterrichtlicher und außerunterrichtlicher Arbeit zu ent wickeln, um den Geschichtsunterricht ef fektiver zu gestalten, — die neue Bildungseinrichtung in Ron neburg als eine Außenstelle der Karl- Marx-Universität für die Durchführung des großen Schulpraktikums für jährlich zwei Studenten zur Verfügung zu stellen und bei entsprechenden wissenschaftlichen Arbeits- und Forschungsvorhaben mitzu arbeiten. Die Genossen des Forschungskollektivs Methodik des Geschichtsunterrichts an der Karl-Marx-Universität verpflichteten sich u. a. — die Arbeit der neuen sozialistischen Bildungseinrichtung (Geschichtskabinett und Schulmuseum) zu unterstützen, be sonders den Erfahrungsaustausch mit ähn lichen Einrichtungen der UdSSR und an deren sozialistischen Ländern zu vermit teln und entsprechende Materialien zur Verfügung zu stellen. — dem Leiter der AG und Bildungsstätte eine außerplanmäßige Aspirantur zu er möglichen und bei der Anfertigung einer Dissertation zu unterstützen, — auf Wunsch dem Lehrerkollektiv bei der Durchsetzung der klassenmäßigen Er ziehung wissenschaftliche Anleitung durch Vorträge, Aussprachen usw. zu geben so wie Ergebnisse der pädagogischen Wissen schaft zu vermitteln (besonders auf dem Gebiet der Entwicklung von Fähigkeiten zum selbständigen Wissenserwerb der Schü ler und AG-Mitglieder im Geschichtsunter richt in Verbindung mit der Erkenntnis gewinnung und Einstellungsbildung). Der Vertrag wurde unterschrieben vom Leiter des Forschungskollektivs Methodik des Geschichtsunterrichts an der Sektion Dr. Hans Wermes, dem verantwortlichen Wissenschaftler, Dr. Werner Hertzsch, dem amtierenden Direktor der Friedrich-Schil ler-Oberschule Ronneburg, Gerlinde Schu mann. und dem Leiter der Arbeitsgemein schaft „Junge Historiker“ der Friedrich- Schiller-Oberschule, Oberstudienrat Harry Schmidt. Prognostische Visionen von Studenten, die an 1 Studienjahresende 9 Prüfungen ablegen müssef Aus der Studentenzeitung der Universität Debrecen IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII S pätestens seit der 3. Hochschulreform hat die Studentenkonferenz alljährlich ihren festen Platz innerhalb des wissen schaftlich-produktiven Studiums und gibt jedem Studenten die, große Chance, auf öffentlichem Podium' einen echten Mei nungsstreit zu führen und zugleich Re- chenschaft abzu legen. Mit ihrem Thema „Das Leninsche Prin zip der Parteiliteratur und seine schöpferi sche Anwendung durch die SED“ war die diesjährige Konferenz der Sektion Kultur wissenschaften und Germanistik am 4. und 5. Juni in vielerlei Hinsicht Markstein. Zum einen, weil sie konzeptionell auf die aktuellen Aufgaben der Kunstwissenschaf ten orientierte, indem sie durch Aneig nung und schöpferische Anwendung der Leninschen Lehre einen besonderen Zu gang zum Bitterfelder Weg schaffen wollte. Zum anderen, weil sie das erste große Wis senschaftsprojekt der FD.T auf Sektions- :bene war, an dem die Studenten aller Fach richtungen erstmalig gemeinsam arbeiteten. Im Mittelpunkt der Konferenz stand der Artikel „Parteiorganisation und Partei literatur“. weil in ihm aus konkret-histori schem Anlaß heraus von Lenin allgemein gültige Prinzipien der sozialistischen Kul turrevolution entwickelt worden sind, die heute mehr denn je brennende Aktualität besitzen. Denn es ging Lenin immer um die Systemfunktion der Kulturrevolution als eines immanenten Bestandteils der all gemeinen marxistischen Revolutionstheorie. Leninsches Prinzip der Parteiliteratur heute Studentenkonferenz an der Sektion Kulturwissenschaften und Germanistik Von hier aus hat er stets gegen die Auf fassung von der sogenannten Autonomie der Kunst gekämpft. Das einleitende Positionsreferat setzte sich mit dem in diesem Aufsatz erstmalig theoretisch fundierten Prinzip der soziali stischen Parteilichkeit intensiv auseinan der. um die objektiven Anforderungen an den Künstler unserer Tage formulieren und zugleich handhabbare Kriterien der ästhetischen Wertung finden zu können. Dabei wurde auch aufgezeigt, wie der Re visionismus bis heute nicht müde gewor den ist. Lenins Prinzip der Parteiliteratur auf die Pressetätigkeit zu beschränken. Die Beschäftigung mit dem Bitterfelder Weg als der schöpferischen Anwendung der Leninschen Lehre von der sozialisti schen Kulturrevolution unter den spezifi schen Bedingungen unserer gesellschaft lichen Entwicklung erfolgte dabei unter drei Aspekten. Diese waren zugleich Be ratungsgegenstand einzelner Arbeitskreise. Der erste Arbeitskreis untersuchte das sozialistische Menschenbild anhand kon kreter Werkanalysen aus Literatur, Musik und bildender Kunst (u. a. D. Granin: „Dem Gewitter entgegen“ und A. Seghers: „Das Vertrauen"). Ausgehend von den krut- turpolitisch bedeutsamen Beziehungen zwischen Lenin und Gorki — sozusagen einem Grundmodell — wurde hier das Prinzip der Parteilichkeit in der Einheit von künstlerischer Produktion und Rezep tion und zum anderen als ästhetisches Werlkriterium für das im Werk gestaltete Menschenbild verfolgt. Dabei standen Fra gen des Schaffensprozesses, seiner indivi duellen und kollektiven Elemente, die Be deutung des gesellschaftlichen Auftrag gebers (Beitrag von Studenten des Ver lagswesen) und der Zusammenhang von Parteilichkeit. Freiheit und Wahrheit im Mittelpunkt. Der zweite Arbeitskreis stellte — aus gehend von Lenins Verhältnis zu Tolstoi — die Frage, welche Anforderungen sich aus dem Prinzip der Parteilichkeit für die An eignung des kulturellen Erbes allgemein und bestimmter Traditionslinien im beson deren für den Bitterfelder Weg ableiten lassen. Hier wurden speziell solche Werke untersucht, in denen eine bewußte Aus einandersetzung mit dem humanistischen Erbe erfolgt ist (z. B. die Schiller-Rezep tion in Brechts epischem Theater, die Hölderlin, und Thomas-Mann-Rezeption in Max Walter Schule' „Wir sind nicht Staub im Wind“, Hanns Eislers Beziehung zur Tradition und seine Bedeutung für die weitere Entwicklung der DDR-Musik, die Triptychon-Rezeption als Ausdrucksmittel für die sozialistische Gegenwartskunst). Anhand dieser Einzelunlersuchungen wurde u a. herausgearbeitet, was zu un serem kulturellen Erbe gehört, welche Stellung und Funktion es im entwickelten gesellschaftlichen System des Sozialismus einnimmt und nach welchen Maßstäben wir die Wertigkeit der Traditionslinien be stimmen. Der dritte Arbeitskreis beschäftigte sich mit dem volkskünstlerischen Schaffen als Ausdruck für das neue schöpferische Ver hältnis der Werktätigen zur Kunst und zum Künstler. Hier war der praktische Nach weis zu erbringen, daß der von Lenin for mulierte Begriff der Kulturtheorie heute nur zu fassen ist als die dialektische Ein heit von Wissenschaft, politischer Bildung und Kunst, als Einheit von wissenschaft lich-technischer und sozialistischer Revo lution. wie sie in allen Dokumenten der SED gefordert wird. Die Untersuchungen fußten auf Erfahrungen, die von Studenten der Kulturwissenschaft sowie der Kunst- und Musikerziehung in kulturpolitischen Praktika gesammelt wurden. Dabei ging e5 u. a um ideologische und soziologische Probleme det sozialistischen Singebewe gung dm methodische Fragen bei de künstlerischen Selbstbetälisung der Wetb und um Leitungsprobleme der 70er Jahre Die wichtigsten Erfahrungen die bei de. Untersuchung der drei genannten Aspel' 1 , 6 des Bitterfelder Weges in den Arbeitskrei sen gewonnen wurden, sind in der letzten Phase der Konterenzvorbereitung daraul hin untersucht worden inwieweit sie we. sentliche Erkenntnisse bzw. Schlußfolge rungen für die Leitung der kulturellen Prozesse in den siebziger Jahren vermit teln und durch Konkretisierung das Le ninsche Prinzip der Parteiliteratur tat sächlich schöpferisch angewendet wire Diese - zweifellos schwierigste — Aul gäbe oblag einem zusammenfassenden Schlußreferat, in dem nicht nur eine wis senschaftlich fundierte Finschätzung de gesamten Konferenz vorgenommen wurde sondern iri dem es zugleich gelang, de wichtigsten Fragen det Kulturwissenscha für die kommenden Jahre zu umreißen u00 somit bereits Ansatzpunkte für die St dentenkonter enz 1.971 avfzureipen. E schloß mit den Worten: ...Sprechen wirV00 einem Erfolg dann vor allem in dem Sinne daß die Studentenkonferenz nicht ohne Folgerungen und Folgen bleiben wird da sie die Sektion als Ganzes vorangebrach hat und voranhringen wird“ Frauke Schaefer. Forschungsstudenti"
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