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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
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- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
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- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
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- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
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- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
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Band 14.1970
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„Gemeinsamkeit" der Medizin ist gefährliches Hirngespinst Sozialistische Medizin in der Klassenauseinandersetzung der Gesellschaftssysteme Der nachstehende Beitrag entstand nach dem Referat duf der wissenschaftlichen Studentenkonferenz des Be reiches Medizin „Lenin und die Gesundheitspolitik". Er Aibt einen Überblick über die breite wissenschaftliche Arbeit der Medizinstudenten und jungen Angehörigen des Bereiches mit dem Marxismus-Leninismus. , Die Stellung und Funktion der Medizin als Teilsystem Im Gesamtsystem des entwickelten gesellschaftlichen Sy- items des Sozialismus wird vom ökonomischen Grund- 9esetz des Sozialismus bestimmt und stellt deshalb keine eigene Kategorie dar. Sie hat die Aufgabe, das leben zu verlängern, Gesundheit und Leistungsfähig- Reit zu schützen und zu fördern. In enger Wechselwir- jung mit anderen Teilsystemen hat die Medizin die Ar- oeits- und Lebensprozesse so zu steuern, daß gesund- heitsfördernde Umweltbedingungen geschaffen und thädigende Faktoren rechtzeitig erkannt, verringert und beseitigt werden. Diese Reglerfunktion zur Optimie- Ang im menschlichen Zusammenleben, im menschlichen Organismus kann nur voll wahrgenommen werden, in enger Verzahnung mit allen anderen Teilsystemen in Siner sozialistischen Gesellschaftsordnung, die dieses Zel auf ihre Fahnen geschrieben hat. So heißt es im Engramm der SED: • Im Sozialismus ist die Gesellschaft unmittelbar an der allseitigen Entwicklung eines jeden Bürgers inter- Gssiert. Deshalb wird die Sorge um die Gesundheit, um die harmonische geistige, moralische und körperliche Entwicklung jedes einzelnen zur Sache des ganzen Vol kes." Unser Gesundheitswesen wird degradiert, wenn von der »gemeinsamen deutschen Medizin" gesprochen Bird, wenn die Medizin als über den Wolken des Klas- enkampfes stehend betrachtet wird. Virchow bemerkte 1849, daß „die Medizin eine toziale Wissenschaft sei und die Politik nichts weiter Erstellt als die Medizin im Großen". In diesem Sinne S unsere Politik Medizin, Medizin zur Gesundung des menschlichen Daseins. Darum ist es die vornehmste Pflicht eines jeden Arz- l8s, eines jeden medizinischen Berufes, bei der Lösung der Widersprüche im gewaltigen Werk des sozialisti- ihen Aufbaus mitzuhelfen und damit zur Entwicklung der Produktivkräfte beizutragen, da dem sozialistischen Gesundheitswesen nur durch den gegebenen Stand der Sroduktivkräfte Grenzen gesetzt werden. Das erfordert den “lick über die Grenzen der herkömmlichen und der heu tigen kapitalistischen Medizin hinaus. Das bedeutet, politisch aktiv in unserem Sinne sein und nicht nur im Beruf das Möglichste tun. Die Medizin kann ihren Aufgaben nur gerecht wer den, wenn sie sich auf ein Menschenbild stützt, das den gesunden gesellschaftlichen Menschen mit seinen ge sellschaftlichen Beziehungen und seinen Persönlichkeits eigenschaften zum Mittelpunkt hat. Das Arzt-Patienten-Verhältnis in beiden Gesellschafts ordnungen entwickelt sich immer mehr divergent, wie unsere sozialistische Menschengemeinschaft wächst und die dekadenten Erscheinungen in der imperialistischen Klassengesellschaft zunehmen. Natürlich unterscheidet sich der Schnupfen in Ham burg nicht von dem in Leipzig, höchstens durch einen anderen Viruserreger. Aber der Mensch, der bei uns vor dem Arzt sitzt, ist ein allseitig gebildeter, qualifizier ter, sozialistischer Mensch mit einer neuen Einstellung zur Arbeit, Unseren Menschen wird der Drang nach Gesundheitsförderung und Leistungssteigerung anerzo gen. Er tritt mit der Frage an uns heran „Herr Doktor, bin ich gesund? Wo sind meine Leistungsgrenzen?“ und bringt uns zur Zeit damit noch in arge Verlegen heit. Es ist der Staat, der uns in Gestalt des Patienten gegenübertritt. Der Arzt ist ein Teil der sozialistischen Menschengemeinschaft, der auch der Patient ‘angehört, beide verbunden durch ihr gemeinsames Mühen am sozialistischen Bauwerk. Der Mensch bei uns hat die Möglichkeit, alle ihm innewohnenden gesundheitlichen Potenzen zu nutzen, und wir müssen ihn dabei unter stützen. Bei uns ist die Gesundheit nicht etwas Privates, son dern dient unserer gesamten Gesellschaft, deshalb sah Lenin die Gesundheit der Menschen als Staatseigen tum und kostbarstes Gut der sozialistischen Gesellschaft an, was in zahlreichen Briefen zum Ausdruck kommt, die getragen sind von der Sorge um seine Mit arbeiter. Mit der Wandlung der Stellung des Menschen in der Gesellschaft auf der Grundlage des sozialistischen Eigentums an den Produktionsmitteln wandelt sich auch der Charakter des Gesundheitswesens. Deshalb ist die „Gemeinsamkeit" in der Medizin ein gefährliches Hirn gespinst. Oder wollen wir uns auf die Stufe kapitalisti scher Ärzte herabbewegen, die gezwungen sind, ihre Arbeitskraft „ärztliches Wissen und Können" zu verkau fen, wo der Arzt vom kapitalistischen Markt abhängig ist. wo er Profit aus der Krankheit ziehen muß? Wollen wir uns vergleichen mit einer Gesellschaft, in der die Ge. sundheitsförderung nur so weit entwickelt wird, wie sie dem Profitstreben der Monopole dient, wo der verständ liche Wunsch der Menschen nach Gesundheit ausgenutzt wird zur Meinungsmanipulation und Ablenkung von den brennendsten Problemen unserer Zeit, wo die Gesund heitsförderung Spielfeld der Scharlatanerie und Pro fithascherei ist? So kommen jährlich in der USA-Wirt schaftsmaschine dreimal mehr Arbeiter zu gesundheit lichen Schäden, als US-Soldaten im gesamten zweiten Weltkrieg verwundet wurden. In diesem Gesellschaftssystem kommt der Philosoph und Psychiater Jaspers bei der Analyse des Arzt-Patien. ten-Verhältnisses zur Schlußfolgerung, daß „das Ziel des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient jenes Verhältnis ist, in dessen Klarheit das Sterben leichter wird". • Auch auf das Gesundheitswesen trifft die Einschätzung der Moskauer Beratung zu, daß die Monopole bei ihrer Politik der Systemerhaltung bestrebt sind, Wissenschaft und Technik sowie andere gesellschaftliche Bereiche möglichst umfassend in ihren Dienst zu stellen. Das vertieft aber den Widerspruch zwischen Kapital und Ar beit immer mehr, was die sozialen Existenzbedingungen beeinflußt und 'die medizinische Forschung sowie das Gesundheitswesen unmittelbar einbezieht. So werden 80 Prozent aller Forschungsaufträge der Hochschule durch Großkonzerne vergeben. Es kommt zu der para doxen Erscheinung, daß man Angst vor der Entwicklung der Medizin bekommt. Es sei nur erinnert an die Spe kulationen im Zusammenhang mit der Genforschung, der Züchtung von Menschen, der Manipulation der Bevöl kerung z. B. durch Psychopharmaka, der Technisierung und Maschinisierung der zwischenmenschlichen Bezie hungen. Auch in der Medizin wird sich einer der mar kantesten Widersprüche des imperialistischen Systems, der Konflikt zwischen den Möglichkeiten der modernen Produktivkräfte und ihren destruktiven Kräften, weiter vertiefen. Viele neue und auch alte Kliniken gehen in die Hände von Aktionären über. Der private Charakter in der Organisation des Gesundheitswesens wird unter der Regierung Brandt durch rationellere Formen ver stärkt. Durch das Streben nach Profitmaximierung und dos Bemühen um Herrschaftssicherung wird sich gerade auf dem Gebiet des Gesundheitswesens im Im perialismus einer der erbittertsten Konflikte abspielen. In der Optimierung der Aufgabe des Gesundheits wesens liegt ein Widerspruch, den der Imperialismus nicht lösen kann, ohne sein System selbst anzutasten. Dieser Widerspruch wird sich weiter zuspitzen, wenn das Hauptkettenglied in der Medizin, die Prophylaxe, den Großteil aller medizinischen und gesellschaftlichen Anstrengungen erfordern wird, wobei sich die Prophy laxe nicht nur als vorbeugende Medizin, sondern auch als leistungssteigernde und daseinsfördernde Medizin betrachten möchte. Eine umfassende Prophylaxe ist nur im Sozialismus möglich, dessen erste Dekrete, die De krete über den Frieden und den Boden, Musterbeispiele einer prophylaktischen Medizin darstellen. Ende des vergangenen Jahrhunderts revolutionierte das naturwissenschaftliche Denken die Medizin. Heute können die Naturwissenschaften allein nicht mehr die Grundlage der Medizin bilden. Wir nehmen heute teil an einer weiteren Revolutionierung der Medizin, in der Philosophie, Gesellschaftswissenschaft, Mathematik die Medizin durchdringen. Dabei gibt uns die Philosophie in Form des dialektischen Materialismus nicht nur Be dingung und Methoden wissenschaftlichen Denkens an, sondern hilft uns, eine dem umfassenden Phänomen „Mensch" entsprechende Ausgangsbetrachtung zu finden, und hilft, Vorentscheidungen auch für einzel wissenschaftliche Gebiete zu treffen. Unsere Philosophie und Gesellschaftswissenschaft formen entscheidend das Weltbild des Arztes, lassen ihn zu einem tätigen Huma nisten, zum „realen Humanisten", wie Marx sagt, wer den. Es gibt kein Gleichheitszeichen zwischen Arzt und Humanismus, wie uns einige büngerliche Philosophie macher einreden wollen. Es gibt kein umwandelbares ärztliches Ethos mit einem gleichbleibenden Kern im Wandel der Zeiten und der Gesellschaften. Das, was einige so bezeichnen, ist nicht nur dem ärztlichen Be ruf eigen. Man kommt nicht zu einer ärztlichen Ethik, wenn man sich in seiner Praxis vergräbt und sich utopische Moral- regeln eintrichtert, denn Moral und Ethik werden ge prägt von den antagonistischen Klassenauseinanderset zungen und besitzen selbst Klassencharakter. Davon macht auch die ärztliche Moral und Ethik keine Aus nahme. Das ärztliche Ethos ist ein Teil der sozialisti schen Moral und der Arzt wird seinem humanistischen Streben nur gerecht, wenn er den Standpunkt der Ar beiter bezieht. Die praktische Bedeutung der Philosophie und Ge sellschaftswissenschaft in der Medizin ist noch weit mannigfaltiger. Der Marxismus-Leninismus wird aber nur in seiner Einheit erfaßbar und läßt sich nicht auf einzelne Seiten weltanschaulicher Kenntnisse und metho» doiogischer Grundlagen reduzieren. Das bedeutet für uns, uns den Marxismus-Leninismus als Ganzes anzueig nen. Es gibt keinen medizinischen Marxismus-Leninismus, sondern es gibt nur eine marxistisch-leninistische Me dizin I Für die Medizin gilt Lenins unerbitterliche Alternative, entweder sozialistische oder bürgerliche Ideologie. Jede kleinste Abweichung von der sozialistischen Ideologie dient dem Klassengegner, so hart sind hier die Gren zen. Der Arzt unserer Gesellschaft braucht neben einem ausgezeichneten Fachwissen und -können eine hohe Bildung über die Zusammenhänge des gesellschaft lichen Lebens, über Ökonomie. Politik und Kultur der sozialistischen Gesellschaft, über die Gesetze des Klas senkampfes. Nur so kann er seiner Verantwortung als sozialistischer Arzt gerecht werden, besitzt er die für die moralische Entscheidung notwendige Sachkenntnis und kann tatsächlich frei entscheiden. F eim Studium des Buches 12 „Die politische Ökonomie 6 des Sozialismus und ihre "B Anwendung in der DDR“, M9 insbesondere des dritten F Kapitels, ist von dem Hin- E weis Walter Ulbrichts aus- Ren, daß die sozialistische Plan- Bhatt und die mit ihr verbun- Rzentrale staatliche Planung Fwundlagen der sozialistischen Ey sind. 1 ) Mit der ständigen E’ommnung des ökonomischen W des Sozialismus wird das EStolgt, eine größere Effektiv!- N gesellschaftlichen Arbeit zu Ken und mehr Zeit für die all- EB Entwicklung des Menschen EFinnen. Im dritten Kapitel des E wird in diesem Zusammen- Fsezeigt, daß die unablässige k N der ökonomischen, sozialen FDOlitischen Grundlagen der so- Rschen Ordnung, die Wahrung Sündlegenden Lebensinteressen szialistischen Gesellschaft, der Riche, umfassendste Ausdruck wdtionalität ist. Welche prakti- qFolgerungen und Aspekte beim Rm dieses Werkes ergeben sich 8 für uns? 34; MoDst durch die sich ständig Leinde Vergesellschaftung der estion im gesellschaftlichen j des Sozialismus, die sich un- adherem dadurch auszeichnet, Sh Wissenschaft und Produk- wmer mehr durchdringen, hat J’ssenschaft und der richtige I 2 des wissenschaftlichen Poten- dibedeutende Voraussetzungen 8 Entwicklung der Produl- ieh unserer Gesellschaft zu ^scheidendem Maße wird Ra- sät in der sich theoretisch und ehsh ständig entwickelnden n’ösung Prognose — Perspek- i A Und operativer Plan dadurch egUsdruck gebracht, alle Vor- § n 8 e n zu schaffen, damit neue klungsrichtungen erkannt und Nutzung zugeführt'werden. AÖkonomie der Zeit findet ih- MSdruck unter anderem darin, emglichkeiten und Notwendig- eh zur Erfüllung / der Losung ölen ohne einzuholen 1 bezo- 65 strukturbestimmende Vor- zu gestalten, die auf die entscheidenden ttasn zu konzentrieren und die I zbare Durchführung mit dem *6 steuern. Unter diesen As- Qig18t die Planungstätigkeit eine dynamische Arbeit, deren Bedhalt davon bestimmt wird, Higurfnisse der entwickelten so- Ae7 Gesellschaft mit einem 66iast geringen und ständig zu etSrenden gesellschaftlichen Besufwand zu befriedigen. Auf # enge der wissenschaftlichen eq°ezogen ist darunter zu ver- 8 umdige und im Perspektivplan- zunehmende Konzentration “aBShungskapazität auf struktur- %, "«nde, hocheffektive Auf- 8nim in schneller Frist Pionier- Fortzenleistungen zu erreichen, Undsch ungsaufwand zu reduzie- 6 mit dafür zu sorgen, daß ngsleistungen rechtzeitig und 1 Wissenschaftsplanung - ständige dynamische Arbeit Die sozialistische Planwirtschaft, Ausdruck höchster Rationalität, und das Gesetz der Ökonomie der Zeit Von Dr. Ralf Rohland, Direktor für Planung Lenin ehren heißt; den Leninismus studieren, weiterentwickeln, anwendenl kurzfristig in die Nutzung überführt werden. Eingeschlossen ist dabei die Verwertung der Forschungserkennt nisse für die Lehre und bei der Ent wicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses. 2. Bei der Planung unserer Kapazi täten ist in Abstimmung mit den an deren Universitäten und Hochschu len eine langfristige gezielte Struk turentwicklung bei rationeller Koope ration durchzusetzen. 3. Ständige Optimierung des Bil dungsaufwandes. Dabei geht es ins besondere darum, die vorhandenen Möglichkeiten rationell zu nutzen und Neuinvestitionen auf die Schwer punkte zu konzentrieren. Diese Ziel stellung mündet in der rationellsten Organisation der Planung und Lei tung der wissenschaftlichen Pro zesse — diese generelle Aufgabe ist mit der sozialistischen Wissen schaftsorganisation gestellt. In zunehmendem Maße muß es uns mit der sozialistischen Planung gelingen, den objektiven Bedingungen für die Entwicklung der Volkswirt- schaff in ihren qualitativen und quantitativen Folgerungen zu ent sprechen. Die sozialistische Planung ist die Festlegung von Führungs aufgaben zur Lösung der objektiven Entwicklungsbedingungen des gesell schaftlichen Systems des Sozialismus unter Beachtung der Dialektik der sich vollziehenden qualitativen Ver änderungen der Systemstrukturen und der sich darauf begründenden oft grundlegenden Veränderung quantitativer Verhältnisse.'-) Die Karl-Marx-Universität wurde im Prozeß der wissenschaftsorgani satorischen Durchdringung der Pla nung an Universitäten und Hoch schulen beauftragt, inhaltliche und methodische Vorschläge zur Gestal tung des Planungssystems vorzule gen. Diese Arbeit wird von folgenden Grundsätzen getragen: 1. Der Plan ist die Einheit von in haltlicher Planung und des Nachwei ses der zur Lösung der Aufgaben er forderlichen Fonds. Das sich daraus ergebende Leistungsvermögen der Einrichtungen bezogen auf die wis senschaftlichen Hauptprozesse ist durch entsprechende Kennziffern hervorzuheben. Die Plangestaltung muß gleichzeitig die Verantwortung der einzelnen Funktionsträger an der Einrichtung für die Planausarbei tung, die Koordinierung der Zusam menarbeit und die Zusammenhänge zwischen Volkswirtschaftsplan und Haushaltplan zeigen. 2. Die Plangestaltung muß von den Bedingungen der vorgelagerten Systeme ausgehen. Das betrifft hier bei die Anforderungen des Ministe riums für Hoch- und Fachschulwe sen bezogen auf die Universitäten und die Führungsaspekte der Hoch schulleitung bezogen auf die inneren Struktureinheiten. Ausgehend von der sich entwickelnden Planung nach Strukturkomplexen oder Er zeugnissystemen in der Volkswirt schaft ist die Anwendungsmöglich keit gleicher Grundsätze für die Planung der profilbestimmenden Li nien zu untersuchen. Die Planungs ordnung muß dazu in geeigneter Weise die Gestaltung eines Teil abschnittes des Gesamtplanes der Universität oder Hochschule enthal ten. der mit verbalen Darstellungen und Kennziffern die Stellung der einzelnen Struktureinheit in der pro filorientierten Planung des Ministe riums beinhaltet. Immer mehr wird zum bestim menden Elemnt im Planungsvor gang die Herausarbeitung der Durchbruchsteilen der wissenschaft lich-technischen Revolution, die sich vor allen Dingen in der verfahrens-, erzeugnis- und objektkonkreten Planung darstellt. Mit diesen Pla nungsmethoden werden die Erfah rungen der bisherigen Planungspra xis in enger Verbindung zu den Möglichkeiten der Operationsfor schung und der ökonomisch-mathe matischen Modellierung, der Model lierung der Planungsabläufe und der Wechselbeziehungen zu den Pro gnosematerialien und den Analysen der Hauptprozesse von ihrer strate gischen Erfassung in den Führungs konzeptionen bis zur Bilanzierung der erforderlichen Fonds weiterent wickelt. Auf der Ausstellung zum Konzil am 19. März wurden erstmalig Mo dellbeispiele für die Arbeit mit der Prognose und dem Perspektivplan an der Karl-Marx-Universität her vorgehoben. Der entscheidende Schritt, der nun durch die Leitung der Universität und der Sektion, in jedem Forschungs- und Lehrkollek tiv gegangen werden muß, ist die Schaffung der ideologischen Bereit schaft zur bewußten Anwendung der ökonomischen Modelle in der täg lichen Arbeit. Diese Forderung ver bindet sich eng mit einer weiteren Aufgabe der sozialistischen Praxis, die darin besteht, aktiv zur Entwick lung der sozialistischen Demokratie beizutragen. Sozialistische Demokra tie ist aktive Handlung aller Wissen schaftler, Studenten sowie Arbeiter und Angestellten auf der Grundlage eines einheitlichen und für alle ver bindlichen Planes, eine höchstmög liche, umfassende Entwicklung der Produktivkräfte, um auf dieser Basis das höchstmögliche Tempo des Zu wachses volkswirtschaftlicher Effek tivität bei gleichzeitiger Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen zu erreichen. Im Beschluß zur Weiterführung des sozialistischen Wettbewerbes zur planmäßigen Erfüllung der Aufga ben der 3. Hochschulreform im Jahre 1970 wird insbesondere die weitere und breite Entwicklung der sozialistischen Demokratie zur Qua lifizierung der Prognose und ihre unmittelbare Umsetzung im Perspek tiv- bzw. Jahresplan herausgearbei tet. Diese schöpferische Mitarbeit al ler Angehörigen der Karl-Marx-Uni versität bei der Bestimmung der Ziele und ihrer Realisierung in den Planzeiträumen kann nur entwickelt werden, „wenn die Massen alles wis sen, über alles urteilen können und alles bewußt tun.“ 3 ) Gleichzeitig muß aber die Ent wicklung der Karl-Marx-Universität von den strategischen Zielen der Volks wirtschaftlichen Strukturpoli tik abgeleitet werden. Das bedeutet, daß in den Plandis kussionen nicht nur vom Standpunkt der Sektionen oder des Bereiches Fragen aufgeworfen und gelöst wer den, sondern die Entwicklung in Er ziehung, Ausbildung, Forschung, Weiterbildung und Wissenschafts organisation den volkswirtschaft lichen Gesamtinteressen entsprechen muß. Die sozialistische Planung und die mit ihr widerzuspiegelnde dynami sche qualitative sowie quantitative Entwicklung des sozialistischen Staa tes, bedingt die Verwirklichung des Prinzips des demokratischen Zen tralismus. In bewußter Anwendung des de mokratischen Zentralismus wird die Karl-Marx-Universität im Perspek tivzeitraum zielstrebig die in den Prognosedokumenten festgelegte und mit der Gesamtentwicklung des Hochschulwesens übereinstimmende Entwicklung der Profillinien durch setzen. Damit verbunden ist die be wußte Konzentration der ökonomi schen Voraussetzungen auf diese Schwerpunkte. Wir können nur dann von einer umfassenden Verwirklichung des demokratischen Zentralismus und der sozialistischen Demokratie im Planungsprozeß sprechen, wenn in allen Kollektiven nach höchster Ef fektivität für die zentralen Aufgaben der Universität gestrebt wird. In der praktischen Leitungstätig keit an unserer Universität müssen sich diese Erkenntnisse umfassend und unmittelbar in der Verbesserung des Niveaus der Planung widerspie geln. Das ist objektiv notwendig, da mit der stärkeren Integration der rerschiedenen wissenschaftlichen Dis ziplinen und durch die enge Ver flechtung der Hochschulprozesse mit dem gesellschaftlichen Reproduk tionsprozeß Zielvorstellungen und Lösungswege beschritten werden müssen, die dem Systemcharakter des Hochschulwesens und dessen Einordnung in den Reproduktions prozeß der Kombinate und Betriebe entsprechen. Die Effektivität der ge- gesellschaftlichen Produktion wird also zunehmend von den der unmit telbaren Produktion vorgelagerten Prozessen, zu denen auch das Bil dungswesen gehört, entschieden. Systemverflechtungen zwischen Aus- und Weiterbildung, Forschung und Ökonomie einerseits und die führungsmäßige Beherrschung dieser Systemverflechtung andererseits ge winnen unter dem Aspekt der Ent wicklung der Produktivkräfte we sentlich an Bedeutung. Mit diesem Buch werden auch die entscheidenden Grundrichtungen der Entwicklung von Planung und Wirt schaftsführung an Universitäten und Hochschulen ableitbar. Es wäre eine unzulässige Einschränkung, wenn Planung und Wirtschaftsführung sich nur darin erschöpften, wirtschaft- liehe Vorteile bei der Meisterung der wissenschaftlich-technischen Revo lution zu erzielen. Effektivität der akademischen Bildung und For schung hat als Kriterium die Ent wicklung der geistig-kulturellen, ästhetischen und sozialen Fähigkei ten — eben den wesentlichen Faktor der Steigerung der Arbeitsproduk tivität und des ökonomischen Wachs tums der sozialistischen Gesellschaft. Zielfunktion der Universität im Rahmen des staatlichen Planes ist die Sicherung des für die dynamische Entwicklung des gesellschaftlichen Systems des Sozialismus erforder lichen Bestandes an hochqualifizier ten Kadern sowie der Kampf um Pionier- und Spitzenleistungen in der Forschung sowie Aus- und Wei terbildung für strukturbestimmende Vorhaben der gesellschaftlichen Re produktion. Der objektiv bedingte, unmittel bare Zusammenhang der Prognose, Perspektivplanung und operativen Planung erfordert von uns, die Aus sage der Prognose ständig zu er höhen. Nur so können für die Ent wicklung der sozialistischen Gesell schaft erforderliche optimale Gleich gewichtsbedingungen zwischen dem Bildungs- und Forschungsvorlauf einerseits ' und dem Wirtschafts wachstum andererseits planmäßig verwirklicht werden. Wirtschafts wachstum, Nationaleinkommensent wicklung und die Entwicklung der Universitäten und Hochschulen be dingen sich gegenseitig. Die Stellung des Teilsystems Hoch schulwesen im gesellschaftlichen System erfordert, daß das Hoch schulwesen grundlegende Funktio nen bei der Gestaltung des gesell schaftlichen Systems des Sozialismus ausüben muß. Planungssystem. Lei tungsaufbau und die Organisations struktur der Universität müssen so gestaltet sein, daß unter umfassen der Entwicklung der sozialistischen Demokratie die Universität eine sol che Stabilität und Reaktionsfähig keit aufweist, die eine vollständige Lösung der übertragenen Aufgaben auch bei sich verändernden „Um weltbedingungen“ ermöglicht bzw. diese neuen Bedingungen bei der Be stimmung der Aufgaben berück sichtigt. Die staatlichen Leiter haben zu gewährleisten, daß Planung und Lei tung der Universität auf das Ent wicklungsniveau der wissenschaft lichen Führung der Volkswirtschaft gehoben werden. 1) Vgl. dazu: W. Ulbricht, „Die Bedeu tung und die Lebenskraft der Lehren von Karl Marx für unsere Zeit“. Dietz Verlag. Berlin 1968. S. 10 2) Vgl. dazu: Wolf. H.. Die Dynamik der erweiterten sozialistischen Reproduk tion und ihre planmäßige Umsetzung durch die Strukturpolilik, in: Einheit, 1970 Heft 3, S. 275 3) W. I. Lenin, Zweiter Gesamtrussi scher Kongreß der Sowjets der Arbeiter und Bauerndeputierten. Werke Bd. 26, Dietz Verlag. Berlin 1961. Seite 246 UZ 25/70, Seite 5
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