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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
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- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
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- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
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- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
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- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
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- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
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- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
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Band 14.1970
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In Moskau Fakultät für Leitungstätigkeit gegründet Eine Fakultät für Leitungstätigkeit wurde kürzlich an der Moskauer Physika lisch-technischen Hochschule ins Leben ge rufen. Aufgabe dieser Fakultät ist die Aus bildung von Spezialisten, die die Fähigkeit des operativen und strategischen Leitens beherrschen. Analoge Fakultäten werden auch an anderen Universitäten der So wjetunion eingerichtet werden. In einer Studienzeit von etwa zwei Jah ren sollen an diesen Fakultäten Spezia listen für die wirtschaftsleitenden Organe herangebildet werden. Voraussetzung für die Aufnahme dieses Studiums ist ein be reits erworbenes Diplom. Hauptmethode der Arbeit mit den „Diplomstudenten“ ist eine selbständige Tätigkeit unter Anlei tung erfahrener Professoren und Experten der Produktion, die in der Lösung konkre ter Aufgaben der Leitung besteht. Die Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeitsorganisation werden in einem Lehr gang über „Organisation und Planung der Produktion“ vermittelt. Eingeführt wurde ferner ein Sonderlehrgang zum Thema „Die Rechentechnik bei technischen und öko nomischen Berechnungen.“ Außerdem ist geplant, bestimmte Bereiche der Wissen schaft des „strategischen“ Leitens in das Programm aufzunehmen. Musterbeispiel der wissenschaftlichen Organisation, deren „Alphabet“ die Studenten von Anfang an lernen müssen, sollen in erster Linie die Organisationsmethoden des Lehrprozesses und der Erziehung an der Hochschule selbst sein. Die Unterweisung der Studenten in Fer tigkeiten der praktischen, schöpferischen Tätigkeit wurde zu einer Notwendigkeit. Dadurch bedingt bildeten sich neue Un terrichtsformen heraus wie beispielsweise die ökonomischen Spiele, die Analysen re aler Wirtschaftssituationen. Als Helfer der Hochschulpädagogen be zeichnete N. Krasnow, 1. Stellvertreter des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, die Unterrichtssendungen im Fernsehen, die von den Studios großer Hochschulzentren aus gestrahlt werden, Vorlesungen namhafter Wissenschaftler und in den besten wissen schaftlichen Laboratorien vorgenommene Experimente werden dadurch einem gro ßen Auditorium Zugänglich gemacht. In der Sowjetunion werden Vorschläge unterbrei tet, die das Ziel haben, den Fersehunter richt mit Hilfe künstlicher Erdsatelliten noch weiter auszudehnen. Aussichtsreich seien auch Sendungen, die es höchstquali fizierten Dozenten ermöglichen, sich gleich zeitig mit mehreren Studiengruppen zu be schäftigen. Vom Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der UdSSR sei ein experi mentelles Typenprojekt für ein in sich ge schlossenes Fernsehsystem bestätigt wor den, das von mehreren Hochschulen bereits übernommen wurde. Strahlungsgürtel der Erde weiter erforscht Es gibt einen einheitlichen Strahlungs gürtel der Erde. Zu dieser Feststellung ge langten sowjetische Physiker bei Unter suchungen des erdnahen Raumes mit Hilfe von künstlichen Erdtrabanten. Bisher wurde angenommen, daß die Wolke geladener Teilchen von hohen Energien, die vom Magnetfeld der Erde festgehalten wird, aus zwei Gürteln — einem inneren und einem äußeren — besteht. Die Ergebnisse der jüngsten Beobachtungen haben die Wissenschaftler davon überzeugt, daß es innerhalb des Strahlungsgürtels keine neu trale Trennlinie gibt. Der Strahlungsgürtel erstreckt sich rings um die Erde in einen Verblüffend Amsel, Drossel, Fink und Star... Eine wohl einzigartige Samm lung besitzt Karl Martynowitsch Grigulis, der älteste, wissenschaft lich noch sehr aktive Ornithologe Lettlands. Es sind zahllose Noten blätter mit der Aufzeichnung von Vogelstimmen. Mit einer selbst ausgetüftelten originellen Methode gelang es ihm auch, die feinsten Nuancen in den Modulationen sei ner gefiederten Sänger niederzu schreiben. Aber auch ohne Noten versteht es der 86jährige, der ein ausgezeichnetes Gehör und musika lisches Gedächtnis hat, Vogellieder zu imitieren. In seinem Repertoire hat der die „Stücke“ Nachtigall, Haselhuhn, Meise, Lerche, Schlamm läufer, Turmfalke ... Insgesamt un gefähr 70. Raum, der 500 Kilometer bis zu 50 000 Ki lometer von der Erdoberfläche entfernt ist. In großen Höhen sind die Parameter des Strahlungsgürtels auf der Tag- und der Nachtseite unterschiedlich. Sie verändern sich unter dem Einfluß der Sonnen- und der Magnetaktivität. Mechanischer Delphin - Modell für die Bionik-Forschung Studenten der Leningrader Hochschule für Wasserwirtschaft entwickelten einen mechanischen Delphin aus Stahl, Kunst stoff und Transistoren. Er kann schwim men, tauchen und aus dem Wasser sprin gen, er vollbringt Leistungen wie ein ech ter, lebendiger Delphin. Das Modell ist eine naturgetreue Nachbildung des Tieres und wird per Funk gesteuert. Die Elektromoto ren werden von handlichen Akkumulato ren im Rumpf gespeist. Sowjetische Inge nieure erforschen mit Hilfe dieses „Del phins“ die Leistung der sich bewegenden Schwanzflossen und die Möglichkeit der Verwendung ähnlicher Antriebsvorrich tungen im Schiffsbau. Das Modell wird da zu dienen, bisherige Hypothesen schnell schwimmender Tiere zu überprüfen und dadurch die Bionikforschung fördern. Struktur und Bau der Elastase entdeckt Britische Wissenschaftler haben die che mische Struktur und den räumlichen Bau des Enzyms Elastase ermittelt. Die Ela stase ist eng mit anderen eiweißspalten den Enzymen, dem Chymotrypsin und dem Trypsin, verwandt. Das Molekular gewicht der Elastase liegt bei 26 000, die Zahl der im Molekül enthaltenen Amino säuren beträgt 240, wobei 39 Prozent der im Elastin vorhandenen Aminosäuren an den entsprechenden Positionen auch beim Chy motrypsin vorkommen. Was diese Unter suchungen für die Grundlagenforschung so interessant macht, ist die Tatsache, daß zwei in ihrer Wirkung sehr ähnliche En zyme erstmals auch in ihrem räumlichen Aufbau direkt miteinander verglichen wer den können. Nachdem schon die weitgehende Über einstimmung der Reihenfolge der Amino säuren innerhalb der beiden Einweißketten auf eine weitgehende Ähnlichkeit der bei den Moleküle hindeutete, ergab die Struk turaufklärung, das Elastin und Chymotryp sin tatsächlich eine extrem ähnliche räum liche Form aufweisen. Winterschlaf durch Bluttransfusion Die meisten Tiere, die einen Winter schlaf halten, lassen sich unter keinen Ver suchsbedingungen im Sommer zu diesem Verhalten Zwingen. Das amerikanische Erdhörnchen (Ci- tellus Tridecemlineatus) macht hiervon keine Ausnahme. Doch ist es bei der La borhaltung einer Kolonie von 20 -Tieren vorgekommen, daß ein Erdhörnchen nicht aüs dem Winterschlaf erwachte. Man ent nahm dem schlafenden Tier aus der Dorsa len Aorta drei Millimeter Blut und inji zierte es drei aktiven Erdhörnchen zu glei chen Teilen. Danach wurden sie, zusam men mit unbehandelten Kontrolltieren, in sieben Grad Celsius temperierte, abge dunkelte und geräuscharme Käfige ge bracht, wo innerhalb von 48 Stunden die Intravenös gespritzten Tiere in den für einen Winterschlaf typischen Zustand fie len. mumu••••Mwu•muE•••mu•••munu•M•mumammMEm=Es=wL=SRN-* Die verzweifelten Eltern und die Schwerter nehmen Abschied von der 19jährigen Studentin Allison Krause, die wie ihre drei gleich altrigen Kommilitonen in Kent er mordet wurde. Fotos: ZB (AP-Tele) Mord im fremden und im eigenen Land shington besetzten Studenten del Amerikanischen Universität und der Georgetown Universität die wichtig' sten Zufahrtsstraßen der Hauptstadt und das Gebiet in der Nähe des Wei ßen Hauses. Die Polizei verhaftete 15 Studenten beider Universitäten. 1 New York demonstrierten Tausende Studenten und Schüler durch das Zentrum der Stadt und verurteiHefl die abenteuerliche Politik Nixons und das Blutbad in Kent. In Boston zogen mehr als 10 000 Studenten, die in Sprechchören „Frieden jetzt“ for derten, durch die Straßen. In Madi son (Bundesstaat Wisconsin) und an der California Universität in Los Angeles verhängten die Gouverneure den Ausnahmezustand während de Studentendemonstrationen und setz ten Nationalgardisten bzw. Polizei ein. 69 Studenten wurden in Los AO' geles verhaftet. In Austin (Texas) vs suchte die Polizei mehr als 2000 monstrierende Studenten mit Trä nengas und Gummiknüppeln ausein- anderzutreiben. Fünf Demonstranten wurden verhaftet. Weltweite Proteste hat der Über fall der USA auf Kambodscha aus gelöst. Wohl noch nie in den letzten Jahren hat es im eigenen Land so massiven Protest, so starke Aktionen gegen die Politik der USA-Regierung gegeben. Unter den Anklägern der imperialistischen Gewaltpolitik be finden sich Zehntausende nmerika- nischer Studenten, die die Brutalität und Unmenschlichkeit ihres Regimes auch selbst auf besonders tragische Weise zu spüren bekamen, als bei einer Protestdemonstration vier Stu denten der Universität Kent im Bun desstaat Ohio von Nationalgardisten skrupellos ermordet wurden. Wei tere Studenten wurden verletzt. Der 28jährige Assistent Michael York, der selbst Soldat war, berich tete über den grausamen Vorfall: „Ich hörte die kugeln pfeifen? Ich weiß, wie das klingt. Dann sah ich den ersten Toten. Eine Kugel hatte ihm den Schädel zertrümmert. Ich werde das nie vergessen.“ York hatte sich bislang nie an einer Demonstration beteiligt, er fügte hinzu: „Doch das wird sich ändern.“ Der Vorsitzende der „Nationalen Studenten Vereini gung“ Charles Palmer zieht einen hi storischen Vergleich: „Vor 200 Jahren erhielt der Tod von fünf Amerika nern in Boston, verursacht durch die britischen imperialistischen Truppen, den Namen ,Massaker von Boston’. Die Tragödie von Kent könnte sehr wohl das .Massaker' unserer Zeit werden.“ Das Blutbad von Kent am Mon tag vergangener Woche hat die Pro teste der Studenten weiter gestei gert. Am Dienstag waren 170 Univer sitäten von Küste zu Küste völlig stillgelegt. Am Mittwoch waren es bereits 250. Den Freitag begingen die amerikanischen Studenten als „na tionalen Trauertag“ für die. .Opfer des „Massakers“ vonKent. Zahlreiche Universitätsrektoren schlqssen sich den Protestaktionen der Studenten an und appellierten an Präsident Nixon, den Krieg in Indochina so schnell wie möglich zu beenden. In Wa- Physik- und Mathematik- Sonderkurse in Moskau Moskauer Schüler, die sich für die „ex akten“ Wissenschaften interessieren, kön nen neben dem Schulunterricht Vorlesun gen an Instituten hören. Außerdem wurden an vielen Hochschulen der Hauptstadt Physik- und Mathematik-Schulen einge richtet, an denen Professoren und Studen ten unterrichten. Für die Aufnahme in diese Schulen le gen Schüler der neunten und zehnten Klas sen Prüfungen ab, bei denen außer ihren Kenntnissen auch die Fähigkeit, selbständig logisch zu denken und in den Labors Ver suche durchzuführen, getestet werden. Ge genstand des Unterrichts ist das Physik pensum des ersten Universitätsstudien jahres sowie die Grundlagen der mathema tischen Analyse und der höheren Algebra. Nach Ansicht bekannter sowjetischer Wis senschaftler tragen solche Schulen we sentlich dazu bei, geeignete Anwärter für , die Aufnahme in Institute zu finden. Ih Moskau, Leningrad, Nowosibirsk und Kiew sind außerdem Oberschulen mit physikalisch-mathematischer Fachrichtung eröffnet worden. An diesen Schulen lernen die jungen Menschen mehr, als üblich. Das Grundübel nicht genannt Springers „Welt“ befaßte sich jüngst mit einem kürzlich in Bonn überreichten Bildungsplan, der auf „die Mängel, die Antiquiertheiten und die einer Industrienation un würdige finanzielle Beschneidung im. Bereich des Bildungswesens“ eingeht. „Der. Plan verlangt eine veränderte Lehrerausbildung, das quantitative Schlüsselproblem päd agogischer Renovatio. Er verlangt mehr Sozlalpädogogen filr die vor schulische Erziehung, kleinere Klas sen und folglich viel mehr Lehrer, den Ausbau einer dauernd zur Zu kunft ' hin offenen Lehrplanfbr- tfchung, die Abstimmung von Schul abschlüssen und Berufsangeboten.. kommentiert die „Welt“. e In der DDR ging vor einer Woche der VII. Pädagogische Kongreß zu Ende. Probleme, die im Zwergschu lenstaat Westdeutschland heute erst noch auf dem Papier angeSP^ werden, von denen dort keine 1 i wie sie zu lösen sind, spießt, unserem Kongreß keine Ro^b sind dank der klugen und we" tigen Bildungspolitik unseres ’ tes längst bewältigt. Unser 1 , mühungen zielen auf die hoc dete sozialistische Persönlich^ 70er und 80er Jahre. Dabei sind die entscheid "9 Fragen der Bildungsmisere i ,n / ner „Bildungsplan“ noch nid' e mal aufgegriffen. In Bonn P man über die Worte des 9 Volksbildungsministers Margot ecker auf dem VII. PädogoS'' Kongreß nachdenken: „Die dungsmisere in Westdeutschlc n . steht nicht nur in dem. vielzi materiellen Notstand der So sondern vielmehr im reakt' , Erziehungsauftrag, im . Bi. monopol, in den antiquierte^^, wissenschaftlichen Bildungsi"^. sowie nicht zuletzt in der Ver rung der demokratischen mung aller Beteiligten. E in umfangreiches Projekt haben sich wesens der sozialistischen Länder vor- die Wissenschaftler des Arzneimittel genommen: Sie wollen ein einheitliches Arzneibuch, das „Compendium Medica- mentorum“ herausgeben. In ihm sihd Qualitätsvorschriften und Prüfungsmetho den für solche Arzneimittel standardisiert, an denen alle sozialistischen Staaten in teressiert sind. Im deutschen Institut für Arzneimittelwesen der DDR in Berlin lau fen die Fäden dieses Vorhabens zusammen. Der Direktor dieses Institutes und Vorsit zender der Spezialistenkommission „Arz neimittelstandardisierung“ im RGW, NPT Prof. Dr. Richter, bezeichnete dieses Pro jekt als außerordentlich wichtig und pro gnostisch als einen Kristallisationspunkt für die Kooperation in der Arzneimittelfor- sch'ung. Schon 1971 würden in den Handels beziehungen der Länder große Erleichte rungen eintreten, denn die sozialistischen Staaten brauchten u. a. die aus Ratsländern eingeführten Medikamente nicht nach ver schiedenen Methoden zu überprüfen. Die Leitung in der Spezialistenkommis sion wurde den DDR-Wissenschaftlern UZ 21/70, Seite 6 Ein Arzneimittelbuch sozialistischer Länder] Umfangreiches Projekt der Wissenschaftler des Arzneimittelwesens unter Federführung der DDR übertragen, da sie von der Arbeit am Arz neibuch der DDR her über umfangreiche Erfahrungen für ein solches Vorhaben ver fügen. In Abständen von sechs Monaten bis zu einem Jahr tagen die Fachleute, um über die weiteren Schritte zu beraten. Als erstes wurde die Ausarbeitung von allge meinen Prüfungsbestimmungen für Arznei mittel, in Angriff genommen. Dazu zählen u. a. die einheitlichen Methoden zum Nach weis von Verunreinigungen, zum Bestim men der Schmelztemperatur und zum Mes sen der Lichtabsorption. Diese allgemeinen Arbeiten sind zum größten Teil abgeschlos sen, die Wissenschaftler arbeiten gegen wärtig schwerpunktmäßig an biologischen Prüfungsmethoden z. B. auf Sterilität, Toxizität und Freiheit von fibererzeusen- den Stoffen. Bei allen Verfahren, die ver- einhpitlicht werden müssen, orientieren sich dje Fachleute in Verbindung mit eige nen Forschungsarbeiten am Welthöchst stand. Auf dieser Grundlage werden dann die neuen Vorschriften entwickelt. Parallel dazu' wurden einheitliche Nor men für bestimmte Arzneistoffe erarbeitet, sogenannte Monographien. Das gilt für jene Stoffe, auf deren Produktion ein sozialisti sches Land spezialisiert ist. Die DDR-Wis senschaftler schufen so u. a. eine Monogra phie für Koffein, das hier für mehrere Rats- länder hergestellt wird. Die Arbeitsergeb nisse werden dann von den anderen Län dern in der Spezialistenkommission über prüft. Bisher wurden für das neue Arzneibuch etwa 30 solcher Monographien erarbeitet und zum Teil verabschiedet, der Akademie- Verlag der DDR hat in Übereinstimmung mit den Wünschen der Ratsländer den Druck des „Compendium Medicamentorum“ in zweisprachiger Form (Russisch/Deutsch) übernommen. Das Werk erscheint in Lose- Blättform, so daß es dem jeweiligen Wis sensstand entsprechend ergänzt werden kann. Zum Jahreswechsel 1970/71 soll diese erste Ausgabe erscheinen. Eine der Kon sequenzen ist dann z. B., daß das Koffein aus der DDR-Produktion nicht mehr in den einzelnen Exportländern nach den natio nalen Vorschriften überprüft werden muß, oder daß die Herstellungsverfahren unab hängig vom Bezieher unverändert halten werden können. Auch Fragen der Deklaration könpg durch geklärt werden, vorab wurde W für alle Arzneimittel eine einheitlicheer‘ genkennzeichnung eingeführt, aus d deutig das für die Verwendbarkeit tige Herstellungsdatum hervorgeht. Das war früher von Land zu Lande 4 schiedlich, teilweise hatten sogar d0 schiedenen Firmen unterschiedlich«AP genschlüssel. Seit 1966 arbeiten die Lö mittelfirmen der sozialistischen c nach diesen einheitlichen Kennzet (1 gen. Es ist bisher einmalig in der daß diese wichtige Kennzeichne’ 0 ganze Staatengemeinschaften vere licht wurde. .A EP Ein weiteres Vorhaben ist die "go rung von Kurzbezeichnungen für • Arzneimittel, die einen zu langdeo schwer verständlichen Namen.hano wird jetzt das Präparat „Natrium so nophenazomethansulfonicum“ ausr rien unter dem Namen Anatgin gef“u0” weiterer Schritt wird auch getan, Kennzeichnung z. B. der Tierarz" zu vereinheitlichen.
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