Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 14, 26.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 16, 09.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 18, 23.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 19, 30.04.1970 1
- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 23, 28.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 24, 04.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 25, 11.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 34/36, 17.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 01.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 40, 15.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 41, 22.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 42, 29.10.1970 1
- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 48, 10.12.1970 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 17.12.1970 1
-
Band
Band 14.1970
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
FDJ und Forschungsseminare notwendig, daß für Stu- Fragen standen im Mittelpunkt wird in den Forschungsseminaren die m s ■ Arbeit in den Forschungsseminaren denten der des der Oie politisch-ideologische Erziehung in der Praxis Der FDJ-Studenten ringen um konsequente Durchsetzung des WPS geht uns darum, die Rolle der der Hochschulreform zu erhö- wird eine optimale Wechselbeziehung den verschiedenen Studienformen rea- Grundvoraussetzung in den Forschungs- dem Fachstudium beginnt, halten wir es notwendig, über ein differenziertes System Studenten bereits vom ersten Studienjahr 2. Wie zwischen lisiert? 3. Wie mit der der 1. Wie tragen die Forschungsseminare zur pra xisnahen Ausbildung und Erziehung der Stu denten bei? Studienjahre, die eine differenzierte auf ein gleicher führen. mehr Rechnung getragen wird. Der dafür ver anschlagte Zeitfonds müßte stärker nach der Höhe der Studienjahre differenziert werden. Daß diese Frage bisher ungenügend gelöst ist, scheint uns eine Ursache dafür zu sein, daß unsere Freunde sich in guter Qualität zwar in ihr unmittelbares Problem, nicht aber in die Gesamtproblematik des Seminars einarbeiten mit für die an die Studenten verschiedener in einem Seminar arbeiten, Anleitung erfolgt, um alle maßen sehr gutes Niveau zu Sammlungen und Konferenzen Pädagogenkollektivs. Durch diese enge Verbindung der Schule können viele Fragen Pädagogik, der Psychologie und Studenten zu lösen sind. 3. In den Prozeß der Planung und mulierung der Forschungsaufgaben sind die denten einzubeziehen. 4. Da die unmittelbare Beteiligung der denten an den Forschungsseminaren erst For- Stu- in die Arbeit der Seminare einzubeziehen. Wir meinen, daß dadurch der gesamte Studienpro zeß stimuliert wird. 5. Wir halten es für eine entscheidende Auf gabe der FDJ, alle Freunde ideologisch auf die Arbeit in den Forschungsseminaren vorzuberei- ten. Es handelt sich hier um eine völlig neue Studienform, die von jedem Studenten einen großen Leistungswillen, Verantwortungsbewußt sein und Einsatzbereitschaft erfordert. Wir meinen, daß die von unserer FÖJ-Lei- tung vorgeschlagenen Maßnahmen ein Beitrag sind, um die 3. Hochschulreform im Sinne des Staatsratsbeschlusses vom April 1969 voranzu treiben, daß sie uns helfen können, künftig noch bessere Leistungen zu erreichen. Uber die Führung des Praktikums einer Mathematikergruppe im PCK Schwedt / Auszüge aus einer Leistungsschauarbeit von W. Quapp können. Das ist aber eine schöpferischer Diskussionen Seminaren. Ferner halten wir es für Analyse einer neuen Studienform und Schlußfolgerungen der FDJ-Leitung / Von Klaus Rendgen und Klaus Richter führen, denn es FDJ im Prozeß hen. Folgende drei : unserer Analyse: liehe Festlegung getroffen, die fol gendes beinhalten sollte: — Im 1. Studienjahr übernehmen die Studenten Gruppen- oder Zir kelleitertätigkeit. - Im 2. und 3. Studiepiahr werden die unterrichtspraktischen Übungen durchgeführt und Teilfunktionen des Klassenleiters übernommen. — Kennenlernen der Situation an der Schule durch Teilnahme an Ver- 28. April 1970. 18 Uhr, Haus der Wissenschaft ler. In einer Feierstunde werden Auszeichnun gen für die besten Arbeiten der Universitäts leistungsschau verliehen. Ein Kollektiv der Sektion Marxistisch - leninistische Philosophie/ Wissenschaftlicher Sozialismus erhielt für seine Arbeit den Preis der Karl-Marx-Universität zweiter Stufe. Diese Auszeichnung bestätigt uns, daß wir mit unseren Forschungsseminaren genau auf dem Weg sind, den uns der Staatsratsbe schluß vom 3. April 1969 vorzeichnet. Die aus gezeichneten Arbeiten sind in gemeinsamer Ar beit von Wissenschaftlern und Studenten in den Forschungsseminaren entstanden und sind Bei träge zu den Schwerpunktaufgaben unserer Sektion. Als wir uns in der Grundorganisationsleitung der FDJ mit Fragen des WPS befaßten, standen naturgemäß die Forschungsseminare als eine der entscheidenden Formen wissenschaftlich-produk tiven Studierens im Mittelpunkt. Wir schätzten ein, daß sie eine positive Sache sind, aber auch Mängel haben. Die Qualität dieser Einschätzung war uns Anlaß, eine exakte Analyse durchzu- leitung zur Weiterentwicklung der Forschungs seminare geworden. Neben der entscheidenden Schlußfolgerung, daß wir uns mit dem bisher Erreichten auf keinen Fall zufriedengeben dür fen (selbst wenn es sich um solche echten Fortschritte handelt, wie sie die Forschungs seminare zweifellos sind), haben wir fünf Schlußfolgerungen aus unserer Analyse gezogen: 1. Bereits bei der langfristigen Planung der Forschungsseminare, muß der konkrete Anteil der Studenten an der Forschung ausgewiesen werden. 2. Davon ausgehend müssen schwerpunktmä ßige Aufgabenstellungen abgeleitet werden, die in Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaftlern . und Bei der Weiterentwicklung der Forschungs seminare muß die Frage der sozialistischen Ge meinschaftsarbeit einen entscheidenden Platz einnehmen. Die Gemeinschaftsarbeit ist u. E. nicht nur eine Methode, um schnell beste For schungsergebnisse zu erzielen, sondern in hohem Maße ein entscheidender Stimulator zur Her ausbildung und Festigung des sozialistischen Klassenstandpunktes, sozialistischer Verhaltens weisen und Einstellungen. Gegenwärtig arbei ten in den Forschungsseminaren sechs Studen tenkollektive an Gemeinschaftsarbeiten. Diese Zahl kann uns keineswegs genügen. Es ist mehr möglich und notwendig. Bedenklicher aber ist, daß es eine unmittelbare Gemeinschafts arbeit von Wissenschaftlern und Studenten erst in den Anfängen gibt. Damit werden solche entscheidenden Vorzüge wie die starke Erhöhung des unmittelbaren erzieherischen Einflusses der Wissenschaftler, aber auch die Steigerung der Forschungskapazität der Sektion noch ungenü gend genutzt. Unsere Analyse ist zu einer guten Grundlage der gemeinsamen Arbeit von FDJ und Sektions ¬ sozialistische Gemeinschaftsarbeit zwischen Wis senschaftlern und Studenten verwirklicht? Die Praxis der Lehrer für Marxismus-Leninis mus ist der ideologische Klassenkampf, ist die Leitung ideologischer Prozesse. Indem die Arbeit in den Forschungsseminaren sich auf die ent- scheidenden Schwerpunkte der ideologischen Auseinandersetzung konzentriert und den Stu denten entscheidende Erfahrungen in dieser Auseinandersetzung vermittelt, werden sie die ser Forderung gerecht. Mängel, die hierbei noch auftreten, sind im wesentlichen den Problemen 2 und 3 geschuldet. Wie unsere Analyse zeigt, gibt es gerade in der Integration der For schungsseminare in den gesamten Studienpro zeß noch die meisten Schwierigkeiten. Wir hal ten für notwendig, daß im Zeitbudget der Stu- er 82 :or7 he Methodik anschaulich behandelt und in der Praxis demonstriert werden. Weiterhin können einige Studenten Forschungen für die Diplomarbeit an der Schule betreiben. In den Ver trag zwischen Universität und Schule werden Forderungen beider Partner aufgenommen. Grundlage für die Verwirklichung dieser Vor schläge ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Fachrichtungen, der Schule und FDJ-Gruppe. FDJ-Gruppe III/4 , a Staatsbürgerkunde/Deutsch cht' do 'Vie aber sieht an unserer Uni- Versität die Ausbildung zur Zeit 2us? Im Verlaufe unseres bisherigen dreijährigen Studiums sind wir zu fer Überzeugung gekommen, daß Cas Ausbildungsprogramm von Grund auf neu und praxisverbunde- ler gestaltet werden muß. Es kann Eeinesfalls befriedigen, wenn die ^denten ins Praktikum gehen und 2uYor nur vier Stunden gehalten haben. Die unterrichtspraktischen Vbungen fanden bisher an vier ver- schiedenen Schulen statt, Ursache dafür war die ungenügende Koordi nation zwischen den beiden Fach richtungen. Es ist deshalb nicht verwunder lich, daß wir weder zu den Schü lern noch zum gesamten Pädagogen kollektiv ein für beide Seiten ge winnbringendes Verhältnis haben. Aus der ungenügenden Verbunden heit mit der Schule resultiert wei terhin, daß für viele Dinge zwar theoretisches Wissen vorhanden ist, aber keine Möglichkeit, dieses Wis sen praktisch umzusetzen (z. B. Klassenleitertätigkeit). Unsere FDJ-Gruppe hat in einer Versammlung zur Vorbereitung des VII. Pädagogischen Kongresses fol gende Vorschläge erarbeitet: Für die Dauer des Studiums wird zwischen einer Schule und der Universität für eine FDJ-Gruppe eine vertrag- r 0 Kar"t ant® eu 3 chel‘ net , Lä scho mng" ausg beif „wif ITGLIEDERVERSAMMLUNGEN UND KON TROLLPOSTENAKTIONEN - ANALYSEN VND SCHLUSSFOLGERUNGEN gab es im April in den Grundorganisationen und Grup pen der FDJ. Alles mit dem gleichen Ziel: tu überprüfen, wie nach einem Jahr Staatsrats beschluß die 3. Hochschulreform, speziell das wissen schaftlich-produktive Studium an unseren Sektionen durchgesetzt ist, welchen Anteil die FDJ-Organisa- tionen daran haben müßten und tatsächlich haben. Noch ist keine umfassende Auswertung der Mit gliederversammlungen erfolgt, doch läßt sich schon jetzt ablesen, daß viele schöpferische Kräfte frei gesetzt wurden, daß in manchen Sektionen die FDJ- Leitungen ihr Hauptarbeitsfeld besser erkannten und auch vielerorts ein weiterer Schritt zur ver trauensvollen Zusammenarbeit von FDJ-Studenten und Hochschullehrern getan wurde. Bemerkenswert, daß selbstverständlich viel, aber nicht nur kritisiert wurde, sondern bewußt auch gute Beispiele von Seminaren mit hoher Wissenschaftlichkeit, großen Anforderungen an die Selbständigkeit der Studenten hervorgehoben und zur Verallgemeinerung emp fohlen wurden; so die Einführung in die Sprach wissenschaft für Deutschlehrer des 1. Studienjahres. Viele Vorschläge drängen auf die Einführung sol cher Wissenschaftsgebiete wie Leitungswissenschaf ten, Menschenführung, Organisation, Erkenntnis theorie. Gleichermaßen wurde festgehalten, wo die FDJ anzusetzen hat, um für effektive Studieninhalte und -formen auch die optimale Studienhaltung aller Freunde zu schaffen. Ebenfalls noch in der Auswertung und trotzdem schon bewährt sind die Ergebnisse der ersten Kon trollpostenaktion, die den Staatsratsbeschluß mit den in den Studienplänen ausgewiesenen WPS sowie die Pläne mit der Realität verglich. Von der Arbeiterjugend zu lernen hat sich hier als klug und richtig erwiesen: Auf den Tischen der FDJ-Leitun- gen liegt zusätzlich wertvolles Material, das die ge meinsamen Beratungen mit der Sektionsleitung Ende Mai noch effektiver machen wird. Das gilt zumindest für die Sektionen, wo die Kontrollpostenarbeit nicht nur dem zentralen Stab überlassen wurde, sondern die GO-Leitung die Posten selber anleitete. Der Zen trale Kontrollpostenstab bereitet mit den Erfahrun gen der ersten Aktion zur Zeit die nächste vor — diesmal geht es um die zweite Seite der Medaille: Studienhaltung, Studiendisziplin im weitesten Sinne des Wortes. b UZ veröffentlicht auf dieser Seite Schlußfolgerun gen einer Gruppe und einer GO, die aus den Aktivi täten im April gewonnen wurden. Interessante und unserer Meinung nach wertvolle Beispiele wissen schaftlich-produktiven Studiums stellen wir auf den Seiten 6 und 7 vor. orschlag: Verträge zwischen chulen und der Universität I der Gesaftung des" entwickf- gesellschaftlichen Systems des Bialismus ist die planmäßige und gerichtete Entwicklung des i’lksbildungswesens von grund- 'Sender Bedeutung. Wir wollen mit- Nstantwortlich darum ringen, daß Se künftigen Lehrerabsolventen in Xollem Maße den steigenden Anfor- derungen gerecht werden. i de eu” ra1d Ar® ht' si^ arl i Med rse" 1 »ch, r 2 „2 uft" ng) i0 ^i MS s 5' Erfahrungen bei der Führung der mupp e Schwedt im Praktikum der Mathe matiker 1970 (vgl. auch UZ 1970, Seite 5), in einer Arbeit für die Leistungsschau Com Leiter der 16 Studenten zählenden Gruppe, Wolfgang Quapp (4. Studienjahr), ^gezeichnet, scheinen es uns wert, breite- r en Kreisen der Universität vermittelt zu Werden. Bevor wesentliche Abschnitte des Seiten Teils dieser auch auf der VI. Lei- s ^ngsschau der Universität ausgestellten Arbeit, zitiert werden, einige einführende Bemerkungen. Die Gruppe setzte sich zusammen aus ^aäenten der Fachrichtungen Kybernetik, ^nalysis und Operationsforschung. Fünf mudenten waren in einer oder mehreren Nrüfungen durchgefallen und hatten noch Nachprüfungen ausstehen. Sechs Studenten hatten bis dato nur schwache oder mittel mäßige fachliche Leistungen gezeigt. Fünf mären auf Grund ihrer fachlichen Leistun- geeignet, Kollektive anzuleiten und schliche Höchstleistungen zu vollbringen. 1e kamen aus fünf verschiedenen Semi- ^argruppen und lernten sich zum Teil erst " Schwedt kennen. Die Brigade wollte beweisen, daß der ‘nsatz größerer Praktikantengruppen in N'oßbetrieben effektiver ist als der einzel- cr Studenten in unbedeutenden Betrie- an. Das Kollektiv arbeitete an einer ^oßen, volkswirtschaftlich bedeutenden Aufgabe, auf deren Lösung teilweise schon ^ngend von weiteren Bearbeitern gewar- Jt wurde. Das Praktikum wurde von der truppe umsichtig vorbereitet. Sie fuhr "it einem detaillierten Programm, das ge- aue Verantwortlichkeiten für jeden ein- vorsah, nach Schwedt. Bei der Einschätzung der Ergebnisse ist zu beachten, daß es von Seiten des Groß betriebes infolge Planrückständen keinen materiellen Anreiz gab, daß weiterhin von der Sektionsleitung an das sieben Wochen dauernde Praktikum keine detaillierten hohen Anforderungen gestellt wurden und dgß es für die Praktikumsleistungen keine Zensuren gab. Entscheidendes Problem des Leistungskollektivs war es daher, Motive zu finden und zur Geltung zu bringen, die alle Brigademitglieder für höchste Arbeits ergebnisse aktivierte. Wir gingen davon aus, daß die morali schen Beziehungen jedes einzelnen und die Formung der Persönlichkeit im wesent lichen über gruppenspezifische Normen be einflußbar sind, daß die in einem Kollek tiv herrschenden Gruppennormen für viele Freunde die Ursache für positive oder negative Einstellungen zur Arbeit und zu vielen anderen Dingen des Lebens sind. Die Brigadeleitung setzte also als erstes durch, daß in den geforderten Zeiten ge arbeitet wurde. Der Ansatzpunkt hierfür war das persönliche Vorbild aller Arbeits gruppenleiter und der Genossen. Nach einer Woche werteten wir den Arbeitsbe ginn aus, gaben einigen Freunden Hin weise für die Kontrolle und das Organisie ren der Zusammenarbeit in der Arbeits gruppe und zogen die Genossen streng zur Rechenschaft, deren Arbeitsmoral unter dem geforderten Niveau lag. Ständig achteten wir darauf, unumgäng liche Wartezeiten nicht durch Kartenspie- pielen und ähnliches zu überbrücken, son dern durch Durchdenken der Aufgaben, Aufdeckung neuer Lösungsvarianten usw. zu nutzen. Wir orientierten weiter auf die möglichst breite und umfassende Behand- lupg des vorgegebenen Themas, nicht auf kurzsichtiges Suchen nach einer einzigen Lösüngsvarianten und deren Program mierung. Wenn das auch nicht in allen Fällen erfolgreich war, durch die vorgege bene Zeit bedingt, so konnte durch dieses Herangehen doch eine sehr aufgeschlossene und schöpferische Arbeitsatmosphäre ge schaffen werden. Wir bemühten uns, die durch die gege benen schlechten Arbeitsbedingungen ver ursachten Zeitverluste möglichst zu sen ken und zogen die Arbeitsgruppen zur Rechenschaft, die mit diesem Problem aus Unvermögen oder Trägheit nicht fertig wurden. Die vom Betrieb gegebene Themenstel lung garantierte in Qualität und Quantität der Anforderungen, daß jeder einzelne seinen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden konnte. Ob das in den Arbeits gruppen dann auch so war, hing sehr stark vom jeweiligen Arbeitsgruppenleiter ab, und hier zeigten sich -große Unterschiede. Es ist notwendig, daß der Leiter eines wis senschaftlichen Kollektivs sehr genau ein schätzen lernt, was der einzelne zu lösen vermag, und daß er dann aus dem Ge samtkomplex der Aufgabenstellung so ab gestufte Teilprobleme herausfindet, die an der Leistungsgrenze des jeweiligen Mit glieds seiner Gruppe liegen und dessen ganzen Einsatz fordern. Er darf dabei nicht zu viel verlangen, aber er muß unbedingt ständig für alle Kollektivmitglieder sach gemäße, konkrete Aufgaben bereit haben. Ist das nicht möglich (es gibt dafür zwei Gründe: die Aufgabenstellung ist insge samt zu leicht oder er selbst kann sie nicht in Teilprobleme aufteilen), so ver schlechtert sich sofort die Arbeitsatmo sphäre der Gruppe, einzelne sind unzufrie den, wirken auf andere negativ ein und schmälern das Ergebnis nicht nur durch den Ausfall ihrer eigenen Fähigkeiten, sondern auch durch Behinderung der an deren Mitglieder der Gruppe. Wir konnten diesen Prozeß in vielen Fällen ausführlich verfolgen. Ein Beispiel: Im Algol-Programm einer Gruppe war, wie die Rechenergebnisse zeigten, offensichtlich ein schwerwiegender Fehler, der aber un auffindbar schien. Die Fachleute der Ab teilung waren gerade nicht zu sprechen, und der größte Teil der Gruppe resignierte; Das ist an und für sich nicht besonders schwerwiegend, denn bei jedem Menschen gibt es im konkreten Fall eine Grenze, hinter der er aufhört zu kämpfen, aber interessant war, daß sofort auch Studenten aus anderen Gruppen die Lust an der Arbeit verloren, sich ebenfalls die Zeit mit Nebensächlichkeiten vertrieben und die Arbeitsatmosphäre insgesamt empfindlich störten. Im entgegengesetzten Fall, das heißt wenn jedes Gruppenmitglied eine schwere, aber lösbare Aufgabe hat und weiß, daß an Klippen Hilfestellung aus der Gruppe gegeben wird, sind selbst mit im Studium sehr schwachen Studenten sehr hohe Lei stungen erreichbar, von denen die Betref fenden dann selbst überrascht sind. Das Fehlen offizieller materieller Stimuli bewog uns, eine andere Möglichkeit der gesellschaftlichen Wertschätzung ständig in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken: Die Brigadeleitung orientierte alle Arbeitsgruppen darauf, die Ergebnisse ihrer Arbeit als Beitrag für die Leistungs ¬ schau zusammenzustellen und in wür diger, geschlossener Form aufzuschreiben. Diese Arbeit erfordert zwar einen beträcht lichen Mehraufwand an Zeit und Kraft, aber sie zahlte sich bei uns schon während des Einsatzes mehr als zurück. Wenn der einzelne seinen Anteil konkret in die Arbeit eingehen sieht, schön ge schrieben (mit Schreibmaschine und ge nügend Durchschlägen für jedes Mit glied des Kollektivs) und eventuell noch mit anschaulichen Abbildungen und Fluß bildern. so tritt genau das ein, was wir vorn als eines der ersten Motive für den Arbeitsprozeß bezeichnet hatten: Freude und Befriedigung an der eigenen Leistung, und das ruft naturgemäß das Streben nach neuen, noch besseren Ergebnissen hervor. (Das ist nur eine Möglichkeit, werden die Ergebnisse der Arbeit schnell im Be trieb angewandt, bringen sie hohen Nut zen, so wird die Wirkung ebenso stimu lierend sein, aber dies war wegen der Kom plexität unserer Aufgabenstellung nicht gegeben). Interessant war die Haltung einer Ar beitsgruppe, die bis etwa Mitte des Ein satzes nichts von einer Leistungsschau- arbeit hören wollte, die sich sogar schon eine Reihe von Ausreden überlegt hatte. Als jedoch die Arbeit einer anderen Gruppe Gestalt annahm, und die Mitglie der dieser Gruppe ihre Ergebnisse mit berechtigtem Stolz herumzeigten, da wollte und konnte man nicht mehr, zurückstehen und strengte sich an, um die eigene Arbeit noch schöner zu schreiben, anschaulichere Zeichnungen anzufertigen usw. (Fortsetzung auf Seite 6) UZ 20/70, Seite 5
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)