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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
- Ausgabe Nr. 6, 05.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 8, 19.02.1970 1
- Ausgabe Nr. 9, 26.02.1970 1
- Ausgabe Nr.10/11, 05.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.03.1970 1
- Ausgabe Nr. 13, 19.03.1970 1
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- Ausgabe Nr. 15, 02.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 17, 16.04.1970 1
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- Ausgabe Nr. 20, 07.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 21, 14.05.1970 1
- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
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- Ausgabe Nr. 26, 18.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 27, 25.06.1970 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 31, 30.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 32, 13.08.1970 1
- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
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- Ausgabe Nr. 37, 24.09.1970 1
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- Ausgabe Nr. 44, 12.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
- Ausgabe Nr. 46, 26.11.1970 1
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Band 14.1970
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Dem 100. Geburtstag Lenins gewidmet: 3. Philosophie-Kongreß Die Leninschen Prinzipien 4er sozialistischen „Wissenschaftspolitik u ibzuf wer” mit ueü* ingS' Pro’ lun§ htis- diese läch‘ bte>' zu unseren Neder herzustellen, und zwar darf man sie icht auf die alte Art wiederherstellen. Man 0 sch n ter eali- wird ben. In L den, L n konsequenter Durchführung der Linie ET-S°S,VIl. Parteitages ist unsere Partei mit dem und Plenum in einen neuen Abschnitt ihrer Wis- diegnschaftspolitik eingetreten. Das Ziel besteht derGorin, die Wissenschaft in vollem Umfang in och-208. gesellschaftliche System des Sozialismus dien ntegrieren. Insbesondere kommt es darauf ehr- s k eine organische Verbindung der wissen- 1 ib-choftlichen Arbeit mit dem gesamten gesell- renoj • tlichen Reproduktionsprozeß zu gewähr- solseisten. Durch die Schaffung einer hochlei- ien-dngsfähigen Wissenschaftsorganisation sind sunf6 unserer sozialistischen Produk- runs hinsverhältnisse voll auszuschöpfen, um Pio- denincr. und Spitzenleistungen auf wissensehaft- n t-technischem Gebiet hervorzubringen. Das afK er Weg, wie Walter Ulbricht auf dem 5. ignpongreß der Kammer der Technik feststellte, 86 Ilm das Kräfteverhältnis weiter unoGunsten 'der Sowjetunion die größte Aufmerksam- e '*- Er ließ sich ständig von der marxistischen . ehntnis leiten, daß die Errichtung des So- tQlismus ohne die Ausnutzung der Errungen- Chaften der modernen Wissenschaft nicht e j h5glich ist. „Wir wissen, daß man die kom- hUnistische Gesellschaft nicht aufbauen kann, hne die Industrie und die Landwirtschaft Unin erkannte dabei in der Elektrifizie- des ganzen Landes, dos entscheidende glied. Er betrachtete den Bericht der (Staatlich/*. Kommissipn für die. q Rußlands) als ein hervorragen- haftliches Werk, als ..unser zwei- ongteiproqramm."2) Mit besondarem Nach- 202 wandte er sich nenen jede UJntarchät- "9 der Rolle und Bedeutung der Wissen- - , —. zu verändern. Die Beschlüsse zur für"biteren Entwicklung der Gesellschaftswissen- e mhoften, zur 3. Hochschulreform, zur Akade- Erem"ereform und zur Wissenschaftsorganisation 6 d der chemischen Industrie sind Ausdruck Ar.Seses neuen Abschnittes unserer Wissen- 6 rdshaftspolitik. Sie zielen insgesamt darauf ab, s . 805 relativ große wissenschaftlich-technische 1U älqtential unserer Republik für solche hoch- einPEzektiven Leistungen einzusetzen, die eine Dtenohere Akkumulationskraft unserer gesamten Wnn yswirtschaft gewährleisten. TirddsDamit verwirklicht unsere Partei zielstrebig Ans, von Wladimir lljitsch Lenin konzipierten iGE nzipien einer sozialistischen Wissenschafts- ISPollitik unter den konkreten Bedingungen .un- dlle Republik. 6 Lenin schenkte der lebendiaen Verbin- Mdung von Sozialismus und Wissenschaft Peim Aufbau der sozialistischen Gesellschaft 4B sie auf moderner, nach dem letzten Wort aPP tr Wissenschaft errichteter Grundlage wie- schäft: „Man muß endlich lernen, die Wissen schaft zu/ schätzen, mit der kommunistischen’ Hoffart von Dilettanten Und Bürokraten auf- zuräumen" ; wir müssen prüfen, schreibt er an anderer Stelle, „ob die Wissenschaft bei uns nicht toter Buchstabe oder modische Phrase geblieben ist (und das kommt bei uns, ver hehlen wir es nicht, besonders häufig vor), ob die Wissenschaft wirklich in Fleisch und Blut übergegangen, ob sie vollständig und wirk lich zu einem Bestandteil des Alltages gewor den ist." 3 ) Es versteht sich von selber, daß Lenin an gesichts der Rückständigkeit Rußlands darauf orientierte, die ganze Summe des vom Kapi talismus erarbeiteten und aufgespeicherten Wissens zu einem Werkzeug des Sozialismus zu machen, „olles wirklich Wertvolle aus der europäischen und amerikanischen Wissen schaft" zu übernehmen/') Heute, wo die So wjetunion selber auf dem Gebiet von Wissen schaft und Technik die Weltspitze verkörpert, kommt es für uns darauf an, in engster Ko operation mit der Sowjetunion die entwickel ten imperialistischen Länder ohne die Zwi schenetappe des Einholens zu überholen. OEin weiteres Prinzip der Leninschen Wissenschaftspolitik ist die Entwicklung einer festen Volksverbundenheit der Wissen schaft. Er sah in der Wissenschaft nicht nur eine entscheidende Grundlage für den Sozia lismus, sondern auch umgekehrt im Sozialis mus die einzige Basis für eine ungehemmte Entfaltung der Wissenschaft im Interesse des werktätigen Volkes. Wir wissen - sagte er 1918 in seiner Rede auf dem I. Kongreß der Volkswirtschaftsräte - „daß nur der Sozialis mus die Wissenschaft von ihren bürgerlichen Fesseln, von ihrer Unterjochung durch das Kapital, von ihrer sklavischen Bindung an die Interessen schmutziger kapitalistischer Ge winnsucht befreien werde. Nur der Sozialis mus Wird es ermöglichen, die gesellschaftliche Erzeugung und Verteilung der Güter nach wissenschaftlichen Erwägungen umfassend zu verbreiten und richtig zu meistern, ausgehend davon, wie das Leben aller Werktätigen aufs äußerste erleichtert, wie ihnen ein Leben in Wohlstand ermöglicht werden kann."’) Damit ist auch der humanistische Charakter der Wissenschaftspolitik unserer Partei gekenn zeichnet. Sie ist darauf gerichtet, die wissen schaftlich-technische Revolution nicht wie im stagtsmonopolistischen Kapitalismus im Inter esse des Profits, sondern im Interesse aller Werktätigen zu realisieren. Lenin führte einen ständigen Kamof um die Herstellung eines festen und ver trauensvollen Bündnisses zwischen der Arbei- terklasse und der Intelligenz. Er sah in diesem Bündnis die entscheidende Klassengrundlage für die Verwirklichung der lebendigen Einheit von Sozialismus und Wissenschaft. Dabei ging cs zunächst um die Gewinnung der bürger lichen Wissenschaftler und Spezialisten durch eine kluge Überzeugungsarbeit. Es muß ein geduldiger Kampf dafür geführt Werden, schrieb er, „daß die Menschen, die über eine wissenschaftliche Bildung verfügen, sich der ganzen Abscheulichkeit der Ausnutzung der Wissenschaft zur persönlichen Bereicherung und zur Ausbeutung des Menschen durch den Menschen bewußt werden, daß sie sich der höheren Aufgabe bewußt werden, die Wis senschaft zu nutzen, um sie der ganzen Masse der Werktätigen zu vermitteln."9) Lenin orientierte gleichzeitig auf höhere Be zahlung, auf Prämien und vor allem auf die Schaffung günstiger Arbeitsbedingungen für die bürgerliche Intelligenz (z. B. für Pawlow). Die Verwirklichung dieses Prinzips durch un sere Partei gehört längst der Geschichte an. Heute gestaltet die Arbeiterklasse gemeinsam mit der Intelligenz, die in ihrer Mehrheit sel ber der Arbeiterklasse entstammt, das ent wickelte gesellschaftliche System des Sozia lismus; heute ist das feste Bündnis von Arbei terklasse und Intelligenz eine wesentliche Grundlage unserer sozialistischen Menschen gemeinschaft. O Lenin verstand es ausgezeichnet, die Vorzüge der sozialistischen Produktions verhältnisse in der Planung, Leitung und Or ganisation der Wissenschaft zur Geltung zu bringen. In seinen Schriften und in seiner praktischen Arbeit entwickelte er bereits die Grundzüge einer sozialistischen Wissen schaftsorganisation. So ist die Arbeit der „GOELRÖ" das erste Beispiel sozialistischer Großforschung. In dieser Kommission arbeite ten mehr als 180 Spezialisten mit, die über 200 Beiträge verfaßten. Lenin selber bemerkt dazu: „Um uns über den gewaltigen Umfang und den großen Wert der von der .GOELRO' geleisteten Arbeit klarzuwerden, wollen wir einen Blick nach Deutschland werfen. Dort hat ein Gelehrter namens Ballod eine ähn liche Arbeit ausgeführt... Im kapitalistischen Deutschland hing der Plan in der Luft, er blieb ein literarisches Produkt, die Arbeit eines einzelnen." 7 ) Bereits im April 1918 hatte er angeregt, der Akademie der Wissenschaften den Auf trag zu erteilen, einen Plan für die Reorgani sation der Industrie und den ökonomischen Aufstieg Rußlands auszuarbeiten. Wenige Wochen später entwickelt er den Gedanken zur Gründung einer Sozialistischen Akademie für Gesellschaftswissenschaften. 8 ) Wissenschaftspolitik war für Lenin unter diesem Aspekt Organisation der bewußten Gemeinschaftsarbeit in der Forschung, Pla nung der wissenschaftlichen Arbeit auf lange Sicht, enge Verbindung von Theorie und Praxis in der wissenschaftlichen Tätigkeit, Kon zentration auf volkswirtschaftlich bestimmende Schwerpunkte (z. B. Elektrifizierung), Durch setzung des Neuerertums, Orientierung auf den Höchststand - er verfolgte persönlich die neuesten Entwicklungen in Wissenschaft, Technik und ihrer Organisation (Gasgewin- nunq, Windmotoren, Taylorsystem usw.) - und schließlich rasche Umsetzung wissenschaft licher Erkenntnisse in die Produktion. Die Leninsche Wissenschaftspolitik ist ständig von dem Bemühen durchdrun gen, die Einheit von Natur- und Gesellschafts ¬ wissenschaften, die Einheit von Wissenschaft und marxistischer Weltanschauung durchge hend zur Geltung zu bringen. So besteht ein Grundzug seines erkenntnistheoretischen Hauptwerks „Materialismus und Empiriokriti zismus" darin, die idealistische Interpretation der Ergebnisse der Physik entschieden zu kri tisieren. Er führt hier den begründeten Nach weis, daß die Resultate der modernen Natur wissenschaft eine Bestätigung des dialekti schen Materialismus darstellen: „Die moderne Physik... ist dabei, den dialektischen Mate rialismus zu gebären." 9 ) Als er sich im Jahre 1914 mit Struves theo retischer „Vernichtung des Sozialismus" aus einandersetzt, verteidigt er Marx' Idee von der ökonomischen Gesetzmäßigkeit und hebt dabei die Einheit der Wissenschaft explizite hervor. „Der mächtige Ström von der Natur wissenschaft zur Gesellschaftswissenschaft floß bekanntlich nicht nur zu Pettys, sondern auch zu Marx' Zeiten. Und dieser Strom ist auch im 20. Jahrhundert nicht weniaer macht voll, wenn nicht noch machtvoller." 10 Lenin erblickte in der Einheit von Natur wissenschaft, Gesellschaftswissenschaft und dialektisch-materialistischer Philosophie eine entscheidende Voraussetzung für die Entwick lung der Wissenschaft insgesamt und sah in ihr zugleich das weltanschauliche Fundament des Bündnisses von Arbeiterklasse und Intel ligenz. Man darf nie vergessen - schrieb er 1921 - „daß der Ingenieur nicht so zur Aner kennung des Kommunismus gelangen wird, wie der illegale Propagandist oder der Literat dazu gelangt ist, sondern über die Ergebnisse seiner Wissenschaft .. ." H ) Und in seinem Artikel „über die Bedeutung des streitbaren Materialismus" stellt er fest, daß sich keine Naturwissenschaft ohne eine gediegene phi losophische Grundlage im Kampf gegen die bürgerliche Ideologie behaupten kann. Der Naturforscher muß deshalb „moderner Mate rialist. bewußter Anhänger des von Marx ver tretenen Materialismus sein, das beißt, er muß dialektischer Materialist sein." 1 -') Diese knappe - sicher nicht vollständige- Darstellung der Leninschen Prinzipien einer sozialistischen Wissenschaftspolitik stellen an schaulich unter Beweis, daß Lenin nicht nur die Wissenschaft selber in hervorragender Weise bereicherte, sondern auch die Grund lagen der Wissenschaftspolitik der Partei der Arbeiterklasse in Theorie und Praxis entwik- kelte. Wenn unsere Partei diese Prinzipien schöpferisch anwendet, dann verwirklicht sie zugleich ein wichtiges Element des Grund modells der sozialistischen Gesellschaft. Die Verwirklichung dieses Elements, der untrenn baren Verbindung von Sozialismus und Wis senschaft, gewinnt gerade angesichts unseres großen Wissenschaftspotentials entscheidende Bedeutung bei der Gestaltung des entwickel ten sozialistischen Systems. Prof. Dr. Frank Fiedler 1) W. I. Lenin: Werke, Bd. 31. S. 278. 2) Ebenda. Bd. 31, S. 511. 3) Ebenda, Bd. 32. S. 137, Bd. 33, S. 476. Ebenda, Bd. 33. 3. 334 t. 5 Ebenda, Bd, 27. & 403 —L- . 6 Ebenda. Bd. 29. $. 98. 7) Ebenda. Bd. 32. S. 136. 8) Ebenda. Bd. 27. S. 312 f„ 399. %) Ebenda, Bd. 14. S. 316. 10)" Ebenda. Bd. 20. S. 191. II) Ebenda. Bd. 32. S. 139 f. 12) Ebenda, Bd. 33, s. 219. 1 d leif rde Lenins Lehre hat sich im Kampf als die bessere, die richtige erwiesen des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion so radikal geschlagen und widerlegt worden, wie nur irgend möglich. Die Notwendigkeit, im Leninjahr dennoch etwas zum Trotzkismus zu sagen, ergibt sich aus der „Liebe", die bür gerliche Ideologen in Westdeutschland und in anderen westlichen Ländern heutzutage für Leo Trotzki an den Tag legen und ihren sehr intensiven Bemühungen um Druck und Ver trieb seiner Ideen und Schriften in goßem Umfang, ohne daß etwas Gleichartiges etwa auch mit den Schriften und Ideen Lenins ge schähe. Der Zweck dieser fleißigen Anstren gungen unserer Feinde liegt ziemlich klar auf der Hand. Trotzki soll als ideologische Waffe gegen Lenin, gegen den Leninismus, die KPdSU, die SED und alle marxistisch-lenini stischen Kräfte ins Spiel gebracht werden. Es ist deshalb ein aktuelles ideologisches Anliegen, den trotzkistischen Leichnam zu be schauen und einige seiner antileninschen Hal tungen und Positionen klipp und klar darzu stellen, Dabei verweise ich auf die ausge zeichnete Darstellung von Prof. Dr. J. Schleif stein in dessen Sammlung „Lenin über Trotzki". Der Trotzkismus ist kein System von theore tischen Anschauungen, sondern eine eklek- sehe Zusammenfügung äußerst heterdgener Standpunkte von ultralinks bis ultrarechts. Trotzki konnte sich um 360 Grad drehen und wenden, wie es gerade kam. Der Trotzkismus ist vor allem eine bestimmte politische Hal tung und zwar die der Haltlosigkeit, der Ver wandlung der Politik in eine Theorie der In trige, des unaufhörlichen überlaufens aus einem Lager der Revolution ins andere; es ist die Haltung einer kaum verhüllten und schwer übertreffbaren Prinzipien- und Skrupellosig keit, der Benutzung der Revolution zu eitlen, karrieristischen Zwecken. Trotzki hat beden kenlos seine politischen Ansichten gewechselt, wie ein Chamäleon die Farbe. Sämtlichen parteifeindlichen Gruppierungen, die es in der Geschichte der KPdSU gab, gehörte er nach einander an und landete schließlich beim äußersten Antikommunismus. Bemerkenswert ist, daß Leo Trotzki zu allen Zeiten, in denen die Revolution im Vormarsch war, bemüht war, sich bei den konsequent revolutionären Kräf ten anzubiedern, daß er sie sofort gewissen los verriet, wenn auch die Revolution schwere Stunden durchlebte. Der Trotzkismus erweist sich damit als die Position des wild gewordenen kleinen bürger lichen Intellektuellen, der sich zeitweilig der Partei anschließt, aber nach der ersten Nie derlage in lautes Jammern ausbricht. Es ist die Position des unaufhörlichen Manövrierens und Lavrierens zwischen den Fronten, zwischen den Grundklassen und Parteien. Diese politi sche Haltung Trotzkis wurde durch eine Reihe persönlicher Charakterzüge bestens gefördert; durch seine penetrante Eitelkeit, maßlose Ar roganz, völlige Abstinenz gegen Selbstkritik, Verachtung der Massen, sein Integrantentum, erhebliche Unehrlichkeit und unbeschreib liche charakterliche Verwahrlosung. Dazu einige wichtige Äußerungen von Le nin über Trotzki: „Der Name Trotzki bedeutet: linke Phraseologie und Blockbildung mit dem rechten Flügel gegen die Ziele des linken Flügels. Lenin nannte ihn den „Judas" der russischen Revolution. Er „schmarotzt heute auf den Ideen der einen Gruppe, morgen auf denen der anderen". Er verkörpert die „Poli tik der Lüge und des Betruges an den Arbei tern". „Mit Trotzki kann man nicht prinzipiell diskutieren, denn er hat keinerlei Ansichten". Der Trotzkismus „besteht aus Mangel an Grundsätzen, Scheinheiligkeit und leeren Phrasen". Und: „Noch niemals, noch in kei ner ernsthaften Frage des Marxismus hatte Trotzki feste Meinungen... und lief von einer Seite auf die andere". Dazu gesellte sich in den Jahren der Sowjet- macht Trotzkis sprichwörtlicher Hang zum Bü rokratismus. Der Trotzkismus ist mit einem Wort Antileninismus. Trotzki hat in Mao Tse- Tung seinen modernen An- und Nachbeter gefunden. Wenn W. I. Lenin 4 Wochen vor der Oktoberrevolution das Angebot Trotzkis zur Mitarbeit angenommen hat, so hat er doch keine einzige Minute die große Gefahr verschwiegen oder vergessen, die Trotzki für die Partei bildete. Trotzki kämpfte 1903 gegen das Leninsche Parteistatut und den Aufbau der Partei nach dem Prinzip des demokratischen Zentralismus. Er kämpfte 1908 gegen Lenins Idee vom Bünd nis der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft und seine Theorie vom Hinüberleiten der de mokratischen Revolution in die sozialistische. Trotzki vertrat gegen Lenin die Elitetheorie, der zufolge die Theorie nur eine Sache der Intellektuellen sei. Er zimmerte 1912, nach der Prager Parteikonferenz der Bolschewiki den Augustblock zusammen, der Lenin als „Spalter" der Partei diffamiert. Trotzki bezog während des ersten Weltkrieges eine zentristi- sehe Position der Versöhnung mit dem Sozial chauvinisten. 1918 sabotierte Trotzki den so fortigen Friedensentschluß, trat auf gegen Le nins Theorie vom Sieg des Sozialismus in einem Lande, für den militärischen Export der Revolution. Er vertrat die Position der „Milita risierung der Arbeit", d. h. der militärischen Organisation der Gewerkschaften und des ganzen gesellschaftlichen Lebens. Er wurde zu Recht der „Patriarch der Bürokraten" ge nannt. In der Auseinandersetzung mit Trotzki nach Lenins Tod vertrat Stalin konsequent die Po sition Lenins. Der Trotzkismus ist die Position der Haltlosigkeit, Prinzipienlosigkeit und der Aufweichung. Daher kommen die fleißigen Bemühungen der Imperialisten, diese Leiche wieder salonfähig zu machen. Es wird ihnen nicht gelingen, denn de - Sieg Lenins in der Geschichte ist unwiderruflich und endgültig. Dr. Dieter Uhlig an um AU enenin hat nie einen Zweifel daran gelas- in: daß dj e Verbreitung der marxistisch-leni- en It, "schen Theorie in der Arbeiterbewegung d in der schärfsten Auseinandersetzung mit E bürgerlichen,- insbesondere revisionisti- ahnen ldeologie erfolgen kann. Lenin hat ein- S 0le;"schon nach der Revolution, gesagt, es tflÄ ihm seit seinem Eintritt in die revolutio- K Bewegung beschieden gewesen, gegen 11 8 Form der Gemeinheit und Dummheit arSsh der anderen zu kämpfen. Michailowski, feEpidve, Martow, Trotzki, Bernstein, Kautsky ... n 0556 Kette ist bekannt. Die Opportunisten ha- m oe, sich immer bemüht, diese Auseinander- dicMpzungen Lenins auf persönliche Antipathien Ehenckzuführen. Bei Marx und Engels verfah- SS0P0 sie genauso. Der Opportunismus jeder 1deseseggung hat sich noch nie durch die Fähig- 8530%at ausgewiesen, den prinzipiellen Inhalt von U slesoretischen und politischen Auseinander- 1e Szungen im Kampf um die Partei neuen Ty- ! tu begreifen. wa%,‘m Entwicklungsprozeß der Partei neuen desunus in Rußland nimmt die Auseinonderset- N8°Fl09 mit dem Trotzkismus einen besonderen bebZinz ein. Handelt es sich hier aber nicht um »teäj 6 Frage rein historischen Charakters, in Omonte man fragen. Lohnt es sich überhaupt, ie 2 rs-eninjahr an die Auseinandersetzung mit kst/molcki zu erinnern? Lenin selbst hat doch ein- andse gefordert, die Festtage in der Geschichte ge“Si Arbeiterbewegung zu benutzen, um an 1 “Vden ungelösten Aufgaben der Revolution zu n 81ö50 ken. Der Trotzkismus ist aber keine unge- stuPZunte Frage. Im Gegenteil, er ist theoretisch 1 e / ! ’ praktisch durch die 50jährige Geschichte Ko. Thema: Lenin und die marxistische Philosophie in unserer Zeit * Neue Aspekte in der Bestimmung des Gegenstandes Die Bestimmung des Gegen* Standes der politischen Ökono* mie des Sozialismus im Buch „Politische Ökonomie des Sozia* lismus und ihre Anwendung in der DDR" 5 Von Prof. Dr. Horst Richter, Sektion Polök/MLO Lenin ehren heißt: den Leninismus studieren, weiterentwickeln, anwenden I Die Herausbildung und Formie rung der politischen Ökonomie des Sozialismus war mit heftigen Dis kussionen über die Bestimmung “Fes UHtersuchungsobjektes dieser Wis- senschaftsdisziplin verbunden. Wur de ursprünglich in. Abrede gestellt, daß es überhaupt eine politische Ökonomie'des Sozialismus gibt, oder wurde ihr Untersuchungsbereich nur auf die Ware-Geld-Beziehungen be schränkt. so erwies sich unmittelbar nach der Eroberung der politischen Macht durch die Arbeiterklässe in der Sowjetunion und in anderen so zialistischen Ländern die Unhaltbar- keit derartiger Auffassungen. Die politische Ökonomie des Sozialismus mußte Antworten auf die Fragen erteilen, die mit dem wirtschaftli chen Aufbau der neuen sozialisti schen Gesellschaftsordnung entstan den. W. I. Lenin schrieb bereits im März 1918: ..Die Aufgabe der Ver waltung des Staates, die jetzt in erster Linie vor der Sowjetunion steht, hat auch noch die Eigenart, daß jetzt — und wahrscheinlich zum erstenmal in der neuesten Geschichte der zivilisierten Völker — von einem Verwalten die Rede ist. bei dem die überragende Bedeutung . .. die Öko nomie erlangt.“ 1 ) Die Organisierung der sozialisti schen Planwirtschaft, die Errichtung und umfassende Realisierung der so zialistischen Eigentumsbeziehungen die Herausbildung eines sozialisti schen Eigentümerbewußtseins, die volle Ausschöpfung der Vorzüge der sozialistischen Produktionsweise u. a. erforderten eine Neubestimmung des Gegenstandes der politischen Ökono mie des Sozialismus. Ausgehend von den Hinweisen der Klassiker war eine solche Gegen standsbestimmung erforderlich, die der Gesetzmäßigkeit des weltweiten Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus sowie den neuen Erfor dernissen und Aufgaben der Gestal tung der sozialistischen Ökonomik Rechnung trägt und die Arbeiter klasse als machtausübende Klasse unter Führung der marxistisch-leni nistischen Partei befähigt, die objek tiven ökonomischen Gesetze des Sozialismus im Interesse des Auf baus ihrer führenden Rolle auf dem entscheidenden Gebiot der Wirtschaft und der allseitigen Stärkung der sozialistischen Staatsmacht auszunut zen. Im Buch „Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR" wurde auf der Grundlage der Erkenntnisse der K'-—’ker des Marxismus-Leninismus sowie unter Berücksichtisung der Erfahrungen des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion, der DDR und anderer sozialistischer Länder der Gegen stand der politischen Ökonomie des Sozialismus wie folat bestimmt: (Fortsetzung auf Seite 8) UZ 15/70, Stil« 7
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