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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 16.1972
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Band 16.1972
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V or 50 Jahren, im März 1922, schrieb W. I. Lenin den Beitrag „Über die Bedeutung des streit baren Materialismus“. In diesem Beitrag entwik- kelte Lenin ein ganzes Programm der wirksamen Verbrei ¬ tung des Marxismus und begründete die Notwendigkeit und den Weg, das Bündnis der Kommunisten mit den konsequenten Anhängern des Materialismus zu organisieren, um sie „im Kampf gegen philosophische Reaktion und gegen die philosophi schen Vorurteile der sogenannten gebildeten Gesellschaft zu gemein samer Arbeit heranzuziehen“. 1 ) Gleichzeitig forderte Lenin, daß außer das ..Bündnis mit den konse quenten Materialisten, die nicht der Partei der Kommunisten angehören, (...) für die vom streitbaren Mate rialismus zu leistende Arbeit das Bündnis mit den Vertretern der mo dernen Naturwissenschaft (wichtig ist), die dem Materialismus zunei gen und sich nicht scheuen, ihn ent gegen den in der sogenannten ge bildeten Gesellschaft herrschenden philosophischen Modeschwankungen zum Idealismus und Skeptizismus zu verflechten und zu propagieren“. 2 ) Zum 50. Jahrestag der Leninschen Arbeit „Uber die Bedeutung des streitbaren Materialismus" Das Bündnis der Philosophen mit den Naturwissenschaftlern b - im Sozialismus Von Prof. Dr. phil. habil. K. Kannegießer und Prof. Dr. phil. habil. R. Rochhausen / Teil 1 Lenin entdeckte das natürliche Bündnis zwischen Philosophen und Naturwissenschaftlern „Lenin beantwortete am Beginn unseres Jahrhunderts die neuen Probleme, die sich in der Epoche des Imperialismus und der proletari schen Revolution für den Kampf, für die Strategie und Taktik der Ar beiterklasse ergaben.“ 3 4 5 6 7 ) Er hat alle Bestandteile des Marxismus — den dialektischen und historischen Ma terialismus. die politische Ökonomie und den wissenschaftlichen Kommu nismus — weiterentwickelt, die neue sten Ergebnisse der Naturwissen schaft sowie der gesellschaftlichen Praxis analysiert und verallgemei nert und gestützt auf die Theorie und Methode des dialektischen Ma terialismus den Beweis erbracht, daß es nicht nur möglich ist, den Charakter einzelner gesellschaftli cher Erscheinungen, wie beispiels weise die revolutionären Umwälzun gen in der modernen Naturwissen schaft und die damit verbundenen weltanschaulichen Probleme, kon kret anzugeben, sondern auch die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten aufzudecken, die das Wesen der ge sellschaftlichen Prozesse bestim men. Im Ergebnis der Analyse und philosophischen Verallgemeinerung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, entdeckte Lenin das natürliche Bündnis zwischen den Philosophen und den Naturwissenschaftlern. Und diesem Bündnis dient sein Beitrag „Über die Bedeutung des streitbaren Materialismus“. Objektivität und Universalität der Dialektik Der wesentliche Berührungspunkt, in dem sich naturwissenschaftliches Denken mit dem dialektisch-materia listischen Denken trifft, ist die ma ¬ terialistische Dialektik. Sie ist die allgemeine Lehre von der Entwick lung der Natur, der Gesellschaft und des Denkens. Die Natur wird in ihrer Bewegung und Entwicklung durch dieselben dialektischen Ge setze beherrscht wie die Bewegung und Entwicklung der menschlichen Gesellschaft und das Denken. In „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück“ beweist Lenin, „daß die Entwicklung tatsächlich den dialek tischen Weg. den Weg der Wider sprüche geht... nicht nur die Gerste wächst nach Hegel, sondern auch die russischen Sozialdemokraten be kämpfen sich gegenseitig nach He gel“.'') Damit hebt Lenin die Objekti vität und Universalität der Dialek tik hervor und verteidigt sie gegen Opportunismus und Revisionismus. Sie ist die wesentliche theoretische Grundlage und konkrete Plattform, auf der sich naturwissenschaftliches Denken mit dialektisch-materialisti schem Denken treffen. Ganz in die sem Denken hob Kurt Hager her vor, daß „in der Vergangenheit und auch noch in der Gegenwart ... dialektische und materialistische Denkweisen unter den Naturwis senschaftlern spontan auf (treten), einfach aus der Gegenüberstellung der Naturwissenschaftler mit den objektiven Prozessen der Natur. Diese Spontanität reicht für den so zialistischen Naturwissenschaftler (...) nicht mehr aus“ 3 ), um die Kom pliziertheit gesellschaftlicher Zu sammenhänge zu überschauen und die Dialektik des Lebens bewußt zu gestalten. .. . führt zwangsläufig zu philosophischen Fragestellungen „Man muß bedenken“, schrieb Le nin vor 50 Jahren, „daß gerade aus dem jähen Umbruch, den die mo derne Naturwissenschaft durch macht, unausgesetzt reaktionäre phi- losphische Schulen und Richtungen, große wie kleine, emporsprießen.“ ü > Dieser „jähe Umbruch“ im Denken und in den Vorstellungen von der Bewegung und Entwicklung der Na tur und Gesellschaft erfaßt mehr oder weniger alle Wissenschaften. Ihre Entwicklung bestimmt mehr und mehr das materielle, soziale und geistige Leben der Menschen und führt zwangsläufig zu philoso phischen Fragestellungen, die ihre theoretische Antwort zur revolutio nären Umgestaltung erzwingen. „Denn die Naturwissenschaft schrei tet so schnell voran, macht eine Periode so tiefgehend revolutionären Umbruchs auf allen Gebieten durch, daß sie ohne philosphische Schluß folgerungen Unter keinen Umstän den auskommen kann.“') Die Ent wicklung der Wissenschaft bestätigt diesen Gedanken. Die Entwicklung der Physik, Mathematik, Kybernetik, Psychologie, Soziologie, um nur einige zu nennen, führte und führt auch weiterhin zu philosophischen Fragestellungen. Gleichzeitig gin gen von ihnen mechanizistische, neopositivistische, strukturalistische Konzeptionen aus, die in der reak tionären bürgerlichen Ideologie keine unbedeutende Rolle spielten bzw. noch spielen. Entwicklung der Wissenschaft und Philosophie im Sozialismus Die im Zusammenhang mit der Entwicklung der Wissenschaften entstehenden philosophischen Frage stellungen, beziehen sich nicht nur. auf erkenntnistheoretische und me thodologische Probleme der jeweili gen Wissenschaft, so wichtig und notwendig ihre Bearbeitung auch sein mag, sondern und vor allem auf di e Verwirklichung der Einheit von Politik und Wissenschaft, Theo rie und Praxis, Wissenschaft und i sozialistische Weltanschauung in | der Forschung ebensosehr wie in der i Bildung und Erziehung der Studen ten. Dies deshalb, weil die Entwick lung der Wissenschaft im Sozialis mus der Erkenntnis der Gesetze in Natur, Gesellschaft und Denken, ihrer theoretischen und praktischen Beherrschung in der Planung. Lei tung und Organisation der sozialisti schen Gesellschaft und der Heraus bildung sozialistischer Persönlichkei ten dient, d. h. in den Dienst der Verwirklichung der Lebensinteres sen der Arbeiterklasse und aller Werktätigen unter Führung ihrer marxistisch-leninistischen Partei gestellt ist. Grundposition: Marxismus- Leninismus in seiner Einheit Die Naturwissenschaften sind heute stärker denn je in den ideolo gischen Klassenkampf zwischen So zialismus und Kapitalismus ein bezogen. Ihre Erkenntnisse greifen immer stärker in den weltgeschicht lichen Prozeß ein und ihre Ent wicklung wird mehr und mehr durch diesen Prozeß bestimmt. Die theore tische Grundlage für das tiefere Verständnis dieser objektiven Ent wicklung. der Grundfragen der Po litik der Partei der Arbeiterklasse, der Dialektik des internationalen Klassenkampfes, der Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft und der Stellung der Wissenschaft und ihrer Perspektiven ist der Marxis mus-Leninismus in der Einheit sei ner Bestandteile. Philosphische Pro bleme der Naturwissenschaft, so spezifisch sie auch sein mögen, müs sen von den Grundpositionen des Marxismus-Leninismus ausgehen. Philosophische Probleme dercMikro- und Makrophysik, der Mathematik, Kybernetik, Technik, Psychologie, Genetik usw., deren dialektisch materialistische Lösung trugen zur Weiterentwicklung der Philosphie und Naturwissenschaften bei und haben philosophische Schulen, die sich in naturwissenschaftlichen Dis ziplinen zu behaupten versuchen, in die Schranken gewiesen. In die Be handlung philosophischer Fragen der Naturwissenschaften muß stär ker einbezogen werden, daß diesel ben philosophischen Schulen wie der Neothomismus, Neopositivismus, Existentialismus usw. das „philoso phische“ Konzept des Pluralismus, des „weltanschaulichen“ Neutralis mus, des Strukturalismus, der - kon vergenztheoretischen Konzeptionen usw., d. h. der reaktionären bürger lichen Ideologie des Antikommunis mus sind. 1) W. I. Lenin. Über die Bedeutung des streitbaren Materialismus. In: Lenin Werke. Band 33. Berlin 1962. S. 214. 2) Ebenda. S. 218/219. 3) K. Hager. Marxistisch-Leninistische Fhilosophie und., ideoloischer Klassen- kampt, Berlin 1970. S. 11 .. 4) W. I. Lenin. Ein Schritt' zurück, zwei Schritte vorwärts. In: Lenin Werke, Band 7. Berlin 5) K. Hager. Grundfragen des geistigen Lebens im Sozialismus. Berlin 1969. S. 53. 6) W. I. Lenin. Über die Bedeutung des streitbaren Materialismus, a. a. O.. S. 219. 7) Ebenda. S. 220. Die Gesellschaft der Freunde des neuen Rußland und der Bund der Freunde der Sowjetunion Seit dem Sommer 1921 entwickelte sich auf Initiative der Kommunistischen Internationale unter den Arbeitern vieler Länder eine wirksame Solidaritätsbewegung für Sowjetrußland. An die ser Aktion beteiligten sich auch viele fortschritt liche Angehörige der Intelligenz. Es entstanden die ersten Gesellschaften für Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Sowjetunion. 1923 Am 1. Juni 1923 fand in Berlin die konstituie rende Sitzung der Gesellschaft der „Freunde des neuen Rußland" statt, wobei ein vorläufiger Arbeitsausschuß gebildet wurde, dem Dr. Helene Kleine Chronik über die Entwicklung der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft Stöcker („Bund für Mutterschutz“), Dr. Max Osborn (Kunstreferent der „Vossischen Zeitung"), Studienrat Dr. Hilker („Bund entschiedener Schul- reformer"), Max Barthel und Lehmann-Lukas (IAH) angehörten. Die Vereinigung der Freunde des neuen Ruß land diente der kulturellen Annäherung und Verständigung Deutschlands und der Sowjet union durch Vorträge und Studienreisen, wissen ¬ schaftliche Veranstaltungen, Ausstellungen, Thea tervorstellungen, musikalische Abende. Zu den Mitgliedern gehörten namhafte deutsche Geistes schaffende wie Prof. Dr. Albert Einstein, Käthe Kollwitz, Prof. Paul Oestreich, Arnold Zweig, Anna Seghers, Johannes R. Becher. Ihr Generalsekretär war das Mitglied der KPD, Genosse Erich Baron. Er wurde Anfang 1933 von den Hitlerfaschisten wegen seiner aktiven Freundschaft zur Sowjet union ermordet. Die Vereinigung der „Freunde des neuen Ruß land" hatte anfangs etwa 400, später etwa 1300 Mitglieder. Diese Pioniere der deutsch-sowjeti schen Freundschaft waren bemüht, durch die Propagierung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse der Sowjetunion der imperialistischen Antisowjethetze engegenzu wirken. Das wissenschaftlich begründete Programm der Wirtschaft« liehen Entwicklung der UdSSR Prof. Dr. I. S. Stupnizki, Dekan der Ökonomischen Fakultät der Schewtschenko-Universität Kiew, schrieb ein Jahr nach dem XXIV. Parteitag der KPdSU für „UZ“ über die Wirt schaftspolitik der KPdSU (Teil 3) Der Leitungsmechanismus wird ständig vervollkommnet Die Organisation der planmäßigen Leitung ist ein wichtiges Bindeglied der sozialistischen Wirtschaft. W. I.: Lenin hat wiederholt die Aufmerk samkeit der Partei auf die Notwen digkeit gelenkt, daß „es erforderlich ist, daß ein außerordentlich kompli ziertes und genaues Netz neuer or- ganisatorischer Beziehungen in Gang kommt, die die planmäßige Produktion und die Verteilung der Produkte umfassen“ 1 ). Diese Bezie hungen entstanden und entwickelten sich als Produkt des revolutionären Schöpfertums der Massen, als Er gebnis des gründlichen Studiums und der Auswahl der besten Formen und Leitungsmethoden des verzweig ten Systems der Wirtschaftsverbin dungen durch die Partei. Erstmals in der Geschichte der Menschheit wurden in unserem Lande die Bedingungen für die Or ganisation der Leitung im Maßstab der gesamten Volkswirtschaft ge schaffen. Die Grundlage dieses Lei tungsprinzips wurde das Leninsche Prinzip des demokratischen Zentra- lismus, welches gestattet, die zen tralisierte planmäßige Leitung der Wirtschaft des Landes mit der ma ximalen Entwicklung der schöpferi schen Aktivität der Werktätigen und der Kollektive zu koordinieren. Die ses Prinzip ist und bleibt unter den Bedingungen des gesellschaftlichen Eigentums an den Produktionsmit teln das einzig notwendige. Indem die Partei große sozial-öko nomische Aufgaben unter den Be dingungen der entwickelten sozia listischen Gesellschaft stellt, entfal tet sie die ständige Sorge um die Vervollkommnung des Leitungssy stems der Wirtschaft auf der Grund lage einer gründlichen Kenntnis des Systems der ökonomischen Gesetze des Sozialismus. Sie geht davon aus, daß der Leitungsmechanismus zur besseren Organisation der Tätigkeit der Gesellschaft bei der Beschleuni gung der ökonomischen und sozia len Entwicklung und für die Aus nutzung der großen Vorteile des so zialistischen Systems .der Wirt schaftsführung angewendet wird. Die Partei lehrt, daß. das Leitungs system im Einklang mit dem derzei tigen Stand der Produktivkräfte ver vollkommnet werden und günstige Bedingungen für die Erhöhung der Effektivität der Produktion und den Anstieg des Wohlstandes des Volkes schaffen muß. In der gegenwärtigen Etappe des kommunistischen Aufbaus stellt die Partei folgende Aufgaben: Vervoll kommnung von Theorie und Pra xis der Volkswirtschaftsplanung, Vervollkommnung der organisatori schen Leitungsstruktur, Verstärkung der ökonomischen Stimuli, immer umfassendere Einbeziehung der werktätigen Massen in die Leitung der Produktion. Insbesondere ist es notwendig, die Methoden der Planung zu vervoll kommnen und ihr wissenschaftliches Niveau zu erhöhen. Die Planung muß auf der Grundlage einer gründ lichen Untersuchung des Umfanges und der Verbrauchsstruktur durch geführt werden, muß sich auf wis senschaftliche Prognosen gründen, und muß auf der Ausnutzung eines wissenschaftlichen Instrumenta riums basieren. Das schnelle Wachstum der Pro duktion erhöht die Anforderungen an die wissenschaftliche Begründet heit der Zweig- und Territorialpla nung. In dem Zeitraum von fünf Jahren wird die Aufgabe gestellt, die Konzentration der Produktion zu verstärken, wodurch ermöglicht wird, Vielstufigkeit, Parallelismus und Überschneiden von Funktionen in der Leitung zu beseitigen. So wur den in die in vielen Zweigen der Ukraine geschaffenen Produktions verwaltung 1350 Betriebe und Orga nisationen einbezogen. Allein in der Leichtindustrie konnten sie durch Nutzbarmachung von Reserven die Arbeitsproduktivität um 50 Prozent erhöhen; der Gewinn erhöhte sich um das 2,7fache. Die richtige Koordinierung der in den Direktiven den zentralen Orga nen in bezug auf wirtschaftliche Rechnungsführung gestellten Aufla gen bietet die Möglichkeit, diese er folgreich zu lösen. Von den Wissen schaftlern und Praktikern fordert die Partei: Vervollkommnung des Mechanismus ökonomischer Refor men durch Verstärkung des Einflus ses neuer Methoden der Planung und Stimulierung zur Beschleuni gung des wissenschaftlich-techni schen Fortschritts, Erhöhung der Qualität der Produktion und Steige rung der Arbeitsproduktivität. Die Entwicklung der aktiven Be teiligung der Massen an der Lei tung der Betriebe, ihres Landes wird das Auffinden wirksamer Methoden zur Entwicklung der materiellen Produktion bewirken, wird es ermög lichen, eine grandiose soziale Umge staltung im Interesse der werktäti gen Menschen, im Interesse der Ent wicklung der menschlichen Fähig keiten und der Entfaltung der Per sönlichkeit zu verwirklichen. Die Beteiligung der 'Massen am gesam ten Arbeitsprozeß muß sich unbe dingt auch auf die umfassende Be teiligung an der Leitung der Wirt schaft erstrecken. Die kollektiven Er fahrungen und der Verstand der Werktätigen, die Demokratisierung der Leitung sowie eine bewußte Ar beitsdisziplin sind das Unterpfand für die Erreichung eines großen leuchtenden Zieles. Das von der Partei ausgearbeitete Programm der wirtschaftlichen Ent wicklung des Landes begeistert und mobilisiert gegenwärtig die Er bauer des Kommunismus, erhöht ihren revolutionären Enthusiasmus, ihre ideelle Überzeugung und ihren Optimismus. Die Werktätigen in Stadt und Land, alle Sowjetmen schen bringen durch ihre erfolg reiche Arbeit ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, dieses Programm der wirtschaftlichen Entwicklung er folgreich zu verwirklichen, was eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Kommunismus ist. Damit ist die Artikelserie von Prof. Dr. I. S. Stupnizki zum wissenschaftlich begründeten Programm der wirtschaftlichen Entwicklung der UdSSR abgeschlos sen. Bisher waren in der UZ erschienen: Teil 1: Das höchste Ziel gesellschaft licher Produktion (UZ 11/72). Teil 2: Wie das höchste Ziel der Produktion verwirklicht wird (UZ 13/72). Wir danken Prof. Stupnizki für seine Beiträge. Ein lebensnahes, effektives und schöpferisches Studium Neue Formen gesellschaftswissenschaftlichen Studiums an sowjetischen Hochschulen eue Formen und Metho den des gesellschaftswis senschaftlichen Studiums werden an den Hochschu len der Sowjetunion ein geführt und erprobt, um der vom XXIV. Parteitag der KPdSU geforderten Hebung des Niveaus der Lehrtätigkeit und der marxistisch-leninistischen Erziehung künftiger Spezialisten zu entspre chen. „Alle Maßnahmen haben das Ziel, den Unterricht lebensnah und effektiv zu gestalten, daß sich jeder Student in seiner Tätigkeit an der Hochschule und in seinem späteren Arbeitsleben von den Prinzipien des Marxismus-Leninismus leiten läßt“, betonte Prof. Dr. Alexander Schep- tulin, Hauptabteilungsleiter für ge sellschaftswissenschaftliches Grund studium im sowjetischen Ministe rium für das Hoch- und Fachschul wesen. in einem Gespräch mit der Moskauer ADN-Korrespondentin. Es gelte, alle Studenten mit der dialek tischen Methode der Erkenntnis aus zurüsten. die für Entdeckungen und Neuentwicklungen auf allen Wis sensgebieten Voraussetzung ist. Der Student müsse sich die wis senschaftliche Weltanschauung schöpferisch aneignen, wozu Lektio nen. Seminare und das Lehrbuch studium nicht ausreichen, meinte Prof. Scheptulin. Diskussionen. Kol loquien und andere Formen nützli ¬ chen Meinungsstreites an den Uni versitäten und Hochschulen müßten verstärkt entwickelt werden, „um die Erkenntnisse des Marxismus- Leninismus in Überzeugung zu ver wandeln“. Die sowjetische Hoch schule habe mit diesen effektiven Formen aktiven Studiums in jüng ster Zeit schon gute Erfahrungen gemacht. Gesellschaftswissenschaftiicher Unionswettbewerb In diesem Zusammenhang ver wies Prof. Scheptulin auf die wach sende Bedeutung des gesellschafts wissenschaftlichen Unionswettbe werbes sowjetischer Studenten, der gegenwärtig zum vierten Male ver anstaltet wird. Jeweils einmal in zwei Jahren wird Bilanz gezogen in diesem Wettbewerb, zu dem das Hochschulministerium gemeinsam mit dem ZK des Komsomol aufruft. Die besten wissenschaftlichen Arbei ten der Studenten werden ausge zeichnet. Beteiligten sich am ersten Wettbewerb „nur“ 70 000 Studenten, so werden es in diesem Jahr schon etwa eine Million sein. „Wir stre ben an, daß alle sowjetischen Stu denten von ihm erfaßt werden. Der Wettbewerb soll in erster Linie die Aufmerksamkeit der Studenten auf die marxistische Theorie lenken und sie veranlassen, selbständig zu for schen und tiefer in den Marxismus- Leninismus einzudringen.“ ' Die Podiumsdiskussionen in den Studen- ten-Gruppen, die Fakultäts-, Hoch schul-, Stadtgebiets-, Republiks- und Unionskonferenzen, auf denen im Laufe des Wettbewerbes die Arbei ten der Studenten erörtert werden, schaffen eine sehr günstige Atmo sphäre für Schöpfertum und For schergeist der Jugend. Schulen des jungen Lektors und Öffentlichkeitsarbeit Auch „Schulen des jungen Lek tors“, die seit einigen Jahren an so wjetischen Hochschulen bestehen, haben sich nach den Worten Prof. Scheptulins bewährt. Der Student arbeitet Vorträge zu aktuell-politi schen Problemen aus, um dann über den Jugendverband und die popu lärwissenschaftliche Gesellschaft „Snanije" in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv zu werden. Die Lektionstätig keit des Studenten wird für die Be wertung seiner Leistungen im Unionswettbewerb berücksichtigt. Künftig sollen beide Formen noch enger miteinander verbunden wer den. Gesellschaftspolitisches Praktikum Ein im vergangenen Jahr gefaßter Kollegiumsbeschluß des Hochschul ministeriums sieht — ausgehend von den bisherigen Erfahrungen — die Einführung eines gesellschaftspoliti schen Praktikums vor. Ziel ist die Einbeziehung eines jeden Studenten in die politische Massenarbeit. Die Universität oder Hochschule entsen det beispielsweise den Studenten in das Berufspraktikum mit einer Emp fehlung an die Parteiorganisation des Betriebes, der landwirtschaftli chen Genossenschaft oder Verwal tung. wo der angehende Spezialist eingesetzt wird. Mit einer Beurtei lung seiner massenpolitischen Arbeit kehrt er an die Hochschule zurück. Erste Erfahrungen zu solchen Prak- tika wurden vor allem an ingenieur technischen und Landwirtschafts bochschulen gesammelt. „Möglich keiten gibt es genug. Wobei auch die Einsätze der Studenten-Baubriga- den und die Semesterferien am Wohnort genutzt werden solten“, sagte Prof. Scheptulin dazu. Der Vervollkommnung des Weiter bildungssystems für Dozenten der Gesellschaftswissenschaften widmet das Ministerium größte Aufmerk samkeit. Die gegenwärtig bestehen den sechs Weiterbildungsinstitute in Moskau, Leningrad, Kiew, Tasch- kent, Swerdlowsk und Rostow/Don sollen durch zwei weitere Institute und mehrere Fakultäten (letztere gib-; es bislang für Dozenten der Ge sellschaftswissenschaften noch nicht) ergänzt werden, „damit für jeden Hochschullehrer mindestens einmal in fünf Jahren eine systematische Qualifizierung gewährleistet werden kann.“ Die Weiterbildung ist für Assistenten wie für Lehrstuhlleiter obligatorisch. Lehrbücher und Lehrprogramme Was die Herausgabe gesellschafts wissenschaftlicher Lehrbücher und Materialien unter Berücksichtigung der Beschlüsse des XXIV. Partei tages der KPdSU betrifft, so haben drei Autorenkollektive für Philo sophie, politische Ökonomie und wissenschaftlichen Kommunismus ihre Arbeit nahezu abgeschlossen. Im Januar ist das Lehrbuch „Mar xistisch-leninistische Philosophie“ (Akademiemitglied Konstantinow) erschienen. Auch das Lehrbuch „Wissenschaftlicher Kommunismus Akademiemitglied Fedossejew) liegt vor. Zwei Bände eines neuen Lehr buches für politische Ökonomie sind angekündigt, wobei der erste zur politischen Ökonomie des Kapitalis mus bereits in Druck gegeben wor den ist. Der zweite Band zur politi schen Ökonomie des Sozialismus wird nach den Worten Prof. Schep tulins voraussichtlich Ende Wes Jah res erscheinen. Außerdem werden mit Beginn des neuen Studienjahres grundlegend überarbeitete Lehrpro gramme an den Hochschulen ein geführt, die Gegenstand von Erörte rungen auch auf der Unionskonfe renz der Lehrstuhlleiter für Gesell schaftswissenschaften im Dezember in Moskau waren. (ADN) UZ 14/72, Seite 5
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