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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 16.1972
-
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- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
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Band 16.1972
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D er VIII. Parteitag der SED be zeichnete es als das Ziel der Po litik der Partei „alles zu tun für das Wohl des Menschen, für das Glück des Volkes, für die Interessen der Arbeiterklasse und aller Werk tätigen. Das ist der Sinn des So zialismus. Dafür arbeiten und kämp fen wir.“ 1 ) In Übereinstimmung mit den Erkenntnissen des XXIV. Partei tages der KPdSU beschloß der VIII. Parteitag der SED die Hauptauf gabe des Fünfjahrplanes 1971—1975. Sie beinhaltet das Ziel unserer öko nomischen Tätigkeit in untrenn barer Einheit mit den Vorausset zungen, die zur Erreichung dieses Zieles geschaffen werden müssen, denn es kann nur das verbraucht werden, was vorher produziert wurde. Dr. Hans Franke und Günter Schmidt, Sektion Politische Ökonomie: Dialektik von Ziel, Mittel und Resultat der Produktion Die weitere Erhöhung des mate riellen und kulturellen Lebens niveaus unseres Volkes (als Ziel) kann nur über die Steigerung der Arbeitsproduktivität als Hauptket tenglied und ein kontinuierliches und stabiles Wirtschaftswachstum (als Mittel dazu) erreicht werden. Die sozialistische Wirtschaft ist das Mittel, dessen Zweck darin besteht, der besseren Bedürfnisbefriedigung der Menschen zu dienen. Auf der Grundlage einer planmäßig propor tionalen Entwicklung unserer Volks wirtschaft ist für die Erhöhung der Effektivität der Produktion der Hauptweg ihre Intensivierung. Das heißt, wie Genosse Honecker dazu auf dem VIII. Parteitag der SED ausführte, „die Erzeugung zu stei gern, indem wir die vorhandenen Produktionsanlagen und Gebäude besser nutzen und modernisieren, indem wir mit der gleichen Zahl von Arbeitskräften mehr produzie ren. 3 ) UZ-REIHE: Politische Ökonomie des Sozialismus IO Volkswirtschaft der DDR - stabil, U leistungsstark und wachstums orientiert Die planmäßige Entwicklung des Nationalein kommens - eine Grundbedingung für die kontinuierliche Erhöhung des Lebensniveaus Hauptfaktoren zur Intensivierung Die Hauptfaktoren zur Intensivie rung sind: - die Entwicklung von Wissen schaft und Technik, — die Grundfonds- und die Mate rialökonomie sowie — die optimale Verteilung des ge sellschaftlichen Arbeitsvermögens in der sozialistischen Industrie. Die sozialistische Rationalisierung, im umfassenden Sinne als rationelle Gestaltung der gesellschaftlichen Arbeit auf allen Gebieten, ist unter dem Gesichtspunkt der Intensivie rung eine erstrangige politische Auf gabe von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Um eine leistungsfähige sozialistische Wirtschaft zu entwik- keln, die den Interessen der Arbei terklasse und des gesamten Volkes dient, gilt es zunächst eine ganze Reihe außerordentlich komplizierter Probleme zu lösen. Bei ständig bes serer Beherrschung der Dialektik von Ziel, Mittel und Resultat der sozialistischen Produktion erweitern sich von Jahr zu Jahr unsere ökono mischen Möglichkeiten. Einige statistische Angaben 3 ) sol len die Stabilität und Kontinuität der Entwicklung unserer Wirtschaft veranschaulichen, sollen aber auch zeigen, daß uns keine Wunsch träume nützen, daß wir nie mehr verbrauchen können, als wir produ zieren, daß das Wesen der sozialisti- 1970 1,1 Im Inland verwendetes 1975 M Nationaleinkommen Für Konsumtion 769% Für Akkumulation 1970 schen Wirtschaft durch die Plan« mäßigkeit ihrer Entwicklung cha rakterisiert ist, daß „außerplan mäßige Wunder“ die Stabilität un serer Entwicklung gefährden. (Siehe Abbildung- links) Ausgangspunkt der Planung und ökonomischer Wachstumsfaktor Wenn auf dem XXIV. Parteitag der KPdSU und dem VIII. Partei tag der SED die Bedürfnisse der Menschen als Punkt eins, als der entscheidende Ausgangspunkt für die Planung, bezeichnet wurde, so wird darin deutlich, daß es hier um die Schaffung von günstigen Bedin gungen für die Entwicklung der Hauptproduktivkraft der Gesell schaft geht. Die Erhöhung des Le bensniveaus, der Umfang der Be friedigung der materiellen und gei stigen Bedürfnisse der Werktätigen wird immer mehr selbst zu einem wichtigen ökonomischen Wachstums faktor der Produktion. In der Hauptaufgabe und im Ge setz für den Fünfjahrplan 1971 bis 1975 ist das wirtschaftliche Pro gramm für ein stabiles und konti nuierliches Wachstum enthalten, wie es auf dem VIII. Parteitag der SED vorgezeichnet wurde. Um das dort vorgegebene Schrittmaß zu er reichen, ist eine Phase der Konsoli dierung vorgesehen, in der unter an derem vorhandene Disproportionen zwischen Energiebasis und Anfor derungen der Volkswirtschaft sowie Zulieferindustrie und Finalproduk tion abgebaut und reale, stabile Voraussetzungen für ein leistungs orientiertes Wachstum unserer Volkswirtschaff geschaffen werden. Für eine stabile, kontinuierliche Entwicklung der Volkswirtschaft ist die bewußt gestaltete planräßig pro portionale Entwicklung des gesell schaftlichen Reproduktionsprozesses von großer Bedeutung. Ausgehend von den Bedürfnissen muß eine proportionale Entwicklung der Volkswirtschaft die Übereinstim mung zwischen Produktionsstruktur und gesellschaftlichen Bedürfnissen sichern. Im gegebenen Planzeitraum müssen die von den verschiedenen Zweigen und Bereichen der Volks wirtschaft hergestellten Gebrauchs werte in Menge, Kosten. Qualität und Sortiment dem Bedarf entspre chen und realisiert werden. Wir verstehen unter dem Realisie rungsprozeß denjenigen Vorgang im volkswirtschaftlichen Reproduk tionsprozeß, der den ■ Absatz der produzierten Erzeugnisse und de ren gesellschaftliche und indivi duelle Konsumtion sichert und zu gleich die Voraussetzungen für den kontinuierlichen Fortgang des Pro duktionsprozesses auf erweiterter Stufenleiter schafft. Einheit von materieller und finanzieller Planung Im Volkswirtschaftsplan muß des halb gewährleistet sein, daß jeder Teil des gesellschaftlichen Gesamt produktes sowohl seiner Wertform als auch seiner Naturalform nach den ihn ersetzenden anderen Teil des gesellschaftlichen Gesamtpro duktes vorfindet. Auf dieser polit ökonomischen Erkenntnis beruht die grundlegende Forderung des VIII. Parteitages der SED nach Gewähr leistung der Einheit von materieller und finanzieller Planung bei der weiteren Vervollkommnung des so zialistischen Planungssystems. Das Geichgewicht innerhalb einer Volkswirtschaft kann nur dann sta bil gehalten werden, wenn alle Teile des gesellschaftlichen Gesamt produkts wertmäßig und stofflich realisiert werden. Am Beispiel der Beziehungen zwi schen beiden Hauptabteilungen der gesellschaftlichen Produktion, — der Abteilung I = Produktionsmittel pro duzierende Abteilung und der Ab teilung II = Konsumtionsmittel pro duzierende Abteilung — soll, dieser Zusammenhang dargestellt werden. Für die erweiterte Reproduktion gilt die folgende Ungleichung: N, > E, N=Nationaleinkommen der Abtei lung I E 2 =Ersatzfonds der Abteilung II Aus dieser Ungleichung wird sicht bar, daß die erweiterte Reproduk tion durch produktive Akkumula tion in beiden Abteilungen (A=A,+, A2 charakterisiert ist. Das Produkt der Abteilung I (Pd muß stofflich den Ersatz für die verbrauchten Produktionsmittel in beiden Abteilungen (E+E2=E) und die Produktionsmittel für die er weiterte Reproduktion (A) bereit stellen. Durch das Produkt der Abteilung II (P 3 ) müssen soviel Konsumgüter bereitgestellt werden, daß der Lohn der produktiv Tätigen und das um die Akkumulation verminderte Rein einkommen realisiert werden kön nen. Graphisch können diese Bezie hungen zwischen beiden Abteilun gen wie folgt (stark vereinfacht) dargestellt werden: (Pm - Markt) (KG - Markt) Das Gleichgewicht ist dann ge wahrt, wenn zwischen Angebot und Nachfrage (APm/NPm; AKm/NKm) vom Umfang, der Struktur und der Qualität her eine Übereinstimmung besteht. Die Aufgabe des Volkswirt schaftsplanes besteht deshalb darin, ausgehend von den Bedürfnissen der Bevölkerung, den volkswirtschaft lichen Reproduktionsprozeß in sei ner Ganzheit und seinen Verflech tungen so zu erfassen, daß Bedarf, Produktionskapazitäten und Ressour cen ausbilanziert und damit eine möglichst reibungslose Realisierung des gesellschaftlichen Gesamtpro dukts in seiner Natural- und Wert form gesichert ist. Es handelt sich hierbei jedoch um sehr komplizierte und vielfältige Beziehungen, deren Beherrschung vor allem eine Vervollkommnung des Bilanzsystems und der Bilanzie rungsmethoden als Hauptinstru ment der Planung erfordert. Grundvoraussetzungen für die stabile, kontinuierliche und planmäßige Wirtschaftsentwicklung Eine realistische Einschätzung unserer materiellen, finanziellen und Arbeitskräfteressourcen, die Berücksichtigung der Möglichkeiten und Erfordernisse der sozialistischen ökonomischen Integration und der effektive Einsatz der vorhandenen Ressourcen sind Grundvorausset zung für eine stabile, kontinuier liche und planmäßige Entwicklung unserer Wirtschaft. Die Gestaltung des Tempos unseres Wirtschafts ¬ wachstums kann nicht von subjek tiven Vorstellungen und Wünschen bestimmt werden. Das Niveau der Bedürfnisbefriedigung ist abhän- ging vom Niveau der Arbeitsproduk tivität als dem Hauptwachstums faktor des Nationaleinkommens. Entsprechend dem Hauptanteil der Arbeiterklasse bei der Mehrung des gesellschaftlichen Reichtums ist die Befriedigung ihrer Bedürfnisse eine vorrangige Aufgabe bei der Verwendung des Nationaleinkom mens. Genosse Honecker führte auf der 4. Tagung des ZK aus: „Auf dem VIII. Parteitag haben wir ge sagt, daß wir für unser Programm auf die Initiative der arbeitenden Menschen zählen. Also planen wir so, daß die materiellen Bedingun gen für die Wirksamkeit dieser Mas- seniniatitive nachdrücklich verbes sert werden“ 4 ). Die Wahrung von Kontinuität und Stabilität der Ent wicklung unserer Wirtschaft auf der Grundlage der bewußten Aus nutzung der objektiven ökonomi schen Gesetze des Sozialismus, ins besondere des Gesetzes der plan mäßigen proportionalen Entwick lung der Volkswirtschaft hat dabei hervorragende Bedeutung. 1) Bericht des. ZK an den Vin Parteitag ■ der SED. Berichterstatter:' Genosse Erich Honecker, Dietz Verlag. Berlin 1971, S. 5 2) Ebenda. S. 45 3) Arbeitsmaterial zur Direktive des VIII. Parteitages der SED zum Fünfjahrplan für die Entwicklung der Volkswirt schaft der DDR 1971/75 4) Honecker. E.: Zu aktuellen Fragen bei der Verwirklichung der Beschlüsse des VIII. Parteitages, Dietz Verlag, Berlin 1971. S. 27 E ine marxistisch-leninistische Ana lyse imperialistischer „Integra- tions“ politik, wie sie in den vor angegangenen Folgen dieser Artikel serie versucht wurde, erbringt den Nachweis, daß diese Politik, wie die imperialistische Politik insgesamt, von tiefgreifenden, für die Bourgeoi sie unlösbaren Widersprüchen ge kennzeichnet ist. Sie belegt zugleich, daß, so vielfältig diese Widersprüche auch sein mögen, sie sich in ihrem Kern aile auf den Grundwiderspruch des kapitalistischen Systems, den Widerspruch zwischen dem gesell schaftlichen Charakter der Produk tion und der privatkapitalistischen Aneignung, zurückführen lassen. Di e Vielschichtigkeit der sozialen Und politischen Erscheinungen im Wirken dieses Grundwiderspruchs, Verstärkt durch neue Formen der Klassenauseinandersetzungen unter den Bedingungen des sich ständig zu ungunsten des Imperialismus Verändernden Kräfteverhältnisses zwingt die Monopolbourgeoisie, in verstärktem Maße auf die „Integra- tions“ politik als systemstabilisie rendes und nach Möglichkeit sy stemerhaltendes Mittel zu setzen. Eine spezifische Form des Klassenkampfes Die „Integrations"politik hat also ihre Wurzeln im Klassenantagonis mus der kapitalistischen Gesell schaft. Nicht aber etwa, wie von Ideologen der Bourgeoisie vielfach behauptet wird, in einem „Wandel“ des Kapitalismus, der angeblich durch die wissenschaftlich-tech nische Revolution und der damit verbundenen massenhaften Einfüh rung neuer Technologien in den Pro duktionsprozeß. die wiederum ge wisse Veränderungen in der sozia len Struktur der kapitalistischen Gesellschaft zur Folge hat, ausge wiesen wird. Die „Integrations“ Poli tik ist daher im wesentlichen Aus druck der verzweifelten Bemühun gen der imperialistischen Bourgeoi sie, diesen Antagosnismus zu ver schleiern. ihn. wenn sie ihn schon nicht aufzuheben vermag, seine ihm innewohnende revolutionäre Kraft und Gewalt zu nehmen. Imperiali stische „Integrations“politik erweist Die Perspektivlosigkeit imperialistischer „lntegrations"politik Von Dr. phil. Siegfried Zeimer, Institut für internationale Studien / Schluß „Reform“- und „Integrations"politik des Monopolkapitals - Methode des Betrugs, der Versprechungen und der Zu geständnisse im Unwesentlichen, um die Herrschaft des Großkapitals zu erhalten (DKP) sich daher im Lichte der marxi stisch-leninistischen Analyse als eine spezifische Form des Klassenkamp fes. Da eine der Hauptaufgaben der „Integrations“ politik darin besteht, die günstigsten sozialen und politi schen Bedingungen für die Maxi mierung von Monopolprofiten zu schaffen, trägt diese Politik darü ber hinaus objektiv dazu bei. den Grundwidersprich und damit die sozialen und politischen Klassen gegensätze der kapitalistischen Ge sellschaft zu vertiefen und die Pola risierung zwischen der imperialisti schen Bourgeoisie und der Masse des Volkes weiter voranzutreiben. „Integrations“politik und Profitmaxi mierung bedingen also einander, ha ben im Grunde das gleiche Ziel: Verschärfung der Ausbeutung der Arbeiterklasse, die wiederum den Grundwiderspruch der kapitalisti- seien Gesellschaft und deren soziale Konflikte weiter zuspitzt. Gleichzei tig aber soll eben mit Hilfe dieser „Integrations“politik erreicht werden, daß der Klassenkampf als objektive Gesetzmäßigkeit der Ausbeuterord nung in der gesellschaftlichen Wirk lichkeit nicht offen sichtbar wird, die Ausgebeuteten vielmehr aktiv zur Stabilisierung der Ausbeuterver hältnisse beitragen. Dieser Wider spruch zwischen objektiver Wirk lichkeit und subjektivem Wollen be stimmt Inhalt. Formen, Methoden und Wirkungsmöglichkeit imperia listischer „Integrations“ politik. Bei allen Teilerfolgen, die ihr in den unterschiedlichen gesellschaft lichen Bereichen auch beschieden sein mögen, findet sie vor allem im Wirken des Grundwiderspruchs un ter den Bedingungen der allgemei nen Krise des Kapitalismus und die bereits zu Beginn der sech ziger Jahre schärfer zutage treten den Widersprüche des kapitalisti schen Systems insgesamt, die durch Labilität der Wirtschaft und Gesell schaft, Aggressivität, Kulturzerfall, soziale Unsicherheit und Menschen feindlichkeit nur grob gekennzeich net sind, ihre objektiven Grenzen. Machtvolle Kampfaktionen der Metallarbeiter Auf dem Boden dieser Entwick lung brachen in der BRD trotz in tensiver Integrationsbestrebungen, verbunden mit massiven Drohun gen der Monopole und ihrer politi schen Repräsentanten, insbesondere auch zu Beginn der siebziger Jahre die zeitweilig verdeckten Wider sprüche und Konflikte — teilweise spontan und für die Bourgeoisie überraschend — offen aus. Das Klima in den Klassenbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit war rauher geworden, schätzte Herbert Mies, Stellvertretender Vorsitzender der DKP, die neue Lage ein. 1 ) In den ersten drei Quartalen des Jahres 1971 hatten bereits etwa 200 000 Arbeiter an Streikaktionen in der BRD teilgenommen. Schließ lich kam es dann in den letzten Monaten des Jahres 1971 zu einer harten Auseinandersetzung zwischen der Industriegewerkschaft Metall, die auf Grund der unnachgiebigen Haltung der Monopole in machtvolle Kampfaktionen der Metallarbeiter umschlug. „Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.“ Diese fundamen tale Erkenntnis, von der Marx und Engels in ihrem „Kommunistischen Manifest“ ausgingen, bestätigt sich — trotz aller imperialistischer Integra tionsbestrebungen — auch in der ge sellschaftlichen Wirklichkeit der BRD ständig aufs neue. Dem Streik der Metallarbeiter begegnete die Un ternehmerwillkür mit dem Terror der Aussperrung. Dies war zugleich das offene Eingeständnis der Mono polbourgeoisie, daß ihr die objekti ven Grenzen ihrer „Integrations“- Politik deutlich zu werden be ginnen. Diese Einsicht bewog sie offensichtlich dazu, offen zu den „klassischen“ Mitteln ihres Unter drückungsrepertoires zu greifen und die von ihr sonst genährte Illu sion „sozialpartnerschaftlicher“ Klas senharmonie, wenn auch nur zeit weilig, platzen zu lassen. Die mit der „Integrations“politik ver bundene demagogische Verbrämung imperialistischer Unterdrückungspo litik wurde von den Monopolen be denkenlos aufgegeben, als der damit beabsichtigte „Erfolg“ zweifelhaft erschien. In dem Maße, wie sich diese Erkenntnis auch im Bewußtsein der Werktätigen durchzusetzen be ginnt, nehmen die Kampfaktionen der Arbeiter, die zunächst mit aus gesprochen ökonomischer Zielstel lung geführt wurden, einen poli tischen Charakter an. Die Kampfer fahrungen der Arbeiterklasse hatten sich in diesen Auseinandersetzungen gestärkt, ihr Klassenbewußtsein war weiter gefestigt worden. All das übte vor allem auf die jüngeren Arbeiter einen großen erzieherischen Einfluß aus. Die zumindest in der Tendenz sichtbar werdende Verknüpfung des ökonomischen Kampfes mit po litischen Forderungen macht deut lich, daß die Grenzen imperialisti scher „Integrations“politik zuneh mend auch durch den entschlosse nen Kampf der Arbeiterklasse ge setzt werden. Diese Entwicklung be kräftigt zugleich, daß die Einschät zung im Rechenschaftsbericht der KPdSU an den XXIV. Parteitag auch für die BRD voll zutrifft: „Die Er gebnisse der letzten fünf Jahre in der kapitalistischen Welt bestätigen vollauf die Bedeutung der Arbeiter klasse als wichtigster und stärkster Gegner der Macht der Monopole, als Zentrum für die Sammlung aller antiimperialistischer Kräfte.“ 2 ) DKP — bewußter Träger des gesellschaftlichen Fortschritts Der bisherige Verlauf der impe rialistischen „Integrations“politik in der BRD sowie die mehr oder weni ger spontan geführten Kampfaktio nen der Arbeiter und der anderen demokratischen Kräfte, nicht zu- letzt aber auch die erkennbaren neuen Entwicklungstendenzen in den Klassenauseinandersetzungen lassen eines klar erkennen: Die kom plizierte Entwicklung in der BRD, der erfahrene Gegner und der lang wierige antiimperialistische Kampf erfordern ein klares Programm) mit einem realen festen Ziel, um sich in der tagtäglichen Auseinandersetzung taktisch richtig zu verhalten. Sie verlangen vor allem, wie es Lenin formulierte, einen „bewußten Trä ger“ des gesellschaftlichen Fort schritts. 3 ) Dieser bewußte Träger ist in der BRD die Deutsche Kommuni stische Partei. Im Gegensatz zu den bürgerlichen Parteien, die die Exi stenz von Klassen und Klassen kampf verneinen, daher auch den Zusammenhang von Klassen und Parteien und deren Rolle als Ver treter und Repräsentanten dieser Klassen leugnen, bekennt sich die DKP offen als Klassenpartei, als Partei der Arbeiterklasse, versteht sie sich, wie Friedrich Engels for derte, als „eigene, unabhängige und allen bürgerlichen Parteien entge gengesetzte“ 4 ) revolutionäre Partei. „Sie ist es... durch ihre Klassen funktion, ihr Programm, ihre Pra xis und ihre soziale Zusammenset zung, die vor allem von Arbeitern bestimmt wird “ 5 ) In der politischen Tätigkeit dieser auf den theoreti schen und praktischen Grundlagen der Lehren von Marx, Engels und Lenin stehenden Kampfpartei der Arbeiterklasse liegt die feste Zuver sicht begründet, daß alle mit der imperialistischen „Integrations“poli- tik verbundenen Bestrebungen, die Arbeiterklasse der BRD ideologisch zu entwaffnen, politisch zu unter werfen und sie fest in das staats monopolistische Herrschaftssystem einzubeziehen, hoffnungslos zum Scheitern verurteilt sind. 1) H Mies, Der Lohnkampf ,70‘ war Klas- senkampf, in: Marxistische Blätter, Frankfurt/Main. Heft 1/1971. S. 6 2) Rechenschaftsbericht des ZK an den XXIV. Parteitag der KPdSU. Moskau/ Berlin 1971. S. 24 3) W. I. Lenin. Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück, in: Werke. Bd. 7, Ber lin. 1971. S. 273 4) Brief Engels an K. Kautsky vom 4. Sep tember 1892. in: Marx/Engels, Werke, Bd. 38. Berlin 1968. S. 446 5) H. Mils, Die DKP - Partei der Arbei terklasse, in: Einheit. Berlin. Heft 1/71. S. 1301 UZ 12/72, Seite 5
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