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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 16.1972
-
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- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7/8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 23. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 30. März 1
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- Ausgabe Nr. 29, 27. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 36, 12. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 19. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 40, 9. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 14. Dezember 1
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Band
Band 16.1972
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VAler sich ernsthaft umschaut VV im gesellschaftswissen schaftlichen Angebot der Frühjahrsmesse 1972, fängt nicht nur deshalb in der sowjetischen Ausstellung an, weil sie im 1. Stock das vielseitige Angebot des Messehauses am Markt er öffnet. Neben Büchern zu Fragen der Integration, der wissenschaft lich-technischen Zusammenarbeit der RGW-Länder, fällt besonders das Angebot an Lehrbüchern zu den Bestandteilen des Marxis- mus-Leninismus auf. Wer im letzten Jahr in der Sowjetunion war, hat erfahren, in welchem fast unvorstellbaren Umfang der Marxismus-Leninismus nach dem XXIV. Parteitag von der sowjeti schen Arbeiterklasse und allen Werktätigen studiert wird. Der Verlag für politische Literatur bietet fürs Parteilehrjahr Lehr bücher der Philosophie, des Wissenschaftlichen Kommunis mus, der Politischen Ökonomie und der Geschichte der KPdSU an. Daneben stehen Hochschul lehrbücher für Wissenschaft lichen Kommunismus und Philo sophie. Das wird für uns noch bedeutender, da der Dietz Verlag sich einiger dieser Ausgaben recht schnell in Übersetzungen anzunehmen verspricht. ★ Auch sowjetische Verlage brin gen traditionsgemäß Interesse ben stets großen Anklang ge funden. Der im Format 24X30 cm angekündigte repräsentative Band umfaßt etwa 320 Text seiten, etwa 150 Strichätzungen und 160 Bildseiten im Kunst druck. Die aufschlußreichen Fotos werden durch eine Publikation des sowjetischen Verlages „Pla- neta“ sehr gut ergänzt. „Ge schichte mit dem Objektiv ge schrieben“ von L. Wolkow-Lan- nit. Dieser Band ist den ersten sowjetischen Fotopublizisten ge widmet. Unter den Publikationen des Verlages „Nauka" erweckt ein blaues Band das Interesse: „50 Jahre sowjetische Ge schichtswissenschaft 1917—1967. Chronik des wissenschaftlichen Lebens“. Aber zurück zum Dietz Ver lag. Anläßlich des 90. Geburts tages von Georgi Dimitroff er scheint im Juni in der fünften Auflage „Reichstagsbrandprozeß. Dokumente, Briefe und Auf zeichnungen“. Gleich daneben liegt auf dem Tisch der Neu erscheinungen ein schmaler Band, dessen 1. Auflage recht schnell vergriffen sein dürfte: Heinz Stern/Dieter Wolf: „Das große Erbe. Eine historische Re portage um den literarischen Nachlaß von Karl Marx und Friedrich Engels“. Bereits die Veröffentlichung im „Neuen Wie packten Marx und Engels die Gemeinschaftsarbeit an? Nach einem Besuch im Messehaus am Markt heischende Werke zu Problemen der Wissenschaftsentwicklung und der Verflechtungen der Wis senschaft im entwickelten So zialismus — so „Wissenschaft und Ökonomie im Sozialismus“ von W. A. Shamin (Verlag „Mysl"). Besonders gespannt sein darf man auf zwei Neu erscheinungen des Deutschen Verlages der Wissenschaften und des Akademieverlages. In der ersten schreibt Jürgen Ka czynski „Studien zur Wissen schaft von den Gesellschafts- Wissenschaften“, die sicher her vorragend geeignet sind, den Meinungsstreit über Vorausset zungen, Methoden und Möglich keiten der gesellschaftswissen schaftlichen Forschung zu be fruchten. Immerhin kann Ku- czynski aus seinen Erfahrungen an einem der umfangreichsten ge sellschaftswissenschaftlichen Pu- blikaticnsprojekte berichten. Wolfgang Mönke schreibt zur ersten Gemeinschaftsarbeit von Karl Marx und Friedrich Engels an der ..Heiligen Familie“. Auch diese Arbeit sollte für die Ver wirklichung unserer großen Ge meinschaftsprojekte wichtige Hinweise vermitteln können. * Die Vermittlung von histori schen Kenntnissen ist den Ver lagen der DDR stets ein ernst haftes Anliegen gewesen. Eigen- artigerweise lassen sie sich da bei jedoch — ebenso wie Zeitun gen und Zeitschriften — sehr gern von Jubiläen leiten. Ihre Geschichtspropaganda wird ge wissermaßen vom Kalender dik tiert. 1972 stehen bedeutende Ju biläen noch bevor: der 90. Ge burtstag von Georgi Dimitroff, der 55. Jahrestag der Oktober revolution, 50 Jahre UdSSR und 50 Jahre Rapallo-Vertrag. Aus diesen Anlässen wartet der Dietz Verlag mit einer „Illustrier ten Geschichte der Großen Sozia listischen Oktoberrevolution“ auf, die im September 1972 erscheinen soll. Illustrierte Revolutions geschichten, wie sie z. B. von der KPD in der Weimarer Republik herausgegeben worden sind, ha Deutschland“ hatte lebhaften Widerhall ausgelöst. Anläßlich des 50. Jahrestages des Rapallo- Vertrages präsentiert der Staats verlag eine zweibändige Doku mentenpublikation „Deutsch-so wjetische Beziehungen. Von den Verhandlungen in Brest-Litowsk bis zum Abschluß des Rapallo- Vertrages“. Eines der größten Gemeinschaftsvorhaben zwischen Historikern der UdSSR und der DDR ist damit abgeschlossen. Am Stand des Deutschen Ver lages der Wissenschaft inter essiert, ob und wie es mit der Taschenbuchreihe Geschichte weitergeht. Es geht weiter und zwar mit „Antisemitismus“ von Walter Mohrmann. Der Verlag überrascht auch mit Biographien, einem Genre, das bisher oft ver nachlässigt worden ist, und zwar mit „Garibaldi“ von Emile Ter- sen, „Robespierre“ von Jean Mas- sin und „Churchill“ von W. G. Truchanowski. Wie widerspiegeln sich mar kante Punkte aus der politischen Landschaft unserer Tage, bei spielsweise die angestrengten Bemühungen der sozialistischen Staatengemeinschaft um die europäische Sicherheit? Es sind vor allem sowjetische Verlage, die ein breit gefächertes Angebot aufzuweisen haben. Zwei Bei spiele dafür: A. G. To- maschewski j: „Die Leninschen Ideen und die gegenwärtigen in ternationalen Beziehungen“ (Ver lag für politische Literatur) und F. P. Petrow: „Die internationale wissenschaftlich-technische Zu sammenarbeit. Stand. Ziele, Per spektiven“ (Verlag für interna tionale Beziehungen). Eine Über setzung aus dem Russischen legt der Staatsverlag vor: W. N. Je gorow „Friedliche Koexistenz und revolutionärer Prozeß“. Im gleichen Verlag erschien in der Schriftenreihe „Blickpunkt Welt politik“ die Broschüre „Gewalt verzicht und europäische Sicher heit“ von W. Hänisch und J. Krüger, die bereits in den Buchhandlungen zu haben ist. Ms/Ka. IIIIliIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIItMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Das wissenschaftlich begründete Programm der wirtschaftlichen Entwicklung der UdSSR XXIV. PARTEITAG DER KPCSU Prof. Dr. I. S. Stupnizki, Dekan der Ökonomischen Fakultät der Schew tschenko-Universität Kiew, schrieb ein Jahr nach dem XXIV. Parteitag der KPdSU für UZ über die Wirtschaftspolitik der KPdSU (Teil 1) Das höchste Ziel gesellschaftlicher Produktion iiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiii iiiiiii Im Rechenschaftsbericht des ZK der KPdSU an den XXIV. Parteitag sowie in den Direktiven zum neun ten Fünfjahrplan werden die hervor ragenden Leistungen des sowjeti schen Volkes beim wirtschaftlichen und kulturellen Aufbau zum Aus druck gebracht und die gewaltigen Aufgaben der beschleunigten Ent- Wicklung der Wirtschaft und der bedeutenden Erhöhung des Wohl standes der Werktätigen aufgezeigt. Der achte Fünfjahrplan wurde wür- Hig vollendet, und das sowjetische Volk hat unter der Leitung der Kom munistischen Partei vieles bei der ■Schaffung der materiell-technischen Basis des Kommunismus, bei der Festigung der Verteidigung des Lan des sowie bei der Erhöhung des Wohlstandes des sowjetischen Vol kes erreicht. Das wissenschaftlich ausgearbeitete und vom XXIV. Par teitag bestätigte wirtschaftliche Entwicklungsprogramm des Landes für den neunten Fünfjahrplan dient der Errichtung der kommunistischen Gesellschaft und der revolutionären Erneuerung der Welt. Die Kommu nistische Partei hat dieses Pro gramm den werktätigen Massen zur umfassenden Diskussion bzw. Begutachtung vorgelegt — zur Be gutachtung durch das ganze Volk und ' zur Begutachtung durch die ganze Welt. Keine einzige bürger liche Partei kann ein solches Pro gramm aufweisen und ist um ein derartiges Programm bemüht, in dem die Interessen der Werktätigen Vor rang haben und in dem die ökono mische Realisierung dieser Inter essen garantiert wird. Die Hauptrichtung der wirtschaft- Ziehen Entwicklung unseres Landes Wurde immer von dem Ziel der Er höhung des Wohlstandes des sowje tischen Volkes bestimmt. Dabei ließ sich die Partei von den Programm thesen W. I. Lenins leiten, die besa gen, daß bei „der sozialistischen Pro duktion alles von den Arbeitern (Produzierte und alle Verbesserun gen in der Produktion den Werk tätigen selbst zugute kommen muß“ 1 ) und daß die planmäßige Organisa tion der Produktion zur „Sicherung der höchsten Wohlfahrt und der freien allseitigen Entwicklung aller Mitglieder der Gesellschaft“ führen muß 2 ). Die direkte Unterordnung der so zialistischen gesellschaftlichen Pro duktion unter die Interessen der werktätigen Massen und die immer umfassendere Befriedigung der wachsenden Bedürfnisse der werk tätigen Massen wurde im Sozialis mus zur Hauptrichtung der wirt schaftlichen Entwicklung. Erstmals in der Geschichte wurde im Sozia lismus der Lebensstandard des Vol kes in direkte Abhängigkeit vom Entwicklungsstand der Produktion gesetzt. Der XXIV. Parteitag der KPdSU setzt den wirtschaftlichen Aufbau noch mehr für die Verbesserung des Lebens des sowjetischen Volkes ein, für die Schaffung von Bedingun gen, die die Entwicklung der Haupt produktivkraft der Gesellschaft be wirken. Es wurde die Aufgabe ge stellt, die Wirtschaft mehr als bisher zur vollen Befriedigung der mate riellen und kulturellen Bedürfnisse der Menschen einzusetzen. Diese Umstellung der Wirtschaft in der derzeitigen Etappe ist durch unsere Möglichkeiten bedingt und durch die Natur der objektiven ökonomi schen Gesetze des Sozialismus. In der Ökonomik haben sich neue Bedingungen für den Aufschwung des Wohlstandes des Volkes im In teresse der umfassenden Entwick lung des Menschen ergeben. Das ge schaffene ökonomische Potential er möglicht eine immer größer wer dende Wirkung auf den Wohlstand des sowjetischen Volkes. Gegenwär tig erzeugt unser Land allein an einem Tag zehnmal mehr an gesell schaftlicher Produktion als gegen Ende der 30er Jahre zum Zeitpunkt des Sieges des Sozialismus. Die Pro duktionsverhältnisse sind vollkom mener geworden. Die volle Erfassung der Tendenzen und Richtungen in der heutigen wirtschaftlichen Entwicklung bot die Möglichkeit, tiefer in den Me chanismus der Wechselwirkung und der relativen Widersprüchlichkeit von Produktion und Verbrauch ein zudringen. Es wurden Möglichkeiten gefunden, die planmäßige gegensei tige Abhängigkeit von Produktion und Verbrauch zu verbessern und die Effektivität des Funktionierens des Wirtschaftsorganismus ins gesamt zu erhöhen. Aus den Direktiven des neunten Fünfjahrplanes wird ersichtlich, daß die Wechselwirkung von Produk tion und Verbrauch eine Kernfrage der Planung und wirtschaftlichen Leitung der Volkswirtschaft ist. Die wissenschaftliche Bestimmung der Grenzen der Entwicklung dieser Elemente ermöglicht es, das Wachs tum des Verbrauchs zu beschleuni gen und die Möglichkeiten hoher Wachstumstempi der Produktion zu erweitern. Die Bestimmung der wirt schaftlich möglichen Grenzen des Wachstums des Verbrauchs wur de unter Berücksichtigung der Ent wicklung der Produktionsbedingun gen in der Zukunft gemacht. Bei der Bestimmung dieser Grenzen wurden der wachsende Verbrauch der Gesellschaft, die Erfordernisse der Entwicklung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts, die Notwendigkeiten der Landesvertei digung, die allseitige Freilegung der Möglichkeiten der Produktion sowie der Ressourcen für die Erhöhung der Effektivität der Produktion sorgfäl tig berücksichtigt. Im Rechenschaftsbericht des ZK der KPdSU wird unterstrichen, daß „die Kraft unserer Pläne, die Garan tie ihrer Realität darin besteht, daß sie die Erhöhung des Lebensstan dards untrennbar mit dem Auf schwung der gesellschaftlichen Pro duktion verbinden und mit der Stei gerung der Arbeitsproduktivität“. Die Dialektik des wirtschaftlichen Fortschritts sieht so aus, daß es ohne Entwicklung der materiellen Produktion keine Entwicklung des Verbrauchs, keine Entwicklung der Bedürfnisse der Menschen gibt. Gleichzeitig wirken die Entwicklung des Verbrauchs, die Entwicklung des Wohlstandes der Werktätigen auf die Produktion ein, sie sind die öko nomische Voraussetzung ihres schnellen Wachstums. Je höher der Grad der Entwicklung der materiel len Produktion und des Wachstums tempos der Arbeitsproduktivität sind, desto größer sind bei uns die Möglichkeiten, den Lebensstandard des Volkes zu erhöhen. Davon zeugen die Ergebnisse des vergangenen Fünfjahrplanes. Bei einer Erhöhung des Nationalein kommens um 41 Prozent im Plan jahrfünft ist das Realeinkommen pro Kopf der Bevölkerung um 33 Prozent gegenüber den im Plan vor gesehenen 30 Prozent gestiegen. Zah lungen und Beihilfen an die Bevöl kerung des Landes aus den gesell schaftlichen Konsumtionsfonds er höhten sich um mehr als das 1,5- fache. Ajlein für die Ukrainische SSR betrugen sie 50 Milliarden und 168 Millionen Rubel, d. h. 1076 Ru bel pro Kopf im Durchschnitt. Darum zeigt sich im Prozeß des realen Wirtschaftslebens die Aus nutzung des Systems der ökonomi schen Gesetze des Sozialismus in der Verwirklichung als höchstes Ziel der Produktion, und ihr höch stes Ziel 3 ) ist die Produktion, für die Verbesserung des Lebens der Werktätigen. „Die Hauptaufgabe des Fünfjahrplanes“, heißt es in den Direktiven des XXIV. Parteitages der KPdSU, „besteht darin, einen wesentlichen Aufschwung des ma teriellen und kulturellen Lebensstan dards des Volkes auf der Grundlage hoher Entwicklungstempi der sozia listischen Produktion, der Erhöhung ihrer Effektivität, des wissenschaft lich-technischen Fortschritts und der Beschleunigung des Anstiegs der Arbeitsproduktivität zu gewährlei sten“. Im Rechenschaftsbericht des ZK der KPdSU und in den Direktiven wird ein großes Programm der Er höhung des Lebensstandards, der Verbesserung der Lebens- und Ar beitsbedingungen der Sowjetmen schen aufgezeigt. Es ist vorgesehen, die Realeinkünfte pro Kopf der Be völkerung im Zeitraum des Fünf jahrplanes um 30 Prozent, die Löhne der Arbeiter und die Gehälter der Angestellten um 20—22 Prozent, und die Vergütung der Kolchosmit- glieder in der gesellschaftlichen Wirtschaft um 30—35 Prozent zu er höhen. Dabei soll das Nationalein kommen um 37—40 Prozent, der Konsumtionsfonds um 40 Prozent und der Akkumulationsfonds um 37 Prozent erhöht werden. Stark an steigen werden auch die gesellschaft lichen Fonds (Konsumtionsfonds), was sich auch auf die Erhöhung des Realeinkommens der Werktätigen auswirken wird. Im Jahre 1975 wer den für die Verbesserung der medi zinischen Betreuung, die Entwick lung der Ausbildung und Erziehung der heranwachsenden Generation und für andere soziale Maßnahmen 90 Milliarden Rubel zur Verfügung gestellt werden. Ebenso ist vorgesehen, die Dienst leistungen zu verbessern, den Woh nungsbau zu erweitern, die Renten versorgung zu verbessern und die Wohnkultur in Stadt und Land zu erhöhen. Es muß die Aufgabe gelöst werden, die wachsende zahlungs fähige Nachfrage der Bevölkerung nach Lebensmitteln und Industrie waren sowie nach Dienstleistungen zu befriedigen. Allein für die Durch führung neuer Maßnahmen zur Er höhung des Lebensstandards der Bevölkerung wurden im laufenden Fünfjahrplan 22 Milliarden Rubel (gegenüber 10 Milliarden Rubel im achten Fünfjahrplan) zur Verfügung gestellt. Die Verwirklichung des obersten Ziels der Produktion erfordert ob jektiv die Koordinierung, planmäßige Entwicklung und Vervollkomm nung dieser Hauptquellen zur Be friedigung der Bedürfnisse der Werktätigen. Sie erfordert objektiv die beschleunigte Entwicklung der materiellen Produktion auf der Grundlage hoher Wachstumstempi der Schwerindustrie. Gerade die letztere ermöglicht es, den techni schen Ausrüstungsgrad aller Sphä ren der Volkswirtschaft zu erhöhen und günstige Bedingungen für die Steigerung der Arbeitsproduktivität sicherzustellen. Ohne Schwerindu strie, so wird im Bericht des ZK der KPdSU unterstrichen, kann die Si cherheit unserer Heimat nicht ge währleistet werden, ohne Schwer industrie können die Hauptaufgaben der Erhöhung des Wohlstandes des Volkes nicht gelöst werden. Die Verwirklichung des obersten Ziels der Produktion erfordert auch objektiv das Auffinden neuer Res sourcen, Quellen des Wachstums, sowie die Bestimmung der Haupt richtungen der beschleunigten Ent wicklung der Wirtschaft. 1 W. I. Lenin,- Vollständige Ausgabe der ges. Werke, Band 2, S. 84, (fass.) 2 W. I. Lenin, Vollständige Ausgabe der ges. Werke, Band 6, S. 232, (russ.) 3 Im Gegensatz zu den in unserer Repu blik verbreiteten Auffassungen setzt sich in der sowjetischen ökonomischen Lite ratur in jüngster Zeit immer mehr die besondere Kategorie des „höchsten Zie les“ durch, die der dem ökonomischen Grundgesetz des Sozialismus entspre chenden Zielstellung entspricht und dem folglich alle anderen konkreten Zielstel lungen des gesellschaftlichen Reproduk tionsprozesses untergeordnet sind. Aktuelle Probleme des Kampfes um europäische Sicherheit Bemerkungen zu einer interessanten Publikation des Instituts für internationale Studien UZ-REZENSION 1972 kann das Jahr der gesamt- europä ischen Si cherheitskonferenz werden. Die Warschauer Vertrags staaten haben in ihrer jüngsten Prager Deklaration die Grundsätze der europäischen Sicherheit und der Beziehungen- zwischen den Staa ten Europas definiert. Maßgebliche Politiker westeuropäischer Länder sagten im Namen ihrer Regierungen ihre Teilnahme zu. Die Massen bewegung der Völker für Frieden und europäische Sicherheit wächst. Andererseits flüchten sich die Geg ner- der Konferenz von einer Vor bedingung in die andere. Die Diskussion der Prager Dekla- ration hat erneut wichtige Fragen aufgeworfen, deren Klärung auf vielfaches Interesse stößt. Solche Fragen sind: Welche Ziele verfolgt die sozialistische Staatengemein schaft mit ihrem beharrlichen Ein treten für eine europäische Sicher heitskonferenz? — Wie widerspie gelt sich in den Dokumenten der Warschauer Vertragsstaaten von Bukarest bis Prag die Prinzipien festigkeit und Elastizität sozialisti scher Außenpolitik? — Warum fin det der Gedanke der europäischen Sicherheit die Unterstützung der Arbeiterbewegung und anderer Kräfte in den kapitalistischen Staa ten? — Warum sind Teile der Bour geoisie und bürgerliche Politiker be reit, auf die Vorschläge der War schauer Vertragsstaaten einzugehen, und warum setzen andere Teile der Bourgeoisie und andere Politiker der Konferenz Widerstände ent gegen? — Welche Europakonzeptio nen verfolgen die Gegner der Kon ferenz? Es wäre vermessen zu behaupten, daß wir mit größeren Arbeiten (Mo nographien, Sammelbänden, thema tisch gestalteten Zeitschriftenheften) zu dieser Thematik überreich geseg net sind. Deshalb ist man für jede Neuerscheinung dankbar. So ist es ein unbestreitbares Verdienst der Mitarbeiter des Instituts für inter nationale Studien, daß das Heft 2/1972 unserer Wissenschaftlichen Zeitschrift dem Thema „Aktuelle Probleme des Kampfes um europäi sche Sicherheit“ gewidmet werden konnte. Der Wert dieses Heftes liegt weniger darin, daß die ein zelnen Beiträge — wenn man sie mosaikartig zusammensetzt — eine geschlossene Abhandlung ergeben, sondern vor allem darin, ' daß äußerst wichtige Einzelfragen mit großer Sachkenntnis dargelegt wer den. Einführenden Charakter trägt der Aufsatz von H. Ivens „Zu einigen politisch-ideologischen Aspekten un seres Kampfes gegen die imperiali stische Europapolitik“. So aufschluß reich die Ausführungen im Detail sein mögen, bleibt doch zu über- legen, ob die Darstellung des Kamp fes der sozialistischen Staaten gemeinschaft für die gesamteuropäi sche Sicherheitskonferenz nicht hätte breiteren Raum einnehmen sollen. Der Beitrag wäre dann seiner Funktion — als Klammer für das ganze Heft zu dienen — sicherlich noch besser gerecht geworden. Auf 13 Druckseiten überrascht E. Hexeischneider den Leser mit einer bisher zu Unrecht relativ ver nachlässigten Problematik: „Koexi stenz, Kulturaustausch und Bonns zwischenstaatliche Gesellschafts politik“. Die von den Warschauer Vertragsstaaten vorgeschlagene Ta gesordnung für die gesamteuropäi sche Sicherheitskonferenz enthält den Punkt „Erweiterung gleich berechtigter Beziehungen auf dem Gebiet des Handels, der Wirtschaft, der Wissenschaft, Technik und Kul tur ...“ H. prüft, welche Möglichkei ten sich aus derartigen Beziehungen für die Wirksamkeit der sozialisti schen Ideologie ergeben, welche Be reiche selbst innerhalb der imperia listischen Herrschaftskultur für einen Kulturaustausch in Frage kom men und welchen Platz der Kultur austausch im Konzept der Bonner Ostpolitik einnimmt. Dabei setzt er sich mit Thesen imperialistischer Ideologen und Politiker wie der des CDU-Politikers Ernst Majonica aus einander, der erklärte: „Daher ist auch der staatliche Kulturaustausch ein wertvolles Instrument, um den Eisernen Vorhang geistig zu durch dringen ... Wir sollten alles tun, um die Zweifel zu bestärken, daß der kommunistische Weg der richtige sei. Mögen die Ansätze auch noch so klein sein, sie müssen genutzt werden.“ Interessante Ausführungen über die Funktion des Massentouris mus und die Formel „Kulturpolitik andersherum“, die der sogenannten „zwischenstaatlichen Gesellschafts politik“ untergeordnet sind, zeugen von den erfolgreichen Forschungen des Autors. Über die „Anerkennung des terri torialen Status quo und die euro päische Sicherheit“ schreibt R. Meiß ner. Er geht davon aus, daß es in der Propaganda der BRD zahlreiche Versuche gibt, den Begriff „Status quo“ zu verfälschen. Während eine Hauptrichtung die bestehenden poli tischen Spannungen als Teil des Sta tus quo auszugeben bestrebt ist, versucht die andere, die Stabilität der internationalen Beziehungen mit der Unveränderbarkeit des kapi talistischen Systems zu verquicken. M. definiert den Status quo eindeu tig als territorialen Status quo. An erkennung des Status quo bedeutet Anerkennung der gegenwärtigen Grenzen. Daran schließt der Verfas ser gehaltvolle Ausführungen über die Außenpolitik der sozialistischen Staatengemeinschaft unter völker rechtlichen Aspekten an. Von wissenschaftlicher Gründlich keit zeugt auch der Beitrag von P. Ter- zopoulos. „Die’ Völkerrechtswidrig keit der Bonner These von den be sonderen innerdeutschen Beziehun gen“. Obwohl die Arbeit nur fünf Druckseiten umfaßt, gelingt es dem Verfasser in überzeugender Weise, den Nachweis zu führen, daß die These von den „besonderen inner deutschen Beziehungen“ eine Ver letzung des Völkerrechts darstellt. Beachtenswert ist die Wertung der Beziehungen zwischen der UdSSR und Frankreich. Wichtige Erkenntnisse vermittelt auch S. Zeimer (Zu einigen militär politischen Aspekten der europäi schen Sicherheit). Es ist ferner er freulich, daß ein Aufsatz dem Kampf der demokratischen Kräfte in der „BRD unter Führung der Kommu nisten für Frieden und europäische Sicherheit“ gewidmet ist. Der Bei trag hätte jedoch gewonnen, wenn B. Hartlep konsequent die histori sche Methode angewandt, d. h. die Politik der DKP seit dem Essener- Parteitag in die Untersuchung ein bezogen hätte. Die gewiß wichtige 8. Tagung des Parteivorstandes der DKP bleibt so etwas zu sehr im lee ren Raum stehen. Andere Aufsätze, die das Heft weiterhin enthält, liefern zwar wich tige Hintergrundinformationen, be treffen aber nicht direkt das Thema des Heftes. Günter Katsch UZ 11 /72, Seite 5
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